Gern_Repetitorium 1

Werbung
Zusammenfassung der Vorlesung 1 vom 19.10.2008
•
Gegenstand der Makroökonomik ist die Gesamtwirtschaft. Wichtige
Indikatoren auf gesamtwirtschaftlicher Ebene sind die Entwicklung von
Einkommen, Preisen und Arbeitslosigkeit in einer Volkswirtschaft.
•
Makroökonomen versuchen Zusammenhänge zwischen
gesamtwirtschaftlichen Größen zu erklären und wirtschaftspolitischen Rat
zu geben.
•
Das wichtigste Werkzeug von Ökonomen sind Modelle. Modelle stellen eine
Beziehung zwischen den zu erklärenden (endogenen) Variablen und den
erklärenden (exogenen) Variablen her. Einen guten Ökonomen zeichnet
aus, dass er mit einem stark vereinfachten Modell grundlegende
Zusammenhänge erklären kann.
•
Unterschiedliche Fragestellungen benötigen zur Beantwortung
unterschiedliche Modelle. Modelle mit flexiblen Preisen beschreiben die
Wirtschaft in der langen Frist. Modelle mit starren bzw. trägen Preisen
beschreiben die Wirtschaft in der kurzen Frist.
Magisches Fünfeck (Viereck)
Die gesamtwirtschaftlichen Größen, die von Seiten der
Öffentlichkeit, der Politik und der Ökonomen die größte
Aufmerksamkeit genießen, sind:
• das Wirtschaftswachstum
• die Arbeitslosigkeit
• die Inflation
• die Leistungsbilanz
• der Staatshaushalt
Ausgaben (=BIP)
Einnahmen (=BIP)
Gütermärkte
Güter- und Dienstleistungskäufe
Güter- und Dienstleistungsverkäufe
Unternehmungen
Haushalte
Arbeit, Boden
und Kapital
Inputs für die
Produktion
Faktormärkte
Löhne, Mieten und Pacht,
Gewinne (=BIP)
Einkommen (= BIP)
Waren- und Dienstleistunsströme
Geldströme
Das Bruttoinlandsprodukt
Definition: „Das Bruttoinlandsprodukt als Aggregat für die
gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung ist der Marktwert aller für den
Endverbrauch bestimmten Waren und Dienstleistungen, die in einem
Land in einem bestimmten Zeitraum neu produziert werden.“
Drei verschiedene Wege zur Berechnung des BIP
• Entstehungsrechnung (Wertschöpfungsanteile der einzelnen
Wirtschafsbereiche; für Analyse der Produktionsstruktur; BIP =
Bruttoproduktionswert abzüglich der Vorleistungen.
• Verwendungsrechnung zeigt, für welche Zwecke das
gesamtwirtschaftliche Ergebnis verwendet wurde. Konsum, Investitionen,
Saldo von Exporten und Importen.
• Verteilungsrechnung berechnet das BIP über die bei der Erbringung der
gesamtwirtschaftlichen Leistung entstandenen Faktoreinkommen. Löhne
und Gehälter, Gewinne der Unternehmen,Vermögenseinkommen.
Nominale und reale Entwicklung des BIP
Das nominale BIP bewertet Güter und Dienstleistungen zu den
jeweils aktuellen Preisen des Berichtsjahres. Das reale BIP
bewertet die Güter und Dienstleistungen zu konstanten Preisen
einer Basisperiode. Damit wird lediglich die mengenmäßige
Entwicklung erfasst. Seit 2005 gilt bei der Berechnung grundsätzlich
das Vorjahr als Basisperiode, zuvor war alle 5 Jahre ein neues
Basisjahr festgelegt worden.
Da das reale BIP an der Menge der produzierten Güter und
Dienstleistungen ansetzt, spiegelt es die Bedürfnisbefriedigung der
Bürger besser wieder als das nominale BIP. Wenn Ökonomen von
Wirtschaftswachstum sprechen, dann meinen sie damit in der
Regel die Zuwachsrate des realen BIP gegenüber dem Vorjahr.
• Der BIP-Deflator misst die gesamtwirtschaftliche Preisentwicklung.
Er wird folgendermaßen berechnet:
nominales BIP
BIP-Deflator = --------------------- x 100
reales BIP
• Der BIP-Deflator bezieht also das aktuelle Preisniveau auf das
Preisniveau der Basisperiode. In der Basisperiode beträgt der BIPDeflator ex definitione immer 100. Der BIP-Deflator gibt also dann
denjenigen Anstieg im nominalen BIP an, der auf einen Anstieg
der Preise zurückzuführen ist.
Repetitorium
• Erklären sie, warum für die Volkswirtschaft als Ganzes das
Einkommen den Ausgaben entsprechen muss.
• Auf welchen drei verschiedenen Wegen lässt sich das BIP
berechnen?
• Was trägt in höherem Maße zum BIP bei – die Herstellung
einer Luxusjacht oder die Herstellung eines energiesparenden
und umweltschonenden Kleinwagens?
• Welche der Komponenten auf der Verwendungsseite des BIP
werden durch folgende Transaktionen beeinflusst?
a) Eine Familie kauft eine neue Waschmaschine.
(
Konsum )
b) Ein Unternehmen erhöht seine Lagerstände an Fertigwaren
( Investition)
c) Sie kaufen eine Flasche chilenischen Weins.
( Import )
d) Opel verkauft ein Auto aus seinen Lagerbeständen. (keine,
berührt BIP nicht)
e) Ein Ölscheich kauft eine Luxusjacht im Inland. ( Export)
e) Das Bundesland Hessen lässt eine neue Straße bauen (
Investition )
•
Das Schlaraffenland produzierte im Jahr 2008 300 Laibe Brot
und 300 Flaschen Wein. Sowohl ein Laib Brot wie auch eine
Flache Wein wurden für 2 Euro verkauft. Im Jahr 2009 wurde
wegen günstiger Witterungsbedingungen die Produktion von
Wein auf 400 Flaschen erhöht, die Produktion von Brot blieb
unverändert. Infolge des größeren Angebots sinkt der
Weinpreis auf 1 Euro, der Brotpreis steigt dagegen auf 3 Euro.
Um welchen Prozentsatz steigen das das nominale BIP, das
reale BIP und der BIP-Deflator von einem Jahr zum nächsten.
Basisjahr für die Berechnung des Preisniveaus ist das Jahr
2007.
Herunterladen