CHARTA InAlbanienwerdenzweiReligionenpraktiziert:derIslamunddasChristentum.Weitergibtes vier Konfessionen: Muslime, Katholiken, Orthodoxe und Bektaschi. Während Jahrhunderten wurden in unserem Land der Respekt und das harmonische Zusammenleben zwischen den Religionen gepflegt. Albanien ist überdies das einzige Land mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit, das während dem zweiten Weltkrieg Juden aufgenommen und beschützt hat. Albanien ist auch das Herkunftsland der grossen Humanistin Mutter Teresa unddarüberhinausdaseinzigeeuropäischeLand,indemesnachdemKriegmehrJudenals zuvorgab. Die Vereinigung albanischer Imame in der Schweiz und die Gemeinschaft muslimischer Albaner in der Schweiz repräsentieren die grösste Anzahl an gläubigen Muslimen in der Schweiz aus Kosovo, Albanien, Mazedonien, dem Presheve und aus Montenegro. Sie verstehendenIslamalseineReligion,dieaufFriedenundGerechtigkeitberuht,unddieals GrundlagefüreineharmonischeKoexistenzmitdenWertenundGrundsätzendesGastlandes dienensoll.MitderUnterzeichnungdieserChartaerklärensieFolgendes: • Wir anerkennen die Laizität als grundlegendes Prinzip für das Funktionieren einer modernen und demokratischen Gesellschaft und somit die Neutralität des Staats hinsichtlichsämtlicherreligiösenOrganisationenundVereinigungen. • Wir respektieren die Gewissens- und die Religionsfreiheit sowie den Grundsatz der GleichheitallervordemGesetz,unabhängigvonGlaubensrichtungenoderreligiösen Überzeugungen. • Wir gehen davon aus, dass keinerlei religiöse Gründe irgendwelcher Art geltend gemacht werden können, um das Prinzip der Rechtstaatlichkeit, der verfassungsrechtlicheOrdnungoderderSchweizerGesetzgebunganzufechten,ihnen zuwidersprechenodersieinFragezustellen. • Wir bekräftigen, dass der Glaube, respektive religiöse Überzeugungen, eine persönliche Angelegenheit sind und niemand in spirituellen oder Glaubensfragen unterDruckgesetztwerdendarf. • Die Rechtsstaatlichkeit ist allen Theorien, Interpretationen oder religiösen Institutionen übergeordnet. • Wir sind gewillt, die Werte unseres Gastlandes zu respektieren. Aus diesem Grund verzichten wir darauf, unseren Gemeinschaften ein Gesellschaftsmodell oder ein Verhalten vorzuschlagen oder ein solches zu fordern, dass sich von demjenigen der anderenBürgerunterscheidet.Wirsetzenunsvielmehrdafürein,dassdasSchweizer Modell vollumfänglich akzeptiert wird, und dass die Integration in unser Gastland vollumfänglichgelingt. • Wir setzen uns insbesondere dafür ein, dass Frauen vollumfänglich respektiert und vor dem Gesetz und vor der Schweizer Verfassung gleichgestellt werden. Wir unterstützenihreIntegrationinderschweizerischenGesellschaft. • • Wirsind,europäischealbanischeMusliminnenundlebenunsereReligionimEinklang mit dem schweizerischen System der demokratischen Gesellschaft. Auf dieser Basis betonen wir, dass niemand seine Überzeugungen oder seine religiöse Praxis nutzen soll, um sich der sozialen, beruflichen oder kulturellen Integration in der Schweizer Gesellschaftzuverweigern. Unsere muslimischen kulturellen Zentren sind offen für die gesamte Öffentlichkeit unabhängigvonderNationalität,ReligionundGeschlecht. • Wir erklären, dass die kulturellen und religiösen Zentren, die mit den beiden unterzeichnendenOrganisationeninVerbindungstehen,eingeladenwerden,mitden bestehenden, aktiven interreligiösen Plattformen und Gruppen in der Schweiz zusammenzuarbeiten. Gleichermassen sollen sie, in Zusammenarbeit mit den Behörden und Institutionen, an Schulungen zu Staatskunde, Demokratie und den SchweizerInstitutionenteilnehmen. • Wir tolerieren keinerlei Aufrufe zu Gewalt oder Hass, der auf Religion, Rasse oder Ethnie beruht und sind überzeugt, dass ein solches Handeln in Widerspruch zum Geist des Islams steht. Jedes Mitglied und jeder Verantwortliche der islamischen Gemeinschaft muss sich von solchen Verhaltensweisen distanzieren und die zuständigenStellendarüberinformieren. Unser islamischer Glauben predigt Frieden. Wir verpflichten uns darüber hinaus zu vollständiger Transparenz in finanziellen Belangen, insbesondere hinsichtlich der Finanzierung und der Ressourcen der erwähnten Organisationen und zur entsprechenden Zusammenarbeit mit den Behörden im Einklang mit den geltenden GesetzenundVerfahren. • • Wir, die Vereinigung albanischer Imame der Schweiz und die Gemeinschaft muslimischer Albaner in der Schweiz, verpflichten uns darüber hinaus zum kontinuierlichen Dialog im Hinblick auf die Zusammenführung und Bildung einer gemeinsamenStruktur. Die vorliegende Erklärung wird vom Präsidenten der Vereinigung albanischer Imame in der Schweiz und vom Präsidenten der Gemeinschaft muslimischer Albaner in der Schweiz unterzeichnet. Diese Erklärung wird anschliessend in unseren Zentren gelesen und aufgehängt. Bern,20.März2017,HausderReligionen FürdieVereinigungalbanischerImameinderSchweiz: DerPräsidentNehatIsmaili FürdieGemeinschaftmuslimischerAlbanerinderSchweiz: DerPräsidentMustafaMemeti