1. Leistungsbeurteilung konkret

Werbung
SKRIPTUM FÜR H-6-FDES-FD
Prof. PRAMPER WOLFGANG, MSc MAS
SEMINAR
DIDAKTIK DER LEISTUNGSBEURTEILUNG
UND DES FÖRDERUNTERRICHTS
DEUTSCH
SEMINARSTOFF
1.
Leistungsbeurteilung konkret _________________________________________________________________ 2
2.
Schularbeiten beurteilen ____________________________________________________________________ 13
3.
Die Schularbeitangabe _____________________________________________________________________ 25
4.
Tests bzw. Lernkontrollen im Deutschunterricht _________________________________________________ 29
5.
Der Förderunterricht _______________________________________________________________________ 34
6.
Literaturliste ______________________________________________________________________________ 36
7.
Testuranforderung _________________________________________________________________________ 37
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 2
1. Leistungsbeurteilung konkret
In keinem Lernbereich ergeben sich so viel Fragen, wie im Leistungsbeurteilungsbereich:






Wie viele Schularbeiten sind im Semester möglich und wie lange sollen die
dauern? Können sie auch zweistündig sein?
Welche Textgattungen sind heute noch relevant und welche Alternativen gibt
es zur traditionellen Schularbeit?
Wo finde ich eine Charakteristik der Textsorten und nach welchen Kriterien sollen
sie beurteilt werden?
Welche rechtlichen Grundlagen sind bei Schularbeiten zu beachten? Gibt es etwa
eine Rechtsgrundlage für eine „Grammatikschularbeit“?
Ab wie vielen Fehlern ist eine Schularbeit mit „Nicht genügend“ zu beurteilen?
Welche Note gilt bei einer Schularbeitenwiederholung?
1.1 Die Bestimmungen der Leistungsbeurteilung mit Bezug auf den
Deutschunterricht
In diesem Abschnitt finden Sie alle für den Deutschunterricht relevanten gesetzlichen
Bestimmungen zusammengefasst.
Leistungsfeststellungen


Der Lehrer hat die Leistungen der Schüler sachlich und gerecht zu beurteilen, dabei die
verschiedenen fachlichen Aspekte und Beurteilungskriterien der Leistung zu
berücksichtigen und so eine größtmögliche Objektivierung der Leistungsbeurteilung
anzustreben.
Maßstab für die Leistungsbeurteilung sind die Forderungen des Lehrplanes unter
Bedachtnahme auf den jeweiligen Stand des Unterrichtes.
Eine detaillierte Rückmeldung über die erreichte Leistung ist wichtig und soll auch bei der
Leistungsbeurteilung im Vordergrund stehen. Klar definierte und rechtzeitig bekannt gemachte
Bewertungskriterien sollen Anleitung zur Selbsteinschätzung sein und Motivation, Ausdauer und
Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler positiv beeinflussen.
Formen der Leistungsfeststellung

Schularbeiten, Tests und Diktate dürfen nie für sich allein oder gemeinsam die alleinige
Grundlage einer Semester- oder Jahresbeurteilung sein.

Über die lehrplanmäßig vorgeschriebenen Schularbeiten und die Leistungsfeststellung auf
Grund der Mitarbeit hinaus dürfen nur so viele mündliche und schriftliche
Leistungsfeststellungen durchgeführt werden, die für eine sichere Leistungsbeurteilung
unbedingt notwendig sind. [SCHUG]
Im Deutschunterricht gibt schriftliche und mündliche Mitarbeit (Lernkontrollen), mündliche
Prüfungen, mündliche Übungen (Redeübungen, Referate), Schularbeiten, Diktate.
Derzeitige Regelung: 2-3 Schularbeiten pro Semester, 30 Minuten Diktatzeit
Mitarbeit der Schüler im Unterricht
Die Feststellung der Mitarbeit des Schülers im Unterricht umfasst den Gesamtbereich der
Unterrichtsarbeit in den einzelnen Unterrichtsgegenständen und erfasst:
a. in die Unterrichtsarbeit eingebundene mündliche, schriftliche Leistungen,
2
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 3
b. Leistungen im Zusammenhang mit der Sicherung des Unterrichtsertrages einschließlich
der Bearbeitung von Hausübungen,
c. Leistungen bei der Erarbeitung neuer Lehrstoffe,
d. Leistungen im Zusammenhang mit dem Erfassen und Verstehen von unterrichtlichen
Sachverhalten,
e. Leistungen im Zusammenhang mit der Fähigkeit, Erarbeitetes richtig einzuordnen und
anzuwenden. Bei der Mitarbeit sind Leistungen zu berücksichtigen, die der Schüler in
Alleinarbeit erbringt und Leistungen des Schülers in der Gruppen- und Partnerarbeit.
Einzelne Leistungen im Rahmen der Mitarbeit sind nicht gesondert zu benoten.
Aufzeichnungen über diese Leistungen sind so oft und so eingehend vorzunehmen, wie dies für
die Leistungsbeurteilung erforderlich ist. [SCHUG]
Lernkontrollen zur Sicherung des Unterrichtsertrages (z.B. Überprüfungen des zuletzt bearbeiteten
Themas in der Grammatik) darf nicht benotet werden, wohl aber kann der Lehrer Ergebnisse der
Lernkontrolle festhalten und in die „Mitarbeitsnote“ einfließen lassen.
Mündliche Prüfungen

bestehen aus mindestens 2 voneinander möglichst unabhängigen Fragen;

jeder Schüler hat einmal im Semester das Recht auf eine "Wunschprüfung" in jedem
Pflichtgegenstand. Er muss die Prüfung so zeitgerecht anmelden, dass die Durchführung
möglich ist.

Eine mündliche Prüfung muss dem Schüler mind. 2 Unterrichtstage vorher angekündigt
werden. Der Tag der Ankündigung gilt als erster Tag.

Mündliche Prüfungen dürfen nur während der Unterrichtszeit durchgeführt werden.

Es ist nach Möglichkeit für mündliche Prüfungen nicht der überwiegende Teil der
Unterrichtsstunde aufzuwenden.

Stoffgebiete, die länger zurückliegen, sind eher nur übersichtsweise zu prüfen (außer es ist
Voraussetzung für die betreffende Prüfungsaufgabe), Stoffgebiete, die in einem
angemessenen Zeitraum vor der mündlichen Prüfung durchgenommen wurden,
eingehender zu prüfen.

Auf Fehler, die während der mündlichen Prüfung auftreten und die die weitere Lösung der
Aufgabe beeinflussen, ist sogleich hinzuweisen.

Nicht geprüft werden darf am ersten Unterrichtstag nach unmittelbar mindestens 3
aufeinanderfolgenden schulfreien Tagen, nach einer mehrtägigen Schulveranstaltung oder
einer mehrtägigen schulbezogenen Veranstaltung. Dies gilt nicht, wenn der Schüler sich
freiwillig meldet. [SCHUG]
Mündliche Prüfungen im Deutschunterricht der 10-14-Jährigen sind sehr selten.
Prüfungsgegenstand können Rechtschreib- oder Grammatikthemen sein. Allerdings sieht der
Lehrplan ist eine besondere Gewichtung dieser Themen bei der Leistungsbeurteilung nicht vor.
3
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 4
Mündliche Übungen

Hiezu zählen z.B. Referate, Redeübungen u. dgl.

Das Thema ist spätestens 1 Woche vorher festzulegen.

Mündliche Übungen dürfen nur während der Unterrichtszeit durchgeführt werden.

Sie sollen nicht länger als 10 Minuten dauern.
Sinnvollerweise sind Thema und Termin einer Redeübung wesentlich länger vorher zu
vereinbaren.
Schüler sollen in die Kontrolle und Analyse ihrer Arbeitsergebnisse in zunehmendem Maße aktiv
einbezogen werden, damit sie schrittweise Verantwortung für die Entwicklung ihrer eigenen
Kompetenzen übernehmen können.
Auch Präsentationen die im Team (Partner- und Gruppenarbeit) entstanden sind, sollen Teil der
Leistungsbeurteilung sein.
Schriftliche Überprüfungen

Schriftliche Überprüfungen umfassen ein in sich abgeschlossenes kleineres Stoffgebiet.

Zulässig sind: Tests, Diktate in der Unterrichtssprache und in den lebenden
Fremdsprachen.

In einem Gegenstand, in dem mehr als eine Schularbeit pro Semester vorgesehen ist,
sind Tests nicht gestattet.

Schriftliche Überprüfungen sind spätestens zwei Unterrichtstage vorher bekannt zu geben.

Die Arbeitszeit darf 15 Minuten nicht überschreiten.

Die Gesamtarbeitszeit aller schriftlichen Überprüfungen darf in jedem
Unterrichtsgegenstand im Semester nicht mehr als 30 Minuten betragen.

Schriftliche Übungen dürfen nicht an einem unmittelbar auf mind. 3 aufeinanderfolgenden
schulfreien Tagen oder mehrtägigen Schulveranstaltungen folgenden Tag durchgeführt
werden.

An einem Schultag, an dem schon eine Schularbeit oder schriftliche Überprüfung
stattfindet, darf keine zweite durchgeführt werden.

Die schriftliche Überprüfung ist im Klassenbuch zu vermerken.

Aufgabenstellungen sind in vervielfältigter Form vorzulegen.

Die schriftliche Überprüfungen sind innerhalb einer Woche korrigiert und beurteilt
zurückzugeben (Begründete Ausnahme durch den Schulleiter). Den
Erziehungsberechtigten ist Gelegenheit zur Einsichtnahme zu geben. (Ausnahme
eigenberechtigte Schüler, getrennte Wohnorte Schüler/Eltern) [SCHUG]
In Deutsch dürfen keine Tests durchgeführt werden, Leistungsfeststellungen in
Grammatik können daher nur als Lernkontrollen ohne Benotung durchgeführt werden.
Dennoch kann und soll der Lehrer im Bereich der Beobachtung der Mitarbeit aus allen
Lernkontrollen letztlich eine Note bilden.
4
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 5
Schularbeiten, allgemein

Der zu prüfende Lehrstoff ist mindestens eine Woche vor der Schularbeit bekannt zu
geben. (Für Deutschschularbeiten gilt dies nur, wenn besondere Arbeitsformen oder
besondere Stoffkenntnisse dies erforderlich machen.)

Der Stoff der letzten beiden Unterrichtsstunden vor der Schularbeit darf nicht
Gegenstand der Schularbeit sein.

Termine aller Schularbeiten sind unter Einhaltung der vorgesehenen Frist in das
Klassenbuch einzutragen. Änderungen dürfen nur mit Zustimmung des Schulleiters, sie
sind den Schülern nachweislich bekannt zu geben und im Klassenbuch zu vermerken.

An einem unmittelbar auf mindestens drei aufeinanderfolgende schulfreie Tage, eine
mehrtägige Schulveranstaltung oder eine mehrtägige schulbezogene Veranstaltung
folgenden Tag darf keine Schularbeit stattfinden.

Es dürfen nicht 2 schriftliche Leistungsfeststellungen an einem Schultag stattfinden.

Es dürfen nicht mehr als 2 Schularbeiten in einer Woche stattfinden. Die Woche gilt
jeweils ab dem Tag der ersten Schularbeit.

Schularbeiten dürfen nicht ab der 5. Stunde stattfinden.

Aufgabenstellungen und Texte für die Schularbeit sind jedem Schüler in vervielfältigter
Form vorzulegen (Ausnahme: kurze Aufsatzthemen oder Diktate)

Ein Schüler, der mehr als die Hälfte der Schularbeiten eines Semesters versäumt, muss
diese Schularbeit nachholen.

Die Schularbeiten sind den Schülern innerhalb einer Woche korrigiert und beurteilt
zurückzugeben. (In begründeten Fällen Ausnahmeregelung durch Schulleiter) Den
Erziehungsberechtigten ist vor Abgabe der verbesserten Schularbeit Gelegenheit zur
Einsichtnahme zu geben.

Schularbeiten sind nach Ende des Schuljahres ein Jahr aufzubewahren.

Bei mehr als der Hälfte "Nicht genügend", ist die Schularbeit mit neuer
Aufgabenstellung aus demselben Lehrstoffgebiet einmal zu wiederholen. Die bessere
Note ist zur Beurteilung heranzuziehen. Nimmt ein Schüler nur an einer der beiden
Schularbeiten teil, gilt diese Note. Die Wiederholung ist innerhalb von zwei Wochen
durchzuführen.

Vorgetäuschte Leistungen sind nicht zu beurteilen. Das heißt, wenn nachgewiesen
werden kann, dass geschummelt wurde, gibt es keine Note. Die betreffende
Leistungsfeststellung darf in keine Note einbezogen werden, sie muss erneut abgehalten
werde. Ein nicht lösbares Problem besteht, wenn zwei Schüler fast wortwörtlich das selbe
bei einer Schularbeit geschrieben haben und keiner zugibt, vom anderen abgeschrieben zu
haben.

Leistungsfeststellungen sind prinzipiell während des Unterrichtes durchzuführen. Dies gilt
nicht für Wiederholungs- und Nachtragsprüfungen. Schularbeiten für einzelne Schüler
dürfen auch außerhalb des Unterrichtes nachgeholt werden.

Schularbeiten sind im Lehrplan vorgesehene schriftliche Arbeiten zum Zwecke der
Leistungsfeststellung in der Dauer von einer Unterrichtsstunde, sofern im Lehrplan nicht
anderes bestimmt ist. Für den Deutschunterricht sieht der Lehrplan:
5
Didaktik der Leistungsbeurteilung


Wolfgang Pramper/PADL
Seite 6
Zeitrahmen für die Durchführung der Schularbeiten pro Schuljahr: insgesamt vier bis fünf
Unterrichtseinheiten und die Anzahl der Schularbeiten vier bis sechs.
Es sind mindestens 2 Aufgaben mit voneinander unabhängigen Lösungen zu stellen. Dies
gilt nicht für alle Deutschschularbeiten, z.B. Nacherzählung.
Aus der vorgegebenen Schularbeitenanzahl und den dafür vorgesehenen Unterrichtsstunden
ergibt sich, dass auch Schularbeiten in einer halben Unterrichtseinheit möglich sind und auch
solche mit zwei Unterrichtseinheiten.
Z. B. Sechs Schularbeiten im Jahr, zwei davon mit einer halben Unterrichtseinheit oder vier
Schularbeiten, eine davon über zwei Einheiten. In der Regel wird man jedoch Schularbeiten mit
einer Unterrichtseinheit geben.
Von Seiten des Ministeriums gibt es diesbezüglich keine Empfehlungen. Es soll der
pädagogischen Verantwortung des Klassenlehrers überlassen bleiben.
1.2 Die Bildung der Zeugnisnote in Deutsch
Die Zeugnisnote in Deutsch kann nicht aus dem Durchschnittswert der Schularbeiten und Diktaten
gebildet werden. Denn „die Leistungsfeststellungen (Schularbeiten, Texts, Diktat) dürfen nie für
sich allein oder gemeinsam die alleinige Grundlage einer Semester- bzw. Jahresbeurteilung
sein“. „Alle Formen der Leistungsfeststellung (siehe unten) sind als gleichwertig anzusehen. Es
sind jedoch Anzahl, stofflicher Umfang und Schwierigkeitsgrad der einzelnen
Leistungsfeststellungen mit zu berücksichtigen“. [SCHUG]
Zum Zweck der Leistungsbeurteilung dienen:
a) die Feststellung der Mitarbeit der Schüler im Unterricht,
b) besondere mündliche Leistungsfeststellungen
mündliche Prüfungen, mündliche Übungen,
c) besondere schriftliche Leistungsfeststellungen
Schularbeiten, schriftliche Überprüfungen (Tests, Diktate),
d) besondere praktische Leistungsfeststellungen,
e) besondere graphische Leistungsfeststellungen. [SCHUG]
Die Einbeziehung praktischer und graphischer Arbeitsformen, z.B. die Arbeit am Computer oder
projektorientierte Arbeiten in mündliche und schriftliche Leistungsfeststellungen ist zulässig.
[SCHUG]
6
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 7
1.3 Beurteilungsmodelle für die Bildung einer Gesamtnote
Beurteilungsbereiche in den Lernbereichen
Feststellen der
Mitarbeit
Sprechen
Schreiben
Lesen und
Verstehen
Mündliche
Schriftliche
Leistungsfeststellun Leistungsfeststellungen
gen
freies und vorbereites
vorbereitetes
Sprechen in GruppenErzählen, Berichten,
und Klassengesprächen Erklären in der
in der gehobenen
Standardsprache.
Umgangssprache
Referate
Wortmeldungen bei
Erarbeitungen und
Rezitieren
Wiederholungen
Projektarbeiten
präsentieren
Texte verfassen in
2-3 Schularbeiten pro
Einzel- Partner- und
Semester
Gruppenarbeiten im
Unterricht und zu Hause
Lesefertigkeit (Tempo
Vorbereitetes Lesen
und Richtigkeit),
lyrischer und nichtLesefähigkeit
lyrischer Texte
(Sinnentnahme)
Bücher mit
Zahl der zu Hause
Leseproben vorstellen
gelesenen
Jugendbücher
Wissen über
Entstehung und
Wirkung von Medien
und Literatur
Hausübungen
Sprachbetracht
ung und
Rechtschreiben Methodenkompetenz
beim Nachschlagen,
Exzerpieren,
Ordnungssysteme
anlegen etc.
Wunschprüfung
Diktate (insgesamt 30 min.)
keine Tests
Lernkontrollen der
Wort-, Satz- und
Textgrammatik
Erweiterung des
Wortschatzes und der
Sprachverwendung
7
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 8
1.4 Beispiel für einen Semesterplan
Name:_______________________
Deutsch / 1. Klasse / Planung des 1. Semesters
Schularbeiten
1. Datum: 22. Okt.
Erlebniserzählung Schulbuchseiten 44-48
2. Datum: 29. Nov.
Bildgeschichte S. 49 - 53
Diktate
3. Datum:____________
Arbeit mit dem Wörterbuch (94/98)
Groß- und Kleinschreibung (99-106)
Note:_____
Note:_____
Note:_____
Leseprobe
4. a)
b)
a) einen selbstgewählten und vorbereiteten Text vorlesen
b) einen unvorbereiteten Text vorlesen
Note:_____
Mündliche Mitarbeit
5. a)____, b) _____, c) _____
Note:_____
a) Beteiligung an Unterrichtsgesprächen, Beteiligung bei der Erarbeitung, Wiederholungen;
b) Erzählen und berichten von Erlebnissen; c) Präsentieren von Einzel- und Gruppenarbeiten
Redeübung, Buchvorstellung
6. Datum:____________
Note:_____
Lesen, Lesefertigkeit, Sinnentnahme
7.
a) Lesetagebuch: Zahl der gelesenen Bücher
b) Lesetest zur Lesegeschwindigkeit und Sinnentnahme
Note:_____
Arbeitstechniken
8.
Note:_____
Nachschlagen im Wörterbuch, Lernkarten anlegen, herausschreiben, zusammenfassen
Arbeitsweise, Hausübungen
9.
Note:_____
Durchführung der Hausübungen, Verbesserungen der Ansagen, Hausübungen, Schularbeiten,
Sauberkeit und Vollständigkeit in den Heften, Verlässliche Mitnahme der Arbeitsmittel
Lernkontrollen
10. a) _____; b)______
Note:_____
a) Rechtschreiben: Ansagen aus vorher bekannt gegebenen Wortlisten, Buchtexten, Karteikarten,
b) Sprachlehre: Lernkontrollen von Nomen (S. 170-172), Fürwörter (S. 173-174)
Summe der Fehler bei Ansagen: ______Durchschnitt:______
Semesternote =
Notensumme____: 10 Beurteilungen =
___~ ____
8
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 9
1.5 Häufige Probleme bei der Leistungsbeurteilung
Während Lehrer auf Grund der Rahmenlehrpläne große Freiheiten bei der Gestaltung des
Unterrichts genießen, bestehen im Bereich der Leistungsbewertung viele Bestimmungen (siehe
die vorangegangenen Seiten), die zur Verunsicherung beiragen.
Darüber hinaus tragen auch diese scheinbaren Widersprüche ein Weiteres dazu bei:

Im Lehrplan, in Schulbüchern und während der Lehrerausbildung ist häufig von wichtigen
sozialen Zielen die Rede. Viele Eltern und vor allem die nachfolgenden Schulen haben in erster
Linie nur an messbaren Schulleistungen Interesse.

Die Leistungsbeurteilungsverordnung nennt die Schülermitarbeit als eine der drei Säulen
der Leistungsbeurteilung. Bei Noteneinsprüchen bevorzugt die Schulbehörde jedoch schriftliche
Leistungserhebungen deutlich.

Die im Lehrplan verlangte „Gleichwertigkeit der Lernbereiche“ ist im Bereich der
Leistungsbeurteilung nur schwer durchführbar. Beispielsweise sind Leistungsbeurteilungen im
Lesen nur schwer der Wertigkeit von Schularbeiten gegenüberzustellen.

Im Lehrplan spielt die „Wort- und Satzgrammatik“ eine sehr untergeordnete Rolle. In der
Praxis legen weiterführende Schulen darauf großen Wert. Lehrer der 10-15-Jährigen werden hier
in eine zwiespältige Situation gebracht.

Dass die Kritik an der Leistungsbeurteilung berechtigt ist, erkennen Lehrer in ihrer
täglichen Praxis nur zu gut. Es gibt:
-
keine Objektivität - verschiedene Lehrer beurteilen einen Aufsatz anders. Die Beurteilung
kann von Sehr gut bis Nicht genügend schwanken. Drei Notengrade Unterschied sind bei
einer Gruppe von 20 Lehrern die Regel;
-
keine Reliabilität - derselbe Lehrer beurteilt dieselbe Arbeit zu verschiedenen Zeiten
anders. Selbst die Reihenfolge der Hefte bei der Aufsatzbeurteilung ist für die Bewertung
bedeutsam. Hefte von Schülern, die im Laufe der Schularbeit spät abgeben wurden, liegen
im Stoß weit oben. Bei den ersten Verbesserungsarbeiten ist die Lehrerin, der Lehrer noch
frisch und die Inhalte sind für ihn interessant.
-
keine Validität - Lehrplanziele und Prüfungsinhalte stimmen nicht überein; etwa, wenn das
Lehrplanziel „durch regelmäßige Beschäftigung mit Texten zu einer positiven Einstellung
zum Lesen kommen“ mit einer "Inhaltsangabe zum Buch" gemessen wird.
Dennoch werden Noten von allen Beteiligten gewünscht! Nur 3% der Eltern, Schüler und Lehrer
sind für eine Abschaffung der Noten.

Lehrer wechseln bei verschiedenen Bewertungen die Bezugsnorm. Es gibt die individuelle
Bezugsnorm (Bezug zu vorangegangenen Ergebnissen), der soziale (Bezug zur Gruppe) und
sachliche (Zahl der Regelfehler). Die jeweilige Bezugsnorm ist für Schüler nicht erkennbar und
der Wechsel verunsichert sie.
9
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 10

Bei Leistungsbeurteilungen erkennt der Lehrer das Nichterreichen der Lehrplanziele vieler
Schüler. Leistungsbeurteilungen haben den Charakter von Defiziterhebungen. Wann immer die
Möglichkeit besteht, sollte die Zahl der richtigen und nicht der falschen Lösungen ausgewiesen
werden.

Noteneinsprüche häufen sich, daher werden oft zu gute Noten gegeben, um
Schwierigkeiten zu vermeiden.
Strategien, um Probleme bei der Leistungsbeurteilung aus dem Weg zu gehen
Tagenszeitungen richten gerne kurz vor Schulschluss ein Telefon-Hotline ein, bei der Leser in der
Redaktion anrufen und mit einem Vertreter der Schulaufsicht sprechen können. Interessante
Telefonate werden tags darauf veröffentlich. Sehr häufig geht es um Beschwerden aufgebrachter
Eltern über ungerecht erscheinende Noten. Der folgende Text wurde in den Oberösterreichischen
Nachrichten veröffentlicht.
Zeitungsbericht
Ein 14-jähriger Linzer besucht die 4. Klasse Hauptschule St. Martin und könnte, so seine Mutter,
nach den Schularbeitsnoten in Deutsch ein Befriedigend bekommen. Eben habe sie eine
Benachrichtigung erhalten, dass dem Buben ein Nicht genügend drohe, weil er so zerstreut sei.
„Die Schlampereien werden vom Lehrer mit Minuspunkten bewertet, die er in die Deutschnote
einrechnet. Dass mein Sohn jetzt aber einen Fünfer im Jahreszeugnis bekommen soll, finde ich
seltsam“, meint die Linzerin. Landesschulinspektor N.N. erklärte, dass er mit dem betreffenden
Lehrer reden werde.“ (aus den O.Ö. Nachrichten 1987)
Der letzte Satz verheißt nichts Gutes für den Lehrer, obwohl er den Bestimmungen der
Leistungsbeurteilung gerecht wird. Die Zeugnisnote besteht nicht aus dem Durchschnittswert der
Schularbeiten, die Mitarbeit ist in jedem Fall in der Leistungsbeurteilung zu berücksichtigen. Das
Unverständnis auf Seiten der Mutter könnte davon stammen, dass sie nicht informiert wurde oder
Informationsmöglichkeiten nicht wahrgenommen hat, wie die Zeugnisnote gebildet wird.
Frühzeitige und nachweisliche Transparenz verhindert Missverständnisse auf Seiten der Schüler
und Eltern und Schwierigkeiten auf Seiten der Lehrer.
Möglichst frühe Bekanntgabe aller Leistungsbeurteilungen im Semester
Das Bemühen um Transparenz in der Leistungsbeurteilung verringert vermeintliche
Ungerechtigkeiten. Schüler und Eltern sollen bereits am Beginn des Semesters über sämtliche
Leistungserhebungen und deren Wertigkeit für die Zeugnisnote informiert werden.
„Überraschungen“ und ein "Gedränge" am Semesterende sollen vermieden werden. Der Schüler
soll die Eigenverantwortung für die Note erkennen und sich dieser bewusst sein. Siehe
„Semesterplan“ auf Seite xxx!
Die Kriterien der Beurteilung sind dem Schüler bereits vor der Leistungserbringung
bekannt.
Der Schüler erfährt nicht nur, wann er ein Referat zu halten hat, sondern auch genau, was dabei
erwartet wird und nach welchen Kriterien es beurteilt wird. Das selbe gilt für die Schularbeit: Es
verbessert die Zufriedenheit von Lehrern und Schülern, wenn die Textmerkmale, Tipps und der
Beurteilungsraster bereits vor der Schularbeit bekannt gemacht werden.
Noten erläutern
Schüler, Eltern und Lehrer wünschen die Beurteilung der Schülerleistungen, und mit einer
verbalen Begründung. Ein zusätzlicher verbaler Kommentar kann viel von der Schärfe einer
Ziffernote nehmen, er kann auch Hinweise geben, wie es zu einer Verbesserung kommen kann
und er kann Mut machen, dass es beim nächsten Mal besser geht. Die Bewertung sollte immer die
Verbesserung des Schülers zum Ziel haben. Positives soll verstärkt werden. Negative Leistungen
10
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 11
sollen klar und sachlich aufgezeigt werden. Beschuldigungen und Vorwürfe sind keine
angemessenen Rückmelder.
Beurteilungsfreie Räume schaffen
An Ende einer Produktionsphase muss nicht immer eine Bewertung durch den Lehrer stehen.
Eine Rechtfertigung für die Produktion ergibt sich auch durch die Darbietung vor anderen
Schülern, den Eltern, der Öffentlichkeit, durch eine Kassetten- oder Videoaufnahme, durch das
Führen einer Aufsatzmappe, Ausstellungen, Leserbriefen, Aufführungen am Tag der offenen Tür
etc.
Schülermitbewertungen
Vor allem bei mündlichen Leistungsfeststellungen sollte mit zunehmenden Alter auch die Meinung
der Mitschüler eingeholt werden. Die Rückmeldungen der Schüler sind eine wertvolle Hilfe für den
Lehrer und eine Förderung der kritischen, fairen und wohlwollenden Reflexion. Die endgültige
Festsetzung der Note bleibt selbstverständlich in der Hand der Lehrerin und des Lehrers, aber die
verbale Bewertung kann so vorbereitet und objektiviert werden.
Auch nach Textproduktionen ist die Mithilfe der Mitschüler bei der Korrektur und Bewertung
äußerst sinnvoll. Zum einen lernen Schüler die kritische Betrachtung und die Anwendung
geeigneter Kriterien und zum anderen ist es für sie interessant, einmal nicht vom Lehrer bewertet
zu werden.
1.6 Die Noten
Österreich ist eines der wenigen Länder, in dem die Lehrer mit einer fünfstufigen Notenskala
auskommen müssen. Es ist nicht leicht, mit diesem Modell das Auslangen zu
finden, ohne Schwierigkeiten bei Bewertung zu haben. Aber weder die 6stufige Notenskala in Deutschland noch die 20-stufige in Frankreich lösen
das eigentliche Problem der Lehrer:
Für die meisten Lehrer ist es in der Regel unangenehm, eine schlechte Note
zu vergeben. Denn zum ersten erkennt man dabei, dass Lernziele nicht
erreicht wurden, was bei selbstkritischen Lehrern Nachdenklichkeit auslöst,
und zum anderen bedeuten schlechte Noten Frust beim Schüler. Der kann
sich in einer stillen Enttäuschung äußern, aber auch in Wut und Widerstand
– vielleicht sogar durch die Eltern. Na, wer von uns begrüßt schon gerne
Ärger?
Nur zu gerne würde Lehrer mit einem Plus vor der schlechten Note dem Schüler Hoffnung geben
oder mit einem „gerade noch“ in der Art eines väterlichen oder mütterlichen Zeigefingers eine
Warnung aussprechen.
Aber es gibt nur ganze Notenstufen. Diese „Noten“ gibt es nicht:
2-3,
+Befriedigend,
1-,
gerade noch Genügend.
Bewertungen dieser Art würden im Fall eines Einspruchs einen Formfehler zu Lasten des Lehrers
darstellen.
11
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 12
Beurteilungsstufen (Noten)
Für die Beurteilung der Leistungen der Schüler bestehen folgende Beurteilungsstufen
(Noten):
Sehr gut (1), Gut (2), Befriedigend (3), Genügend (4), Nicht genügend (5).
Kriterien
eurteilungsstufe
(Erfüllung nach Maßgabe der Erfordernisse des
n (Noten)
Lehrplanes)
Erfassung und
Eigenständigkeit
Fähigkeit zur
Anwendung des
selbständigen
Lehrstoffes und
Anwendung des
Durchführung der
Wissens und
Aufgaben
Könnens auf
neuartige Aufgaben
Sehr gut (l)
weit über das
deutlich erkennbar
muss vorliegen
Wesentliche
(wo dies möglich
hinausgehend
ist)
(Übersicht):B
Gut (2)
über das Wesentliche
hinausgehend
Befriedigend (3) in den wesentlichen
Bereichen zur Gänze
Genügend(4)
wo möglich,
merkliche Ansätze
bei entsprechender
Anleitung erkennbar
merkliche Ansätze
gleichen Mängel in
der Durchführung
aus
in den wesentlichen
Bereichen
überwiegend
Nicht genügend Fehlen der Erfordernisse für die Beurteilung mit „Genügend"
(5)
Die Kriterien der Notenstufen „den Stoff erfassen und anwenden“, „Eigenständigkeit zeigen“,
„Wissen übertragen auf neuartige Aufgaben“ sind sehr streng und anspruchsvoll. Es ist nicht
leicht, Aufgaben immer so zu stellen, dass alle drei Kriterien zur Anwendung kommen.
Aufgabenstellungen, bei denen nur mechanisch auswendig Gelerntes abgeprüft wird, sind
jedenfalls zu vermeiden.
12
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 13
2. Schularbeiten beurteilen
2.1 Die Kriterien der Beurteilung
Eine Deutschschularbeit ist nach folgenden fachlichen Gesichtspunkten zu beurteilen. Manche
Lehrer gewichten die Teilbereiche gleichmäßig, manche gewichten sie unterschiedlich.
a) Inhalt - Auseinandersetzung mit dem Thema
b) Ausdruck - Wortwahl
c) Sprachrichtigkeit – Stil, Grammatik
d) Schreibrichtigkeit – Rechtschreibung, Satzzeichen
Schularbeiten dürfen nicht ausschließlich nach Art und Anzahl der Rechtschreibfehler beurteilt
werden. Siehe dazu auch das Rundschreiben des bm:bwk 32/2001 in dem auf den § 16 der
Leistungsbeurteilung Bezug genommen wird.

Themenverfehlung: Falls vom Schüler bei einer schriftlichen Leistungsfeststellung
statt der gestellten Aufgabe anderes bearbeitet wurde, ist zu prüfen, ob im Sinne
der Definition der Beurteilungsstufen (siehe Seite xx) noch von einer Leistung
betreffend die gestellten Anforderungen gesprochen werden kann. Dies gilt auch für
den Fall, dass die Arbeit die gesamte Themenstellung verfehlt.

Bedenkliche Inhalte: Sachlich vertretbare Meinungsäußerungen des Schülers
haben die Beurteilung auch dann nicht zu beeinflussen, wenn sie von der
Meinung des Lehrers abweichen. [Leistungsbeurteilungsverordnung]
In manchen Schülertexten über Liebes-, Kriminal- oder Horrorgeschichten kommt es zu
Darstellungen oder Ausdrücken, die als anstößig empfunden werden können. Das darf
nicht zwangsläufig eine Abwertung des Inhaltes der Textsorte zur Folge haben. Es geht bei
Schülertexten nicht um eine Bewertung des Textes nach ethischen Gesichtspunkten.
Umgangssprachliche Ausdrücke können in manchen Texten als durchaus treffend
gewertet werden, vor allem, wenn es sich um Beiträge in wörtlichen Reden handelt.
Eine von der Beurteilung gesonderte Rückmeldung über den Inhalt ist in manchen Fällen
durchaus sinnvoll. Siehe Beispiel unten.

Die Rechtschreibung ist bei schriftlichen Leistungsfeststellungen nach Maßgabe
des Lehrplanes und unter Zugrundelegung der gemeinsamen Absichtserklärung zur
Neuregelung der deutschen Rechtschreibung vom 1. Juli 1996 zu beurteilen. In den
Schuljahren bis 2005/06 sind Abweichungen von der neuen Rechtschreibung, die
der bisherigen Rechtschreibung entsprechen, nach der neuen Rechtschreibung zu
korrigieren, aber nicht als Fehler zu bewerten.

Fehler besonderer Art
Kommen mehrere Fehler in einem Wort vor, wird ein Fehler gewertet.
Wenn der selbe Fehler mehrmals in einem Text vorkommt, gilt er als ein Fehler.
Bei der Korrektur sollte der Lehrer immer das für die Klasse gültige Wörterbuch
verwenden!
Fehler, die in der Pflichtschule zu tolerieren sind:
Früher waren einige Fehlerbereiche von der Bewertung ausgenommen. Viele dieser Fehler
gelten heute auf Grund der Rechtschreibreform nicht mehr. Aber es ist weiterhin sinnvoll,
einige Falschschreibungen nicht als Rechtschreibfehler bei den 10-15-Jährigen zu werten.


Schwierige bzw. sehr seltene Fremdwörter
Grenzformen der Beistrichsetzung. Z. B. bei Infinitiv- und Partizipialgruppen, ebenso bei
anreihenden Hauptsatzreihen.
13
Didaktik der Leistungsbeurteilung


Wolfgang Pramper/PADL
Seite 14
Grenzformen der Groß- und Kleinschreibung (etwas anderes : etwas Gutes, von nah und
fern : kam Alt und Jung; alles war grau in grau : ein Gerät in Grau)
Zweifelsfälle der Getrennt- und Zusammenschreibung (bereithalten : abseits stehen; frei
sprechen (ohne Textzettel), freisprechen (von der Anklage); entgegenlaufen :
herunterholen
In die Beurteilung ausdrücklich nicht einfließen darf:

Äußere Form, ausgenommen Textsorten des Schriftverkehrs
Texte, in denen viele Übereinanderschreibungen, Ausbesserungen u. Ä. zu finden sind
und die Schrift dadurch kaum lesbar ist, führen leicht zu einem schlechten Eindruck
über den Inhalt. Oft wird auch vom Schriftbild auf die Qualität des Inhaltes
geschlossen. (Wirres Schriftbild = wirre Gedanken)
Eine von der Beurteilung gesonderte Rückmeldung über das Schriftbild ist in diesem
Fall sinnvoll. Das entlastet den Frust des Lehrers und gibt dem Schüler eine
notwendige Rückmeldung.

Rückmeldungen über das Verhalten
Das Verhalten des Schülers in der Schule und in der Öffentlichkeit darf in die
Leistungsbeurteilung nicht einbezogen werden.
Manche Schüler einer Klasse stehen dem Lehrer näher, weil sie gut im Unterricht
mitarbeiten und sich freundlich verhalten. Umgekehrtes gilt natürlich auch für
schwierige Schüler. Die Leistungsbeurteilung darf von solchen Empfindungen nicht
beeinflusst werden. Und zwar weder im positiven noch im negativen Sinn. Es kann
auch vorkommen, dass Lehrer, die aus diesen Überlegungen heraus handeln, hier
überreagieren, das heißt, Schüler denen sie freundlich gegenüberstehen zu streng
beurteilen.

Bevorzugung – Benachteiligung: Der „Halo-Effekt“ („Heiligenschein“)
Nur zu gerne werden Schüler im Gedächtnis der Lehrer in einer bestimmten NotenKategorie gespeichert. Tatsächlich übersehen Lehrer bei Schülern, die sie für gut
einschätzen, mehr Fehler, während sie bei Schülern, die sie für schlechte
Rechtschreiber halten, kaum Fehler übersehen.
Kritische Themen der Beurteilung:

Schularbeitsangaben : Bei den meisten Schularbeiten werden den
Schülern interessensdifferenzierte Angebote von zwei bis vier
unterschiedlichen Themen zur Auswahl angeboten. Ausnahme sind
Nacherzählungen, Inhaltsangaben, Lebenslauf oder Ähnliches. Eine
Schularbeit kann aus einer einzigen Textaufgabe bestehen (die so genannte
eingliedrige Schularbeit) oder aus mehreren kürzeren Textaufgaben
(mehrgliedrige Schularbeiten).

Grammatikschularbeit? Für manche Lehrer ist die Frage nicht eindeutig
geklärt, ob es eine Grammatikschularbeit gibt, bzw. ob eine
Grammatikaufgabe als Ergänzung zu einem Textauftrag gegeben werden
kann. Diesbezügliche Anfragen beim bm:bwk ergaben, dass laut Lehrplan
"Sprachbetrachtung und Rechtschreibunterricht grundsätzlich in die
Handlungszusammenhänge des Deutschunterrichts einzubinden sind."
Diese LP-Aussage in den Didaktischen Grundsätzen des Deutschunterrichts
widerspricht einer eigenständigen Grammatikschularbeit bzw.
Fragestellungen, die unabhängig von einer Textproduktion sind. [Lehrplan]
14
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 15

Noteneinsprüche: Gegen eine Schularbeit kann aus formalen Gründen
(z.B. nach der 5 Unterrichtseinheit, dritte Schularbeit innerhalb einer Woche)
berufen werden. Gegen eine Schularbeitsnote kann nicht berufen werden,
sondern nur gegen den „Bescheid zum Nichtaufstieg“. Im Falle eines
Verfahrens müssen die schriftlichen Arbeiten des Schüler vorgelegt werden
und die schriftlichen Aufzeichnungen des Lehrers. Die häufigsten
erfolgreichen Berufungen kommen auf Grund von Formalfehlern der Lehrer
zustande (zu lange geprüft, zu viele Prüfungen) oder einer unkorrekten
Erstellung der Jahresnote (die Mitarbeit nicht berücksichtigt, nur die
Schularbeiten bewertet).

Schwindeln bei der Schularbeit: Schularbeiten, die zufolge einer
vorgetäuschten Leistung nicht beurteilt werden, sind wie versäumte
Schularbeiten zu behandeln. Unerlaubte Hilfsmittel, deren sich der Schüler
bedienen könnte, sind ihm abzunehmen und nach durchgeführter
Leistungsfeststellung zurückzugeben. [SCHUG]
Beispiele für problematische Beurteilungen
ad d)„Halo-Effekt“
Lehrer, die den folgenden Aufsatz beurteilten, bekamen nach Losentscheid unterschiedliche
Zusatzangaben über den Schüler bzw. die Schülerin. Die Arbeit des Schülers Dominik wurde
im Schnitt um 1,4 Notengrade schlechter beurteilt.
Es handelt sich um eine Bildbeschreibung. Ziel war, möglichst spannend zu schreiben.
A) Zusatzinformation zum Textverfasser Dominik: Es handelt sich um einen schwach
begabten und sehr schlampigen Schüler der 3. Klasse, HS 2. Leistungsgruppe. Zwar sind
gute Ansätze bei ihm vorhanden, aber er versteht es nicht sie zu nutzen. Er liest keine
Jugendbücher und verfügt daher einen schlechten Ausdruck und Stil. Die Eltern (einfache
Arbeiter) zeigen kein Interesse an der Schule. Das Kind wird von zu Hause nicht gefördert
und hat keine Motivation ein schulisches Ziel anzustreben. Seine letzten
Schularbeitsnoten waren 4 und 5.
B) Zusatzinformation zum Textverfasserin Isolde: Die Schülerin ist sehr belesen und verfügt über
einen dementsprechend guten Ausdruck. Sie besucht die 3. Klasse, HS 2. Leistungsgruppe und
möchte früher oder später aufgestuft werden. Das ist auch das erklärte Ziel der Eltern, die sich
sehr um die schulischen Belange ihrer Tochter kümmern. Der Vater ist Arzt und die Mutter AHSLehrerin. Manchmal hat sie einen weniger guten Tag, ansonsten ist sie eine recht ordentliche
Schülerin. Ihre letzten Schularbeitsnoten waren 1 und 2.
Und welche Note würden Sie geben?
Das Schneetreiben
Es war Sonntag. Wir fuhren zu unserem Grund ihn Oberneukirchen. Es war Jänner und blauer
Himmel stand über dem Mühlviertel. Im Auto sangen wir noch fröhliche Lieder. Keiner ahnte was
auf uns noch zukommen sollte. Es war schon dunkel als wir ankamen. "So jetzt brauchen wir einen
freiwilligen der Weißfleckchen, das ist unser Kätzchen trägt. Da der Schnee so hoch lag mussten
wir nämlich die letzten Meter zum Haus zu Fuß zurücklegen. Ich übernahm die Aufgabe und
Weißfleckchen wurde in einen Rucksack eingebettet. Inzwischen fielen die Flocken immer dichter.
Als ich mich auf den Weg machte, kam auch noch Wind auf. Das Schneetreiben wurde immer
dichter und ein scharfer Eißsturm bließ mir ins Gesicht. Weißfleckchen jammerte schrecklich. Ich
hielt ihr meine Hand vors Gesicht. Der Wind zerzauste ihr das Fell. Mit gesenktem Kopf schritt ich
15
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 16
vorwärts. Unser Haus konnte ich im Schneetreiben nur undeutlich erkennen. Erst nach einer
langen Weile kam ich erschöpft an. Völlig fertik setzte ich die Katze ab und lehnte mich an die Tür.
Dieses Erlebnis werde ich so schnell nicht vergessen.
Durchschnittswert der Beurteilung:
3,5 für Dominik, 2,4 für Isolde
„Ethische Gesichtspunkte“
Auftrag: Schreib eine Geschichte in der Comicfiguren die Hauptrolle spielen. Zunächst verläuft
alles wie immer, die Figuren verhalten sich typisch, dann nimmt die Geschichte eine Wende. Sie
soll anderes als gewöhnlich enden.
Schülertext, Stefan H., 14 Jahre
Das etwas andere Comic
Donald Duck hatte gerade wieder einmal eine Arbeit verloren und möchte Dagobert um etwas
Geld und Arbeit bitten. Der jedoch denkt nicht daran Geld herzuschenken und schlägt ihm
Folgendes vor: Ich kann die Kinder zu mir nehmen, den Rest musst du alleine schaffen!“ Völlig
fertig geht Donald in seine Stammkneipe und bestellt sich eine Flasche Whiskey. Schon etwas
angeheitert tritt er kurze Zeit später wieder auf die Straße und trifft einen Mann mit Mütze: „Hej,
Mann, brauchst du ne´n Job?“, sagte er. „ Wenn du interessiert bist, übermorgen um sieben im
Hafen am Deck 4. Hier hast du einen Vorschuss, aber wenn du nicht kommst hol ich ihn mir
wieder. Ich bin Ganoven-Edi, also keine krumme Touren!“ Donald ging grübelnd nach Hause und
überlegte, ob er den Job annehmen oder lieber sein Haus verkaufen sollte. Während er so
nachdachte, kam er an seinem Lieblingshaus in der Stadt vorbei: dem Bordell. Donald dachte
sich, jetzt mach ich erst mal einen richtig drauf. Er ging gleich zu seiner Lieblingsprostituierten Dixi
und bestellte alle Extras, die sie zu bieten hatte. Und Dixi kannte allerhand, was Männer glücklich
macht. Dixi war jedoch eine ganz schlimme Schlampe, sie holte von der Bar eine Flasche
Schampus und tat etwas Gift hinein. Sie war gerade mitten in ihrer Dienstleistung, als Donald den
letzten Schnaufer machte. Sofort drückte Dixi den kalten Donald von sich und holte aus seinem
Matrosenanzug 500 Scheinchen. Weil sie aber gefälscht waren, landeten Dixi und ihr Zuhälter
bald im Gefängnis.
Lehrerkommentar: Du hast die Aufgabenstellung sehr gut getroffen. Deine Geschichte ist wirklich
eine „etwas anderer Comic“. Die Wende ist sehr originell. In deiner Geschichte verwendest du
Ausdrücke und Bilder, die für einen Schüleraufsatz ungewöhnlich sind. Sie erinnern mich daran,
dass du gerne und häufig Nachfilme im Fernsehen siehst.
2.2 Korrekturzeichen
Die Korrekturzeichen sind dem Schüler am besten möglichst früh vorzustellen. Schüler
sollen das Setzen der Korrekturzeichen üben, z. B. bei Korrekturen von Texten der
Mitschüler.
16
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Mit den folgenden Zeichen können Fehler
angezeigt werden:
Seite 17
Das Korrekturzeichen zeigt an:
Die Wörter gehören getrennt.
Jeder wollte mit ihr
V An dieser Stelle fehlt ein Buchstabe oder ein
zusammensein, denn in ihrer
Wort.
Gesel
Vchaft fühlte man
Hier sollte ein Absatz eingefügt werden.
sich wirklich wohl.Eines Tages spazierte
die wohlerzogene Maus über einem
F
Küchentisch und suchte nach Brotkrumen. Da
F Zeichen für einen Fallfehler, es müsste „einen"
heißen.
stand mit einem Mal die
Die Wörter gehören zusammengefügt.
wilde herum streunende Katze vor ihr,
schmutzig und mit zersaustem Fell.
„Jetzt", sagte die Katze entschlossen,
„fress ich dich mit Haut und Fell;
und Mäuseschwanz."
„So ist das Leben", seufzt die
Z
Maus. „Wenn nichts2 Besseres3
du1 zu tun hast, dann mach
''schnell. Ich werde mich nicht
wehrenO
R
R
An dieser Stelle ist ein
Rechtschreibfehler. Ein! Buchstabe gehört
ersetzt: z statt s.
An dieser Stelle befindet sich ein unklarer,
unpassender Ausdruck. „Haar" wäre hier
treffender.
__ Z Hier wurde die falsche Zeit gewählt.
1 2 3 Die angezeigte Reihenfolge der Wörter
wäre richtig.
O
Hier fehlt ein Satzzeichen
Texte korrigieren
Das Auszeichnen der Fehler muss dem Alter und dem Leistungsvermögen des Schülers
angepasst sein. Das heißt, je größere Probleme der Schüler in der Rechtschreibung hat, um so
genauer muss ihm die Richtigstellung angegeben werden. In höheren Schulstufen und bei guten
Rechtschreibern soll die Selbstständigkeit und Selbstverantwortlichkeit gefördert werden, indem
nur das Fehlerwort durch Unterstreichen gekennzeichnet wird. Gedankenloses Abschreiben soll
vermieden werden.
a) Das Fehlerwort durchstreichen und richtig darüber schreiben.
vergessene
Er wollte das vergesene Buch holen.
b) Den Fehler anzeichnen und den fehlenden Buchstaben darüber schreiben.
s
Er wollte das vergesene Buch holen.
c) Den Fehler anzeichnen.
Er wollte das vergesene Buch holen.
17
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 18
18
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
d) Den Fehler am Seitenrand vermerken.
Er wollte das vergeßene Buch holen.
Seite 19
I ß - ss
e) Das Fehlerwort unterstreichen
Er wollte das vergesene Buch holen.
f) Den Fehler am Zeilenrand vermerken
Er wollte das vergesene Buch holen.
I ss
2.3 Beurteilungsraster
Deutschlehrer haben in den letzten Jahrzehnten die verschiedensten Modelle zur
Schularbeitenbeurteilung entwickelt, mit dem Ziel, die Benotung „objektiver“, „gerechter“ und
„transparenter“ zu gestalten. Zumindest wird das von Schüler so gesehen. Es muss allerdings
festgehalten werden, dass die Punktevergabe mit anschließender Umrechnung in die Gesamtnote
natürlich genauso subjektiv und ungerecht erfolgen kann wie die ad hoc Notenvergabe. Jedenfalls
legen Beurteilungsmodelle die Kriterien des Beurteilers offen und dies ist für Schüler zweifellos
wichtig. Schüler können besser erkennen, wie die Note gebildet wird. Lehrer bedenken bei der
Beurteilung verlässlicher, dass die Gesamtnote der Schularbeit sich aus mehreren
Teilbeurteilungen zusammensetzt. Das sollte auch dazu führen, dass nicht eine bestimmte
Fehlerzahl automatisch eine negative Beurteilung nach sich zieht. Anschließend werden drei
Beurteilungsraster vorgestellt.
Beispiel 1 Beurteilungsraster - Erlebniserzählung
Kriterien der Schularbeitenbeurteilung
Inhalt (klar, glaubhaft, Wirkung, Erzählbogen, Länge)
___ _________________
Ausdruck (Stil, Wortwahl, Wiederholungen, Ersatzwörter)
___ _________________
Sprachrichtigkeit (Grammatik, Gedankenfolge, Satzverbindungen)
___ _________________
Schreibrichtigkeit (Rechtschreibung, Satzzeichen, Flüchtigkeitsfehler) ___ _________________
Schwerpunkt: gestalteter Erzählhöhepunkt
___ _________________
Gesamtnote
_____________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
19
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 20
Beispiel 2
Allgemeiner Beurteilungsraster
Inhalt
Thema gut getroffen,
wirkungsvoller Inhalt
ausreichende Länge,
erkennbare Gliederung
gut erkennbarer Höhepunkt
¦1¦2¦3¦4¦5¦
¦1¦2¦3¦4¦5¦
vom Thema abgekommen,
Inhalt ohne Wirkung
zu kurz, zu langatmig,
ohne Gliederung
Höhepunkt verfehlt Wirkung
¦1¦2¦3¦4¦5¦
¦1¦2¦3¦4¦5¦
ungeeignet, missverständlich
Wortwiederholungen
¦1¦2¦3¦4¦5¦
Ausdruck
Ausdruck treffend, klar
Wortwahl abwechslungsreich
Sprachrichtigkeit
Zeitformen richtig verwendet,
Konjunktiv richtig eingesetzt
Man kennt sich gut aus,
Gedankenfolge richtig
Sätze geschickt verbunden,
abwechslungsreiche Anfänge
¦1¦2¦3¦4¦5¦
unpassender Zeitwechsel,
Indikativ statt Konjunktiv
Wortstellung falsch,
Unklarheiten
gleiche Satzanfänge,
gleichförmiger Satzbau
¦1¦2¦3¦4¦5¦
¦1¦2¦3¦4¦5¦
¦1¦2¦3¦4¦5¦
z.B. Großschreibung
z.B. Beistrich
z.B. Auslassungen
¦1¦2¦3¦4¦5¦
¦1¦2¦3¦4¦5¦
Schreibrichtigkeit
Rechtschreibfehler
Zeichensetzung
Flüchtigkeitsfehler
Schwerpunktziele der Textsorte
Merkmale der Textsorte erkennbar
¦1¦2¦3¦4¦5¦
Was in der Vorbereitung geübt wurde ¦1¦2¦3¦4¦5¦
nicht gut erkennbar
nicht deutlich erkennbar
Summe:________ Note:__________________________________________
Kommentar:___________________________________________________________________
_____________________________________________________________________________
Rechtschreibübung:
__________________________________________________________________________
NOTE
AHS/I. Lstgr.
II. Lstgr.
III. Lstgr.
Sehr gut
13-17
13-19
13-21
Gut
18-23
20-26
22-30
Befriedigend
24-29
27-33
31-39
Genügend
30-35
34-40
40-48
Nicht genügend
36-60
41-60
49-60
Notenspiegel der Klasse
Anzahl: ¦ ¦ ¦ ¦ ¦ ¦
Note: ¦1 ¦2 ¦3 ¦4 ¦5 ¦
20
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 21
Beispiel 3
Beurteilungsraster - Erlebniserzählung
Gliederung: wirkungsvoller
Höhepunkt
Gliederung erkennbar
Thema: logisch, realistisch
Inhalt: zusammenhägend –
sprunghaft
Inhalt: ausführlich – Unwichtiges
Inhalt** (12)
Thema getroffen
sprachliche Wirkung
abwechslungsreicher Satzbau
Wortwiederholung
Ausdruck** (8)
Wortwahl
Fehler im Satz
Fehler im Wort (z.B Abwandlung)
Fall- und Zahlfehler
Zeitfehler
Wortzahl
Fehler
SR** (8 Pkte)
RS-Punkte
RS* (12 Pkte)
Gesamt–Punkte
Note
Note
Name
* Rechtschreibpunkte siehe Tabelle
** Für jeden Teilbereich werden 2 (großteils erfüllt) oder 1 (teilweise erfüllt) oder 0 (nicht erfüllt) Punkte
vergeben.
Rechtschreibpunkte
leicht
1./2. Kl.
3./4. Kl.
mittel
schwierig
- 150 - 200 - 250 - 300 - 350 - 150 - 200 - 250 - 300 - 350 - 150 - 200 - 250 - 300 - 350
- 180 - 230 - 280 - 330 - 380 - 180 - 230 - 280 - 330 - 380 - 180 - 230 - 280 - 330 - 380
Pkte
Fehler
Fehler
Fehler
12
11
10
9
8
7
0
-1
2
-3
0
1
2
-3
4
0
1
2
3
-4
0
1
2
3
4
5
0
1
2
3
4
5
0
1
2
3
-4
0
1
2
3
4
5
0-1
2
3
4
5
6-7
0-2
3
4
5
6
7-8
0-3
4
5
6-7
8
9
0
1
2
3
4
5
0-1
2
3
4
5
6-7
0-2
3
4
5
6
7-8
0-3
4
5
6-7
8
9
6
4
5
5
--
6
5
6
8
9
6
8
9
5
4
-5
-6
6
--
6
7
7
8
6
--
7
8
9
10
10
11
1011
12
13
7
8
9
10
10
11
1011
12
13
3
6
7
7
8
9
7
9
11
11
--
8
8
9
10
8
10
12
1415
16
9
2
1213
14
10
12
1213
14
1415
16
1
0
7
8
-9
9
10
10
11
11
12
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
11
12
13
14
15
16
17
18
Inhalt
12
AHS/1. Lstgr.
----------------------------38 – 40
32 – 37
26 – 31
20 – 25
0 – 19
Ausdruck
8
Sprachrichtigkeit
8
2. Lstgr.
---------------------------36 – 40
30 – 35
23 – 29
16 – 29
0 – 15
Rechtschreibung
12
3. Lstgr.
---------------------------32 – 40
25 – 31
18 – 24
12 – 17
0 – 11
0-4
5
6-7
8
9
1011
12
13
1415
16
1718
19
20
Summe
40
Note
-------------------Sehr gut
Gut
Befriedigend
Genügend
Nicht genügend
21
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 22
2.4 Texte beurteilen
Beispiel einer Aufsatzkorrektur und -beurteilung. Der Schüler besucht die 7. Schulstufe in
der 1. Leistungsgruppe Hauptschule.
Auftrag: Ergänze den vorgegeben Titel und verfasse eine Satire! Mach dich über fragwürdige
Entwicklungen oder Missstände in unserer Konsumgesellschaft lustig! Übertreibe mit spöttischen,
ironischen Worten, schreib aber keine Unsinnigkeiten!
A) Ihr Reisebüro empfiehlt Ihnen diesmal „.........“! (Fremdenverkehrsprospekt)
Ihr Reisebüro empfiehlt Ihnen diesmal „Industriedorf“!
Sie haben genug von öden Sandstränden und glühender
Sonne die ja doch früher oder später zu Hautkrebs führt?
Dann nicht wie nach Industriedorf! Es gibt nichts schöneres,
als in Industriedorf seinen Urlaub zu verbringen. Lassen Sie
von den toten Enten und ölverseuchten nicht irritieren!
Folgen Sie deren Beispiel auch und nehmen sie ein Ölbad.
Es tut Ihrer Haut wohl und erspart die Hauptcreme.
Industriedorf ist herrlich naturverbunden und ein Vollgenuss
für Ihre Augen. Aus ungefilterten Fabrikschloten kommt
gelber, weißer und rotgrauer Rauch. Machen Sie Ihrer
Lunge eine Überraschung und kommen Sie zur Kur nach
Industriedorf! Sie hat es sich verdient! Für Ihren verwöhnten
Gaumen warten echte Fische, die an Umweltkatastrophen
zugrunde gegangen sind, nur darauf von Ihnen verschbeißd
zu werden. Bei uns kommt nur garantiert biofreies auf den
Tisch! Natürlich bekommen Sie auch eine interessante
Hautfarbe: Feinstes Silbergrau mit blassgelben Tupfen.
Unser Motto lautet: Wer einmal in Industriedorf war, der
kommt bis an sein baldiges Lebensende immer wieder
zurück! Zeigen Sie Ihrer Familie die letzten
Industrieschönheiten dieser Welt. Industriedorf macht
Schluss mit ungetrübter Bergluft und klaren Quellen!
Machen Sie mit!
22
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 23
23
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 24
2.4 Wie Schularbeiten überarbeitet und verbessert werden können
Bei der Nacharbeit zu einer Schularbeit ist zwischen den Begriffen
Richtigstellung (Fehlerwörter richtig schreiben),
Überarbeitung (eine überarbeitete und sauber gestaltete Reinschrift) und
Verbesserung (Übungen zu den Fehlern) zu unterscheiden.
Ohne Anleitung führen viele Schüler wenig förderliche „Verbesserungen“ durch, indem
die ohne zu denken das Fehlerwort dreimal schreiben. Das kann dann zu solchen
Beispielen führen:
...beim arbeiten...: Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten
...ich hoffe, das ich komme...: dass, dass, dass
Viele Übungen zur Verbesserung ergeben sich erst aus dem konkreten Fehlerbeispiel.
Eine sinnvolle Verbesserung mit einer anschließenden Reinschrift ist eine sehr
aufwändige Arbeit und sollte daher entsprechend "honoriert" werden. Es ist
pädagogisch und didaktisch sinnvoll, wenn Schüler eine Aufsatzmappe mit den
Reinschriften ihrer Texte führen. Die Mappe sollte über vier Jahre geführt werden, am
Ende haben Schüler eine Sammlung schön gestalteter und fehlerfreier Texte, die auch
eine nette Erinnerung darstellen.
Möglichkeiten, um Rechtschreibfehler zu verbessern:
 Fehlerwörter in verschiedene Wortgruppen einkleiden (3-5 Beispiele)
 Zu Fehlerwörtern weitere Wörter der Wortfamilie, Wortverbindungen, Ableitungen,
Konjugationen, Deklinationen suchen: Fahrrad: Fernfahrer, Radfahrer, verfahren,
ausfahren, ich fahre, du fährst,... das neue Fahrrad) (3-5 Beispiele)
 Fehlerwörter in Sätzen verwenden (3 Beispiele)
 Fehlerwörter in kleinen Gruppen (3-5) auswendig lernen und aufschreiben
 Wörter in ein Fehlerheft eintragen, dieses dient als Übungsmaterial für
Partnerdiktate
 Übungen im Sprachbuch zum Thema des Fehlers durchführen, ebenso in
Lernsoftwareprogrammen.
Ausdrucksfehler
 Die Sätze überarbeiten, neu formulieren, die Hilfe eines Mitschülers in Anspruch
nehmen.
 Die Wörter der Wortfamilie sammeln, Synonyme finden (Thesaurus verwenden).
 Die Wortbedeutung mit Hilfe des Wörterbuches klären.
Stilfehler, Wiederholungen
 Zu Sätzen oder ganzen Absätzen zwei neue Varianten finden, die Beratung eines
Mitschülers in Anspruch nehmen.
 Aufsatzteile oder ganze Aufsätze von sehr guten Schülerarbeiten übernehmen.
Zeichen-, Grammatikfehler
 Nur sinnvoll, wenn Fehler in ganzen Sätzen verbessert werden.
 Mehrere analoge Beispiele bilden.
 Übungen aus dem Sprachbuch zum Thema des Fehlers durchführen.
24
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 25
3. Die Schularbeitangabe
3.1 Schularbeiten vorbereiten
Schularbeiten sollen aus dem vorangegangenen Unterricht hervorgehen. In der mittelfristigen
Planung (zirka 6 Unterrichtswochen) beendet die Durchführung einer Schularbeit diesen
Abschnitt.
Die Schularbeit stellt an Schüler vielseitige Ansprüche: Die Zeit muss gut eingeteilt werden, ein
geeigneter und (den Lehrer) ansprechender Inhalt gefunden werden, die Arbeit gut gegliedert
sein, eine gefälliger Textanfang gefunden werden, der Text leserlich geschrieben und
Rechtschreibung, Grammatik und Satzzeichen kontrolliert werden.
Kein Wunder, dass die Schularbeiten von vielen Schülern als besondern anstrengend empfunden
werden. Grund genug, um die Textsorten der Schularbeit vorher ausreichend und ohne
Beurteilung zu üben. Eine Probeschularbeit könnte dem Schüler zeitgerecht rückmelden, wie gut
er bereits die Aufgabenstellung bewältigt. Die fiktive Beurteilung bei dieser Arbeit wird nicht in die
Semesterbeurteilung berücksichtigt.
3.2 Beispiel einer Probeschularbeit:
Wähle zwei Aufgaben und führe sie jetzt im Unterricht aus; zwei weitere als Hausübung!
A) Schreibe das Märchen weiter!
Ein junger Bauer, dem es in der Wirtschaft nicht recht
vorwärtsgehen wollte, saß auf seinem Pfluge und ruhte
sich einen Moment aus. Da kam eine alte Hexe
angeschlichen und rief ihm zu: „Was plagst du dich und
bringst es doch zu nichts?" Gehe zwei Tage geradeaus,
bis du an eine große Tanne kommst, die frei im Walde
steht und alle anderen Bäume überragt. Wenn du sie
fällst, wirst du dein Glück machen." Der Bauer ließ sich
das nicht zweimal sagen, nahm sein Beil und machte sich
auf den Weg. Nach zwei Tagen fand er die Tanne und
ging sofort daran, sie zu fällen. In dem Augenblick, als sie
umstürzte, fiel aus ihrem Wipfel ein Nest mit zwei Eiern
heraus. Sie rollten auf den Boden und zerbrachen, und
aus dem einen Ei schlüpfte ein junger Adler, aus dem
anderen fiel ein kleiner Ring. Der Adler rief: „Du hast mich
erlöst! Nimm zum Dank diesen Ring! Wenn du ihn am Finger umdrehst und dabei einen Wunsch
aussprichst, wird er alsbald in Erfüllung gehen. Aber es ist nur ein einziger Wunsch im Ring.
Darum überleg ihn dir gut, damit es dich nachher nicht reut!"
B) Schreibe ein Rätsel über ein dir bekanntes Märchen!
C) Schreibe ein Rätsel über eine bekannte Märchenfigur!
D) Vorgegeben ist der Mittelteil eines erfundenen Märchens. Schreibe den Anfang und das
Ende des Märchens!
... Da erblickte er den fauchenden Drachen und verspürte wirklich nicht die geringste Angst. Das
tapfere Bäuerlein lief auf den Drachen zu, setzte zu einem mächtigen Hieb mit dem
Zauberschwert an und traf den Drachen an seiner verwundbarsten Stelle. Tödlich getroffen,
stürzte das Ungetüm in die Schlucht. Voller Stolz näherte sich nun der tapfere Bauer der
Drachenhöhle, um die gefangene Prinzessin zu befreien. Sicher würde sie ihm gleich dankbar in
25
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 26
die Arme fallen. Aber nichts dergleichen geschah, denn die wunderschöne Prinzessin näherte sich
zornbebend dem tapferen Helden und schrie ihn an: „ ...
E) Welche Märchenfigur ist das?
Er ist zwar schlau und einfallsreich, kann aber nicht bis sieben zählen.
 Sie ist ein faules Mädchen, das keinen Apfel aufheben will.
 Einem schmutzigen Mädchen helfen Tiere bei der Hausarbeit, damit es rascher fertig wird.
 Der Grauhaarige macht sich mit anderen Tieren auf, um einen Platz für den Rest seines
Lebens zu finden.
3.3 Die eingliedrige Schularbeit
Die Aufgabenstellung einer Schularbeit muss möglichst einfach und eindeutig formuliert sein, denn
im Prüfungsstress kommt es leicht zu Missverständnissen.
Schularbeit: Wähle ein Thema aus!
A) Verfasse einen Märchentext in dem die Wörter der ersten oder der zweiten Zeile vorkommen!
Du kannst die Wörter in beliebiger Reihenfolge verwenden. Unterstreiche sie, wenn du mit deiner
Geschichte fertig bist!

ein blindes Mädchen, alter Zauberer, tiefer Wald, Kater, Ring
oder

ein hässlicher Zwerg, Drache, großes Schloss, Esel, goldene Krone,
B) Setze das Märchen fort!
Vor langer, langer Zeit lebte einmal eine traurige Prinzessin auf dem Schloss ihres Vaters. Der
war immer sehr beschäftigt, denn er hatte ein großes Königreich zu verwalten. Die Mutter der
Prinzessin war bei der Geburt ihrer Tochter gestorben, und auch sonst hatte sie niemanden, dem
sie ihren Sorgen hätte erzählen können. So lebte sie tagein, tagaus einsam in ihrem Zimmer auf
dem Schloss. Eines Tages sah sie durch ihr Fenster einen gar seltsamen Buben im Schlosshof
spielen, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. „Wer bist du, rief sie hinunter?“ Aber niemand
antwortete ihr. Der Knabe hatte nicht einmal den Kopf nach ihr umgedreht. Das ärgerte die
Prinzessin maßlos und so lief sie hinunter, um den ungezogenen Buben zur Rede zu stellen. ...
C) Erfinde ein Märchen in dem dieses Bild vorkommt!
Grafik: Märchenszene
ein Mädchen steht vor einem Esel, einem Fuchs und einem Raben.
Waldszene, Mädchen ohne Schuhe, arm und hungrig dreinschauend
im Hintergrund eine Art Hexenhütte, Rauch aus dem Rauchfang
3.4 Die mehrgliedrige Schularbeit
Bereits 1985 wurde vom bm:bwk angeregt, auch mehrgliedrige Deutschschularbeiten zu geben,
ähnlich den Englischschularbeiten. Damit sollte das so genannte "Thema-Verfehlen" verringert
werden und zum anderen sollte den vielfältigen Lernbereichen des Deutschunterrichtes besser
entsprochen werden. Mehrere Unteraufgaben bei einer Arbeit oder überhaupt mehrere Themen
bzw. Aufgabenstellungen können gegeben werden.
26
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 27
Schularbeit: Märchentexte verfassen
Wähle vier Themen aus und bearbeite sie!
A) Diese Titel ergeben ein spannendes Märchen. Schreib einen Erzählkern zu deinem Märchen.
Der Text soll auf fünf bis sieben Zeilen berichten, wovon dieses Märchen handelt? Wähle eine der
beiden Überschriften aus!

Der verwunschene Wald
oder

Die überaus eitle Prinzessin
B) Wie könnte das Märchen weiter gehen? Verfasse zu deinen Ideen eine Gedankenkette
(Cluster)!
Der Bär und die elf Wölflein
Am Beginn des Märchens frisst ein böser Bär und elf unschuldige
Wölflein. In letzter Minute konnte sich ein zwölftes retten.
Vater und Mutter Wolf wollen sich rächen.
Rache der Wölfe
so
oder
so
C) Schreibe als inneren Monolog (zirka 7 Zeilen) die Erinnerungen an eine dieser
Märchenfiguren!

Die sieben Zwerge glauben, dass Schneewittchen gestorben sei. Was denkt einer von
ihnen?
oder

Was denkt sich Rotkäppchen beim Anblick des Wolfes, der ihre Großmutter gefressen
hat?
D) Welches Märchen gefällt dir am besten! Begründe deine Meinung! Vergleiche es mit anderen.
(3 Sätze)
F) Im folgenden Text befinden sich viele Fehler. Rechtschreibfehler, Grammatikfehler,
Wortauslassungen, Auseinanderschreibungen, Wortstellungsfehler und vieles mehr. Verbessere
den Märchentext wie ein Lehrer! Wende die Korrekturzeichen an!
27
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 28
Es war ein mal ein Prinz, der wollte eine Prinzesin heiraten, aber es sollte
eine wirckliche Prinzessin sein. Zu oft ist er schon hereingelegt und hatte
sich blos als eine solche ausgegeben und war ihn Wirklichkeit eine
einfache Handwerkerdochter gewesen und so eine wollte er ganz gewis
nicht und daher dachte er Tag und Nacht er, wie er zueiner ganz, ganz
echtigen Prinzessin komen könnte. Er überlegte Hin und Her, ob er den
Erbsenentest oder die Goldbrobe anwenden sollte. Oder sollte er seine
zukünftige Gattin auf die Prinzessinenwage stellen, um zu sein ganz
sicher?
G) Schreibe ein Rätsel über eine dir bekannt Märchenfigur! (5 Zeilen)
28
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 29
4. Tests bzw. Lernkontrollen im Deutschunterricht
4.1 Möglichkeiten der Testerstellung
So kann der Lehrer bei einem Diktat vorgehen:
 Wortliste ansagen: (heute Abend, am Abend, abends, Dienstagabend,..)
 Text ansagen: (Er kam plötzlich am Abend zu mir nach Hause.)
 Lückentext vorgeben, Ansage des Textes, Schüler tragen Fehlendes ein. Vorteil: Konzentration
auf ein Thema: (Er kam plötzlich am _______ zu mir nach Hause.)
 Lückentext, Fehlendes z.B. in Druckschrift nachgestellt. Vorteil: Schüler arbeiten selbstständig:
(Er kam plötzlich am ________ zu mir nach Hause. ABEND)
 Lückentext, Buchstaben fehlen, Schüler erschließen sie selbst. (Er kam plötzlich am _bend zu
mir nach Hause.)
Weiters ist zu beachten:
 die Leistungsgruppe,
 mit einer einfachen Aufgabe beginnen, damit sich die Nervosität legt,
 zuerst Aufgaben, die zeigen, dass der Stoff gelernt wurde (bekannte Übungen, Regeln),
 dann Aufgaben, die zeigen, dass das Gelernte verstanden wurde (analoge Übungen),
 zuletzt Aufgaben, die zeigen, dass das Gelernte übertragen werden kann (neue
Aufgabenstellungen). Ev. Zusatzaufgaben für schnelle Schüler (Plusaufgaben).
4.2 Beurteilungsschlüssel bei Tests, Lernkontrollen
Bei der Beurteilung von Tests spielen eine Rolle
 die Zahl der Aufgaben
 die Gewichtung der verschiedenen Aufgaben (gleich viele Punkte für leichte und schwere Aufgaben?)
 die Leistungsgruppe
 die Art der Aufgaben (z.B. Groß- und Kleinschreibung - schon 50% sind durch Raten richtig)
 Beurteilung nach Klauer
Note = 5 - 4. R
n
n = Zahl der Aufgaben; R = Zahl der richt. Lösung.
 Lernzielorientierung: 50% der Aufgaben müssen richtig sein, um ein Genügend zu erreichen.
Die restlichen 50% verteilen sich gleichmäßig auf die Notenstufen 1 bis 4.
 „Normalverteilungskurve“
Bei dieser Beurteilung erfolgt die Bewertung erst nach erfolgter Auswertung der Tests durch den
Lehrer. Er gibt den besten Arbeiten die Note 1, den schlechtesten die Note 5 und dem
Durchschnitt 3. Dabei achtet er, dass es wenige Sehr gut und Nicht genügend gibt und sehr viele
Befriedigend -entsprechend der Verteilung der Intelligenz in der Bevölkerung.
Vergleich der Beurteilungsarten an einem Beispiel mit 54 Aufgaben:
Klauer:
0 - 7 (richtig, Punkte) = 5
8 - 20 = 4
21 - 35 = 3
36 - 47 = 2
48 - 54 = 1
Lernzielorientierung:
0 -27 (richtig, Punkte) = 5
28 - 34 = 4
35 - 41 = 3
42 - 48 = 2
49 - 54 = 1
Normalverteilung:
0 - 5 (richtig, Punkte) = 5
6 - 16 = 4
17 - 37 = 3
38 - 48 = 2
49 - 54 = 1
29
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 30
4.3 Grammatik-Lernkontrolle
Kennst du dich bei den Begriffen der Sprachlehre gut aus? Verwende den Basisteil Seite ... !
A) Unterstreiche das Prädikat im Satz.
Achtung, mehrgliedrige Prädikate
verbinde durch eine Klammer!
Mein Freund durfte zu mir kommen.
Elke geht gerne ins Kino.
Er ha; die Aufgabe bereits gemacht.
Er trug die Farbe zu dick auf.
Gabi telefoniert seit einer halben Stunde.
Sie hatte fest daran geglaubt.
Ich möchte dir gerne helfen.
Am Samstag habe ich für dich Zeit.
Er warf den Ball weit aus.
Wir werden sicher pünktlich kommen.
Er soll sich beeilen.
Wirst du für mich Zeit haben?
Ich nehme deinen Brief zum Postkasten mit.
Ich sperrte die Türe rasch auf.
B) Um welche Wortart handelt es sich?
Gib die lateinische Bezeichnung an!
dort. dann, gern
1. Pers. Plural, Futur l,
spielen
1. Pers. Singular,
Präsers. planen
D) Ergänze die leeren Felder!
Der Computer war
ausgeschaltet.
Die Taschen wurden
geleert.
Die Räder sind
abgesperrt.
Der Computer wird
ausgeschaltet.
und. obwohl, als
F)Übertrage die Sätze in den Konjunktiv l!
Ein Kinobesuch ist
Er sagt,
geplant.
Sie kommt rechtzeitig. Sie behauptet,
ich, meiner, mir
Er darf es nicht.
stehend, haltend
dürfen, können, sollen
Er sagt,
Du bist pünktlich
Du sagst,
gewesen.
Er muss jetzt sprechen. Er meint,
gehalten, gereizt, gelobt
zu, bei, auf
mein. dein, sein
C) Gib die Personalform in der
vorgegebenen Zeitform
an! Be:3Diel: 2. Pers. PL Präteritum, lernen >
ihr lerntet
3. Pers. Plural,
Perfekt, gehen
1. Pers. Singular,
Präterium. nehmen
F) Gib an, ob es sich um Sätze im Aktiv
(a), Vorgangspassiv (vp) oder
Zustandspassiv (zp) handelt!
Die Noten sind in der Liste eingetragen.
Eine Sportveranstaltung wird geplant.
Der Vater begrüßt den Gast.
Die Gefäße werden bemalt.
Die Fenster sind geöffnet.
Den Projektor bedient der Lehrer.
Die Straße war gesperrt.
2. Pers Plural, Plusquamperfekt, lernen
Bei 43 Beispielen: richtige: ____ ,falsche___ Lösungen
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 31
4.4 Testmaterial zur Einstufung und Diagnose
Wortmaterial für eine Rechtschreibdiagnose: 50-Wörter-Test (A)
 Der Schüler soll wissen, dass die Wortliste viele schwierige Wörter umfasst, bei der auch
Erwachsene Probleme haben. Sie sollen möglichst ruhig und ohne Nervosität arbeiten.
Unbedingt darauf hinweisen, dass die Arbeit nicht beurteilt wird.
 So ansagen: „Abenteuer / Er bestand das Abenteuer. / Abenteuer.“ Der Schüler schreibt Abenteuer.
1. Abenteuer / Er bestand das Abenteuer.
2. mein Diktieren / Ist mein Diktieren zu schnell?
3. riesig / Das Loch in der Wand ist riesig.
4. enttäuschen / Wir wollen die Freunde nicht enttäuschen.
5. Diktat / Er hat beim Diktat wenige Fehler gemacht.
6. kaputt / Der Fernsehapparat ist kaputt.
7. blamieren / Wir wollen uns dabei nicht blamieren.
8. Blumenvase / Die Blumenvase steht auf dem Tisch.
9. Appetit / Er hat Appetit auf ein Müsli.
10.auf einmal / Dann war auf einmal alles anders.
11.beim Arbeiten / Der Lärm stört mich beim Arbeiten.
12.Bibliothek / Er fand das Buch in der neuen Bibliothek.
13.Fernsehapparat / Der Fernsehapparat ist neu.
14.Brennessel / Ich habe mich an der Brennessel verbrannt.
15.Chauffeur / Der Wagen wird vom Chauffeur gelenkt.
16.nächste Mal / Das nächste Mal kommst du dran.
17.Jacke / Ich habe meine Jacke im Bus vergessen.
18.Kabine / Er vergaß die Turnsachen in der Kabine.
19.Fotoapparat Der Fotoapparat macht schöne Bilder.
20.Garantie / Das Auto hat drei Jahre Garantie.
21.Kassette / Ich habe das Lied auf dieser Kassette.
22.Detektiv / Der Detektiv hat den Kriminalfall gelöst.
23.Allergie / Diese Allergie führte zu einem Hautausschlag.
24.das Violett / Das Violett des Kleides steht dir gut.
25.bewies / Er bewies mir seine Behauptung.
1 Minute Pause
26.ließ / Er ließ es geschehen.
27.verlor / Sie verlor ihr gesamtes Geld.
28.verzieh Die Mutter verzieh mir die Gemeinheit.
29.erschrak / Er erschrak sehr.
30.passiert / Damals ist es passiert.
31.Fabrik / Die Fabrik steht schon lange leer.
32.Gendarmerie / Die Gendarmerie regelt den Verkehr.
33.hässlich / Das Bild ist hässlich.
34.hoffentlich / Wir werden hoffentlich bald fertig sein.
35.Keks / Gib mir zur Jause eine Keks!
36.Publikum / Das Publikum klatschte nach der Vorstellung.
37.Verwandtschaft / Die Verwandtschaft kam zur Hochzeit.
38.vorsichtig / Das Reh näherte sich vorsichtig der Futterkrippe.
39.wahrscheinlich / Es wird wahrscheinlich noch einige Zeit dauern.
40.Kaffee / Ich trinke einen Kaffee.
41.Garderobe / Mein Mantel hängt in der Garderobe.
42.interessant Dieser Zeitungsbericht ist interessant.
43.Interview / Der Filmstar gab dem Reporter ein Interview.
44.Apotheke / In der Apotheke erhältst du Medikamente.
45.Maschine / Die Maschine arbeitet laut.
46.Gefäß / Stelle das Gefäß mit dem Wasser auf den Herd.
31
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 32
47.gefroren / Das Wasser ist durch die Kälte gefroren.
48.fließt / Die Donau fließt ins Schwarze Meer.
49.schwül / Das Klima im Regenwald ist schwül.
50.todunglücklich / Nach dem Tod der Katze war er todunglücklich.
 Jeder Fehler zählt. (Rechtschreibfehler, Auslassungen, Flüchtigkeitsfehler, Groß- und
Kleinschreibungsfehler etc. Befinden sich mehrere Fehler im Wort, zählt - anderes als bei der
Leistungsbeurteilung - jeder Fehler.
Beispiele: todenstile = 3 Fehler, Sekretärn = 1 Fehler, kapput = 2 Fehler
Bewerten Sie die Materialfehler folgender Wörter! Welche Fehlerschwerpunkte sind zu
beobachten?
Intaesse, Kaputt, nähmlich, zimlich, sorgfätlig, Pfarra, paket, fergisst, häufik, pasiert.
tavon, Abends, almählich, margarine
4.5 Beobachtungsbogen bei der Entwicklung der Rechtschreibfertigkeit
Beobachtungsblatt zur Rechtschreibfertigkeit
Mit den vorliegenden Testbögen kann der Entwicklungsverlauf der Schüler im Bereich der
Rechtschreibung von der fünften bis zur achten Schulstufe beobachtet werden. Der Bogen kann
auch als Hilfe bei der Feststellung zur Leistungsgruppeneinteilung verwendet werden.
Schüler:________________
I.Test
Zahl der Fehler
2. Test
1. Grundwortschatz
1. Grundwortschatz
2. Groß- und
Kleinschreibung
3. Abteilen
2. Groß- und
Kleinschreibung
3. Abteilen
4. Satzzeichen
4. Satzzeichen
Gesamtsumme
Gesamtsumme
3. Test
Zahl der Fehler
4. Test
1. Grundwortschatz
1. Grundwortschatz
2. Groß- und
Kleinschreibung
3. Abteilen
2. Groß- und
Kleinschreibung
3. Abteilen
4. Satzzeichen
4. Satzzeichen
Gesamtsumme
Gesamtsumme
Zahl der Fehler
Zahl der Fehler
32
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 33
Kurve der Rechtschreibentwicklung
Fehlerzahl

 für
 für
 für
 für
17
16
15
14
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Farbe oder Linie für die
Gesamtfehlerzahl
die Grundwortschatzwörter
die Groß- und Kleinschreibung
das Abteilen
die Satzzeichen
1. Klasse
2. Klasse
3. Klasse
4. Klasse
4.6 Test für Feststellung der Rechtsschreibfertigkeit
Name:____________Klasse: __Datum: __________
1. Verbessere die Fehler in den Sätzen! Streiche das falsch geschriebene Wort durch und
schreibe es nach dem Satz richtig auf! Achtung, nicht in allen Sätzen befindet sich ein
Fehler!
Hier können Boote ausgelihen werden. _________
Der Gummi läßt sich leicht denen. _________
Die Manschaft gewinnt jedes Spiel. _________
Möchtest du die Suppe saltzen? _________
Er kam gestern von der Ferienreise zurück. _________
Die Näße ist überall zu spüren. _________
Weißt du, daß ist sehr gefährlich. _________
Wie konnte das pasieren. _________
2. Verbessere die Fehler! Streiche die Fehlerwörter durch und schreibe die Wörter nach den
Sätzen richtig auf! Achtung, nicht in allen Sätzen befindet sich ein Fehler!
Peter erschrak und Bekam rote Ohren. _________
Du sollst die Dame freundlich grüßen. _________
Die Drei Schüler sollten die Aufgabe vorlesen. _________
Unzähligemale haben wir das schon besprochen, __________
Nach dem Krieg blickten viele ins Ungewisse. _________
33
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 34
Nun war das Loch in der Wiese zu Klein geraten. __________
Susis Geschichten sind am Spannnendsten. _________
Das lange laufen ermüdete mich sehr. _________
Da hilft kein jammern mehr. _________
3. Trenne die folgenden Wörter!
Achtung, nicht alle Wörter können getrennt werden!
prächtig > ___________
Lippe >- ____________
Liebe > ____________
Teppich > ___________
Stecken > ___________ Straße > ___________
Haustor > ___________
Karpfen > ___________ rasch > ____________
4. Setze die fehlenden Satzzeichen! Achtung, es fehlen Beistriche, Punkte, Rufzeichen und
Anführungszeichen!
Installateure Elektriker und Glaser stellen gerade das neue Haus fertig
Vater ein Herr möchte dich sprechen
In diesem Sommer hat es häufig geregnet und deswegen findet man viele Pilze in den Wäldern
Der Nebel begann sich zu heben die Sonne leuchtete durch den Schleier
Ich wußte nicht ob ich noch eine Kinokarte bekommen würde
Als wir daheim weggingen begann es gerade zu dämmern
Ich wußte daß ich den Hund vom Briefträger abhalten konnte wenn ich ihn beim Halsband fasste
Ich gehe noch einmal hinaus um das Tor zu schließen
Das weiß ich noch nicht sagte er
Heute abend sagte Fritz gehe ich fort
(aus Pramper: Materialien zum Deutschunterricht Bd. 4, Veritas)
5. Der Förderunterricht
5.1 Bestimmungen für den Förderunterricht
Der Förderunterricht stellt ein zusätzliches Lernangebot für Schüler dar, die in
wesentlichen Bereichen Anforderungen nur mangelhaft erfüllen. Er dient zur Vorbereitung
auf den Übertritt in eine höhere Leistungsgruppe oder zur Vermeidung der Abstufung in
eine niedrigere Leistungsgruppe (Lift- bzw. Stützfunktion). Außerdem kann damit auch auf
den Übertritt in eine weiterführende Schule vorbereitet werden.
Zwei Kurse je 8 Wochen sind im Laufe des Schuljahres möglich. Der Schüler kann
insgesamt an 4 Kursen im Jahr teilnehmen. Eröffnungsziffer 8 Schüler. Der Kurs kann
auch über die Grenzen der Leistungsgruppen und Parallelklassen eingerichtet werden.
Methodik der Förderkurse
* Individuelle Defizite ausgleichen - jeder Schüler arbeitet an einem anderen Thema.
* bestimmte Defizite ausgleichen - Schüler mit gleichen Defiziten werden
zusammengefasst, z.B. Kurs über Beistrichsetzung.
* allgemeine Lernschwächen ausgleichen - Schüler werden zur Vorbereitung auf eine
Schularbeit, Diktat etc. zusammengefasst.
Einteilung: durch Lehrer oder auf Wunsch des Schülers?
34
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 35
Grundsätzlich kann der Lehrer Schüler zum Förderkurs einteilen, Schüler können aber
auch von sich aus den Wunsch äußern. Leider werden Förderstunden oft unmittelbar
nach dem Nachmittagsunterricht oder um 7 Uhr angesetzt. Dadurch sinkt die Motivation
der Schüler und der Ertrag des Förderunterrichts. Schüler profitieren wenig, wenn sie nicht
motiviert sind den Kurs zu besuchen. Es sollte daher eine Lösung angestrebt werden, die
gewährleistet, dass der „förderungswillige“ Lehrer nur „förderungsbereite“ Schüler in
seinem Kurs hat.
5.2 Förder(kurs)material
„LÜK-System“
Aufgabenstellung aus Buch, Schüler legen Plättchen, Muster bestätigt Lösung. Vorteil:
selbständiges Arbeiten, Nachteil: Schüler schreiben nicht
Pramper - „Rechtschreibkönig“
Lernkarten und Spiel für die 7./8. (bzw. 5./6.) Schulstufe, Quizkarten und Lernkartei für Einzel-,
Partner- und Gruppen aufgaben.
Schülerduden
Sehr anspruchsvoll, umfassende Übungen mit Lösungen
„Deutsch positiv“
Umfangreiche Aufgaben, schulbuchähnlich.
Pramper: Förderhefte 1-4
Übungen zur Rechtschreibung und Grammatik bezogen auf die Schulstufe und die
„Deutschstunde“
Pramper: Förderhefte PLUS
Übungen zur Rechtschreibung, Grammatik und Stilistik für Schüler, die eine weiterführende
Schule besuchen wollen.
Seyfried: „Übungshefte“
Hefte zu Schwerpunkten, sehr kreative, ansprechende Übungen. Empfehlenswert für schwächere
Schüler!
5.3 Lernsoftware für den Förderunterricht
Pramper: „Gut-besser-Deutsch"
Umfasst alle Bereiche der Rechtschreibung und Grammatik. jeweils 1. Programmteil:
Vorkenntnisse erheben, Schwächen erkennen 2. Programmteil: Gezielt üben mit Hilfen, 3.
Programmteil: Lernbereiche testen mit Noten, 4. Programmteil: Einzel-, Partnerspiele
(Rekordversuche oder Die 7 gewinnt)
Cornelsen Verlag: „Diktattrainer" für die 5. 6. und 7. 8. Schulstufe, individuelles Arbeiten,
sofortige Fehlerrückmeldung.
Cornelsen Verlag: „Auftrag Deutsch" in ein spielartiges Umfeld werden Übungen gebettet.
Pramper: „Lese- und Konzentrationstrainer“
Übungen zur Verbesserung der Konzentraion und Lesefertigkeit, bzw. –fähigkeit.
35
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 36
6. Literaturliste
Anger, H.: Wortschatztest 7-9. Ketterl, Wien
Bamberger, R.: Der Cloze Test, EuU. 9/84, JuV. Wien
Beck,O.: Theorie und Praxis der Aufsatzbeurteilung, Kamp,1979.
Blickrichtung 85, Reform der HS, Förderunterricht.BMUK
Bohusch, O.: Neue Kriterien für die Aufsatzbewertung, 1972.
Born, Lueg: Zur Praxis der Aufsatzbenotung, Schwann, 1979.
Buchberger, F.: Förderunterricht. Grundlagen, Verfahren,Ergebnisse, JuV.
Burgstaller, F.: 80-Wörter Test, 4-5 Schulstufe, Ketterl Verlag.
Damm, H.: Rechtschreibtest 7-9, Ketterl, Wien.
Deutsch differenziert Sonderheft: Korrigieren, zensieren, beurteilen, 1979
Diebold/ebi/Glinz: Lernkontrolle im Deutschunterricht, Sabe,1983.
Handreichung Deutsch, Nr. 18 Deutsch differenziert, Korrektur schriftlicher
Arbeiten.BMUK
Hylla, E.: Rechtschreibtest 4-5, Ketterl Verlag, Wien
Ivo, H.: Lehrer korrigieren Aufsätze, Frankfurt, 1982.
Pramper, W.: Leistungsbeurteilung in Deutsch, in Leistungsbeurteilung in der Neuen
Hauptschule. PÄd. Inst.O.Ö.,1985
Pramper, W.: Rechtschreibkönig, Veritas, 1988
Pramper, W.: Fit für die Oberstufe?, Veritas, 1999
Pramper, W.: Förderstunde 1-4, Veritas, 1999
Pramper, W.: Förderstunde Plus, Veritas, 1999
Pramper, W.: Das Schularbeitenbuch, Veritas, 2001
Pramper, W.: Gut-besser-Deutsch, 2001, Lernsoftware
Pramper, W.:Deutsch Sehr gut, Lernsoftware, 5-8 Programme, Vertias, 1992-96
Pramper, W. u.a.: Materialien für den Deutschunterricht 1 - 4, zu „Deutschstunde“, Veritas,
1995
Praxis Deutsch, Schwerpunkt Förderunterricht, März, 1987.
Praxis Deutsch, Schwerpunkt Förderunterricht, März, 1987.
Riedl, J.: Leistungsbeurteilung konkret. ÖLV, Linz, 1980
Sanner, R.: Textbewertung und Schulaufsatz, Kösel, 1974.
Sanner, R.: Textbewertung und Schulaufsatz, Kösel, 1974.
Sauter, Pschibul: Vom Aufsatzunterricht zur sprachlichen Kommunikation I, Herder.
Schmidinger, E.: Förderunterricht -mehr als Gratisnachhilfe, JuV, Wien.
Schneditz: Die Deutschschularbeit in der HS EuU, 5/82,JuV, Wien.
Schroter, G.: Die ungerechte Aufsatzzensur, Kamp, 1974.
Söllinger, P.: Deutsch unterrichten,Veritas 1988.
36
Didaktik der Leistungsbeurteilung
Wolfgang Pramper/PADL
Seite 37
7. Testuranforderung
Die Testuranforderungen werden in den Übungsstunden oder in den
Stunden des Offenen Lernens erfüllt.
 Schularbeit beurteilen: Korrigieren (1), beurteilen (2) und bewerten Sie
mit einer verbalen Rückmeldung (3) einen Schüleraufsatz!
Geben Sie weiters Vorschläge zur Überarbeitung (4) und (Rechtschreib-)
Übungen zur Verbesserung (5)!
Nehmen Sie dazu einen Schüleraufsatz aus Ihrer Praxis oder lassen Sie
sich von mir einen geben.
 Schularbeit planen: Entwerfen Sie eine Probeschularbeit (1) und eine
Schularbeit (2) für eine beliebige Schulstufe und einer beliebigen
Textsorte. Die Schularbeitenvorschläge können als eingliedrige oder
mehrgliedrige Schularbeit gestaltet sein. Die eingliedrige Schularbeit soll
mehrere Texte zur Auswahl anbieten. Die Anweisungen sollen klar und
einfach abgefasst sein, Tipps und Hinweise sollen enthalten sein.
 Diktat: Gestalten Sie ein Diktat! Stellen Sie verschiedene Aufgaben mit
steigendem Schwierigkeitsgrad und geben Sie eine Bewertung für die drei
Leistungsgruppen an!
 Lernkontrolle: Gestalten Sie eine Lernkontrolle im Bereich der
Sprachlehre! Stellen Sie verschiedene Aufgaben mit steigendem
Schwierigkeitsgrad und geben Sie eine Bewertung für die drei
Leistungsgruppen an!
8. Prüfungsfragen (für zusätzliche ECDL Punkte)
Im Laufe des Seminares gibt es einen Test zu den Rechtsfragen der
Leistungsbeurteilung.
1. Was ist bei der Beurteilung und Korrektur einer Schularbeit zu
berücksichtigen?
2. Geben Sie Vorschläge, wie Schularbeiten verbessert und überarbeitet
werden können!
3. Zeigen Sie auf, was bei der Erstellung und Durchführung einer
Schularbeit berücksichtigt werden muss!
4. Welche Probleme ergeben sich im Zusammenhang mit der
Leistungsbeurteilung und welche Prinzipien können dem
entgegenwirken?
5. Was ist bei der Erstellung und Beurteilung eines Diktates (Tests) zu
berücksichtigen?
6. Erläutern Sie die Bestimmungen zum Förderunterricht!
7. Besprechen Sie diverses Förderkursmaterial!
37
Herunterladen