Gegen Herzinfarkt, Demenz & Co gewappnet Ute Lindenborn, M. Sc. Ernährungswissenschaften Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer Eins in der Welt und werden vor allem durch Arteriosklerose hervorgerufen. Dabei haben unsere Lebensgewohnheiten einen wesentlich größeren Einfluss auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als die genetische Veranlagung. Ein Großteil der Herzinfarkte können durch eine gesunde Lebensführung, insbesondere eine obst- und gemüsereiche Kost, vermieden werden. Neben Sport und einer gesunden Ernährung gibt es eine Reihe von besonders wirkungsvollen Vitalstoffen, die helfen, die Gesundheit von Herz und Hirn zu erhalten. Rostschutz für die Zellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden von freien Radikalen gefördert, die zudem auch Krebserkrankungen begünstigen und die Zellalterung vorantreiben. Antioxidantien schützen vor freien Radikalen und wirken wie ein Art Rostschutz. Selen spielt als Bestandteil der antioxidativen Enzymsysteme eine wichtige Rolle für die Gesunderhaltung des Herz-Kreislauf-Systems und des Immunsystems, jedoch herrscht hierzulande überwiegend ein Selen-Mangel. Auch Vitamin E und C sind bekannte Antioxidantien. Vitamin C ist wichtig für die Bildung gesunder Gefäße. Vitamin E kann das Risiko von Herzkrankheiten, Arteriosklerose und anderen Herz- und Gefäßerkrankungen reduzieren. Granatapfel-Polyphenole als Antioxidantien und Entzündungsmodulatoren Unter den Pflanzenstoffen sind die Polyphenole des Granatapfels besonders wirkungsvoll im Zellschutz. Diese natürlichen Wirkstoffe entfalten ihre antientzündlichen, antioxidativen Effekte in den Gefäßen und im Gehirn – wichtig bei Multipler Sklerose und Morbus Parkinson. Außerdem wirken sie nicht nur der vaskulär bedingten Demenz, sondern auch der Alzheimer-Demenz entgegen (Hartman et al., 2006). Eine Doppelblind-Studie zeigte, dass Granatapfelsaft bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit die Durchblutung des Herzmuskels verbessern und die Häufigkeit von Angina-Pectoris-Anfällen halbieren kann. Bei Patienten mit einer Verengung der Halsschlagader bildeten sich die arteriosklerotischen Gefäßablagerungen um 30 Prozent zurück, der Blutdruck sank, und die Oxidation des gefährlichen LDL-Cholesterins wurde drastisch reduziert. Bei Diabetikern konnte eine Senkung der Cholesterinwerte und gefäßschützende Effekte erzielt werden, was sich auch günstig bei Erektionsstörungen positiv auswirkte. Die Polyphenole des Granatapfels haben außerdem bei verschiedenen Krebsarten, insbesondere bei Prostatakrebs, eine tumorhemmende Wirkung. Laut Studien sind lebendfermentierte Granatapfel-Produkte am wirkungsvollsten. Positive Wirkungen auf Herz und Gefäße aus klinischen Studien • Signifikante Verbesserung der Myokarddurchblutung bei KHK-Patienten (Doppelblinde, placebo-kontrollierte, randomisierte Phase-2-Studie, Sumner et al., 2005) • Reduktion von arteriosklerotischen Gefäßablagerungen und Bluthochdruck (Placebo-kontrollierte, randomisierte Phase-2-Studie an Patienten mit Karotisstenose, Aviram et al., 2004), verlangsamte Progredienz der Karotis-IntimaDicke-Zunahme bei Patienten mit erhöhten Triglyzerid- und Cholesterinwerten in einer Placebo-kontrollierten, randomisierten Studie mit 291 Patienten (Davidson et al., 2009). • antiatherogene und cholesterinsenkende Wirkung bei Diabetikern (ohne Einfluss auf HbA1c und Blutzucker) in klinischen Studien (Rosenblat et al., 2004; Esmaillzadeh et al., 2006), verbesserte Erektion bei Patienten mit erektiler Dysfunktion (Forest et al., 2007) Abb.: Anti-arteriosklerotische Effekte von Granatapfel-Polyphenolen Homocystein schädigt Gefäße, Gehirn und Nerven Ein wichtiger Auslöser für Gefäßverkalkungen ist die schwefelhaltige Aminosäure Homocystein. Ein erhöhter Homocystein-Spiegel steigert nicht nur das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, sondern schwächt auch die Knochen und verdoppelt das Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken. Die Vitamine Folsäure, B6 und B12 bauen Homocystein zu ungefährlichen Substanzen ab. Daher führt bereits ein leichtes Defizit an diesen Vitaminen zu einem Anstieg des Homocystein-Spiegels. Die Herz-Vitamine Vitamin B1 (Thiamin) aktiviert viele Enzyme des Stoffwechsels und sorgt dafür, dass das Herz, der EnergieStoffwechsel, das Nervensystem und die Psyche normal funktionieren. Es wird vermutet, dass Thiamin die Schwere einer Alzheimer-Erkrankung und anderer Hirnerkrankungen lindern kann, die häufig bei alkoholkranken Menschen auftreten. Vitamin B1 unterstützt auch die Herzfunktion bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Vitamin-D-Mangel ist in den sonnenarmen Monaten der verbreiteste Vitaminmangel. Auch Vitamin D wirkt auf das Herz: Ein niedriger Vitamin-DSpiegel kann Bluthochdruck und Herzinsuffizienz begünstigen und erhöht das allgemeine Sterberisiko. Wer sich rundum vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz schützen möchte, kann Granatapfel-Schutzstoffe, Selen, Vitamin E, B1, B6, B12 und Folsäure auch in Form eines Supplements (z. B. Dr. Jacob’s Granacor) zu sich nehmen. Doch kein Supplement kann eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise ersetzen, sondern wirkt am besten ergänzend. So können Sie sich schützen: Schutzfaktor Risikofaktor Maßvolles Training Bewegungsarmut und Extremsport Entspannung Dauerstress Rauchen einstellen oder stark reduzieren (Genuss statt Suchtrauchen) Rauchen normaler Blutdruck Hypertonie pflanzliche und ballaststoffreiche Kost, Magnesium, Kalium fett- und fleischreiche Kost, Zucker, Salz, Natrium, hochdosierte Calcium-Supplemente Gefäßschutz durch Vitalstoffe aus Obst und Gemüse, insbesondere GranatapfelWirkstoffe, Vitamin B1, C, D, E, Q10, Selen Gefäßschäden durch freie Radikale (Hauptquelle: Rauchen) und chronische Entzündungsprozesse Folsäure, Vitamin B12 und B6 Homocystein hohes HDL-Cholesterin hohes LDL-Cholesterin Omega-3-Fettsäuren (z. B. Leinöl, Rapsöl, Fischöl) tierische Fette, Transfettsäuren, Omega-6-Fettsäuren Aviram M, Dornfeld L, Rosenblat M, Volkova N, Kaplan M, Coleman R, Hayek T, Presser D, Fuhrmann B (2000). 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