Marktorientierte Unternehmensführung

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Marktorientierte Unternehmensführung
Finanzwirtschaftlicheperspektive
Die Erzielung von Cashflows
und Gewinnen ist davon abhängig, wie zufrieden die
Kunden mit den angebotenen
Produkten bzw. Dienstleistungen sind
Ausschüttung an
Aktionäre
Eine gute Strategie
generiert hohe Cashflows und damit auch
hohe Gewinne
Ausschüttung an
Mitarbeiter
Kundenperspektive
klare
strategische
Ausrichtung
Mitarbeiterperspektive
Die Umsetzung schlanker,
kundenorientierter Geschäftsprozesse wird getragen von
leistungsfähigen und
motivierten Mitarbeitern
Die Zufriedenheit der Kunden
wird unternehmungsintern durch
schlanke, kundenorientierte
Geschäftsprozesse sichergestellt
Prozessperspektive
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
1
Lernziele
Fachkompetenzen:
 Marktorientierte Mess- und Steuergrössen zur Unternehmenswertsteigerung unterscheiden und
anwenden
 Marktorientierte Analyse- und Controllinginstrumente verstehen
 Ansatzpunkte zur sinnvollen Segmentierung von Märkten verstehen und anwenden
 einen Marketing-Mix auf seine Stimmigkeit beurteilen
Methodenkompetenzen:
 Marketingbasierte Wirkungszusammenhänge mit dem zentralen betriebswirtschaftlichen Kreislauf
vernetzen (marktorientierte Erfolgslogik)
 mit dem Instrument des Marketing-Problemlöseprozesses eine Problemstellung systematisch
bearbeiten
Sozialkompetenzen:
 Ausdrucksvermögen hinsichtlich Rhetorik und Präsentationskompetenzen zeigen
Selbstkompetenzen:
 sich der vielfältigen Marketing-Bezüge des täglichen Lebens bewusst sein und sich um eine
sensibilisierte Wahrnehmung von Marketing-Aktivitäten bemühen
 die Bereitschaft zeigen, eigene und fremde Urteile, Einstellungen und Werte an Lebens- und
Lernerfahrungen zu reflektieren und zu hinterfragen, diese kommunizieren und in der
Auseinandersetzung mit den Lerninhalten sowie den Mitstudierenden weiterentwickeln können
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
2
Überblick Kapitel 4:
Marktorientierte Unternehmensführung
Kundenmanagement
Kunden
4.1 Marktorientierte Mess- und
Steuergrössen zur Unternehmenswertsteigerung
Kundenpflege
- Bindung
Kundenakquisition
1
Leistungen
2 - Auswahl
- Beziehung ausweiten - Gewinnung
Leistungspflege
- Qualität
- Preis
- Kommunikation
- Vertrieb
Leistungs4
innovation
3
Differenzierung Leistungsangebot
Optimierung
4.2 Marktorientierte
Erfolgslogik
Erneuerung
PIMS
Innovationen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Kostenvorteile
Liquide Mittel
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Netzwerkeffekte
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Staatliche
Regulierungen
Marktmacht
Umsatz
Mitbewerber
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
-
4.3 Wichtigste Instrumente und
Konzepte
Kundentreue
Kommunikation
-
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Marketingmix
Marktleistungsgestaltung
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Markenwert
Anteil am
Kundenbudget
-
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Vertriebskanäle
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
Produktwert
Wert
durch Service
Wertsumme
Wert durch Image
Preisgestaltung
Wert durch
Distributionskanal usw.
Wertgewinn
Kunde
Monetäre
Kosten
Marktbearbeitung
Zeit
Kostensumme
Mühe
Distribution
Psychischer
Aufwand
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
3
Ausgangspunkt:
Kundenbedürfnisse
“Wir haben aufgehört,
Motorräder zu verkaufen.
Wir verkaufen jetzt
eine Lebensphilosophie –
und das Motorrad gibt’s
gratis dazu.“
Jeffrey L. Bleustein,
CEO Harley-Davidson
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
4
Ausgangspunkt:
Kundenbedürfnisse
Persönlichkeit: Philip Kotler
Philip Kotler war einer der ersten, der erkannte, dass das
Marketing eine zentrale Unternehmensfunktion darstellt. Er
appellierte an die Unternehmen, sich um Kundenorientierung zu bemühen, der Befriedigung der Kundenbedürfnisse einen grösseren Stellenwert beizumessen, die Kundenbindung zu pflegen und überhaupt innovativ tätig zu sein,
um mit den Entwicklungen des Marktes Schritt zu halten.
Philip Kotler hat die grundlegenden Konzepte entwickelt,
auf denen die ganze Disziplin beruht. Als Autor einer
Vielzahl von Büchern, die inzwischen in mehr als 20
Sprachen übersetzt worden sind, sowie als Verfasser von
mehr als 100 Zeitschriftenartikeln leistete er einen entscheidenden Beitrag dazu, die Botschaft des Marketings
weltweit zu verbreiten.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3 Die wichtigsten Konzepte und Instrumente im Überblick“
© Waibel / Käppeli
5
Herausforderung:
Kundenbedürfnisse
“Jedes Jahr werden ca.
30‘000 neue Konsumgüter
auf den Markt gebracht.
90 Prozent sind Flops,
trotz Unsummen für
Marktforschung ...“
Clayton Christensen,
Harvard Professor
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.2 Die marktorientierte Erfolgslogik“
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6
Herausforderung:
Kundenbedürfnisse
Unter der Lupe: Produkte als Ziele von Bedürfniskombinationen
Der Kunde kauft keine Produkte, sondern Nutzen, und das Produkt ist das
Vehikel dafür. In der Regel sprechen Produkte nicht nur ein, sondern eine Kombination von möglichen Bedürfnissen und Nutzenkategorien an, z.B.:
 Autohersteller verkaufen Autos (Maschinen, die Distanzen überwinden, ein
Sicherheitsgefühl vermitteln, Überlegenheitsgefühle auslösen, Geborgenheit
erzeugen, sich für Werbezwecke eignen ...)
 Reisebüros verkaufen Reisen (Dienstleistungen, die Abwechslung schaffen, die
Neugier befriedigen helfen, Geselligkeit ermöglichen, Bequemlichkeit erzeugen,
Mobilität zulassen, Ruheoasen vermitteln, Regeneration versprechen ...)
 Uhrenhersteller verkaufen Uhren (Geräte, die die Zeit anzeigen, Schmuckstücke sind,
Status indizieren, eine Verschönerung ermöglichen, als modische Accessoires
eingesetzt werden, technische Alleskönner darstellen, die Wichtigkeit signalisieren ...)
 Kosmetikhersteller verkaufen Kosmetikprodukte (Produkte, die Schönheit
versprechen, Selbstbelohnung ermöglichen, das Selbstwertgefühl steigern ...)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.2 Die marktorientierte Erfolgslogik“
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Beispiel:
Konsumtrends im Getränkemarkt
C - Convenience: alles, was das Leben leichter macht
H - Health: der Gesundheit dienlich
E - Excitement: (geschmacklich) erlebnisreich
F - Freshness: erfrischend, authentisch im Geschmack
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.2 Die marktorientierte Erfolgslogik“
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Beispiel:
Kundenbedürfnisse
Neue Produkte: Functional Drinks
„Unter dem englischen Begriff werden
Lebensmittel mit eingebauten
gesundheitsfördernden Stoffen
zusammengefasst. Diese sollen
Krankheiten vorbeugen und das Wohlbefinden steigern.“
(F&B, 2000)
WANDER war Pionier auf diesem Gebiet
mit der klassischen Ovomaltine!
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.2 Die marktorientierte Erfolgslogik“
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9
Langfristziel des Marketing
... Ting 1) !
Market ...
Erfüllen der
Kundenbedürfnisse
bei gleichzeitigem
Erreichen der
finanziellen Ziele
Beispiel: Procter & Gamble, Credo aus dem Jahre 1986:
„ Es ist das Ziel des Unternehmens, Markenprodukte und Dienstleistungen von überlegener
Qualität und hohem Nutzwert anzubieten, die das Leben der Verbraucher in aller Welt
verbessern, jetzt und für zukünftige Generationen. Wenn wir dies erreichen, werden uns die
Verbraucher mit Spitzenumsätzen und wachsenden Erträgen belohnen.“
1)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Quelle: Dr. Pius Küng
© Waibel / Käppeli
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Überblick Kapitel 4:
Marktorientierte Unternehmensführung
Kundenmanagement
Kunden
4.1 Marktorientierte Mess- und
Steuergrössen zur Unternehmenswertsteigerung
Kundenpflege
- Bindung
2
Kundenakquisition
- Auswahl
1
Leistungen
- Beziehung ausweiten - Gewinnung
Leistungspflege
- Qualität
- Preis
- Kommunikation
- Vertrieb
Leistungs4
innovation
3
Differenzierung Leistungsangebot
Optimierung
4.2 Marktorientierte
Erfolgslogik
Erneuerung
PIMS
Innovationen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Kostenvorteile
Liquide Mittel
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Netzwerkeffekte
Kapitalbedarf
Unternehmensrisiko
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
-
Marktmacht
Umsatz
Mitbewerber
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
GK-Rentabilität
PIMS
Kundentreue
Kommunikation
-
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Marketingmix
Marktleistungsgestaltung
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Staatliche
Regulierungen
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
4.3 Wichtigste Instrumente und
Konzepte
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
-
Geschäftsausweitung
Markenwert
Anteil am
Kundenbudget
-
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Neukunden
Vertriebskanäle
Bekanntheit
Marktattraktivität
-
-
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
Produktwert
Wert
durch Service
Wertsumme
Wert durch Image
Preisgestaltung
Wert durch
Distributionskanal usw.
Wertgewinn
Kunde
Monetäre
Kosten
Marktbearbeitung
Zeit
Kostensumme
Mühe
Distribution
Psychischer
Aufwand
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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Indikator für Markterfolg:
Kundenzufriedenheit
Zufriedene Kunden:
 kaufen häufiger und mehr
 sind treuer
 kaufen bevorzugt beim Unternehmen
 verursachen geringere Betreuungskosten
(Kunden finden ist ca. 5 - 8 x teurer als Kunden
binden!)
 empfehlen weiter
 sind bei Fehlern und Preiserhöhungen
toleranter
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.1 Indikatoren: Kundenzufriedenheit und –treue“
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Kundenzufriedenheit:
das Confirm-Disconfirm-Paradigma
Wahrnehmung,
Erfahrungen,
Bedürfnisbefriedigung
Wahrgenommenes
Leistungsniveau
Kunde ist sehr
zufrieden:
die Leistung ist
besser als erwartet.
-
(IST - Leistung)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
(SOLL - Leistung)
Kunde ist zufrieden:
die Leistung hat den
Erwartungen
entsprochen.
Individuelles
Anspruchsniveau;
Wissen um
Alternativen
Kunde ist
unzufrieden:
die Leistung hat den
Erwartungen nicht
entsprochen.
Vergleichsstandard
Erwartung
=
Zufriedenheit
„4.1.1.1 Indikatoren: Kundenzufriedenheit und –treue“
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13
Folgen von Kundenunzufriedenheit
Kunde ist ...
Im Falle von 100 unzufriedenen Kunden:
- 5 reklamieren!
- 90 kaufen nicht mehr bei diesem Lieferanten!
- 87 bleiben loyal, wenn das Problem sofort gelöst wird!
- Jeder unzufriedene Kunde gibt seine Erfahrungen 10
anderen weiter!
... unzufrieden ... nicht unzufrieden
Indifferenzbereich als
Barriere
... nicht zufrieden
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Möglichkeit
zur Kundenen
bindung
... zufrieden
„4.1.1.1 Indikatoren: Kundenzufriedenheit und –treue“
... begeistert
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14
Kriterien der Kundenzufriedenheit
Service-, dienstleistungsspezifisch
Produktspezifisch

Eingehen auf Kundenprobleme

Fähigkeit, Spezifikationen zu erfüllen

Reaktionsfähigkeit und Flexibilität

Ausfall-, Fehler- und Rückweisungsraten

Erreichbarkeit der Ansprechpartner

Verfügbarkeit der Produkte

Einfachheit, Zweckmässigkeit
und Genauigkeit der Dokumentation

konstante Qualität,
Reproduzierbarkeit

Zuverlässigkeit

Verkaufsunterstützung

Lieferfrequenz

Produktliteratur

termingerechte Auslieferung

technische Unterstützung

Zahlungsbedingungen und Finanzierung

Wartbarkeit, Langlebigkeit

Behandlung von Beschwerden

Vollständigkeit der Lieferung

Innovation bei der Servicequalität

Produktschulung

Gewährleistung der Garantie

Produktentwicklung
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.1 Indikatoren: Kundenzufriedenheit und –treue“
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Mass für Kundenzufriedenheit:
Kundentreue
Fallbeispiel: Kundenfluktuation
In der Automobilbranche stellt eine hohe Kundenfluktuationsrate
eine permanente Herausforderung dar. Da ein Kunde nur alle paar
Jahre ein neues Auto kauft, findet immer dann eine Fluktuation
statt, wenn sich ein Verbraucher für eine andere Marke
entscheidet als beim vorhergehenden Kauf. Untersuchungen
zeigen, dass je nach Land und Kontinent 40 bis 60 Prozent der
Verbraucher nicht zweimal hintereinander ein Modell desselben
Herstellers kaufen. Wird die Fluktuationsrate noch enger gefasst
(Anzahl der Kunden, die sich nicht für dieselbe Marke
entscheiden), liegen die Werte gar zwischen 50 und 70 Prozent.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.1 Indikatoren: Kundenzufriedenheit und –treue“
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Indikatoren für Markterfolg:
Markenwert, Image
Marken schaffen Orientierung und Vertrauen. Sie stehen z.B. für:
- ein einzigartiges Produkt (z.B. Coca-Cola)
- erstrebenswerten Status (z.B. Dom Perignon)
- dauerhafte, gleich bleibende Qualität (z.B. Nescafé)
Fallbeispiel: Markenbezogener Umsatz
Eine erfolgreiche Marke kann die Kaufentscheidungen von Kunden stark
beeinflussen. Dies zeigt anschaulich ein Beispiel aus der Automobilindustrie. Die
Grossraumlimousinen Seat Alhambra und VW Sharan unterschieden sich in der
ersten Modellgeneration nur in wenigen Designdetails und den unterschiedlichen
Markenemblemen auf dem Kühlergrill. Dennoch verkaufte sich der Sharan, obwohl
deutlich teurer als der Alhambra, um einiges besser. Die Umsätze mit dem
jeweiligen Basismodell betrugen im Jahr 2001 beim Sharan 752 Millionen Euro,
beim Alhambra 168 Millionen. Die Kunden waren also bereit, für die Marke VW
deutlich mehr auszugeben als für die – notabene aus dem gleichen Konzern
stammende - Marke Seat.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
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Beispiele bekannter Schweizer Marken
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
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Wiedererkennung von Marken
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
© Waibel / Käppeli
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Wiedererkennung von Marken
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
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Wiedererkennung von Marken
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
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Wirkung einer Marke
Unter der Lupe: Die Wirkung einer Marke
Die Entdeckung der vergangenen Jahre war die Bedeutung der Emotionalität einer
Marke. Die Neurowissenschaften konnten zeigen, dass bei der Wahl einer Marke
Hirnregionen aktiviert werden, die für Emotionen zuständig sind. Andere Gebiete, die
beim rationalen Entscheiden aktiv sind, werden eher entlastet. Beim Kauf bekannter
Markenprodukte setzt das Käuferhirn ein Stück weit aus. Gemäss Forschern denken
Menschen beim Markenkauf relativ wenig nach und greifen unbewusst schnell zu.
Vor allem der Kauf starker Marken läuft deutlich weniger
vernunftgesteuert ab, weil beim Kontakt mit ihnen Hirnreale, die für die Verbindung
von Gefühlen und affektivem Handeln zuständig sind, sich deutlich aktiver zeigen.
Auffällig ist dabei die Drosselung mehrerer Hirnregionen, die primär der rationalen
Entscheidung dienen. Danach sind vor allem jene Marken erfolgreich, die starke
Gefühle wecken. Starke Marken sind so tief im Gehirn verankert, dass sie
Kaufentscheidungen nachhaltig beeinflussen. Dies gilt aber nur für Marken, für die
eine Person bereits eine Vorliebe entwickelt hat. Kampagnen zum Markenaufbau
sollten deshalb eher überraschende, einzigartige Erlebnisse nutzen, statt nur
schwach emotionalisierte Werbespots einzusetzen.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
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Wirkung einer Marke
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
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Wirkung einer Marke
Emotionen unterscheiden starke von neutralen Marken:
- Starke Marken: höhere Grade des Gefallens (Valenz) und der Aktivierung
(Erregung)
- Starke Marken rufen positive Emotionen hervor, die mit positiver
Markeneinstellung, starker Markenbindung, hohem Markenvertrauen und
grosser Markenbegehrlichkeit verknüpft sind
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
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Wirkung von markenbezogener
Unternehmensführung
Als „Materialisierung“ hoher Wertschätzung bzw.
Kundenzufriedenheit schafft die Marke Loyalität und sichert
die Nachfrage. Die unter der Marke zu erzielenden Umsätze
werden planbarer und reduzieren damit das
Unternehmensrisiko, was mit sinkenden Kapitalkosten
verbunden ist. Beim Kreditrating nach Basel II kann die
Bonität eines Unternehmens direkt vom Markenwert abhängig
gemacht werden. Die Unternehmensberatung Booz Allen hat
in einer Studie festgestellt, dass der operative Gewinn bei 80
Prozent der mit starkem Markenfokus geführten
Unternehmen fast doppelt so hoch ist wie im
Branchenvergleich.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
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Indikator: Markenwert
Methode Interbrand:
Markenwert als Teilwert des Unternehmenswertes
auf der Grundlage künftiger Markenerträge
Fallbeispiel: Höhe des Markenwertes
Unter den 100 wertvollsten Brands 2011 sind:
- Nestlé Rang 55 (Vorjahr: 57)
- CS Rang 82 (80)
- UBS Rang 92 (86)
- Zurich Rang 94 (-)
Die bekannteste Marke aus einem Schweizer Haus ist allerdings das
Nestlé-Produkt Nescafé auf Rang 30 (27).
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
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Indikator: Markenwert
Quelle: http://www.interbrand.com/en/best-global-brands/best-global-brands-2008/best-global-brands-2011.aspx
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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Indikator Markenwert:
Corporate Logos after the economic crisis
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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Indikator Markenwert:
Corporate Logos after the economic crisis
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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Indikator: Image
Image ist speziell wichtig, sofern:
- Produkt/DL technisch komplex (schwer beurteilbar)
- für den Käufer kritisch (substanzielles Schadenpotenzial)
Insbesondere DL-Branchen (Bank: Investmentbanking, Anlageberatung/ Private Banking, Unternehmensberatung, Wirtschaftsprüfung)
Fallbeispiel: Unternehmensimage
Seit bald 20 Jahren misst der GfK-Business Reflector die
Bekanntheit, das Image und einzelne Imagefaktoren der
wichtigsten Schweizer Unternehmen. Dabei werden mehrere
Imagedimensionen
befragt,
unter
anderen
Qualität,
Innovation, emotionale Komponenten und Nachhaltigkeit. In
den letzten Jahren konnte sich die Migros als Imageleaderin
auszeichnen, 2010 zum ersten Mal auf Platz 1. Ein gutes
Image können auch Swatch, Lindt&Sprüngli und Raiffeisen
ausweisen. Rivale Coop liegt auf Rang 7.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.2 Indikatoren: Markenwert und Markenimage“
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Indikator: Marktanteil
Relativer Marktanteil
Marktpotenzial
PIMS-Faktor
Marktsättigung
Marktvolumen
Marktanteil
Microsoft
18%
Umsatz, Absatz des
einzelnen Unternehmens
2005
Sony
67%
Nintendo
15%
17%
43%
2007
40%
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Fallbeispiel: Marktanteile
Der Markt für Videospiele wird weltweit durch drei
Anbieter dominiert. Im Jahre 2005 beherrschte Sony
mit der Playstation 2 den Markt mit 67 Prozent
Marktanteil, während Microsoft mit der Xbox auf 18
Prozent und Nintento mit dem Gamecube auf 15
Prozent Marktanteil kamen. Nur zwei Jahre später
hatten sich die Marktanteile grundlegend verändert:
Microsoft 43 % (Xbox 360), Nintendo 40 % (Wii),
Sony 17 % (Playstation 3).
„4.3.1.1 Markt- und Konkurrenzanalyse“
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31
Fallbeispiel:
Markt für Mobilkommunikation
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.1 Markt- und Konkurrenzanalyse“
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32
Indikatoren:
Umsatzkennzahlen
Beispiel: Umsatzquellenanalyse
US-Mobilfunkanbieter
Umsatzquellen
Umsätze in Mio. Anteil am Vorjahresumsatz
Dollar
in Prozent
Vorjahresumsatz
7’689
Umsatzeinbusse durch Kundenfluktuation
-1’662
Umsatz mit Stammkunden
5’997
Umsatz aus Marktanteilsgewinn
1648
21
Umsatz aus Marktwachstum
1’076
14
0
0
8’721
113
Umsatz aus neuen Geschäftsbereichen
Umsatz laufendes Jahr
22
Quelle: Treacy/Sims 2005
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.1.4 Indikatoren: Umsatzkennzahlen“
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33
Fallstudie 4.4 Taxi XY:
Marketingpräsentation (max. 20’)
1.Teil: Marktsegmentierung, Zielsegment, Produkt
- Marktsystem aufzeichnen (inkl. Umweltfaktoren und
Substitutionskonkurrenz)
- Darstellung / Erläuterung der Segmentierung (inkl. Herleitung
der Segmentierungskriterien), Bestimmung Zielsegment
- Erläuterung der Dienstleistungsidee
- Darstellung / Erläuterung der Ziele (SMART!)
Vermarktung
2.Teil: Positionierung (USP) und Marketing Mix
„Roadshow“ – Charakter!
- Aufzeigen des dominanten Nutzenangebots für Ihr
ausgewähltes Marktsegment (Positionierung, USP)
- Vorstellung Ihres Marketing – Mixes
(Schwerpunkte: Produkt- und Kommunikationspolitik)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
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34
Vor- / Nachbereitung Woche 1

4.1 und 4.2 im Buch studieren

Wirkungsweise der einzelnen Hebel im
Netzwerk anhand der Folien 74-77
verständnisorientiert studieren

Fallstudie: erste Arbeiten durchführen
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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35
Zentrale Steuergrössen
Ausgangspunkt: zwei betriebswirtschaftliche
Grundsatzfragen
Wer sind meine Kunden resp. meine
Käufergruppen heute und in der Zukunft? Wie
muss ich den Gesamtmarkt in verschiedene
Marktsegmente unterteilen, so dass ich die
Bedürfnisse der von mir angesprochenen
Käufergruppe möglichst kundenorientiert
abdecke? Welche Zielgruppen können wie genau
gewonnen bzw. gebunden werden?
Kundenmanagement
Welche Leistungen biete ich meinen Kunden
resp. Käufergruppen, damit sie sich unter all den
konkurrierenden Angeboten gerade für mein
Produkt bzw. für meine Dienstleistung
entscheiden?
Differenzierung
Leistungsangebot
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2 Zentrale Steuergrössen“
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Steuergrössen:
vier Kernaufgaben im Marketing
Leistungen
Kunden
Kundenmanagement
Kundenpflege
- Bindung
2
Kundenakquisition
- Auswahl
1
- Beziehung ausweiten - Gewinnung
Leistungspflege
- Qualität
- Preis
- Kommunikation
- Vertrieb
3
Leistungs- 4
innovation
Differenzierung Leistungsangebot
Optimierung
Erneuerung
In Anlehnung an: Tomczak/Reinecke 1996
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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37
Kundenmanagement „Hebel“:
Auswahl Zielkunden
Fallbeispiel: Lego erkennt Mädchen als vielversprechende Zielgruppe
Lego ist nach Mattel und Hasbro der drittgrösste Spielzeughersteller der Welt. Dies liegt hauptsächlich an der enormen Beliebtheit bei der Zielgruppe der Knaben, die sich für Star Wars Figuren oder die Feuerwehr begeistern.
Um zusätzliches Wachstum zu generieren, möchte Lego gezielter die andere Hälfte der Kinderzielgruppe, die Mädchen, erreichen. In 2007 begann Lego damit, zu untersuchen, warum
dieser Spielzeugklassier Mädchen weniger anspricht. Als Ergebnis kam heraus, dass in den Augen der Mädchen Lego ein “ästhetisches Defizit” hat. Mädchen wünschen sich ein freundliches
Äusseres an ihrem Spielzeug, ansprechende Farben und ausgefeilte Details. Und so kommt es mit der neuen Produktlinie für
Mädchen zu mehr Frauenfiguren. Zudem werden pastell- sowie
lila-pink-farbige Legosteine angeboten werden und das Ganze
wird in Mädchen-kompatiblen Spielewelten wie z.B. beim Tierarzt
platziert.
Marketingchef erklärt Strategie:
http://www.businessweek.com/v
ideo/#video=pjcHM0MzoIrW1G
DR-_yAih1oPF1acX57
=> Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung!
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.1.1 „Hebel“: Auswahl der Zielkunden“
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38
Kundenmanagement „Hebel“:
Kundengewinnung
Ansätze Kundengewinnung:
„Von selbst“:
 Marktanteilsgewinne (Kunden
 Image
der Konkurrenz)
 Mund-zu-Mund
 Marktwachstum
„aktiv“: neue
Vertriebskanäle
 Absatznetz
 Aussendienst
 Call Center
 E-Commerce
 Markterschliessung (neue
Geschäftsbereiche)
„aktiv“: neue
Durchdringungsstrategie
Kundensegmente
Erfolgsaussichten*: 75%
bisherige
 Neue Märkte
 Diversifikation
Marktentwicklungsstrategie
Erfolgsaussichten: 45%
Produkte
Die Akquirierung von neuen Kunden
ist der anspruchsvollste und teuerste
Kundenmanagementprozess!
neue
Produktentwicklungsstrategie
bisherige
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Erfolgsaussichten:
25% (organisch),
35% (Aquisition)
Erfolgsaussichten: 35%
„4.1.2.1.2 „Hebel“: Kundengewinnung“
Diversifikationsstrategie
Märkte
neue
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39
Kundenmanagement „Hebel“:
Kundengewinnung
Fallbeispiel: Vertriebskanal E-Commerce
Der Handel über Internet gewinnt in der Schweiz zunehmend an
Bedeutung. Nach den Auktionshäusern eBay und Ricardo sowie dem
Buchhändler Amazon verzeichnen die E-Commerce-Plattformen von
Migros (LeShop.ch) und Coop die meisten Besucher. Zwischen 2007 und
2010 verzeichnete LeShop Zuwachsraten von 40 Prozent bis 15 Prozent.
Bereits 2007 kauften knapp 10 Prozent aller Schweizer Haushalte
mindestens einmal Lebensmittel über das Internet bei einem der beiden
grossen Anbieter. Das Schweizer Marktpotenzial für Detailhandelsartikel
über Internet wird auf circa 800 Millionen Franken geschätzt. LeShop mit
einer Abdeckung von mehr als 80 Prozent aller Schweizer Haushalte
möchte sich von diesem Kuchen 500 Millionen Franken abschneiden und
baut deshalb das Geschäft weiter aus. Für Tiefkühlprodukte wurde eine
Partnerschaft mit dem deutschen Spezialisten Eismann eingegangen.
Zudem wird mit Boutiquen verstärkt auf den Nonfood-Bereich wie
Schmuck, Kosmetika, Textilien und Gartenartikel gesetzt. Aus dem
Supermarkt soll ein Einkaufszentrum werden. Mittelfristig sollen sogar
Dienstleistungen wie Reisen oder Versicherungen angeboten werden.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.1.2 „Hebel“: Kundengewinnung“
LeShop
© Waibel / Käppeli
40
Kundenmanagement „Hebel“:
Kundengewinnung
Fallbeispiel: Virales Marketing als innovativer Kundengewinnungsansatz
Bei viralem Marketing steht nicht in erster Linie das eigentliche Kaufobjekt im Vordergrund.
Die Kampagne dient als Köder und Zugpferd für die Leistung des Unternehmens. Die
Zielgruppe soll indirekt mit dem eigentlichen Werbeanliegen vertraut gemacht werden.
Über nutzenstiftende, emotional ansprechende Online Games, eCards, Quizzes, Audiooder Videoclips, welche der Nutzer in seinem Bekanntenkreis weiterverbreitet, kann im
Idealfall wie bei einem Virus eine epidemische Verbreitung („Schneeballeffekt“) erreicht
werden. Dies generiert tiefe Kosten und hohe Effizienz beim Anbieter. Traditionell wurde
dies über Mundpropaganda erreicht. Internet, d.h. Social Networking und File Sharing
Sites (wie YouTube, Flickr oder Tillate.ch) spielen heute oft eine wichtige Rolle. Vorreiter
war das Ende der 90er Jahre von Johnnie Walker lancierte Moorhuhnspiel: Es erreichte
Kultstatus, allerdings wirkte sich die grosse Nutzung weder auf die Markenbekanntheit
noch den Absatz aus, weil der Bezug zur Marke zu gering war.
2007 startete VW eine einzigartige Kampagne: „Horst Schlämmer“ alias Hape Kerkeling
sollte über virales Marketing (Schlämmerblog) das Interesse am Golf neu entfachen. Der
Erfolg übertrag alle Erwartungen: 90‘000 zusätzliche Kontakte bei VW-Händlern wurden
generiert, bei weniger als 10% der üblichen Kosten. Die Wahrnehmung des Golf als
hochwertiger Wagen für „Menschen wie mich“ wurde verbessert.
Weiteres Beispiel: Mary Woodbridge/Mammut:
http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=58496
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.1.2 „Hebel“: Kundengewinnung“
© Waibel / Käppeli
41
Kundenmanagement „Hebel“:
Kundengewinnung
Fallbeispiel: Neukunden durch Erschliessung
neuer Märkte mit neuen Produkten
Die Holz Stürm AG in Goldach SG mit ihrem breiten
Holzsortiment gibt es bereits seit 1842. Mit der
2010 neu gegründeten Tochtergesellschaft Xibambam AG wagt sich nun das Traditionsunternehmen
in eine neues Segment und ins Ausland vor. Die
Tochter entwickelt und produziert in China und für
China sowie den Export aus dem neuen Rohstoff
Bambus umweltfreundliche Spiele und Spielwaren
mit edukativem und experimentellem Charakter.
Bereits spielen mit Ximbambam-Laufrädern oder
Kugelbahnen mehr chinesische als Schweizer
Kinder. Die Pläne mit dem Rohstoff der Zukunft,
Bambus, enden aber nicht beim Spielzeug. Der Geschäftsführer, Christian Gerig, denkt bereits über
Möbel und Kleider aus Bambus nach ...
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.1.2 „Hebel“: Kundengewinnung“
© Waibel / Käppeli
42
Kundenmanagement „Hebel“:
Kundenbindung
Mögliche Kundenbindungsmassnahmen
Fokus: Nutzen steigern
… mit dem Ziel der Qualitätssteigerung im Laufe der Beziehung
 Prozessoptimierung (z.B. Vorzugsbehandlung für wichtige Kunden, etwa bei Vielfliegern)
 Vielfältige Einsatzmöglichkeiten erworbener Leistungen (Baukastensystem)
 Zusätzlicher After Sales Service (z.B. Service- und Wartungsverträge)
Fokus: Kosten reduzieren
… mit dem Ziel der Preisreduzierung im Laufe der Beziehung
 Folgekäufe mit erheblicher Preisreduktion
 Rabatt- und Bonussysteme (z.B. Vielfliegerprogramme, Cumuluskarte)
 Hohe fixe Eintrittskosten und Ermässigung der Folgekosten (z.B. Halbtax-Abo, Fitnessclubs)
Fokus: Wechselkosten erhöhen
… mit dem Ziel der Senkung der Opportunitätskosten im Laufe der Beziehung
 Anreize für weitere spezifische Investitionen (z.B. automatische regelmässige Aufforderungen
für Arzt- und Zahnarztbesuche)
 Austrittsgebühren (z.B. Kontoauflösung bei der Bank)
 Verluste von finanziellen Vorteilen bei Austritten
Kunden finden ist ca. 5 - 8 x teurer als Kunden binden!
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.1.3 „Hebel“: Bindung der Kunden“
© Waibel / Käppeli
43
Kundenmanagement „Hebel“:
Kundenbindung
Fallbeispiel: Das Vielfliegerprogramm «Miles and more» von
Swiss
Mit «Miles & More» können SWISS-Kunden auf SWISS-Flü-gen
sowie bei Star Alliance-Partnern und weiteren Airline-Partnern
Meilen sammeln und von verschiedenen Vorteilen profitieren.
 Upgrade, sprich Erhöhung der Buchungsklasse
 Zutrittsberechtigung für Lounges
 Ermässigte Flüge, Freiflüge
 Ermässigungen bei Hotels, Restaurants, Bergbahnen etc.
 ....
Ähnliche Programme gibt es auch bei den Bahngesellschaften. Das
Äquivalent der SBB zu den Vielfliegerprogrammen bei den Fluggesellschaften ist z.B. das MobileBonus-Programm. In Ergänzung
zum GA oder Halbtax-Abo haben Mitglieder ganze Jahr Zugriff auf
interessante Spezialangebote und Vergünstigungen auf Reisen mit
Bahn, Bus und Schiff. Mehrmals pro Jahr erhalten die Mitglieder
zudem einen Newsletter mit neuen Angeboten
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.1.3 „Hebel“: Bindung der Kunden“
© Waibel / Käppeli
44
Kundenmanagement „Hebel“:
Kundenbindung
Fallbeispiel: Wechselkosten und Systembindungsstrategie
Erfolgreicher Pionier in der Entwicklung einer Systembindungsstrategie war der Gillette-Rasierer. Statt der
früher üblichen Rasiermesser, die nachgeschärft werden mussten, verkaufte Gillette einen patentierten Rasierklingenhalter, zu dem wegwerfbare Sicherheitsklingen passten, die billig herzustellen waren und mit
hoher Marge immer wieder an die Besitzer der Klingenhalter verkauft werden. Gillette beherrscht mit einem
Marktanteil von 65 Prozent den Markt.
Ein weiteres klassisches Beispiel sind Kameras. Bei
vielen Kameras können die Objektive ausgewechselt
werden und kosten oft mehr als das Kameragehäuse
selbst.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.1.3 „Hebel“: Bindung der Kunden“
© Waibel / Käppeli
45
Kundenmanagement „Hebel“:
Kundenbeziehung ausweiten
Fallbeispiel: Ausweitung des
Geschäfts durch Cross Selling
Das Cross Selling entdeckt haben die Tankstellen. Nach dem Tanken geht’s zur Kasse und
bis dahin oft zunächst vorbei an Regalen gefüllt
mit Zeitschriften, Lebensmitteln etc.
Die gleiche Entwicklungsrichtung schlagen die
Poststellen ein. Sie entwickeln sich immer mehr
zu veritablen «Tante-Emma»-Läden. Was anfänglich als Idee belächelt wurde, bringt heute
der Post jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag.
Ziel Cross Selling: grösserer Anteil am Kundenbudget (Share of Wallet),
was sich in einem grösseren Marktanteil niederschlägt (eigene Umsätze
erhöhen sich im Vergleich zur Konkurrenz)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.1.4 „Hebel“: Ausweitung der Kundenbeziehungen“
© Waibel / Käppeli
46
Kundenmanagement „Hebel“:
Kundenbeziehung ausweiten
Fallbeispiel: Ausweitung des Geschäfts durch zusätzliche
Services
Diverse Schweizer Industriefirmen sind trotz schwierigem Marktumfeld (sehr)
profitabel. Zum Beispiel ABB, Alstom, Mettler Toledo, Schindler und Sulzer.
Eine Erklärung für deren gute Position liegt im ausgeprägten Servicegeschäft
dieser Unternehmen. Dieses Servicegeschäft umfasst mehr als bloss eine
Hotline mit Störungsdienst. Es beinhaltet für die Kunden vielmehr Angebote
wie Schulung bei Inbetriebnahme, lückenlose Versorgung mit Ersatzteilen
und Verbrauchsmaterial bis hin zur regelmässigen Wartung oder gar dem
Betrieb der Anlagen und Maschinen.
Besonders eindrücklich ist auch der Sika-Konzern, der sich vom Produkt- zur
Projektanbieter entwickelt. Sika berät im Vorfeld eines Bauprojekts kostenlos
Besitzer, Architekten und Ingenieure bei der Planung und Entwicklung. Mit
dieser kostenlosen Beratungsleistung verschafft sich Sika einen Wettbewerbsvorteil, kann doch das Unternehmen dank Beratung mehr für die Produkte verlangen, die genau auf das Projekt abgestimmt sind.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.1.4 „Hebel“: Ausweitung der Kundenbeziehungen“
© Waibel / Käppeli
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Kundenmanagement „Hebel“:
Kundenbeziehung ausweiten
Fallbeispiel: Ausweitung des Geschäfts durch spezifische
Partnerschaft
«Noch nie in unserer 170-jährigen Geschichte sind wir in
eine so wichtige strategische Partnerschaft eingetreten»,
eröffnete Ende 2007 der Präsident der US-Schmuckriesen
Tiffany & Co. die Medienkonferenz zur eingegangenen
Traumhochzeit mit der Swatch Group. Zusammen wollten
die beiden Konzerne Uhren verkaufen und die Konkurrenz
übertrumpfen. Bei der Lancierung der neuen Uhrenmarke,
der Tiffany Watch, hatte Swatch deren Umsatzpotenzial auf
200 bis 300 Millionen Franken geschätzt. Doch es kam
anders. Der Vertrieb der Tiffany Watch hätte über die Läden
von Tiffany, der Swatch Group und unabhängiger Händler
laufen sollen. Bereits ein Jahr nach Einführung beklagte
sich jedoch der Swatch-Chef über mangelnden Effort der
Amerikaner beim Verkauf der neuen Uhren. Die Traumhochzeit mündete im Rosenkrieg und die beiden Firmen
befinden sich heute in einem schmutzigen Scheidungskrieg.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.1.4 „Hebel“: Ausweitung der Kundenbeziehungen“
© Waibel / Käppeli
48
Kundenmanagement „Hebel“:
Kundenbeziehung ausweiten
Quelle: Küng, Schillig, Toscano & Willi, 2006
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
49
Differenzierung des Leistungsangebots
Differenzierung ist das
Zauberwort im strategischen
Management wie auch in der
marktorientierten Unternehmensführung: Produkte und
Dienstleistungen können besser zu
denjenigen der Konkurrenz
abgegrenzt und gegenüber den
Kunden kommuniziert werden,
wenn sie einzigartig sind.
Erfolgreiche Differenzierung
generiert aus strategischer Sicht
Wettbewerbsvorteile und damit
Eintrittsbarrieren, aus marktorientierter Optik Kundenzufriedenheit und neue Kunden.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Eine neuere Studie zeigt 30% bessere Werte
(Kundenzufriedenheit, Markenbekanntheit, Absatz,
ROS) bei Unternehmen mit stärker differenzierten
Produkten (Quelle: HBM, Dez. 08, S.36).
„4.1.2.2 „Differenzierung des Leistungsangebots“
© Waibel / Käppeli
50
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Leistungsqualität
Letztlich entscheidet der Kunde allein, was Qualität ist!
Relative Qualität
PIMS-Faktor
Fallbeispiel: Qualität
Zimmerli ist ein kleiner Schweizer Nischenhersteller im Bereich der Unterwäsche. Von ca. 17 Milliarden Franken, die weltweit jährlich mit Herrenwäsche
umgesetzt wird, machen Designerlabels wie Calvin Klein, La Perla oder Zimmerli
nur ca. 800 Millionen aus. Zimmerli hat mit einer Gesamtproduktion von ca.
330‘000 Stück nur einen verschwindend kleinen Anteil am Gesamtvolumen.
Trotzdem tragen Stars wie George Clooney, Brad Pitt oder Denzel Washington
medienwirksam in ihren Filmen die Unterwäsche aus der Schweiz. Was ist das
Geheimnis?
Die meiste Herrenwäsche wird heute ohne Marke verkauft. Dagegen vertreibt
Zimmerli Unterwäsche „handmade in Switzerland“ heute in viele Länder auf fünf
Kontinenten, hat mit der hohen Qualität der Produkte zu tun, welche sich über
Mundpropaganda bis zu vielen Hollywoodgrössen durchgesprochen hat. Der
Verkaufsschlager „Richelieu“, der für 90 Franken verkauft wird, ist weltweit das
einzige Leibchen, das im Flachstrickverfahren hergestellt wird. Das macht es
dreimal elastischer, ohne dass dafür synthetische Fasern eingesetzt wurden.
Jedes Hemdchen wird von A bis Z in der Schweiz gestrickt und zugeschnitten.
Ein einziges Richelieu-Modell benötigt 14 Minuten Handarbeit.
Seit einigen Jahren ist Zimmerli auch in den Damenwäsche-Bereich
eingestiegen und erlebt seither Zuwächse von 30% pro Jahr.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.2.1 „Hebel“: Leistungsqualität“
Filmausschnitt zur Produktion
(unter: Company/Film):
http://www.zimmerli.com/
© Waibel / Käppeli
51
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Preisgestaltung
Erst der Aufbau von Wettbewerbsvorteilen durch
erfolgreiche Differenzierung schafft die Voraussetzung
für eine gewisse unternehmerische Preisautonomie. In
der marktorientierten Erfolgslogik wird dieser Preisfestsetzungsspielraum vom Ausmass der Marktmacht und
damit vom Erfolg des Einsatzes von Markt-Hebeln (wie
Leistungsqualität, Leistungsinnovationen, Kundenbindung,
Promotion) beeinflusst. Wenn eine Unternehmung über
Marktmacht verfügt, wird sie sich geringerer Verhandlungsmacht von Kunden und Lieferanten ausgesetzt fühlen und
mehr Preismacht ausspielen können. Preise sind demnach
nicht nur ein Indikator für den Erfolg von strategischen
und marktorientierten Steuergrössen, sondern werden auch
zum unternehmerischen Hebel, mit dem eine aktive
Gestaltung möglich ist. Eine erfolgreiche Differenzierungspolitik mit dem Resultat der Gewinnung von
Markt- bzw. Preismacht führt zu einer Reduktion der
Preiselastizität der Nachfrage mit dem Ergebnis von
höheren Umsätzen.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.3 „Hebel“: Preisgestaltung“
© Waibel / Käppeli
52
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Markenbotschaft vermitteln
Fallbeispiel: Markenbotschaft und Markenimage
Seit über 700 Jahren ist der Appenzeller Käse mit der
würziger Kräutersulz bekannt – er soll schon die Mönche
des Klosters St. Gallen beeindruckt haben. Noch 1970
war allerdings der Appenzeller Käse in der Schweiz vor
allem regional verbreitet und im Ausland gänzlich unbekannt.
Seit den 1970er-Jahren baut die Kampagne für den Appenzeller auf dem geheimen Rezept für die Käsepflege
auf (tatsächlich kennen bis heute nur zwei Personen die
Zusammensetzung der würzigen Kräuter, die das Aroma
des Appenzellers ausmachen). Die Werbung zeigt ausschliesslich authentische Bilder aus dem Appenzellerland und kreist um das grosse Geheimnis des Rezeptes.
Mit dem stets gleichen Ergebnis: Verraten wird es nicht.
http://appenzeller.ch/markenwelt
/#werbung/76/tv-spots/112
Die über Jahrzehnte gleichbleibende Kommunikation der
Markenbotschaft trägt Früchte: Heute gehört der Appenzeller zu den 20 stärksten Marken der Schweiz.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.4 „Hebel“: Marketing-Kommunikation“
© Waibel / Käppeli
53
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Marketingkommunikation
Social Media – n:n- statt 1:n-Kommunikation
Interaktivität im Web 2.0
Kollaborative
Plattformen (z.B.
Wikipedia, Blogs)
Soz. Netzwerke
(z.B. Xing, LinkedIn,
Facebook)
Communities (z.B.
Yooutube, FlickR)
Beispiel für Produkte mitentwickeln:
https://www.atizo.com/
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Die fünf wichtigsten Ziele der Interaktion mit dem Kunden sind:
Emotionalisieren (Aufmerksamkeit, Bedürfnis schaffen),
Motivieren (virale Mundpropaganda), Kommunizieren
(Marketing), Einbinden (Community aufbauen, Produkte
mitentwickeln) und Helfen (Kundendienst).
„4.1.2.4 „Hebel“: Marketing-Kommunikation“
© Waibel / Käppeli
54
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Leistungsinnovationen
Durchdringungs- Marktentwickstrategie
lungsstrategie
bisherige
Erfolgsaussichten*: 75%
Erfolgsaussichten: 45%
Produkte
Erfolgsaussichten:
25% (organisch),
35% (Aquisition)
Erfolgsaussichten: 35%
neue
Produktentwicklungsstrategie
bisherige
Diversifikationsstrategie
Märkte
neue
Zunehmend wird ein substanziell höherer Umsatzanteil mit neuen
Produkten generiert. Erfolgreiche neue Produkte schaffen, bevor die Metoo-Welle einsetzt, den Preissetzungsspielraum, den Unternehmen für
die Generierung hoher Margen nutzen.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.2.2 „Hebel“: Leistungs-Innovationen“
© Waibel / Käppeli
55
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Leistungsinnovationen
Ziel: Proaktive, statt reaktive Nutzenschöpfung
„Keine. Es ist nicht die Aufgabe der Konsumenten zu wissen, was
sie wollen.“
Steve Jobs (auf die Frage, wie viel Marktforschung im iPad stecke)
In den 1980er-Jahren war der Walkman
unter den Jugendlichen Sinnbild für eine
neue Lebensform geworden. Bis zum Jahr
2004 wurden ca. 335 Millionen Sony-Walkman verkauft.
„Wenn ich die Menschen gefragt hätte was sie wollen, hätten sie
gesagt: schnellere Pferde“
Henry Ford
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.2.2 „Hebel“: Leistungs-Innovationen“
© Waibel / Käppeli
56
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Leistungsinnovationen
Fallbeispiel: Innovative Produkte
Bis zur Mitte der 90er Jahre gehörte das Produkt
Schokolade zu den einfallslosesten und am
wenigsten innovativen Märkten: es gab nur die
Geschmacksrichtungen Milch, Nuss, Weiss und
Dunkel. Lindt & Sprüngli startete zu dieser Zeit
eine Produktoffensive und konnte in der Folge
einige erfolgreiche Trends im Bereich der Premiumschokolade setzen: dazu gehören nebst
den grossen Tafeln und der Ausdehnung des saisonalen Geschäfts (Valentinstag, Ostern, Weihnachten) auch die Lancierung von heute sehr erfolgreichen Schokoladen mit hohem Kakaoanteil
(bis zu 99 Prozent), wobei die Provenienzen
(Kuba, Madagaskar, Ecuador) hervorgehoben
und mit ihren spezifischen Geschmackseigenschaften vermarktet werden.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.2.2 „Hebel“: Leistungs-Innovationen“
© Waibel / Käppeli
57
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Leistungsinnovationen
Fallbeispiel: Innovative Produkte dank Technologieführerschaft
Sonova steht für innovative Lösungen rund um das Thema Hören. Die Sonova Firmengruppe ist
der weltweit führende Anbieter von Hörsystemen mit einem Marktanteil von ca. 25%. Kein anderer
Hersteller kann mit dem Innovationstempo mithalten. Für 2011 stellte Sonova für ihre bekannte
Marke Phonak die neue Technologie-Plattform Spice vor. Spice ist die dritte Plattform innert sechs
Jahren, mit der Phonak die Geräte auf eine höhere Leistungsstufe stellt. Beispielsweise erkennt die
neue Autozoom-Control Funktion automatisch die Richtung der dominanten Sprachquelle, egal wo
sie sich befindet. Damit hat Phonak ein Problem gelöst, mit dem sich die Branche schon seit
langem beschäftigt und das sehr relevant ist, z.B. beim Autofahren.
Sonova ist mit Spice der Konkurrenz technisch um einige Jahre voraus und spürt nach eigenen
Angaben nichts, wenn ein Konkurrent ein neues Produkt auf den Markt bringt. Mit der neuen
Plattform werden die Preise der Hörgeräte um 5-10% steigen. Sonova erzielt über Jahre ein
Wachstum von 8-10%, welches über dem Marktwachstum von 4-7% liegt. Die Ebita-Marge beträgt
meist hohe 25-30%. Sonova erzielt mehr als 75% des Umsatzes mit Produkten, die weniger als
zwei Jahre auf dem Markt sind.
Innovationsrate
PIMS-Faktor
Portrait Sonova-Chef Chapero (Eco 15.11.2010):
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=4b94738d-8d64-425c-8956-7dca3d5782ed
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.2.2 „Hebel“: Leistungs-Innovationen“
© Waibel / Käppeli
58
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Leistungsinnovationen
Was unterscheidet innovative von weniger innovativen
Unternehmen?
harte
Faktoren
Innovationsstrategie
Organisationsstruktur
innovative
Unternehmen
Organisationsabläufe
weiche
Faktoren
Unternehmungskultur
Führungsstil
HR-Management/Mitarbeiter
Kommunikation
Beispiel innovativer Unternehmer: Eco vom 29.6.2009:
http://videoportal.sf.tv/video?id=f378c88d-21db-49618923-ccf460a47446
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
weniger
innovative
Unternehmen
keine
Bedeutung
„4.1.2.2.2 „Hebel“: Leistungs-Innovationen“
sehr grosse
Bedeutung
Quelle: Seiler 2000
© Waibel / Käppeli
59
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Leistungsinnovationen
Fallbeispiel: Innovationsmanagement
Innovationen bilden seit langem die Basis für den Erfolg
von Procter & Gamble. P&G investiert jährlich knapp 2
Mrd. Dollar in F&E und damit 50 % mehr als sein stärkster Konkurrent. Zusätzlich gibt P&G jährlich rund 400
Mio. Dollar für Verbrauchsforschung aus, um Innovationsschancen zu entdecken. Dabei werden 20’000 Umfragen unter mehr als 5 Millionen Verbrauchern aus fast
100 Ländern durchgeführt.
Und was schaut am Ende des disruptiven Innovationspfades heraus?: Viele weltweit führende Marken wie
Pampers, Gillette, Ariel, Duracell, Wella, Meister Proper
sowie zahlreiche Produkte, die einfacher, praktischer,
leichter zugänglich und preiswerter sind.
«Unsere Geschichte hat uns gezeigt, dass man mit Werbung ein oder mehrere Quartale die Nase vorn haben kann, mit Innovationen aber Jahrzehnte.»
Bob McDonalds, CEO von Procter & Gamble
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.2.2 „Hebel“: Leistungs-Innovationen“
© Waibel / Käppeli
60
Diff. Leistungsangebot „Hebel“:
Leistungsinnovationen
Fallbeispiel: Fehlprognosen
In den letzten Jahrzehnten wurden viele Fehlprognosen zum Erfolg von Innovationen gestellt.
Zu den spektakulärsten gehören die folgenden:
1876 (Western Union): „Dieses Ding namens Telefon hat so viele Mängel, dass es nicht
ernsthaft als Kommunikationsmittel taugt. Dieses Gerät ist wertlos für uns.“
1880 (Gottlieb Daimler): „Es werden höchstens 5000 Autos gebaut, weil es nicht mehr
Chauffeure gibt, welche diese steuern können.“
1927 (Harry M. Warner, Chef von Warner Brothers): „Wer zur Hölle will Schauspieler sprechen
hören?“
1943 (Thomas Watson, IBM-Chef): „Ich glaube, es gibt einen weltweiten Bedarf an vielleicht
fünf Computern.“
1946 (Daryll F. Zanuck, CEO 20th Century Fox): „Das Fernsehen wird nach den ersten sechs
Monaten am Markt scheitern. Die Menschen werden es bald satt haben, jeden Abend in eine
Sperrholzkiste zu starren.“
1962 (Die Plattenfirma Decca lehnte einen Vertrag mit den Beatles ab): „Gitarrengruppen sind
von gestern.“
1985 (Bill Gates, Microsoft-Chef): „640 Kilobyte sollten genug für jedermann sein.“
Es ist sehr schwierig, den Erfolg von Leistungsinnovationen zu
prognostizieren!
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.1.2.2.2 „Hebel“: Leistungs-Innovationen“
© Waibel / Käppeli
61
Überblick Kapitel 4:
Marktorientierte Unternehmensführung
4.1 Marktorientierte Mess- und
Steuergrössen zur Unternehmenswertsteigerung
Kunden
Kundenmanagement
Kundenpflege
- Bindung
Kundenakquisition
- Auswahl
1
2
Leistungen
- Beziehung ausweiten - Gewinnung
Leistungspflege
- Qualität
- Preis
- Kommunikation
- Vertrieb
Leistungs4
innovation
3
Differenzierung Leistungsangebot
Optimierung
4.2 Marktorientierte
Erfolgslogik
Erneuerung
PIMS
Innovationen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Kostenvorteile
Liquide Mittel
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Netzwerkeffekte
Kapitalbedarf
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
-
Umsatz
Marktmacht
Mitbewerber
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
-
4.3 Wichtigste Instrumente und
Konzepte
Kundentreue
Kommunikation
-
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Marketingmix
Marktleistungsgestaltung
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Staatliche
Regulierungen
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
-
Geschäftsausweitung
Markenwert
Anteil am
Kundenbudget
-
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Vertriebskanäle
Bekanntheit
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
Produktwert
Wert
durch Service
Wertsumme
Wert durch Image
Preisgestaltung
Wert durch
Distributionskanal usw.
Wertgewinn
Kunde
Monetäre
Kosten
Marktbearbeitung
Zeit
Kostensumme
Mühe
Distribution
Psychischer
Aufwand
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
62
Marktorientierte Erfolgslogik
PIMS
Innovationen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Kostenvorteile
Liquide Mittel
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Netzwerkeffekte
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Staatliche
Regulierungen
Kundentreue
-
Marktmacht
Kommunikation
Umsatz
Mitbewerber
-
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
Markenwert
-
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
„4.2 Die marktorientierte Erfolgslogik“
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Anteil am
Kundenbudget
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Neukunden
Vertriebskanäle
Marktattraktivität
-
-
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
© Waibel / Käppeli
63
„Hebel“: Kundengewinnung / Vertriebskanäle
PIMS
Innovationen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Kostenvorteile
Liquide Mittel
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Netzwerkeffekte
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Staatliche
Regulierungen
Kundentreue
-
Marktmacht
Kommunikation
Umsatz
Mitbewerber
-
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
Markenwert
-
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
„4.2 Die marktorientierte Erfolgslogik“
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Anteil am
Kundenbudget
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Neukunden
Vertriebskanäle
Marktattraktivität
-
-
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
© Waibel / Käppeli
64
„Hebel“: Kundenbindung / Geschäftsausweitung
PIMS
Innovationen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Kostenvorteile
Liquide Mittel
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Netzwerkeffekte
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Staatliche
Regulierungen
Kundentreue
-
Marktmacht
Kommunikation
Umsatz
Mitbewerber
-
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
Markenwert
-
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
„4.2 Die marktorientierte Erfolgslogik“
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Anteil am
Kundenbudget
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Neukunden
Vertriebskanäle
Marktattraktivität
-
-
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
© Waibel / Käppeli
65
„Hebel“: Leistungsqualität / -innovationen
PIMS
Innovationen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Kostenvorteile
Liquide Mittel
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Netzwerkeffekte
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Staatliche
Regulierungen
Marktmacht
Kommunikation
Mitbewerber
-
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
-
PIMS
Kundentreue
-
Umsatz
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Markenwert
Anteil am
Kundenbudget
-
„4.2 Die marktorientierte Erfolgslogik“
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Neukunden
Vertriebskanäle
Marktattraktivität
-
-
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
© Waibel / Käppeli
66
„Hebel“: Preisgestaltung /
Marketing-Kommunikation
PIMS
Innovationen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Kostenvorteile
Liquide Mittel
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Netzwerkeffekte
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Staatliche
Regulierungen
Marktmacht
Kommunikation
Mitbewerber
-
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
-
PIMS
Kundentreue
-
Umsatz
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
Markenwert
-
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
„4.2 Die marktorientierte Erfolgslogik“
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Anteil am
Kundenbudget
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Neukunden
Vertriebskanäle
Marktattraktivität
-
-
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
© Waibel / Käppeli
67
Vor- / Nachbereitung Woche 2

Abschnitt 4.3 studieren

Fallstudie 4-1 Schild lösen

Studie „Ferienverhalten CH-Jugendliche“
S. 5-7: Segmente mittels Kriterien genau
beschreiben (auf LP)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
68
Überblick Kapitel 4:
Marktorientierte Unternehmensführung
4.1 Marktorientierte Mess- und
Steuergrössen zur Unternehmenswertsteigerung
Kunden
Kundenmanagement
Kundenpflege
- Bindung
Kundenakquisition
1
Leistungen
2 - Auswahl
- Beziehung ausweiten - Gewinnung
Leistungspflege
- Qualität
- Preis
- Kommunikation
- Vertrieb
Leistungs4
innovation
3
Differenzierung Leistungsangebot
Optimierung
4.2 Marktorientierte
Erfolgslogik
Erneuerung
PIMS
Innovationen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Kostenvorteile
Liquide Mittel
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Netzwerkeffekte
Kapitalbedarf
Unternehmensrisiko
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
-
Marktmacht
Umsatz
Mitbewerber
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
-
4.3 Wichtigste Instrumente und
Konzepte
Kundentreue
Kommunikation
-
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Marketingmix
Marktleistungsgestaltung
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Staatliche
Regulierungen
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
-
Markenwert
Anteil am
Kundenbudget
-
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Neukunden
Vertriebskanäle
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Marktattraktivität
-
-
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
Produktwert
Wert
durch Service
Wertsumme
Wert durch Image
Preisgestaltung
Wert durch
Distributionskanal usw.
Wertgewinn
Kunde
Monetäre
Kosten
Marktbearbeitung
Zeit
Kostensumme
Mühe
Distribution
Psychischer
Aufwand
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
69
Marketingproblemlöseprozess:
4 Schritte Marketingstrategie
1
1.
Marktsystem
definieren
2.
Marktgrössen
bestimmen
3.
Konkurrenten
analysieren (inkl.
Marktanteil)
4.
Ableitung kritischer
Erfolgsfaktoren
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
2
Segmentierung
3
Zielmarktbestimmung
4
Positionierung
5
Weitere Differenzierung
Produktpolitik
Kommunik.politik
MarketingMix
6
Marketing-Strategie
Preispolitik
Distributionspolitik
„4.3 Die wichtigsten Konzepte und Instrumente im Überblick“
© Waibel / Käppeli
70
Voraussetzung:
Marktanalyse (Marktabgrenzung)
Fallbeispiel: Marktabgrenzung
LEGO produziert und vermarktet ein breites Angebot an Produkten für alle Alterskategorien. Eine
besonders genaue Segmentierung nimmt Lego im Bereich des Marktes für Kinder vor.
Quelle: Kotler, Keller & Bliemel (2007)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.1 Markt- und Konkurrenzanalyse“
© Waibel / Käppeli
71
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
ein Beispiel aus der Wirtschaftspresse
Golfer als Zielgruppe
Mit dem Ballermann-Tourismus auf Mallorca soll nach
dem Willen der Inselregierung bald Schluss sein.
„Die Sauftouristen müssen sich ein anderes Reiseziel suchen“,
sagte der Tourismusminister der Balearen dem „Focus“.
Wunschgäste seien in Zukunft Naturliebhaber, Golfspieler,
Kulturtouristen und Individualreisende. Die Prolos könnten künftig
in der Türkei oder Kroatien Urlaub machen. Mit dem Abriss
alter Hotelanlagen solle die Bettenzahl reduziert werden. El Arenal,
das Zentrum des Massentourismus, soll ein neues Image erhalten.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
72
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
Systematik der Segmentierungskriterien
Marketingbezogene Reaktionskoeffizienten
1. Demographische Kriterien
2. Psychographische Kriterien
3. Verhaltensbezogene Kriterien
Soziale Schicht:
Einkommen, Schulbildung,
Beruf/Berufstätigkeit
Allgemeine Persönlichkeitsmerkmale:
Werte, Aktivitäten,
Interessen, Meinungen,
Lebensstil, Temperament,
Soziale Orientierung,
Wagnisfreudigkeit,
Persönlichkeitsinventare
Preisverhalten:
Preisklassen/-schwellen,
Reaktionen auf Preisänderung
Familienlebenszyklus:
Geschlecht, Alter, Familienstand, Zahl und Alter der
Kinder (Haushaltsgröße)
Geografische Kriterien:
Wohnortgröße, Region,
Stadt/Land, Stadtteile
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Produktspezifische
Kriterien:
Wahrnehmungen, Motive,
Einstellungen, Präferenzen
Mediennutzung:
Informationssuchverhalten, Art
und Zahl der Medien,
Nutzungsintensität
Produktwahl:
Besucher/Nichtbesucher des
kulturellen Angebots, Bindung
an das Angebot,
Besuchshäufigkeit
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
73
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
Bedürfnisse
Abenteuer
kulturelle Weiterbildung
Segment 3
kulinarische Genüsse
Segment 2
körperliche Fitness
soziale Kontakte/Geselligkeit
Segment 1
Nachfrager
be
gr
en Fa
zte m
Pa
m ilien
ar
Bu m
em
it b dge it
t
eg
re
n
Bu zte
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ab
en
de
wo
Pa
hlh
ar
ab
e
en
de
Fa
m
ilie
n
Erholung
Beispiel einer zweidimensionalen Segmentierung im Reisemarkt
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
74
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
Erfordernisse für effektives
Segmentieren
1. Messbarkeit
2. Substantiell
3. Erreichbarkeit
4. Trennbarkeit
5. Machbarkeit
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
75
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
Beispiel Segmentierung: Schweizer Anleger
(Swiss Money Behavior Survey 2003)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
76
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
Schwierigkeit der Marktsegmentierung:
Hybride Kunden
“Der gleiche Kunde, der mit seinem Porsche zu Rochat
nach Crissier fährt, trägt vielleicht ein Hemd von H&M
und besorgt sich Waschpulver in einer Aktion bei
Denner, bucht günstige ‘last minute arrangements’ für
die Ferien und gibt vor seinem Abflug im Duty-FreeShop mehrere hundert Franken für Hermès-Krawatten
aus …”
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
77
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
Unter der Lupe: Nullsegmentierung
Die Marktsegmentierungsstrategie „keine Segmentierung“ ist heute selten
geworden. Sie entspricht ursprünglich dem Selbstverständnis der alten
Staatsmonopolversorgungswirtschaft, die ausgehend von einer Gleichheitsideologie des Staates meinte, alle ihre Subjekte gleichermassen gut (oder
schlecht) bedienen zu müssen. In vielen westeuropäischen Staaten haben
nunmehr nicht zuletzt aufgrund der Privatisierungswelle der letzten Jahre
sogar die Telekommunikationsbranche, die Post- und Bahnbetriebe erkannt,
dass es meistens keine Erfolg versprechende Segmentierungsstrategie ist,
alle gleich gut bzw. gleich schlecht zu behandeln.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
78
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
Unter der Lupe: Vollständige Segmentierung
Handwerker fertigen zumeist nur auf Bestellung und in
Einzelanfertigung. Sie stehen daher der Marktsegmentierungsstrategie
der vollständigen Segmentierung nahe. In jüngerer Zeit entdecken nun
aber auch verschiedene Industriebetriebe in zunehmendem Masse,
dass Serienfertigung auch kundenindividuell sein kann in der Weise,
dass Produkte auf Kundenwunsch innerhalb laufender Serien variiert
werden. Diese Strategie, die insbesondere von der Automobil- und
Textilindustrie praktiziert wird, kommt der Marktsegmentierung der
vollständigen Segmentierung ebenfalls sehr nahe.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
79
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
Fallbeispiel: Mass Customization
Früher verbrachten wir ganze Nachmittag im Musikgeschäft und wir
durchstöberten die Platten- und CD-Regale. Heute können wir dies bequem
von Zu Hause aus oder auch von unterwegs tun. Musik-Onlinedienste wie
simfy.ch, Deezer.com oder grooveshark.con und neuerdings auch Apps wie
Aupeo! haben mehrere Millionen Titel gespeichert und die Musikstücke nach
Kriterien wie Stil, Zeitraum, oder Rhythmus und Tempo miteinander verbunden.
Wer also seine Lieblingsband oder sein Lieblingsstück eingibt, erhält Vorschläge zu vergleichbaren Band oder Musiktiteln. Und nach kurzer Zeit und einigen
Bewertungen und Auswahlen hat mein sein ganz persönliches Musikprogramm
beisammen.
https://www.aupeo.ch/
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
80
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
Fallbeispiel: Segmentierung und Produktangebote
Die Medienbranche sieht sich heute hoch fragmentierten Verbrauchermärkten gegenüber und muss entsprechend fokussierte Angebote machen, um die Zielgruppen gezielt ansprechen zu können. Aus der früheren allgemeinen Frauenzeitschrift sind verschiedene
differenzierte Produkte entstanden. Dieser Prozess ist in
Amerika noch weiter fortgeschritten als in Europa: So
existieren heute verschiedenste spezifische Frauenzeitschriften, zum Beispiel für Fitness (Shape), Gesundheit
(Natural Health), Selbstbewusstsein (Self), Erziehung
(Working Mother), Haute Couture (Vogue), Shopping
(Lucky) oder fremde Kulturkreise (Essence).
... and for men:
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
81
1. Marktsegmentierung und
2. Zielmarkt-/Marketingzielbestimmung
Sind die Zielsegmente bestimmt, gilt es, relevante Marketingziele (wie Umsatz,
Marktanteil, Kundenzufriedenheit, Neukunden usw.) zu bestimmen.
IKEA hat sich 2006 u.a. folgende Ziele bis 2012 gesteckt:
 Verdoppelung des Umsatzes auf 35 Mia. Euro
 Erhöhung des globalen Anteils im Einrichtungsmarkt auf deutlich mehr als 10%
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.2 Marktsegmentierung und Zielmarktbestimmung“
© Waibel / Käppeli
82
Hilfsmittel: ABC-Analyse
A
Wertanteil
[%]
80%
15%
B
10%
Kundenstruktur
5%
20%
Klassifizierung
C
Mengenanteil
[%]
PIMS-Faktor
70%
A-Kunden erfordern besondere Beachtung und Pflege
Gemäss PIMS-Studie hat eine eher kleine Kundenzahl, die 50 Prozent des
Umsatzes ausmachen (allerdings abhängig von Branchenmerkmalen), günstige
Auswirkungen auf den ROI. Unternehmen richten sich deshalb oft gezielt durch
Massnahmen des Key Account Management (KAM) auf die rentablen
Schlüsselkunden aus und versuchen, diese langfristig zu binden.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.1.4 ABC-Analyse“
© Waibel / Käppeli
83
3. Positionierung
Strategisches Dreieck
Positionierung bedeutet, sich im Kopf des Kunden zu platzieren.
Zwei Fragen müssen beantwortet werden:
1. Auf welche Konkurrenten ist die Positionierung auszurichten?
2. Welches dominante Nutzenangebot (USP) soll dem Kunden vermittelt werden?
Kunden
Kundennutzen
Wettbewerber
Eig. Unternehmen
Company and
Product
Target Customers
Benefits
Price
Positioning Statement
Volvo
Saftey-conscious
„upscale“ families
Durability and
safety
20% premium
The safest, most
durable wagon in which
your family can ride
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.1 Positionierung und Neu-Positionierung“
© Waibel / Käppeli
84
3. Positionierung
Fallbeispiel: Dominantes Nutzenangebot (USP)
Gelegenheiten, sich im Alltag über Gebrauchsgegenstände zu
ärgern, gibt es viele. Anbieter, denen es gelingt, Produkte mit einzigartiger Funktionalität und attraktivem Design zu entwickeln,
gibt es wenige(re). Einem, dem dies gelungen ist, ist James
Dyson. ( Dyson Story: http://www.deutsch.dyson.ch/about/ads/?movie=jdStory_DE)
1978, beim Staubsaugen in seinem Wohnhaus, ärgerte sich James Dyson darüber, dass sein Staubsauger an Saugkraft verliert.
Dies wollte er ändern, weshalb er sich entschloss, einen Staubsauger zu entwickeln, der besser funktioniert. Nach 5 Jahren Entwicklungsarbeit und über 5’000 Prototypen war er schliesslich da:
Der erste beutellose Staubsauger. Verkauft wurde der ‘G-Force’ in
Japan, der Heimat von High-Tech-Produkten. Hier gewann er
dann 1991 auch den japanischen ‘International Design Fair Prize’.
Und was zeichnet einen Dyson Staubsauger besonders aus?: Er
lässt sich sehen, hat keinen Beutel, verliert keine Saugkraft, hat
starke Energieeffizienz- und Ökologiewerte und auch das Lenken
fällt einem leicht. In einem Satz: Praktisch und schön.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.1.1 Erst-Positionierung“
Was macht einen
Dyson einzigartig?
http://www.deutsch.dyson.ch/te
chnology/dysondifferent.asp
© Waibel / Käppeli
85
3. Positionierung
Positionierungen werden oft mit zwei zentralen Ausprägungen in einem
Positionierungskreuz dargestellt (inkl. Positionen der Wettbewerber)
Dimensionen:
Verarbeitungsqualität, Preis/Leistungsverhältnis
Quelle:http://www.moto
rpresse.ch/pres
seservice/schwe
izer-autofahrerwaehlen-bestcars-2011.php
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.1.1 Erst-Positionierung“
© Waibel / Käppeli
86
3. Positionierung
Positionierungen werden oft mit zwei zentralen Ausprägungen in einem
Positionierungskreuz dargestellt (inkl. Positionen der Wettbewerber)
Dimensionen:
Umweltverträglichkeit,
fortschrittliche
Technik
Quelle:http://www.moto
rpresse.ch/pres
seservice/schwe
izer-autofahrerwaehlen-bestcars-2011.php
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.1.1 Erst-Positionierung“
© Waibel / Käppeli
87
3. Positionierung
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
88
3. Positionierung
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.1.1 Erst-Positionierung“
© Waibel / Käppeli
89
Produktlebenszyklus als Motor der
Erosion von Positionierungen
Produktlebenszyklus
Erlös, Gewinn, Free Cash-flow
Einführung
Wachstum
Reife
 kleine
Stückzahlen
 hohe
Werbekosten
 geringe
Bekanntheit
 Anlaufverluste
 steigende
Bekanntheit
 Eintritt
von Konkurrenten
 erste
Gewinne
 Kampf um
Marktanteile
 langsameres
Wachstum
Preissenkung
 Gewinnrückgang
Sättigung
 härterer
Kampf um
Marktanteile
 maximaler
Umsatz
 fortschreitender
Gewinnrückgang
Degeneration
Erlös
 Umsatzrückgang
 Aussterben
des
Produktes
Gewinn
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.1.1 Erst-Positionierung“
Zeitachse
Free Cash-flow
© Waibel / Käppeli
90
Neu-Positionierung
Fallbeispiel: Rückwärtspositionierung
Das schwedische Einrichtungshaus IKEA hat sich
zum Zeitpunkt der Lancierung sehr erfolgreich im
Möbelmarkt rückwärts positioniert und damit die
Möbelbranche revolutioniert. Anders als früher
üblich, reduzierte Ikea die Produkt- und Serviceleistungen rund um das Produkt auf das Wesentliche und kombinierte das Angebot mit neuem
Zusatznutzen. Ikea bietet eine grosse Sortimentsbreite (Kleinmöbel, Haushaltswaren), Kinderbetreuung und preiswerte Restaurants sowie ein unkonventionelles, junges Image. Zudem holt der
Kunde seine Ware eigenständig im Lager ab und
nimmt die auseinander gebauten Möbel in flachen
Kartons verpackt direkt mit nach Hause. Mit
diesem Konzept hat sich Ikea sehr erfolgreich vom
Wettbewerb differenziert und eine starke Markenidentität aufgebaut.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.1.2 Neu-Positionierung“
© Waibel / Käppeli
91
Neu-Positionierung:
Beispiel Cirque du Soleil
Hoch
Niedrig
Neu-Positionierung ermöglicht Eröffnung eines neuen Marktes (Herauslösen,
Break away) und ermöglicht den Sprung zurück in die Wachstumsphase
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.1.2 Neu-Positionierung“
© Waibel / Käppeli
92
Vor- / Nachbereitung Woche 3

Positionierung aufgrund Message/Werbung
bestimmen: Naturaline Bio Cotton, Aldi
Suisse, Nespresso

Auftrag Werbestrategie machen (Übung 4-3)

Fallstudie weiter arbeiten
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
93
4. Weitere Differenzierung: Marketing-Mix
Marketing-Mix =
Kombination von Marketinginstrumenten (4Ps) zur
Gestaltung der Beziehung zu
Marktteilnehmern und Kunden
 Werbung
 Verkaufsförderung
 Persönlicher
 Verkauf
 Produkte-PR
 Innovationen
 Eigenschaften
 Qualität
 Design
 Verpackung
 Markierung
 Zusatznutzen
Product
Promotion
Price
 Preisniveau
 Zahlungsbedingungen
 Konkurrenzpreise
 Preisdifferenzierung
Place
 Vertriebspartner
 Vertriebssystem
 Vertriebslogistik
 Lieferbereitschaft
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli
94
Produktgestaltung:
Generelle Herausforderung
Was genau stiftet Kundennutzen?
Die am wichtigsten erscheinenden Merkmale eines Produktes
sind für den Kunden häufig unwichtig. Dies ist das "Geheimnis" der Qualität aus Sicht des Kunden. Besonders anfällig für die Missachtung dieser Prämisse
sind stark technik- oder produktionsbezogene
Unternehmen. Die Schwierigkeit der Herstellung oder die Meisterleistung der Ingenieurskunst geben keinerlei Garantie
dafür, dass der Kunde besonders beeindruckt sein wird.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli
95
Produktgestaltung:
Drei Konzeptionsebenen
erweitertes Produkt
Mehrwert über physisches Produkt hinaus
Kundenbindungssysteme,
Garantien, Hotline,
Wettbewerbe,
Installation, Lieferung,
Recycling,
Give-aways
Kernprodukt
Kernnutzen
formales Produkt
das Kaufobjekt beschreibend
Marke, Ingredienzien,
Verpackung,
Design, Qualität,
Produkteigenschaften
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli
96
4. Weitere Differenzierung:
Marketing-Mix
 Marktgerechte Gestaltung
bestehender / zukünftiger
Marktleistungen ( Hebel)
 Gestaltungsebenen
 3 Konzeptionsebenen der Produktgestaltung (Zwiebelschalenmodell)
 Werbung
 Verkaufsförderung
 Persönlicher
 Verkauf
 Produkte-PR
 Innovationen
 Eigenschaften
 Qualität
 Design
 Verpackung
 Markierung
 Zusatznutzen
Product
Promotion
Price
 Preisniveau
 Zahlungsbedingungen
 Konkurrenzpreise
 Preisdifferenzierung
Place
 Vertriebspartner
 Vertriebssystem
 Vertriebslogistik
 Lieferbereitschaft
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli
97
Preisgestaltung: Einflussfaktoren
Interne Faktoren
Externe Faktoren
Angebot und Nachfrage
Konkurrenzverhalten
gesetzliche Faktoren
Konsumentenverhalten
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Preisfestlegung
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
Kostenstruktur
Produktlebenszyklus
Marketingziele
© Waibel / Käppeli
98
Preisgestaltung: Praktische Beispiele
Typische preispolitische Massnahmen
Zeitliche Preisdifferenzierung
Tag- und Nachttarif beim Telefonieren, billigere Hotelzimmer
in der Nebensaison, Normal- und Ausverkaufspreise
Räumliche Preisdifferenzierung
In- und Auslandpreise (z.B. Medikamente)
Preisdifferenzierung nach Käuferschichten
Studententarife, Verbilligung für Aktionäre
Preisdifferenzierung nach Abnahmemenge
Mengenrabatte, Treueprämien etc.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli
99
Preisgestaltung: Praktische Beispiele
Typische preispolitische Massnahmen
Strategie der hohen Einführungspreise
Typische Beispiele: Computer, Video- und Audiogeräte
Strategie der niedrigen Einführungspreise
Typische Beispiele: Waschmittel, Getränke, Lebensmittel
Strategie der abgerundeten bzw. „runden“ Preise
19.90 statt 20.-- oder 9.95 statt 10.--
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli 100
4. Weitere Differenzierung: Marketing-Mix
 Marktgerechte Gestaltung
bestehender / zukünftiger
Marktleistungen ( Hebel)
 Gestaltungsebenen
 3 Konzeptionsebenen der Produktgestaltung (Zwiebelschalenmodell)
 Werbung
 Verkaufsförderung
 Persönlicher
 Verkauf
 Produkte-PR
 Innovationen
 Eigenschaften
 Qualität
 Design
 Verpackung
 Markierung
 Zusatznutzen
Product
Promotion
Price
 Faktoren der Preisgestaltung:
externe / interne
 Gestaltungsebenen ( Hebel)
 Typische preispolitische Massnahmen
 Preisniveau
 Zahlungsbedingungen
 Konkurrenzpreise
 Preisdifferenzierung
Place
 Vertriebspartner
 Vertriebssystem
 Vertriebslogistik
 Lieferbereitschaft
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli 101
Distributionsgestaltung
Distributionskanäle im Konsumgüterbereich
Einzelhändler
Grosshändler
Einzelhändler
Kunde
Hersteller
Eigene Filialen
Internet
...
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli 102
Distributionsgestaltung
Fallbeispiel: Spezieller Vertriebskanal (Guerilla-Marketing)
Der Mini Micro, ein Dreirad für 2- bis 5-jährige, wurde in England 2007 zum
Spielzeug des Jahres gewählt. Hinter dem Hersteller Micro Mobility Systems stehen
die Väter des Micro Scooters (60 Prozent Marktanteil in Europa), wobei der Mini
Micro fast so alt ist wie sein grosser Bruder. Weil die Gründer zur Boomzeit des
Micro Scooters keine Zeit hatten, den Markt für den Mini seriös zu bearbeiten und
von grossen Spielzeughändlern wie Toys‘R‘Us oder Mattel nicht ins Sortiment
aufgenommen wurden, starteten sie einen Versuch über einen ungewöhnlichen
Vertriebskanal. Sie beauftragten zwei vom Mini Micro begeisterte Mütter, zusammen
mit ihren Kindern 500 Stück des Dreirades gratis im Bekanntenkreis zu verteilen.
Der Mother-to-Mother-Effekt, so wurde vermutet, sei in einem noblen Stadtquartier
wie Kensington in London mit seinen vielen Besuchern am grössten. Die GuerillaMarketing-Aktion wurde ein Erfolg: Jedes verschenkte Exemplar weckte offenbar
den Hunger nach vielen weiteren. So verkauften die beiden Mütter daraufhin in drei
Monaten 1‘000 Mini Micros über die Türschwelle, und dann ein paar weitere tausend
über einen Online-Shop. Weil bald auch Kinder von Prominenten mit dem Spielzeug
gesichtet wurden, verstärkte sich der Sog noch. Plötzlich wollten auch exklusive
Spielzeug-Händler wie Harrod‘s oder Early Learning Center das Dreirad anbieten.
2007 wurden in London so mehr als 100‘000 Mini Micros verkauft.
Das Modell mit dem Schneeballeffekt wird jetzt auf weitere Städte (u.a. New York,
Moskau, Dubai, Barcelona, Sidney) ausgedehnt, immer mit ein paar Hundert von
Müttern verschenkten Dreirädern.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli 103
Distributionsgestaltung:
Lebenszyklus und Kanäle
Wertschöpfung im Distributionskanal
-
+
Flexible Unternehmen passen ihr Distributionssystem an den Produktlebenszyklus an
Einführungsphase
Sättigungsphase
- PC: Facheinzelhandel (z.B.
- PC: Fachdiscounter, Versand
IBM-Vertragshändler)
Wachstumsphase
Reifephase
- PC: Elektronikfachgeschäfte
- PC: Warenhäuser
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli 104
4. Weitere Differenzierung:
Marketing-Mix
 Marktgerechte Gestaltung
bestehender / zukünftiger
Marktleistungen ( Hebel)
 Gestaltungsebenen
 3 Konzeptionsebenen der Produktgestaltung (Zwiebelschalenmodell)
 Werbung
 Verkaufsförderung
 Persönlicher
 Verkauf
 Produkte-PR
 Innovationen
 Eigenschaften
 Qualität
 Design
 Verpackung
 Markierung
 Zusatznutzen
Product
Promotion
Price
 Preisniveau
 Zahlungsbedingungen
 Konkurrenzpreise
 Preisdifferenzierung
Place
 Vertriebspartner
 Vertriebssystem
 Vertriebslogistik
 Lieferbereitschaft
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
 Faktoren der Preisgestaltung:
externe / interne
 Gestaltungsebenen ( Hebel)
 Typische preispolitische Massnahmen
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
 Distributionskanäle: direkt /
indirekt / kombiniert
 Gestaltungsebenen ( Hebel)
 Anpassung an Lebenszyklus
 Berücksichtigung neuer technischer Möglichkeiten (E-Commerce)
 Effizienz vs. Kundennutzen
© Waibel / Käppeli 105
Elemente der Kommunikationsgestaltung
Werbung
Verkaufsförderung
Public
Relations
Persönlicher
Verkauf
Pressemappen
Reden
Seminare
Jahresberichte
Spenden
Artikel
Pressekontakte
Sponsoring
Persönliches
Gespräch mit
potentiellen
Kunden,
Präsentationen,
Verkaufsstellen,
Messen,
Hausbesuche,
Party, Show
(Sales Promotion)
Print-Anzeigen
Radio/TV/Kino
Zeitungsbeilagen
Internet
Mailings
Prospekte
Plakate
Flyer
Product
Placement
Wettbewerbe
Lotterien
Prämien
Testangebote
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Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
© Waibel / Käppeli 106
Kommunikationsgestaltung:
Werbestrategie
Planung effektiver Werbestrategien
Die 5 M‘s
1) Mission
Was sind die Ziele der Werbung?
2) Money
Wieviel Geld darf ausgegeben werden?
3) Message
Welche Botschaft soll vermittelt werden?
4) Media
Welche Medien sollen genutzt werden?
5) Measurement
Wie sollen die Ergebnisse beurteilt werden?
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
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Kommunikationsgestaltung:
Werbestrategie
Planung effektiver Werbestrategien
Die 5 M‘s
1) Mission
Ziele sollten
SMART sein:
Spezifisch (Präzise)
Messbar
Akzeptiert
Realistisch
Terminiert
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Was sind die Ziele der Werbung?
z. B.
Bekanntheitsgrad, Information
(Attention)
Positionierung, Wahrnehmung, Image
(Interest, Desire)
Animieren zum Kauf (Action)
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
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Kommunikationsgestaltung:
Werbestrategie
2) Money
4) Media
Wieviel Geld darf ausgegeben werden?
Welche Medien sollen genutzt werden?
Quelle:
http://www.werbesta
tistik.ch/index.php?p
id=47
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
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Kommunikationsgestaltung:
Werbestrategie
Planung effektiver Werbestrategien
Die 5 M‘s
5) Measurement
Kognitive
Ebene
Affektive
Ebene
Konative
Ebene
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Wie soll die Zielerreichung gemessen werden?
A
Attention: Beobachtung, Aufmerksamkeit,
Aufnahme der Werbebotschaft
I
Interest: Interesse an dem Produkt
D
Desire: Wunsch nach dem Produkt
A
Action: Handlung, Kauf des Produktes
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
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4. Weitere Differenzierung:
Marketing-Mix
 Marktgerechte Gestaltung
bestehender / zukünftiger
Marktleistungen ( Hebel)
 Gestaltungsebenen
 3 Konzeptionsebenen der Produktgestaltung (Zwiebelschalenmodell)
 Werbung
 Verkaufsförderung
 Persönlicher Verkauf
 Produkte-PR
 Innovationen
 Eigenschaften
 Qualität
 Design
 Verpackung
 Markierung
 Zusatznutzen
Product
Promotion
Price
 Faktoren der Preisgestaltung:
externe / interne
 Gestaltungsebenen ( Hebel)
 Typische preispolitische Massnahmen
 Preisniveau
 Zahlungsbedingungen
 Konkurrenzpreise
 Preisdifferenzierung
Place
 Kommunikationsinstrumente
( Hebel)
 Kriterien zur Bewertung eines
Werbekonzeptes: 5Ms
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
 Vertriebspartner
 Vertriebssystem
 Vertriebslogistik
 Lieferbereitschaft
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
 Distributionskanäle: direkt /
indirekt / kombiniert
 Gestaltungsebenen ( Hebel)
 Anpassung an Lebenszyklus
 Berücksichtigung neuer technischer Möglichkeiten (E-Commerce)
 Effizienz vs. Kundennutzen
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Vor- / Nachbereitung Woche 4

Fallstudie präsentationsbereit machen
(Präsentation per Mail 12 Uhr Vortag beim
Dozierenden)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
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Marketing-Mix:
Vermeidung von Kanalkonflikten
Fallbeispiel: Marketing-Mix
Im wachsenden Outdoor-Markt ist der Aargauer Anbieter Mammut
Marktführer in der Schweiz (wobei allerdings 70 Prozent des
Umsatzes im Ausland erzielt werden). Das Unternehmen ist nach der
Übernahme von Raichle im Jahr 2003 im Outdoor-Bereich
Komplettanbieter (z.B. Textilien, Zelte, Schlafsäcke, Seile, Schuhe,
Pflegemittel). Mammut steht für sehr hochwertige Produkte im
gehobenen Preissegment und wird deshalb über den Fachhandel
vertrieben. Obwohl inzwischen mehr als 30 Prozent des OutdoorUmsatzes über Discounter und Sportmärkte (wie Athleticum und
SportXX von Migros) erzielt werden, ist dieser Absatzkanal für
Mammut kein Thema. Der Discounter Athleticum setzt voll auf den
Trend Outdoor und kann stolze Wachstumsraten verbuchen. Mit
Ausnahme von Mammut umfasst das Athleticum-Sortiment alle
führenden Markenartikler. Athleticum möchte Mammut schon seit
längerem für sich gewinnen, Mammut lehnt allerdings bisher die
Belieferung des Discounters kategorisch ab.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
Beispiel GuerillaMarketing:
http://www.marywoodbridge.co.uk/
mammut/slidesho
w_de.swf
Video Yotube:
http://www.youtub
e.com/watch?v=N
nBkN29GroM
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Marketing-Mix:
Neue Mixgestaltung
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
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Marketing-Mix bestimmt Wertgewinn
Produktwert
Marketingmix
Wert
durch Service
Marktleistungsgestaltung
Wertsumme
Wert durch Image
Preisgestaltung
Wert durch
Distributionskanal usw.
Wertgewinn
Kunde
Monetäre
Kosten
Marktbearbeitung
Zeit
Kostensumme
Mühe
Distribution
Psychischer
Aufwand
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.2.2 Marketing-Mix“
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Nach der Marketing-Strategie:
Umsetzung und Controlling
Unter der Lupe: Interpretation von merkmalsbasierten Kundenzufriedenheitskennzahlen
Die insbesondere aufgrund einer merkmalsorientierten Erhebung
ermittelte Kundenzufriedenheit muss sehr differenziert interpretiert
werden, da relativ hohe Werte durchaus auch irreführend sein können.
Eine im Durchschnitt hohe Kundenzufriedenheit verschleiert manchmal
die Tatsache, dass die Kunden in kleinen, aber wichtigen Bereichen,
beispielsweise wegen langer Wartezeiten oder schlechten Services,
emotional sehr verstimmt sind. Ausserdem kann leicht übersehen
werden, dass die Leistung des Unternehmens im Vergleich zur
Konkurrenz abnimmt. Eine leicht zunehmende Kundenzufriedenheit
kann zwar das Management beruhigen, doch wenn sich die
Bewertungen der Konkurrenz in kürzerer Zeit verbessern, so ist dies ein
Grund zur Besorgnis.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.3.1 Kundenzufriedenheitsanalyse“
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Kundenzufriedenheit:
i.d.R. ereignisabhängig
Fallbeispiel: Critical Incident
Weil der Kapitän die Inselbewohner grüssen wollte, rammte Anfang
2012 das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" mit mehr als 3’000
Touristen an Bord vor der italienischen Insel Giglio einen Felsen.
Zwei Wochen nach der Havarie bot die Reederei allen Passagieren
eine Pauschalentschädigung von 11‘000 Euro für materielle Verluste sowie die Rückerstattung von 3‘000 Euro Reisekosten an.
Passagiere, die auf das Angebot eingehen, müssen sich jedoch
verpflichten, nicht gegen die Reederei zu klagen. Vier Monate nach
der Havarie des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ gibt es noch
knapp 250 Fälle, in denen Passagiere um eine Entschädigung
streiten. Einige fordern sechsstellige Summen.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1548754/Kreuzfahrt-in-die-Katastrophe#/beitrag/video/1548754/Kreuzfahrt-in-die-Katastrophe
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.3.1 Kundenzufriedenheitsanalyse“
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Nach der Marketing-Strategie:
Umsetzung und Controlling
Unter der Lupe: Umgang mit Beschwerden
Von hoher praktischer marketingstrategischer Relevanz für die Zufriedenheit ist
die Behandlung von Beschwerden. Wie Untersuchungen zur langfristigen
Kundenbindung zeigen, kündigen nur wenige Kunden ihren Vertrag, wenn deren
Beschwerde zufrieden stellend behandelt wurde. Dies tun die Hälfte der Kunden,
deren Beschwerde nicht befriedigend bearbeitet wurde. Die Beschwerdeunzufriedenheit führt meist zu einer Verschlechterung produkt- und unternehmensbezogener Einstellungen, zu negativer Mundpropaganda und zu
Kundenabwanderung. Eine Beschwerde ist allerdings auch eine Chance: Im
Moment der Reklamation hat das betroffene Unternehmen die volle
Aufmerksamkeit des Kunden und sollte dies als Gelegenheit zur Steigerung der
Kundenbindung wahrnehmen. Ausserdem zeigen Kunden, die sich die Mühe
machen, sich zu beschweren anstatt stillschweigend abzuwandern, ein konkretes
Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit. Wird eine Beanstandung rasch und
unkompliziert zur vollen Zufriedenheit des Kunden erledigt, assoziiert dieser in
aller Regel das Unternehmen mit positiven Erfahrungen und wird weiterhin bei
ihm einkaufen.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„4.3.3.3 Beschwerdecontrolling“
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Rück- und Ausblick
PIMS
Innovationen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Kostenvorteile
Liquide Mittel
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Netzwerkeffekte
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Staatliche
Regulierungen
Kundentreue
-
Marktmacht
Kommunikation
Umsatz
Mitbewerber
-
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
-
Markenwert
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Anteil am
Kundenbudget
Vertriebskanäle
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
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Anschlussmodule

Marketing (AMRK)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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Vor- / Nachbereitung Woche 5

Kapitel 5 Abschnitt 5.1.1 und 5.3.1 - 5.3.3
studieren

Übung 5-1 machen

Artikel „Mit Geld viel verdient“ zu
Wertschöpfung lesen (LP)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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