Berlin . Erfurt . Freiburg . Hamburg . Köln . München . Münster . Oppeln (PL) . Würzburg 6. Arbeitstagung der Rechtsträger der Unternehmen in der Caritas Strategisches Management in der Praxis – Anforderungen und Instrumente Referentin: > Sigrun Kreuser [email protected] © Solidaris 2009 Fulda, 16. Juni 2009 Was Sie erwartet > > > > > Ausgangspunkt: Leitlinien für unternehmerisches Handeln Begriffserläuterung: Strategisches Management Anforderungen an das strategische Management Bestandteile des strategischen Managements Ausgewählte Instrumente der – Strategiefindung – Strategieumsetzung S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 16.6.2009, S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH Folie 2 I 19 1 Leitlinien für unternehmerisches Handeln der Caritas „… Eingebettet sind die genannten Maßnahmen und Instrumente [*)] in eine strategische Unternehmensplanung, welche aus dem kirchlichen Auftrag sowie den vorliegenden Rahmenbedingungen und Marktstrukturen strategische Unternehmensziele ableitet. Die strategischen Ziele werden laufend – in der Regel jährlich – auf Basis einer Umfeld- und Organisationsanalyse überprüft und bei Bedarf angepasst. …“ Neue Caritas, Heft 20/2008, S. 34 *) Hierzu wird an anderer Stelle genannt bspw. Finanz-, Personal- und Dienstleistungsmanagement, funktionsfähiges Risikomanagementsystem, innovative Planung und Steuerung des Leistungsangebotes ergänzt um Investitionspolitik und Finanzierungsplan, Qualitätsmanagementsystem inklusive Beschwerdemanagement, Marketing, Teilnahme an Benchmarking-Projekten, Implementierung wirksamer Aufsichts- und Kontrollstrukturen S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 Folie 3 I 19 Begriffserläuterung: Strategisches Management > vielfältige Begriffsdefinitionen > Strategie bspw. „Festlegung der grundlegenden Unternehmensziele und die dazugehörigen Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele“ > Management bspw. „zielgerichtetes, menschliches Handeln, um eine kollektive Handlungseinheit (= Unternehmen) herzustellen“ > Strategisches Management bedeutet − Vorausschauen und zukunftsorientiert führen − Erfolge erzielen, die Unternehmensexistenzen sichern − Klare Ziele auswählen, formulieren und Strategien bestimmen S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 16.6.2009, S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH Folie 4 I 19 2 Warum brauchen caritative Träger Strategien? Strategisches Management > erhält die Veränderungsfähigkeit des Unternehmens > zeigt Prioritäten /Schwerpunkte der unternehmerischen Entwicklung > unterstützt die Entscheidungsfindung bei begrenzt vorhandenen Mitteln > schafft Erfolgspotenziale > trägt so zur Zukunftssicherung bei S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 Folie 5 I 19 Anforderungen an das strategische Management > Bereitschaft ggf. das Führungsverhalten zu verändern (zielorientiertes Management) > Ganzheitliches Denken und (stufenweise) Einbeziehung aller Unternehmensteile/Führungskräfte > Kooperation und Umsetzungswille bei den Beteiligten > Offenheit für neue Erkenntnisse > Akzeptanz von Prozessveränderungen > funktionierendes Controlling S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 16.6.2009, S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH Folie 6 I 19 3 Zielhierarchie im Strategischen Management Vision • • • • Richtet sich nach außen Stellt Unternehmensphilosophie dar Eine spezifische und zugleich anspruchsvolle Zielsetzung Markiert eine weit in die Zukunft gerichtete Orientierung Vision Unternehmensleitbild Leitbild • • Ist an Mitglieder des Unternehmens adressiert Verhaltensrichtlinien für die Mitarbeiter Unternehmensziele Unternehmensziele Geschäftsbereichsziele Funktionsbereichsziele • Sind konkret formuliert • Präzisieren Vision und Leitbild • Gelten für das ganze Unternehmen Geschäftsbereichsziele • Sind für einzelne Geschäftsbereiche abgeleitet • Hier werden Kennzahlensysteme eingesetzt • Sind operationalisiert, d. h. messbar gemacht und zeitlich abgegrenzt Funktionsbereichsziele • Werden aus den Geschäftsbereichszielen gewonnen • z. B.: Erhöhung des Marktanteils (Absatz); Reduzierung Fluktuationsrate, Steigerung Ausbildungsgrad (Personal) S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 Folie 7 I 19 Prozess des strategischen Managements Zielplanung Kontrolle > > > > > Vision > Leitbild > Unternehmensziele Analyse Strategisches Controlling (BSC) Projektcontrolling Investitionscontrolling Wirtschaftsplan / Budgets > > > > Strategieumsetzung Strategiefindung Umsetzung > Implementierungsplan > Maßnahmen-/Projektpläne > Realisierung S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 16.6.2009, S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH Umfeldanalyse Unternehmensanalyse SWOT – Analyse Portfolioanalyse > > > > Entwicklung und Formulierung Unternehmensstrategie Geschäftsbereichsstrategie Funktionsbereichsstrategie Bewertung und Auswahl Folie 8 I 19 4 Strategiefindung: Umfeldanalyse > Möglichst vollständige, sichere und genaue Antizipation der Chancen und Risiken des Unternehmens > Marktanalyse > Strukturierung und Segmentierung des relevanten Marktes > Wie groß ist dieser Markt? Wie viele potentielle Kunden/Bewohner/ Patienten gibt es? > Mit welcher wert- und mengenmäßigen Entwicklung rechnen wir? > Wettbewerbsanalyse > Welches sind die auftragsentscheidenden Faktoren? Erkenntnisse durch Mitarbeiter- und Kundenbefragungen > Wer sind die Hauptwettbewerber am Markt und wie agieren diese? Erkenntnisse aus Branchenstudien und Brancheninformationen > Welches sind die eigenen Stärken und Schwächen im Vergleich zum Wettbewerb? Aufstellung einer Erfolgsfaktorenbewertung S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 Folie 9 I 19 Strategiefindung: Unternehmensanalyse > Analyse der Potentiale und Ressourcen (Stärken) des Unternehmens, die noch nicht genutzt worden sind sowie Schwächen, die ausgeglichen werden sollten > Möglichst objektives Aufzeigen bspw. im Vergleich zu einem wichtigen Mitbewerber (s. u.) Vergleichskriterien Viel besser besser mittel schlechter viel schlechter Qualität der Leistung Kundenkontakte Marktimage Behördenkontakte Mitarbeiterqualifikation Marketing Kosten S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 16.6.2009, S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH Folie 10 I 19 5 Strategiefindung: SWOT-Analyse (Strengths – Weaknesses – Opportunities – Threats) Stärken Schwächen • Qualifizierte und engagierte Mitarbeiter • Gute Bausubstanz, Infrastruktur, Lage • Innovative Leistungen x, y, z • Organisationsdefizite in Bezug auf Prozesse x, y, z • Fehlendes bereichsübergreifendes Denken • Intransparente Entscheidungsstruktur Chancen Risiken • Demographische Entwicklung • Vision / Anspruch des Träger • Marktpotential für Leistung x, y, z • Wirtschaftliche Situation • Entwicklung sozial-/gesundheitspolitischer Bedingungen • Schwache Vernetzung S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 Folie 11 I 19 hoch mittel niedrig Marktattraktivität Strategiefindung: Portfolioanalyse (Geschäftsfelder) Ambulante Dienste Stationäre Altenhilfe Krankenhäuser Jugendhilfe stationär niedrig Beratungsleistungen mittel hoch Wettbewerbsstärke S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 16.6.2009, S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH Folie 12 I 19 6 Strategiefindung: Strategieentwicklung Eine Unternehmensstrategie muss auf folgende Fragen antworten: 1. 2. 3. 4. Gegen welche Wettbewerber (Wettbewerbsstrategie) Für welche Kunden (Markt-/ Kundenstrategie) Mit welchen Leistungen (Produktstrategie) Mit welchen internen Ressourcen (Personal- und Finanzstrategie) kann das Unternehmen mittel- und langfristig erfolgreich sein? S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 Folie 13 I 19 Strategieumsetzung: Balanced Scorecard (BSC) Problem: Bei der Umsetzung der strategischen Ziele gibt es oft erhebliche Schwierigkeiten, da strategische Planung und operatives Geschäft getrennt voneinander ablaufen. Eine Lösung ist die BSC: > Fasst die Informationen eines Unternehmens zusammen, die für die strategische Entwicklung wirklich wichtig sind > Reduziert die Komplexität des Unternehmens auf für alle Mitarbeiter transparente Teilaspekte > Macht die Visionen und daraus abgeleitete strategische Ziele messbar > bringt der strategischen Ziele zu jedem Mitarbeiter > Verankert die Strategien im Unternehmensalltag (Budget/Planung) > Unterstützt die Anpassung der Strategien an sich ändernde Gegebenheiten S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 16.6.2009, S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH Folie 14 I 19 7 Systematik der BSC nach Kaplan/Norton Finanzperspektive Welche finanziellen Ziele wollen wir erreichen, um die Strategie umzusetzen? Kundenperspektive Was müssen wir unseren Kunden bieten, um die Strategie umzusetzen? Werteperspektive Was müssen wir tun, um die festgelegten christlichen Werte strategisch umzusetzen? Vision und Strategie Prozessperspektive In welchen Prozessen müssen wir besonders gut sein, um die Strategie umzusetzen? Mitarbeiterperspektive Welche Fähigkeiten und Techniken müssen wir haben, um die Strategie umzusetzen? S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 Folie 15 I 19 Vorgehensweise zum Aufbau einer BSC 1. Festlegung einer Strategie 2. Ableitung strategischer Ziele für jede Perspektive 3. Bildung von Ursache– Wirkungs–Ketten (Feststellen der kausalen Zusammenhanges) 4. Festlegung von Messgrößen 5. Festlegung von Zielwerten von Messgrößen 6. Erarbeitung strategischer Maßnahmen zur Zielerreichung S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 16.6.2009, S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH Folie 16 I 19 8 Festlegen von strategischen Zielen in der BSC Zielebene Kundenperspektive Maximierung der Reputation des Unternehmens durch Optimierung der Kundenzufriedenheit Finanzperspektive angemessene Rentabilität, angemessenes Wachstum Ebenen der Nebenbedingung Mitarbeiterperspektive angemessene Mitarbeiterzufriedenheit/ -entwicklung Prozessperspektive gut funktionierende interne und externe Prozesse S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 Folie 17 I 19 Ressourcenorientierte Verhaltens- und Führungsstrategie Vier Prinzipien: > Konzentration der Kräfte auf Stärkenpotentiale, Abbau von Verzettelung > Orientierung der Kräfte auf eine eng umrissene Zielgruppe > in die Lücke, Nische gehen > sich in die Tiefe der Problemlösung entwickeln S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 16.6.2009, S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH Folie 18 I 19 9 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Gerne stehen wir Ihnen für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Von-der-Wettern-Str. 13 51149 Köln +49 (0) 2203|8997 208 +49 (0) 2203|8997 199 [email protected] http://beratung.solidaris.eu S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH 16.6.2009 16.6.2009, S. Kreuser, Solidaris Unternehmensberatungs-GmbH Folie 19 I 19 10