LMU München Lehrstuhl für Theoretische Nanophysik Vorlesung: Dr. F. Heidrich-Meisner Übungsgruppe: Robert Bamler Sommersemester 2011 Abgabe: 21.06.2011 Besprechung: 22.06.2011 6. Übungsblatt Theoretische Physik im Querschnitt 16.06.2011 Aufgabe 1: Hohlleiter Gegeben sei ein von ideal leitenden (σ → ∞) metallischen Wänden begrenzter, unendlich langer Hohlleiter quadratischen Querschnitts (innere Querschnittsfläche a2 ). Im Inneren des Hohlleiters herrsche Vakuum. Die Achse des Hohlleiters zeige in zRichtung. Nebenstehende Skizze zeigt einen Querschnitt durch den Hohlleiter und definiert das Koordinatensystem. Im Folgenden soll die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen im Inneren des Hohlleiters untersucht werden. a) Wie lauten die Maxwell-Gleichungen im ladungs- und stromfreien Vakuum? b) An ideal leitenden, metallischen Oberflächen gilt die Randbedingung verschwindender Parallelkomponente des elektrischen Feldes. Begründen Sie diese Randbedingung. c) Das elektrische Feld, E = (Ex , Ey , Ez ), habe im Inneren des Hohlleiters die Form Ex (x, y, z) = E0 sin πy cos(kz − ωt), a Ey = Ez = 0. Wie groß ist die Ladungsdichte im Inneren des Hohlleiters? d) Berechnen Sie unter Benutzung der Maxwell-Gleichungen die Zeitableitung der ortsund zeitabhängigen magnetischen Induktion ∂ B(x, y, z, t) ∂t im Inneren des Hohlleiters. Aufgabe 2: Reflexion Die Ebene x = 0 sei die Grenzfläche zwischen dem Vakuum (Halbraum x < 0) und einem Dielektrikum (Halb√ raum x > 0) mit konstantem Brechungsindex n = > 1 und Permeabilität µ = µ0 . Ein in x-Richtung einfallender Lichtstrahl (monochromatische ebene Welle) mit Frequenz ω, Wellenzahl k = êx k und elektrischem Feld E = êy E treffe aus dem Vakuum senkrecht auf die Grenzfläche. Die elektrischen und magnetischen Felder der einfallenden Welle (E, B), der transmittierten Welle (E 0 , B 0 ) und der reflektierten Welle (E 00 , B 00 ) können geschrieben werden als E(r, t) = êy E0 ei(kx−ωt) , E 0 (r, t) = êy E00 ei(nkx−ωt) , E 00 (r, t) = êy E000 ei(−kx−ωt) , B(r, t) = êz B0 ei(kx−ωt) , B 0 (r, t) = êz B00 ei(nkx−ωt) , B 00 (r, t) = êz B000 ei(−kx−ωt) . ∂ a) Benutzen Sie das Induktionsgesetz ∇ × E = − ∂t B, um den Zusammenhang zwischen 0 0 00 00 E0 und B0 (E0 und B0 , E0 und B0 ) herzuleiten. b) Berechnen Sie die Amplituden der transmittierten Welle E00 und der reflektierten Welle E000 als Funktionen von n und E0 . Hinweis: Für die vorgegebene Geometrie sind die elektrischen und magnetischen Felder beide stetig and der Grenzfläche. c) Sind die elektrischen Felder der einfallenden und reflektierten Wellen parallel oder antiparallel zueinander? d) Die Intensitäten der einfallenden, transmittierten und reflektierten Wellen können wie folgt durch die entsprechenden Energiestromdichten ausgedrückt werden: I= 1 |E × B ∗ |, 2µ0 I0 = 1 |E 0 × B 0∗ |, 2µ0 I 00 = 1 |E 00 × B 00∗ |. 2µ0 Berechnen Sie T = I 0 /I und R = I 00 /I, d.h. die transmittierte bzw. reflektierte Intensität bezogen auf die einfallende Intensität. e) Was muss für R + T gelten und warum? Überprüfen Sie diese Beziehung mit dem Ergebnis von d).