555355 Entwurfsbeschreibung Gebäudekonzept Ziel des Entwurfes ist die Schaffung einer leistungsfähigen Raumstruktur, die den vielfältigen Nutzungsanforderungen optimal entspricht und sensibel auf das städtebauliche Umfeld reagiert. Die bestehenden Gebäude werden dazu abgebrochen. Es wird ein kompakter zweigeschossiger Baukörper vorgeschlagen, welcher über eine räumliche Schichtung bzw. klare Zonierung verfügt. Die einzelnen Funktionseinheiten für die Gastronomie, die zentrale Sanitäranlage, die Mitarbeiterbereiche usw. werden blockartig zusammengefasst und bilden das Gebäuderückgrat im Westen. Der differenzierte Innenraum mit einer räumlichen Verwebung zwischen Erd- und Obergeschosszone ist nach Osten zum Freiareal hin orientiert. Die transparente Gestaltung mit gezielter Lichtführung trägt zu einer angenehmen Raumatmosphäre bei und ermöglicht vielfältige Sichtbeziehungen. Die Orientierbarkeit im gesamten Gebäude wird dadurch erhöht. Das Grundriss- bzw. Funktionskonzept ermöglicht eine flexible Nutzung und bietet vielfältige Zonierungsmöglichkeiten. Dadurch werden auch Raumbereiche, wie z.B. das Restaurant, gesondert nutzbar. Der Ausstellungsbereich selbst ist flexibel gestaltbar. Das angebotene Szenario sieht den Indoor-Kinderbereich im Erdgeschoss der Halle vor, die Wechselausstellung im Bereich der Rampe. Die Themenbereiche der Erlebniswelt sollten im Obergeschoss organisiert werden. Die äußere Haupterschließung erfolgt im Norden kongruent zu den Außenanlagen, wobei der Eingangsbereich seine Signifikanz durch ein erhöhtes schwebendes Vordach, sowie den konkaven Verlauf der Fassade erhält. Ein zusätzliches Landmark könnte in einem Wettbewerb für "Kunst am Bau" thematisiert werden. Ver- und Entsorgung sind westseitig angeordnet, ebenso der gesonderte Eingang zur Gastronomie. Dieser ist auch an die neu gestaltete Fuß-Radwegeverbindung zwischen Lendkanal und Haupteingang angebunden. Die innere Erschließung verfügt über zwei Treppenhauskerne mit jeweils einer zweiläufigen Fluchttreppe mit Zwischenpodest und jeweils einem barrierefreien Aufzug. Die Zirkulation im Ausstellungsbereich wird durch großzügig dimensionierte Rampen bzw. eine einläufige Treppe mit Zwischenpodesten, die zentral in der Halle angeordnet ist, sichergestellt. Die Neustrukturierung der Außenanlagen umfasst auch eine Verlegung der Trafostation in die nordseitig gelegene Grünfläche, sowie ebenso die Verlegung der 20 kV-Leitung Richtung Westen. Ein zentrales Thema des vorgeschlagenen Konzeptes ist die intensive Verschmelzung von Innen- und Außenraum, im Bereich des arealseitigen Innenhofes. Differenzierte räumliche Situationen, wie gedeckte Bereiche, Terrassen, Pergolen, textile Beschattungen und Sonnensegel bereichern das Angebot und steigern die Aufenthaltsqualität. Der Baukörper des Verwaltungs- und Werkstättengebäudes im Bereich der Optionsfläche ist dreigeschossig konzipiert. Die Werkstättenflächen im Erdgeschoss erhalten zusätzlich natürliches Licht über Oberlichten. Die Büroflächen im 1. und 2. Obergeschoss werden über einen freigestellten Erschließungskern mit Treppe und Aufzug erschlossen. Aufgrund der speziellen Fassadenausbildung in diesem Bereich wird ein lärmschutzwirksamer Filter zum Südring gebildet. 555355 Tragwerks- und Materialkonzept Das statische Grundkonzept beruht auf einer Skelettbauweise mit St€tzen und Aussteifungskernen aus Stahlbeton und Deckenkonstruktionen in Massivbauweise – Stahlbeton. Die Fassaden sind als vorgeh‚ngte Konstruktionen - Pfosten-Riegel-Fassaden – vorgesehen. Je nach Orientierung sind im Sinne der Tageslichtsteuerung Holzlamellenkonstruktionen mit unterschiedlichen Neigungen bzw. Achsabst‚nden vorgesehen. Die schwebend wirkende, weit auskragende Vordachkonstruktion ist mit einer glatten ebenen Untersicht vorgesehen, wobei die Tragkonstruktion an der Oberseite angeordnet ist. Tageslichtkonzept Eine qualit‚tsvolle Tageslichtversorgung ist zentrales Planungsziel des vorgeschlagenen Konzeptes. Der Faktor Tageslicht ist nicht nur f€r die Raumatmosph‚re von groƒer Bedeutung, ein m„glichst hoher Tageslichtquotient wird auch aus „konomischen …berlegungen angestrebt, da dadurch die Kosten f€r die k€nstliche Beleuchtung erheblich reduziert werden k„nnen. Das Tageslichtkonzept wird zudem durch den Einsatz heller Materialien, sowie durch Beschattungssysteme mit Lichtumlenkung unterst€tzt. Die Oberlichtsheds €ber der Halle sind nach Norden orientiert, die geneigten s€dseitigen Fl‚chen werden mit Photovoltaikelementen ausgef€hrt. Energiekonzept Der Energie- und Ressourcenverbrauch wird einerseits durch das bauliche Konzept und andererseits durch die Art und Effizienz der Anlagentechnik beeinflusst. Durch den hohen D‚mmstandard der Auƒenh€lle wird der Heizenergiebedarf gering gehalten. Um die sommerliche …berhitzung hintanzuhalten werden einerseits wirksame Speichermassen im Materialkonzept – Stahlbetonstruktur – realisiert, sowie effiziente Sonnenschutzsysteme eingesetzt. Es sollen ausschlieƒlich regenerative Energieformen, wie Erdw‚rme €ber Tiefensonden und Solarstrahlung zur Anwendung gelangen. Die Energiewandlung erfolgt €ber W‚rmepumpen bzw. Photovoltaikmodule. Es sollen Niedertemperatursysteme zur Anwendung gelangen. Fuƒbodenheizungen, sowie Bauteilaktivierungen der Decken f€r Heiz- und K€hlzwecke sind vorgesehen. Die gesamte Geb‚udetechnik soll dabei €ber ein digitales System gesteuert werden, wobei die klare Zonierung bzw. Funktionszuordnung des Entwurfes eine wesentliche Grundlage f€r eine effiziente Regelung bildet. F€r den Gastronomiebereich werden L€ftungsanlagen mit einem hohen und effizienten W‚rmer€ckgewinnungsgrad vorgesehen. Siehe auch grafisches Energiekonzept und Energieflussdiagramm