Prozessorientierte Unternehmensführung

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Prozessorientierte Unternehmensführung
Innensicht (Spätindikator)
hard
FinanzwirtschaftlicheFinanzwirtschaftlicheperspektive
perspektive
Die Erzielung von Cashflows
und Gewinnen ist davon abhängig, wie zufrieden die
Kunden mit den angebotenen
Produkten bzw. Dienstleistungen sind
Eine gute Strategie
generiert hohe Cashflows und damit auch
hohe Gewinne
G
ve ew
rw inn
en du
ng
Shareholder ValueAusrichtung
Ausschüttung an
Aktionäre
Ausschüttung an
Mitarbeiter
Aussensicht
(Spätindikator)
soft
klare
strategische
Ausrichtung
KundenKundenperspektive
perspektive
Die Zufriedenheit der Kunden
wird unternehmungsintern durch
schlanke, kundenorientierte
Geschäftsprozesse sichergestellt
MitarbeiterMitarbeiterperspektive
perspektive
Innensicht
(Frühindikator)
soft
Die Umsetzung schlanker,
kundenorientierter Geschäftsprozesse wird getragen von
leistungsfähigen und
motivierten Mitarbeitern
ProzessProzessperspektive
perspektive
Innensicht (Frühindikator)
hard
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
1
Lernziele
Fachkompetenzen:
 Prozessorientierte Mess- und Steuergrössen zur
Unternehmenswertsteigerung unterscheiden und anwenden
 Instrumente und Konzepte des Prozessmanagements verstehen
 grundlegende betriebliche Abläufe entlang der Wertschöpfungskette einer
Unternehmung sowie Vorgänge in einzelnen Funktionsbereichen im
unternehmerischen Zusammenhang verstehen
Methodenkompetenzen:
 prozessorganisatorische Wirkungszusammenhänge mit dem zentralen
betriebswirtschaftlichen Kreislauf vernetzen (prozessorientierte Erfolgslogik)
 den Reengineering-Problemlöseprozess auf einen konkreten Fall anwenden
können
Selbstkompetenzen:
 Bereitschaft zeigen, eigene Vorgehensweisen und Ablaufprozesse zu
reflektieren und daraus konkrete Verbesserungsmöglichkeiten abzuleiten
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
2
Ausgangspunkt: Prozessperspektive
Warum
Prozesse
so
wichtig
sind ...
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
3
Überblick Kapitel 5:
Prozessorientierte Unternehmensführung
5.1 Prozessorientierte Messund Steuergrössen zur
Unternehmenswertsteigerung
5.2 Prozessorientierte
Erfolgslogik
Komplettanbieter
Spezialanbieter
Lösungsanbieter
Kunde
Kunde
Kunde
Koordinator
Qualität Wertschöpfungsarchitektur
Geschäftsprozessoptimierung
Prozessgeschwindigkeit
Lerneffekte
Prozessflexibilität
Prozessqualität
Kostenmanagementkompetenz
-
PIMS
Innovationen
Kernkompetenzen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
Synergien
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Vorleistungen
Kostenvorteile
-
PIMS
Wertschöpfung
Liquide Mittel
Netzwerkeffekte
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Marktmacht
Kommunikation
Mitbewerber
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
-
5.3 Wichtigste Instrumente und
Konzepte
Kundentreue
-
Umsatz
-
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Staatliche
Regulierungen
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
Markenwert
Anteil am
Kundenbudget
-
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Potenzial
Branchenrentabilität
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Vertriebskanäle
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
1. Spezifische Prozesslandkarte
4. Prozesscontrolling
2. Prozess(ketten)analyse
3. Prozessoptimierung und -implementation
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
4
Ausgangspunkt: Prozessperspektive
anstatt operative Inseln…
Schnittstellen
Operative
Inseln
Funktionsbarrieren
Hierarchiebarrieren
Fragmentierte
Organisation
führen zu
 funktionaler Abschottung
 Intransparenz
 Steuerungsproblemen
führen zu
 Informationsfilterung
 Liege-/Totzeiten
 Doppelarbeiten
 Redundanzen
 frustrierten Kunden
 Koordinationsproblemen
Quelle: Rüegg-Stürm 2005
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
5
Ausgangspunkt: Prozessperspektive
...eine wirkungs-, d.h. kundenorientierte
Prozessorganisation
Ziele
Hauptprozess
Prozessschritte
(Teilprozesse)
 Minimierung
der Durchlaufzeit
Auftragsabwicklung
Auftragsannahme
Beteiligte Verkauf
Bereiche
Terminierung
und
Bestätigung
Verkauf,
Entwicklung,
Produktion
Konstruktion
Entwicklung,
Verkauf
Produktion
Materialbereitstellung
Montage
 hohe
Termintreue
Auslieferung
 Minimierung
der Kosten
Materialwirtschaft,
Logistik
Produktion,
Logistik
Logistik
 hohe
Qualität
Quelle: Rüegg-Stürm 2005
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
6
Ausgangspunkt: Prozessperspektive
Paradigmawechsel:
Vom Denken in Funktionen zum Denken in Prozessen
„Prozessmanagement ist radikales funktions- und
hierarchieübergreifendes Denken und Handeln
aller Führungskräfte und Mitarbeiter und zielt
auf eine Neugestaltung der Geschäftsprozesse,
mit denen die Kosten entscheidend gesenkt, der
Service wesentlich verbessert und/oder die
Durchlaufzeiten signifikant verkürzt werden
können.“
Hans Hinterhuber
Betriebswirtschaft für Führungskräfte „5.1 Prozessorientierte Mess- und Steuerungsgrössen zur Unternehmenswertsteigerung“ © Waibel / Käppeli
7
Ausgangspunkt: Prozessperspektive
Beispiel: Abwicklung einer Neufahrzeugbestellung
Seit Ende der 1990er Jahre ist der BMW Group ein Quantensprung in der Flexibilität zu Gunsten der Kunden gelungen.
Einfache Online-Bestellprozesse beim Händler, Flexibilität bei
Ausstattungswünschen, jederzeitige Auskunft zum Auftragsstatus sowie eine schnelle und pünktliche Auslieferung sind die
wichtigsten Erfolge dieses erfolgreichen Reengineering-Projekts.
Früher betrug die nötige Durchlaufzeit bis zu 28 Werktage.
Heute benötigt die Produktion eines 7er-BMW gemäss BMW-Angaben noch 12 Werktage vom "Einfrieren einer Bestellung" bis
zur Auslieferung an den Kunden. Bis dahin kann, egal wie lange
der Auftrag schon vorliegt und ohne den Liefertermin zu verschieben, der gewünschte BMW noch bis sechs Tage vor Montagestart modifiziert werden (z.B. Änderung von Motorisierung,
Farbe, Polster oder weitere Sonderausstattungen). Die dahinter
steckende enorme Sparleistung beginnt unter Einsatz modernster Informationstechnologien schon im Moment der Bestellung
und zieht sich dann durch über schlanke Logistik- und Produktionsabläufe bis hin zur Auslieferung.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Wie ein BMW entsteht
– in 4 Minuten:
http://www.youtube.com/watch?fe
ature=player_embedded&v=CxH
oFJj0eqw
© Waibel / Käppeli
8
Ziel Prozessorientierte
Unternehmensführung
Verbesserung der
unternehmerischen
Wertschöpfung dank
geeigneter Wertschöpfungsarchitektur und
schlankerer Geschäftsprozesse
Value Based Management
Unternehmungswertsteigerung
(Shareholder Value)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte „5.1 Prozessorientierte Mess- und Steuerungsgrössen zur Unternehmenswertsteigerung“ © Waibel / Käppeli
9
Fälle Imperial/alpina/PC Finance/Piatti:
Fallstudie 5.3: Prozess Redesign
Restrukturierung von Kernprozessen
Imperial
Insurance
alpina bank
PC Finance
Corporation
Küchenbau
Piatti
Ziel: Unternehmungen von ihren Fesseln befreien
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
10
Prozessmodellierungs-Instrument:
Flussdiagramm
Verarbeitung
(für eine
Aufgabe oder
Tätigkeit)
Verzweigung
(für Ja-Nein-FrageStellungen bzw.
Entscheidungen)
Verbindung
Daten
Daten auf Schriftstück
Start
(Anfangsund
Endpunkt)
Weit verbreitet, einfacher als andere Instrumente (wie z.B.
ereignisgesteuerte Prozesskette EPK)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.2 Prozessmodellierungs-Instrumente“
© Waibel / Käppeli
11
Prozessmodellierungs-Instrument:
Flussdiagramm
Leitfragen für die Prozessbeschreibung bzw. -gliederung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Wie kann man den Prozess bezeichnen? (Prozessname*)
Was sind Ziel und Zweck des Prozesses?
Wo beginnt und wo endet der Prozess? (Prozessumgang*)
Welches ist der vor- bzw. nachgelagerte Prozess?
Welches sind die einzelnen Prozessschritte? (Prozessablauf*)
Wer ist für welche Schritte zuständig? (Zuständigkeiten*)
Wie erfolgt die Informationsweitergabe an den Schnittstellen? (Art
der Information, Umfang der Information)
8. Welches sind die notwendigen Arbeitsmittel für den Prozess?
(Vorschriften, Checklisten, Handbücher, Dokumente etc.)
9. Wie wird der Prozess überwacht? (Prozessüberwachung)
10. Wer ist befugt den Prozess zu ändern? (Verantwortlichkeit)
* Bei der Falllösung zum Prozess Redesign zu beantworten
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.2 Prozessmodellierungs-Instrumente“
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12
Prozessmodellierungs-Instrument:
Flussdiagramm
Werkstattannahme
Werkstattmeister
Automechaniker
Materialausgabe
START
Disposition
treffen
Ersatzteile holen
Ersatzteile
abgeben
Auftrag
annehmen
Diagnose stellen
ja
Auftrag an Automechaniker
weiterleiten
Ersatzteile
nötig?
nein
Auftrag an Werkstattmeister
weiterleiten
Reparatur
ausführen
fehlerhaft
nein
Reparatur
einwandfrei?
Meister
informieren
ja
Unterlagen für
Buchhaltung zusammenstellen
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.2 Prozessmodellierungs-Instrumente“
© Waibel / Käppeli
13
Instrumente/Konzepte:
Wertkette (Porter)
Zur Ermittlung von
Wettbewerbsvorteilen
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.1 Wertkette nach Porter“
© Waibel / Käppeli
14
Analyse der Wertkette:
z.B. mittels Benchmarking
Unter der Lupe: Benchmarking zum Vergleich der Wertketten
Eine beliebte Methode beim Vergleich der Wertschöpfungsaktivitäten ist das Benchmarking. Unter diesem Verfahren versteht
man den systematischen Vergleich der eigenen Dienstleistungen,
Prozesse, Methoden und Praktiken mit denjenigen des stärksten
Wettbewerbers oder demjenigen Konkurrenten, der in bestimmten
Segmenten als „Weltklasse“ angesehen wird. Typischerweise
beginnt ein Benchmarking mit der Auswahl eines verbesserungswürdigen Schlüsselprozesses sowie dessen detaillierte Analyse
und Dokumentation (5.3.2 Prozessmodellierungs-Instrumente).
Gleichzeitig werden eine Reihe von zentralen Massstäben bzw.
Kennzahlen definiert, um die eigenen Prozesse mit denen der
Konkurrenz zu vergleichen. Diese Massstäbe sind nicht das Ziel
des Benchmarking, sondern ein Hilfsmittel, um die so genannten
Best Practices bei Vergleichsunternehmen herauszufiltern. Die
Resultate der Untersuchung sollten zeigen, wo die Unterschiede
zwischen den Best Practices und den Prozessen im eigenen
Unternehmen liegen.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.1 Wertkette nach Porter“
© Waibel / Käppeli
15
Analyse der Wertkette:
z.B. mittels Benchmarking
Als einer der Pioniere des Benchmarkings gilt
Xerox, das sich auf die Herstellung und den
Vertrieb von Druckern, Kopierern und Multifunktionsgeräten spezialisiert hat. Xerox stellte zu
Beginn der 1980er Jahre fest, dass die japanische
Konkurrenz ihre Fotokopiergeräte zu Preisen
verkaufte, die unter den Herstellkosten der XeroxGeräte lagen. Dank Benchmarking verbesserte
Xerox den Entwicklungsprozess deutlich und
konnte wieder mit Erfolg gegen die japanischen
Mitbewerber antreten. Heute setzt Xerox Benchmarking sehr umfassend ein. Es benchmarkt sich
beispielsweise im Rechnungswesen mit American
Express, bei der Strategieumsetzung mit Texas
Instruments, bei der Technologieentwicklung mit
Hewlett Packard, bei der Produktion mit Fuji-Xerox
und Toyota und beim Marketing und Vertrieb mit
Procter & Gamble.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.1 Wertkette nach Porter“
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16
Beispiele:
Wertketten Textilbranche
Fallbeispiel: Wertschöpfung einzelner Akteure in der Textilindustrie
Die Wertschöpfung innerhalb der Textilindustrie lässt sich nach Porters Wertkettenmodell entlang der Aktivitäten Design, Produktion der Stoffe, Produktion der
Konfektion, Distribution der Ware und Verkauf im Einzelhandel darstellen.
Design
Produktion
Stoffe
Produktion
Konfektion
Distribution
Einzelhandel
Benetton
Steilmann
G. Weber
H&M
C&A
Horten
Otto Versand
Quelle: Müller-Stevens/Lechner 2005
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.1 Wertkette nach Porter“
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Instrumente/Konzepte:
Wertschöpfungsanalyse
Der Anteil der Leistungsarten an der Gesamtleistung des Unternehmens
Nutzleistungen sind solche Tätigkeiten, die aus der Sicht des Kunden zu einer Wertsteigerung führen. Sie
erhöhen den Nutzen eines Ergebnisses für den Kunden während des Leistungserstellungsprozesses.
Nutzleistungen sind geplant und entsprechend in einem Prozessbeschrieb (z.B. Flussdiagramm) sichtbar. Sie
sind fortwährend zu optimieren.
Beispiele: Bestellannahme, Produktion, Montage, Versand, Marketingmassnahmen zur Erhöhung des ideellen
Wertes eines Produkts
Stützleistungen tragen im Gegensatz zu Nutzleistungen nur indirekt zur Wertsteigerung eines Produktes bei.
Sie unterstützen die Nutzleistung, werden aber vom Kunden mit Blick auf die Leistungserstellung nicht wahrgenommen. Da sie Kosten verursachen, sollten sie möglichst wirtschaftlich gestaltet und auf das geringst
mögliche Mass reduziert werden.
Beispiele: Planung, Rüstvorgänge in der Produktion, Genehmigungsverfahren, Berichtswesen, Archivierung
Blindleistungen tragen weder direkt noch indirekt zur Wertschöpfung einer Leistung bei. Blindleistungen
erhöhen die Prozesskosten. Sie sind zu eliminieren.
Beispiele: Zwischenlagerung, Nach- oder Doppelarbeit infolge fehlender oder falscher Information,
Mehrfacherfassung derselben Daten
Fehlleistungen wurden als Nutz- oder Stützleistungen geplant, sind als solche aber nicht verwertbar, da bei
der Erfüllung ein Fehler aufgetreten ist. Durch bessere Planung, Schulung oder Prozessstrukturierung sind
solche Fehlleistungen grundsätzlich zu vermeiden.
Beispiele: Fehlerhafte Produkte, falsche Buchungen, Fehllieferung
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.3 Wertschöpfungsanalyse nach Miles“
© Waibel / Käppeli
18
Instrumente/Konzepte:
Wertschöpfungsanalyse
Wertschöpfend?
Vom Kunden als wertschöpfend wahrgenommen?
Leistungsart
+
ja
Nutzleistung
+
nein
Stützleistung
0
nein
Blindleistung
-
nein
Fehlleistung
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.3 Wertschöpfungsanalyse nach Miles“
© Waibel / Käppeli
19
Instrumente / Konzepte:
Wertschöpfungsanalyse
Zeit
[min]
Leistungen:
Stütz Blind
Tätigkeiten
Abteilungen
01 Kundenanfrage eintragen u. weiterleiten
Vertrieb
24
02 Rücksprache mit dem Kunden
Vertrieb
33
03 Antrag auf Sondernummer ausfüllen
Vertrieb
18
x
04 Eintrag in Eingangsliste/interne Nummer
Technik
14
x
05 Kunden über Vorgang informieren
Technik
35
06 Prüfen der Anfrage
Konstruktion
20
x
07 Teile und Baugruppen definieren
Konstruktion
46
x
08 Zeichnung und Stücklisten erstellen
Konstruktion
75
x
09 Sondernummer vergeben
Konstruktion
12
10 Ergebnisse prüfen
Konstruktion
17
x
11 Unterlagen archivieren
Konstruktion
15
x
12 Preise schätzen
Kalkulation
18
x
13 Lohnminuten berechnen
Kalkulation
27
x
14 Angebot erstellen
Vertrieb
52
x
15 Angebot dem Kunden vorlegen
Marketing
7
x
Fehl
x
x
x
x
Quelle: in Anlehnung an
Füermann/Dammasch 2002
Erklärung?
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Nutz
„5.3.3 Wertschöpfungsanalyse nach Miles“
© Waibel / Käppeli
20
Instrumente / Konzepte:
Zusammenfassung
Prozessmodellierung
 Instrument zur operativen Prozessoptimierung
 Einfachstes Modellierungswerkzeug: Flussdiagramme
 Weiteres Modellierungswerkzeug: EPK ( INFG)
Wertkette (Porter)
 Instrument zur strategischen Prozessanalyse / –gestaltung  WS-Architektur
 Analyse:
intern
extern
Prozesse
Vergleich der Effizienz
(Benchmarking)
 Erfassung der Wertschöpfung (Kundennutzen)
 Marketing
 Realisierung von Wettbewerbsvorteilen  strategisches Management
Wertschöpfungsanalyse (Miles)
 Ziel: Reduktion / Vermeidung nicht-wertschöpfender Prozesse
 Unterscheidung: Nutz-, Stütz-, Blind- und Fehlleistung
 Darstellung: Wertschöpfungsanalyse-Matrix
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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21
Präsentation Fallstudie 5-3:
Prozessredesign (max. 20’)
In der Präsentation sind nur die folgenden Schritte des
Auftrags zu behandeln:
1.Teil: Ist-Analyse
- Flussdiagramm Ist-Zustand, der auch interne (Abteilungen)
bzw. externe Kunden zeigt (1. Schritt des schriftlichen
Auftrags)
- Wertschöpfungsanalyse (1. Schritt)
2.Teil: Prozess Redesign
- Vision und Ziele, Benchmark (2. Schritt)
- Flussdiagramm Redesign (3. Schritt, ohne Nutzwertanalyse)
- Zwei Kennzahlen zum Prozesscontrolling (Ziel und Messung)
(5. Schritt)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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Überblick Kapitel 5:
Prozessorientierte Unternehmensführung
5.1 Prozessorientierte Messund Steuergrössen zur
Unternehmenswertsteigerung
5.2 Prozessorientierte
Erfolgslogik
Komplettanbieter
Spezialanbieter
Lösungsanbieter
Kunde
Kunde
Kunde
Koordinator
Qualität Wertschöpfungsarchitektur
Geschäftsprozessoptimierung
Prozessgeschwindigkeit
Lerneffekte
Prozessflexibilität
Prozessqualität
Kostenmanagementkompetenz
-
PIMS
Innovationen
Kernkompetenzen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
Synergien
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Vorleistungen
Kostenvorteile
-
PIMS
Wertschöpfung
Liquide Mittel
Netzwerkeffekte
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Marktmacht
Kommunikation
Mitbewerber
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
-
5.3 Wichtigste Instrumente und
Konzepte
Kundentreue
-
Umsatz
-
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Staatliche
Regulierungen
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
Markenwert
Anteil am
Kundenbudget
-
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Potenzial
Branchenrentabilität
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Vertriebskanäle
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
1. Spezifische Prozesslandkarte
4. Prozesscontrolling
2. Prozess(ketten)analyse
3. Prozessoptimierung und -implementation
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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Indikator Wertschöpfung
Einsatz von Gütern
und Dienstleistungen
(Input)
Transformationsprozess
Wert der eingesetzten
Güter und DienstleiStungen (Vorleistungen)
Erstellung und Verkauf von Leistungen
(Output)
Ertrag der erstellten
und verkauften
Leistungen
Differenz
= Wertschöpfung
Mitarbeitende
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Kreditgeber
Staat
„5.1.1.1 Indikator: Wertschöpfung“
Eigentümer
© Waibel / Käppeli
24
Indikator Wertschöpfung:
Das Beispiel Sika
Stakeholder
-Bezug:
Ansprüche
von:
 Lieferanten
Ansprüche
von:
 Mitarbeiter
 EK-Geber
 FK-Geber
 Staat
Quelle: Sika Geschäftsbericht 2011
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.1.1 Indikator: Wertschöpfung“
© Waibel / Käppeli
25
Indikator Wertschöpfung
Die Wertschöpfungsrechnung ergänzt die Bilanz,
Erfolgs- und Mittelflussrechnung in idealer Weise.
Dies deshalb, weil sie einerseits über die Entstehungsrechnung die betriebswirtschaftliche Leistungsfähigkeit und volkswirtschaftliche Bedeutung
und Entwicklung des Unternehmens wiedergibt und
andererseits, weil sie über die Verteilungsrechnung
die Beiträge und Entgelte an die beteiligten Anspruchsgruppen aufzeigt.
Neben Sika gibt es mittlerweile verschiedene weitere Unternehmen, die in ihren Geschäftsberichten
zweckmässig aufgestellte Wertschöpfungsrechnungen aufführen. Dazu gehören beispielsweise
die Coop-Gruppe, die Migros, die RaiffeisenGruppe oder der Lonza-Konzern. Aber auch die
Dätwyler-Gruppe sowie verschiedene KMUs wie
z.B. die Rigi-Bahnen erstellen heute Wertschöpfungsrechnungen.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.1.1 Indikator: Wertschöpfung“
© Waibel / Käppeli
26
Indikator Wertschöpfung
Arbeitsproduktivität nach geleisteten Arbeitsstunden
BIP 1)
Geleistete
Produktiv ität 3)
T4.3.4.1
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Index (1991 = 100)
BIP
BIP
Geleistete
Arbeitsstunden 2)
Produktiv ität
Geleistete
Arbeitsstunden
1991
345'597
6'919
50
1992
352'931
6'856
51
2.1%
-0.9%
1993
360'667
6'785
53
2.2%
-1.0%
1994
369'581
6'823
54
2.5%
1995
373'599
6'736
55
1.1%
1996
376'673
6'626
57
0.8%
1997
383'991
6'579
58
1998
395'263
6'699
59
1999
402'907
6'840
2000
422'063
6'888
2001
430'321
2002
2003
Produktiv ität
Arbeitsstunden
100.0
100.0
100.0
3.1%
102.1
99.1
103.1
3.3%
104.4
98.1
106.4
0.6%
1.9%
106.9
98.6
108.4
-1.3%
2.4%
108.1
97.3
111.0
-1.6%
2.5%
109.0
95.8
113.8
1.9%
-0.7%
2.7%
111.1
95.1
116.9
2.9%
1.8%
1.1%
114.4
96.8
118.1
59
1.9%
2.1%
-0.2%
116.6
98.9
117.9
61
4.8%
0.7%
4.0%
122.1
99.6
122.7
6'840
63
2.0%
-0.7%
2.7%
124.5
98.9
126.0
434'258
6'800
64
0.9%
-0.6%
1.5%
125.7
98.3
127.9
437'731
6'830
64
0.8%
0.4%
0.4%
126.7
98.7
128.3
2004
451'379
6'974
65
3.1%
2.1%
1.0%
130.6
100.8
129.6
2005
463'799
7'004
66
2.8%
0.4%
2.3%
134.2
101.2
132.6
2006
490'544
7'111
69
5.8%
1.5%
4.2%
141.9
102.8
138.1
2007 d
521'101
7'250
72
6.2%
1.9%
4.2%
150.8
104.8
143.9
2008 p
544'196
487'041
7'382
7'111
74
68
4.4%
1.8%
2.6%
157.5
106.7
147.6
1) Bruttoinlandprodukt, zu laufenden Preisen in Mio. Franken
2) In Mio. Arbeitsstunden
3) In Franken pro geleistete Arbeitsstunden
p = prov isorisch
Quelle:
http://www.bfs.admin.ch/BFS/portal/de/index/themen/04/03/blank/key/02.html
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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27
Indikator Wertschöpfung
Quelle: Finanz+Wirtschaft 15.09.2011
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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28
Indikator Wertschöpfung:
Das Richtige tun (Aussensicht)
Unter der Lupe: Die Deming’sche Kettenreaktion und
Wertschöpfung sowie Effizienz
Die Automobilindustrie ist heute der Inbegriff der Massenproduktion, der Massenvermarktung und des Massenkonsums. Sie wird von einigen der weltweit bekanntesten
Markennamen beherrscht, zu denen auch Toyota zählt.
Toyota gilt in der Automobilindustrie als der Massstab der
Produktion. Wer Toyota wählt, setzt auf höchste Qualität,
kompromisslose Sicherheit und innovative Produkte mit
zukunftsweisenden Technologien. Dies bestätigen verschiedene Experten und Umfragen. So schneidet Toyota
beispielsweise regelmässig sehr gut in Kundenzufriedenheitsstudien ab. Als Markensieger setzt Toyota seit Jahren auf die konsequente Umweltverträglichkeit ihrer Technologien, beispielsweise mit der Hybrid-Technologie.
Toyota erreicht zudem in Pannenstatistiken immer wieder
höchste Zuverlässigkeitswerte. Toyota gelingt es also,
mittels Konzentration auf die richtigen Dinge eine hohe
Wertschöpfung zu erzielen.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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29
Indikator Effizienz:
Die Dinge richtig tun (Innensicht)
Toyota ist gleichzeitig auch sehr effizienzorientiert:
Die konzeptionellen Grundlagen für den Erfolg von Toyota
wurden im Jahre 1950 von W. Edwards Deming gelegt
(www.deming.ch). Im Juni 1950 erläuterte Deming den Spitzen
der japanischen Wirtschaft, was die Produkte der Industrie auszeichnen muss, um damit den Weltmarkt zu erobern. In der
Folge entwickelte Toyota auf Demings konzeptionellen Grundlagen des Qualitätsmanagements das Toyota Production
System (TPS).
TPS legt die Verantwortung für die Qualität in die Hände der
Mitarbeiter und will mit allen möglichen Mitteln unnötige Verluste in jeder Form vermeiden. Die Montage eines Rades am
Fliessband bringt dem Kunden einen Mehrwert. Die Beschaffung und Verwendung der dazu notwendigen Schrauben und
Werkzeuge hingegen nicht. Dieser Aufwand ist ein Verlust und
muss mit der am Deming-Kreislauf orientierten Methodik der
kontinuierlichen Verbesserung sukzessive auf ein technisch
noch machbares Mass reduziert werden.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.1.2 Indikator: Effizienz“
http://www.isfmuenchen.de/pdf/IGMToyota-Broschuere.pdf
© Waibel / Käppeli
30
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Pla
ne
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KVP
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CH
EC
K
„5.1.1.2 Indikator: Effizienz“
-
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AC
T
Qualitätsverbesserungen
führen
nach dem PDCA-Zyklus (plan-docheck-act) von Deming zu Kosteneinsparungen (durch weniger Nacharbeit, weniger Fehler, weniger Verzögerungen, weniger Zwischenfälle, bessere Nutzung der Ressourcen), erhöhter Produktivität und
Marktzuwachs, sichern damit die
Existenz des Unternehmens und
schaffen Arbeitsplätze. Diese zwingende Abfolge der Konsequenzen
von Qualitätsverbesserungen wird
als Deming’sche Kettenreaktion
bezeichnet.
herausfordernde
Prozessziele
Indikator Effizienz:
Die Dinge richtig tun (Innensicht)
© Waibel / Käppeli
31
Indikator Effizienz:
Die Dinge richtig tun (Innensicht)
Unter der Lupe: Cost-Income Ratio als zentraler Gradmesser für die Effizienz
Ein zentraler Gradmesser für die Effizienz und damit auch eine
beliebte Wirtschaftlichkeits bzw. Produktivitätskennzahl ist die
Cost-Income Ratio (CIR). Sie stellt als Kosten-ErtragsVerhältniskennzahl den Bruttoaufwand dem Bruttoertrag
gegenüber. Die Cost-Income Ratio sagt aus, wie viel Rappen
ein Unternehmen ausgibt, um einen Franken Ertrag zu erzielen.
Besonders weit verbreitet ist die Cost-Income Ratio im
Bankensektor (dort ausgedrückt als Geschäftsaufwand, d.h.
Personal- und Sachaufwand vor Abschreibungen und
Rückstellungen / Betriebsertrag).
Produktivität
(Effizienz):
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.1.2 Indikator: Effizienz“
PIMS-Faktor
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32
Indikator Effizienz:
Die Dinge richtig tun (Innensicht)
Cost-Income-Ratios (in %)
Bank
2007
2008
2009
2010
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Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.1.2 Indikator: Effizienz“
© Waibel / Käppeli
33
Indikator Effizienz:
Die Dinge richtig tun (Innensicht)
Ziel Cost-Income-Ratio UBS
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
34
Indikator Effizienz:
Die Dinge richtig tun (Innensicht)
Erfolgreiche Banken setzen für den effizienten Einsatz der
Ressourcen und somit die Optimierung der Kosten insbesondere
auf folgende strategischen Erfolgsfaktoren:
 Standardisierung von Vorgängen mit hoher Wiederholungsrate
 Verlagerung administrativer Tätigkeiten aus den Filialen
 Industrialisierung der Geschäftsabläufe (Bank Factories)
 Übernahme von industriellem Kapazitätsmanagement in die
Finanzdienstleistung
 Qualitäts- und Produktivitätsmanagement
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.1.2 Indikator: Effizienz“
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35
Grundsätze für mehr Effizienz
Grundsatz
Zielsetzungen und Prinzipien bei der
Anwendung des Grundsatzes
Typische Problematiken bei der
Anwendung des Grundsatzes
Grundsatz der
Wirtschaftlichkeit
Anwendung des ökonomischen Prinzips durch
 effiziente Arbeitsabläufe
 optimierte Schnittstellen
 niedrige Transaktionskosten (z.B. Informationskosten oder Geschäftsabwicklungskosten)
Konflikte mit Qualitätsanforderungen (VierAugen-Prinzip), Ausrichtung von Kapazitäten
am Spitzenbedarf, Konflikte mit
geschäftspolitischen Zielen, hohe
Anfangsinvestitionen neuer Lösungen
Grundsatz der
Standardisierung
Schaffung von Kostenvorteilen durch
 begrenzte Anzahl standardisierter
Produkte und Dienstleistungen
 Automatisierung von Entscheidungen
 Lernkurveneffekte
Verlust bzw. Einschränkung individueller
Beratung und Abdeckung des einzelnen
Bedarfs, Verlust von Alleinstellungsmerkmalen (Unique Selling Proposition)
Grundsatz der
Schnelligkeit
Reduzierung der Durchlaufzeiten eines
Arbeitsablaufs durch
 Optimale Bearbeitungsreihenfolge der
Aufgaben
 Verminderung von beteiligten
Aufgabenträgern
 Bereithaltung ausreichender Ressourcen
Keine optimale Kapazitätsauslastung,
Qualitätsverlust, Ablaufunsicherheit
Grundsatz der
Sicherheit
Sicherstellung der ordnungsgemässen Durchführung
von Arbeitsabläufen
 Reduzierung von Fehlerraten
 Etablierung von Kontroll- und
Überwachungsmechanismen bei
risikobehafteten Geschäften
Verlängerung von Durchlaufzeiten,
Entstehung hoher Kosten, die keinen
unmittelbaren Kundennutzen stiften,
Entstehung zusätzlicher Schnittstellen
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.1.2 Indikator: Effizienz“
© Waibel / Käppeli
36
Effizienz:
Messgrössen ≠ Zielgrössen
Prozesskennzahlen der Effizienz
Zeit
 Durchlaufzeit* in prozentualer Abweichung zum Soll-Wert
 time to market
 Liefertreue (Terminabweichung in der Auslieferung in Tagen und Termineinhaltungsquote)
 Bearbeitungszeiten* (= Zeit, während der eine Aktivität effektiv in Arbeit ist)
 Reaktionszeiten (Zeitdauer, bis auf eine Anfrage oder Beschwerde reagiert wird)
 Manufactoring Cycle Effectiveness* (= Summe der Bearbeitungszeiten im
Verhältnis zur Summe der Durchlaufzeiten)
Qualität
 First pass yields (= Anteil der Teile, die den Produktionsprozess nur einmal
durchlaufen)
 Ausbeute (= Anteil der Teile, die jeweils die nächste Produktionsstufe erreichen)
 Fehlerquoten (intern/extern)
 Reklamationsquoten
 Anteil der Rücksendungen von Kunden an den Auslieferungen
Kosten
Fehlerkosten
 Prüfkostenanteil
 Cost-Income-Ratio
 Kapazitätsauslastung
*
Direkte
Bearbeitungszeit
(0,05-10%)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Liegezeit
(60-89%)
„5.1.1.2 Indikator: Effizienz“
Indirekte
Bearbeitungszeit
(10-30%)
© Waibel / Käppeli
37
Vor-/Nachbereitung Woche 6

Wirkungsweise der einzelnen Hebel im
Netzwerk anhand der Folien 63 und 64
verständnisorientiert studieren

Fallstudie 5-3 Prozessredesign: erste
Arbeiten durchführen

Übung 5-2 Transaktionsbank machen

Artikel Tagblatt (Nur sparen reicht nicht)
und Abschnitte 5.1.2 und 5.2 lesen
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
38
Zentrale Steuergrössen:
Wertschöpfungsmanagement
Strategische Planung
Differenzierung und Positionierung
Wertschöpfungsmanagement
Strategisches
Prozessmanagement
Operatives
Prozessmanagement
Aufbau und inhaltliche Ausrichtung
der Wertschöpfungsarchitektur
schlanke Geschäftsprozesse durch
Geschäftsprozessoptimierung
Wertschöpfung
und Effektivität
Bedarfsanalyse
Produkt-/
Dienstleist.
entwicklung
Effizienz
Produkt-/
Dienstleist.
herstellung
Verkauf,
Logistik,
Vertieb
Produkt-,
Kundenbetreuung
Prozesskompetenz
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2 Zentrale Steuergrössen: Wertschöpfungsmanagement“
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39
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Fallbeispiel: Hilti verkauft seine Bohrhämmer heute
nicht mehr, sondern least sie an die Handwerker
Der Baugerätehersteller Hilti ist weltweit der Partner für den
Profi am Bau. Hilti will mit technologisch führenden
Produkten, Systemen und Dienstleistungen die Produktivität seiner Kunden steigern.
Im früheren Geschäftsmodell «Verkauf von Bohrhämmern’,
mit welchem Hilti lediglich noch niedrige Margen erzielte,
lag der Fokus auf dem Management von Vertriebskanälen
und der Produktion in Niedriglohnländern.
Im neuen Geschäftsmodell «Leasing», bei welchem die
Margen wieder substanziell höher sind, liegt der Fokus auf
dem Direktvertrieb, Mietvertragsverwaltung und der IT-gestützten Lagerhaltung.
Mit der Veränderung des Geschäftsmodells wandelte Hilti
Produkte in eine Dienstleistung um und nutzte dabei eine
grosse Chance zur Steigerung der Rentabilität.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
© Waibel / Käppeli
40
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Für den radikalen Wandel beim Nutzenversprechen für den Kunden
mussten von
alle Elemente des Geschäftsmodells verändert werden.
Verkauf
Leasing
Verkauf von
Industrie- und ProfiWerkzeugen und
Zubehör
Nutzenversprechen für
den Kunden
Vermietung eines umfassenden
Werkzeugarsenals, um die Produktivität des Bauunternehmers vor Ort zu
erhöhen
Niedrige Margen,
hoher Lagerumschlag
Gewinnformel
Höhere Margen, ressourcenintensiv,
monatliche Zahlung für Werkzeugwartung, -reparatur und -ersatz
Vertriebskanal, kosSchlüsselressourcen
tengünstige Produk- und -prozesse
tion in Entwicklungsländern, Forschung &
Entwicklung
Stark ausgeprägter Direktvertrieb,
Vertragsverwaltung, IT-Systeme für
Bestandsverwaltung und Reparatur,
Lagerhaltung
Quelle: HBM, April 2009, S. 42
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
© Waibel / Käppeli
41
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Eine gängige Systematisierung von Wertschöpfungsarchitekturen (Geschäftsmodelle)
Komplettanbieter
Spezialanbieter
Lösungsanbieter
Kunde
Kunde
Kunde
Koordinator
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
© Waibel / Käppeli
42
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Fallbeispiel: Wertkette als Ganzes kontrollieren
Ein typisches Geschäftsmodellbeispiel für einen Komplettanbieter ist die Weisse Arena Gruppe in Laax. Das
integrierte Dienstleistungsunternehmen bietet mit seinen
fünf 100-prozentigen-Tochterunternehmen und der dazugehörigen Markenwelt dem Gast alles, was er für seine
Ferien braucht, aus einer Hand. Zur Unternehmensgruppe zählen die
• Bergbahnen,
• fünf Hotel- und über zwanzig Gastronomiebetriebe
(vom gemütlichen Café bis hin zum exklusiven Gourmet-Restaurant),
• sieben Vermietestationen und Shops zum Verkauf
von Sportausrüstung,
• eine Ski- und Snowboardschule und
• Entertainment-Angebote.
Als First mover in der Tourismus- und Freizeitbranche
beweist die Weisse Arena Gruppe immer wieder Pioniergeist und treibt weitere neue Projekte voran.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
Komplettanbieter
Kunde
© Waibel / Käppeli
43
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Bsp. Apple iPod:
(fast) komplett integrierte Wertschöpfungskette
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Quelle: NZZaS, Dezember 2008
© Waibel / Käppeli
44
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Fallbeispiel: Trend zur Fokussierung
Die aufbrechende Wertschöpfungskette ist – mit
Ausnahme der Grossbanken, die als Komplettanbieter
auftreten – zunehmend im Bankenwesen verbreitet.
Herkömmlicherweise wird in ein Front-Office (mit
Funktionen wie Kundenbetreuer, Portfolio Manager etc.)
und ein Back-Office für Wertschriften, Zahlungsverkehr,
Geldmarkt, Devisen, Fonds etc. gegliedert. Eine Bank
muss sich nun grundsätzlich überlegen, was für Bereiche
sie im Front-Office abdecken will. Während es Banken
gibt, die als Komplettanbieter alles abdecken, gibt es auch
zunehmend Anbieter, die bewusst auf einzelne Bereiche
verzichten. Zudem gibt es auch Anbieter, deren
Kernkompetenz in effizienten Prozessen im Back-OfficeBereich liegt. So haben sich z.B. verschiedene
Regionalbanken zusammengeschlossen und beziehen
Zahlungsverkehrs- und Kontoführungsdienstleistungen
von einem Verbandrechenzentrum, welches sich auf diese
Aktivitäten spezialisiert hat.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
Spezialanbieter
Kunde
© Waibel / Käppeli
45
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Das Beispiel Smart
Das modulare Konzept der Smart-Fabrik hat
zur Folge, dass nur ein kleiner Teil der Fertigung, etwa 1/10 auf die Herstellerin selbst
entfällt. Etwa 1/8 der Wertschöpfung erfolgt
bei den Systempartnern im Industriepark
Smartville, die übrigen etwa 4/5 stammen
von externen Lieferanten.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
© Waibel / Käppeli
46
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Fallbeispiel: Lösungsanbieter als Koordinatoren
der Wertkette
Heutzutage stellen wir unsere Ferien immer mehr
individuell in Internet selbst zusammen – und sind dabei vielfach Kuoni-Kunde, ohne es zu merken.
Lösungsanbieter
Kunde
Koordinator
Kuoni ist 2011 mit dem Kauf von Gulliver Travel Associates (GTA) gross ins Online-Geschäft eingestiegen
und vermittelt nun Kontakte zwischen Reise-Portalen
und Dienstleistungsanbietern vor Ort.
Mit dieser Vermittler-Rolle-Strategie wächst der traditionsreiche und innovative Schweizer Reiseveranstalter klammheimlich zum Internet-Riesen. Mehr dazu:
– die unbekannte Revolution
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=498534a6-a003-45b3-a73d-f109841a9229
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
© Waibel / Käppeli
47
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Unter der Lupe: Outsourcing, Konzentration auf Kernkompetenzen
und vertikale Integration
Das Schlagwort Outsourcing beschäftigt Wissenschaftler und Praktiker
schon seit längerer Zeit. Immer mehr Funktionen bzw. Teile der
Wertschöpfungs- bzw. Lieferkette werden zur Verringerung der
Fertigungstiefe an Partner ausgelagert. Outsourcing ist somit eine spezielle
Form des Fremdbezugs von bisher intern erbrachter Leistung, d.h. teure
oder selbst nicht effizient ausführbare Aktivitäten, die nicht zum
Kerngeschäft des Unternehmens zählen, werden an spezialisierte
Dienstleister abgegeben. Die Festlegung, welche Teile bzw. Glieder der
Wertschöpfungskette nicht selbst durchgeführt, sondern fremd vergeben
werden, ist von Unternehmen zu Unternehmen
individuell festzulegen. Dabei ist insbesondere darauf zu
achten, dass nicht solche Aktivitäten an Geschäftspartner
ausgelagert werden, die zu den Kernkompetenzen eines
Unternehmens zählen.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
© Waibel / Käppeli
48
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Komplettanbieter
Spezialanbieter
Lösungsanbieter
Kunde
Kunde
Kunde
Koordinator
Entwicklung Wertschöpfungstiefe (D):
1980: ca. 70%
2012: ca. 40%
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Vertikale
Integration:
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
PIMS-Faktor
© Waibel / Käppeli
49
„Hebel“:
Die Wertschöpfungsarchitektur gestalten
Weltgrösster Auftragsfertiger: Hon Hai (Taiwan), Umsatz
2010: 54 Mrd. $
Computer von: Dell, HP
Mobiltelefone von: Motorola, Palm
Elektronisches Buchlesegerät: Amazon (Kindle)
Videospielkonsolen: Sony, Nintendo
Beispiele mehr Outsourcing:
2010 Sony (bisher stark vertikal integriert): Um Kosten zu
kürzen, wird mehr an Hon Hai ausgelagert
2009 Dell: Um Turnaround zu verstärken, wird mehr an
Hon Hai outgesourced
Beispiele mehr vertikale Integration:
2009 Nokia: Aufträge im Wert von 5 Mrd $ werden wieder
intern vergeben
2009 Ericsson: Rückkauf von Fabriken des Zulieferers
Elcoteq (Weiterführung Produktionskapazitäten sichern)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
Quelle: FuW, 3. März 2010
© Waibel / Käppeli
50
„Hebel“: Die Wertschöpfungsarchitektur
gestalten: Synergien
Allianz Daimler / Renault-Nissan
Smart hat nur in zwei von 12 Jahren
Gewinne geschrieben (zu klein)
Geschätzte aufgelaufene Verluste
seit 1998: 8 Mrd. €
Dieter Zetsche, Daimler-Chef: Ohne
Partner ist Entwicklung 3. Generation
„wirtschaftlich nicht darstellbar“
Synergiepotenziale:
Gemeinsame Plattform für Smart
und Twingo, Entwicklung
Dreizylinder-Motoren
Entwicklung Vierzylinder-Motoren
Mercedes A- und B-Klasse und Clio
Lieferung Vier und SechszylinderMotoren für Nissan-Tochter Infiniti
Gesamtes Einsparungspotenzial: 2
Mrd. €
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
Quelle: NZZaS, 11. April 2010
© Waibel / Käppeli
51
Steuergrössen
Strategisches Prozessmanagement
Mit Fokus auf Prozessmgmt: Strategisch ausgerichtete Ausgestaltung der WSKette (Wertschöpfungsarchitektur mit In-/Outsourcing-Entscheiden)  effektive
Erfüllung der Kundenbedürfnisse
Mit erweitertem Fokus: Suche nach Wettbewerbsvorteilen durch richtige Wahl
des Geschäftsmodells (Sortimentsgestaltung, Bestimmung der Erfolgsfaktoren,
Auswahl der Zielkunden, Positionierung, etc.)
Grundtypen der Wertschöpfungsarchitektur:
 Komplettanbieter
 Spezialanbieter
 Lösungsanbieter
Instrumente: Prozesslandkarte, Wertekette nach Porter und Kernkompetenzen
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.1 „Hebel“: Die Wertschöpfungskette gestalten“
© Waibel / Käppeli
52
„Hebel“:
Geschäftsprozesse optimieren
Unter der Lupe: Das magische Dreieck Kosten, Qualität und Zeit
Da eine gleichzeitige Erreichung der drei Ziele Kosten, Qualität und Zeit unrealistisch ist, spricht
man vom magischen Dreieck (Abbildung 5-10). Die Ziele der Ablauforganisation sind
konkurrierend und stellen hohe Anforderungen an deren Umsetzung durch die beauftragte
Person oder Organisationseinheit.
fehlerfreie Qualität
Hohe
Kundenzufriedenheit
(= Flexibilität)
Kurze
Zeit
Geringe
Kosten
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.2 „Hebel“: Geschäftsprozesse optimieren“
© Waibel / Käppeli
53
„Hebel“:
Geschäftsprozesse optimieren
Fallbeispiel: Verbesserung von Qualität, Zeit, Kosten
Das Schweizerische Handelsunternehmen Valora ist europaweit in drei Geschäftsfeldern tätig: Kioske, Vertrieb von
Presseerzeugnissen sowie Vertrieb von Markenartikeln an den
Einzelhandel. 2010 wurde ein neues Zentrallager für Logistik
in Egerkingen in Betrieb genommen. Ziel war, die Logistik für
Waren sowie für die Presseerzeugnisse zu verbinden und die
vorher stark unterschiedlichen Prozesse und Informatiklösungen zu vereinheitlichen.
Durch ein neues Kommissionierungssystem (Pick-by-Voice)
konnte die Qualität gesteigert werden: es resultiert ein gleichmässig schneller Arbeitsablauf ohne Unterbrechung. Es
braucht keine Listen und Scanner mehr. In der Presselogistik
konnten die Durchlaufzeiten von 48 bis 72 Stunden auf 24
Stunden gesenkt werden. Dies ist im Zeitschriftengeschäft,
das von der Aktualität lebt, ein grosser Gewinn. Insgesamt
konnten die Logistikkosten um 14% reduziert werden.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.2 „Hebel“: Geschäftsprozesse optimieren“
© Waibel / Käppeli
54
„Hebel“:
Geschäftsprozesse optimieren
Nicolas Hayek, Swatch
(Interview in FuW)
„Wir arbeiten ständig und seit jeher Tag für Tag
daran, die Kosten zu reduzieren. Wir müssen
beispielsweise in der Produktion weniger Leerlauf
und noch weniger Ausschuss produzieren. Der
Materialeinkauf, der immerhin rund 1 Mrd. Fr. pro
Jahr erreicht, muss koordiniert und die Einheitskosten müssen gesenkt werden – unter Beibehaltung der hohen Qualität der Produkte. Vieles
muss auch rationeller getan werden.“
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.1.2.2 „Hebel“: Geschäftsprozesse optimieren“
© Waibel / Käppeli
55
Steuergrössen
Operatives Prozessmanagement
Ziel: Operative Optimierung der Abläufe in Bezug auf Kosten, Zeit und Qualität
Zielkonflikte zwischen den drei Dimensionen!
Instrumente: KVP (Kaizen) bzw. TQM (evolutiv) und BPR (radikal)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
56
Überblick Kapitel 5:
Prozessorientierte Unternehmensführung
5.1 Prozessorientierte Messund Steuergrössen zur
Unternehmenswertsteigerung
5.2 Prozessorientierte
Erfolgslogik
Komplettanbieter
Spezialanbieter
Lösungsanbieter
Kunde
Kunde
Kunde
Koordinator
Qualität Wertschöpfungsarchitektur
Geschäftsprozessoptimierung
Prozessgeschwindigkeit
Lerneffekte
Prozessflexibilität
Prozessqualität
Kostenmanagementkompetenz
-
PIMS
Innovationen
Kernkompetenzen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
Synergien
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Vorleistungen
Kostenvorteile
-
PIMS
Wertschöpfung
Liquide Mittel
Netzwerkeffekte
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Marktmacht
Kommunikation
Mitbewerber
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
-
5.3 Wichtigste Instrumente
und Konzepte
Kundentreue
-
Umsatz
-
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Staatliche
Regulierungen
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
-
Markenwert
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Potenzial
Branchenrentabilität
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Anteil am
Kundenbudget
Vertriebskanäle
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
1. Spezifische Prozesslandkarte
4. Prozesscontrolling
2. Prozess(ketten)analyse
3. Prozessoptimierung und -implementation
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
57
Prozessorientierte Erfolgslogik
Qualität Wertschöpfungsarchitektur
Geschäftsprozessoptimierung
Prozessgeschwindigkeit
Lerneffekte
Prozessflexibilität
Prozessqualität
Kostenmanagementkompetenz
-
PIMS
Innovationen
Kernkompetenzen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
Synergien
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Vorleistungen
Kostenvorteile
-
PIMS
Wertschöpfung
Liquide Mittel
Netzwerkeffekte
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Marktmacht
Kommunikation
Mitbewerber
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
GK-Rentabilität
PIMS
Kundentreue
-
Umsatz
Preise
-
PIMS
Kundenbindung
Staatliche
Regulierungen
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
-
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
-
Markenwert
-
-
Umsatzrentabilität
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Absatz
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
„5.2 Die prozessorientierte Erfolgslogik “
Branchenzyklizität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Potenzial
Branchenrentabilität
-
Überrendite
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Anteil am
Kundenbudget
Vertriebskanäle
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
© Waibel / Käppeli
58
Bezug zu Strategie- und Marktperspektive
Qualität Wertschöpfungsarchitektur
Geschäftsprozessoptimierung
Prozessgeschwindigkeit
Lerneffekte
Prozessflexibilität
Prozessqualität
Kostenmanagementkompetenz
-
PIMS
Innovationen
Kernkompetenzen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
Synergien
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Vorleistungen
Kostenvorteile
-
PIMS
Wertschöpfung
Liquide Mittel
Netzwerkeffekte
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Marktmacht
Kommunikation
Mitbewerber
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
GK-Rentabilität
PIMS
Kundentreue
-
Umsatz
Preise
-
PIMS
Kundenbindung
Staatliche
Regulierungen
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
-
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
-
Markenwert
-
-
Umsatzrentabilität
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Absatz
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
„5.2 Die prozessorientierte Erfolgslogik “
Branchenzyklizität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Potenzial
Branchenrentabilität
-
Überrendite
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Anteil am
Kundenbudget
Vertriebskanäle
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
© Waibel / Käppeli
59
Bezug zu Finanzperspektive
Qualität Wertschöpfungsarchitektur
Geschäftsprozessoptimierung
Prozessgeschwindigkeit
Lerneffekte
Prozessflexibilität
Prozessqualität
Kostenmanagementkompetenz
-
PIMS
Innovationen
Kernkompetenzen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
Synergien
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Vorleistungen
Kostenvorteile
-
PIMS
Wertschöpfung
Liquide Mittel
Netzwerkeffekte
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Staatliche
Regulierungen
Kundentreue
-
Marktmacht
Kommunikation
Umsatz
Mitbewerber
-
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
-
Markenwert
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
„5.2 Die prozessorientierte Erfolgslogik “
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Anteil am
Kundenbudget
Vertriebskanäle
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
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60
Überblick Kapitel 5:
Prozessorientierte Unternehmensführung
5.1 Prozessorientierte Messund Steuergrössen zur
Unternehmenswertsteigerung
5.2 Prozessorientierte
Erfolgslogik
Komplettanbieter
Spezialanbieter
Lösungsanbieter
Kunde
Kunde
Kunde
Koordinator
Qualität Wertschöpfungsarchitektur
Geschäftsprozessoptimierung
Prozessgeschwindigkeit
Lerneffekte
Prozessflexibilität
Prozessqualität
Kostenmanagementkompetenz
-
PIMS
Innovationen
Kernkompetenzen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
Synergien
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Vorleistungen
Kostenvorteile
-
PIMS
Wertschöpfung
Liquide Mittel
Netzwerkeffekte
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Marktmacht
Kommunikation
Mitbewerber
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
-
5.3 Wichtigste Instrumente
und Konzepte
Kundentreue
-
Umsatz
-
Überrendite
Preise
-
-
Umsatzrentabilität
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Staatliche
Regulierungen
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
-
Markenwert
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Potenzial
Branchenrentabilität
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Anteil am
Kundenbudget
Vertriebskanäle
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
1. Spezifische Prozesslandkarte
4. Prozesscontrolling
2. Prozess(ketten)analyse
3. Prozessoptimierung und -implementation
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
61
Vor- / Nachbereitung Woche 7

Expertenthema (5.3.4.1 BPR, 5.3.4.2 TQM,
5.3.5 Informationssysteme) so vorbereiten
und mit Beispielen ergänzen, dass zentrale
Aussagen weitervermittelt werden können

Fallstudie 5-3 Prozessredesign: Weiterarbeit
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
62
Kreislauf des Prozessmanagements
1. Spezifische Prozesslandkarte
4. Prozesscontrolling
2. Prozess(ketten)analyse
3. Prozessoptimierung und -implementation
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.2.3 Von der Prozesslandkarte zur Geschäftsprozessoptimierung“
© Waibel / Käppeli
63
Kreislauf des Prozessmanagements
1. Prozesslandkarte
 = sinnvolle Strukturierung der rel.
Hauptprozesse
 3 versch. Prozesstypen:
 Führungsprozesse
 Kernprozesse
 Unterstützungsprozesse
 Ziel: Wettbewerbsvorteile durch
überlegene WS-Architektur
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
64
1. Prozesslandkarte
(Wertschöpfungsarchitektur)
Führungsprozesse
Strategische Unternehmensplanung entwickeln
Operative Planung/Ziele erstellen und kontrollieren
Mitarbeitende führen und motivieren
plant, steuert, kontrolliert
Unterstützungsprozesse
Kernprozesse
Marktleistung konzipieren Nichtleben (NL)
Marktleistung konzipieren Einzelleben (EL)
Marktleistung konzipieren Kollektivleben (KL)
Personal managen
Finanzen managen
Kunde akquirieren/
betreuen
Anlagevermögen managen
Eigener
Aussendienst
Informationstechnologie managen
unterstützt
Information und Wissen managen
Makler
Externe Partner managen
Partner xy
Etc.
Underwriting/
Schadensfall
Vertrag verwalten NL
bearbeiten NL
Underwriting/
Leistungsfall
Vertrag verwalten EL
bearbeiten EL
Underwriting/
Leistungsfall
Vertrag verwalten KL
bearbeiten KL
Fallbeispiel Versicherung
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.2.3.1 Entwicklung einer unternehmensspezifischen Prozesslandkarte“
© Waibel / Käppeli
65
Strategische und operative
Führungsprozesse
Managementprozess
Beschreibung (Anfang – Ende) Wertschöpfung
Strategieentwicklung
Von der Vision bis zur
Umsetzung
Nachhaltige
Wertsteigerung
Qualitätsmanagement
Von der Qualitätspolitik bis zur
Qualitätsverbesserung
Effizienz- und
Qualitätssteigerung
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.2.3.1.1 Führungs- bzw. Managementprozesse“
© Waibel / Käppeli
66
Kern- und Supportprozesse
Supportprozesse (Infrastruktur, Personalwesen, etc.)
Marketing
(Marktforsch.)
F&E
Material
wirtschaft
Produktion
Marketing
( Distr , Verkauf)
Kernprozesse
1) Der Innovationsprozess
2) Der Betriebsprozess
3) Der Kundendienstprozess
Kernprozesse sind unmittelbar an der WS für Kunden beteiligt
Betriebswirtschaft für Führungskräfte „5.1 Prozessorientierte Mess- und Steuerungsgrössen zur Unternehmenswertsteigerung“ © Waibel / Käppeli
67
Kernprozesse
Kernprozess
Beschreibung (Anfang – Ende)
Wertschöpfung
Innovationsprozess
Der strukturierte Innovationsprozess umfasst
sämtliche Phasen von der Ideengenerierung
bis zur Markteinführung eines neuen Produkts
bzw. einer neuen Dienstleistung.
Marktleistung
definieren
Betriebsprozess
Der Betriebsprozess (Leistungserstellungsund -erbringungsprozess) stellt jenen
Prozessschritt dar, in dem Unternehmen
Produkte und Dienstleistungen herstellen und
an Kunden verkaufen. Der Prozess beginnt
mit dem Eingang einer Bestellung und endet
mit der Leistungserbringung.
Marktleistung
erstellen
Kundendienstprozess
Der Kundendienstprozess als letztes Glied
der Wertschöpfungskette beinhaltet alle AfterSales-Aktivitäten wie Garantie- und
Wartungsarbeiten, die Behebung von Fehlern
und die Bearbeitung von Reklamationen.
Marktleistung
vertreiben
strategisch wichtig, erzeugen wahrnehmbaren Kundennutzen
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.2.3.1.2 Kern- bzw. Leistungsprozesse“
© Waibel / Käppeli
68
Supportprozesse
Supportprozess
Beschreibung (Anfang – Wertschöpfung
Ende)
Personalbeschaffung
Inkasso
Vom Personalbedarf bis
zum Personaleinsatz
Personal
betreuen
Von der Rechnungsstellung bis zum Geldeingang
Rentabilität/Liquidität sichern
Informatik
Von der IT-Konzeption
Informationsverbis zum Informatikbetrieb sorgung sichern
Kernprozessunterstützend, nicht direkt wertsteigernd
(werden deshalb oft ausgelagert)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.2.3.1.2 Kern- bzw. Leistungsprozesse“
© Waibel / Käppeli
69
Kreislauf des Prozessmanagements
1. Prozesslandkarte
 = sinnvolle Strukturierung der rel.
Hauptprozesse
 3 versch. Prozesstypen:
 Führungsprozesse
 Kernprozesse
 Unterstützungsprozesse
 Ziel: Wettbewerbsvorteile durch
überlegene WS-Architektur
2. Prozess(ketten)analyse
 = Auflösung der Hauptprozesse
(horizontal / vertikal) + Dokumentierung
 Hauptprozesse / Teilprozesse /
Aktivitäten
 Obere Ebene: Wertkette
Unterste Ebene: Flussdiagramme
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
70
2. Prozesskettenanalyse:
Hierarchiedifferenzierung
Ebene 1
Ebene 2
Kunde
Prozess
Kunde
Prozess
Prozess
Prozess
Prozess
Prozess
Ebene 3
Ebene 4
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
....
Prozess
Vertikale Auflösung
Horizontale Auflösung
....
„5.2.3.2 Prozess(ketten)analyse“
© Waibel / Käppeli
71
Beispiel Prozesshierarchie
Hauptprozess / „Auftragsabwicklung“
Auftrag ist
eingegangen
Produkt
ist ausgeliefert
Auftrag
bearbeiten
Teilprozess / „Auftrag bearbeiten“
Auftrag
ist eingegangen
Auftrag
annehmen
Machbarkeit
prüfen
Rohstoffe beschaffen
Produzieren
Ausliefern
Produkt
ist ausgeliefert
Aktivität „Auftrag annehmen“
Auftrag
ist eingegangen
Auftrag
erfassen
Kundendaten
prüfen
Auftrag
weiterleiten
Rückfragen
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Auftrag
ist angenommen
Auftrag
ergänzen
„5.2.3.2 Prozess(ketten)analyse“
© Waibel / Käppeli
72
Umsetzung in betriebliche
Informationssysteme
Modernste Logistik beim britischen
Handelsunternehmen Tesco
Jede Stunde melden sich alle TescoSupermärkte elektronisch bei dem für sie
zuständigen Warenlager und geben durch, ob
das Hundefutter knapp wird oder das
Waschpulver im Sonderangebot bereits wieder
ausverkauft ist. Die entsprechenden Daten
liefern die voll vernetzten Scannerkassen.
Maximal 8 Stunden dauert es dann, bis der
Liefer-wagen mit den benötigten Artikeln am
Hintereingang der Tesco-Filiale vorfährt.
Videobeispiel für Logistik: Verteilzentrum dm
http://www.dmdrogeriemarkt.de/cms/servlet/segment/de_homepage/unternehmen/unterneh
men_zahlen_und_fakten/unternehmen_unternehmenszahlen/11534/verteilze
ntren.html
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
73
Geschäftsprozessunterstützung durch
E-Business
Unter der Lupe: Überbetriebliche Geschäftsprozesse und E-Business
An einem Geschäftsprozess sind häufig mehrere Firmen beteiligt. Übergänge von einem
Unternehmen zu einem anderen sind oft noch schwieriger als Wechsel zwischen
verschiedenen internen Organisationseinheiten. Unter dem Stichwort „Electronic-Business“
(E-Business)
werden
unternehmensübergreifende
Geschäftsprozesse
über
mehrstufige Lieferketten (Supply Chain) mit Hilfe von Internet-Technologien unterstützt.
Neben der informationstechnischen Koppelung der beteiligten Unternehmen müssen dabei
auch die Prozessabläufe organisatorisch eng aufeinander abgestimmt werden. Gelingt
dies, bietet der Einsatz des Internets und der Internet-Technologien vielfältige
Möglichkeiten, überbetriebliche Abläufe zu verbessern.
Typisches Beispiel für die unternehmensübergreifende Geschäftsprozesskoordination ist
die Automobilindustrie. Von der Bestellung eines Neuwagens sind nicht nur der Händler
und der Automobilhersteller direkt betroffen, sondern auch die Zulieferer des
Automobilherstellers, die wichtige Komponenten speziell für die einzelnen Fahrzeuge
herstellen und zum richtigen Zeitpunkt („just in time“) und in der richtigen Reihenfolge („just
in sequence“) an das Montageband des Automobilherstellers liefern. Die Zulieferer haben
selbst wiederum eigene Zulieferer.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.2.3.2 Prozess(ketten)analyse“
© Waibel / Käppeli
74
Geschäftsprozessunterstützung
durch E-Business
„SILS-System“ bei Opel
(Supply in Line Sequence)
Zeit
16 Stunden vor Sitzeinbau erhält der Zulieferer
(Systemkomponentenlieferant) per Computer den
Auftrag mit den genauen Daten, welche Sitze am
nächsten Tag in welcher Anzahl vorliegen müssen.
Wenige Stunden vor Anlieferung legt Opel dann die
definitive Reihenfolge der Sitzanlieferung fest, die Sitze
werden just-in-time geliefert und sofort in den hochautomatisierten Produktionsprozess von Opel eingeflechtet.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.2.3.2 Prozess(ketten)analyse“
© Waibel / Käppeli
75
Kreislauf des Prozessmanagements
1. Prozesslandkarte
 = sinnvolle Strukturierung der rel.
Hauptprozesse
 3 versch. Prozesstypen:
 Führungsprozesse
 Kernprozesse
 Unterstützungsprozesse
 Ziel: Wettbewerbsvorteile durch
überlegene WS-Architektur
2. Prozess(ketten)analyse
 = Auflösung der Hauptprozesse
(horizontal / vertikal) + Dokumentierung
 Hauptprozesse / Teilprozesse /
Aktivitäten
3. Prozesse optimieren
/ implementieren
 Obere Ebene: Wertekette
Unterste Ebene: Flussdiagramme
 = operative Optimierung (Zeit,
Qualität, Kosten, Flexibilität)
 Zuweisung eines „Process Owners“
 Ansätze:
radikal: BPR
evolutiv: KVP / TQM / Six Sigma
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
76
3. Geschäftsprozessoptimierung:
radikal und evolutionär
Verbesserung der Prozesse
hinsichtlich Zeit, Kosten
und Qualität
Radikale
Prozessverbesserung
Radikale
Prozessverbesserung
z.B. Business Process
Reengineering
t
Verbesserung der Prozesse
hinsichtlich Zeit, Kosten
Radikale
und Qualität
Evolutionäre ProzessverProzessver- besserung
besserung
Radikale
Prozessverbesserung
Verbesserung der Prozesse
hinsichtlich Zeit, Kosten
und Qualität
t
Systemimmanente
Grenze für
Verbesserungen
t
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
z.B. Total Quality Management,
Kaizen, Six Sigma
„5.2.3.3 Geschäftsprozessoptimierung und -implementierung“
© Waibel / Käppeli
77
Kreislauf des Prozessmanagements
1. Prozesslandkarte
 = sinnvolle Strukturierung der rel.
Hauptprozesse
 3 versch. Prozesstypen:
 Führungsprozesse
 Kernprozesse
 Unterstützungsprozesse
4. Prozesscontrolling
2. Prozess(ketten)analyse
 = Beherrschung der Prozesse /  Ziel: Wettbewerbsvorteile durch
Aufzeigen von Optimierungsüberlegene WS-Architektur
potenzial
 = Auflösung der Hauptprozesse
(horizontal / vertikal) + Dokumentierung
 Kennzahlen zur Prozessqualität
(Effizienz)
 Hauptprozesse / Teilprozesse /
Aktivitäten
3. Prozesse optimieren
/ implementieren
 Obere Ebene: Wertekette
Unterste Ebene: Flussdiagramme
 = operative Optimierung (Zeit,
Qualität, Kosten, Flexibilität)
 Ansätze:
radikal: BPR
evolutiv: KVP / TQM / Six Sigma
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
78
4. Prozesscontrolling:
z.B. Trendkarte (Scorecard)
Prozess: Auftragsabwicklung; Werk B
Indikator: Termintreue = Anzahl termingerechter Auslieferungen / Anzahl Lieferungen (%)
1,0
x
0,9
0,8
x
x
x
x
x
Jan.
Feb.
x
x
x
x
x
x
Okt.
Nov.
0,7
0,6
0,5
Monat
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Dez.
Die gestrichelte Linie gibt das zu erreichende Verbesserungsziel an.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.2.3.4 Prozess-Controlling“
© Waibel / Käppeli
79
Instrumente / Konzepte:
Prozesskostenrechnung
Unter der Lupe: Prozesskostenrechnung – eine horizontale Sicht
Die Kenntnisse der eigenen Produktkosten allein reichen heute aufgrund
des nahezu in allen Branchen verstärkten Kostendrucks als alleinige
Informationsbasis nicht mehr aus. Unternehmen können nur erfolgreich
sein, wenn sie die Abläufe im Unternehmen und insbesondere die
Kostenzusammenhänge (Kostentreiber) klar erkennen. Über die
Wertschöpfungsanalyse hinaus wird deshalb in der Unternehmungspraxis
im Rahmen des betrieblichen Rechnungswesens oft auch noch eine
Kostenanalyse durchgeführt. Mittels einer Prozesskostenrechnung
(Activity-based Costing) werden basierend auf einer prozessorientierten,
horizontalen Betrachtung des Unternehmens die einzelnen (Teil)Aktivitäten und Prozesse daraufhin analysiert, wie viel deren Durchführung
kostet (Abbildung 5-30).
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.3 Wertschöpfungsanalyse nach Miles“
© Waibel / Käppeli
80
Instrumente / Konzepte:
Prozesskostenrechnung
Kostenträger
direkte
Kosten
Aktivitäten
indirekte
Kosten
Kostenträger sind die betrieblichen Leistungen, also die vermarktbaren Produkte
bzw. Dienstleistungen, die die im Unternehmen anfallenden direkten (i.d.R.
variable Kosten) und indirekten (i.d.R. Fix- und Gemeinkosten) Kosten „tragen“.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.3 Wertschöpfungsanalyse nach Miles“
© Waibel / Käppeli
81
Instrumente / Konzepte:
Ausgangspunkt BPR
zentrales Problem:
Überorganisationstendenzen
„Vor dem 2. Weltkrieg bemerkte ein amerikanischer General, der
die Manöver der britischen Armee beobachtete, dass
motorisierte Armeegeschütze von 7 Soldaten bedient wurden.
Einer von ihnen tat nichts anderes, als aufmerksam
dazustehen, während die anderen die Kanone luden, richteten
und abfeuerten. Seine Nachfragen ergaben, dass keiner ihm
sagen konnte, wofür der 7. Mann eigentlich da war. Er forschte
gründlich nach, bis er schliesslich herausfand, dass vor der
Motorisierung der 7. Mann die Pferde halten musste. Die Pferde
verschwanden, aber die inzwischen überholte Struktur blieb
bestehen.“
aus: Brown, A. & Wiender, E. (1986). Manager in einer veränderten
Welt. Hamburg.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
82
Instrumente / Konzepte:
Ausgangspunkt BPR
„It‘s time to stop paving the
cow paths, instead of embedding outdated processes in silicon and software,
we should obliterate them
and start over.“
Michael Hammer,
Reengineering Work: Don’t Automate,
Obliterate
(Harvard Business Review, Juli/August
1990)
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
83
Instrumente / Konzepte:
Ausgangspunkt BPR
„ Wie können wir das schneller erledigen ?“
„Wie können wir das besser machen?“
„Warum machen wir das überhaupt?“
Diskontinuierliches, kreatives Denken:
Sich von überkommenen Regeln und fundamentalen
Annahmen abwenden
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
84
Instrumente / Konzepte:
Ausgangspunkt BPR
Väter des Business Process Reengineering (BPR)
Persönlichkeiten: Michael Hammer und James Champy
James Champy war der führende Kopf bei der Entwicklung des so
genannten Reengineering-Konzepts, welches sich vor allem in den frühen
90er Jahren des 20. Jahrhunderts grosser Beliebtheit erfreute. Er und sein
Koautor Michael Hammer haben mit ihrem Managementbestseller
„Business Reengineering“ dazu beigetragen, dass das Managementkonzept des Reengineerings nicht nur als Möglichkeit der Verschlankung
von unternehmensinternen Geschäftsprozessen, sondern als umfassendes Konzept für die revolutionäre Umgestaltung von Firmen gesehen
wurde. Die adäquate Umsetzung in die Praxis erwies sich jedoch zumeist
als schwierig, und so wurde das Schlagwort „Reengineering“ von vielen
Unternehmen als Deckmäntelchen für weitreichende Downsizing-Projekte
missbraucht.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.4.1 Business Process (Re)Engineering-Konzepte“
© Waibel / Käppeli
85
Business Process
Reengineering
Fallbeispiel: Schwierigkeiten beim Reengineering
Die Boeing 787 „Dreamliner“ wurde 2007 der Öffentlichkeit präsentiert und ist in verschiedener
Hinsicht technologisch revolutionär: Etwa die Hälfte des Flugzeuggewichts entfällt auf
kohlefaserverstärkte Kunststoffe; elektrische Pumpen und Kompressoren ersetzen
pneumatische und hydraulische Systeme; neue Triebwerke reduzieren den Spritverbrauch. Ein
bordeigenes Computersystem ermöglicht Internetzugang auf allen Sitzplätzen und der
gesteigerte Kabinendruck und die höhere Luftfeuchtigkeit machen das Reisen komfortabler.
Die neue Technologie bedingt auch radikal andere Prozesse. Im Unterschied zu früher sind die
Entwicklungs- und Produktionsprozesse auf verschiedene Boeing-Standorte und Fremdfirmen
auf der ganzen Welt verteilt. Alle verfügen über die gleichen computergesteuerten
Entwicklungswerkzeuge, die über Internet jederzeit miteinander verbunden sind. Theoretisch
sollten die neuen Prozesse die Kosten der Produktentwicklung um 20% senken und die
Entwurfsphase um ein Jahr verkürzen. In der Praxis erwiesen sich die Zulieferer aber als
überfordert und das Projekt als zu komplex. Bei einem Feuerausbruch während eines Testflugs
2010 entging beispielsweise die Besatzung nur knapp einer Katastrophe. Die engen
Zeitvorgaben bei immer komplexeren Projekten liessen sich nicht mehr einhalten. Die
Verspätung der Auslieferung an den Erstkunden beträgt mehr als drei Jahre (2011 statt 2008),
die Kostenüberschreitungen gehen in die Milliarden.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.4.1 Business Process (Re)Engineering-Konzepte“
© Waibel / Käppeli
86
Instrumente / Konzepte:
Total Quality Management
Basis des TQM:
Kultur stetiger Verbesserungen in kleinen Schritten
Japanisch:
Kai = Veränderung, Wandel; Zen = zum Besseren;
Kaizen = kontinuierliche Verbesserung
Diesem Prinzip liegt die Annahme zu Grunde, dass jedes System
ab dem Zeitpunkt seiner Einrichtung dem Zerfall preisgegeben ist,
wenn es nicht ständig erneuert bzw. verbessert wird.
Die Botschaft von Kaizen beinhaltet, dass kein Tag ohne
Verbesserung im Unternehmen vergehen soll.
Kaizen ist somit die Philosophie der ewigen Veränderung und der
Flexibilität, um auf die Veränderungen der Umwelt zu reagieren.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.4.2 Total Quality Management-Konzepte“
© Waibel / Käppeli
87
Instrumente / Konzepte:
Total Quality Management
Total Quality Management
Erfolge im Team
planen und
erreichen
Konzepte,
Methoden,
Werkzeuge
Organisation des
Verbesserungsprozesses
Mission, Vision und
Ziele
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Qualität neu
definieren und
leben
Effiziente
Marktbeobachtung
Kunde steht im
Mittelpunkt
„5.3.4.2 Total Quality Management-Konzepte“
Mitarbeitende sind
Haupterfolgsfaktor
© Waibel / Käppeli
88
Instrumente / Konzepte:
Total Quality Management
Unter der Lupe: EFQM-Modell für Business Excellence
Eines der bekanntesten Total Qualitäty Management-Konzepte ist das
EFQM-Modell der European Foundation für Quality Management. Das
EFQM-Modell ist ein Konzept, das alle Managementbereiche abdeckt und
zum Ziel hat, den Anwender zu exzellentem Management und exzellenten
Geschäftsergebnissen zu führen. Es hat in der Praxis zur Umsetzung von
TQM weite Verbreitung und hohe Akzeptanz gefunden. Zehntausende
Organisationen in- und ausserhalb Europas, von Unternehmen über
Schulen, Gesundheitsorganisationen bis hin zu öffentlichen Verwaltungen,
arbeiten inzwischen mit diesem Modell.
Das EFQM-Modell definiert insgesamt neun miteinander verbundene
Kriterien, die zur Bewertung eines nach Total Quality und Exzellenz
ausgerichteten Managements heranzuziehen sind. Dabei wird zur Bewertung der Organisation je hälftig zwischen Befähiger- und Ergebnis-Kriterien
unterschieden.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.4.2 Total Quality Management-Konzepte“
© Waibel / Käppeli
89
Instrumente / Konzepte:
Total Quality Management
Das Beispiel EFQM
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.4.2 Total Quality Management-Konzepte“
© Waibel / Käppeli
90
Instrumente / Konzepte:
Integrierte Informationssysteme
Unter der Lupe: Integrierte betriebswirtschaftliche Software-Systeme
Immer wichtiger für die Gestaltung effektiver und effizienter Prozesse wird in der
Praxis die erfolgreiche Einführung und Nutzung integrierter Informations- und
Wissensmanagementsysteme. Integrierte Informations- und Wissensmanagementsysteme speichern funktionsübergreifend sämtliche Daten an einer Stelle und
erleichtern damit eine durchgängige Prozessunterstützung. Zu den bekanntesten
zählen die Systeme des Customer Relationship Managements (CRM), des
Enterprise Resource Plannings (ERP) und des Supply Chain Managements (SCM).
Ein CRM-System unterstützt das Management beim Aufbau und der Entwicklung
langfristig profitabler Kundenbeziehungen. Wesentlicher Treiber eines CRMSystems ist wiederum die Informationstechnik. Sie ermöglicht es Unternehmen, die
für Kundenbeziehungen notwendige Verteilung von Informationen über mehrere
Kanäle mit vertretbarem Aufwand zu realisieren. Aufgabe eines CRM-Systems ist
somit die Sammlung und Auswertung von Kundendaten sowie die darauf
aufbauende Automatisierung kundenbezogener Geschäftsprozesse. Mit Hilfe eines
CRM-Systemes ist es möglich, auf lange Sicht profitable Kundenbeziehungen
durch ganzheitliche und individuelle Marketing-, Vertriebs- und Servicekonzepte
aufzubauen und zu festigen.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.5 Integrierte Informations- und Wissensmanagementsysteme“
© Waibel / Käppeli
91
Instrumente / Konzepte:
Integrierte Informationssysteme
Ein ERP-System ist eine standardisierte Anwendungssoftware zur informationstechnologischen
Unterstützung der Prozesse und Funktionen in den
betrieblichen Funktionsbereichen (Rechnungswesen,
Personaladministration,
Materialwirtschaft,
Produktion, Marketing und Vertrieb etc.). Der bekannteste Vertreter dieser Softwaregattung ist SAP
R/3. Es gibt aber viele andere, vom möglichen
Funktionsumfang weniger umfangreiche Systeme, die
auch in KMU ihre Anwendung finden. Beispiele hierfür
sind Abacus oder Navision. In der Regel decken diese
Informationssysteme Basisfunktionen wie z.B. das
Rechnungswesen, die Kundenverwaltung, Offertenund Bestellverwaltung ab. Ein ERP-System bildet das
Kernsystem eines Unternehmens, da hier alle
unternehmensrelevanten Finanz-, Kunden- und
Produktdaten gespeichert sind.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.5 Integrierte Informations- und Wissensmanagementsysteme“
© Waibel / Käppeli
92
Instrumente / Konzepte:
Integrierte Informationssysteme
Fallbeispiel: Verbesserung von Logistikprozessen durch Verknüpfung von
Software mit Funktechnologie (RFID)
Wenn Unternehmen die Logistik ihrer Produkte im eigenen IT-System abbilden wollen,
greifen sie häufig zu Scanner oder Tastatur, d.h. es ist Handarbeit erforderlich. Dieser
„Medienbruch“ kostet Geld und Zeit (hohe Durchlaufzeiten) und ist fehleranfällig (Z.B.
Fehlerllieferungen, Warenverluste).
Bei SFS Unimarket, der Handelstochter der Befestigungstechnik-Gruppe SFS in
Heerbrugg, ist ein System der St.Galler Firma Intellion im Einsatz, welches auf
Funktechnologie (RFID = Radio Frequency Identification) beruht. Die Schrauben,
Beschläge und Sonderteile lagern wie früher in einzelnen Boxen. An der Vorderseite der
Box ist jedoch ein Funkchip befestigt. Stellt ein
Mitarbeiter fest, dass der Vorrat in der Box zur
Neige geht, stellt er sie um 180 Grad gedreht
ins Regal zurück. Die neue Position des Chips
löst per Funk eine Nachbestellung im System
aus, ohne dass eine Person beteiligt ist.
So können Kosten gespart, Fehler vermieden
und Zeiten optimiert werden.
Bsp. Für Einsatz von RFID im Detailhandel (Eco vom 28.11.2011):
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=2946bfe7-825d-46d0-ac90-cd07469f523b
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.5 Integrierte Informations- und Wissensmanagementsysteme“
© Waibel / Käppeli
93
Instrumente / Konzepte:
Integrierte Informationssysteme
Ein SCM-System vernetzt entlang der
logistischen Wertschöpfungskette die
einzelnen Akteure und dient damit vom
Lieferanten des Lieferanten bis zum
Kunden des Kunden der optimalen
Gestaltung des Informations- und Materialflusses im gesamten Logistiknetzwerk. Beispiele für Supply Chains sind
etwa die Lieferketten der Automobilindustrie oder die textile Wertschöpfungskette. Im Extremfall kann dabei die
Supply Chain von der Rohstoffgewinnung
bis zum Recycling (manchmal auch der
Entsorgung) von Alt-Produkten reichen.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.5 Integrierte Informations- und Wissensmanagementsysteme“
© Waibel / Käppeli
94
Instrumente / Konzepte:
Integrierte Informationssysteme
Trotz des grossen Erfolgs all dieser Systeme zeigt die Praxis, dass es
nicht möglich sein wird, tatsächlich alle Aufgaben eines Unternehmens
und damit den gesamten Wertschöpfungsprozess vollständig mit einem
einzigen System abzudecken. So decken ERP-Systeme z.B. die
Anforderungen des Kundenmanagements längst nicht so gut ab wie z.B.
spezialisierte CRM-Systeme. Deshalb wird momentan in Wissenschaft
und Praxis stark an der Integration unterschiedlicher Informations- und
Wissensmanagementsysteme gearbeitet. Mit Hilfe von Enterprise
Application Integration (EAI)-Systemen und neuen, serviceorientierten
Software-Architekturen wird versucht, mehrere Software-Systeme so zu
integrieren, dass trotz des Einsatzes verschiedener eigenständiger
Systeme eine nahtlose Prozessunterstützung ohne Systembrüche und
eine einheitliche Qualität der Daten erreicht wird.
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
„5.3.5 Integrierte Informations- und Wissensmanagementsysteme“
© Waibel / Käppeli
95
Vor- / Nachbereitung Woche 8
 Fallstudie 5-3 Prozessredesign: Präsentation
am Vortag 12 Uhr beim Dozierenden
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
© Waibel / Käppeli
96
Rück- und Ausblick
Qualität Wertschöpfungsarchitektur
Geschäftsprozessoptimierung
Prozessgeschwindigkeit
Lerneffekte
Prozessflexibilität
Prozessqualität
Kostenmanagementkompetenz
-
PIMS
Innovationen
Kernkompetenzen
Effizienz
PIMS
Produktionsmenge
Grössenvorteile
Synergien
PIMS
Investitionen
Patente
Standort- PIMS
vorteile
Qualitätsvorsprung
-
Differenzierungsvorteile
Vorleistungen
Kostenvorteile
-
PIMS
Wertschöpfung
Liquide Mittel
Netzwerkeffekte
Kosten
Kundenzufriedenheit
Image
Kapitalbedarf
-
EK
FK
-
EKRentabilität
Kapitalkosten (WACC)
Kundentreue
-
Marktmacht
Kommunikation
Umsatz
Mitbewerber
-
Wertsteigerung
(EVA)
Kapitalumschlag
Überrendite
Preise
-
Umsatzrentabilität
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
Absatz
-
PIMS
Kundenbindung
Staatliche
Regulierungen
Cashflow/Gewinn
Investiertes
Kapital
GK-Rentabilität
PIMS
Kundengewinnung
Eintrittsbarrieren
Unternehmensrisiko
-
-
Markenwert
-
Verhandlungsmacht Lieferanten/Kunden
Branchenzyklizität
-
Potenzial
Branchenrentabilität
Marktattraktivität
-
-
Neukunden
Substitutionsgefahr
Austrittsbarrieren
Konkurrenzdruck
Marktanteil
PIMS
Bekanntheit
Geschäftsausweitung
Anteil am
Kundenbudget
Vertriebskanäle
Innovationsgeschwindigkeit
Markt- PIMS
wachstum
Fixkostenanteil
-
Opportunitätskosten
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97
Anschlussmodule
 Organisation und Prozessmanagement
(OPMG)
 Produktionswirtschaft und
Operationsmanagement (POMG)
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98
Vor- / Nachbereitung Woche 9
 Buch Abschnitt 6.1 studieren
Betriebswirtschaft für Führungskräfte
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