Veranstaltung Vertiefungsgebiet Psychiatrie Berufliche Aufgaben bzw. Rollen von Sozial-pädagogInnen in der (Sozial-)Psychiatrie • mindestens 3 1. Die SozialpädagogIn als Expertin für psychische Störungen (Beratung, Angehörigenarbeit, Psychoseseminare, Öffentlichkeitsarbeit, Psychoedukation) 2. Die SozialpädagogIn als TherapeutIn/ Mitglied des Behandlungsteams (therapeutische Begleitung, Psycho- und Sozialtherapie im Einzel- und Gruppenkontakt, insbes. Soziale Kompetenztrainings und kognitive Therapien) 3. Die Sozialpädagogin als ExpertIn für Rehabilitations- und Eingliederungs-aktivitäten (Beratung und Vermittlung, Konzipierung und Durchführung von sozialen und beruflichen Rehabilitations-maßnahmen) Vertiefungsgebiet:Themen nach Wahl 7.+ 14.12. Welche (weitere) Störung hätten sie denn gern…? 1. andere Persönlichkeitsstörungen (z.B. Narzisstische und dissoziale PS 2. ADHS im Erwachsenenalter 3. Komorbidität Sucht und psychische Störung 4. Posttraumatische Belastungsstörung 5. Bipolare Störungen 6. Zwangsstörungen 7. Essstörungen Welches (weitere) Thema hätten Sie denn gern…? 1. Psychoedukation 2. Entspannungsverfahren und Genusstraining 3. Neuropsychotherapie und therapeutische Grundhaltung 4. aggressives Verhalten und Deeskalation 5. Arbeit und psychische Krankheit 6. Grundlagen der Neurobiologie und -psychologie Praktische Übung • Wie umgehen mit Wahnsymptomen ? • Welche Möglichkeiten bestehen ? • …probieren geht über… • Freiwillige ??? Empfehlungen zur Kommunikation mit psychotisch Erkrankten Eindeutigkeit in Verhalten, Affekt und Sprache d.h. kongruente Kommunikation (keine Andeutungen, keine Ironie, kein „sowohl...als auch“) Einfachheit im sprachlichen Ausdruck direktiver Kommunikationsstil klare Absichtserklärungen Betonung des Hilfsaspekts des sozialpädagogischen Kontakts Vergewissern, ob Kommunikation verstanJean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. den wurde Soz.päd.:Bewältigung der Schizophrenie Umgang mit Akutsymptomen der Schizophrenie • möglichst durchgehend freundliche, tendenziell neutrale Haltung • eigene affektive Beteiligung nicht zeigen • wenn möglich auf Krankheit hinweisen • nicht offensiv widersprechen, aber • den Wahn nicht bestätigen • als subjektives Phänomen behandeln • Rückzug anbieten, auch Medikation Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.:Bewältigung der Schizophrenie Motivationsdefizit als Ausdruck der schizophrenen Minussymptomatik • Minussymptomatik tritt bei ca. 70-80 % aller Schizophrenen auf • zumindest im Verlauf und vorübergehend • auch als postpsychotische Depression • definiert als quasi generelle Entdifferenzierung vieler psychischer Funktionen (Denken, Sprache, Emotionen) • wird subjektiv als Verlust/Einbuße und erhebliche soziale und Verunsicherung an der Welt erlebt • führt zu Rückzug, (Selbst-)Isolierung, Vermeidung und Verringerung der Reizaufnahme Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.:Bewältigung der Schizophrenie Antipsychotika (oral) in der Akuttherapie (DGPPN-Leitlinien) Solian Abilify Leponex Zyprexa Seroquel Risperdal Zeldox Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.:Bewältigung der Schizophrenie Antipsychotika (oral) in der Akuttherapie (DGPPN-Leitlinien) Dapotum Fluanxol Haldol Taxilan Decentan Orap Nipolept Ciatyl Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.:Bewältigung der Schizophrenie Antipsychotika in der Langzeittherapie (DGPPN-Leitlinien) Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.:Bewältigung der Schizophrenie Antipsychotika in der Langzeittherapie (DGPPN-Leitlinien) Jean Hermanns, Dipl. Psych., Dipl. Soz.päd.:Bewältigung der Schizophrenie Was bedeutet das für die Auslösung der Erkrankung ? a) Mensch mit geringer Vulnerabilität wird erst bei hoher Stressintensität krank. b) Mensch mit hoher Vulnerabilität wird schon bei niedrigem Stressniveau krank. c) Bei gleicher Vulnerabilität kann der Mensch bei höherem protektivem Niveau eine höhere Stressintensität verkraften, ohne zu erkranken Stressbedingte Erkrankungen Vulnerabilitäts-Stress-Modell StressAusmaß Stressoren Stressoren „Stress-Schwelle“ Hohe Anspannung Niedrige Anspannung Zubin J, Spring B: J Abnorm Psychol 86, 103-126, 1977 Zeit Stressbedingte Erkrankungen Vulnerabilitäts-Stress-Modell StressAusmaß Stressoren Stressoren „Stress-Schwelle“ Hohe Anspannung Niedrige Anspannung Zubin J, Spring B: J Abnorm Psychol 86, 103-126, 1977 Zeit z.B. durch Erleben der Negativsymptomatik und deren Folgen Stressquellen 1. Alltagsstress „daily hassles“ 2. Kritische Lebensereignisse „life events“ 3. Überdauernde chronische Alltagsbelastungen (z.B. „expressed emotions“) 4. Lebensphasisch bedingte Stressoren oder (Reifungs-)Krisen (erste Partnerschaft, Schwangerschaft, Wehr-/Zivildienst, Ablösung vom Elternhaus) Vulnerabilitäts Stress Coping Modell Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Gliederung 1. Erläuterung der Begriffe: 1. Vulnerabilität und 2. Stress 1. Stressoren 2. Stresstheorien 3. Auswirkungen von Stress 2. Vulnerabilitäts – Stress – Modell 3. Coping – Strategien 4. Fazit Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Vulnerabilität Der Begriff Vulnerabilität stammt aus dem Latein und steht für verwunden (vulnerare). In der deutschen Sprache steht der Begriff für Verletzbarkeit / Verwundbarkeit. In der Psychologie wird Vulnerabilität als das Gegenteil von Resilienz betrachtet. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Vulnerabilität – Resilienz In der deutschen Sprache steht der Begriff Resilienz für die Fähigkeit auf • anspannende, • erschöpfende, • enttäuschende oder • sonst schwierige Lebenssituationen flexibel zu reagieren. Widerstandsfähigkeit Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Vulnerabilität Vulnerable Personen werden leichter emotional verwundet und entwickeln eher psychische Störungen. Jeder Mensch durchläuft in seinem Leben mehrere vulnerable Phasen. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress Stress bezeichnet den Zustand einer unspezifischen Alarmreaktion des Organismus, der nach Einwirkung verschiedener Stressoren erfolgt. Die Stressoren werden subjektiv unterschiedlich wahrgenommen und bewertet. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stressoren Eine pragmatische Klassifikation von Stressoren unterscheidet: • objektive Stressoren von • subjektiven Stressoren. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stressoren – Beispiele Objektive Stressoren sind z.B.: • • • • • • • • • Schlafentzug Krankheiten, Verletzungen, schwere Operationen Hitze, Kälte Hunger, Durst Lärm Isolation, Dichte (wie Bevölkerungsdichte) monotone Arbeit Unterforderung und Überforderung schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stressoren – Beispiele Subjektive Stressoren sind z.B.: • • • • • • • • negative Denkmuster die Neigung zu Ungeduld, Ärger, Wut, Angst Dominanzstreben oder Konkurrenzdenken falsche Situationsbewertungen Schwarzsehen, Hineinsteigern selbst gemachter Zeit- und Leistungsdruck Enttäuschungen eingebildete Bedrohung oder Hilflosigkeit. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stressoren • Alltagsstress „daily hassles“ • kritische Lebensereignisse „critical life events“ • chronische Alltagsbelastungen • lebensphasisch bedingte Stressoren Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stressoren Schätzung der Effektstärke der ätiologisch bedeutsamen Risikofaktoren für Schizophrenie [nach: Jones, Tarrant 1998] Risikofaktor ungefähre Effektstärke Genetisch Eineiger-Zwilling einer/s schizophren Erkrankten 46 Zweieiiger-Zwilling einer/s schizophren Erkrankten 14 Geschwister oder Kind einer/s schizophren Erkrankten Schwangerschaft u. Geburt prä- und postnatale Komplikationen 10 2 Postnatal Virusinfekte des Gehirns Vulnerabilitäts – Stress – Substanzmissbrauch z.B. Cannabis Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb 2 2 Stress – Stresstheorien Beispielhafte Stresstheorien: • Fight-or-flight-Syndrom nach Cannon • Allgemeines Anpassungssyndrom nach Selye • Transaktionales Stressmodell nach Lazarus Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stresstheorien Fight-or-flight-Syndrom nach Cannon Im Bruchteil einer Sekunde wird eine Situation als gefährlich eingeschätzt und die Entscheidung zur Flucht oder zum Kampf getroffen. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stresstheorien Fight-or-flight-Syndrom nach Cannon Durch einen Stressor werden alle notwendigen Organe für eine defensive Aggression bzw. Flucht in Bereitschaft gesetzt. Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stresstheorien Fight-or-flight-Syndrom nach Cannon Physiologisch gesehen ist Stress eine biochemische Reaktion des Körpers auf Stressoren. Es wird Energie zur Verfügung gestellt. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stresstheorien Allgemeines Anpassungssyndrom nach Selye • spezielles Syndrom, welches aus unspezifischen Veränderungen innerhalb eines biologischen Systems besteht • Abkürzung: AAS oder GAS (generalisiertes Anpassungssyndrom) Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stresstheorien Allgemeines Anpassungssyndrom nach Selye Die Stressreaktionen des AAS bestehen aus: • der Alarmreaktion, • der Widerstandsphase und • der Erschöpfungsphase. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Allgemeines Anpassungssyndrom nach Selye (Nor-)Adrenalin-Ausschüttung Cortisol-Ausschüttung Weitere Cortisol-Ausschüttung • Beschleunigung der Herzrate • Verstärkte Cortisolausschüttung aus dem NNM • Schwächung des Immunsystems • Erhöhung des Blutzuckerspiegels • Verstärkte Durchblutung der Muskulatur • Erhöhung des Blutzuckerstoffwechsels • Erhöhter Blutdruck • Störung von Reproduktionsfunktionen • Störung von Wachstumsvorgängen • Störung von Wundheilung • Blasse Haut • Trockener Mund • Vermehrtes Schwitzen Alarmreaktion Stressor Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Zeit Widerstand Erholung/ Erschöpfung Allgemeines Anpassungssyndrom nach Selye (Nor-)Adrenalin-Ausschüttung Cortisol-Ausschüttung Weitere Cortisol-Ausschüttung • Beschleunigung der Herzrate • Verstärkte Cortisolausschüttung aus dem NNM • Schwächung des Immunsystems • Erhöhung des Blutzuckerspiegels • Verstärkte Durchblutung der Muskulatur • Erhöhung des Blutzuckerstoffwechsels • Erhöhter Blutdruck • Störung von Reproduktionsfunktionen • Störung von Wachstumsvorgängen • Störung von Wundheilung • Blasse Haut • Trockener Mund • Vermehrtes Schwitzen Alarmreaktion Stressor Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Zeit Widerstand Erholung/ Erschöpfung Allgemeines Anpassungssyndrom nach Selye (Nor-)Adrenalin-Ausschüttung Cortisol-Ausschüttung Weitere Cortisol-Ausschüttung • Beschleunigung der Herzrate • Verstärkte Cortisolausschüttung aus dem NNM • Schwächung des Immunsystems • Erhöhung des Blutzuckerspiegels • Verstärkte Durchblutung der Muskulatur • Erhöhung des Blutzuckerstoffwechsels • Erhöhter Blutdruck • Störung von Reproduktionsfunktionen • Störung von Wachstumsvorgängen • Störung von Wundheilung • Blasse Haut • Trockener Mund • Vermehrtes Schwitzen Alarmreaktion Stressor Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Zeit Widerstand Erholung/ Erschöpfung Allgemeines Anpassungssyndrom nach Selye (Nor-)Adrenalin-Ausschüttung Cortisol-Ausschüttung Weitere Cortisol-Ausschüttung • Beschleunigung der Herzrate • Verstärkte Cortisolausschüttung aus dem NNM • Schwächung des Immunsystems • Erhöhung des Blutzuckerspiegels • Verstärkte Durchblutung der Muskulatur • Erhöhung des Blutzuckerstoffwechsels • Erhöhter Blutdruck • Störung von Reproduktionsfunktionen • Störung von Wachstumsvorgängen • Störung von Wundheilung • Blasse Haut • Trockener Mund • Vermehrtes Schwitzen Alarmreaktion Stressor Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Zeit Widerstand Erholung/ Erschöpfung Stress – Stresstheorien Transaktionales Stressmodell nach Lazarus Zusätzlich zu den bisherigen Modellen werden persönliche Bewertungsebenen eingefügt. Demnach wird Stress wesentlich von kognitiven Bewertungsprozessen mit bestimmt. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Stress – Stresstheorien Transaktionales Stressmodell nach Lazarus Stress ist damit eine Interaktion zwischen der (individuellen) Person und der Umwelt. Es wurde nachgewiesen, dass Stress durch Einstellung und Erfahrung beeinflussbar ist. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Transaktionales Stressmodell nach Lazarus Kognitive Bewertung Auswahl von Bewältigungsstrategien Neubewertung (reappraisal) Verhältnis von Situationsanforderungen und eigenen Anpassungsfähigkeiten Problemorientierte Bewältigungsstrategien Neubewertung der Situation und der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten Primäre Bewertung: Emotionsregulierende (intrapsychische) Bewältigungsstrategien Adaptive Reaktionen auf neue Situationen (erste Bewältigungsversuche, Reaktionen der Umwelt, Situationsveränderungen) Bewertung des Ereignisses für das Wohlbefinden der Person Sekundäre Bewertung: Bewertung der individuellen Bewältigungsmöglichkeiten Alarmreaktion Stressor Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Zeit Widerstand Erholung/ Erschöpfung Transaktionales Stressmodell nach Lazarus Kognitive Bewertung Auswahl von Bewältigungsstrategien Neubewertung (reappraisal) Verhältnis von Situationsanforderungen und eigenen Anpassungsfähigkeiten Problemorientierte Bewältigungsstrategien Neubewertung der Situation und der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten Primäre Bewertung: Emotionsregulierende (intrapsychische) Bewältigungsstrategien Adaptive Reaktionen auf neue Situationen (erste Bewältigungsversuche, Reaktionen der Umwelt, Situationsveränderungen) Bewertung des Ereignisses für das Wohlbefinden der Person Sekundäre Bewertung: Bewertung der individuellen Bewältigungsmöglichkeiten Alarmreaktion Stressor Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Zeit Widerstand Erholung/ Erschöpfung Transaktionales Stressmodell nach Lazarus Kognitive Bewertung Auswahl von Bewältigungsstrategien Neubewertung (reappraisal) Verhältnis von Situationsanforderungen und eigenen Anpassungsfähigkeiten Problemorientierte Bewältigungsstrategien Neubewertung der Situation und der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten Primäre Bewertung: Emotionsregulierende (intrapsychische) Bewältigungsstrategien Adaptive Reaktionen auf neue Situationen (erste Bewältigungsversuche, Reaktionen der Umwelt, Situationsveränderungen) Bewertung des Ereignisses für das Wohlbefinden der Person Sekundäre Bewertung: Bewertung der individuellen Bewältigungsmöglichkeiten Alarmreaktion Stressor Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Zeit Widerstand Erholung/ Erschöpfung Transaktionales Stressmodell nach Lazarus Kognitive Bewertung Auswahl von Bewältigungsstrategien Neubewertung (reappraisal) Verhältnis von Situationsanforderungen und eigenen Anpassungsfähigkeiten Problemorientierte Bewältigungsstrategien Neubewertung der Situation und der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten Primäre Bewertung: Emotionsregulierende (intrapsychische) Bewältigungsstrategien Adaptive Reaktionen auf neue Situationen (erste Bewältigungsversuche, Reaktionen der Umwelt, Situationsveränderungen) Bewertung des Ereignisses für das Wohlbefinden der Person Sekundäre Bewertung: Bewertung der individuellen Bewältigungsmöglichkeiten Alarmreaktion Stressor Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Zeit Widerstand Erholung/ Erschöpfung Auswirkungen von Stress Was geschieht wenn der Widerstand zusammenbricht und der Stressor weiterhin bestehen bleibt? Es werden Organe geschädigt. psychosomatischen Erkrankungen Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Auswirkungen von Stress Körperlich • • • • • • • • Anspannung, Erschöpfung, Müdigkeit Schlafprobleme Libidoverlust Schmerzen Magenbeschwerden Bluthochdruck Infektionsanfälligkeit Zyklusstörungen Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Auswirkungen von Stress Kognitiv • • • • Störungen der Aufmerksamkeit Störungen Konzentration Störungen des Gedächtnis Leistungsdefizite Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Auswirkungen von Stress Emotional • • • • • • Unzufriedenheit Gereiztheit Nervosität Angst Lustlosigkeit Niedergeschlagenheit Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Vulnerabilitäts - Stress - Modell • 1977 von Zubin und Spring formuliert • verbindet biologische, psychologische und Umweltfaktoren • Paradigma der klinischen Psychologie und der Gesundheitspsychologie Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Vulnerabilitäts - Stress - Modell Erkrankungen entstehen auf dem Boden von Vulnerabilität durch zusätzliche Einwirkung von Stressoren. Vulnerabilität kann genetischer Natur, biologischer Natur (Hirnfunktion) oder kognitiver Natur sein (Denkstile). Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Vulnerabilitäts - Stress - Modell • Krankheit bricht aus, wenn zwei Faktoren zusammen wirken: • hohe Vulnerabilität der Person + • einwirkende Stressoren Ausbruch einer Krankheit Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Vulnerabilitäts - Stress - Modell Stress – Ausmass Stressoren Krank „Stress-Schwelle“ Gesund geringe Vulnerabilität hohe Vulnerabilität Zeit Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Coping – Strategien • Bewältigungsstrategien • to cope with = bewältigen, überwinden • Umgang mit einem als bedeutsam und schwierig empfundenen Ereignis • medizinischer Sinn: Bewältigungsverhalten von Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Coping – Strategien Bedeutsam für Coping: • soziales Netz bzw. Unterstützung und • eigene Bewältigungsmöglichkeiten in der Erkennung und Bewältigung von typischen Krankheitssymptomen. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Coping – Strategien • adaptive und maladaptive • adaptive Copingstrategien langfristige und nachhaltige Lösung • maladaptive Copingstrategien Ablenkungscharakter steht im Vordergrund Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Coping – Strategien Konfliktreduzierend 4. Techniken der Autoplastischen Anpassung (z.B. Informationssuche, Kenntnisserwerb, -erweiterung; Selbstreflexion; Eigenbezogene direktive Leistung; Einbeziehung von Grenzen in den subjektiven Lebensraum; Zurückstellen eigener Bedürfnisse; Anpassung an die Eigenheiten und Bedürfnisse anderer; Positive Umdeutung; Ausdrückliches Bejahen einer Situation oder eines Ereignisses etc.) 5. Techniken der Alloplastischen Anpassung (umweltbezogene direktive Leistung als Aktionen, Bürgerinitiativen, Selbsthilfegruppen organisieren etc.) 6. Assertive Techniken (z.B. sich zur Wehr setzen, sich gegen Widerstand behaupten, seine Rechte und Interessen wahrnehmen etc.) Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Coping – Strategien Konflikterhöhend 1. Defensive Daseins- oder Bewältigungsstrategien (Wahrnehmungsabwehr) 2. Evasive Techniken (Meiden anstrengender Situationen; Aus dem Spannungsfeld gehen; Tendenz, andere Personen oder Umstände für eigene Schwierigkeiten verantwortlich zu machen etc.) 3. Agressive Techniken (Abwertung von Personen und Institutionen und Angriff etc.) Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Coping – Strategien kognitiv Förderliche Gedanken, Bewertungen, Einstellungen, Vorstellungen Modifikation von eigener Einstellung zu Situationen handlungsorientiert Techniken zur systematischen Problemlösung, Zeitmanagement, Situationsklärung (Gespräch mit Konfliktpartnern), Informationssuche, Änderung belastender Umweltfaktoren körperlich – emotional Entspannungsübungen (z.B.: progressive Relaxation, autogenes Training, Atemtraining oder Visualisierung), Körperliche Betätigung Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Fazit Der gesundheitliche und soziale Funktionsstand einer Person mit einer gegebenen Vulnerabilität für Schizophrenie ist von • Art und Umfang der Stressoren, • der jeweiligen Problemlösefähigkeit der Person und • deren Umweltressourcen abhängig. Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb Vulnerabilitäts Stress Coping Modell Vulnerabilitäts – Stress – Coping – Modell der Schizophrenie © Arne Bueb