Kapitel 9 Anwendungen der Haushaltstheorie Normale, superiore und inferiore Güter Zuerst etwas Mathematik: Der Begriff der Elastizität. Sei y = f(x) eine differenzierbare Funktion. Sei y´= f´(x)= dy/dx deren erste Ableitung. Wir unterstellen x>0 und y>0. Dann lässt sich die Elastizität ε von y bezüglich x definieren als ε = (dy/y)/(dx/x) = xdy/ydx =dlogy/dlogx. Die Elastizität ist dimensionslos und daher von den Maßeinheiten unabhängig. Einkommenselastizität der Nachfrage nach einem Gut. Allgemeine Nachfragefunktion: X = F(Y, P), wobei P der Preisvektor und X der Gütervektor ist. Nachfrage nach dem Gut xi: xi= f (Y;P). Wir untersuchen jetzt xi = f(Y), wobei die Preise als konstant gedacht sind: Expansionspfad von xi Klassifizierung von Gütern nach ihrer Einkommenselastizität • Normale Güter Einkommenselastizität der Nachfrage nach dem Gut i: ηi ηi= (dxi/dY)/(xi/Y) – wenn 0 < ηi <1 Anteil am Einkommen sinkt • Inferiore Güter – wenn 0 > ηi Nachfrage geht absolut zurück • Superiore Güter – wenn ηi > 1 Anteil am Einkommen steigt Elastische und unelastische Nachfragekurve p Preiselastizität der Nachfrage Menge x, Preis p ε = (dx/dp)/ (x/p) oder dlogx/dlogp Elastische Nachfrage, wenn |ε| > 1 Unelastische Nachfrage, wenn | ε| < 1 x 1 Kreuzpreiselastizität der Nachfrage εij= (∂xi/∂pj)/ (xi/ pj) = = dlog xi/dlogpj Ist der Kreuzpreiseffekt negativ, spricht man von komplementären Gütern (z.B. Benzin und Autos). Ist er positiv, spricht man von Substituten (z.B. Butter und Margarine) Einkommens- und Substitutionseffekt einer Preisänderung x2 . . . x1 Konsum und Freizeit Freizeit x2 .. . Konsum x1 2