Psychophysiologische Störungen - = psychosomatische Störungen ernsthafte körperliche Symptome, deren Entstehung/ Verschlimmerung durch psychische Faktoren verursacht wird - ≠ Hypochondire, Somatisierungstörung, Konversionsstörung o Unterschied: organische Erkrankungen,die objektivierbar sind (Laborbefunde) & den Körper schädigen - dazu gehören bspw. o Asthma o Tinnitus o Bluthochdruck o Kopf- & Rückenschmerzen o Magen-Darm-Geschwüre - weder im DSM-IV noch ICD-10 o DSM-IV „psychische Faktoren, die medizinische Krankheitsfaktoren beeinflussen“ fällt unter „andere klinisch relevante Probleme“ betrifft Achse III o ICD-10 nicht im Kapitel V (F) - jede Krankheit kann durch psychische Faktoren beeinflusst werden Relevanz psychischer Faktoren bei Beginn, Verlauf & Behandlung einer körperlichen Krankheit - psychische, affektive oder verhaltensbezogene Krankheitsfaktoren sind o alle psychischen Störungen o Persönlichkeitsmerkmale o Bewältigungsformen o Lebensstil jede Krankheit kann zumindest teilweise mit Stress zusammenhängen - Gesundheitspsychologie & Verhaltensmedizin - Beschäftigung mit Bedeutung psychischer Faktoren für Gesundheit - Therapien (bspw. Biofeddback bei Migränekopfschmerz) - Gesundheitssystem (bspw. bessere Versorgung unterversorgter Bevölkerungsgruppen) - Prävention - Ziel: Beeinflussung von o schlechten Lebensgewohnheiten o quälenden psychischen Zuständen o abweichenden physiologischen Prozessen o Förderung der Gesundheit 1 Stress & Gesundheit Allgemeines Adaptionssyndrom nach Selye - Beschreibung einer biologischen Reaktion auf lange andauernden, unverminderten körperlichen Stress - Phase 1: Alarmreaktion o Stress aktiviert autonomes Nervensystem o bei zu starker Belastung Magen-Darm-Geschwüre, Vergrößerung der Nebennieren, Atrophie des Thymus - Phase 2: Widerstand o Anpassung des Organismus an Stress durch verfügbare Bewältigungsmechanismen - Phase 3: Erschöpfung o Weiterbestehen des Stressors oder keine wirksame Reaktion des Organismus Organismus stirbt oder irreparable Schädigungen Problem der reaktionsbasierten Definition - = Stress als Reaktion auf Umweltbedingungen - Kriterien sind nicht spezifisch - emotionale Erregung, Leistungsbeeinträchtigung, physiologische Veränderungen können auch als Reaktionen auf Reize verstanden werden, die nicht als belastend empfunden werden Reizbasierte Definition - = Stress als Reiz (Stressor) - Stressor gleichgesetzt mit Umweltbedingungen wie Elektroschocks, Langeweile, unkontrollierbare Reize, Katastrophen, … - Stressor als unangenehme Erfahrungen o stärker (Tod eines geliebten Menschen) o schwächer (Verkehrsstaus) o akut (Nichtbestehen einer Prüfung) o chronisch (belastendes Arbeitsumfeld) - Probleme o Was ist ein Stressor? o auch positive Ereignisse können Stressoren sein, wenn sie Anpassung erfordern o best. Ereignis bewirkt nicht bei allen Menschen Stress Annahme von Lazarus - objektive Definition psychischer Stressoren ist unmöglich - Bedeutung kognitiver Aspekte von Stress o Wie wird Umwelt wahrgenommen & beurteilt? o Stress, wenn adaptive Möglichkeiten überschritten sind Coping - = Bewältigungsverhalten, bezogen auf Problembewältigung & Umgang mit den mit Problem verbundenen Emotionen - 1.) problemorientiertes Coping o direkte Handlungen Problemlösung o Informationssuche, bezogen auf Problemlösung o Bsp.: Lernplan 2 - - 2.) emotionsorientiertes Coping o Anstrengungen, um negative emotionale Reaktionen auf Stress abzubauen o Bsp.: Ablenkung, Entspannung Wirksamkeit der Bewältigungsstrategien abhängig von Situation Stress allein hat keine physischen & psychischen Auswirkungen! Entscheidend ist die Reaktion auf den Stressor Moderatoren des Zusammenhangs von Stress & Krankheit - soziale Unterstützung o strukturelle soziale Unterstützung elementares soziales Netz Familienstand, Anzahl der Freunde Prädiktor für Mortalität o funktionale soziale Unterstützung Qualität der Beziehungen mehr funktionale Unterstützung geringere Häufigkeit von Arteriosklerose (Arterienverengung) bessere Fähigkeit bei Frauen, sich an chronische rheumatische Arthritis anzupassen - Wirkungsweise der sozialen Unterstützung o gesteigerte Wahrscheinlichkeit für positives Gesundheitsverhalten o direkte Auswirkungen auf biologische Prozesse geringe soziale Unterstützung mehr negative Emotionen Beeinflussung der Hormonkonzentration & des Immunsystems o während sozialer Interaktion möglicherweise Freisetzung von Oxytocin verminderte Aktivität des sympathischen Nervensystems Abschwächung der physiologischen Auswirkungen eines Stressors o ABER: bei sehr starken Belastungen kann Wirkung sozialer Unterstützung versagen Theorien zum Zusammenhang von Stress & Krankheit - indirekte Auswirkungen von Stress o Zusammenhang zw. Stress & Krankheit eher aufgrund indirekter Verhaltensänderungen als aufgrund direkter biologischer Auswirkungen o starke Belastung Verhaltesnänderungen (bspw. verstärkter Tabak- /Alkoholkonsum) Erhöhung des Krankheitsrisikos biologische Theorien zur Entstehung psychophysiologischer Störungen - Theorie der Organschwäche o Organ ist schwach & stressanfällig aufgrund genetischer Faktoren, früherer Krankheiten, Ernährungsgewohnheiten - Theorie der spezifischen Reaktion o jeder Mensch hat ein besonderes autonomes Muster für die Reaktion auf Stress o evtl. ist das jeweils reaktivste Körpersystem auch der Ort einer späteren Krankheit 3 - - Theorie der protrahierten Exposition gg. Stresshormonen o stressbedingte biologische Veränderungen können kurzfristig adaptiv sein o Beeinträchtigungen, wenn Körper sich ständig an Stress anpassen muss verändertes Immunsystem noch stressanfälliger Stress & Immunsystem o Veränderungen im Immunsystem aufgrund unterschiedlichster Stressoren Prüfungen Depressionen schmerzliche Verluste Ehestreit & Scheidung Jobverlust Pflege eines Familienmitglieds Natur- & Industriekatastrophen o ABER: noch unklar, ob stressbedingte Immunsystemveränderungen so stark sind, dass sie Krankheitsrisiko erhöhen o sekretorische Immunität Sekrete (Tränen, Speichel, etc.) beinhalten Immunglobulin A, das Antikörper enthält, die als 1. Verteidigung gg. eindringende Viren & Bakterien fungieren Zahl dieser Antikörper ist an Stimmungsveränderungen gebunden Abnahme positiver Ereignisse & Zunahme negativer Ereignisse Zunahme der negativen Stimmung niedrigeres Antikörperniveau im Immunglobulin A Zunahme des Infektionsrisikos bei Kontakt mit Viren psychologische Theorien zur Entstehung psychophysiologischer Störungen - suchen Ursachen in folgenden Faktoren o unbewusste emotionale Verfassung o Persönlichkeitsmerkmale o kognitive Bewertungen o spezielle Formen der Stressbewältigung - psychodynamische Theorien o spezielle Konflikte & die damit einhergehenden negativen Emotionen Krankheit o unterdrückte aggressive Impulse chronischer emotionaler Zustand, der Hypertonie auslösen kann - Kognitionen & Verhalten o Kummer & Sorgen Beeinflussung der Aktivität des sympathischen Nervensystems & der Sekretion von Stresshormonen Körper ist in ständiger Alarmsituation, die länger anhält, als Körper es vertragen kann o Bewertung, Bewältigung, Persönlichkeitsmerkmale, Geschlecht Geschlechtszugehörigkeit - geringere Mortalität bei Frauen in jedem Alter - Frauen haben allgemein schlechterer Gesundheit - Ursache: Östrogen als Schutzfaktor? o kardiovaskuläre Erkrankungen bei Frauen nach Menopasuse & nach Ovarienentferunung häufiger als bei Frauen vor Menopause o 4 Kardiovaskuläre Störungen - = Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems 50% der Todesfälle in Europa 2 Formen, die durch Stress negativ beeinflusst werden o Bluthochdruck o koronare Herzkrankheiten häufigste Todesursache unter kardiovaskulären Erkrankungen Essentielle (primäre) Hypertonie - = Bluthochdruck ohne erkennbare organische Ursache - disponiert für o Arteriosklerose (Arterienverkalkung) o Herzinfarkt o Schlaganfälle o tödliches Nierenversagen - = „stiller Killer“, da viele Menschen Hypertonie nicht bemerken - normaler Blutdruck eines jungen Erwachsenen o 120-80 o systolischer Blutdruck (120) arterieller Druck, wenn sich Herzkammern zusammenziehen & Herz pumpt o diastolischer Blutdruck (80) arterieller Druck, wenn sich Herzkammern entspannen & Herz ruht - physiologische Ursachen o genetische Disposition o Fettleibigkeit o übermäßiger Alkohol- & Salzkonsum o erhöhtes Herzzeitvolumen (die aus linker Herzkammer ausgetriebene Blutmenge) o erhöhter Widerstand in Arterien (Vasokonstriktion) o komplexes Zusammenwirken von sympathischem Nervensystem, Hormonen, Salz- & Wasserhaushalt diese können durch psychischen Stress beeinträchtigt werden - psychischer Stress & Blutdruckanstieg o anstrengende Besprechungen, Naturkatastrophen, Stress am Arbeitsplatz vorübergehender Blutdruckanstieg o best. prädisponierende Faktoren oder bspw. Aktivierung des sympathischen Nervensystems durch Ärger sind erforderlich, damit Stress zu essentieller Hypertonie führt o positive & negative (v.a. Ärger) Emotionen hängen mit erhöhtem Blutdruck zusammen 5 - prädisponierende Faktoren o psychische Diathese = man ärgert sich leicht o bei Männern: Zusammenhang zw. Ausdruck von Ärger & Blutdruckanstieg o bei Frauen: Zusammenhang zw. Unterdrückung von Ärger & Blutdruckanstieg o Männer, aber nicht Frauen , mit Neigung, sich leicht zu ärgern, hatten erhöhten Blutdruck - kardiovaskläre Reaktivität o = Ausmaß, in dem Blutdruck & Herzfrequenz bei Stress ansteigen o = biologische Prädisposition für Hypertonie (& koronare Herzkrankheit) o Menschen mit Hypertonie in Familiengeschichte haben stärkere Blutdruckreaktivität auf verschiedene Stressoren genetische Übertragung der Blutdruckreaktivität o Zusammenhang zw. Reaktivität & anderen für Hypertonie bekannten Risikofaktoren (bspw. soziale Schicht, ethnische Zugehörigkeit) o kaum Nachweise, dass Reaktivität Bluthochdruck vorhersagen kann o Hinweise, dass Mechanismen versagen, die der Aktivität im sympathischen Nervensystem entgegenwirken anhaltender Blutdruckanstieg wenn Blutdruck erst nach längerer Zeit wieder auf normalen Wert zurückkehrt höhere Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck Koronare Herzkrankheit (KHK) - 2 Hauptformen o Angina Pectoris Paroxysmen: plötzlich einsetzende Schmerzen im Brustkorb (hinter Brustbein), die in linke Schulter-Arm-Hand-Region ausstrahlen Ursache: Ischämie (unzureichende Sauerstoffversorgung des Herzens) Ursachen der Ischämie o Arteriosklerose der Herzkranzgefäße o Verengung / Verhärtung der Herzkrankarterien durch Fettablagerungen (Cholesterin) o Verengung der Blutgefäße stumme Ischämie: ischämische Episoden ohne Schmerzen im Voraus immer körperliche oder emotionale Belastungen Behandlung: Ruhe oder Medikamente nur seltene ernsthafte Schädigung des Herzmuskels, da Blutzufluss reduziert, aber nicht unterbrochen o Myokardinfarkt (Herzinfarkt) Ursache: Verengung einer oder mehrerer Herzkranzarterien führt zu völligem Verschluss, unzureichende Sauerstoffversorgung des Herzens eine der häufigsten Todesursachen führt zu dauerhafter Herzschädigung 6 Risikofaktoren für KHK - Alter - Geschlecht (höheres Risiko bei Männern) - Rauche - erhöhter Blutdruck - erhöhter Cholesterinspiegel - Vergrößerung der linken Herzkammer - Fettleibigkeit - langfristiger Bewegungsmangel - übermäßiger Alkoholkonsum - Diabetes Stress & Myokardinfarkt - kurzfristige Auslöser wie körperliche Belastungen & Wutanfälle - akuter Stress - chronische Stressoren wie Ehekonflikte & finanzielle Sorgen - Belastung am Arbeitsplatz Psychische Diathesen der KHK - Typ- A-Verhaltensmuster o stark wettbewerbs- & leistungsmotiviert o Sinn für Schnelllebigkeit & wie sehr man sich beeilen muss o beträchtliche Aggressivität & Feindseligkeit gg. anderen o uneindeutige Belege für Vorhersagevalidität o Annahme, dass Zynismus ein wichtiger Faktor im Typ- A- Komplex ist - Typ- D- Persönlichkeit o starke negative Affektivität (Angst, Ärger, Depression), die Emotionen werden aber nicht ausgedrückt Biologische Diathesen der KHK - Herzfrequenzreaktivität o starke Veränderungen der Herzfrequenz Veränderung der Kraft, mit der Blut durch Arterien gepumpt wird Arterienschädigungen erhöhtes Risiko für Myokardinfarkt - Herzfrequenzvariabilität o = Index für Aktivierung des parasympathischen Teils des autonomen Nervensystems o bei Pat. mit Herzanfall war höhere Herzfrequenzvariabilität ein Prädiktor für geringere Mortalität 7 Asthma Symptome - Bronchialverengung: Verengung der Luftwege mit schwerer & keuchender Atmung o ausgelöst durch Virusinfektionen, Allergene, Umweltschadstoffe, Rauch, körperliche Bewegung, Kälte, starke Emotionen - Entzündung des Lungengewebes durch Immunsystem erhöhte Schleimsekretion & Ödeme Asthmaanfälle - intermittierendes Auftreten - unterschiedliche Schwere - meistens in frühen Morgenstunden - bei manchen Pat. saison- & pollenflugabhängig - keine ständige Blockade der Luftwege, sondern völlige Normalisierung des Respirationssystems (spontan oder nach Behandlung) - plötzliches Einsetzen o Engegefühl in Brust o Keuchen & Husten o Auswurf o evtl. Panikattacken Verschlimmerung des Anfalls o Glaube, zu ersticken Ätiologie - psychische Faktoren o Angst o durch Frustration erzeugte Spannung o Zorn o Depression o antizipierte freudige Erregung o stärkere Emotionalität o emotionale Erregung o schlechte Stimmung - uneindeutige Befunde bzgl. Eltern-Kind-Beziehung o Rolle der Familie als Ursachen- oder Aufrechterhaltungsvariable? - physiologische Prädisposition o Atemwegsinfektion Schwächung der Lunge o erbliche Diathese o geringere Reaktionsbereitschaft des sympathischen Nervensystems - Diathese-Stress-Modell: Sind Atemwege für Asthma prädisponiert, kann eine Interaktion von psychischen Stressoren & bestehender Diathese die Krankheit zum Ausbruch bringen 8 Chronische Schmerzen Merkmale - Funktionseinschränkungen (bspw. der Arbeitsfähigkeit) - depressive Verstimmungen - familiäre Probleme - individuelles Leid - häufige Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung - vorzeitige Invalidität o enorme Kosten Diagnostik - im DSM-IV & ICD-10 unter „somatoforme Störungen“ - Einordnung mittels multiaxialem System anhand von 5 Achsen o betroffenes Körperteil o betroffenes Körpersystem o zeitliche Charakteristika des Schmerzes o Schmerzintensität o vermutete Ätiologie - Multiaxiale Schmerzklassifikation zusätzlich zur ICD-10-Diagnose o Beschreibung des Schmerzproblems auf motorisch-verhaltensnaher, emotionaler & kognitiver Ebene & auf Ebene der Stressoren & Personenmerkmale o Erfassung funktionaler Zusammenhänge Schmerzäußerungen situative Bedingungen Reaktionen der Umwelt Psychobiologisches Erklärungsmodell - Gate- Control- Theorie o best. Neuronen im Rückenmark haben Torfunktion übergeordnete Mechanismen (bspw. vom Gehirn absteigende, schmerzdämpfende Impulse) modulieren die Weiterleitung von Schmerzimpulsen aus der Peripherie o subjektive Überzeugungen, eigenes Verhalten & emotionales Befinden beeinflussen, wie weit das Tor für Schmerzafferenzen offen steht - sehr vereinfachtes Modell Therapie der chronischen Schmerzen - Problem: große Behandlungsresistenz - Bewältigungsfertigkeiten trotz Schmerzen hohe Lebensqualität o Training kognitiver Bewältigungsstrategien o Verhaltensübungen zum Schmerzumgang o Übungen zur physischen Reaktivierung o Stressbewältigung o Aufbau einer positiv- bewältigenden Einstellung gg. Schmerz - Biofeedback o besonders bei Kopf- & Rückenschmerzen o Verbesserung der Wahrnehmung & willkürliche Beeinflussung körperlicher Reaktionen - Reduzierung der Stresssensibilität & der Muskelanspannung 9 - Verbesserung der Körperwahrnehmung Steigerung des Selbstvertrauens AIDS - = acquired immunodeficiency syndrome; erworbenes Immundefektsyndrom - Immunsystem wird durch HIV massiv geschwächt o hohes Risiko für opportunistische & lebensbedrohende Krankheiten Kaposi-Sarkom seltene Formen von Lymphdrüsenkrebs Infektionen aufgrund gefährlicher Pilze, Viren, Bakterien - Risiko o ungeschützter GV o Austausch unsterilisierter Nadeln beim Drogenkonsum o HIV-infizierte Mütter (Plazentaschranke unwirksam & Stillen) - Präventionsstrategien o Verhaltensänderung o Informierung der Bevölkerung über AIDS o Erläuterung von Risiken & hochriskanten Situationen o Anleitung zur Verwendung von Kondomen o Schulung der sozialen Fertigkeiten Tinnitus - Pfeifen im Ohr - mögliche Ursachen o Fehlfunktion der Haar-Sinneszellen im Innenohr o Überkompensation von Hörstörungen - Behandlung: Verbesserung der Durchblutung im Ohr Infusionen mit gefäßerweiternden Substanzen Sozioökonomischer Status, ethnische Zugehörigkeit & Gesundheit - höhere Mortalitätsraten bei Krankheiten in niedrigen sozialen Schichten o weniger gesundheitsbewusstes Verhalten o beschränkter Zugang zu Gesundheitsdiensten o größere Exposition gg. Stressoren o weniger Wissen über Erkennung & Behandlung von Krankheiten 10 Therapie psychophysiologischer Störungen - enge Zusammenarbeit zw. Arzt & Therapeut - Reduktion von Angst, Depression & Ärger Behandlung der Hypertonie & Vorbeugung gg. koronare Herzkrankheit - Bluthochdruckmedikamente haben Nebenwirkungen o Benommenheit o Schwindel o Erektionsstörungen - nichtpharmakologische Behandlungen o Gewichtsreduzierung o Einschränkung der Kochsalzaufnahme o Sport o diese 3 auch Senkung des Cholesterinspiegels o Aufgabe des Rauchens o Verminderter Alkoholkonsum - Provastatin gg. Foranschreiten von Arteriosklerose - Entspannungstraining o Pat. mit Bluthochdruck sollen lernen, die Erregung des sympathischen Nervensystems durch Muskelentspannungstraining zu senken glgtl. wird Training durch Biofeedback unterstützt o uneindeutige Befundlage zur Wirksamkeit - kognitive Veränderungen & Ärgerabbau Blutdrucksenkung Biofeedback - Biofeedback liefert genau Infos & führt dadurch zu bewussterer Wahrnehmung der somatischen Aktivität o Muskelaktivität o Hirnströme o Hauttemperatur o Herzfrequenz o Blutdruck - bei Behandlung von essentieller Hypertonie sind Ergebnisse zwar positiv, jedoch noch uneindeutig o Biofeedback kombiniert mit Entspannungstraining möglicherweise wirksamer als nur Biofeedback - bei Behandlung von Kopfschmerzen zwar wirksam, jedoch könnte Wirksamkeit auch auf kognitive Faktoren zurückzuführen sein o Gefühle der Selbstwirksamkeit & der inneren Kontrolle sind hier entscheidender als Biofeedback an sich Stressmanagement - = Strategie zur Reduzierung stressbedingter Defizite des Immunsystems - erfolgreich eingesetzt bei o Spannungskopfschmerzen o Krebs o Bluthochdruck o chronische Schmerzen - Erregungsreduktion via Muskelentspannungstechniken, unterstützt durch Biofeedback - kognitive Umstrukturierung - Verhaltenstraining (bspw. Fertigkeiten zum Zeitmanagement, soziale Fertigkeiten) 11 - Ansätze zur Veränderung der Umgebung o bspw. soziale Unterstützung, Gewährleistung von mehr Privatsphäre Exkurs: Bewältigung von Krebs - Linderung von Angst & Depression - Förderung von Mut & Aktivität - aktive/ optimistische Haltung - psychosoziale Interventionen wie unterstützende Gruppentherapie o soziale Unterstützung o Verständnis & Trost o Selbsthypnose zur Bekämpfung von Schmerz, Müdigkeit, Angst & Depression - Problemlösetherapie o Hilfe bei alltäglichen Lebensanforderungen o stärkeres Kontrollgefühl o auch einzusetzen beim Pflegepersonal Schmerzbewältigung - bei nicht adaptiven, also situationsunangemessenen, Schmerzen - nicht immer Relation zw. schmerzauslösendem Reiz (nozizeptive Reizung) & Schmerzempfindung - Schmerzbekämpfung mittels o Ablenkung & erneuter Aufmerksamkeit o weniger Angst o Optimismus o Kontrollgefühl o Gefühl, dass das eigene Tun Sinn & Ziel hat - patientengesteuerte Analgesie zur Behandlung akuter Schmerzen o Pat. kann selbst entscheiden, wie viel Schmerzmittel er einnimmt (bis zu vorher festgelegter Obergrenze) o Pat. empfinden mehr Schmerzlinderung & verwenden weniger Analgetika o Schmerzreduktion, obwohl Aufmerksamkeit auf Schmerz gerichtet ist positive Effekte der Kontrolle sind stärker als negative Auswirkungen der Konzentration auf Schmerz - Behandlung chronischer Schmerzen o Konzentration auf Leiden & Schmerzverhalten o Anstreben realistischer Ziele (schmerzfreies Leben ist evtl. nicht möglich) 12