Fortbildungsreihe Psychotherapie der Persönlichkeitsstörungen

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Fortbildungsreihe Psychotherapie der Persönlichkeitsstörungen
Das KVW Bildungsreferat organisiert in Zusammenarbeit mit dem Amt für
Gesundheitspersonal, dem TFP-Institut München, dem GB Meran und dem GB Brixen Therapiezentrum Bad Bachgart eine Ausbildung in „Psychotherapie der
Persönlichkeitsstörungen“.
Zielgruppe
PsychotherapeutInnen (PsychologInnen und ÄrztInnen) mit Möglichkeit mit PatientInnen
psychotherapeutisch zu arbeiten.
ReferentInnen, Termine und Inhalte
BLOCK A
Fortbildung und Training in Psychodynamischer Psychotherapie für Borderline-Störungen
(TFP: Transference-Focused Psychotherapy nach Kernberg)
Kursleiter: Dr. Ph. Martius (G1- G4), DRV Klinik Höhenried GmbH / TFP-Institut München mit
Prof. Flora von Spreti (G1, G3), München, Dr. Susanne Hörz (G2), TU/LMU München, Dr. F.
Moser (G4), Meran
TFP 1
10.-11.10.2008
Einführung in die Grundlagen des TFP-Verfahrens, Therapieziele,
Indikationen, Kontraindikationen
Darstellung der Therapieprinzipien:
Das aktive therapeutische Vorgehen basiert auf:
Strategischen Zielen, die als spezifische Therapieziele für die frühe,
mittlere und fortgeschrittene Behandlungsphase formuliert sind
und
taktischen Vorgehensweisen, die in jeder Sitzung anzuwenden
sind.
Es wird ein Überblick über TFP und die gesamt geplante
Fortbildung gegeben.
TFP 2
14.-15.11.2008
Klinische
und
strukturelle
Diagnostik,
Psychodynamik, Borderline-Bindungsmuster.
Interviewtechnik,
Die
mehrdimensionale
Diagnostik
ist
ein
wichtiger
Therapiebaustein. Sie beinhaltet: Die klinisch-phänomenologische
Diagnostik (ICD-10, DSM-IV) und Strukturierte klinische Interviews
(SCID I und II) sowie die psychodynamische Diagnostik und
Klassifikation der Borderline-Persönlichkeits-Organisation (BPO).
Vorgestellt werden weiters das Strukturelle Interview, das
Strukturierte Interview der Persönlichkeitsorganisation
(STIPO),
Bindungsinterviews (AAI und AAP) und Besonderheiten der
biographischen Anamnese und Krankheitsvorgeschichte.
TFP 3
Therapiephasen, Behandlungsvertrag und Therapiebeginn
12.-13.12.2008
Therapiebeginn: Contract Setting (Behandlungsvertrag), Grenzen,
Rahmenbedingungen, Rechte und Pflichten.
Für die Durchführung der TFP-Therapie ist eine stete Beachtung
der im Therapievertrag festgelegten Rahmenbedingungen
erforderlich, wie z.B. die Verantwortungen von Therapeut und
Patient für das Beginnen und das Fortbestehen der Therapie, und
die ständige Berücksichtigung einer Hierarchie von Problemen,
die Patient und Therapie gefährden können.
Die Besonderheiten
werden erläutert.
des
therapeutischen
Arbeitsbündnisses
Aspekte der Krisenbewältigung werden diskutiert.
Typische Problemsituationen zu Therapiebeginn, wie z. B.
Vertragsbrüche und Therapieabbrüche, akute und chronische
Suizidalität, Selbstverletzungen; Klarheit über primäre Therapieziele
nehmen breiten Raum ein.
TFP 4
Frühe Therapiephase
23.-24.1.2009
Behandlungstechnik:
Die Behandlungstechnik basiert auf den Interventionen der
Klärung, der taktvollen Konfrontation und der Interpretation sowie
auf der gleichzeitigen Beachtung der verbalen und nonverbalen
Kommunikation und der Übertragung und Gegenübertragung.
Diese Interventionen werden ausführlich und klinisch bezogen
diskutiert.
Angestrebt wird das Einüben der objektbeziehungspsychologisch
orientierten Therapie mit dem Benennen und Interpretieren der
dominanten
Objektbeziehungen,
der
Identifikation
von
Rollenpaaren
sowie
dem
Beachten
von
affektiven
Austauschprozessen. Die Deutungen sollten klar, angemessen und
ausreichend tief sein.
BLOCK B
Fortbildung und Training in Dialektisch-Behavioraler Therapie (DBT) nach M. Linehan
Kursleiter: Dr. med. Andreas Birkhofer, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU
München und Dr. phil. Dipl.-Psych. Sibylle Kraemer, Institut für Therapieforschung,
Psychotherapeutische Ambulanz München, Dr. F. Moser, Meran
DBT 1
Grundlagen
Verhaltenstherapeutisches Borderline-Konzept, therapeutische
Grundhaltung, Übersicht über die Therapiebausteine
Zunächst geht es
um das kognitiv-verhaltenstherapeutische
27.2.-28.2.2009
Verständnis der Menschen mit der Diagnose einer emotionalinstabilen Persönlichkeits-Störung vom impulsiven oder BorderlineTypus, um deren Störungsbereiche und um deren Leid.
Die therapeutische Grundhaltung von Achtsamkeit, Akzeptanz,
Veränderungsmöglichkeiten und Ressourcenorientierung wird
auch im Vergleich mit anderen Verfahren wie TFP oder
Schematherapie diskutiert.
Anschließend werden Kriterien für die diagnostische Einordnung
nach
DSM-IV/ICD-10,
Konzepte
zur
Entstehung
und
Aufrechterhaltung
der
Störung,
insbesondere
das
neurobehaviorale Modell (s. Bohus 2002, Sendara u. Sendera
2007), vermittelt. Diskutiert werden hier auch diesbezügliche
neuere Forschungsergebnisse. deren Kenntnis können das
Verständnis für die Störung und die Behandlung ergänzen und
erweitern.
Grundlagen zu Emotionstheorien werden beschrieben. Diskutiert
werden
auch
praktische
therapeutische
Prinzipien,
Behandlungsschleifen, Problemhierarchien und Zielbestimmung.
Der Behandlungsvertrag und Behandlungssetting werden
erarbeitet. Weiter werden Verfahren der Einzeltherapie wie
Verhaltensanalysen, Validierung, Regeln des Telefonkontakts
vermittelt und diskutiert.
Erste Module des Skillstrainings (z. B. Achtsamkeit, Stresstoleranz)
vervollständigen die Praxisanteile des Grundlagenkurses.
Methoden: Vortrag, Diskussion, Übungen, Videodemonstration
DBT 2
DBTTherapiebausteine
27.-28.3.2009
Dialektisches
Teamarbeit
Vorgehen,
therapeutische
Strategien
und
In diesem Kurs werden weitere übergreifende Strategien wie
Dialektik,
Validierungstechniken,
Fallkonzeptualisierung,
Strategien
der
Kooperationsoptimierung
(Commitmentstrategien), Mitarbeit im Team und Bedingungen für
gute Teamarbeit sowie weitere praktische Verfahren zur
Emotionsregulation und zwischenmenschliche Fähigkeiten
vermittelt.
Die Teilnehmer können hier bereits eigene Erfahrungen mit
Patientinnen haben und evtl. Videoaufnahmen zur Supervision
mitbringen.
Methoden: Vortrag, Demonstration, Übungen, Diskussion
Kurse
DBT 3 und 4:
Therapeutische Strategien (Forts.) und Umgang mit schwierigen
Situationen
Diese
Kurse
sollen
vorwiegend
Vertiefungsund
Anwendung
der Supervisionscharakter haben. Ansonsten werden die Inhalte der
Therapiebausteine beiden vorangehenden Kurse wiederholt und ergänzt. Vor allem
kommt der Umgang mit schwierigen Situationen wie z.B. mit
8.-9.5.2009 und
12.-13.6.2009
chronischer
Suizidalität,
Kooperation
und
Commitment,
Aggressionen,
Therapieabbruch,
Vorbereitung
der
Therapiebeendigung und Umgang mit eigenen Grenzen zur
Sprache.
Es
werden
ergänzend
kognitiv-verhaltenstherapeutische
Techniken
zur
Bearbeitung
von
Alpträumen
sowie
achtsamkeitsbasiertes
Vorgehen
auch
bei
anderen
Störungsbildern dargestellt.
Methoden: Videodemonstration, Übungen mit Rollenspielen,
Vortrag und Diskussion
BLOCK C
Kurs X
Dr. Ph. Martius, Dr. S. Kraemer
Crossing borders
Anhand von Fallbeispielen sollen in diesem Kurs Unterschiede
und Gemeinsamkeiten der beiden bis dahin vorgestellten
Therapieverfahren herausgearbeitet und diskutiert werden.
18.-19.9.2009
Dadurch können auch die essentiellen Bestandteile von TFP
und DBT nochmals vertiefend besprochen werden.
Die wissenschaftlichen Befunde zu beiden Verfahren werden
präsentiert.
Kurs T
Traumatherapie
30.-31.10.2009
Dr. Ph. Martius, NN
Viele
Patienten
mit
Symptomen
einer
schweren
Persönlichkeitsstörung sind mehr oder weniger schwer und
komplex traumatisiert.
In Absprache mit den EMDR-Instituten in Österreich und
Deutschland, die selbst eine Fortbildungsreihe zum Thema
Traumatherapie in Südtirol plant, werden gemeinsame oder
einander ergänzende Fortbildungsinhalte angeboten.
Kurs KIP und
Kunsttherapie
4.-5.12.2009
Dr. B.Brömmel, Dr. Ph. Martius, Dr. F. Moser, Prof. F. von Spreti
Die Katathym-Imaginative Psychotherapie ist ein auf H. Leuner
zurückgehendes Behandlungskonzept, das mit Erfolg bei
Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen eingesetzt
werden kann. Im Kurs werden die Grundlagen vermittelt, und
die Anwendung anhand von Fallbeispielen diskutiert.
In der Kunsttherapie kann das Bild zum Projektionsfeld der
Affekte werden und als „Äußerliches“ zur frühen Triangulierung
im therapeutischen Bündnis beitragen. Kunsttherapeutische
Grundlagen, Selbsterfahrungselemente werden in diesem Kurs
vermittelt, Fallvignetten dienen der Veranschaulichung.
Kurs KJ
F. Moser, Dr. Ph. Martius, NN
Schwere
Im Bereich der Kinder- und Jugendlichen-Psychiatrie und -
Persönlichkeitsstörun
gen bei Kindern und
Jugendlichen
12.-13. Februar 2010
Psychotherapie wird zunächst die Problematik einer
entsprechenden Diagnostik erörtert. Die Schnittmengen zu
anderen typischen Diagnosen dieser Altersgruppe wie
Verhaltensdevianz
und
Essstörungen
wird
diskutiert.
Anschließend werden mögliche Modelle und die Anwendung
von TFP und DBT in diesem Bereich besprochen. Besonderes
Augenmerk liegt hier auf dem Umgang mit therapeutischen
Grenzsetzungen und mit der Problematik des Sorgerechts.
Die Diskussion von Fallbeispielen ist möglich.
Kurs A
Dr. Ph. Martius, F. Moser
Andere
wissenschaftlich
begründete
Psychotherapieverfahren für
schwere
Persönlichkeitsstörungen
In diesem Kurs werden die Schematherapie nach Young, die
Mentalisierungsbasierte Psychotherapie nach Fonagy und
Bateman, die Interpersonelle Psychotherapie Nach Smith
Benjamin und ggf. weitere Verfahren dargestellt und im Licht
der TFP und der DBT diskutiert.
14.-15. Mai 2010
Seminarzeiten
Freitags von 15.30 – 20.00 Uhr
Samstag von 09.30 – 18.00 Uhr
Supervision
Während der Fortbildungsblöcke A und B sollten sich die Ausbildungsteilnehmer um
Patienten für die Supervision und das Training bemühen. Die Stunden sollten nach
Einverständniserklärung der PatientInnen aufgezeichnet werden (Video).
Die TrainerInnen stehen nach Terminabsprache für Gruppensupervisionen zur
Verfügung.
Evaluation
Die Qualität des Trainings und die Kompetenzerweiterung der Therapeuten durch das
Training sollen in anonymisierter Form mittels Fragebögen wissenschaftlich untersucht
werden. Die Bereitschaft zur Mitarbeit an diesem Projekt von Seiten der
AusbildungsteilnehmerInnen wird vorausgesetzt. Die TeilnehmerInnen werden
regelmäßig über die Ergebnisse unterrichtet.
Die Auswertung erfolgt durch externe WissenschaftlerInnen, die kein persönliches
Interesse an einem der beiden Therapieverfahren haben.
Abschlusszertifikat
Am Ende der Ausbildung erhalten die TeilnehmerInnen ein Abschlusszertifikat,
ausgestellt vom TFP-Institut München und dem KVW Bildungsreferat. Voraussetzung ist
eine Mindestanwesenheit von 80%.
Inhaltliche Koordination
Dr. Franz Moser, BB Meran ([email protected])
Dr. Philipp Martius, Klinik Höhenried/TFP-Institut München
Organisation und Anmeldung
Teilnehmeranzahl
Mindestanzahl: 20 TeilnehmerInnen /Maximalanzahl: 30 TeilnehmerInnen
Bei Restplätzen können GasthörerInnen an einzelnen Wochenenden teilnehmen.
Kursbeitrag
4.600 Euro – zahlbar in 3 Raten (1.900/1.350/1.350 Euro jew. vor Beginn der 3 Blöcke)
(400 Euro pro Wochenende für GasthörerInnen)
Hinweis: anfallende Verpflegungs- und Unterkunftsspesen sowie Supervision sind extra
Landesbeitrag
TeilnehmerInnen aus Südtirol mit den entsprechenden Voraussetzungen haben die
Möglichkeit beim Amt für Ausbildung des Gesundheitspersonals (Frau Dr. Evi Schenk –
Tel. Nr. 0471 / 418155, e-mail: [email protected]) um einen Landesbeitrag
anzusuchen (Studienbeihilfen für Fachausbildungen, Ausbildungspraktika und Anderes,
www.provinz.bz.it/gesundheitswesen/2305). Es können max. 50 % des Kursbeitrages
gewährt werden.
ECM
Es wird um ECM-Credits angesucht.
Voraussetzung für die Zuerkennung der ECM-Punkte ist eine Mindestanwesenheit von
90%.
Kursort
Therapiezentrum Bad Bachgart, St. Pauls 56, 39030 Rodeneck
Auskunft und Anmeldung
KVW Bezirk Brixen
Hofgasse 2
39042 Brixen
Tel. 0472 / 836060
Fax. 0472 / 834447
[email protected]
(s. Anmeldeformular)
Anmeldeschluss: 30. Juni 2008
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