Kapitel 8: Psychophysiologische Störungen

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Psychophysiologische Störungen
-
= psychosomatische Störungen
ernsthafte körperliche Symptome, deren Entstehung/ Verschlimmerung durch
psychische Faktoren verursacht wird
-
≠ Hypochondire, Somatisierungstörung, Konversionsstörung
o Unterschied: organische Erkrankungen,die objektivierbar sind (Laborbefunde)
& den Körper schädigen
-
dazu gehören bspw.
o Asthma
o Tinnitus
o Bluthochdruck
o Kopf- & Rückenschmerzen
o Magen-Darm-Geschwüre
-
weder im DSM-IV noch ICD-10
o DSM-IV
 „psychische Faktoren, die medizinische Krankheitsfaktoren
beeinflussen“
 fällt unter „andere klinisch relevante Probleme“
 betrifft Achse III
o ICD-10
 nicht im Kapitel V (F)
-
jede Krankheit kann durch psychische Faktoren beeinflusst werden
Relevanz psychischer Faktoren bei Beginn, Verlauf & Behandlung einer körperlichen
Krankheit
-
psychische, affektive oder verhaltensbezogene Krankheitsfaktoren sind
o alle psychischen Störungen
o Persönlichkeitsmerkmale
o Bewältigungsformen
o Lebensstil
jede Krankheit kann zumindest teilweise mit Stress zusammenhängen
-
Gesundheitspsychologie & Verhaltensmedizin
- Beschäftigung mit Bedeutung psychischer Faktoren für Gesundheit
- Therapien (bspw. Biofeddback bei Migränekopfschmerz)
- Gesundheitssystem (bspw. bessere Versorgung unterversorgter Bevölkerungsgruppen)
- Prävention
- Ziel: Beeinflussung von
o schlechten Lebensgewohnheiten
o quälenden psychischen Zuständen
o abweichenden physiologischen Prozessen
o  Förderung der Gesundheit
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Stress & Gesundheit
Allgemeines Adaptionssyndrom nach Selye
- Beschreibung einer biologischen Reaktion auf lange andauernden, unverminderten
körperlichen Stress
- Phase 1: Alarmreaktion
o Stress aktiviert autonomes Nervensystem
o bei zu starker Belastung  Magen-Darm-Geschwüre, Vergrößerung der
Nebennieren, Atrophie des Thymus
- Phase 2: Widerstand
o Anpassung des Organismus an Stress durch verfügbare
Bewältigungsmechanismen
- Phase 3: Erschöpfung
o Weiterbestehen des Stressors oder keine wirksame Reaktion des Organismus
 Organismus stirbt oder irreparable Schädigungen
Problem der reaktionsbasierten Definition
- = Stress als Reaktion auf Umweltbedingungen
- Kriterien sind nicht spezifisch
- emotionale Erregung, Leistungsbeeinträchtigung, physiologische Veränderungen
können auch als Reaktionen auf Reize verstanden werden, die nicht als belastend
empfunden werden
Reizbasierte Definition
- = Stress als Reiz (Stressor)
- Stressor gleichgesetzt mit Umweltbedingungen wie Elektroschocks, Langeweile,
unkontrollierbare Reize, Katastrophen, …
- Stressor als unangenehme Erfahrungen
o stärker (Tod eines geliebten Menschen)
o schwächer (Verkehrsstaus)
o akut (Nichtbestehen einer Prüfung)
o chronisch (belastendes Arbeitsumfeld)
- Probleme
o Was ist ein Stressor?
o auch positive Ereignisse können Stressoren sein, wenn sie Anpassung
erfordern
o best. Ereignis bewirkt nicht bei allen Menschen Stress
Annahme von Lazarus
- objektive Definition psychischer Stressoren ist unmöglich
- Bedeutung kognitiver Aspekte von Stress
o Wie wird Umwelt wahrgenommen & beurteilt?
o Stress, wenn adaptive Möglichkeiten überschritten sind
Coping
- = Bewältigungsverhalten, bezogen auf Problembewältigung & Umgang mit den mit
Problem verbundenen Emotionen
- 1.) problemorientiertes Coping
o direkte Handlungen  Problemlösung
o Informationssuche, bezogen auf Problemlösung
o Bsp.: Lernplan
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-
-
2.) emotionsorientiertes Coping
o Anstrengungen, um negative emotionale Reaktionen auf Stress abzubauen
o Bsp.: Ablenkung, Entspannung
Wirksamkeit der Bewältigungsstrategien abhängig von Situation
 Stress allein hat keine physischen & psychischen Auswirkungen!
 Entscheidend ist die Reaktion auf den Stressor
Moderatoren des Zusammenhangs von Stress & Krankheit
- soziale Unterstützung
o strukturelle soziale Unterstützung
 elementares soziales Netz
 Familienstand, Anzahl der Freunde
 Prädiktor für Mortalität
o funktionale soziale Unterstützung
 Qualität der Beziehungen
 mehr funktionale Unterstützung
  geringere Häufigkeit von Arteriosklerose
(Arterienverengung)
  bessere Fähigkeit bei Frauen, sich an chronische
rheumatische Arthritis anzupassen
-
Wirkungsweise der sozialen Unterstützung
o gesteigerte Wahrscheinlichkeit für positives Gesundheitsverhalten
o direkte Auswirkungen auf biologische Prozesse
 geringe soziale Unterstützung  mehr negative Emotionen 
Beeinflussung der Hormonkonzentration & des Immunsystems
o während sozialer Interaktion möglicherweise Freisetzung von Oxytocin 
verminderte Aktivität des sympathischen Nervensystems  Abschwächung
der physiologischen Auswirkungen eines Stressors
o ABER: bei sehr starken Belastungen kann Wirkung sozialer Unterstützung
versagen
Theorien zum Zusammenhang von Stress & Krankheit
- indirekte Auswirkungen von Stress
o Zusammenhang zw. Stress & Krankheit eher aufgrund indirekter
Verhaltensänderungen als aufgrund direkter biologischer Auswirkungen
o starke Belastung
  Verhaltesnänderungen (bspw. verstärkter Tabak- /Alkoholkonsum)
  Erhöhung des Krankheitsrisikos
biologische Theorien zur Entstehung psychophysiologischer Störungen
- Theorie der Organschwäche
o Organ ist schwach & stressanfällig aufgrund genetischer Faktoren, früherer
Krankheiten, Ernährungsgewohnheiten
-
Theorie der spezifischen Reaktion
o jeder Mensch hat ein besonderes autonomes Muster für die Reaktion auf Stress
o  evtl. ist das jeweils reaktivste Körpersystem auch der Ort einer späteren
Krankheit
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-
-
Theorie der protrahierten Exposition gg. Stresshormonen
o stressbedingte biologische Veränderungen können kurzfristig adaptiv sein
o Beeinträchtigungen, wenn Körper sich ständig an Stress anpassen muss 
verändertes Immunsystem  noch stressanfälliger
Stress & Immunsystem
o Veränderungen im Immunsystem aufgrund unterschiedlichster Stressoren
 Prüfungen
 Depressionen
 schmerzliche Verluste
 Ehestreit & Scheidung
 Jobverlust
 Pflege eines Familienmitglieds
 Natur- & Industriekatastrophen
o ABER: noch unklar, ob stressbedingte Immunsystemveränderungen so stark
sind, dass sie Krankheitsrisiko erhöhen
o sekretorische Immunität
 Sekrete (Tränen, Speichel, etc.) beinhalten Immunglobulin A, das
Antikörper enthält, die als 1. Verteidigung gg. eindringende Viren &
Bakterien fungieren
 Zahl dieser Antikörper ist an Stimmungsveränderungen gebunden
 Abnahme positiver Ereignisse & Zunahme negativer Ereignisse 
Zunahme der negativen Stimmung  niedrigeres Antikörperniveau im
Immunglobulin A  Zunahme des Infektionsrisikos bei Kontakt mit
Viren
psychologische Theorien zur Entstehung psychophysiologischer Störungen
- suchen Ursachen in folgenden Faktoren
o unbewusste emotionale Verfassung
o Persönlichkeitsmerkmale
o kognitive Bewertungen
o spezielle Formen der Stressbewältigung
- psychodynamische Theorien
o spezielle Konflikte & die damit einhergehenden negativen Emotionen 
Krankheit
o unterdrückte aggressive Impulse  chronischer emotionaler Zustand, der
Hypertonie auslösen kann
- Kognitionen & Verhalten
o Kummer & Sorgen  Beeinflussung der Aktivität des sympathischen
Nervensystems & der Sekretion von Stresshormonen  Körper ist in ständiger
Alarmsituation, die länger anhält, als Körper es vertragen kann
o Bewertung, Bewältigung, Persönlichkeitsmerkmale, Geschlecht
Geschlechtszugehörigkeit
- geringere Mortalität bei Frauen in jedem Alter
- Frauen haben allgemein schlechterer Gesundheit
- Ursache: Östrogen als Schutzfaktor?
o kardiovaskuläre Erkrankungen bei Frauen nach Menopasuse & nach
Ovarienentferunung häufiger als bei Frauen vor Menopause
o
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Kardiovaskuläre Störungen
-
= Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
 50% der Todesfälle in Europa
2 Formen, die durch Stress negativ beeinflusst werden
o Bluthochdruck
o koronare Herzkrankheiten
 häufigste Todesursache unter kardiovaskulären Erkrankungen
Essentielle (primäre) Hypertonie
- = Bluthochdruck ohne erkennbare organische Ursache
- disponiert für
o Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
o Herzinfarkt
o Schlaganfälle
o tödliches Nierenversagen
- = „stiller Killer“, da viele Menschen Hypertonie nicht bemerken
-
normaler Blutdruck eines jungen Erwachsenen
o 120-80
o systolischer Blutdruck (120)
 arterieller Druck, wenn sich Herzkammern zusammenziehen & Herz
pumpt
o diastolischer Blutdruck (80)
 arterieller Druck, wenn sich Herzkammern entspannen & Herz ruht
-
physiologische Ursachen
o genetische Disposition
o Fettleibigkeit
o übermäßiger Alkohol- & Salzkonsum
o erhöhtes Herzzeitvolumen (die aus linker Herzkammer ausgetriebene
Blutmenge)
o erhöhter Widerstand in Arterien (Vasokonstriktion)
o  komplexes Zusammenwirken von sympathischem Nervensystem,
Hormonen, Salz- & Wasserhaushalt
  diese können durch psychischen Stress beeinträchtigt werden
-
psychischer Stress & Blutdruckanstieg
o anstrengende Besprechungen, Naturkatastrophen, Stress am Arbeitsplatz 
vorübergehender Blutdruckanstieg
o best. prädisponierende Faktoren oder bspw. Aktivierung des sympathischen
Nervensystems durch Ärger sind erforderlich, damit Stress zu essentieller
Hypertonie führt
o positive & negative (v.a. Ärger) Emotionen hängen mit erhöhtem Blutdruck
zusammen
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-
prädisponierende Faktoren
o psychische Diathese = man ärgert sich leicht
o bei Männern: Zusammenhang zw. Ausdruck von Ärger & Blutdruckanstieg
o bei Frauen: Zusammenhang zw. Unterdrückung von Ärger & Blutdruckanstieg
o Männer, aber nicht Frauen , mit Neigung, sich leicht zu ärgern, hatten erhöhten
Blutdruck
-
kardiovaskläre Reaktivität
o = Ausmaß, in dem Blutdruck & Herzfrequenz bei Stress ansteigen
o = biologische Prädisposition für Hypertonie (& koronare Herzkrankheit)
o Menschen mit Hypertonie in Familiengeschichte haben stärkere
Blutdruckreaktivität auf verschiedene Stressoren
  genetische Übertragung der Blutdruckreaktivität
o Zusammenhang zw. Reaktivität & anderen für Hypertonie bekannten
Risikofaktoren (bspw. soziale Schicht, ethnische Zugehörigkeit)
o  kaum Nachweise, dass Reaktivität Bluthochdruck vorhersagen kann
o Hinweise, dass Mechanismen versagen, die der Aktivität im sympathischen
Nervensystem entgegenwirken  anhaltender Blutdruckanstieg
 wenn Blutdruck erst nach längerer Zeit wieder auf normalen Wert
zurückkehrt  höhere Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck
Koronare Herzkrankheit (KHK)
- 2 Hauptformen
o Angina Pectoris
 Paroxysmen: plötzlich einsetzende Schmerzen im Brustkorb (hinter
Brustbein), die in linke Schulter-Arm-Hand-Region ausstrahlen
 Ursache: Ischämie (unzureichende Sauerstoffversorgung des Herzens)
 Ursachen der Ischämie
o Arteriosklerose der Herzkranzgefäße
o Verengung / Verhärtung der Herzkrankarterien durch
Fettablagerungen (Cholesterin)
o Verengung der Blutgefäße
 stumme Ischämie: ischämische Episoden ohne Schmerzen
 im Voraus immer körperliche oder emotionale Belastungen
 Behandlung: Ruhe oder Medikamente
 nur seltene ernsthafte Schädigung des Herzmuskels, da Blutzufluss
reduziert, aber nicht unterbrochen
o Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
 Ursache: Verengung einer oder mehrerer Herzkranzarterien führt zu
völligem Verschluss, unzureichende Sauerstoffversorgung des Herzens
 eine der häufigsten Todesursachen
 führt zu dauerhafter Herzschädigung
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Risikofaktoren für KHK
- Alter
- Geschlecht (höheres Risiko bei Männern)
- Rauche
- erhöhter Blutdruck
- erhöhter Cholesterinspiegel
- Vergrößerung der linken Herzkammer
- Fettleibigkeit
- langfristiger Bewegungsmangel
- übermäßiger Alkoholkonsum
- Diabetes
Stress & Myokardinfarkt
- kurzfristige Auslöser wie körperliche Belastungen & Wutanfälle
- akuter Stress
- chronische Stressoren wie Ehekonflikte & finanzielle Sorgen
- Belastung am Arbeitsplatz
Psychische Diathesen der KHK
- Typ- A-Verhaltensmuster
o stark wettbewerbs- & leistungsmotiviert
o Sinn für Schnelllebigkeit & wie sehr man sich beeilen muss
o beträchtliche Aggressivität & Feindseligkeit gg. anderen
o  uneindeutige Belege für Vorhersagevalidität
o  Annahme, dass Zynismus ein wichtiger Faktor im Typ- A- Komplex ist
- Typ- D- Persönlichkeit
o starke negative Affektivität (Angst, Ärger, Depression), die Emotionen werden
aber nicht ausgedrückt
Biologische Diathesen der KHK
- Herzfrequenzreaktivität
o starke Veränderungen der Herzfrequenz  Veränderung der Kraft, mit der
Blut durch Arterien gepumpt wird  Arterienschädigungen  erhöhtes Risiko
für Myokardinfarkt
- Herzfrequenzvariabilität
o = Index für Aktivierung des parasympathischen Teils des autonomen
Nervensystems
o bei Pat. mit Herzanfall war höhere Herzfrequenzvariabilität ein Prädiktor für
geringere Mortalität
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Asthma
Symptome
- Bronchialverengung: Verengung der Luftwege mit schwerer & keuchender Atmung
o  ausgelöst durch Virusinfektionen, Allergene, Umweltschadstoffe, Rauch,
körperliche Bewegung, Kälte, starke Emotionen
- Entzündung des Lungengewebes durch Immunsystem  erhöhte Schleimsekretion &
Ödeme
Asthmaanfälle
- intermittierendes Auftreten
- unterschiedliche Schwere
- meistens in frühen Morgenstunden
- bei manchen Pat. saison- & pollenflugabhängig
- keine ständige Blockade der Luftwege, sondern völlige Normalisierung des
Respirationssystems (spontan oder nach Behandlung)
- plötzliches Einsetzen
o Engegefühl in Brust
o Keuchen & Husten
o Auswurf
o evtl. Panikattacken  Verschlimmerung des Anfalls
o Glaube, zu ersticken
Ätiologie
- psychische Faktoren
o Angst
o durch Frustration erzeugte Spannung
o Zorn
o Depression
o antizipierte freudige Erregung
o stärkere Emotionalität
o emotionale Erregung
o schlechte Stimmung
- uneindeutige Befunde bzgl. Eltern-Kind-Beziehung
o Rolle der Familie als Ursachen- oder Aufrechterhaltungsvariable?
- physiologische Prädisposition
o Atemwegsinfektion  Schwächung der Lunge
o erbliche Diathese
o geringere Reaktionsbereitschaft des sympathischen Nervensystems
-  Diathese-Stress-Modell: Sind Atemwege für Asthma prädisponiert, kann eine
Interaktion von psychischen Stressoren & bestehender Diathese die Krankheit zum
Ausbruch bringen
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Chronische Schmerzen
Merkmale
- Funktionseinschränkungen (bspw. der Arbeitsfähigkeit)
- depressive Verstimmungen
- familiäre Probleme
- individuelles Leid
- häufige Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung
- vorzeitige Invalidität
o  enorme Kosten
Diagnostik
- im DSM-IV & ICD-10 unter „somatoforme Störungen“
- Einordnung mittels multiaxialem System anhand von 5 Achsen
o betroffenes Körperteil
o betroffenes Körpersystem
o zeitliche Charakteristika des Schmerzes
o Schmerzintensität
o vermutete Ätiologie
- Multiaxiale Schmerzklassifikation zusätzlich zur ICD-10-Diagnose
o Beschreibung des Schmerzproblems auf motorisch-verhaltensnaher,
emotionaler & kognitiver Ebene & auf Ebene der Stressoren &
Personenmerkmale
o Erfassung funktionaler Zusammenhänge
 Schmerzäußerungen
 situative Bedingungen
 Reaktionen der Umwelt
Psychobiologisches Erklärungsmodell
- Gate- Control- Theorie
o best. Neuronen im Rückenmark haben Torfunktion
 übergeordnete Mechanismen (bspw. vom Gehirn absteigende,
schmerzdämpfende Impulse) modulieren die Weiterleitung von
Schmerzimpulsen aus der Peripherie
o subjektive Überzeugungen, eigenes Verhalten & emotionales Befinden
beeinflussen, wie weit das Tor für Schmerzafferenzen offen steht
-  sehr vereinfachtes Modell
Therapie der chronischen Schmerzen
- Problem: große Behandlungsresistenz
- Bewältigungsfertigkeiten  trotz Schmerzen hohe Lebensqualität
o Training kognitiver Bewältigungsstrategien
o Verhaltensübungen zum Schmerzumgang
o Übungen zur physischen Reaktivierung
o Stressbewältigung
o Aufbau einer positiv- bewältigenden Einstellung gg. Schmerz
- Biofeedback
o besonders bei Kopf- & Rückenschmerzen
o  Verbesserung der Wahrnehmung & willkürliche Beeinflussung körperlicher
Reaktionen
- Reduzierung der Stresssensibilität & der Muskelanspannung
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-
Verbesserung der Körperwahrnehmung
Steigerung des Selbstvertrauens
AIDS
- = acquired immunodeficiency syndrome; erworbenes Immundefektsyndrom
- Immunsystem wird durch HIV massiv geschwächt
o hohes Risiko für opportunistische & lebensbedrohende Krankheiten
 Kaposi-Sarkom
 seltene Formen von Lymphdrüsenkrebs
 Infektionen aufgrund gefährlicher Pilze, Viren, Bakterien
- Risiko
o ungeschützter GV
o Austausch unsterilisierter Nadeln beim Drogenkonsum
o HIV-infizierte Mütter (Plazentaschranke unwirksam & Stillen)
- Präventionsstrategien
o Verhaltensänderung
o Informierung der Bevölkerung über AIDS
o Erläuterung von Risiken & hochriskanten Situationen
o Anleitung zur Verwendung von Kondomen
o Schulung der sozialen Fertigkeiten
Tinnitus
- Pfeifen im Ohr
- mögliche Ursachen
o Fehlfunktion der Haar-Sinneszellen im Innenohr
o Überkompensation von Hörstörungen
- Behandlung: Verbesserung der Durchblutung im Ohr  Infusionen mit
gefäßerweiternden Substanzen
Sozioökonomischer Status, ethnische Zugehörigkeit & Gesundheit
- höhere Mortalitätsraten bei Krankheiten in niedrigen sozialen Schichten
o weniger gesundheitsbewusstes Verhalten
o beschränkter Zugang zu Gesundheitsdiensten
o größere Exposition gg. Stressoren
o weniger Wissen über Erkennung & Behandlung von Krankheiten
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Therapie psychophysiologischer Störungen
- enge Zusammenarbeit zw. Arzt & Therapeut
- Reduktion von Angst, Depression & Ärger
Behandlung der Hypertonie & Vorbeugung gg. koronare Herzkrankheit
- Bluthochdruckmedikamente haben Nebenwirkungen
o Benommenheit
o Schwindel
o Erektionsstörungen
-  nichtpharmakologische Behandlungen
o Gewichtsreduzierung
o Einschränkung der Kochsalzaufnahme
o Sport
o  diese 3  auch Senkung des Cholesterinspiegels
o Aufgabe des Rauchens
o Verminderter Alkoholkonsum
- Provastatin gg. Foranschreiten von Arteriosklerose
- Entspannungstraining
o Pat. mit Bluthochdruck sollen lernen, die Erregung des sympathischen
Nervensystems durch Muskelentspannungstraining zu senken
 glgtl. wird Training durch Biofeedback unterstützt
o uneindeutige Befundlage zur Wirksamkeit
- kognitive Veränderungen & Ärgerabbau  Blutdrucksenkung
Biofeedback
- Biofeedback liefert genau Infos & führt dadurch zu bewussterer Wahrnehmung der
somatischen Aktivität
o Muskelaktivität
o Hirnströme
o Hauttemperatur
o Herzfrequenz
o Blutdruck
- bei Behandlung von essentieller Hypertonie sind Ergebnisse zwar positiv, jedoch noch
uneindeutig
o Biofeedback kombiniert mit Entspannungstraining möglicherweise wirksamer
als nur Biofeedback
- bei Behandlung von Kopfschmerzen zwar wirksam, jedoch könnte Wirksamkeit auch
auf kognitive Faktoren zurückzuführen sein
o Gefühle der Selbstwirksamkeit & der inneren Kontrolle sind hier
entscheidender als Biofeedback an sich
Stressmanagement
- = Strategie zur Reduzierung stressbedingter Defizite des Immunsystems
- erfolgreich eingesetzt bei
o Spannungskopfschmerzen
o Krebs
o Bluthochdruck
o chronische Schmerzen
- Erregungsreduktion via Muskelentspannungstechniken, unterstützt durch Biofeedback
- kognitive Umstrukturierung
- Verhaltenstraining (bspw. Fertigkeiten zum Zeitmanagement, soziale Fertigkeiten)
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-
Ansätze zur Veränderung der Umgebung
o bspw. soziale Unterstützung, Gewährleistung von mehr Privatsphäre
Exkurs: Bewältigung von Krebs
- Linderung von Angst & Depression
- Förderung von Mut & Aktivität
- aktive/ optimistische Haltung
- psychosoziale Interventionen wie unterstützende Gruppentherapie
o soziale Unterstützung
o Verständnis & Trost
o Selbsthypnose zur Bekämpfung von Schmerz, Müdigkeit, Angst & Depression
- Problemlösetherapie
o Hilfe bei alltäglichen Lebensanforderungen
o  stärkeres Kontrollgefühl
o auch einzusetzen beim Pflegepersonal
Schmerzbewältigung
- bei nicht adaptiven, also situationsunangemessenen, Schmerzen
- nicht immer Relation zw. schmerzauslösendem Reiz (nozizeptive Reizung) &
Schmerzempfindung
- Schmerzbekämpfung mittels
o Ablenkung & erneuter Aufmerksamkeit
o weniger Angst
o Optimismus
o Kontrollgefühl
o Gefühl, dass das eigene Tun Sinn & Ziel hat
- patientengesteuerte Analgesie zur Behandlung akuter Schmerzen
o Pat. kann selbst entscheiden, wie viel Schmerzmittel er einnimmt (bis zu
vorher festgelegter Obergrenze)
o  Pat. empfinden mehr Schmerzlinderung & verwenden weniger Analgetika
o Schmerzreduktion, obwohl Aufmerksamkeit auf Schmerz gerichtet ist
  positive Effekte der Kontrolle sind stärker als negative
Auswirkungen der Konzentration auf Schmerz
- Behandlung chronischer Schmerzen
o Konzentration auf Leiden & Schmerzverhalten
o Anstreben realistischer Ziele (schmerzfreies Leben ist evtl. nicht möglich)
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