Information zur Diagnostik: Pseudohypoparathyreoidismus Ib (PHPIb) Genetik: i.d.R. sporadisch, aber familiäre Fälle beschrieben Inzidenz: unbekannt Der betroffene GNAS-Genlocus besteht aus mehreren differentiell methylierten Regionen und geprägten Genen bzw. Transkripten, für die eine Vielzahl komplexer Veränderungen im Sinne von Imbalancen, Methylierungsstörungen, Punktmutationen und uniparentalen Disomien berichtet sind (s. hierzu: http://www.imprinting-disorders.eu/?page_id=289/). OMIM: Genort: Gene: 139320 20q13 GNAS, STX16, NESP55 Klinik: Der Pseudohypoparathyroidismus type Ib (PHP1B) gehört zu einer Gruppe von Erkrankungen, die durch eine PTH-Resistenz im renalen proximale Tubulus charakterisiert ist. Diese PTH-Resistenz manifestiert sich in einer Erhöhung von PTH im Serum, Hyperphosphatämie und Hypocalcämie. Bei einigen Patienten werden Symptome der AHO (Albright hereditary osteodystrophy) diagnostiziert, u.a. Kleinwuchs, Brachymetacarpie, subkutane Ossifikationen und mentale Retardierung. Diagnostik: Molekulargenetik: Eine molekulargenetische Untersuchung in Hinblick auf Methylierungsstörungen, upd(20)pat und Imbalancen des GNAS-Locus sollte bei Patienten mit der o.g. Klinik angeboten werden. Bei Nachweis einer Veränderung in der MS-MLPA werden Zusatz-Analysen angeschlossen, u.a. in enger Kooperation mit der AG Prof. Hiort/Dr. Thiel, Universitätskinderklinik Lübeck. Je nach molekularem Subtyp gelten unterschiedliche Wiederholungswahrscheinlichkeiten (s. hierzu auch www.imprinting-disorders.eu). Material: 2 - 5 ml EDTA-Blut des Patienten und bei positivem Befund möglichst beider Eltern, Begleitschein/Auftrag mit klinischen Angaben und Fragestellung, Ansprechpartner und vollständiger Anschrift, unterschriebener Einverständniserklärung der untersuchten Personen bzw. bei Kindern deren Eltern oder Betreuern, Laborüberweisungsschein (Muster 10) bei ambulanten Patienten, ausgestellt von niedergelassenen Allgemeinmedizinern, Kinder- und Frauenärzten, Internisten, Humangenetikern oder Neurologen bzw. Angaben zur Kostenübernahme bei Privatpatienten. Humangenetische Leistungen sind nicht budgetiert! Bitte tragen Sie die Ausnahmekennziffer 32010 ein. Methodik: MS-MLPA bei positivem Ergebnis: PCR-basierende Mikrosatelliten-Analyse, qPCR. Bei Methylierungsdefekt: Untersuchung weiterer geprägter Loci. Weitere Abklärung in enger Kooperation mit Prof. Dr. O. Hiort/Dr. S. Thiele, Universitätskinderklinik Lübeck Pränataldiagnostik: Rücksprache. Befundmitteilung: Die Ergebnisse werden nach GenDG dem verantwortlichen Arzt mitgeteilt. Eine Weitergabe der Daten an Dritte ist nur mit ausdrücklichem Einverständnis des Patienten bzw. seiner Sorgeberechtigten möglich. Referenzen: http://www.imprinting-disorders.eu/?page_id=289/ Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Thomas Eggermann, Version: 01 – 14.07.2014 Tel. +49-241- 80 88008, [email protected]