Fujairah - Dubai Media AG

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■ Fujairah
Fujairah
Im Osten
geht die
Sonne auf
Wahrend die Westküste der VAE mit den Städten Dubai, Abu Dhabi
und Sharjah in den letzten Jahren durch eine fast unbändige
Triebsamkeit geprägt ist, wirkt die Ostküste mit dem Emirat Fujairah
dagegen beschaulich und fast verschlafen. Aber gerade das fasziniert
nicht nur immer mehr Touristen, sondern auch stressgeplagte
Geschäftsleute der Westküsten-Metropolen. Denn in 2 Stunden
ist man in einer anderen Welt – und alles ist echt.
Text: Ralf Hoffmann | Fotos: Ralf Hoffmann (11), Fujairah Tourism Bureau (5)
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■ Fujairah
Exkurs in die Vergangenheit
Fujairah kann auf eine lange Kulturgeschichte
zurückblicken. Keramik und Schmuckfunde
zeugen von einer 3000-jährigen Besiedlung der
Ostküste, jedoch ist über die damaligen Bewohner dieser Region so gut wie nichts bekannt.
Im Zuge der Islamisierung kam es im Jahr 632
zur Schlacht von Dibba. Hier unterlagen die
Bewohner der Ostküste den aus Saudi-Arabien vordringenden Moslems. In der Nähe von
Bidiyah zeugt ein Gräberfeld von diesem geschichtlichen Ereignis. Auf Grund seiner
fruchtbaren Böden und seiner verkehrsgünstigen Lage hatten über lange Jahre ausländische Mächte Interesse an dieser Region. Die
Küste bildete erstens einen wichtigen Schnittpunkt jahrhundertealter Schifffahrtsrouten und
verfügte zweitens über geschützte Häfen. Folglich waren sich die Bewohner der Ostküste bewusst, dass sie immer wieder mit Angriffen
ausländischer Seemächte zu rechnen hatten.
Die Stadt Fujairah liegt wie das gesamte Emirat an
der Ostküste der V.A.E. direkt am Indischen Ozean
F
ujairah befindet sich als einziges der
sieben Emirate der VAE (Abu Dhabi,
Dubai, Sharjah, Fujairah, Ras alKhaimah, Ajman, Umm al-Quwain)
zur Gänze an der Ostküste der Arabischen
Halbinsel am Golf von Oman und damit am
Indischen Ozean. Im Gegensatz zu den übrigen Emiraten dominieren hier nicht ausgedehnte Ebenen und Wüstenbereiche die Landschaft,
sondern das mächtige und schroffe Hajar-Gebirge, dessen Höhenzug sich durch das gesamte Emirat erstreckt. Die höchsten Erhebungen
dieses Gebirges liegen bei 1000 m in den Vereinigten Arabischen Emiraten und bei 3000 m
im Oman. Dazwischen findet man immer
wieder fruchtbare Täler. Das Territorium von
Fujairah beinhaltet auch drei Exklaven des
Emirats Sharjah, u.a. Khor Fakkan und Khor
Kalba. Die Fläche des Emirats beträgt ca. 1450
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qkm. Von den ca. 119.000 Einwohnern leben
etwa 65.000 in der Hauptstadt Fujairah City.
Die wichtigsten anderen Städte sind Dibba,
Mirbeh, Al Bidiyah und Masafi. Das Emirat
misst von Süden (Wahala) bis Norden (Dibba)
ca. 70 km. Über lange Zeit hinweg waren die
Bewohner der Ostküste von denen des übrigen Landes abgeschnitten, denn erst im Jahr
1976 wurde die Schnellstraße in den Westen
des Landes fertig gestellt. Fujairah besitzt einen internationalen Flughafen, der bisher überwiegend für Import- und Exportzwecke genutzt
wurde. Das soll sich nun ändern, der Flughafen soll in zunehmendem Maße auch für den
Tourismus eingesetzt werden.
Durch die lange Trennung der Küstenregionen
von dem Rest des Landes orientierten sich die
Bewohner Fujairahs schon immer mehr in
Richtung Indischer Ozean und weniger in das
Landesinnere. Eine logische Folge dieses anderen Blickwinkels ist, dass sich heute die Mentalität der Menschen und auch deren Kultur
oft von anderen Regionen der VAE unterscheidet und zahlreiche andere Facetten aufweist.
Das Emirat befindet sich noch am Anfang der
touristischen Erschließung und folglich ist hier
nichts von der Goldgräberstimmung und der
Betriebsamkeit Dubais zu spüren, das Leben
in Fujairah verläuft eher in ruhigen und gelassenen Bahnen. Wer Ruhe und Entspannung
sucht, liegt hier also richtig, die meisten Orte
sind klein und überschaubar. Es gibt erst wenige Strandhotels an der Ostküste, die allerdings eine Vielzahl von sportlichen Aktivitäten anbieten. Fujairah hat sich seinen arabischen Charme und seine Gastfreundschaft bis
heute erhalten.
Zur Abwehr und zum Schutz vor Angriffen
wurden bei den Häfen Dibba, Khor Fakkan
und Fujairah Wachtürme errichtet. Trotzdem
mussten sich die zum Stamm der Sharqiyin
gehörenden Bewohner Fujairahs im 16. Jahrhundert den Portugiesen geschlagen geben. Die
Häfen wurden eingenommen und die Wachtürme zu portugiesischen Forts umgebaut. Im
17. und 18. Jahrhunderten zeigten dann auch
die Holländer und im 19. Jahrhundert die Briten starkes Interesse an der Ostküste. Ein innenpolitisches Problem war zudem, dass sich
die Stammesfamilien immer wieder untereinander bekämpften. Scheich Abdullah BinMohammed al-Sharqi schaffte es gegen Ende
des 19. Jahrhunderts, die Stammesfamilien zu
einen, was zu einem gemeinsamen Kampf für
die Unabhängigkeit führte.
1903 erklärte Fujairah, zu Sharjah gehörend,
seine Unabhängigkeit, was einen erhöhten
Widerstand der Einheimischen gegen die britischen Besatzer nach sich zog. Die Auseinandersetzungen gipfelten in der Bombardierung
von Fujairah City am 20. April 1925, das Fort
wurde dabei völlig zerstört. Erst im Jahr 1952
erkannten die Briten Fujairah als siebten Trucial
State (sog. Vertragsstaat) an. Am 2. Dezember
1971 kam es zur Gründung der Vereinigten
Arabischen Emirate und seit 1974 wird
Fujairah nun von H.H. Sheikh Hamad Bin
Mohammad Al Sharqi regiert. Unter der klugen Federführung seines Regenten erlebte
Fujairah in den letzten Jahren eine rasche Ent-
wicklung in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Tourismus. Seit das Emirat seine Infrastruktur komplettiert hat, geht es nun daran,
einen ehrgeizigen Entwicklungsplan durchzuführen, der die optimale Ausnutzung vorhandener Ressourcen genauso zum Ziel hat wie die
Erweiterung der industriellen, kommerziellen
und landwirtschaftlichen Produktion.
Wirtschaft
Die Wirtschaft Fujairahs unterscheidet sich
grundlegend von den anderen Emiraten, bisher
wurden weder Erdöl- noch Erdgasvorkommen
ausfindig gemacht. Die geographischen Gegebenheiten sorgen jedoch für relativ üppige Regenfälle, die eine intensive landwirtschaftliche
Nutzung der Waditäler und großer Bereiche des
fruchtbaren Küstenstreifens ermöglichen.
Schon vor der Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate war Fujairah bezüglich der
Versorgung mit Lebensmitteln autark. Nachdem durch moderne Agrarindustrie und durch
fortschrittliche Anbau- und Bewässerungsmethoden die Erträge weiter gesteigert werden
konnten, ist es Fujairah nun möglich, auch die
anderen Emirate zu beliefern. Heute prägen
Geflügel- und Viehzuchtfarmen, sowie Gewächshäuser für den Obst- und Gemüseanbau
das landwirtschaftliche Schaffen, ein Großteil
der männlichen Bevölkerung arbeitet dort. Die
Industrie- und Handelskammer Fujairahs trägt
den zusätzlichen Titel „Landwirtschaftskammer“. Der Fischfang ist ein weiteres wirtschaftliches Standbein. Der Golf von Oman mit seinen reichen Fischgründen sorgt hier für eine
sichere Basis. Bei einer Fahrt an der Ostküste
entlang entdeckt man immer wieder Stellen,
an denen Sardinen für die spätere Verwendung
als Tierfutter getrocknet werden.
Eine enorme überregionale Bedeutung hat der
Tiefseehafen, der in Fujairah City 1981 erbaut
wurde. Hier können auch große Tank- und
Containerschiffe anlegen. Da er sich an zentraler Stelle der bedeutenden Schifffahrtsrouten
des Indischen Ozeans befindet, ist es den Schiffen möglich, die Waren ohne zeitaufwändige
Umwege über den Persisch-Arabischen Golf zu
löschen. Täglich nehmen hier bis zu 150 Schiffe
ihre Fracht auf, in der Regel Erdöl oder Erdgas. Das Bild der riesigen vor der Küste liegenden Schiffe übt auf den Betrachter einen ganz
eigenen Reiz aus. Nachts stauen sich die auf
Löschung wartenden Schiffe oft über mehrere
Kilometer ins Meer. Das Lichtermeer vermittelt dann den Eindruck, eine Stadt auf dem
Wasser sei entstanden. Auf dem Landweg werden die angelieferten Güter in die Handelsmetropolen an der Westküste gebracht. Als sicherer Umschlagplatz während der Golfkriege
(im Gegensatz zu den Häfen an der Westküste) erlebte der Hafen einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Heute ist der Fujairah Sea
Port nach Singapur und Rotterdam der drittgrößte Bunkering Port der Welt. Er ist zugleich
der zweitwichtigste Containerhafen der VAE
und verzeichnet einen jährlichen Warenumschlag von über 5 Mio. Tonnen!
Im Gebiet um den Hafen findet man die
Freihandelszone, die 1987 auf einer Gesamtfläche von 2 Mio. Quadratmetern geschaffen
wurde. Diese Zone bietet Investoren aller Nationalitäten sämtliche Einrichtungen, die 100%
steuerfreies Eigentumsrecht gewährleisten. In
Verbindung mit einem Schutz für den Kapitalfluss und der bestehenden Infrastruktur wird
so der Erfolg von Investitionsprojekten unterstützt und sicher gestellt.
Natur
Der optische Gegensatz der weißen Sandstrände, der grünen Gärten und Felder direkt
vor der Kulisse der Hajar-Berge ist äußerst reizvoll. Es lohnt sich absolut, diese ursprüngliche
und unberührte Berglandschaft näher zu erkunden. Zahlreiche beeindruckende Wadis, grüne
Bergoasen, üppige Palmenhaine, sprudelnde
Quellen vermitteln wunderschöne Natureindrücke. Zur Eroberung der rauen aber reizvollen Wadis eignen sich Geländewagen mit Allradantrieb, das Mountainbike oder man kann
ganz einfach auf „Schusters Rappen“ auf
Erkundungstour gehen.
Die Küstenregion Fujairahs ist ganz besonders
bei Tauchern beliebt, die Unterwasserwelt des
Emirats ist faszinierend. Unterwasserhöhlen
(z.B. Hole in the Wall, Cathedral), ein von
Korallen überwucherter Untersee-Autofriedhof
und zahlreiche Felseninseln, wie z.B. Snoopy
Island, Martini Rock oder Dibba Rock Whisky Reef, bieten spannende Unterwassererlebnisse. Die meisten Tauchgründe sind in einer
Tiefe zwischen 6 und 20m zu finden, in einigen Fällen geht es bis zu 30m in die Tiefe.
Unterwasserfotografen werden sich nicht satt
sehen können: sie finden eine reichhaltige
Motivpalette vom Doktorfisch über Rochen,
Muränen, Schildkröten, Seepferdchen bis zum
Tintenfisch vor. Besonders beliebt bei Makrofotografen sind wegen ihrer Schönheit die Ane-
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■ Fujairah
mone Gardens. Auf Anweisung der Regierung
von Fujairah wurden drei Naturschutzgebiete
ausgewiesen, um die Fischbestände, das Seeleben und die Korallenriffe zu schützen.
Kultur
Fantastische Strände (oben) und üppiges Grün in
den Wadis (Mitte) gehören genauso zu Fujairah
wie die wöchentlichen Bullenkämpfe (unten).
Fujairah City ist eine relativ junge Stadt, nur
wenige Gebäude sind älter als 50 Jahre. Im
Zentrum der Stadt befindet sich die Moschee,
die allerdings nur Moslems zugänglich und
nicht zu besichtigen ist. Der Ort selbst ist übersichtlich mit breiten Straßen und recht schnell
zu besichtigen. Immer wieder stechen die ideenreich gestalteten Roundabouts ins Auge - mal
mit Kaffeegeschirr, mal mit Adler - aber stets
einen Hingucker wert. Die Stadt bietet sich vor
allem als Ausgangspunkt für Ausflüge in die
Berge an, doch es gibt auch einige Attraktionen, die durchaus einen Besuch lohnen.
Das Fujairah Museum liegt zentral an der Kreuzung von Al Nakheel und Al Salaam Straße.
Das Museum wurde 1991 eingeweiht und besteht aus drei Hauptteilen, zwei großen Hallen
und einem Rundturm. Der ehemalige Sitz des
Emirs beherbergt heute das Fujairah Museum
mit ethnografischer und archäologischer Abteilung. Zu sehen sind u.a.: Trachten und Waffen, historische Fotos, Palmwedelprodukte,
Schmuck, landwirtschaftliche Geräte und
Haushaltswaren. Außerdem sind ein MajlisEmpfangsraum und eine PalmwedelBarastihütte aufgebaut. Ausstellungsstücke (Keramik und Schmuck) aus den Grabungsstätten
von Dibba, Qidfa, Bithnah und Bidiyah belegen das lange kulturelle Erbe. Interessant und
fortbildend sind insbesondere die volkskundlichen Darstellungen des täglichen Lebens der
Einheimischen.
An das Museum schließt sich das Old Settlement mit Ruinen der alten Stadt an. Diese historische Lehmsiedlung wurde vom Regen völlig zerstört und präsentierte sich in den 1980erJahren nur noch als Ansammlung von wenigen Grundmauern und Fragmenten. Die Bedeutung der Siedlung wurde aber erkannt und
nun werden die wenigen noch erhaltenen
Lehmhäuser und Wehrtürme restauriert. Es ist
geplant, ein Volkskundedorf mit neuem Museum, Amphitheater, Restaurants, Grünanlagen und Spielplätzen zu errichten.
Der Ain al-Madab Park war einstmals im Privatbesitz der Herrscherfamilie Al Sharqi. Der
Park lädt zwar ein zum Entspannen, Flanieren
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und Picknicken, jedoch verfügt er auch über
warme Schwefelquellen, um die ein Quellpark
mit Rasenflächen, Bäumen und Brunnenpavillons angelegt wurde. Das schwefelhaltige
Wasser eignet sich zur Behandlung von Hautkrankheiten, Arthritis und Muskelschwund.
Zwei Swimmingpools (getrennt für Frauen und
Männer) sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Benutzung kostet nur wenige
Dirhams, eine Cafeteria sorgt für Erfrischungen.
Neben dem Park findet der interessierte Besucher das Heritage Village. Der Eingang des
weitläufigen, fast 6000 qm großen Dorfs wird
von zwei Kanonen flankiert. Das im Jahre 1996
eröffnete Freilichtmuseumsdorf für Heimatkunde im Stadtteil Madab beheimatet Modelle traditioneller Barasti-Hütten und Steinhäuser, von Hand gefertigte Gerätschaften,
Werkzeuge und Haushaltsgegenstände. Das
Museum ist von einer hohen Mauer umgeben,
welche auf der Frontseite von Wachtürmen
überragt wird. Touristen erhalten hier einen
Überblick über längst zurückliegende Zeiten,
können den einheimischen Folkloretanz Al
Ayyala sehen und erleben, wie einstmals mit
Ochsenkraft Grundwasser zu Tage gefördert
wurde. Abgerundet werden kann ein Besuch
mit einer Kostprobe arabischen Kaffees, des
Symbols für arabische Gastfreundschaft
schlechthin. H.H. Sheikh Hamad Bin Mohammad Al Sharqi hat persönlich die Schirmherrschaft für das Heritage Village übernommen.
Fujairah ist das einzige Emirat, das Bullenkämpfe abhält. Dieser Bullenkampf, der unblutige arabische Stierkampf, findet mit 10 bis
15 Kämpfen am Freitag Nachmittag gegen
16.30 Uhr auf einem runden Sandplatz am
Strand in Richtung Khor Kalba statt. Das Spektakel beginnt nach dem Nachmittagsgebet und
im Gegensatz zum spanischen Stierkampf
kämpft hier nicht Mensch gegen Tier, sondern
Bulle gegen Bulle. Dieser Brauch, bei dem die
Tiere ihre Kräfte messen, stammt aus der
Batinah-Ebene im Oman. Die Tiere werden
aufeinander zugeführt und schieben sich auf
Kommando mit den Köpfen hin und her.
Wenn keiner der Bullen aufgibt, entscheidet
ein Schiedsrichter über den Gewinn des Kampfes. Blut fließt in der Regel nicht – sollte sich
ein Tier trotzdem verletzen, wird der Kampf
sofort abgebrochen. Ein gewonnener Kampf
steigert der Wert des siegreichen Tieres und
damit auch das Ansehen des Besitzers.
Tourismus
Der erzielte Fortschritt und die in den letzten
Jahren durchlaufene Entwicklung (und hier
ganz speziell im Tourismussektor) des Emirats
von Fujairah veranlassten 1997 den Herrscher
von Fujairah, H.H. Scheich Hamad Bin
Mohammad Al Sharqi, eine Direktive zur Errichtung des Fujairah Tourismusbüros (FTB)
unter dem Vorsitz von Scheich Saeed Bin Saeed
Al Sharqi zu erlassen. Das Amt verfolgt das Ziel,
den Tourismus unter Nutzung der verschiedenen natürlichen und kulturellen Attraktivitätsfaktoren zu entwickeln und zu fördern.
Scheich Saeed Bin Saeed Al Sharqi: „Die Welt
ist in ein neues Millennium gestartet. Das Tempo der Veränderung in allen Sektoren der Gesellschaft beschleunigt sich immer mehr und
bringt neue Ziele und Erwartungen besonders
im Bereich Freizeit und Tourismus mit sich. Das
Emirat von Fujairah mit seiner spektakulären
geographischen Lage am Indischen Ozean und
seinem einmaligen kulturellen Gleichgewicht
zwischen Moderne und Tradition ist ideal dafür
geeignet, die Erwartungen von anspruchsvollen Touristen in den kommenden Jahren zu
erfüllen. Bis jetzt war Fujairah im Wesentlichen
unentdeckt geblieben. Unsere Absicht ist, Sie
willkommen zu heißen und Ihnen dabei zu
helfen, die Schätze unseres faszinierenden Emirats zu entdecken. Erkunden Sie die wunderbaren Strände, die landschaftlich reizvollen
Berge und Wadis. Entspannen Sie sich in den
guten Hotels, Resorts und Shopping-Einrichtungen, die stetig weiter entwickelt werden, um
Ihnen all jene Ausstattungen zu liefern, die Ihren Aufenthalt komfortabel gestalten. Die Regierung von Fujairah fördert aktiv die weitere
Entwicklung von Fujairah als Touristenziel und
bietet großartige Gelegenheiten für Investoren,
sich an unserem Erfolg zu beteiligen. Fühlen
Sie sich willkommen und genießen Sie einen
einmaligen Urlaub. Wir sind sicher, dass Sie
uns wieder besuchen werden. Wir wünschen
Ihnen eine äußerst nette und angenehme Zeit
in Fujairah!“
Fujairah befindet sich noch ganz am Anfang
des touristischen Ausbaus. Es existieren erst
wenige Hotels, doch wer an der Ostküste
entlang fährt, kann bereits etliche Neubauprojekte entdecken. 2005 standen für Besucher
des Emirats gerade mal 7 Hotels mit 623 Zimmern und 1016 Betten zur Verfügung. Das
Hotelangebot wird sich in den kommenden
Jahren deutlich erweitern. Dafür ist Fujairah
sehr ursprünglich geblieben, die Bevölkerung
ist sehr offen und herzlich. Für Ruhe und Erholung Suchende und für Naturinteressierte ist
das Emirat ideal. Die Möglichkeiten zum Erkunden und Entspannen sind schier endlos.
Urlauber können die verborgenen Wunder der
Bergwelt entdecken, an den schönen und sauberen Stränden relaxen und zudem unvergessliche Erfahrungen beim Schnorcheln, Tauchen
und Hochseefischen in einem der besten
Wassersportgebiete der Region machen. Die
Hajar Berge sind besonders während der Wintermonate attraktiv, wenn die Bäume und
Sträucher zum Leben erwachen und die Berghänge in ein Meer von Farben tauchen. Beliebt sind die „Wadi Bashing“-Touren - Fahrten durch ausgetrocknete Flussbette, vorbei an
heißen Quellen und entlang an malerischen
Wasserfällen.
In der Regel gelangt man über die vierspurig
ausgebaute Straße von Dubai über Sharjah nach
Fujairah. Ab Masafi, bekannt für sein vorzügliches Mineralwasser, hat man dann die Qual
der Wahl um an die Ostküste zu gelangen: Die
Nordroute führt über Dibba, die Südroute direkt nach Fujairah City. Wer Zeit hat, kann
bereits die Anfahrt für einige Besichtigungen
nutzen.
Das Hotelangebot Fujairahs wird zwar bereits
kräftig ausgebaut, jedoch sind jetzt schon Hotels für die unterschiedlichsten Ansprüche vorhanden. Als Beispiele seien genannt: Le
Meridien Al Aqah Beach Resort – Hotel der
Luxusklasse mit 218 Zimmern, inklusive 10
Suiten und einer Präsidentensuite, südlich von
Dibba direkt am Meer, das Al-Diar Siji – ein
Hotel der Mittelklasse in Fujairah City beim
Fujairah Trade Centre – oder die Ain al-Madab
Park Bungalows – einfache Container-Bungalows hinter dem Palast des Scheichs in Fujairah
City. Zudem gibt es in Fujairah City auch ein
Hilton Hotel.
Zu den kommenden Hotelprojekten zählen
u.a. mehrere 5-Sterne-Projekte wie etwa ein
Rotana Resort direkt neben dem Le Meridien
Al Aqah, das zur Nikko-Gruppe gehörende JAL
Fujairah Resort & Spa, das Royal Miramar
Fujairah Resort, das Fujairah Dana und das Al
Fajer Resort. Dazu kommt der groß angelegte
Villen-Komplex Fujairah Paradise, der auf
Timeshare-Basis vermarktet werden soll.
In allen Hotels findet man natürlich entsprechende Freizeit- und Sportangebote: Pool, An-
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■ Fujairah
geln, Tauchen, Tennis, Squash, Bowling, Fitness. Außerhalb der Hotels kann man sich z.B.
auf der Fun Drive Go-Kart-Bahn an der
Corniche von Fujairah City vergnügen. Über
das Fujairah Aviation Centre lassen sich Rundflüge organisieren.
Das Nachtleben des Emirats konzentriert sich
auf die Clubs, Bars und Discos der Hotels, oft
in Verbindung mit Live-Musik. In den guten
Hotels sind meistens auch hervorragende Restaurants zu finden. In Fujairah City ist das kulinarische Angebot breit gefächert, es reicht vom
Straßenrestaurant und Imbiss (Kentucky Fried
Chicken / Pizza Hut) über Coffeeshops und
Themenrestaurants bis zum Restaurant der
Luxusklasse. Die Speisen decken viele ländertypische Vorlieben ab: mediterran, indisch,
pakistanisch, arabisch, iranisch...
Tradition und Moderne in Fujairah
Stadt: das alte Fort (oben) und
das Fujairah Trade Centre mit
dem Fujairah Tower
im Hintergrund.
Sightseeing
Das Warenangebot von Fujairah City ist ziemlich auf die einheimische Bevölkerung zugeschnitten, die Haupteinkaufsstraßen sind die
Zayed bin Sultan Road und die Hamad bin
Abdullah Road in der Stadtmitte. Hier kann
man durch zahlreiche kleine Shops schlendern.
In einer Seitenstraße der Zayed bin Sultan Road
bieten einige Geschäfte Goldschmuck an. Im
Fujairah Trade Centre befinden sich einige
Geschäfte, die über ein höherwertiges Warenangebot verfügen. In der Gufah Road sind beim
Frischmarkt etliche Krämerläden platziert. Wer
die authentische und ursprüngliche Atmosphäre der Souqs schätzt, sollte sich im Souq für
Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch an der Uferstraße umsehen.
Auf einem grünen Hügel am Rande der Stadt
befindet sich (inmitten des alten Dorfkerns)
das Fujairah Fort, das zwischen 1500 und 1550
zum Schutz der Küste erbaut worden war.
Allerdings verfiel es in der Folgezeit und wur-
Auf Straßenmärkten
wird Obst und Gemüse
erntefrisch angeboten.
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Fujairah Urlaub-Tops
- Fujairah Museum und Fujairah Fort
- Bullenkämpfe in Fujairah City
- Al Bidiyah Moschee – die älteste
Moschee der VAE
- Palace Wadi Al Hayl
- Wassersport in vielen Schattierungen
- Fahrt mit dem Geländewagen zum
Al Wurrayah Wasserfall
- Besuch der Heißwasserquellen
Ain Al Ghanour
de erst in den Jahren 1650 bis 1700 wiedererrichtet. Vor einigen Jahren wurde es erneut renoviert, um dieses einzigartige Bauwerk für
Touristen und Besucher gleichermaßen zu erhalten. Das mächtige Fort besteht aus drei
jeweils zweistöckigen Hauptgebäuden. Zwei
dieser Gebäude sind kegelförmig und durch
eine massive hohe Mauer miteinander verbunden. Die Mauer weist an ihrer oberen Begrenzung pyramidenförmige Aufbauten auf, die in
der damaligen Zeit als Schießscharten und
Aussichtsposten dienten. Das dritte Gebäude
hat die Form eines Würfels. Von der Festungsanlage hat man einen weitläufigen Blick auf
die umliegenden Palmenfelder.
Neben den o.a. Sehenswürdigkeiten findet der
Besucher im Stadtgebiet von Fujairah City nicht
allzu viele Attraktionen, jedoch ist der Ort als
Ausgangsbasis für diverse Ausflüge und
Erkundungstouren bestens geeignet. Die Entfernungen in dem kleinen Emirat sind zudem
so klein, dass man sich keine Gedanken über
Zwischenübernachtungen etc. machen muss.
26km südlich von Fujairah City trifft der Besucher inmitten des Gebirges, jedoch von viel
Grün umgeben, auf die Ain Al Ghanour Heißwasserquellen. Die Oberflächentemperatur des
Quellwassers liegt beim Austritt bei 60° C – zu
heiß zum Baden, doch das schwefelhaltige
Wasser kühlt sich beim Fließen in ein tiefer
gelegenes Becken etwas ab, sodass die Besucher
dort ohne Schaden die Quelle nutzen können.
Das Wasser wird seit langem zu Heilzwecken
eingesetzt und verspricht Hilfe bei Krankheiten wie Rheumatismus, Rückenschmerzen oder
Arthritis. Am Wochenende sind die Quellen
zudem ein äußerst beliebter Ausflugs- und
Picknickplatz. Das kleine Gebäude neben dem
Pool ist wider Erwarten keine Umkleidegelegenheit, sondern eine Moschee!
Die Al Bithna Festung wurde 1735 zum Schutz
der strategischen Route im Wadi Ham durch
das Hajar-Gebirge erbaut. Man findet dieses
Fort beim gleichnamigen Dorf, ca. 15 km nordwestlich von Fujairah City, umgeben von
Palmenhainen. Majestätisch überblickt die Festung mit zwei Wachtürmen das Wadi Ham,
welches sich von Fujairah City bis zum Wadi
Siji erstreckt. Archäologische Grabungen in der
Umgebung lieferten Hinweise, dass die Oase
Bithna bereits vor über 3000 Jahren besiedelt
war. Im Museum von Fujairah City findet man
ein Modell des hier gefundenen Gemeinschaftsgrabes (1300 bis 300 v. Chr.) und diverse Grab-
Al Bidiyah Moschee
An der Ostküste liegt direkt an der Hauptstraße von Fujairah City nach Dibba nach ca. 31
km die Al Bidiyah Moschee. Sie ist eine kunst- und kulturhistorische Sehenswürdigkeit
ersten Ranges und stellt während des ganzen Jahres eine der Hauptattraktionen des Emirats
dar. Von morgens bis abends kommen interessierte Besucher hier her - Einheimische und
Touristen gleichermaßen. Im Gegensatz zu vielen Moscheen, die nur den Islam-Gläubigen
offen stehen, ist der Zugang zur Al Bidiyah Moschee auch Andersgläubigen gestattet. Für
das Betreten der Moschee ist es erforderlich, dass man die Schuhe ablegt – für Moslems
ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Besucherinnen erhalten außerdem für die Dauer des
Besuchs einen schwarzen Umhang zur Verhüllung von offenen Haaren, nackten Armen und
zu leichter Kleidung.
Diese kleine Moschee ist die älteste der gesamten Vereinigten Arabischen Emirate. Zu ihrem
Alter liegen verschiedene Schätzungen von Fachleuten vor, die zwischen 800 Jahren und
1300 Jahren (Beginn der Islamisierung)
schwanken. Das Gebäude wird nach seinem vermutlichen Stifter Othman auch
Masjid Al-Othmani genannt. Die Moschee
ohne Minarett besticht in ihrer schlichten,
einmaligen Architektur. Die bescheiden
wirkende Glaubensstätte ist nur einige
Meter hoch und verfügt nur über eine kleine Grundfläche von ca. 6x6m. Auf einer
Grundmauer von etwas über 2 Metern
ruhen vier quadratisch angeordnete gleichförmige Kuppeln, die von einer einzigen
Mittelsäule getragen werden. Durch eine
doppelflügelige Holztür gelangt man in das
Innere der Moschee, das ebenfalls sehr
schlicht gehalten ist. Den Gebetsraum findet man mit Teppichen ausgelegt vor, ins
Auge sticht der Mihrab, eine Gebetsnische
in Richtung Mekka. Die lehmverputzten
Wände sind mit einfachen Ritzornamenten verziert und enthalten einige Aussparungen für die Ablage der Korane. Der
Iman ist oft anwesend und sehr aufgeschlossen für Fragen zur Moschee und Religion.
Über der Moschee befinden sich zwei Wachtürme, die über einen Fußweg erreichbar sind
und einen schönen Ausblick auf die Umgebung gestatten: auf der einen Seite Palmenhaine und Berge, auf der anderen Seite das
blaue Meer, Bananenstauden, Dattelpalmen
und ein schmaler, baumbestandener Uferstreifen - ein traumhafter Blick, besonders bei
romantischen Sonnenuntergängen.
Am Ortsrand von Bidiyah findet man stimmungsvolle, geschäftig-bunte Obst- und
Gemüsestände. Jeweils donnerstags findet hier
der Thursday Market, ein üppiger Markt für
landwirtschaftliche Erzeugnisse statt, der sowohl Händler als auch Käufer aus dem gesamten Emirat anzieht. Hinter diesem Obstund Gemüsesouq befindet sich eine archäologische Ausgrabungsstätte, die u.a. ein 30m
langes Sammelgrab aus dem 1. Jahrtausend v.Chr. freigab.
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■ Fujairah
beigaben. Die Ausgrabungsstätte selbst ist für
Touristen nicht zu besichtigen.
Am Ende eines Schotterweges findet man im
Hinterland von Zubarah (im Norden Fujairahs) die Al Wurrayah Wasserfälle. Die Wasserfälle sprudeln das ganze Jahr über und bilden zugleich die Hauptwasserader für das
Trinkwasser des Emirates. Zum Besuch des
Wadis empfiehlt sich ein Geländewagen. Anfahrt: Die Zufahrtsstraße zweigt von der
Küstenstraße bei Zubarah, ca. 5 km nördlich
von Khor Fakkan, in südwestlicher Richtung
ab. Bis zum Wasserfall sind es ca. 12 km.
Beeindruckende Naturkulissen bei einem
Ausflug in den Wadi Al Wurrayah
Eine weitere Abzweigung ermöglicht die Zufahrt zum Wurrayah Damm, einem Stausee
und zugleich eines der beiden Wasserreservoirs
von Khor Fakkan. Ein Wadi mit ganzjährigem
Wasserfall ist in den VAE sicherlich etwas besonderes. Trotzdem haben auch Wadis, die
nicht ganzjährig Wasser führen, ihren ganz besonderen Reiz und lohnen sich allemal für eine
Erkundungstour. Als Beispiele für derartige
Abstecher seien genannt: Wadi Siji, Wadi
Maydaq, Wadi Hayl, Wadi Farfar und Wadi
Saham.
Dibba, der nördlichste Ort an der Ostküste der
Emirate, befindet sich an der Grenze zur Halbinsel Musandam, die bereits zum Oman gehört.
Hier leben fast nur Fischer und Bauern mit
ihren Familien, der Tourismus hält erst langsam Einzug. Schon portugiesische Karten aus
dem 16. Jahrhundert belegen eine Dreiteilung
der Stadt und daran hat sich bis heute nichts
geändert: Bayah, der nördliche Teil Dibbas gehört zum Oman, Dibba al-Hisn, der mittlere
Teil Dibbas gehört zu Sharjah und Dibba
Muhallab, der südliche Teil Dibbas gehört zu
Fujairah. Der Besuch der verschiedenen Stadtbezirke ist jedoch problemlos, es gibt keinerlei
Grenzkontrollen. Vom Hafen Dibbas erreicht
man per Boot reizvolle Strände und Buchten
im Norden. Die Vergangenheit Dibbas war
nicht unproblematisch: Einst eine bedeutende
Hafenstadt starben nach der Rebellion gegen
den Kalifen Abu Bakr in Mekka bei der erbitterten „Schlacht der Abtrünnigen“ ca. 10.000
Menschen, was gleichzeitig das Ende von
Dibbas Glanzzeit bedeutete. Außerhalb Dibbas
findet sich noch heute ein riesiger Friedhof, der
diesen gravierenden geschichtlichen Einschnitt
belegt. In Dibba selbst ist ein Blick auf die neue
Moschee mit ihrem schlanken weißen Minarett lohnenswert. In deren Nähe findet man
auch den Souq.
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Auch die Exklaven Kalba/Khor Kalba und
Khor Fakkan, die zu Sharjah gehören, sind einen Besuch wert. Kalba/Khor Kalba erstreckt
sich über ca. 10 km an der Küste entlang. Die
Corniche lädt zum Bummeln und Verweilen
ein. Das Haus Sheikh Saee bin Hamad alQasimi oder das gegenüber gelegene Fort Hisn
Kalba mit Museum können besichtigt werden.
Die Häuserreste des alten Dorfes Kalba und
die Ruinen eines portugiesischen Forts aus dem
16. Jhd. zeugen von einer bewegten Vergangenheit. Weiter südlich dehnt sich der größte
Mangrovensumpf der Vereinigten Arabischen
Emirate aus, ein ideales Revier für viele, teils
auch seltene Tierarten. Khor Fakkan schließlich
erstreckt sich hinter einer hügeligen Landschaft
entlang der Bucht. Das Hinterland ist dabei
besonders aus landwirtschaftlicher Sicht interessant, es versorgt die Gegend mit Futterpflanzen, Gemüse, Mangos und Limetten. Interessant ist u.a. der Rifaisa-Damm, der wenige Kilometer in den Bergen liegt; er fungiert zugleich
als Reservoir und Schutzeinrichtung vor Flutwasser. Die Besucher können sich dort übrigens
von einer Legende überzeugen. Danach soll sich
auf dem Grund des Stausees ein Dorf befindet
... und dessen Ruinen kann man bei klarem
Wasser sogar sehen. ■
Palast Wadi Al Hayl
Kurz nachdem man von Fujairah City in Richtung Masafi gestartet ist, biegt Richtung Westen eine Straße zum Wadi Al Hayl, das meist ganzjährig Wasser führt, ab. Folgt man diesem
Weg ca. 15 Autominuten, findet man eine beeindruckende kleine Festungsanlage mit Blick
auf das Wadi Hayl. Die 8 km kurze Anfahrt lohnt sich für Touristen, denn die Festung ist
eines der wenigen Baudenkmäler über die das
kleine Emirat Fujairah verfügt. Das Schloss
war im 19. Jahrhundert der Hauptwohnsitz
des Regierungsoberhauptes und wurde auch
zur Beobachtung und zur Verteidigung gegen
Angreifer aus der benachbarten omanischen
Region benutzt.
Die Entstehung der Anlage wird ungefähr auf
das Jahr 1670 datiert. Die Festung umfasst
Versammlungsräume, Schlafzimmer, Lagerhäuser und eine Küche. Die Festungsanlage
ist von einer Mauer umgeben, deren Schießscharten von unruhigen und unsicheren Zeiten zeugen. Über der Festung thront auf einem Hügel ein quadratischer, dreistöckiger
Wachturm, von dem man einen lohnenden
Rundblick über die Festung, das Dorf und die
Palmengärten genießen kann. Im Umfeld des
Palasts sind auch mehrere verfallene Steinhäuser und Fundamente zu sehen – Dokumente des alten Dorfes Hayl. Eine
englischsprachige Hinweistafel informiert die
Besucher über den historischen Hintergrund.
Derzeit wird die gesamte Festungsanlage umfassend renoviert und kann innen nicht besichtigt werden. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten wurde auch die Zufahrt zur Festung
verbessert. Der Palast kann nun mit einem
normalen Pkw erreicht werden – früher war
ein Geländewagen erforderlich. Aber im Wadi
Hayl ist noch mehr zu entdecken: Es gibt diverse, allerdings gut versteckte Felsmalereien!
Zu sehen sind Abbildungen von Kamelen,
Pferden und Leoparden. Den Ursprung dieser Felsmalereien hat man auf die Periode
zwischen 1300 v.Chr. bis 600 n.Chr. datiert.
Fujairah - Steckbrief
Lage und Größe: Fujairah liegt als einziges der sieben Emirate der VAE komplett
an der Ostküste der Arabischen Halbinsel
und somit am Golf von Oman. Das Emirat besteht aus der Küstenebene und dem
Hajar-Gebirge, das von den Wadis Farfar,
Ham, Khab, Mai, Maydaq, Saham, Theeb
und Wurrayah durchzogen wird. Die Fläche Fujairahs ist ca. 1450 qkm, die Küstenlänge von Wahala bis Dibba ca. 70 km.
Regierung: Der Regent von Fujairah ist
seit 1974 H.H. Sheikh Hamad Bin Mohammad Al Sharqi.
Einwohner: Die Bevölkerung wurde 2005
auf ca. 119.000 Einwohner datiert (= ca.
3% der Einwohner der VAE). Die Hauptstadt Fujairah City ist etwa 130 km östlich von Dubai situiert.
Klima: Der heiße Sommer mit manchmal
hoher Luftfeuchtigkeit erstreckt sich von
Mai bis September. Der Winter dauert von
Oktober bis April, dann herrscht ein angenehmes Klima mit Tagesdurchschnittstemperaturen von 26° C. Die Jahresspitzenwerte der Temperaturen schwanken
zwischen 12° C und 48° C. Regen fällt in
der Regel zwischen November und April;
mehr als die Hälfte aller Regenfälle gibt es
in den Monaten Dezember und Januar.
Währung: Die Währung der VAE ist der
Dirham (DH oder AED), der in 100 Fils
unterteilt wird. Sein Kurs ist seit 1980 fest
an den US-$ gekoppelt (1 US-Dollar =
3,67 DH). Der Wechselkurs des Dirham
zum Euro hängt also vom Kursverhältnis
US-Dollar zu Euro ab. Kurs (August
2006): 1 Euro = ca. 4,7 DH.
Wirtschaft: Landwirtschaft, Fischfang,
Tourismus.
Tourismus: Das Emirat steht dem Tourismus äußerst positiv gegenüber, er wird
staatlich gefördert und erfährt eine konstante Aufwärtsentwicklung.
Kontakt: Fujairah Tourism Bureau,
P.O.Box 829, Fujairah, United Arab Emirates, Tel: +971 (0)9 2231554 oder
2231436, Fax: +971 (0)9 2231006,
Internet: www.fujairah-tourism.ae, EMail: [email protected]
Zeitverschiebung: Fujairah ist (wie auch
die anderen Emirate der VAE) der mitteleuropäischen Zeit während der Sommerzeit um 2 Stunden, während der Winterzeit um 3 Stunden voraus.
DUBAI MAGAZIN
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