Auflage: 517249 Gewicht: Seitenaufmachung, gross 2. Februar 2016 Zurück zum Inhaltsverzeichnis SEITE 48 Sinnvoller Check-up Warum zum Lungenkrebs-Screening? Wenn man einen Lungenkrebs hat, ist es leider häufig zu spät für eine «heilende» Therapie. Deshalb sind Computertomografie-Tests, die der Früherkennung dienen, sehr wichtig. Das haben zahlreiche Studien bereits gezeigt. Markus Meier Wie viele Frauen, Männer und Jugendliche rauchen in der Schweiz? Leider sind die Zahlen nicht rückläufig und insbesondere Adoleszente rauchen wieder vermehrt. In den letzten Jahren se-hen wir eine beunruhigende Zunahme der Lungenkrebsfälle bei Frauen. Bei gleichem Konsum tritt Lungenkrebs bei Frauen früher und statistisch gehäuft auf im Vergleich zu den Männern. Der weibliche Organismus verträgt Rauchen weniger. Warum lohnt sich ein Lungenkrebs-Screening? Die einzige Antwort auf den Fehler, mit Rauchen überhaupt angefangen zu haben, ist, den zweiten Fehler zu vermeiden und deshalb konsequent an einem Lungenscreening-Programm teilzunehmen. 75 Prozent der diagnostizierten Lungenkrebse sind heute bei der Diagnose unheilbar, weil zu fort-geschritten. Die Früherkennung wäre die einzige Chance, den Krebs zu heilen. Dies kann nur durch ein Screening erreicht werden. Wer mehr als 20 Jahre ein Pack Zigaretten geraucht hat, sollte jährlich ein CT der Lunge durchführen lassen. Die Anmeldung zur Untersuchung ist einfach, zum Beispiel über www.lungendiagnose.ch. Wie gross muss der Lungenkrebs sein, damit man ihn mit bildgebenden Verfahren erkennen kann? Kleine Veränderungen von weniger als 1 cm Durchmesser können im CT als Frühstadien des Lungenkrebses erkannt werden. Diese Frühstadien machen keinerlei Symptome. Das ist eben das Problem des Lungenkrebses, der zunächst ohne Symptome entsteht und ohne Therapie immer tödlich verläuft. Deshalb sollte man sich einem Screening unterziehen, wenn man mehr als 20 Jahre geraucht hat. Welche Schritte folgen bei Lungenkrebs? Grundsätzlich muss zunächst die Diagnose mit einer Gewebeprobe gesichert, und dann die Ausbreitung der Krankheit mit einer PET-CT-Untersuchung abgeklärt werden. Bei Frühstadien, wie sie im Screening erkannt werden könnten, ist eine operative 1/3 Bei Frühstadien, wie sie im Screening erkannt werden könnten, ist eine operative Entfernung des Befundes mit der Schlüssellochchirurgie die Therapie der Wahl. Wichtig ist auch die Untersuchung der Lymphknoten in der näheren Umgebung, um eine allfällige Ausbreitung des Krebses in den Organismus zu er-kennen oder auszuschliessen. Was können Sie als Chirurg den Betroffenen bieten? Grundsätzlich können wir alle Tumoren operativ behandeln, die im Frühstadium erkannt worden sind. Beim fortgeschrittenen Lungenkrebs ist die Behandlung nur möglich, falls noch keine Metastasen ausserhalb der betroffenen Lunge aufgetreten sind. Das PET-CT ist entscheidend für die Ablegersuche. Technisch können wir auch örtlich fortgeschrittene Tumoren noch entfernen. Die chirurgischen Möglichkeiten sind hoch entwickelt. Die Operation macht definitiv keinen Sinn bei metastasiertem Lungenkrebs. Das ist heute — ohne gezieltes Screening zur Förderung der Früherkennung — leider bei ungefähr drei Vierteln der neu diagnostizierten Fälle eine traurige Tatsache. --- Drei Typ-2-Diabetes-Typen Wie Forscher von der Icahn School of Medicine in New York mithilfe von Genanalysen herausgefunden haben, lassen sich Patienten mit Typ-2-Diabetes in drei unterschiedliche Gruppen einteilen. Entsprechend den drei unterschiedlichen Genvarianten haben ihre Träger unterschiedliche Risiken für bestimmte Krankheiten. Sie unterscheiden sich aber auch beim Body-Mass-Index. Möglicherweise kann das Ergebnis der Studie helfen, Patienten der verschiedenen Gruppen passendere Therapien anzubieten. Quelle: Diabetes-Ratgeber, DOI: 10.1126/scitranslmed.aaa9364 --- Mehr Vitamin D für ältere Frauen Eine ausreichende Konzentration von Vitamin D im Blut ist wichtig, um den Knochenabbau bei Frauen nach den Wechseljahren zu stoppen oder zu bremsen. Wie Forschende der ETH Zürich und der Universitäten Bern und Zürich gezeigt haben, muss das Vitamin D in der Winterzeit in viel höherer Dosis supplementiert werden, als bisher angenommen wurde. Nach den Forschenden soll eine im Blut zirkulierende Vitamin-D-Konzentration von 40 Mikrogramm pro Liter Serum angestrebt werden. Quelle: ETH Zürich, dol: 10.3945/jn.115.215004 --- Gesundheitswissen mangelhaft Nur rund die Hälfte aller in Deutschland befragten Personen verfügt über ein genügendes Gesundheits-Basiswissen. Dies ist das Ergebnis des «Stada Gesundheitsreports 2015>) der «Aller Gute»-Initiative, bei der 2000 Personen zwischen 18 und 70 Jahren befragt wurden. 2/3 zwischen 18 und 70 Jahren befragt wurden. 25% der Befragten kennen den richtigen Ruhepuls (60 bis 80 Herzschläge pro Minute) nicht. 48 % wissen nicht, dass Antibiotika gegen Bakterien helfen und 310/o wissen nicht, dass vom Arzt verordnete Antibiotika eingenommen werden müssen, bis die Packung leer ist. Mehr als 50% wissen nicht, ab welcher Körpertemperatur ein Mensch Fieber hat. 380/o lösten bei einer Temperatur unter 38,5 Grad falschen Alarm aus. 52% aller richtig beantworteten Fragen stammten von Frauen, 42% von Männern. Quelle: Ärzte Zeitung --- Ältere arbeiten motivierter Jüngere Arbeitskräfte mögen schneller arbeiten als ältere, doch bei der Motivation stechen die Älteren sie aus. Dies ergab die «EY Jobstudie 2015», bei der 2212 Arbeitnehmer in Deutschland befragt wurden. 50% der Befragen gaben an, «motiviert» zu sein, 340/o «hochmotiviert». Von den Hochmotivierten fanden sich 400/o bei den 61-Jährigen und älteren; bei den 21- bis 30-Jährigen waren es 32% und bei den unter 20-Jährigen 26%. Die geringe Motivation der jüngeren Arbeitnehmer sei ein Alarmsignal, sagt Ana-Cristina Grohnert von Ernst & Young. Notwendig seien ein stärkeres Eingehen auf individuelle Lebensentwürfe sowie mehr Flexibilität. Bei der Zufriedenheit schneiden die unter 20-Jährigen besser ab: 610/o bezeichnen sich als «zufrieden»; bei den über 61-Jährigen sind es 68%. Quelle: Ärzte Zeitung © Vista Gesundheits-Magazin 3/3