MACHT KRANKHEIT SINN? Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit in der Psychiatrie SS 2014, Dienstag 18.00 - 20.00 Uhr, 14-tg, Hörsaal A Uni-Hauptgebäude zentral am Bahnhof Dammtor: Edmund-Siemers-Allee 1 Koordination: Prof. Dr. Thomas Bock, Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner Psychische Krankheiten nur als Abweichung von statistischen Normen oder Folge entgleister Transmitter zu verstehen, wird dem Wesen des Menschen nicht gerecht. Philosophische Betrachtungen zu Menschenbild und therapeutischem Handeln eröffnen einen neuen Diskurs zwischen sozialer und somatischer Psychiatrie, zwischen Medizin und Psychologie, zwischen beruflichen Experten und solchen aus eigener Erfahrung: Eine psychische Erkrankung bedeutet Leid und Verunsicherung für alle Beteiligten, zugleich Chance und Notwendigkeit, aus der Erfahrung zu lernen. Es gibt Psychotherapeuten, denen die Kategorie des „Sinns“ nicht fremd ist, Erfahrungen und Studienergebnisse, die diesen Weg bestärken und therapeutische Milieus, die nicht zusätzlich krank machen, sondern Gesundheit fördern. Erfahrene und Wissenschaftler berichten, warum es Sinn macht, die Erfahrungen wieder anzueignen und nicht unbedingt abzuspalten. Doch dafür braucht es auch einen präventiven Raum. 08. April Der Wille zum Sinn – der Wert der Logotherapie Victor Frankl rückt die Sinnsuche ins Zentrum seiner Philosophie und seiner Psychotherapie. Hier sieht er die Voraussetzung für Genesung. Dem eigenen Leiden mit einem eigenen Sinnentwurf begegnen, sich dabei auf andere beziehen und nicht nur um sich selbst drehen. Prof. Dr. Jörg Zimmermann, Chefarzt Bremen, 1. Vors. Dt. Ges. f. Logotherapie und existenzanalytische Psychotherapie 22. April „Sinnfindung und Genesung“ (neues Buch im Psychiatrieverlag!) Haben psychotische Symptome neben aller Widersinnigkeit auch eine Funktion, eine Bedeutung, einen Subjektiven Sinn? Erzählen sie eine Geschichte, die zu entschlüsseln lohnt? Hilft es Psychose- und Lebenserfahrung in Zusammenhang zu bringen, um die Erfahrung wieder anzueignen? Trägt das Psychoseseminar bei zur Genesung? SuSi-Projekt Hamburg. Kristin Klapheck, Friederike Ruppelt, Prof. Dr. Thomas Bock, UKE 06. Mai Eine Station als gesundes Milieu – Soteria in einer Uniklinik Wie konstruktiv kann das Milieu einer Station sein? Wie sind die therapeutischen Beziehungen zu konzipieren? Wieviel Normalität im Tagesablauf ist möglich. „Soteria“ steht für ein besonderes Konzept stationärer Akutbehandlung. Eine Uniklinik macht ihre eigenen Erfahrungen. Ein Bericht des Mitbegründers Dr. Martin Voss, Oberarzt Soteria Berlin-Wedding Sonntag Bipolar-Roadshow (Eintritt 10 Euro. Details s. www.irremenschlich, www.psychenet) Autobiographische Songs von Martin Kolbe (Zürich) und Peter Autschbach (Siegen) 25. Mai 19-22Uhr Vorstellung von Irre menschlich, Ex-In Hamburg und Psychenet. Konzert mit Rudolf Holgerson (Musiker, Lyriker, Fotograf -Freiburg) „Leben mit Manie und Depression“ (Prof. Dr. Thomas Bock) Sebastian Schlösser (Regisseur, Autor - Hamburg: „Lieber Matz, Dein Papa hat ´ne Meise“ Martin Kolbe, (Musiker, Vorstand DGBS) 03. Juno Macht Prävention Sinn? – Bericht aus Schwerpunktschulen Wenn Schüler im Unterricht Menschen mit langer Krisenerfahrung begegnen, verändert sich nicht nur ihr Blick auf psychisch Erkrankte, sondern auch auf sich selbst, nicht nur auf die Psychiatrie, sondern auch auf das Leben. Lehrer schildern, dass sich das Klassenklima ändert. Toleranz gegen andere und Sensibilität zu sich selbst nehmen zu. Ein Erfahrungsbericht von der Zusammenarbeit mit Schwerpunktschulen im Rahmen von Psychenet. Lebenslehrer von Irre menschlich Hamburg e.V., Gyöngyver Sielaff, UKE Hamburg 01. Juli Macht Krankheit Sinn? – aus der Erfahrung lernen Wird Erkrankung als etwas Fremdes erlebt ohne Einflussmöglichkeit oder hat sie mit der eigenen Lebenserfahrung zu tun? Sollen wir die Erfahrung eher abspalten oder können wir sie auch wieder aneignen? Verändert die Ex-In-Ausbildung die eigene Sichtweise? Können wir lernen, aus der Erfahrung zu lernen? Und können Peerberater dabei helfen? TeilnehmerInnen EXperienced-INvolvement-Kurs 8, Gyöngyver Sielaff