Essstörungen, Schlafstörungen - Deutsche Heilpraktikerschule

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Ausbildung zum/r Psycholog. Berater/in und
Psychotherapeutische/r
Psychotherapeutische/r Heilpraktiker/in
Essstörungen
Schlafstörungen
Begleitskript zum Seminar
Inhalt
Allgemeine Vorbemerkungen zu den Skripten
Inhalt
1 Essstörungen
1.1 Begriffsbestimmung und Einteilung
1.2 Klassifizierung nach ICD 10
1.3 Anorexia nervosa
1.3.1 Ursachen für die Entstehung der Anorexia nervosa
1.3.2 Symptomatik
1.3.3 Therapie bei Anorexia nervosa
1.4 Bulimia nervosa
1.4.1 Symptomatik
1.4.2 Ursachen und Psychodynamik
1.4.3 Therapeutische Maßnahmen bei Bulimia nervosa
1.5 Binge-Eating-Disorder
1.5.1 Ursachen und Entstehung
1.5.2 Symptomatik
1.5.3 Therapie bei Binge-Eating-Disorder
1.6 Adipositas
1.6.1 Ursachen und Entstehung
1.6.2 Anamnese bei Adipositas
1.6.3 Symptomatik
1.6.4 Therapiemaßnahmen
1.7 Prävention von Essstörungen
2 Schlafstörungen
2.1 Begriffsbestimmung und Einteilung
2.2 Einteilung nach ICD-10
2.3 Allgemeine Ursachen für Schlafstörungen
2.4 Symptomatik
2.5 Therapieformen
2.6 Prophylaxe
3. Selbstüberprüfungsfragen zu Ess- und Schlafstörungen
Lösungen zu den Selbstüberprüfungsfragen
Literaturliste
Impressum
© Deutsche Heilpraktikerschule®, Inhaber Michael Bochmann, Hauptsitz Leipzig, www.deutsche-heilpraktikerschule.de
Letzte Bearbeitung: 01.10.2013 Dieses Skript ist Teil der Ausbildung zum/r Psycholog. Berater/in und Psychotherapeutische/r
Heilkpraktiker/in an einer Schule der Deutschen Heilpraktikerschule®.
1 Essstörungen
„In unserer Kultur ist es die Norm, dass Frauen hungern.“
Naomi Wolf
Die Häufigkeit der Diagnostik von Essstörungen hat in den letzten Jahren deutlich
zugenommen. Dabei spielen gesellschaftliche Verhältnisse und das gängige
Schönheitsideal eine besondere Rolle. Viele Frauen möchten im Durchschnitt um 5kg
leichter sein.
Es wird vermutet, dass ca. 110 000 Frauen zwischen 15 und 35 Jahren an Magersucht leiden
und 650 000 an Bulimie. Die Dunkelziffer ist aufgrund von Scham-und Schuldgefühlen
sehr hoch und lässt ein sicheres Abbild der Häufigkeit von Essstörungen nur schwer zu.
Magersucht und Bulimie sind in erster Linie Krankheiten von Mädchen in der Pubertät
und jungen Frauen. Jedoch zeigen Studien, dass die Betroffenen immer jünger werden.
Die neuste KiGGS-Studie (Kinder- und Jugendgesundheitssurvey) des Robert-KochInstituts zeigte, dass bei einem Fünftel aller 11-17-Jährigen der Verdacht einer Essstörung
vorliegt.
1.1 Begriffsbestimmung und Einteilung
Eint eilung
Der Begriff „Essstörungen“ ist etwas irreführend, da es sich bei den verschiedenen
Erscheinungsbildern nicht nur um eine Störung des reinen Essverhaltens handelt. Die
Essstörung an sich ist häufig auch ein Symptom von tiefer liegenden Problemen und
Störungen. Magersucht, Ess-Brechsucht oder Fettsucht sind Begriffe, welche das
Krankheitsgeschehen deshalb besser beschreiben, weil es sich bei diesen Problemen
wirklich um eine Suchtstruktur handelt, die sich in ständigem Gedankenkreisen um
Essen, Kalorienzählen, Verweigerung des Essens oder extremen Essensdruck bzw. einer
Art zwanghaftem Verhalten zeigt. Für die Betroffenen ist es oft unglaublich schwer, sich
diesem Verhalten, ohne professionelle Hilfe, zu entziehen. Im Allgemeinen kann man
von einer Essstörung sprechen, wenn das Essen bzw. Nicht-Essen durch psychische
Bedürfnisse (Probleme sollen verdrängt oder gar bewältigt werden) und nicht durch
physikalische Signale, wie Hunger- und Sättigungsgefühle, begründet sind.
Definition: „Essstörungen sind durch intensive Furcht vor dem Dickwerden, verändertes
Essverhalten sowie eine Störung der Körperwahrnehmung charakterisiert. Bei der
Anorexia nervosa (Magersucht) kommt es zu erheblichen Gewichtsverlust und typischen
Symptomen (z.B. Amenorrhö), bei der Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) zu
Heißhungerattacken und oft selbstinduziertem Erbrechen. Sekundäre somatische
Veränderungen sind häufig.“ (aus Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie 5. Auflage, 2013)
Essstörungen sind durch ein verändertes Essverhalten, enorme Angst vor dem
Dickwerden (bei Anorexie und Bulimie) sowie eine Störung der Körperwahrnehmung
gekennzeichnet.
Einen zentralen Stellenwert hat die gedankliche Beschäftigung mit dem Thema „Essen“,
welche sowohl die Nahrungsaufnahme, als auch deren Verweigerung betrifft und häufig
mit abnormen Einstellungen zum eigenen Körper einhergeht. Ernsthafte und langfristige
Gesundheitsschäden sind nicht selten.
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Die häufigsten psychotherapeutisch behandelten Essstörungen sind Anorexia nervosa,
Bulimia nervosa und Binge-Eating-Disorder.
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Einteilung
Man kann zwischen den folgenden fünf Formen von Essstörungen unterscheiden:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Anorexia nervosa (Magersucht)
Bulimia nervosa (Ess-Brechsucht)
Binge-Eating-Disorder
Adipositas (Fettsucht)
sonstige oder atypische Essstörungen
latente Esssucht
Anorexia nervosa (Magersucht) zeichnet sich dadurch aus, dass gar keine oder kaum
Nahrung zu sich genommen wird, wodurch ein erheblicher Gewichtsverlust zu Stande
kommt. Das ganze Denken ist auf die Kalorienzahl des Essens und das Nicht-Essen fixiert.
Die Bulimia nervosa (Ess-Brechsucht) tritt meist bei Frauen bis zum 30. Lebensjahr auf.
Aufgenommene Nahrung wird fast zwanghaft wieder erbrochen. Im Gegensatz zur
Magersucht wird häufig das normale Gewicht gehalten. Damit bleibt die Störung oft
länger verborgen.
Bei der BingeBinge -EatingEating -Störung konsumieren die Betroffenen innerhalb von kurzer Zeit
ungewöhnlich große Mengen an Nahrungsmitteln. Sie können nicht kontrollieren, wie
viel sie essen oder wann sie mit dem Essen aufhören müssen. Im Gegensatz zur Bulimie
ergreifen die Betroffenen keine Maßnahmen, wie Erbrechen oder exzessives
Sporttreiben, um das Gewicht zu reduzieren. Es handelt sich hierbei um einen relativ
neuen Krankheitsbegriff, der in den USA entwickelt wurde und auch in Europa
zunehmend Beachtung findet.
Bei dem Begriff Adipositas handelt es sich um eine eher medizinische Diagnose, welche
dadurch gekennzeichnet ist, dass der BMI über einem Wert von 30 liegt und der
Betroffene übergewichtig ist. Adipositas ist häufig auch eine Folge von Binge-EatingDisorder, tritt aber auch in Folge genetischer Disposition, Medikamentengabe,
mangelnder Bewegung, erlerntem ungesunden Essverhalten etc. auf. Es wird in der ICD
unter E66 klassifiziert, da sie nicht als primär psychische Störung betrachtet wird. Häufig
entstehen jedoch, in Folge von Mobbing, Ausgrenzung und anderen psychischen
Dispositionen oder gesellschaftlichen Bezügen, auch psychiatrische Erkrankungen oder
andere Essstörungen.
Bei einer sonstigen oder atypischen Essstörung
Essstörung treffen nicht alle Merkmale einer
Essstörung zu oder es treten Merkmale von verschiedenen Krankheitsbildern auf. Zu
diesen Formen der Essstörungen gehören die Pica-Störung und der psychogene
Appetitsverlust
Die latente Esssucht bezeichnet ein Verhalten, bei dem das eigene Essen ständig streng
kontrolliert wird. Man kann es auch als ununterbrochene Diät bezeichnen. Dabei gehört
es zum Alltag, sich mit dem Essen und der Figur zu beschäftigen. Die Betroffenen sind der
Ansicht, das normale Gewicht nur durch ein strenges Kontrollsystem halten zu können.
Der Übergang zur Magersucht und Ess-Brechsucht ist fließend.
Neuere bzw. spezielle Formen der Essstörungen werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt
stark diskutiert und sind noch nicht wissenschaftlich fundiert. Zu diesen Formen gehört
die sogenannte Orthorexia nervosa (griech. orthos=richtig). Zentraler Bestandteil der
Störung ist der krankhafte Zwang, sich gesund zu ernähren sowie eine ständige Sorge um
die eigene Gesundheit. Die Betroffenen schränken die Anzahl der konsumierten
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Nahrungsmittel stark ein und denken täglich viele Stunden an gesundes Essen. Häufige
Folgen sind einseitige Mangelernährung und soziale Isolation.
Eine weitere Form ist die Diabulimie.
Diabulimie Betroffene sind meist junge Mädchen mit Diabetes
mellitus Typ I. Die verordnete Insulingabe fördert die Einlagerung von überschüssigen
Kohlenhydraten in Form von Fetten im Körper. Aus diesem Grund setzen die Betroffenen
die Insulingabe ab und verzichten auf die Diabetes-Diät um eine schlanke Figur zu
erhalten. Folgen können Nierenschädigungen, Haarverlust bis hin zum frühzeitigen Tod
sein.
Die neuste Spezialisierung ist die Drunkorexia.
Drunkorexia Diese Form beinhaltet, dass Hungern vor
dem Konsum großer Mengen von Alkohol oder das herbeigeführte Erbrechen der
alkoholischen Getränke. Diese Form wird gegenwärtig stark diskutiert, ob es als ein
eigenständiges Krankheitsbild oder eine Unterform des Alkoholismus gesehen werden
kann. Folgen der Drunkorexia sind Mangelernährung, Mangel an Nährstoffen, Vitaminen
und Ballaststoffen.
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2 Schlafstörungen
Schlafstörungen sind individuell erlebte Störungen des Schlaf-Wach-Verhaltens. Es
besteht eine Diskrepanz zwischen dem subjektiven Schlafbedürfnis und dem objektiven
Schlafvermögen. Der menschliche Schlaf kann sowohl in der Einschlafphase, als auch
während der gesamten Schlafdauer gestört sein. Diese Ein- bzw. Durchschlafstörungen
treten entweder primär,
primär ohne erkennbare Ursache oder sekundär,
sekundär im Rahmen einer
körperlichen Erkrankung oder seelischen Störung auf.
2.1 Begriffsbestimmung und Einteilung
Was ist Schlaf?
Schlaf gilt in erster Linie als biologischer Ruhezustand, der sowohl für Körper und Geist,
als auch für die Seele unentbehrlich ist, um den Anforderungen des täglichen Lebens
gewachsen zu sein. Bisher ist noch immer unbegründet, warum der Mensch Schlaf
unbedingt braucht, sicher ist nur, dass er notwendig ist, um zu überleben. Neben der
Entspannung des Körpers wird die Bedeutung des Schlafes für Lern- und
Gedächtnisleistungen, für die Funktion des Immunsystems sowie für regenerative
Prozesse diskutiert.
Unser Schlaf unterteilt sich in verschiedene Phasen, welche nachts durchlaufen werden.
Nach dem Einschlafen wechseln tiefe Schlafphasen, Traumphasen und leichtere
Schlafphasen einander ab. Wie ausgeschlafen und fit man sich am Morgen fühlt, hängt
von der Dauer und vom richtigen Verhältnis der einzelnen Schlafphasen ab. Wird der
Rhythmus der Schlafphasen gestört oder beeinträchtigt, ist das Gefühl der Erholung nicht
gegeben.
Unser Schlaf kann allgemein in drei Phasen unterteilt werden:
- Leichtschlaf
- Tiefschlaf
- REM(engl.: Rapid Eye Movement - schnelle
REM-Phasen/Traumphasen
Phasen
Augenbewegungen)
Diese sind durch unterschiedlich stark ausgeprägte Hirnströme erkennbar. Im Laufe der
Nacht beginnt ca. alle neunzig Minuten ein neuer Schlafzyklus, in dem diese drei
Schlafphasen in unterschiedlicher Länge durchlaufen werden.
Zu Beginn, in der ersten Nachthälfte überwiegen Tiefschlafphasen und die REM-Phasen
sind nur sehr kurz. Später überwiegen Leichtschlafphasen und längere REM-Phasen.
Formen von Schlafstörungen
Schlafstörungen können in verschiedener Weise auftreten und den Schlaf
beeinträchtigen und von unterschiedlicher Intensität sein. Eine mögliche Einteilung wird
im Folgenden erläutert.
Dyssomnien sind Störungen von Zeitpunkt, Dauer und Qualität des Schlafes sowie der
Schlaf-Wach-Abfolge (Insomnie, Hypersomnie, Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus).
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Parasomnien sind abnorme episodische Ereignisse, die während des Schlafes oder beim
Übertritt vom Wach-Zustand in den Schlaf auftreten (Schlafwandeln, Alpträume, Pavor
nocturnus, Sprechen im Schlaf usw.).
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