SS 2007 1. Welche Aussage zu Interventionen bei Vorliegen einer Lese-Rechtschreibschwäche trifft nicht zu? a) Sekundärstörungen sollten erst nach Behandlung der Lese-Rechtschreibschwäche behandelt werden. b) Das Nootropikum Prirazetam hat sich in Studien als wirksam bei Lese-Rechtschreibschwäche erwiesen. L/ c) Komorbide Aufmerksamkeitsstörungen sollten zu Beginn einer spezifischen Übungsbehandlung medikamentös mitbehandelt werden. d) Es sollten Eltern, Lehrer sowie das betroffene Kind über die Diagnose informiert werden. e) Frühzeitige Behandlungen senken Langzeitfolgen J 2. Welche Aussage zur Differentialdiagnostik von umschriebenen Entwicklungsstörungen trifft zu? a) Umschriebene Entwicklungsstörungen sind häufig Folge von Seh- und Hörstörungen. b) Umschriebene Entwicklungsstörungen resultieren definitionsgemäß immer aus Förderdefiziten. c) Umschriebene Entwicklungsstörungen werden unabhängig vom Intelligenzniveau beurteilt. d) Rezeptive Sprachstörungen sind häufig mit autistischen Störungen assoziiert. e) Umschriebene Entwicklungsstörungen gehen häufig Demenzprozessen voraus. 3. Welche Aussage zur Entwicklungspsychopathologie autistischer Störungen trifft nicht zu? a) Menschen mit autistischen Störungen gehen seltener Partnerschaften ein. ^ b) Mit zunehmendem Alter treten bei Menschen mit autistischen Störungen häufig cerebrale Anfälle auf. . c) Komorbide Aufmerksamkeitsstörungen treten bei fast allen Betroffenen auf. \d) Die stereotype Symptomatik nimmt mit zunehmendem Alter zu. e) Nach dem 7. Lebensjahr tritt selten eine weitere Sprachentwicklung auf. 4. Welches der folgenden Symptome ist für die Diagnose einer autistischen Störung nicht von Bedeutung? a) Manierismen (bizarre Haltungen) Tic-Störungen c) Unangemessener Blickkontakt d) In Zweierbeziehungen keine gemeinsame Aufmerksamkeit e) Stereotyper Spielzeuggebrauch 5. Welche Aussage zu Interventionen bei Vorliegen einer autistischen Störung trifft nicht zu? a) Verhaltenstherapeutische Maßnahmen sind Mittel der Wahl. b) Das atypische Neuroleptikum Risperidon eignet sich zur Beeinflussung des stereotypen Verhaltens. c) Eltern sollten nicht als Kotherapeuten eingesetzt werden. d) Körper- und tätigkeitsbezogene sollten verbalen Techniken vorgezogen werden. e) Bedeutsam ist der frühe systematische Aufbau fehlender Verhaltensweisen. 6. Welche Aussage zur Prodromalphase der Schizophrenie trifft nicht zu? a) Die mehrjährige Prodromalphase geht in etwa 80 % der Erkrankungsfälle der Schizophrenie der Erstmanifestation der Erkrankung voraus. b) Vergleichsweise unspezifische Symptome wie Affektverflachung und Antriebsarmut finden sich bereits etwa fünf Jahre vor der Erkrankung oder früher. c) Vergleichsweise schizophrenietypische Symptome (kurzdauernde oder abgeschwächte psychotische Symptome) finden sich häufig bereits ein Jahr vor der Erstmanifestation der Erkrankung. d) Die Schizophrenie kann mit einer bis zu 80%igen Sicherheit bereits während der Prodromalphase diagnostiziert werden. e) Die frühe, durch unspezifische Symptome charakterisierte Prodromalphase lässt noch keine sichere diagnostische Zuordnung zu möglicherweise später auftretenden Erkrankungen zu (z.B. Abgrenzung Schizophrenie gegen Depression), 7. Welche Aussage zum psychopathologischen Befund trifft zu? a) Da die psychiatrische Anamnese bereits alle relevanten Informationen enthält, muss kein psychopathologischer Befund mehr erhoben werden. b) Der Nachweis einzelner besonders charakteristischer Symptome (z.B. wahnhaftes Erleben) reicht bereits aus, um verlässlich psychiatrische Diagnosen stellen zu können (z.B. Schizophrenie). c) Da sich alle psychiatrisch relevanten Störungen oder Krankheitsbilder im wesentlichen über Störungen und/oder Veränderungen des inneren Erlebens der betroffenen Person erschließen, kann überhaupt kein Befund im medizinischen Sinn erstellt werden. d) Der psychopathologische Befund erfordert immer apparative Zusatzdiagnostik des zentralen Nervensystems (MRT, EEG). e) Der psychopathologische Befund muss immer komplett erhoben werden, da kein psychopathologisches Einzelsymptom beweisend für eine Erkrankung ist. 8. Welche Aussage zu operationalisierten Klassifikationssystemen trifft nicht zu? a) Operationalisierte Klassifikationssysteme sind atheoretisch insofern, als sie keine / spezifischen Kenntnisse über die mit ihnen diagnostizierbaren Krankheiten vermitteln (z.B. \J Pathogenese, Prognose, Verlauf). b) In der Psychiatrie werden ausschließlich Operationalisierte Klassifikationssysteme zur Diagnosestellung benutzt. S<£_ Da die Einzelsymptome psychiatrischer Erkrankungen hochspezifisch sind und sich ^^^ 'bei verschiedenen Erkrankungen nicht überlappen, erlauben Operationalisierte Klassifkationsysteme trennscharfe Diagnosen. d) Operationalisierte Klassifikationssysteme in der Psychiatrie sind trotz kultureller Unterschiede international einsetzbar. e) Die Klassifikationssysteme unterliegen Revisionen, die sich unter der klinischen Erprobung der Klassifikationssysteme ergeben. 9. Welche Aussage zur Diagnose des Autismus trifft nicht zu? a) Autismus geht immer mit Störungen der sozialen Interaktion einherv/ Nj{ Autismus ist immer mit einer schweren Intelligenzminderung assoziiert. """"" c) Autismus ist häufig durch repetitives und stereotypes Verhalten gekennzeichnet. d) Autismus kann mit einer verzögerten Sprachentwicklung assoziiert sein. e) Autismus kann in einer hochfunktionalen Variante auftreten, die auch als Asperger-Syndrom bezeichnet wird. 10. Welche Aussage zur relevanten Entwicklungsstörungen trifft zu? Epidemiologie von psychiatrisch a) Autismus manifestiert sich erst im Schulalter. — b) Die Lebenszeitprävalenz bei Schizophrenie beträgt etwa 10%. Die Prävalenz des Autismus beträgt etwa 10 pro 10.000. d) Autismus tritt bei Jungen und Mädchen gleich häufig auf. _ e) Das Ersterkrankungsalter der Schizophrenie unterscheidet sich nicht zwischen männlichen und weiblichen Betroffenen. *— 11. Welche Aussage zur Entstehung von psychiatrisch relevanten Entwicklungsstörungen trifft zu? f^ Im sogenannten Vulnerabilitäts-Stress-Modell wird davon ausgegangen, dass zeitlich stab^e (z.B. familiäre Belastung) und situative Risikofaktoren (z.B. kritische v/ Lebensereignisse) in der Entstehung der Erkrankung zusammenwirken. b) Geschwister (einschließlich eineiiger Zwillinge) von an Schizophrenie Erkrankten haben kein erhöhtes Risiko, selbst an einer Schizophrenie zu erkranken. * c) Entwicklungsstörungen sind immer durch den Erkrankungsbeginn in der frühen Kindheit charakterisiert. """"" d) Autismus tritt nicht familiär gehäuft auf. -__ e) Das Risiko, an einer Schizophrenie zu erkranken, ist bei Personen, die in städtischen Gebieten aufgewachsen sind, nicht erhöht im Vergleich zu Personen, die in ländlichen Gebieten aufgewachsen sind. 12. Welche Aussage zum Verlauf von psychiatrisch relevanten Entwicklungsstörungen trifft zu? a) Autismus verläuft wie die Schizophrenie meist schubförmig. •-—""' b) Die Symptome des Autismus können mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter spontan verschwinden. c) Die Suizidrate bei Patienten mit Schizophrenie ist nicht erhöht.-—— d) Schizophrenie hat immer einen chronischen Verlauf und geht immer mit zunehmend schlechteren Residualzuständen einher.^ Nur etwa 20 % der Patienten, die an einer Schizophrenie erkranken, erholen sich erhaft und ohne jede Residualsymptomatik von der Erkrankung. 13. Welche Aussage zur Diagnosestellung der Schizophrenie trifft nicht zu? t Alle in der operationalisierten Klassifikation der ICD-10 aufgelisteten Symptome j( iauen den gleichrangigen Stellenwert bei der Diagnosestellung der Schizophrenie. b) Die Dauer psychopathologischer Symptome ist für die Diagnosestellung der Schizophrenie relevant. c) Halluzinationen belegen nicht immer automatisch die Diagnose einer Schizophrenie. d) Die Diagnose der Schizophrenie kann auch ohne den Nachweis wahnhaften Erlebens gestellt werden. e) Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose einer Schizophrenie ist noch keine Aussage über die Prognose der Erkrankung möglich. 14. Welche Aussage zur Differentialdiagnose des Autismus trifft nicht zu? Beeinträchtigungen sozialer Interaktion treten nur bei Autismus auf. b) Der frühkindliche Autismus ist häufig, aber nicht immer, von einer Intelligenzminderung betroffen. c) Der sogenannte hochfunktionale Autismus (Asperger-Syndrom) ist meist durch eine überdurchschnittliche Intelligenz und besondere Begabungen gekennzeichnet. d) Eine verzögerte Sprachentwicklung kann auch bei anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörungen auftreten. e) Repetitives, stereotypes Verhalten muss differentialdiagnostisch gegen Zwangserkrankungen abgegrenzt werden. 15. Welche Aussage zur paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie trifft zu? a) Die paranoid-halluzinatorische Verlaufsform der Schizophrenie hat eine Häufigkeit von nur etwa 20% gegenüber anderen Verlaufsformen der Schizophrenie. —— N>Ja)x Die Schizophrenie ist typischerweise eine Erkrankung des Erwachsenenalters.Cu c) Eine psychopharmakologische Therapie über die akute Symptomatik hinaus sollte wegen der hohen Nebenwirkungen der psychotropen Medikamente schnell abgesetzt werden. —-^" d) In der Entstehung der Schizophrenie sind allein genetische Einflüsse relevant. ——" e) Die Therapie besteht ausschließlich in einer psychopharmakologischen Therapie, während andere Therapieformen keinerlei Bedeutung haben. •—~__ 16. a) b) c) d)/ Zu den umschriebenen Teilleistungsstörungen gehört nicht Motorische Entwicklungsstörung Lese-Rechtschreibstörung Artikulationsstörung Rezeptive Sprachstörung Rett-Syndrom 17. Welches Merkmal trifft für die Entwicklungsstörungen im Allgemeinen nicht zu? a) Beginn im Kleinkindalter oder in der Kindheit v<yx b) Einschränkung in der Entwicklung von Funktionen c) Verzögerung in der Entwicklung von Funktionen d) Stetiger Verlauf e) Häufige Rezidive 18. Welches der nachfolgenden Merkmale ist nicht charakteristisch für eine hyperkinetische Störung? a) Früher Beginn b) Wenig moduliertes Verhalten c) Zeitstabile Verhaltenscharakteristika d) Mangel an Ausdauer oder ßeschäftigungervdie-einenkognitiven Einsatz verlangen Geringe Persistenz in das Jugendalter hinein 19. Für die Schizophrenie im Jugendalter gilt nicht Sie hat einen günstigeren Verlauf als im Erwachsenenalter Es gitt keine eindeutig pathognomonischen Symptome c) Die Stimmung ist charakteristischerweise flach und unangemessen d) Katatonie kann vorhanden sein e) Der Verlauf zeigt große Unterschiede 20. a) Zu den Symptomen der Podromalphase gehört nicht Interesseverlust an der Arbeit b) Selbstversunkenheit c) Depressive Symptome d) __ Rückzugverhalten Kommentierende oder dialogische Stimmen