SKRIPTUM FÜR H-6-FDES-FD Prof. PRAMPER WOLFGANG, MSc MAS SEMINAR DIDAKTIK DER LEISTUNGSBEURTEILUNG UND DES FÖRDERUNTERRICHTS DEUTSCH SEMINARSTOFF 1. Leistungsbeurteilung konkret _________________________________________________________________ 2 2. Schularbeiten beurteilen ____________________________________________________________________ 13 3. Die Schularbeitangabe _____________________________________________________________________ 25 4. Tests bzw. Lernkontrollen im Deutschunterricht _________________________________________________ 29 5. Der Förderunterricht _______________________________________________________________________ 34 6. Literaturliste ______________________________________________________________________________ 36 7. Testuranforderung _________________________________________________________________________ 37 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 2 1. Leistungsbeurteilung konkret In keinem Lernbereich ergeben sich so viel Fragen, wie im Leistungsbeurteilungsbereich: Wie viele Schularbeiten sind im Semester möglich und wie lange sollen die dauern? Können sie auch zweistündig sein? Welche Textgattungen sind heute noch relevant und welche Alternativen gibt es zur traditionellen Schularbeit? Wo finde ich eine Charakteristik der Textsorten und nach welchen Kriterien sollen sie beurteilt werden? Welche rechtlichen Grundlagen sind bei Schularbeiten zu beachten? Gibt es etwa eine Rechtsgrundlage für eine „Grammatikschularbeit“? Ab wie vielen Fehlern ist eine Schularbeit mit „Nicht genügend“ zu beurteilen? Welche Note gilt bei einer Schularbeitenwiederholung? 1.1 Die Bestimmungen der Leistungsbeurteilung mit Bezug auf den Deutschunterricht In diesem Abschnitt finden Sie alle für den Deutschunterricht relevanten gesetzlichen Bestimmungen zusammengefasst. Leistungsfeststellungen Der Lehrer hat die Leistungen der Schüler sachlich und gerecht zu beurteilen, dabei die verschiedenen fachlichen Aspekte und Beurteilungskriterien der Leistung zu berücksichtigen und so eine größtmögliche Objektivierung der Leistungsbeurteilung anzustreben. Maßstab für die Leistungsbeurteilung sind die Forderungen des Lehrplanes unter Bedachtnahme auf den jeweiligen Stand des Unterrichtes. Eine detaillierte Rückmeldung über die erreichte Leistung ist wichtig und soll auch bei der Leistungsbeurteilung im Vordergrund stehen. Klar definierte und rechtzeitig bekannt gemachte Bewertungskriterien sollen Anleitung zur Selbsteinschätzung sein und Motivation, Ausdauer und Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler positiv beeinflussen. Formen der Leistungsfeststellung Schularbeiten, Tests und Diktate dürfen nie für sich allein oder gemeinsam die alleinige Grundlage einer Semester- oder Jahresbeurteilung sein. Über die lehrplanmäßig vorgeschriebenen Schularbeiten und die Leistungsfeststellung auf Grund der Mitarbeit hinaus dürfen nur so viele mündliche und schriftliche Leistungsfeststellungen durchgeführt werden, die für eine sichere Leistungsbeurteilung unbedingt notwendig sind. [SCHUG] Im Deutschunterricht gibt schriftliche und mündliche Mitarbeit (Lernkontrollen), mündliche Prüfungen, mündliche Übungen (Redeübungen, Referate), Schularbeiten, Diktate. Derzeitige Regelung: 2-3 Schularbeiten pro Semester, 30 Minuten Diktatzeit Mitarbeit der Schüler im Unterricht Die Feststellung der Mitarbeit des Schülers im Unterricht umfasst den Gesamtbereich der Unterrichtsarbeit in den einzelnen Unterrichtsgegenständen und erfasst: a. in die Unterrichtsarbeit eingebundene mündliche, schriftliche Leistungen, 2 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 3 b. Leistungen im Zusammenhang mit der Sicherung des Unterrichtsertrages einschließlich der Bearbeitung von Hausübungen, c. Leistungen bei der Erarbeitung neuer Lehrstoffe, d. Leistungen im Zusammenhang mit dem Erfassen und Verstehen von unterrichtlichen Sachverhalten, e. Leistungen im Zusammenhang mit der Fähigkeit, Erarbeitetes richtig einzuordnen und anzuwenden. Bei der Mitarbeit sind Leistungen zu berücksichtigen, die der Schüler in Alleinarbeit erbringt und Leistungen des Schülers in der Gruppen- und Partnerarbeit. Einzelne Leistungen im Rahmen der Mitarbeit sind nicht gesondert zu benoten. Aufzeichnungen über diese Leistungen sind so oft und so eingehend vorzunehmen, wie dies für die Leistungsbeurteilung erforderlich ist. [SCHUG] Lernkontrollen zur Sicherung des Unterrichtsertrages (z.B. Überprüfungen des zuletzt bearbeiteten Themas in der Grammatik) darf nicht benotet werden, wohl aber kann der Lehrer Ergebnisse der Lernkontrolle festhalten und in die „Mitarbeitsnote“ einfließen lassen. Mündliche Prüfungen bestehen aus mindestens 2 voneinander möglichst unabhängigen Fragen; jeder Schüler hat einmal im Semester das Recht auf eine "Wunschprüfung" in jedem Pflichtgegenstand. Er muss die Prüfung so zeitgerecht anmelden, dass die Durchführung möglich ist. Eine mündliche Prüfung muss dem Schüler mind. 2 Unterrichtstage vorher angekündigt werden. Der Tag der Ankündigung gilt als erster Tag. Mündliche Prüfungen dürfen nur während der Unterrichtszeit durchgeführt werden. Es ist nach Möglichkeit für mündliche Prüfungen nicht der überwiegende Teil der Unterrichtsstunde aufzuwenden. Stoffgebiete, die länger zurückliegen, sind eher nur übersichtsweise zu prüfen (außer es ist Voraussetzung für die betreffende Prüfungsaufgabe), Stoffgebiete, die in einem angemessenen Zeitraum vor der mündlichen Prüfung durchgenommen wurden, eingehender zu prüfen. Auf Fehler, die während der mündlichen Prüfung auftreten und die die weitere Lösung der Aufgabe beeinflussen, ist sogleich hinzuweisen. Nicht geprüft werden darf am ersten Unterrichtstag nach unmittelbar mindestens 3 aufeinanderfolgenden schulfreien Tagen, nach einer mehrtägigen Schulveranstaltung oder einer mehrtägigen schulbezogenen Veranstaltung. Dies gilt nicht, wenn der Schüler sich freiwillig meldet. [SCHUG] Mündliche Prüfungen im Deutschunterricht der 10-14-Jährigen sind sehr selten. Prüfungsgegenstand können Rechtschreib- oder Grammatikthemen sein. Allerdings sieht der Lehrplan ist eine besondere Gewichtung dieser Themen bei der Leistungsbeurteilung nicht vor. 3 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 4 Mündliche Übungen Hiezu zählen z.B. Referate, Redeübungen u. dgl. Das Thema ist spätestens 1 Woche vorher festzulegen. Mündliche Übungen dürfen nur während der Unterrichtszeit durchgeführt werden. Sie sollen nicht länger als 10 Minuten dauern. Sinnvollerweise sind Thema und Termin einer Redeübung wesentlich länger vorher zu vereinbaren. Schüler sollen in die Kontrolle und Analyse ihrer Arbeitsergebnisse in zunehmendem Maße aktiv einbezogen werden, damit sie schrittweise Verantwortung für die Entwicklung ihrer eigenen Kompetenzen übernehmen können. Auch Präsentationen die im Team (Partner- und Gruppenarbeit) entstanden sind, sollen Teil der Leistungsbeurteilung sein. Schriftliche Überprüfungen Schriftliche Überprüfungen umfassen ein in sich abgeschlossenes kleineres Stoffgebiet. Zulässig sind: Tests, Diktate in der Unterrichtssprache und in den lebenden Fremdsprachen. In einem Gegenstand, in dem mehr als eine Schularbeit pro Semester vorgesehen ist, sind Tests nicht gestattet. Schriftliche Überprüfungen sind spätestens zwei Unterrichtstage vorher bekannt zu geben. Die Arbeitszeit darf 15 Minuten nicht überschreiten. Die Gesamtarbeitszeit aller schriftlichen Überprüfungen darf in jedem Unterrichtsgegenstand im Semester nicht mehr als 30 Minuten betragen. Schriftliche Übungen dürfen nicht an einem unmittelbar auf mind. 3 aufeinanderfolgenden schulfreien Tagen oder mehrtägigen Schulveranstaltungen folgenden Tag durchgeführt werden. An einem Schultag, an dem schon eine Schularbeit oder schriftliche Überprüfung stattfindet, darf keine zweite durchgeführt werden. Die schriftliche Überprüfung ist im Klassenbuch zu vermerken. Aufgabenstellungen sind in vervielfältigter Form vorzulegen. Die schriftliche Überprüfungen sind innerhalb einer Woche korrigiert und beurteilt zurückzugeben (Begründete Ausnahme durch den Schulleiter). Den Erziehungsberechtigten ist Gelegenheit zur Einsichtnahme zu geben. (Ausnahme eigenberechtigte Schüler, getrennte Wohnorte Schüler/Eltern) [SCHUG] In Deutsch dürfen keine Tests durchgeführt werden, Leistungsfeststellungen in Grammatik können daher nur als Lernkontrollen ohne Benotung durchgeführt werden. Dennoch kann und soll der Lehrer im Bereich der Beobachtung der Mitarbeit aus allen Lernkontrollen letztlich eine Note bilden. 4 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 5 Schularbeiten, allgemein Der zu prüfende Lehrstoff ist mindestens eine Woche vor der Schularbeit bekannt zu geben. (Für Deutschschularbeiten gilt dies nur, wenn besondere Arbeitsformen oder besondere Stoffkenntnisse dies erforderlich machen.) Der Stoff der letzten beiden Unterrichtsstunden vor der Schularbeit darf nicht Gegenstand der Schularbeit sein. Termine aller Schularbeiten sind unter Einhaltung der vorgesehenen Frist in das Klassenbuch einzutragen. Änderungen dürfen nur mit Zustimmung des Schulleiters, sie sind den Schülern nachweislich bekannt zu geben und im Klassenbuch zu vermerken. An einem unmittelbar auf mindestens drei aufeinanderfolgende schulfreie Tage, eine mehrtägige Schulveranstaltung oder eine mehrtägige schulbezogene Veranstaltung folgenden Tag darf keine Schularbeit stattfinden. Es dürfen nicht 2 schriftliche Leistungsfeststellungen an einem Schultag stattfinden. Es dürfen nicht mehr als 2 Schularbeiten in einer Woche stattfinden. Die Woche gilt jeweils ab dem Tag der ersten Schularbeit. Schularbeiten dürfen nicht ab der 5. Stunde stattfinden. Aufgabenstellungen und Texte für die Schularbeit sind jedem Schüler in vervielfältigter Form vorzulegen (Ausnahme: kurze Aufsatzthemen oder Diktate) Ein Schüler, der mehr als die Hälfte der Schularbeiten eines Semesters versäumt, muss diese Schularbeit nachholen. Die Schularbeiten sind den Schülern innerhalb einer Woche korrigiert und beurteilt zurückzugeben. (In begründeten Fällen Ausnahmeregelung durch Schulleiter) Den Erziehungsberechtigten ist vor Abgabe der verbesserten Schularbeit Gelegenheit zur Einsichtnahme zu geben. Schularbeiten sind nach Ende des Schuljahres ein Jahr aufzubewahren. Bei mehr als der Hälfte "Nicht genügend", ist die Schularbeit mit neuer Aufgabenstellung aus demselben Lehrstoffgebiet einmal zu wiederholen. Die bessere Note ist zur Beurteilung heranzuziehen. Nimmt ein Schüler nur an einer der beiden Schularbeiten teil, gilt diese Note. Die Wiederholung ist innerhalb von zwei Wochen durchzuführen. Vorgetäuschte Leistungen sind nicht zu beurteilen. Das heißt, wenn nachgewiesen werden kann, dass geschummelt wurde, gibt es keine Note. Die betreffende Leistungsfeststellung darf in keine Note einbezogen werden, sie muss erneut abgehalten werde. Ein nicht lösbares Problem besteht, wenn zwei Schüler fast wortwörtlich das selbe bei einer Schularbeit geschrieben haben und keiner zugibt, vom anderen abgeschrieben zu haben. Leistungsfeststellungen sind prinzipiell während des Unterrichtes durchzuführen. Dies gilt nicht für Wiederholungs- und Nachtragsprüfungen. Schularbeiten für einzelne Schüler dürfen auch außerhalb des Unterrichtes nachgeholt werden. Schularbeiten sind im Lehrplan vorgesehene schriftliche Arbeiten zum Zwecke der Leistungsfeststellung in der Dauer von einer Unterrichtsstunde, sofern im Lehrplan nicht anderes bestimmt ist. Für den Deutschunterricht sieht der Lehrplan: 5 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 6 Zeitrahmen für die Durchführung der Schularbeiten pro Schuljahr: insgesamt vier bis fünf Unterrichtseinheiten und die Anzahl der Schularbeiten vier bis sechs. Es sind mindestens 2 Aufgaben mit voneinander unabhängigen Lösungen zu stellen. Dies gilt nicht für alle Deutschschularbeiten, z.B. Nacherzählung. Aus der vorgegebenen Schularbeitenanzahl und den dafür vorgesehenen Unterrichtsstunden ergibt sich, dass auch Schularbeiten in einer halben Unterrichtseinheit möglich sind und auch solche mit zwei Unterrichtseinheiten. Z. B. Sechs Schularbeiten im Jahr, zwei davon mit einer halben Unterrichtseinheit oder vier Schularbeiten, eine davon über zwei Einheiten. In der Regel wird man jedoch Schularbeiten mit einer Unterrichtseinheit geben. Von Seiten des Ministeriums gibt es diesbezüglich keine Empfehlungen. Es soll der pädagogischen Verantwortung des Klassenlehrers überlassen bleiben. 1.2 Die Bildung der Zeugnisnote in Deutsch Die Zeugnisnote in Deutsch kann nicht aus dem Durchschnittswert der Schularbeiten und Diktaten gebildet werden. Denn „die Leistungsfeststellungen (Schularbeiten, Texts, Diktat) dürfen nie für sich allein oder gemeinsam die alleinige Grundlage einer Semester- bzw. Jahresbeurteilung sein“. „Alle Formen der Leistungsfeststellung (siehe unten) sind als gleichwertig anzusehen. Es sind jedoch Anzahl, stofflicher Umfang und Schwierigkeitsgrad der einzelnen Leistungsfeststellungen mit zu berücksichtigen“. [SCHUG] Zum Zweck der Leistungsbeurteilung dienen: a) die Feststellung der Mitarbeit der Schüler im Unterricht, b) besondere mündliche Leistungsfeststellungen mündliche Prüfungen, mündliche Übungen, c) besondere schriftliche Leistungsfeststellungen Schularbeiten, schriftliche Überprüfungen (Tests, Diktate), d) besondere praktische Leistungsfeststellungen, e) besondere graphische Leistungsfeststellungen. [SCHUG] Die Einbeziehung praktischer und graphischer Arbeitsformen, z.B. die Arbeit am Computer oder projektorientierte Arbeiten in mündliche und schriftliche Leistungsfeststellungen ist zulässig. [SCHUG] 6 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 7 1.3 Beurteilungsmodelle für die Bildung einer Gesamtnote Beurteilungsbereiche in den Lernbereichen Feststellen der Mitarbeit Sprechen Schreiben Lesen und Verstehen Mündliche Schriftliche Leistungsfeststellun Leistungsfeststellungen gen freies und vorbereites vorbereitetes Sprechen in GruppenErzählen, Berichten, und Klassengesprächen Erklären in der in der gehobenen Standardsprache. Umgangssprache Referate Wortmeldungen bei Erarbeitungen und Rezitieren Wiederholungen Projektarbeiten präsentieren Texte verfassen in 2-3 Schularbeiten pro Einzel- Partner- und Semester Gruppenarbeiten im Unterricht und zu Hause Lesefertigkeit (Tempo Vorbereitetes Lesen und Richtigkeit), lyrischer und nichtLesefähigkeit lyrischer Texte (Sinnentnahme) Bücher mit Zahl der zu Hause Leseproben vorstellen gelesenen Jugendbücher Wissen über Entstehung und Wirkung von Medien und Literatur Hausübungen Sprachbetracht ung und Rechtschreiben Methodenkompetenz beim Nachschlagen, Exzerpieren, Ordnungssysteme anlegen etc. Wunschprüfung Diktate (insgesamt 30 min.) keine Tests Lernkontrollen der Wort-, Satz- und Textgrammatik Erweiterung des Wortschatzes und der Sprachverwendung 7 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 8 1.4 Beispiel für einen Semesterplan Name:_______________________ Deutsch / 1. Klasse / Planung des 1. Semesters Schularbeiten 1. Datum: 22. Okt. Erlebniserzählung Schulbuchseiten 44-48 2. Datum: 29. Nov. Bildgeschichte S. 49 - 53 Diktate 3. Datum:____________ Arbeit mit dem Wörterbuch (94/98) Groß- und Kleinschreibung (99-106) Note:_____ Note:_____ Note:_____ Leseprobe 4. a) b) a) einen selbstgewählten und vorbereiteten Text vorlesen b) einen unvorbereiteten Text vorlesen Note:_____ Mündliche Mitarbeit 5. a)____, b) _____, c) _____ Note:_____ a) Beteiligung an Unterrichtsgesprächen, Beteiligung bei der Erarbeitung, Wiederholungen; b) Erzählen und berichten von Erlebnissen; c) Präsentieren von Einzel- und Gruppenarbeiten Redeübung, Buchvorstellung 6. Datum:____________ Note:_____ Lesen, Lesefertigkeit, Sinnentnahme 7. a) Lesetagebuch: Zahl der gelesenen Bücher b) Lesetest zur Lesegeschwindigkeit und Sinnentnahme Note:_____ Arbeitstechniken 8. Note:_____ Nachschlagen im Wörterbuch, Lernkarten anlegen, herausschreiben, zusammenfassen Arbeitsweise, Hausübungen 9. Note:_____ Durchführung der Hausübungen, Verbesserungen der Ansagen, Hausübungen, Schularbeiten, Sauberkeit und Vollständigkeit in den Heften, Verlässliche Mitnahme der Arbeitsmittel Lernkontrollen 10. a) _____; b)______ Note:_____ a) Rechtschreiben: Ansagen aus vorher bekannt gegebenen Wortlisten, Buchtexten, Karteikarten, b) Sprachlehre: Lernkontrollen von Nomen (S. 170-172), Fürwörter (S. 173-174) Summe der Fehler bei Ansagen: ______Durchschnitt:______ Semesternote = Notensumme____: 10 Beurteilungen = ___~ ____ 8 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 9 1.5 Häufige Probleme bei der Leistungsbeurteilung Während Lehrer auf Grund der Rahmenlehrpläne große Freiheiten bei der Gestaltung des Unterrichts genießen, bestehen im Bereich der Leistungsbewertung viele Bestimmungen (siehe die vorangegangenen Seiten), die zur Verunsicherung beiragen. Darüber hinaus tragen auch diese scheinbaren Widersprüche ein Weiteres dazu bei: Im Lehrplan, in Schulbüchern und während der Lehrerausbildung ist häufig von wichtigen sozialen Zielen die Rede. Viele Eltern und vor allem die nachfolgenden Schulen haben in erster Linie nur an messbaren Schulleistungen Interesse. Die Leistungsbeurteilungsverordnung nennt die Schülermitarbeit als eine der drei Säulen der Leistungsbeurteilung. Bei Noteneinsprüchen bevorzugt die Schulbehörde jedoch schriftliche Leistungserhebungen deutlich. Die im Lehrplan verlangte „Gleichwertigkeit der Lernbereiche“ ist im Bereich der Leistungsbeurteilung nur schwer durchführbar. Beispielsweise sind Leistungsbeurteilungen im Lesen nur schwer der Wertigkeit von Schularbeiten gegenüberzustellen. Im Lehrplan spielt die „Wort- und Satzgrammatik“ eine sehr untergeordnete Rolle. In der Praxis legen weiterführende Schulen darauf großen Wert. Lehrer der 10-15-Jährigen werden hier in eine zwiespältige Situation gebracht. Dass die Kritik an der Leistungsbeurteilung berechtigt ist, erkennen Lehrer in ihrer täglichen Praxis nur zu gut. Es gibt: - keine Objektivität - verschiedene Lehrer beurteilen einen Aufsatz anders. Die Beurteilung kann von Sehr gut bis Nicht genügend schwanken. Drei Notengrade Unterschied sind bei einer Gruppe von 20 Lehrern die Regel; - keine Reliabilität - derselbe Lehrer beurteilt dieselbe Arbeit zu verschiedenen Zeiten anders. Selbst die Reihenfolge der Hefte bei der Aufsatzbeurteilung ist für die Bewertung bedeutsam. Hefte von Schülern, die im Laufe der Schularbeit spät abgeben wurden, liegen im Stoß weit oben. Bei den ersten Verbesserungsarbeiten ist die Lehrerin, der Lehrer noch frisch und die Inhalte sind für ihn interessant. - keine Validität - Lehrplanziele und Prüfungsinhalte stimmen nicht überein; etwa, wenn das Lehrplanziel „durch regelmäßige Beschäftigung mit Texten zu einer positiven Einstellung zum Lesen kommen“ mit einer "Inhaltsangabe zum Buch" gemessen wird. Dennoch werden Noten von allen Beteiligten gewünscht! Nur 3% der Eltern, Schüler und Lehrer sind für eine Abschaffung der Noten. Lehrer wechseln bei verschiedenen Bewertungen die Bezugsnorm. Es gibt die individuelle Bezugsnorm (Bezug zu vorangegangenen Ergebnissen), der soziale (Bezug zur Gruppe) und sachliche (Zahl der Regelfehler). Die jeweilige Bezugsnorm ist für Schüler nicht erkennbar und der Wechsel verunsichert sie. 9 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 10 Bei Leistungsbeurteilungen erkennt der Lehrer das Nichterreichen der Lehrplanziele vieler Schüler. Leistungsbeurteilungen haben den Charakter von Defiziterhebungen. Wann immer die Möglichkeit besteht, sollte die Zahl der richtigen und nicht der falschen Lösungen ausgewiesen werden. Noteneinsprüche häufen sich, daher werden oft zu gute Noten gegeben, um Schwierigkeiten zu vermeiden. Strategien, um Probleme bei der Leistungsbeurteilung aus dem Weg zu gehen Tagenszeitungen richten gerne kurz vor Schulschluss ein Telefon-Hotline ein, bei der Leser in der Redaktion anrufen und mit einem Vertreter der Schulaufsicht sprechen können. Interessante Telefonate werden tags darauf veröffentlich. Sehr häufig geht es um Beschwerden aufgebrachter Eltern über ungerecht erscheinende Noten. Der folgende Text wurde in den Oberösterreichischen Nachrichten veröffentlicht. Zeitungsbericht Ein 14-jähriger Linzer besucht die 4. Klasse Hauptschule St. Martin und könnte, so seine Mutter, nach den Schularbeitsnoten in Deutsch ein Befriedigend bekommen. Eben habe sie eine Benachrichtigung erhalten, dass dem Buben ein Nicht genügend drohe, weil er so zerstreut sei. „Die Schlampereien werden vom Lehrer mit Minuspunkten bewertet, die er in die Deutschnote einrechnet. Dass mein Sohn jetzt aber einen Fünfer im Jahreszeugnis bekommen soll, finde ich seltsam“, meint die Linzerin. Landesschulinspektor N.N. erklärte, dass er mit dem betreffenden Lehrer reden werde.“ (aus den O.Ö. Nachrichten 1987) Der letzte Satz verheißt nichts Gutes für den Lehrer, obwohl er den Bestimmungen der Leistungsbeurteilung gerecht wird. Die Zeugnisnote besteht nicht aus dem Durchschnittswert der Schularbeiten, die Mitarbeit ist in jedem Fall in der Leistungsbeurteilung zu berücksichtigen. Das Unverständnis auf Seiten der Mutter könnte davon stammen, dass sie nicht informiert wurde oder Informationsmöglichkeiten nicht wahrgenommen hat, wie die Zeugnisnote gebildet wird. Frühzeitige und nachweisliche Transparenz verhindert Missverständnisse auf Seiten der Schüler und Eltern und Schwierigkeiten auf Seiten der Lehrer. Möglichst frühe Bekanntgabe aller Leistungsbeurteilungen im Semester Das Bemühen um Transparenz in der Leistungsbeurteilung verringert vermeintliche Ungerechtigkeiten. Schüler und Eltern sollen bereits am Beginn des Semesters über sämtliche Leistungserhebungen und deren Wertigkeit für die Zeugnisnote informiert werden. „Überraschungen“ und ein "Gedränge" am Semesterende sollen vermieden werden. Der Schüler soll die Eigenverantwortung für die Note erkennen und sich dieser bewusst sein. Siehe „Semesterplan“ auf Seite xxx! Die Kriterien der Beurteilung sind dem Schüler bereits vor der Leistungserbringung bekannt. Der Schüler erfährt nicht nur, wann er ein Referat zu halten hat, sondern auch genau, was dabei erwartet wird und nach welchen Kriterien es beurteilt wird. Das selbe gilt für die Schularbeit: Es verbessert die Zufriedenheit von Lehrern und Schülern, wenn die Textmerkmale, Tipps und der Beurteilungsraster bereits vor der Schularbeit bekannt gemacht werden. Noten erläutern Schüler, Eltern und Lehrer wünschen die Beurteilung der Schülerleistungen, und mit einer verbalen Begründung. Ein zusätzlicher verbaler Kommentar kann viel von der Schärfe einer Ziffernote nehmen, er kann auch Hinweise geben, wie es zu einer Verbesserung kommen kann und er kann Mut machen, dass es beim nächsten Mal besser geht. Die Bewertung sollte immer die Verbesserung des Schülers zum Ziel haben. Positives soll verstärkt werden. Negative Leistungen 10 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 11 sollen klar und sachlich aufgezeigt werden. Beschuldigungen und Vorwürfe sind keine angemessenen Rückmelder. Beurteilungsfreie Räume schaffen An Ende einer Produktionsphase muss nicht immer eine Bewertung durch den Lehrer stehen. Eine Rechtfertigung für die Produktion ergibt sich auch durch die Darbietung vor anderen Schülern, den Eltern, der Öffentlichkeit, durch eine Kassetten- oder Videoaufnahme, durch das Führen einer Aufsatzmappe, Ausstellungen, Leserbriefen, Aufführungen am Tag der offenen Tür etc. Schülermitbewertungen Vor allem bei mündlichen Leistungsfeststellungen sollte mit zunehmenden Alter auch die Meinung der Mitschüler eingeholt werden. Die Rückmeldungen der Schüler sind eine wertvolle Hilfe für den Lehrer und eine Förderung der kritischen, fairen und wohlwollenden Reflexion. Die endgültige Festsetzung der Note bleibt selbstverständlich in der Hand der Lehrerin und des Lehrers, aber die verbale Bewertung kann so vorbereitet und objektiviert werden. Auch nach Textproduktionen ist die Mithilfe der Mitschüler bei der Korrektur und Bewertung äußerst sinnvoll. Zum einen lernen Schüler die kritische Betrachtung und die Anwendung geeigneter Kriterien und zum anderen ist es für sie interessant, einmal nicht vom Lehrer bewertet zu werden. 1.6 Die Noten Österreich ist eines der wenigen Länder, in dem die Lehrer mit einer fünfstufigen Notenskala auskommen müssen. Es ist nicht leicht, mit diesem Modell das Auslangen zu finden, ohne Schwierigkeiten bei Bewertung zu haben. Aber weder die 6stufige Notenskala in Deutschland noch die 20-stufige in Frankreich lösen das eigentliche Problem der Lehrer: Für die meisten Lehrer ist es in der Regel unangenehm, eine schlechte Note zu vergeben. Denn zum ersten erkennt man dabei, dass Lernziele nicht erreicht wurden, was bei selbstkritischen Lehrern Nachdenklichkeit auslöst, und zum anderen bedeuten schlechte Noten Frust beim Schüler. Der kann sich in einer stillen Enttäuschung äußern, aber auch in Wut und Widerstand – vielleicht sogar durch die Eltern. Na, wer von uns begrüßt schon gerne Ärger? Nur zu gerne würde Lehrer mit einem Plus vor der schlechten Note dem Schüler Hoffnung geben oder mit einem „gerade noch“ in der Art eines väterlichen oder mütterlichen Zeigefingers eine Warnung aussprechen. Aber es gibt nur ganze Notenstufen. Diese „Noten“ gibt es nicht: 2-3, +Befriedigend, 1-, gerade noch Genügend. Bewertungen dieser Art würden im Fall eines Einspruchs einen Formfehler zu Lasten des Lehrers darstellen. 11 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 12 Beurteilungsstufen (Noten) Für die Beurteilung der Leistungen der Schüler bestehen folgende Beurteilungsstufen (Noten): Sehr gut (1), Gut (2), Befriedigend (3), Genügend (4), Nicht genügend (5). Kriterien eurteilungsstufe (Erfüllung nach Maßgabe der Erfordernisse des n (Noten) Lehrplanes) Erfassung und Eigenständigkeit Fähigkeit zur Anwendung des selbständigen Lehrstoffes und Anwendung des Durchführung der Wissens und Aufgaben Könnens auf neuartige Aufgaben Sehr gut (l) weit über das deutlich erkennbar muss vorliegen Wesentliche (wo dies möglich hinausgehend ist) (Übersicht):B Gut (2) über das Wesentliche hinausgehend Befriedigend (3) in den wesentlichen Bereichen zur Gänze Genügend(4) wo möglich, merkliche Ansätze bei entsprechender Anleitung erkennbar merkliche Ansätze gleichen Mängel in der Durchführung aus in den wesentlichen Bereichen überwiegend Nicht genügend Fehlen der Erfordernisse für die Beurteilung mit „Genügend" (5) Die Kriterien der Notenstufen „den Stoff erfassen und anwenden“, „Eigenständigkeit zeigen“, „Wissen übertragen auf neuartige Aufgaben“ sind sehr streng und anspruchsvoll. Es ist nicht leicht, Aufgaben immer so zu stellen, dass alle drei Kriterien zur Anwendung kommen. Aufgabenstellungen, bei denen nur mechanisch auswendig Gelerntes abgeprüft wird, sind jedenfalls zu vermeiden. 12 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 13 2. Schularbeiten beurteilen 2.1 Die Kriterien der Beurteilung Eine Deutschschularbeit ist nach folgenden fachlichen Gesichtspunkten zu beurteilen. Manche Lehrer gewichten die Teilbereiche gleichmäßig, manche gewichten sie unterschiedlich. a) Inhalt - Auseinandersetzung mit dem Thema b) Ausdruck - Wortwahl c) Sprachrichtigkeit – Stil, Grammatik d) Schreibrichtigkeit – Rechtschreibung, Satzzeichen Schularbeiten dürfen nicht ausschließlich nach Art und Anzahl der Rechtschreibfehler beurteilt werden. Siehe dazu auch das Rundschreiben des bm:bwk 32/2001 in dem auf den § 16 der Leistungsbeurteilung Bezug genommen wird. Themenverfehlung: Falls vom Schüler bei einer schriftlichen Leistungsfeststellung statt der gestellten Aufgabe anderes bearbeitet wurde, ist zu prüfen, ob im Sinne der Definition der Beurteilungsstufen (siehe Seite xx) noch von einer Leistung betreffend die gestellten Anforderungen gesprochen werden kann. Dies gilt auch für den Fall, dass die Arbeit die gesamte Themenstellung verfehlt. Bedenkliche Inhalte: Sachlich vertretbare Meinungsäußerungen des Schülers haben die Beurteilung auch dann nicht zu beeinflussen, wenn sie von der Meinung des Lehrers abweichen. [Leistungsbeurteilungsverordnung] In manchen Schülertexten über Liebes-, Kriminal- oder Horrorgeschichten kommt es zu Darstellungen oder Ausdrücken, die als anstößig empfunden werden können. Das darf nicht zwangsläufig eine Abwertung des Inhaltes der Textsorte zur Folge haben. Es geht bei Schülertexten nicht um eine Bewertung des Textes nach ethischen Gesichtspunkten. Umgangssprachliche Ausdrücke können in manchen Texten als durchaus treffend gewertet werden, vor allem, wenn es sich um Beiträge in wörtlichen Reden handelt. Eine von der Beurteilung gesonderte Rückmeldung über den Inhalt ist in manchen Fällen durchaus sinnvoll. Siehe Beispiel unten. Die Rechtschreibung ist bei schriftlichen Leistungsfeststellungen nach Maßgabe des Lehrplanes und unter Zugrundelegung der gemeinsamen Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung vom 1. Juli 1996 zu beurteilen. In den Schuljahren bis 2005/06 sind Abweichungen von der neuen Rechtschreibung, die der bisherigen Rechtschreibung entsprechen, nach der neuen Rechtschreibung zu korrigieren, aber nicht als Fehler zu bewerten. Fehler besonderer Art Kommen mehrere Fehler in einem Wort vor, wird ein Fehler gewertet. Wenn der selbe Fehler mehrmals in einem Text vorkommt, gilt er als ein Fehler. Bei der Korrektur sollte der Lehrer immer das für die Klasse gültige Wörterbuch verwenden! Fehler, die in der Pflichtschule zu tolerieren sind: Früher waren einige Fehlerbereiche von der Bewertung ausgenommen. Viele dieser Fehler gelten heute auf Grund der Rechtschreibreform nicht mehr. Aber es ist weiterhin sinnvoll, einige Falschschreibungen nicht als Rechtschreibfehler bei den 10-15-Jährigen zu werten. Schwierige bzw. sehr seltene Fremdwörter Grenzformen der Beistrichsetzung. Z. B. bei Infinitiv- und Partizipialgruppen, ebenso bei anreihenden Hauptsatzreihen. 13 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 14 Grenzformen der Groß- und Kleinschreibung (etwas anderes : etwas Gutes, von nah und fern : kam Alt und Jung; alles war grau in grau : ein Gerät in Grau) Zweifelsfälle der Getrennt- und Zusammenschreibung (bereithalten : abseits stehen; frei sprechen (ohne Textzettel), freisprechen (von der Anklage); entgegenlaufen : herunterholen In die Beurteilung ausdrücklich nicht einfließen darf: Äußere Form, ausgenommen Textsorten des Schriftverkehrs Texte, in denen viele Übereinanderschreibungen, Ausbesserungen u. Ä. zu finden sind und die Schrift dadurch kaum lesbar ist, führen leicht zu einem schlechten Eindruck über den Inhalt. Oft wird auch vom Schriftbild auf die Qualität des Inhaltes geschlossen. (Wirres Schriftbild = wirre Gedanken) Eine von der Beurteilung gesonderte Rückmeldung über das Schriftbild ist in diesem Fall sinnvoll. Das entlastet den Frust des Lehrers und gibt dem Schüler eine notwendige Rückmeldung. Rückmeldungen über das Verhalten Das Verhalten des Schülers in der Schule und in der Öffentlichkeit darf in die Leistungsbeurteilung nicht einbezogen werden. Manche Schüler einer Klasse stehen dem Lehrer näher, weil sie gut im Unterricht mitarbeiten und sich freundlich verhalten. Umgekehrtes gilt natürlich auch für schwierige Schüler. Die Leistungsbeurteilung darf von solchen Empfindungen nicht beeinflusst werden. Und zwar weder im positiven noch im negativen Sinn. Es kann auch vorkommen, dass Lehrer, die aus diesen Überlegungen heraus handeln, hier überreagieren, das heißt, Schüler denen sie freundlich gegenüberstehen zu streng beurteilen. Bevorzugung – Benachteiligung: Der „Halo-Effekt“ („Heiligenschein“) Nur zu gerne werden Schüler im Gedächtnis der Lehrer in einer bestimmten NotenKategorie gespeichert. Tatsächlich übersehen Lehrer bei Schülern, die sie für gut einschätzen, mehr Fehler, während sie bei Schülern, die sie für schlechte Rechtschreiber halten, kaum Fehler übersehen. Kritische Themen der Beurteilung: Schularbeitsangaben : Bei den meisten Schularbeiten werden den Schülern interessensdifferenzierte Angebote von zwei bis vier unterschiedlichen Themen zur Auswahl angeboten. Ausnahme sind Nacherzählungen, Inhaltsangaben, Lebenslauf oder Ähnliches. Eine Schularbeit kann aus einer einzigen Textaufgabe bestehen (die so genannte eingliedrige Schularbeit) oder aus mehreren kürzeren Textaufgaben (mehrgliedrige Schularbeiten). Grammatikschularbeit? Für manche Lehrer ist die Frage nicht eindeutig geklärt, ob es eine Grammatikschularbeit gibt, bzw. ob eine Grammatikaufgabe als Ergänzung zu einem Textauftrag gegeben werden kann. Diesbezügliche Anfragen beim bm:bwk ergaben, dass laut Lehrplan "Sprachbetrachtung und Rechtschreibunterricht grundsätzlich in die Handlungszusammenhänge des Deutschunterrichts einzubinden sind." Diese LP-Aussage in den Didaktischen Grundsätzen des Deutschunterrichts widerspricht einer eigenständigen Grammatikschularbeit bzw. Fragestellungen, die unabhängig von einer Textproduktion sind. [Lehrplan] 14 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 15 Noteneinsprüche: Gegen eine Schularbeit kann aus formalen Gründen (z.B. nach der 5 Unterrichtseinheit, dritte Schularbeit innerhalb einer Woche) berufen werden. Gegen eine Schularbeitsnote kann nicht berufen werden, sondern nur gegen den „Bescheid zum Nichtaufstieg“. Im Falle eines Verfahrens müssen die schriftlichen Arbeiten des Schüler vorgelegt werden und die schriftlichen Aufzeichnungen des Lehrers. Die häufigsten erfolgreichen Berufungen kommen auf Grund von Formalfehlern der Lehrer zustande (zu lange geprüft, zu viele Prüfungen) oder einer unkorrekten Erstellung der Jahresnote (die Mitarbeit nicht berücksichtigt, nur die Schularbeiten bewertet). Schwindeln bei der Schularbeit: Schularbeiten, die zufolge einer vorgetäuschten Leistung nicht beurteilt werden, sind wie versäumte Schularbeiten zu behandeln. Unerlaubte Hilfsmittel, deren sich der Schüler bedienen könnte, sind ihm abzunehmen und nach durchgeführter Leistungsfeststellung zurückzugeben. [SCHUG] Beispiele für problematische Beurteilungen ad d)„Halo-Effekt“ Lehrer, die den folgenden Aufsatz beurteilten, bekamen nach Losentscheid unterschiedliche Zusatzangaben über den Schüler bzw. die Schülerin. Die Arbeit des Schülers Dominik wurde im Schnitt um 1,4 Notengrade schlechter beurteilt. Es handelt sich um eine Bildbeschreibung. Ziel war, möglichst spannend zu schreiben. A) Zusatzinformation zum Textverfasser Dominik: Es handelt sich um einen schwach begabten und sehr schlampigen Schüler der 3. Klasse, HS 2. Leistungsgruppe. Zwar sind gute Ansätze bei ihm vorhanden, aber er versteht es nicht sie zu nutzen. Er liest keine Jugendbücher und verfügt daher einen schlechten Ausdruck und Stil. Die Eltern (einfache Arbeiter) zeigen kein Interesse an der Schule. Das Kind wird von zu Hause nicht gefördert und hat keine Motivation ein schulisches Ziel anzustreben. Seine letzten Schularbeitsnoten waren 4 und 5. B) Zusatzinformation zum Textverfasserin Isolde: Die Schülerin ist sehr belesen und verfügt über einen dementsprechend guten Ausdruck. Sie besucht die 3. Klasse, HS 2. Leistungsgruppe und möchte früher oder später aufgestuft werden. Das ist auch das erklärte Ziel der Eltern, die sich sehr um die schulischen Belange ihrer Tochter kümmern. Der Vater ist Arzt und die Mutter AHSLehrerin. Manchmal hat sie einen weniger guten Tag, ansonsten ist sie eine recht ordentliche Schülerin. Ihre letzten Schularbeitsnoten waren 1 und 2. Und welche Note würden Sie geben? Das Schneetreiben Es war Sonntag. Wir fuhren zu unserem Grund ihn Oberneukirchen. Es war Jänner und blauer Himmel stand über dem Mühlviertel. Im Auto sangen wir noch fröhliche Lieder. Keiner ahnte was auf uns noch zukommen sollte. Es war schon dunkel als wir ankamen. "So jetzt brauchen wir einen freiwilligen der Weißfleckchen, das ist unser Kätzchen trägt. Da der Schnee so hoch lag mussten wir nämlich die letzten Meter zum Haus zu Fuß zurücklegen. Ich übernahm die Aufgabe und Weißfleckchen wurde in einen Rucksack eingebettet. Inzwischen fielen die Flocken immer dichter. Als ich mich auf den Weg machte, kam auch noch Wind auf. Das Schneetreiben wurde immer dichter und ein scharfer Eißsturm bließ mir ins Gesicht. Weißfleckchen jammerte schrecklich. Ich hielt ihr meine Hand vors Gesicht. Der Wind zerzauste ihr das Fell. Mit gesenktem Kopf schritt ich 15 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 16 vorwärts. Unser Haus konnte ich im Schneetreiben nur undeutlich erkennen. Erst nach einer langen Weile kam ich erschöpft an. Völlig fertik setzte ich die Katze ab und lehnte mich an die Tür. Dieses Erlebnis werde ich so schnell nicht vergessen. Durchschnittswert der Beurteilung: 3,5 für Dominik, 2,4 für Isolde „Ethische Gesichtspunkte“ Auftrag: Schreib eine Geschichte in der Comicfiguren die Hauptrolle spielen. Zunächst verläuft alles wie immer, die Figuren verhalten sich typisch, dann nimmt die Geschichte eine Wende. Sie soll anderes als gewöhnlich enden. Schülertext, Stefan H., 14 Jahre Das etwas andere Comic Donald Duck hatte gerade wieder einmal eine Arbeit verloren und möchte Dagobert um etwas Geld und Arbeit bitten. Der jedoch denkt nicht daran Geld herzuschenken und schlägt ihm Folgendes vor: Ich kann die Kinder zu mir nehmen, den Rest musst du alleine schaffen!“ Völlig fertig geht Donald in seine Stammkneipe und bestellt sich eine Flasche Whiskey. Schon etwas angeheitert tritt er kurze Zeit später wieder auf die Straße und trifft einen Mann mit Mütze: „Hej, Mann, brauchst du ne´n Job?“, sagte er. „ Wenn du interessiert bist, übermorgen um sieben im Hafen am Deck 4. Hier hast du einen Vorschuss, aber wenn du nicht kommst hol ich ihn mir wieder. Ich bin Ganoven-Edi, also keine krumme Touren!“ Donald ging grübelnd nach Hause und überlegte, ob er den Job annehmen oder lieber sein Haus verkaufen sollte. Während er so nachdachte, kam er an seinem Lieblingshaus in der Stadt vorbei: dem Bordell. Donald dachte sich, jetzt mach ich erst mal einen richtig drauf. Er ging gleich zu seiner Lieblingsprostituierten Dixi und bestellte alle Extras, die sie zu bieten hatte. Und Dixi kannte allerhand, was Männer glücklich macht. Dixi war jedoch eine ganz schlimme Schlampe, sie holte von der Bar eine Flasche Schampus und tat etwas Gift hinein. Sie war gerade mitten in ihrer Dienstleistung, als Donald den letzten Schnaufer machte. Sofort drückte Dixi den kalten Donald von sich und holte aus seinem Matrosenanzug 500 Scheinchen. Weil sie aber gefälscht waren, landeten Dixi und ihr Zuhälter bald im Gefängnis. Lehrerkommentar: Du hast die Aufgabenstellung sehr gut getroffen. Deine Geschichte ist wirklich eine „etwas anderer Comic“. Die Wende ist sehr originell. In deiner Geschichte verwendest du Ausdrücke und Bilder, die für einen Schüleraufsatz ungewöhnlich sind. Sie erinnern mich daran, dass du gerne und häufig Nachfilme im Fernsehen siehst. 2.2 Korrekturzeichen Die Korrekturzeichen sind dem Schüler am besten möglichst früh vorzustellen. Schüler sollen das Setzen der Korrekturzeichen üben, z. B. bei Korrekturen von Texten der Mitschüler. 16 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Mit den folgenden Zeichen können Fehler angezeigt werden: Seite 17 Das Korrekturzeichen zeigt an: Die Wörter gehören getrennt. Jeder wollte mit ihr V An dieser Stelle fehlt ein Buchstabe oder ein zusammensein, denn in ihrer Wort. Gesel Vchaft fühlte man Hier sollte ein Absatz eingefügt werden. sich wirklich wohl.Eines Tages spazierte die wohlerzogene Maus über einem F Küchentisch und suchte nach Brotkrumen. Da F Zeichen für einen Fallfehler, es müsste „einen" heißen. stand mit einem Mal die Die Wörter gehören zusammengefügt. wilde herum streunende Katze vor ihr, schmutzig und mit zersaustem Fell. „Jetzt", sagte die Katze entschlossen, „fress ich dich mit Haut und Fell; und Mäuseschwanz." „So ist das Leben", seufzt die Z Maus. „Wenn nichts2 Besseres3 du1 zu tun hast, dann mach ''schnell. Ich werde mich nicht wehrenO R R An dieser Stelle ist ein Rechtschreibfehler. Ein! Buchstabe gehört ersetzt: z statt s. An dieser Stelle befindet sich ein unklarer, unpassender Ausdruck. „Haar" wäre hier treffender. __ Z Hier wurde die falsche Zeit gewählt. 1 2 3 Die angezeigte Reihenfolge der Wörter wäre richtig. O Hier fehlt ein Satzzeichen Texte korrigieren Das Auszeichnen der Fehler muss dem Alter und dem Leistungsvermögen des Schülers angepasst sein. Das heißt, je größere Probleme der Schüler in der Rechtschreibung hat, um so genauer muss ihm die Richtigstellung angegeben werden. In höheren Schulstufen und bei guten Rechtschreibern soll die Selbstständigkeit und Selbstverantwortlichkeit gefördert werden, indem nur das Fehlerwort durch Unterstreichen gekennzeichnet wird. Gedankenloses Abschreiben soll vermieden werden. a) Das Fehlerwort durchstreichen und richtig darüber schreiben. vergessene Er wollte das vergesene Buch holen. b) Den Fehler anzeichnen und den fehlenden Buchstaben darüber schreiben. s Er wollte das vergesene Buch holen. c) Den Fehler anzeichnen. Er wollte das vergesene Buch holen. 17 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 18 18 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL d) Den Fehler am Seitenrand vermerken. Er wollte das vergeßene Buch holen. Seite 19 I ß - ss e) Das Fehlerwort unterstreichen Er wollte das vergesene Buch holen. f) Den Fehler am Zeilenrand vermerken Er wollte das vergesene Buch holen. I ss 2.3 Beurteilungsraster Deutschlehrer haben in den letzten Jahrzehnten die verschiedensten Modelle zur Schularbeitenbeurteilung entwickelt, mit dem Ziel, die Benotung „objektiver“, „gerechter“ und „transparenter“ zu gestalten. Zumindest wird das von Schüler so gesehen. Es muss allerdings festgehalten werden, dass die Punktevergabe mit anschließender Umrechnung in die Gesamtnote natürlich genauso subjektiv und ungerecht erfolgen kann wie die ad hoc Notenvergabe. Jedenfalls legen Beurteilungsmodelle die Kriterien des Beurteilers offen und dies ist für Schüler zweifellos wichtig. Schüler können besser erkennen, wie die Note gebildet wird. Lehrer bedenken bei der Beurteilung verlässlicher, dass die Gesamtnote der Schularbeit sich aus mehreren Teilbeurteilungen zusammensetzt. Das sollte auch dazu führen, dass nicht eine bestimmte Fehlerzahl automatisch eine negative Beurteilung nach sich zieht. Anschließend werden drei Beurteilungsraster vorgestellt. Beispiel 1 Beurteilungsraster - Erlebniserzählung Kriterien der Schularbeitenbeurteilung Inhalt (klar, glaubhaft, Wirkung, Erzählbogen, Länge) ___ _________________ Ausdruck (Stil, Wortwahl, Wiederholungen, Ersatzwörter) ___ _________________ Sprachrichtigkeit (Grammatik, Gedankenfolge, Satzverbindungen) ___ _________________ Schreibrichtigkeit (Rechtschreibung, Satzzeichen, Flüchtigkeitsfehler) ___ _________________ Schwerpunkt: gestalteter Erzählhöhepunkt ___ _________________ Gesamtnote _____________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 19 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 20 Beispiel 2 Allgemeiner Beurteilungsraster Inhalt Thema gut getroffen, wirkungsvoller Inhalt ausreichende Länge, erkennbare Gliederung gut erkennbarer Höhepunkt ¦1¦2¦3¦4¦5¦ ¦1¦2¦3¦4¦5¦ vom Thema abgekommen, Inhalt ohne Wirkung zu kurz, zu langatmig, ohne Gliederung Höhepunkt verfehlt Wirkung ¦1¦2¦3¦4¦5¦ ¦1¦2¦3¦4¦5¦ ungeeignet, missverständlich Wortwiederholungen ¦1¦2¦3¦4¦5¦ Ausdruck Ausdruck treffend, klar Wortwahl abwechslungsreich Sprachrichtigkeit Zeitformen richtig verwendet, Konjunktiv richtig eingesetzt Man kennt sich gut aus, Gedankenfolge richtig Sätze geschickt verbunden, abwechslungsreiche Anfänge ¦1¦2¦3¦4¦5¦ unpassender Zeitwechsel, Indikativ statt Konjunktiv Wortstellung falsch, Unklarheiten gleiche Satzanfänge, gleichförmiger Satzbau ¦1¦2¦3¦4¦5¦ ¦1¦2¦3¦4¦5¦ ¦1¦2¦3¦4¦5¦ z.B. Großschreibung z.B. Beistrich z.B. Auslassungen ¦1¦2¦3¦4¦5¦ ¦1¦2¦3¦4¦5¦ Schreibrichtigkeit Rechtschreibfehler Zeichensetzung Flüchtigkeitsfehler Schwerpunktziele der Textsorte Merkmale der Textsorte erkennbar ¦1¦2¦3¦4¦5¦ Was in der Vorbereitung geübt wurde ¦1¦2¦3¦4¦5¦ nicht gut erkennbar nicht deutlich erkennbar Summe:________ Note:__________________________________________ Kommentar:___________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ Rechtschreibübung: __________________________________________________________________________ NOTE AHS/I. Lstgr. II. Lstgr. III. Lstgr. Sehr gut 13-17 13-19 13-21 Gut 18-23 20-26 22-30 Befriedigend 24-29 27-33 31-39 Genügend 30-35 34-40 40-48 Nicht genügend 36-60 41-60 49-60 Notenspiegel der Klasse Anzahl: ¦ ¦ ¦ ¦ ¦ ¦ Note: ¦1 ¦2 ¦3 ¦4 ¦5 ¦ 20 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 21 Beispiel 3 Beurteilungsraster - Erlebniserzählung Gliederung: wirkungsvoller Höhepunkt Gliederung erkennbar Thema: logisch, realistisch Inhalt: zusammenhägend – sprunghaft Inhalt: ausführlich – Unwichtiges Inhalt** (12) Thema getroffen sprachliche Wirkung abwechslungsreicher Satzbau Wortwiederholung Ausdruck** (8) Wortwahl Fehler im Satz Fehler im Wort (z.B Abwandlung) Fall- und Zahlfehler Zeitfehler Wortzahl Fehler SR** (8 Pkte) RS-Punkte RS* (12 Pkte) Gesamt–Punkte Note Note Name * Rechtschreibpunkte siehe Tabelle ** Für jeden Teilbereich werden 2 (großteils erfüllt) oder 1 (teilweise erfüllt) oder 0 (nicht erfüllt) Punkte vergeben. Rechtschreibpunkte leicht 1./2. Kl. 3./4. Kl. mittel schwierig - 150 - 200 - 250 - 300 - 350 - 150 - 200 - 250 - 300 - 350 - 150 - 200 - 250 - 300 - 350 - 180 - 230 - 280 - 330 - 380 - 180 - 230 - 280 - 330 - 380 - 180 - 230 - 280 - 330 - 380 Pkte Fehler Fehler Fehler 12 11 10 9 8 7 0 -1 2 -3 0 1 2 -3 4 0 1 2 3 -4 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 -4 0 1 2 3 4 5 0-1 2 3 4 5 6-7 0-2 3 4 5 6 7-8 0-3 4 5 6-7 8 9 0 1 2 3 4 5 0-1 2 3 4 5 6-7 0-2 3 4 5 6 7-8 0-3 4 5 6-7 8 9 6 4 5 5 -- 6 5 6 8 9 6 8 9 5 4 -5 -6 6 -- 6 7 7 8 6 -- 7 8 9 10 10 11 1011 12 13 7 8 9 10 10 11 1011 12 13 3 6 7 7 8 9 7 9 11 11 -- 8 8 9 10 8 10 12 1415 16 9 2 1213 14 10 12 1213 14 1415 16 1 0 7 8 -9 9 10 10 11 11 12 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 11 12 13 14 15 16 17 18 Inhalt 12 AHS/1. Lstgr. ----------------------------38 – 40 32 – 37 26 – 31 20 – 25 0 – 19 Ausdruck 8 Sprachrichtigkeit 8 2. Lstgr. ---------------------------36 – 40 30 – 35 23 – 29 16 – 29 0 – 15 Rechtschreibung 12 3. Lstgr. ---------------------------32 – 40 25 – 31 18 – 24 12 – 17 0 – 11 0-4 5 6-7 8 9 1011 12 13 1415 16 1718 19 20 Summe 40 Note -------------------Sehr gut Gut Befriedigend Genügend Nicht genügend 21 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 22 2.4 Texte beurteilen Beispiel einer Aufsatzkorrektur und -beurteilung. Der Schüler besucht die 7. Schulstufe in der 1. Leistungsgruppe Hauptschule. Auftrag: Ergänze den vorgegeben Titel und verfasse eine Satire! Mach dich über fragwürdige Entwicklungen oder Missstände in unserer Konsumgesellschaft lustig! Übertreibe mit spöttischen, ironischen Worten, schreib aber keine Unsinnigkeiten! A) Ihr Reisebüro empfiehlt Ihnen diesmal „.........“! (Fremdenverkehrsprospekt) Ihr Reisebüro empfiehlt Ihnen diesmal „Industriedorf“! Sie haben genug von öden Sandstränden und glühender Sonne die ja doch früher oder später zu Hautkrebs führt? Dann nicht wie nach Industriedorf! Es gibt nichts schöneres, als in Industriedorf seinen Urlaub zu verbringen. Lassen Sie von den toten Enten und ölverseuchten nicht irritieren! Folgen Sie deren Beispiel auch und nehmen sie ein Ölbad. Es tut Ihrer Haut wohl und erspart die Hauptcreme. Industriedorf ist herrlich naturverbunden und ein Vollgenuss für Ihre Augen. Aus ungefilterten Fabrikschloten kommt gelber, weißer und rotgrauer Rauch. Machen Sie Ihrer Lunge eine Überraschung und kommen Sie zur Kur nach Industriedorf! Sie hat es sich verdient! Für Ihren verwöhnten Gaumen warten echte Fische, die an Umweltkatastrophen zugrunde gegangen sind, nur darauf von Ihnen verschbeißd zu werden. Bei uns kommt nur garantiert biofreies auf den Tisch! Natürlich bekommen Sie auch eine interessante Hautfarbe: Feinstes Silbergrau mit blassgelben Tupfen. Unser Motto lautet: Wer einmal in Industriedorf war, der kommt bis an sein baldiges Lebensende immer wieder zurück! Zeigen Sie Ihrer Familie die letzten Industrieschönheiten dieser Welt. Industriedorf macht Schluss mit ungetrübter Bergluft und klaren Quellen! Machen Sie mit! 22 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 23 23 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 24 2.4 Wie Schularbeiten überarbeitet und verbessert werden können Bei der Nacharbeit zu einer Schularbeit ist zwischen den Begriffen Richtigstellung (Fehlerwörter richtig schreiben), Überarbeitung (eine überarbeitete und sauber gestaltete Reinschrift) und Verbesserung (Übungen zu den Fehlern) zu unterscheiden. Ohne Anleitung führen viele Schüler wenig förderliche „Verbesserungen“ durch, indem die ohne zu denken das Fehlerwort dreimal schreiben. Das kann dann zu solchen Beispielen führen: ...beim arbeiten...: Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten ...ich hoffe, das ich komme...: dass, dass, dass Viele Übungen zur Verbesserung ergeben sich erst aus dem konkreten Fehlerbeispiel. Eine sinnvolle Verbesserung mit einer anschließenden Reinschrift ist eine sehr aufwändige Arbeit und sollte daher entsprechend "honoriert" werden. Es ist pädagogisch und didaktisch sinnvoll, wenn Schüler eine Aufsatzmappe mit den Reinschriften ihrer Texte führen. Die Mappe sollte über vier Jahre geführt werden, am Ende haben Schüler eine Sammlung schön gestalteter und fehlerfreier Texte, die auch eine nette Erinnerung darstellen. Möglichkeiten, um Rechtschreibfehler zu verbessern: Fehlerwörter in verschiedene Wortgruppen einkleiden (3-5 Beispiele) Zu Fehlerwörtern weitere Wörter der Wortfamilie, Wortverbindungen, Ableitungen, Konjugationen, Deklinationen suchen: Fahrrad: Fernfahrer, Radfahrer, verfahren, ausfahren, ich fahre, du fährst,... das neue Fahrrad) (3-5 Beispiele) Fehlerwörter in Sätzen verwenden (3 Beispiele) Fehlerwörter in kleinen Gruppen (3-5) auswendig lernen und aufschreiben Wörter in ein Fehlerheft eintragen, dieses dient als Übungsmaterial für Partnerdiktate Übungen im Sprachbuch zum Thema des Fehlers durchführen, ebenso in Lernsoftwareprogrammen. Ausdrucksfehler Die Sätze überarbeiten, neu formulieren, die Hilfe eines Mitschülers in Anspruch nehmen. Die Wörter der Wortfamilie sammeln, Synonyme finden (Thesaurus verwenden). Die Wortbedeutung mit Hilfe des Wörterbuches klären. Stilfehler, Wiederholungen Zu Sätzen oder ganzen Absätzen zwei neue Varianten finden, die Beratung eines Mitschülers in Anspruch nehmen. Aufsatzteile oder ganze Aufsätze von sehr guten Schülerarbeiten übernehmen. Zeichen-, Grammatikfehler Nur sinnvoll, wenn Fehler in ganzen Sätzen verbessert werden. Mehrere analoge Beispiele bilden. Übungen aus dem Sprachbuch zum Thema des Fehlers durchführen. 24 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 25 3. Die Schularbeitangabe 3.1 Schularbeiten vorbereiten Schularbeiten sollen aus dem vorangegangenen Unterricht hervorgehen. In der mittelfristigen Planung (zirka 6 Unterrichtswochen) beendet die Durchführung einer Schularbeit diesen Abschnitt. Die Schularbeit stellt an Schüler vielseitige Ansprüche: Die Zeit muss gut eingeteilt werden, ein geeigneter und (den Lehrer) ansprechender Inhalt gefunden werden, die Arbeit gut gegliedert sein, eine gefälliger Textanfang gefunden werden, der Text leserlich geschrieben und Rechtschreibung, Grammatik und Satzzeichen kontrolliert werden. Kein Wunder, dass die Schularbeiten von vielen Schülern als besondern anstrengend empfunden werden. Grund genug, um die Textsorten der Schularbeit vorher ausreichend und ohne Beurteilung zu üben. Eine Probeschularbeit könnte dem Schüler zeitgerecht rückmelden, wie gut er bereits die Aufgabenstellung bewältigt. Die fiktive Beurteilung bei dieser Arbeit wird nicht in die Semesterbeurteilung berücksichtigt. 3.2 Beispiel einer Probeschularbeit: Wähle zwei Aufgaben und führe sie jetzt im Unterricht aus; zwei weitere als Hausübung! A) Schreibe das Märchen weiter! Ein junger Bauer, dem es in der Wirtschaft nicht recht vorwärtsgehen wollte, saß auf seinem Pfluge und ruhte sich einen Moment aus. Da kam eine alte Hexe angeschlichen und rief ihm zu: „Was plagst du dich und bringst es doch zu nichts?" Gehe zwei Tage geradeaus, bis du an eine große Tanne kommst, die frei im Walde steht und alle anderen Bäume überragt. Wenn du sie fällst, wirst du dein Glück machen." Der Bauer ließ sich das nicht zweimal sagen, nahm sein Beil und machte sich auf den Weg. Nach zwei Tagen fand er die Tanne und ging sofort daran, sie zu fällen. In dem Augenblick, als sie umstürzte, fiel aus ihrem Wipfel ein Nest mit zwei Eiern heraus. Sie rollten auf den Boden und zerbrachen, und aus dem einen Ei schlüpfte ein junger Adler, aus dem anderen fiel ein kleiner Ring. Der Adler rief: „Du hast mich erlöst! Nimm zum Dank diesen Ring! Wenn du ihn am Finger umdrehst und dabei einen Wunsch aussprichst, wird er alsbald in Erfüllung gehen. Aber es ist nur ein einziger Wunsch im Ring. Darum überleg ihn dir gut, damit es dich nachher nicht reut!" B) Schreibe ein Rätsel über ein dir bekanntes Märchen! C) Schreibe ein Rätsel über eine bekannte Märchenfigur! D) Vorgegeben ist der Mittelteil eines erfundenen Märchens. Schreibe den Anfang und das Ende des Märchens! ... Da erblickte er den fauchenden Drachen und verspürte wirklich nicht die geringste Angst. Das tapfere Bäuerlein lief auf den Drachen zu, setzte zu einem mächtigen Hieb mit dem Zauberschwert an und traf den Drachen an seiner verwundbarsten Stelle. Tödlich getroffen, stürzte das Ungetüm in die Schlucht. Voller Stolz näherte sich nun der tapfere Bauer der Drachenhöhle, um die gefangene Prinzessin zu befreien. Sicher würde sie ihm gleich dankbar in 25 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 26 die Arme fallen. Aber nichts dergleichen geschah, denn die wunderschöne Prinzessin näherte sich zornbebend dem tapferen Helden und schrie ihn an: „ ... E) Welche Märchenfigur ist das? Er ist zwar schlau und einfallsreich, kann aber nicht bis sieben zählen. Sie ist ein faules Mädchen, das keinen Apfel aufheben will. Einem schmutzigen Mädchen helfen Tiere bei der Hausarbeit, damit es rascher fertig wird. Der Grauhaarige macht sich mit anderen Tieren auf, um einen Platz für den Rest seines Lebens zu finden. 3.3 Die eingliedrige Schularbeit Die Aufgabenstellung einer Schularbeit muss möglichst einfach und eindeutig formuliert sein, denn im Prüfungsstress kommt es leicht zu Missverständnissen. Schularbeit: Wähle ein Thema aus! A) Verfasse einen Märchentext in dem die Wörter der ersten oder der zweiten Zeile vorkommen! Du kannst die Wörter in beliebiger Reihenfolge verwenden. Unterstreiche sie, wenn du mit deiner Geschichte fertig bist! ein blindes Mädchen, alter Zauberer, tiefer Wald, Kater, Ring oder ein hässlicher Zwerg, Drache, großes Schloss, Esel, goldene Krone, B) Setze das Märchen fort! Vor langer, langer Zeit lebte einmal eine traurige Prinzessin auf dem Schloss ihres Vaters. Der war immer sehr beschäftigt, denn er hatte ein großes Königreich zu verwalten. Die Mutter der Prinzessin war bei der Geburt ihrer Tochter gestorben, und auch sonst hatte sie niemanden, dem sie ihren Sorgen hätte erzählen können. So lebte sie tagein, tagaus einsam in ihrem Zimmer auf dem Schloss. Eines Tages sah sie durch ihr Fenster einen gar seltsamen Buben im Schlosshof spielen, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. „Wer bist du, rief sie hinunter?“ Aber niemand antwortete ihr. Der Knabe hatte nicht einmal den Kopf nach ihr umgedreht. Das ärgerte die Prinzessin maßlos und so lief sie hinunter, um den ungezogenen Buben zur Rede zu stellen. ... C) Erfinde ein Märchen in dem dieses Bild vorkommt! Grafik: Märchenszene ein Mädchen steht vor einem Esel, einem Fuchs und einem Raben. Waldszene, Mädchen ohne Schuhe, arm und hungrig dreinschauend im Hintergrund eine Art Hexenhütte, Rauch aus dem Rauchfang 3.4 Die mehrgliedrige Schularbeit Bereits 1985 wurde vom bm:bwk angeregt, auch mehrgliedrige Deutschschularbeiten zu geben, ähnlich den Englischschularbeiten. Damit sollte das so genannte "Thema-Verfehlen" verringert werden und zum anderen sollte den vielfältigen Lernbereichen des Deutschunterrichtes besser entsprochen werden. Mehrere Unteraufgaben bei einer Arbeit oder überhaupt mehrere Themen bzw. Aufgabenstellungen können gegeben werden. 26 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 27 Schularbeit: Märchentexte verfassen Wähle vier Themen aus und bearbeite sie! A) Diese Titel ergeben ein spannendes Märchen. Schreib einen Erzählkern zu deinem Märchen. Der Text soll auf fünf bis sieben Zeilen berichten, wovon dieses Märchen handelt? Wähle eine der beiden Überschriften aus! Der verwunschene Wald oder Die überaus eitle Prinzessin B) Wie könnte das Märchen weiter gehen? Verfasse zu deinen Ideen eine Gedankenkette (Cluster)! Der Bär und die elf Wölflein Am Beginn des Märchens frisst ein böser Bär und elf unschuldige Wölflein. In letzter Minute konnte sich ein zwölftes retten. Vater und Mutter Wolf wollen sich rächen. Rache der Wölfe so oder so C) Schreibe als inneren Monolog (zirka 7 Zeilen) die Erinnerungen an eine dieser Märchenfiguren! Die sieben Zwerge glauben, dass Schneewittchen gestorben sei. Was denkt einer von ihnen? oder Was denkt sich Rotkäppchen beim Anblick des Wolfes, der ihre Großmutter gefressen hat? D) Welches Märchen gefällt dir am besten! Begründe deine Meinung! Vergleiche es mit anderen. (3 Sätze) F) Im folgenden Text befinden sich viele Fehler. Rechtschreibfehler, Grammatikfehler, Wortauslassungen, Auseinanderschreibungen, Wortstellungsfehler und vieles mehr. Verbessere den Märchentext wie ein Lehrer! Wende die Korrekturzeichen an! 27 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 28 Es war ein mal ein Prinz, der wollte eine Prinzesin heiraten, aber es sollte eine wirckliche Prinzessin sein. Zu oft ist er schon hereingelegt und hatte sich blos als eine solche ausgegeben und war ihn Wirklichkeit eine einfache Handwerkerdochter gewesen und so eine wollte er ganz gewis nicht und daher dachte er Tag und Nacht er, wie er zueiner ganz, ganz echtigen Prinzessin komen könnte. Er überlegte Hin und Her, ob er den Erbsenentest oder die Goldbrobe anwenden sollte. Oder sollte er seine zukünftige Gattin auf die Prinzessinenwage stellen, um zu sein ganz sicher? G) Schreibe ein Rätsel über eine dir bekannt Märchenfigur! (5 Zeilen) 28 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 29 4. Tests bzw. Lernkontrollen im Deutschunterricht 4.1 Möglichkeiten der Testerstellung So kann der Lehrer bei einem Diktat vorgehen: Wortliste ansagen: (heute Abend, am Abend, abends, Dienstagabend,..) Text ansagen: (Er kam plötzlich am Abend zu mir nach Hause.) Lückentext vorgeben, Ansage des Textes, Schüler tragen Fehlendes ein. Vorteil: Konzentration auf ein Thema: (Er kam plötzlich am _______ zu mir nach Hause.) Lückentext, Fehlendes z.B. in Druckschrift nachgestellt. Vorteil: Schüler arbeiten selbstständig: (Er kam plötzlich am ________ zu mir nach Hause. ABEND) Lückentext, Buchstaben fehlen, Schüler erschließen sie selbst. (Er kam plötzlich am _bend zu mir nach Hause.) Weiters ist zu beachten: die Leistungsgruppe, mit einer einfachen Aufgabe beginnen, damit sich die Nervosität legt, zuerst Aufgaben, die zeigen, dass der Stoff gelernt wurde (bekannte Übungen, Regeln), dann Aufgaben, die zeigen, dass das Gelernte verstanden wurde (analoge Übungen), zuletzt Aufgaben, die zeigen, dass das Gelernte übertragen werden kann (neue Aufgabenstellungen). Ev. Zusatzaufgaben für schnelle Schüler (Plusaufgaben). 4.2 Beurteilungsschlüssel bei Tests, Lernkontrollen Bei der Beurteilung von Tests spielen eine Rolle die Zahl der Aufgaben die Gewichtung der verschiedenen Aufgaben (gleich viele Punkte für leichte und schwere Aufgaben?) die Leistungsgruppe die Art der Aufgaben (z.B. Groß- und Kleinschreibung - schon 50% sind durch Raten richtig) Beurteilung nach Klauer Note = 5 - 4. R n n = Zahl der Aufgaben; R = Zahl der richt. Lösung. Lernzielorientierung: 50% der Aufgaben müssen richtig sein, um ein Genügend zu erreichen. Die restlichen 50% verteilen sich gleichmäßig auf die Notenstufen 1 bis 4. „Normalverteilungskurve“ Bei dieser Beurteilung erfolgt die Bewertung erst nach erfolgter Auswertung der Tests durch den Lehrer. Er gibt den besten Arbeiten die Note 1, den schlechtesten die Note 5 und dem Durchschnitt 3. Dabei achtet er, dass es wenige Sehr gut und Nicht genügend gibt und sehr viele Befriedigend -entsprechend der Verteilung der Intelligenz in der Bevölkerung. Vergleich der Beurteilungsarten an einem Beispiel mit 54 Aufgaben: Klauer: 0 - 7 (richtig, Punkte) = 5 8 - 20 = 4 21 - 35 = 3 36 - 47 = 2 48 - 54 = 1 Lernzielorientierung: 0 -27 (richtig, Punkte) = 5 28 - 34 = 4 35 - 41 = 3 42 - 48 = 2 49 - 54 = 1 Normalverteilung: 0 - 5 (richtig, Punkte) = 5 6 - 16 = 4 17 - 37 = 3 38 - 48 = 2 49 - 54 = 1 29 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 30 4.3 Grammatik-Lernkontrolle Kennst du dich bei den Begriffen der Sprachlehre gut aus? Verwende den Basisteil Seite ... ! A) Unterstreiche das Prädikat im Satz. Achtung, mehrgliedrige Prädikate verbinde durch eine Klammer! Mein Freund durfte zu mir kommen. Elke geht gerne ins Kino. Er ha; die Aufgabe bereits gemacht. Er trug die Farbe zu dick auf. Gabi telefoniert seit einer halben Stunde. Sie hatte fest daran geglaubt. Ich möchte dir gerne helfen. Am Samstag habe ich für dich Zeit. Er warf den Ball weit aus. Wir werden sicher pünktlich kommen. Er soll sich beeilen. Wirst du für mich Zeit haben? Ich nehme deinen Brief zum Postkasten mit. Ich sperrte die Türe rasch auf. B) Um welche Wortart handelt es sich? Gib die lateinische Bezeichnung an! dort. dann, gern 1. Pers. Plural, Futur l, spielen 1. Pers. Singular, Präsers. planen D) Ergänze die leeren Felder! Der Computer war ausgeschaltet. Die Taschen wurden geleert. Die Räder sind abgesperrt. Der Computer wird ausgeschaltet. und. obwohl, als F)Übertrage die Sätze in den Konjunktiv l! Ein Kinobesuch ist Er sagt, geplant. Sie kommt rechtzeitig. Sie behauptet, ich, meiner, mir Er darf es nicht. stehend, haltend dürfen, können, sollen Er sagt, Du bist pünktlich Du sagst, gewesen. Er muss jetzt sprechen. Er meint, gehalten, gereizt, gelobt zu, bei, auf mein. dein, sein C) Gib die Personalform in der vorgegebenen Zeitform an! Be:3Diel: 2. Pers. PL Präteritum, lernen > ihr lerntet 3. Pers. Plural, Perfekt, gehen 1. Pers. Singular, Präterium. nehmen F) Gib an, ob es sich um Sätze im Aktiv (a), Vorgangspassiv (vp) oder Zustandspassiv (zp) handelt! Die Noten sind in der Liste eingetragen. Eine Sportveranstaltung wird geplant. Der Vater begrüßt den Gast. Die Gefäße werden bemalt. Die Fenster sind geöffnet. Den Projektor bedient der Lehrer. Die Straße war gesperrt. 2. Pers Plural, Plusquamperfekt, lernen Bei 43 Beispielen: richtige: ____ ,falsche___ Lösungen Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 31 4.4 Testmaterial zur Einstufung und Diagnose Wortmaterial für eine Rechtschreibdiagnose: 50-Wörter-Test (A) Der Schüler soll wissen, dass die Wortliste viele schwierige Wörter umfasst, bei der auch Erwachsene Probleme haben. Sie sollen möglichst ruhig und ohne Nervosität arbeiten. Unbedingt darauf hinweisen, dass die Arbeit nicht beurteilt wird. So ansagen: „Abenteuer / Er bestand das Abenteuer. / Abenteuer.“ Der Schüler schreibt Abenteuer. 1. Abenteuer / Er bestand das Abenteuer. 2. mein Diktieren / Ist mein Diktieren zu schnell? 3. riesig / Das Loch in der Wand ist riesig. 4. enttäuschen / Wir wollen die Freunde nicht enttäuschen. 5. Diktat / Er hat beim Diktat wenige Fehler gemacht. 6. kaputt / Der Fernsehapparat ist kaputt. 7. blamieren / Wir wollen uns dabei nicht blamieren. 8. Blumenvase / Die Blumenvase steht auf dem Tisch. 9. Appetit / Er hat Appetit auf ein Müsli. 10.auf einmal / Dann war auf einmal alles anders. 11.beim Arbeiten / Der Lärm stört mich beim Arbeiten. 12.Bibliothek / Er fand das Buch in der neuen Bibliothek. 13.Fernsehapparat / Der Fernsehapparat ist neu. 14.Brennessel / Ich habe mich an der Brennessel verbrannt. 15.Chauffeur / Der Wagen wird vom Chauffeur gelenkt. 16.nächste Mal / Das nächste Mal kommst du dran. 17.Jacke / Ich habe meine Jacke im Bus vergessen. 18.Kabine / Er vergaß die Turnsachen in der Kabine. 19.Fotoapparat Der Fotoapparat macht schöne Bilder. 20.Garantie / Das Auto hat drei Jahre Garantie. 21.Kassette / Ich habe das Lied auf dieser Kassette. 22.Detektiv / Der Detektiv hat den Kriminalfall gelöst. 23.Allergie / Diese Allergie führte zu einem Hautausschlag. 24.das Violett / Das Violett des Kleides steht dir gut. 25.bewies / Er bewies mir seine Behauptung. 1 Minute Pause 26.ließ / Er ließ es geschehen. 27.verlor / Sie verlor ihr gesamtes Geld. 28.verzieh Die Mutter verzieh mir die Gemeinheit. 29.erschrak / Er erschrak sehr. 30.passiert / Damals ist es passiert. 31.Fabrik / Die Fabrik steht schon lange leer. 32.Gendarmerie / Die Gendarmerie regelt den Verkehr. 33.hässlich / Das Bild ist hässlich. 34.hoffentlich / Wir werden hoffentlich bald fertig sein. 35.Keks / Gib mir zur Jause eine Keks! 36.Publikum / Das Publikum klatschte nach der Vorstellung. 37.Verwandtschaft / Die Verwandtschaft kam zur Hochzeit. 38.vorsichtig / Das Reh näherte sich vorsichtig der Futterkrippe. 39.wahrscheinlich / Es wird wahrscheinlich noch einige Zeit dauern. 40.Kaffee / Ich trinke einen Kaffee. 41.Garderobe / Mein Mantel hängt in der Garderobe. 42.interessant Dieser Zeitungsbericht ist interessant. 43.Interview / Der Filmstar gab dem Reporter ein Interview. 44.Apotheke / In der Apotheke erhältst du Medikamente. 45.Maschine / Die Maschine arbeitet laut. 46.Gefäß / Stelle das Gefäß mit dem Wasser auf den Herd. 31 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 32 47.gefroren / Das Wasser ist durch die Kälte gefroren. 48.fließt / Die Donau fließt ins Schwarze Meer. 49.schwül / Das Klima im Regenwald ist schwül. 50.todunglücklich / Nach dem Tod der Katze war er todunglücklich. Jeder Fehler zählt. (Rechtschreibfehler, Auslassungen, Flüchtigkeitsfehler, Groß- und Kleinschreibungsfehler etc. Befinden sich mehrere Fehler im Wort, zählt - anderes als bei der Leistungsbeurteilung - jeder Fehler. Beispiele: todenstile = 3 Fehler, Sekretärn = 1 Fehler, kapput = 2 Fehler Bewerten Sie die Materialfehler folgender Wörter! Welche Fehlerschwerpunkte sind zu beobachten? Intaesse, Kaputt, nähmlich, zimlich, sorgfätlig, Pfarra, paket, fergisst, häufik, pasiert. tavon, Abends, almählich, margarine 4.5 Beobachtungsbogen bei der Entwicklung der Rechtschreibfertigkeit Beobachtungsblatt zur Rechtschreibfertigkeit Mit den vorliegenden Testbögen kann der Entwicklungsverlauf der Schüler im Bereich der Rechtschreibung von der fünften bis zur achten Schulstufe beobachtet werden. Der Bogen kann auch als Hilfe bei der Feststellung zur Leistungsgruppeneinteilung verwendet werden. Schüler:________________ I.Test Zahl der Fehler 2. Test 1. Grundwortschatz 1. Grundwortschatz 2. Groß- und Kleinschreibung 3. Abteilen 2. Groß- und Kleinschreibung 3. Abteilen 4. Satzzeichen 4. Satzzeichen Gesamtsumme Gesamtsumme 3. Test Zahl der Fehler 4. Test 1. Grundwortschatz 1. Grundwortschatz 2. Groß- und Kleinschreibung 3. Abteilen 2. Groß- und Kleinschreibung 3. Abteilen 4. Satzzeichen 4. Satzzeichen Gesamtsumme Gesamtsumme Zahl der Fehler Zahl der Fehler 32 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 33 Kurve der Rechtschreibentwicklung Fehlerzahl für für für für 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Farbe oder Linie für die Gesamtfehlerzahl die Grundwortschatzwörter die Groß- und Kleinschreibung das Abteilen die Satzzeichen 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 4.6 Test für Feststellung der Rechtsschreibfertigkeit Name:____________Klasse: __Datum: __________ 1. Verbessere die Fehler in den Sätzen! Streiche das falsch geschriebene Wort durch und schreibe es nach dem Satz richtig auf! Achtung, nicht in allen Sätzen befindet sich ein Fehler! Hier können Boote ausgelihen werden. _________ Der Gummi läßt sich leicht denen. _________ Die Manschaft gewinnt jedes Spiel. _________ Möchtest du die Suppe saltzen? _________ Er kam gestern von der Ferienreise zurück. _________ Die Näße ist überall zu spüren. _________ Weißt du, daß ist sehr gefährlich. _________ Wie konnte das pasieren. _________ 2. Verbessere die Fehler! Streiche die Fehlerwörter durch und schreibe die Wörter nach den Sätzen richtig auf! Achtung, nicht in allen Sätzen befindet sich ein Fehler! Peter erschrak und Bekam rote Ohren. _________ Du sollst die Dame freundlich grüßen. _________ Die Drei Schüler sollten die Aufgabe vorlesen. _________ Unzähligemale haben wir das schon besprochen, __________ Nach dem Krieg blickten viele ins Ungewisse. _________ 33 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 34 Nun war das Loch in der Wiese zu Klein geraten. __________ Susis Geschichten sind am Spannnendsten. _________ Das lange laufen ermüdete mich sehr. _________ Da hilft kein jammern mehr. _________ 3. Trenne die folgenden Wörter! Achtung, nicht alle Wörter können getrennt werden! prächtig > ___________ Lippe >- ____________ Liebe > ____________ Teppich > ___________ Stecken > ___________ Straße > ___________ Haustor > ___________ Karpfen > ___________ rasch > ____________ 4. Setze die fehlenden Satzzeichen! Achtung, es fehlen Beistriche, Punkte, Rufzeichen und Anführungszeichen! Installateure Elektriker und Glaser stellen gerade das neue Haus fertig Vater ein Herr möchte dich sprechen In diesem Sommer hat es häufig geregnet und deswegen findet man viele Pilze in den Wäldern Der Nebel begann sich zu heben die Sonne leuchtete durch den Schleier Ich wußte nicht ob ich noch eine Kinokarte bekommen würde Als wir daheim weggingen begann es gerade zu dämmern Ich wußte daß ich den Hund vom Briefträger abhalten konnte wenn ich ihn beim Halsband fasste Ich gehe noch einmal hinaus um das Tor zu schließen Das weiß ich noch nicht sagte er Heute abend sagte Fritz gehe ich fort (aus Pramper: Materialien zum Deutschunterricht Bd. 4, Veritas) 5. Der Förderunterricht 5.1 Bestimmungen für den Förderunterricht Der Förderunterricht stellt ein zusätzliches Lernangebot für Schüler dar, die in wesentlichen Bereichen Anforderungen nur mangelhaft erfüllen. Er dient zur Vorbereitung auf den Übertritt in eine höhere Leistungsgruppe oder zur Vermeidung der Abstufung in eine niedrigere Leistungsgruppe (Lift- bzw. Stützfunktion). Außerdem kann damit auch auf den Übertritt in eine weiterführende Schule vorbereitet werden. Zwei Kurse je 8 Wochen sind im Laufe des Schuljahres möglich. Der Schüler kann insgesamt an 4 Kursen im Jahr teilnehmen. Eröffnungsziffer 8 Schüler. Der Kurs kann auch über die Grenzen der Leistungsgruppen und Parallelklassen eingerichtet werden. Methodik der Förderkurse * Individuelle Defizite ausgleichen - jeder Schüler arbeitet an einem anderen Thema. * bestimmte Defizite ausgleichen - Schüler mit gleichen Defiziten werden zusammengefasst, z.B. Kurs über Beistrichsetzung. * allgemeine Lernschwächen ausgleichen - Schüler werden zur Vorbereitung auf eine Schularbeit, Diktat etc. zusammengefasst. Einteilung: durch Lehrer oder auf Wunsch des Schülers? 34 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 35 Grundsätzlich kann der Lehrer Schüler zum Förderkurs einteilen, Schüler können aber auch von sich aus den Wunsch äußern. Leider werden Förderstunden oft unmittelbar nach dem Nachmittagsunterricht oder um 7 Uhr angesetzt. Dadurch sinkt die Motivation der Schüler und der Ertrag des Förderunterrichts. Schüler profitieren wenig, wenn sie nicht motiviert sind den Kurs zu besuchen. Es sollte daher eine Lösung angestrebt werden, die gewährleistet, dass der „förderungswillige“ Lehrer nur „förderungsbereite“ Schüler in seinem Kurs hat. 5.2 Förder(kurs)material „LÜK-System“ Aufgabenstellung aus Buch, Schüler legen Plättchen, Muster bestätigt Lösung. Vorteil: selbständiges Arbeiten, Nachteil: Schüler schreiben nicht Pramper - „Rechtschreibkönig“ Lernkarten und Spiel für die 7./8. (bzw. 5./6.) Schulstufe, Quizkarten und Lernkartei für Einzel-, Partner- und Gruppen aufgaben. Schülerduden Sehr anspruchsvoll, umfassende Übungen mit Lösungen „Deutsch positiv“ Umfangreiche Aufgaben, schulbuchähnlich. Pramper: Förderhefte 1-4 Übungen zur Rechtschreibung und Grammatik bezogen auf die Schulstufe und die „Deutschstunde“ Pramper: Förderhefte PLUS Übungen zur Rechtschreibung, Grammatik und Stilistik für Schüler, die eine weiterführende Schule besuchen wollen. Seyfried: „Übungshefte“ Hefte zu Schwerpunkten, sehr kreative, ansprechende Übungen. Empfehlenswert für schwächere Schüler! 5.3 Lernsoftware für den Förderunterricht Pramper: „Gut-besser-Deutsch" Umfasst alle Bereiche der Rechtschreibung und Grammatik. jeweils 1. Programmteil: Vorkenntnisse erheben, Schwächen erkennen 2. Programmteil: Gezielt üben mit Hilfen, 3. Programmteil: Lernbereiche testen mit Noten, 4. Programmteil: Einzel-, Partnerspiele (Rekordversuche oder Die 7 gewinnt) Cornelsen Verlag: „Diktattrainer" für die 5. 6. und 7. 8. Schulstufe, individuelles Arbeiten, sofortige Fehlerrückmeldung. Cornelsen Verlag: „Auftrag Deutsch" in ein spielartiges Umfeld werden Übungen gebettet. Pramper: „Lese- und Konzentrationstrainer“ Übungen zur Verbesserung der Konzentraion und Lesefertigkeit, bzw. –fähigkeit. 35 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 36 6. Literaturliste Anger, H.: Wortschatztest 7-9. Ketterl, Wien Bamberger, R.: Der Cloze Test, EuU. 9/84, JuV. Wien Beck,O.: Theorie und Praxis der Aufsatzbeurteilung, Kamp,1979. Blickrichtung 85, Reform der HS, Förderunterricht.BMUK Bohusch, O.: Neue Kriterien für die Aufsatzbewertung, 1972. Born, Lueg: Zur Praxis der Aufsatzbenotung, Schwann, 1979. Buchberger, F.: Förderunterricht. Grundlagen, Verfahren,Ergebnisse, JuV. Burgstaller, F.: 80-Wörter Test, 4-5 Schulstufe, Ketterl Verlag. Damm, H.: Rechtschreibtest 7-9, Ketterl, Wien. Deutsch differenziert Sonderheft: Korrigieren, zensieren, beurteilen, 1979 Diebold/ebi/Glinz: Lernkontrolle im Deutschunterricht, Sabe,1983. Handreichung Deutsch, Nr. 18 Deutsch differenziert, Korrektur schriftlicher Arbeiten.BMUK Hylla, E.: Rechtschreibtest 4-5, Ketterl Verlag, Wien Ivo, H.: Lehrer korrigieren Aufsätze, Frankfurt, 1982. Pramper, W.: Leistungsbeurteilung in Deutsch, in Leistungsbeurteilung in der Neuen Hauptschule. PÄd. Inst.O.Ö.,1985 Pramper, W.: Rechtschreibkönig, Veritas, 1988 Pramper, W.: Fit für die Oberstufe?, Veritas, 1999 Pramper, W.: Förderstunde 1-4, Veritas, 1999 Pramper, W.: Förderstunde Plus, Veritas, 1999 Pramper, W.: Das Schularbeitenbuch, Veritas, 2001 Pramper, W.: Gut-besser-Deutsch, 2001, Lernsoftware Pramper, W.:Deutsch Sehr gut, Lernsoftware, 5-8 Programme, Vertias, 1992-96 Pramper, W. u.a.: Materialien für den Deutschunterricht 1 - 4, zu „Deutschstunde“, Veritas, 1995 Praxis Deutsch, Schwerpunkt Förderunterricht, März, 1987. Praxis Deutsch, Schwerpunkt Förderunterricht, März, 1987. Riedl, J.: Leistungsbeurteilung konkret. ÖLV, Linz, 1980 Sanner, R.: Textbewertung und Schulaufsatz, Kösel, 1974. Sanner, R.: Textbewertung und Schulaufsatz, Kösel, 1974. Sauter, Pschibul: Vom Aufsatzunterricht zur sprachlichen Kommunikation I, Herder. Schmidinger, E.: Förderunterricht -mehr als Gratisnachhilfe, JuV, Wien. Schneditz: Die Deutschschularbeit in der HS EuU, 5/82,JuV, Wien. Schroter, G.: Die ungerechte Aufsatzzensur, Kamp, 1974. Söllinger, P.: Deutsch unterrichten,Veritas 1988. 36 Didaktik der Leistungsbeurteilung Wolfgang Pramper/PADL Seite 37 7. Testuranforderung Die Testuranforderungen werden in den Übungsstunden oder in den Stunden des Offenen Lernens erfüllt. Schularbeit beurteilen: Korrigieren (1), beurteilen (2) und bewerten Sie mit einer verbalen Rückmeldung (3) einen Schüleraufsatz! Geben Sie weiters Vorschläge zur Überarbeitung (4) und (Rechtschreib-) Übungen zur Verbesserung (5)! Nehmen Sie dazu einen Schüleraufsatz aus Ihrer Praxis oder lassen Sie sich von mir einen geben. Schularbeit planen: Entwerfen Sie eine Probeschularbeit (1) und eine Schularbeit (2) für eine beliebige Schulstufe und einer beliebigen Textsorte. Die Schularbeitenvorschläge können als eingliedrige oder mehrgliedrige Schularbeit gestaltet sein. Die eingliedrige Schularbeit soll mehrere Texte zur Auswahl anbieten. Die Anweisungen sollen klar und einfach abgefasst sein, Tipps und Hinweise sollen enthalten sein. Diktat: Gestalten Sie ein Diktat! Stellen Sie verschiedene Aufgaben mit steigendem Schwierigkeitsgrad und geben Sie eine Bewertung für die drei Leistungsgruppen an! Lernkontrolle: Gestalten Sie eine Lernkontrolle im Bereich der Sprachlehre! Stellen Sie verschiedene Aufgaben mit steigendem Schwierigkeitsgrad und geben Sie eine Bewertung für die drei Leistungsgruppen an! 8. Prüfungsfragen (für zusätzliche ECDL Punkte) Im Laufe des Seminares gibt es einen Test zu den Rechtsfragen der Leistungsbeurteilung. 1. Was ist bei der Beurteilung und Korrektur einer Schularbeit zu berücksichtigen? 2. Geben Sie Vorschläge, wie Schularbeiten verbessert und überarbeitet werden können! 3. Zeigen Sie auf, was bei der Erstellung und Durchführung einer Schularbeit berücksichtigt werden muss! 4. Welche Probleme ergeben sich im Zusammenhang mit der Leistungsbeurteilung und welche Prinzipien können dem entgegenwirken? 5. Was ist bei der Erstellung und Beurteilung eines Diktates (Tests) zu berücksichtigen? 6. Erläutern Sie die Bestimmungen zum Förderunterricht! 7. Besprechen Sie diverses Förderkursmaterial! 37