SKRIPTUM FÜR H-1-FDES-FD Prof. Wolfgang Pramper, MSc MAS SEMINAR _________________________________________________ EINFÜHRUNG IN DIE FACHDIDAKTIK _________________________________________________ DEUTSCH 1. Der Universalgegenstand Deutsch........................................................................................................................... 2 2. Projektunterricht .................................................................................................................................................... 13 3. Die Planung des Deutschunterrichtes ................................................................................................................... 18 4. Die Differenzierung im Deutschunterricht ........................................................................................................... 24 5. Die Leistungsbeurteilung ....................................................................................................................................... 32 6. Anhang ................................................................................................................................................................... 34 7. Prüfungsfragen zu Seminar Einführung in die Fachdidaktik Deutsch ............................................................... 35 Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 2 1. Der Universalgegenstand Deutsch 1.1 Der Inhalt der Fachdidaktik Deutsch Die Fachdidaktik Deutsch beschreibt die Inhalte, Ziele und Methoden des Unterrichtsfaches Deutsch, also das Was, Warum und Wie. Die Inhalte (das Was) des Gegenstandes werden von der entsprechenden Fachwissenschaft vorgegeben, z.B. der Literaturwissenschaft, der Sprachwissenschaft, der Kommunikationswissenschaft, der Soziolinguistik. Zunehmend wird Deutsch aber auch von der Kunst- und Medienwissenschaft, der Pädagogik und Psychologie, der Soziologie, Ökologie und Semiotik (Lehre von den Krankheitserscheinungen) beeinflusst. Dementsprechend haben sich auch die Inhalte von Lehrplanreform zu Lehrplanreform stark verändert. Waren früher die Grammatik, die Rechtschreibung und die klassische Literaturgeschichte ausschließliche Themen des Deutschunterrichts, so ist die Situation heute grundlegend anders. Ein kleiner Ausschnitt an gegenwärtigen Unterrichtsthemen, der dies verdeutlichen soll: * Eine Diskussion vorbereiten und leiten können. * Triviales und Klischeehaftes in TV-Filmen erkennen. * Lesetechniken zur raschen Sinnentnahme entwickeln. * Die Wirkung ästhetischer Texte untersuchen. * Problembewusstsein in Hinblick auf Themen wie Werbung (z. B. für Süßigkeiten), Partnerschaft, Gesundheit, etc. durch situationsangemessenes Sprachhandeln erwerben. * Manipulationen für sich und andere durchschaubar machen. Die Begründung (das Warum) für die Auswahl der Inhalte (Lernstoffe), an denen der gelernt werden soll, wird in den Kommentarheften zum Deutschlehrplan von den Lehrplangestaltern gegeben. (Kommunikationsorientierter Ansatz zur Stärkung der Ich-Identität, Kognitivität, Kreativität, Soziales Handeln, Lebens- und Gesellschaftsbezug,..) Die konkrete Auswahl obliegt der Verantwortung des Lehrers. Er kann aus einem großen Feld auswählen. Das Lehrbuch ist eine möglichst breite Darstellung des gesamten Lehrplaninhaltes. Jede Fachwissenschaft, die den Deutschunterricht beeinflusst, geht davon aus, dass sie sehr wichtig für die Zukunft des Schülers ist. Eine Instanz ist daher notwendig, die die Zusammenschau vornimmt und eine angemessene Auswahl an Inhalten trifft oder Prioritäten setzt. Diese Aufgabe nimmt die Fachdidaktik wahr. Gerade in den letzten Jahrzehnten sind die Inhalte des Gegenstandes Deutsch explodiert, was den Umfang und neue Bereiche betrifft, z. B.: EDV im Deutschunterricht, interkulturelles Lernen, Bibliotheksarbeit, kreatives Schreiben, Präsentationstechniken. Die Methodik (das Wie) beschreibt, untersucht und entwickelt fachspezifisch geeignete Verfahrensweisen, die zum Erreichen der Lernziele und zur Vermittlung der Lerninhalte angewendet werden sollen. Dazu kommt auch die Vermittlung entsprechender Förderinstrumente und Beurteilungskriterien. Die Inhalte der Fachwissenschaft können nicht unreflektiert an Kinder weitervermittelt werden. Es sind das Alter, die Intelligenz, die Interessen und Aufnahmefähigkeit zu berücksichtigen. Inhalte müssen daher in vertretbarer Weise vereinfacht dargestellt werden. Das geschieht bei der Festlegung der Ziele. Der Lehrplan bietet in seinem Rahmen eine Fülle von Zielen an, aus denen in Selbstverantwortung ausgewählt werden soll. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 3 Welche Inhalte des Deutschunterrichts scheinen Ihnen besonders wichtig zu sein, welche weniger wichtig zu sein? Welche glaube Sie gut vermitteln zu können, welche könnten Ihnen bei der Vermittlung schwer fallen? Ziel: Einander näher kennen lernen (Unterrichtsbeispiele für eine 1. Kl. HS) Jeweils zwei verschiedene Partner arbeiten zusammen. 1. Was magst du (nicht)? Was möchtest du am liebsten sehr gut können?_______________________________________________ Worauf freust du dich jetzt schon?_____________________________________________________________ Welche Jahreszeit hast du am liebsten?______________________________________________________ Was machst du nur sehr ungern?____________________________________________________________ Woran erkennt man, dass du schlechte Laune hast?____________________________________________ Worüber hast du dich zuletzt sehr gefreut?___________________________________________________ Welche Farbe ist dir am liebsten?____________________________________________________________ 2. Wenn du ein Tier wärst, welches möchtest du sein? _______________ Wenn du eine Pflanze wärst, ....? _________________ Wenn du ein Auto wärst, .....? __________________ Deutsch unterrichten Testen Sie, wie leicht es Ihnen fällt, dem Partner eine Arbeitsanweisung zu geben! Aufgabe A: Wie lautet Ihre Lehreranweisung zur folgenden Aufgabe? Tiere sterben. Blumen ________________________ * duften * blühen * welken Milch wird sauer. Obst wird _____________________ * faul * unreif * vergilbt Fahrräder haben Räder. Vögel haben ____________ * Wind * Flügel * Federn Pferde traben. Schlangen ______________________* laufen * tappen * kriechen Aufgabe B: Wie lautet Ihre Lehreranweisung zur folgenden Aufgabe? Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 4 Namensgeschichten K A T H A R I N A atharina ist mein Vorname. lle meine Freunde rufen mich Kathi. iere habe ich sehr gern. elmut ist mein 13jähriger Bruder. ngenehm finde ich meinen Kuschelbären. eiten ist meine Lieblingsbeschäftigung. n der Nacht habe ich manchmal Angst. ie werde ich den ersten Sprung vom Dreimeterbrett vergessen. n meine Freundin Gabi in Tirol denke ich oft. Puzzi Burli Schorsch Schorschi Georg der Drachentöter Alexander Schneider Herr Mag. Schneider Herr Prof. Schneider Schneider-Reisinger Schorschilein sagte meine Mutter in meinen ersten Lebensjahren zu mir. nannte mich meine Tante, die schon lange nicht mehr lebt. rief mich mein Vater, wenn er es eilig hatte. sagten meine Freunde in der Volksschulzeit zu mir. sagten Kinder im Hof, wenn sie mich sekkieren wollten. hätte ich damals viel lieber geheißen. nannten mich alle, als mir die ersten Barthaare wuchsen. sagte mein Fahrschullehrer nach meinem Studium zu mir. sagen heute meine Schüler zu mir. steht auf meinem Türschild, seit ich verheiratet bin. flüstert meine Frau, wenn sie etwas von mir geschenkt haben möchte. Gruppendynamisches Diskussionsspiel Was braucht Robinson auf seiner einsamen Insel? Ein heftiger Sturm tobt über das Meer. Turmhohe Wellen werden gegen das lecke Schiff geschleudert. Jeden Moment kann es entzwei brechen, dann ist die wertvolle Ladung für immer verloren. In dieser Situation versucht der einzige Überlebende der Schiffskatastrophe noch möglichst viel vom Schiff zu retten. In Sekundenbruchteilen muss der Schiffbrüchige entscheiden, was er aus dem Laderaum an sich raffen soll. Dabei kommt es darauf an, zwischen sehr wichtigen und weniger wichtigen Sachen zu unterschieden. Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie wären dieser Schiffbrüchige. Ordnen Sie die folgenden 15 Gegenstände nach ihrer Wichtigkeit für Ihr weiteres Leben auf der Insel. Die Gegenstände: Gewehr, Nägel, Hammer, Bibel, Kochtopf, Patronenkiste, Säbel, 20 m2 Leinwand, 100 m Seil, Messer, Spiegel, 20 Kilo getrocknetes Ziegenfleisch, 1 Flasche Alkohol, Axt, Seekarten. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 5 1.2 Die Bildungs- und Lehraufgabe des Deutschunterrichts der 10-14jährigen Der Deutschunterricht hat die Aufgabe, die Kommunikations- und Handlungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler durch Lernen mit und über Sprache zu fördern. Im Besonderen sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, mit Sprache Erfahrungen und Gedanken auszutauschen, Beziehungen zu gestalten und Interessen wahrzunehmen; Sachinformationen aufzunehmen, zu bearbeiten und zu vermitteln und sich mit Sachthemen auseinander zu setzen; Ausdrucksformen von Texten und Medien und deren Wirkung zu verstehen sowie sprachliche Gestaltungsmittel kreativ einzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler sollen Einblicke in Struktur und Funktion von Sprache gewinnen. Der mündliche und schriftliche Sprachgebrauch soll frei von groben Verstößen gegen die Sprach- und Schreibrichtigkeit sein. Der Deutschunterricht muss mit den anderen Unterrichtsgegenständen verknüpft gesehen werden. Er soll die sprachlichen Mittel sichern und erweitern, damit die Schülerinnen und Schüler sich über Sachthemen, über Beziehungen und über Sprache angemessen verständigen können. Aufgabe der Schule: Den Schülerinnen und Schülern sollen im Deutschunterricht Werte und Lebenshaltungen mit Hilfe von Texten vermittelt werden. Dabei soll die inhaltliche Auseinandersetzung mit Religion, Weltanschauung und Tradition die Basis für ein sinnerfülltes, eigenverantwortliches Leben schaffen und zur Achtung anderer Kulturen und Lebensweisen führen. Die Bildungsbereiche: Sprache und Kommunikation: Der Deutschunterricht soll beitragen, die kognitiven, emotionalen und kreativen Möglichkeiten zu nutzen und zu erweitern. Der kritische Umgang mit und die konstruktive Nutzung von Medien ist eine wichtige Aufgabe. Mensch und Gesellschaft: Der Deutschunterricht soll Urteils- und Kritikfähigkeit, Entscheidungs- und Handlungskompetenzen weiterentwickeln. Er soll die Auseinandersetzung mit Werten im Hinblick auf ein ethisch vertretbares Menschen- und Weltbild fördern. Natur und Technik: Der Deutschunterricht soll durch zunehmend präzise Verwendung von Sprache dazu beitragen, Phänomene und Zusammenhänge zu benennen und zu beschreiben. Kreativität und Gestaltung: Die Schülerinnen und Schüler sollen Gestaltungserfahrungen mit Sprache machen und sinnliche Zugänge mit kognitiven Erkenntniswegen verbinden. Gesundheit und Bewegung: Die Schülerinnen und Schüler sollen Sprech- und Atemtechnik üben. Unterstreichen Sie jene Bildungsziele rot, die Ihnen besonders wichtig erscheinen! Wo liegen im Vergleich mit Ihren eigenen Schulerfahrungen die größten Differenzen? Unterstreichen Sie solche Bereiche blau! Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 6 1.3. Die didaktischen Grundsätze des Deutschunterrichts A) Für alle Leistungsgruppen gilt: Der Gegenstand gliedert sich in vier gleichwertige Lernbereiche. Der Unterricht soll fächerverbindenden und fächerübergreifenden Arbeiten ermöglichen. (Projektunterricht) Das Lernen soll an Themen erfolgen, die für den Einzelnen und die Gesellschaft bedeutsam sind und die aktuellen Bedürfnisse der Schüler berücksichtigen. Die Lehrerinnen und Lehrer haben auf die Qualität der sprachlichen Äußerungen zu achten. Kommunikations- und handlungsorientierter Unterricht in Gruppen- und Partnerarbeit. Kein vordergründiges Begriffswissen einüben, sondern Kenntnisse und Fertigkeiten erarbeiten und durch Üben sichern. Bei der Leistungsbeurteilung sollen alle vier Lernbereiche berücksichtigt werden. Mündliche und schriftliche Hausübungen bei Bedarf. 2-3 Schularbeiten im Semester. B) Differenzierung in Leistungsgruppen Zu beachten ist, dass Lerndefizite eines Schülers häufig nicht in gleicher Weise in allen vier Lernbereichen besteht. Bei besonderer Schwäche in nur einem Lernbereich darf der Schüler nicht in die unterste Leistungsgruppe eingeteilt werden.. Die Differenzierung erfolgt - nach der Quantität der Stoffmenge, - nach Qualität und Verständlichkeit in der Höhe des Anspruches an Situationsgerechtheit, Einfalls- und Gedankenreichtums, etc., - nach dem Lerntempo. Besondere didaktische Grundsätze gelten, wenn Deutsch die Zweitsprache ist. Siehe Seminar „Deutsch als Zweitsprache“. Bei der Einschätzung der individuellen Lernfähigkeit von Schülerinnen und Schülern mit einer anderen Muttersprache ist immer ein Missverhältnis zwischen vorhandenen Möglichkeiten und tatsächlicher Ausdrucksfähigkeit zu berücksichtigen. Als Zugang zu kommunikativen Realsituationen sowie als Möglichkeit einer kontinuierlichen Reflexion und behutsamen Fehlerkorrektur kommt der Hereinnahme von ungesteuertem Spracherwerb (Sprechanlässe, Spielformen) in den Unterricht große Bedeutung zu. Überlegen Sie, welche Fragen, Bedenken, Wünsche Eltern an das System der Hauptschule bei einem Elternabend an Sie richten könnten? Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 7 1.4 Die Lernbereiche des Deutschunterrichts Didaktische Grundsätze der vier Teilbereiche Sprechen verlangt von den Schülerinnen und Schülern, sich in zunehmendem Maß auf die jeweilige Sprechsituation einzustellen und dabei auch unterschiedliche Leistungen von Standardsprache und Herkunftssprachen zu erfahren. In geeigneten Gesprächs- (Partner-, Kleingruppen-, Klassengespräch …) und Redeformen (spontanes, vorbereitetes und textgebundenes Sprechen) sollen die Schülerinnen und Schüler die Wirkungsweise verschiedener verbaler und nonverbaler Ausdrucksmittel erleben. Einfache Methoden der Beobachtung und Aufzeichnung sollen helfen das Gesprächsverhalten zu beschreiben und damit bewusst zu machen. Gelegenheiten zum Sprechhandeln, auch in realen Situationen, sind so oft wie möglich zu nützen. Schreiben im Deutschunterricht muss zu wachsender Sicherheit und zur Bereitschaft führen, unterschiedliche Schreibformen zu gebrauchen. Das betrifft das handlungsbezogene Schreiben, das Schreiben als Hilfsmittel zum Lernen, das Schreiben als Ausdruck des eigenen Wahrnehmens, Fühlens und Denkens, das spielerische und das schöpferische Schreiben. Das Verfassen von Texten ist als mehrschichtiger Prozess zu sehen, der vom Schreibvorhaben bis zum fertigen Text reicht. Durch die regelmäßige Beschäftigung mit eigenen und fremden schriftlichen Arbeiten sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, Texte einzuschätzen, zu beurteilen und zu optimieren. Texte von Schülerinnen und Schülern sollen in geeigneter Weise zugänglich gemacht oder veröffentlicht werden. Die beim Verfassen von Texten auftretenden Mängel in der Beherrschung der Sprach- und Schreibrichtigkeit müssen zu individuellen, bei Bedarf zu gemeinsamen Schwerpunkten der Unterrichtsarbeit werden. Das Lesen und Verstehen von Texten, die schriftlich oder durch andere Medien vermittelt werden, soll einen Schwerpunkt des Deutschunterrichts bilden. Bei der Auswahl sind der Leistungsstand, insbesondere die Lesefertigkeit und -fähigkeit, und die Interessen und Konsumgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler zu bedenken. Individualisierung und Differenzierung beim Angebot der Texte sind daher notwendig. Durch regelmäßige, methodisch abwechslungsreiche Beschäftigung mit Texten verschiedener Art sollen die Schülerinnen und Schüler zu gründlichem Textverständnis und zu positiver Einstellung zum Lesen gelangen. Sprachbetrachtung und Rechtschreibunterricht sind grundsätzlich in die Handlungszusammenhänge des Deutschunterrichts einzubinden. Die Auseinandersetzung mit Sprach- und Schreibnormen soll nicht Selbstzweck sein und auch nicht auf vordergründiges Begriffswissen abzielen. Ausgangspunkte sollen vor allem Texte und komplexe Situationen sein, bisweilen ist es aber auch zielführend, einzelne Teilbereiche der Grammatik oder Rechtschreibung zunächst isoliert zu betrachten. Über beide Zugänge sollen die Schülerinnen und Schüler Einblick in Bau und Funktion der Sprache gewinnen: Durch die Beschäftigung mit Text-, Satz- und Wortgrammatik sowie mit Lautung und Schreibung sollen die Schülerinnen und Schüler ihr Sprachwissen erweitern. Grammatisches und orthographisches Wissen soll die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, bewusst mit Sprache umzugehen, über Sprache zu reden und eigene Texte selbstständig zu überarbeiten. Dazu ist es zweckmäßig, Hilfsmittel in Buchform und elektronischer Form, z.B. österreichische Wörterbücher, heranzuziehen. Arbeiten Sie die wesentlichen Stichworte durch Markierungen im Text hervor! Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 8 1.5 Zwischen Unterrichtsthema, Arbeitsschritt und Lernziel unterscheiden Unterrichtsthemen beschreiben den Inhalt, den Lernstoff, Lernziele das Wissen, Verhalten oder Können, das Schüler nach dem Unterricht ausweisen sollen. Arbeitsschritte beschreiben die Unterrichtssituation, mit der Schüler das Ziel erreichen. Für Studierende ist es anfangs nicht leicht, diese Unterscheidungen vorzunehmen. Für einen effizienten Lernerfolg der Schüler ist es jedoch sehr bedeutsam, dass der Lehrer weiß, worüber sollen Schüler etwas erfahren, was sollen sie am Ende können, wie erreicht man dieses Ziel. Beispiel aus der Medienerziehung Thema: Verschiedene Jugendzeitschriften untersuchen. Arbeitsschritt: Die Schüler vergleichen in Kleingruppen mehrere Jugendzeitschriften und untersuchen die Häufigkeit der Werbungen. Die Schüler lesen ein Interview mit einem Pop-Star und suchen versteckte Werbungen (für seine neue CD, seine nächste Konzerttournee, sein Buch, sein von ihm kreiertes Parfum). Die Schüler schreiben in Einzelarbeit Lesebriefe. Lernziele: Was die Schüler können, kennen, wissen, beherrschen,... sollen. Schüler erkennen, dass der Werbeanteil bei verschiedenen Jugendzeitschriften sehr unterschiedlich ist. Sie verwenden die Begriffe „kommerzielle und nicht-kommerzielle Jugendzeitschrift“! Die Schüler wissen, dass manche Werbungen (Manipulationen) sehr unterschwellig in den „informativen“ Berichtsteil der Zeitschriften eingearbeitet sind und erkennen solche Beispiele in den vorgelegten Zeitschriften. Die Mehrdeutigkeit und Oberflächlichkeit der Antworten auf Leserbriefe von Dr. Sommer u.a. "Leserbriefonkeln" wird erkannt und abgelehnt, Leserbriefe werden in geeigneter Weise anhand von Qualitätskriterien beantwortet. Legen Sie zu einem der folgenden Themen Lernziele und Arbeitsschritte fest! Beachten Sie, dass beim Lernziel deutlich erkannt werden muss, was der Schüler "können" soll! Zur Auswahl stehen diese Themen: Triviale Fernsehsendungen (Seifenopern), Boulevardzeitungen Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 9 1. 6 Unterrichtsbeispiel zum Thema "Leserbriefe in Jugendzeitschriften" Schwerpunkt: Didaktischer Grundsatz "Lernen an Themen, die für den Einzelnen und die Gesellschaft bedeutsam sind und die aktuellen Bedürfnisse des Schülers berücksichtigt",..."kommunikations- und handlungsorientierter Deutschunterricht". Die Sache mit den Leserbriefen In Jugendzeitschriften Bravo, Herr Dr. Sommer! Bravo, Herr Dr. Korff! Bravo - mit der Masche geht das Geschäft noch besser! Jugendzeitschriften sind Anlaufstelle für Fragen und Probleme. An eine große Jugendzeitschrift wenden sich rund 5 000 Jugendliche monatlich, hauptsächlich wegen folgender Probleme: * Kontaktschwierigkeiten * Fragen zur Aufklärung * Probleme mit dem Aussehen * Probleme mit Eltern und Schule Die großen Jugendzeitschriften haben dafür eigene "Beraterteams", die unter einem gemeinsamen Namen ihre Ratschläge geben. Die ausgewählten Leserbriefe und ihre Antworten werden von vielen Jugendlichen gerne gelesen. Vor allem, weil sie ähnliche Sorgen und Fragen haben. Die Leserbriefschreiber selbst sind von den Antworten oft enttäuscht. Es wird behauptet, sie stellten keine echte Hilfe dar, seien oberflächlich, gingen am Problem vorbei oder böten Lösungen an, die unsinnig oder unmöglich seien. Wahrscheinlich ist es auch nur selten möglich, für große Probleme einfache Lösungen zu finden, noch dazu wo der "Berater" den Leserbriefschreiber viel zuwenig kennt. Glücklich kann sich jemand schätzen, der für seine Sorgen Freunde hat, die ihm gut und lange zuhören. Oft ist es gar nicht notwendig, als Berater "Lösungen" aufzudrängen. Als geduldiger Zuhörer sollte man die Gelegenheit ergreifen und dem "Sorgenkind" etwas Nettes sagen. Mut, Selbstvertrauen und die Gewissheit, Freunde zu haben, braucht man in schwierigen Situationen. Beispiel eines Leserbriefes Ich halte das Theater um unseren Hund nicht mehr aus! Ich halte das zu Hause nicht mehr aus. Bei uns dreht sich alles um den Hund. Meine Eltern (vor allem meine Mutter) vergessen ganz, dass ich auch noch da bin. Der Hund schläft bei meiner Mutter im Bett und bekommt Schnitzel vorgesetzt. Wenn man bei uns zur Tür reinkommt, fällt man über Kauknochen, Plüschhasen und Wolltiere. Macht der Hund etwas kaputt, ist das nicht so schlimm. Mache ich etwas kaputt, motzen sie direkt. Vielleicht bin ich auch ein bisschen selbst schuld. Unser erster Hund ist von Schäferhunden totgebissen worden, und daran war ich wahrscheinlich nicht ganz unschuldig. Aber das ist doch kein Grund, einen zweiten Hund wie einen König zu behandeln! Ich habe auch schon versucht, mit meinen Eltern darüber zu sprechen, aber sie verstehen es einfach nicht. Monika (14) aus Bergen Dr. Sommer: Such dir eine Clique, wo du dazugehörst Euer Hund wird als "Nesthäkchen" bevorzugt und verwöhnt. Deshalb bist du neidisch auf ihn. Hunde reagieren dann auch so, dass sie Frauchen ihre ganze Liebe zeigen, wo sie nur können. Das kannst du nicht. Du kannst es dem Hund niemals gleichtun. Du kannst ihn auch nicht übertrumpfen. Das einzige, was du vom Hundeleben lernen kannst, wäre bellen. "Hier haben es Hunde besser als Töchter!" könntest du losbellen. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 10 Und darüber hinaus nimm dir lieber Katzen als Beispiel. Sie bleiben, bei aller Anhänglichkeit, unabhängig, holen sich eigenmächtig ihr Recht und sind ausgesprochen selbständig. Also: Wirst du angemotzt, zuck die Achseln und verdrück dich. Kennst du noch das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten? Die Tiere merkten, dass sie nicht mehr beachtet wurden. Da hauten sie von zu Hause ab und suchten sich Kumpels. Das wäre auch was für dich! Aus: Bravo, 18/1980 Erläutern Sie in einem Leserbrief und die Antwort von Dr. Sommer! Wie wertvoll scheinen Dr. Sommers Ratschläge zu sein? Warum kann daran gezweifelt werden, dass ein Arzt oder Psychologe diese Ratschläge gibt? Wie vertrauensvoll wirkt Dr. Sommer? Wie brauchbar sind die Lösungsvorschläge? Kann es sein, dass sich Monikas Sorgen vergrößern, wenn sie Dr. Sommers Rat befolgt? Dr. Karl-Otto Aufmacher, Leiter eines alternativen Jugendmagazins: "Als verantwortlicher Redakteur der Leserbriefseite bemühte ich mich sehr, dem Leserbriefschreiber das Gefühl zu geben, auf seine Sorgen gut einzugehen. Folgende Ratschläge eines älteren Kollegen beachtete ich in meinen Antworten: 1. 2. 3. 4. 5. Aha, so ist deine Situation! Ich kann mich gut in deine Lage versetzen. Auch anderen geht es ähnlich. Dass für dich das Problem so groß ist, kann auch andere Worauf kommt es dir an? Welche Ziele hast du? Was ist für deine Zukunft wichtig? Als es mir einmal so ging . . ," Schreiben Sie Petra, Rudi oder Michaela einen Brief! Ich fühle mich total unsicher, wenn ich in Geschäften mit Erwachsenen sprechen muss. Auch gegenüber Burschen bin ich schüchtern und habe oft Angst, dass sie hinter meinem Rücken über mich lachen. Durch meine Minderwertigkeitsgefühle passieren mir dann oft Sachen, über die ich mich recht ärgere und rot werde. Petra, 14 Ich bin über mein Aussehen ganz verzweifelt. Seit einem Jahr habe ich hässliche Pickel im Gesicht. Außerdem bin ich viel zu groß und gefalle mir nicht. Wahrscheinlich habe ich auch deshalb keine Freundin. Rudi. 14 Was soll ich nur tun? Meine Eltern wünschen sich, dass ich weiter zur Schule gehe und später studiere. Da ich aber ein schlechter Schüler bin, kann ich mir nichts Schrecklicheres vorstellen. Ich würde viel lieber einen handwerklichen Beruf erlernen, aber ich möchte auch meine Eltern nicht enttäuschen. Michaela, 15 Wolfgang Pramper aus Deutsch 4, Veritas, 1988 Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 11 1.7 Übungsblatt zur Bewertung von Lernzielen und Arbeitsschritten: Bewerten Sie die folgenden Lernziele! Jeder Schüler soll mindestens drei mehrdeutige Nomen wie Schloss, Mutter, etc. nennen können und die verschiedenen Bedeutungen mündlich und schriftlich erklären können. Die Schüler setzen sich zu je vier Schüler zusammen und füllen das Arbeitsblatt aus. Die Schüler sprechen über das Buch. Die Schüler bewerten das dargestellte Rollenverhalten nach den erarbeiteten Kriterien. Die Schüler wiederholen den Stoff der letzten Stunde. Überarbeiten Sie die Beschreibung des Unterrichts! Verlauf des Unterrichts Begründung Lehrer: "Wodurch bist du angeregt, einen Zeitungsartikel zu lesen?" Jeder Schüler sucht eine Überschrift und liest sie vor. Schüler sagen, ob ihnen die Überschrift gefällt. Schüler sollen angehalten werden, Überschriften wahrzunehmen. Schüler lesen den Text im Buch. Seite 4750. Danach Lehrer: "Jetzt werden wir sehen, was ihr euch gemerkt habt!" Wenn Zeit bleibt, Gespräch über den Text. Lehrer stellt einige Fragen über den Text. Schüler schlagen Lesebuch Seite 43 auf. Lehrer sagt, dass die Ballade sehr ausdrucksvoll gelesen werden soll. Nach dem Lesen wird die Strophen- und Reimform erarbeitet. Gute Leser werden gelobt. Ev. an der Tafel in Stichwörtern notieren. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 12 1. 8 Übungsblatt für das Erteilen von Arbeitsaufträgen Die Arbeitsaufträge des Lehrers müssen für den Schüler klar, eindeutig und verständlich formuliert sein und die Erwartungen des Lehrers möglichst konkret aufzeigen. Werden Verständigungsfehler durch präzise Angaben ausgeschaltet, erleben Lehrer und Schüler die Arbeit befriedigend. Gerade bei Aufgaben, die beurteilt werden, zeigen Rückmeldungen wie "Thema verfehlt", "Die Aufgabe war anders gestellt", "Du hast etwas Falsches gelernt", " Viel zu kurz!", dass möglicherweise bei der Auftragserteilung Fehler passiert sind. Arbeitsaufträge sollen enthalten: Thema (Aufgabe, Inhalt), Umfang, Zeit, Form, Hilfsmittel, Sozialform, Arbeitsmittel, Beurteilungskriterien, besondere Hinweise Beispiel eines Arbeitsauftrages zum Thema Beistrichsetzung bei der entgegenstellenden Hauptsatzreihe. Lehrer mündlich: "Löse jetzt im Buch auf der Seite 36 die 15 Beispielssätze der Übung 1.a in Einzelarbeit! Setze die fehlenden Beistriche wie besprochen vor der entgegenstellenden Hauptsatzreihe ein! Du hast für diese Aufgabe ungefähr 5 Minuten Zeit. Wenn du dich nicht auskennst, schau dir die Beispielssätze darüber nochmals an. Du kannst auch aufzeigen. Wenn du früher als die anderen fertig bist, löse auch noch die Übung 1.b! Die Lösungen zeige ich dir dann auf der Overheadtafel, du kontrollierst dich dann selbst. Du kannst zufrieden sein, wenn du 12 Beispiele von 15 richtig hast." Formulieren Sie zu einem der unten stehenden Themen einen Arbeitsauftrag! * Ein Einladungsschreiben zu einer Geburtstagsfeier schreiben. * Ein Werbeplakat für ein Buch verfassen. * In einem Text Fremdwörter durch deutsche Begriffe oder Umschreibungen ersetzen. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 13 2. Projektunterricht Projektunterricht ist ein arbeitsteiliger, längerfristiger, vielleicht sogar fachübergreifender Unterricht, der ein gemeinsam geplantes Arbeitsziel verfolgt und zu diesem Zweck auch Arbeiten außerhalb der Schule und der Wohnung verlangt. Die Ergebnisse werden schriftlich festgehalten. Merkmale: Beteiligung aller Schüler, aber arbeitsteilig, Themen haben gesellschaftliche Bedeutung, Theorie- und Praxisbezüge. Unterrichtsbeispiel zum Projekt "Fernsehfilme besprechen, Gestaltungsmittel erkennen" Schwerpunkt: Didaktischer Grundsatz "fächerübergreifende Aufgabenbereiche: Medienerziehung"..."nach Möglichkeit im projektorientierten Unterricht" Von "Knight Rider" bis Enid Blytons "Fünf Freunde" 2.1 Lehrplan 8. Schulstufe "Medienkonsum besprechen, Merkmale und Wirkungen von Sendungen untersuchen, einige Mittel der Filmgestaltung besprechen." 2.2 10-14jährige Schüler sind intensive Nutzer des TV-Angebotes: 90 % sehen regelmäßig Vorabendserien wie "Knight Rider", 78 % sehen täglich das Hauptabendprogramm 32 % sehen täglich das Nachtprogramm (siehe Untersuchungen Dr. Istok, O.Ö.; Knapp, Wien) Im Vorabendprogramm sind jene Serienfilme zu finden, die auf jugendliches Publikum maßgeschneidert wurden. Dabei handelt es sich überwiegend um amerikanische Produktionen, die an ein Massenpublikum gerichtet sind. Viele können als Verfilmungen trivialer Literatur charakterisiert werden. Sie stehen analog zu Comics (Mickey Mouse), Groschenromanen (Jerry Cotton), Jugendserienbüchern (Hanni und Nanni) und TV-Serien für Erwachsene (Traumschiff, Bergdoktor, Kommissar Rex). 2.3 Literarische Merkmale trivialer Produktionen Triviale Fernsehfilme stellen eine „Mischung“ literarischer Kennzeichen dar. * Die handelnden Personen stellen keine Charaktere dar, sondern Typen. Das heißt, nicht ein Spektrum von Eigenschaften kennzeichnet eine Person, sondern meist eine einziger Charakterzug. Literarisches Stilmittel der Fabel! Extreme Schwarz-weiß-Malerei. * Einfache Handlungsmuster (Klischees) sorgen für leichte Verständlichkeit und dafür, dass der Zuseher jederzeit ohne Vorinformationen einsteigen kann. Die Handlungsmotive sind wie bei Trivialromanen großteils Liebe, Hass, Neid, Eifersucht, Habgier. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 14 * Die Personen der Serie verändern sich weder charakterlich noch äußerlich, sie sind eindimensional - ähnlich den Märchenfiguren. Wie beim Märchen ist auch der immer wiederkehrende Handlungsaufbau mit einem guten Ende typisch. Er vermittelt dem Konsumenten Geborgenheit. Bedrohliches löst sich auf. * Situationen, die den Konsumenten an seine eigenen Lebensumstände erinnern, werden tunlichst vermieden. Das ist das Typische der sogenannten Fluchtliteratur, „Frauen-„ und „Heldenromane“. Identifikationsmöglichkeit mit Personen, die über ein hohes Sozialprestige verfügen (die schöne Baronin, der muskulöse Agent,... werden angeboten. Schönheit, erhabener Lebensstil, exotische Landschaften, außergewöhnliche Abenteuer, Schlagfertigkeit, etc. * Wie bei der Kurzgeschichte gibt es einen unmittelbaren Einstieg, keine Erforschung der Handlungsmotive und oft ein offenes Ende im Sinne von "Fortsetzung folgt". * Wie bei der Sage ergibt sich das Spannungsverhältnis aus dem Dreieck: positiver Held - seine Aufgabe - sein Widersacher. 2.4 Beispiel: Knight Rider Als Einstieg zur intensiven Auseinandersetzung mit Fernsehfilmen im Sinne des Lehrplanes erscheint die Serie "Knight Rider" besonders geeignet zu sein. * Sie ist bei 100 % der Schüler bekannt und überdurchschnittlich beliebt. * Von dieser Serie wurden mehr als 100 Folgen hergestellt; sie wird den TV-Konsumenten daher noch jahrelang und mit den Wiederholungen jahrzehntelang beglücken. * Im Schulfach Geschichte und Sozialkunde erhält der Schüler in seiner Pflichtschulzeit zirka 250 Unterrichtsstunden, im selben Zeitraum konsumiert er laut Statistik alleine 650 Filme im Vorabendprogramm. * Die Serie "verkauft" neben den rasanten "Action-Szenen" eine bedenkliche Wertanschauung und Ideologie. 2.5 Ziele des Unterrichtsprojektes Es ist zu erwarten, dass Schüler aufgrund des Unterrichtsprojektes diese und andere Serien weiterhin konsumieren. Jedoch besteht die begründete Hoffnung, dass Schüler Distanz zum Filmhelden und der Handlung gewinnen. Der Schüler soll in einer kritischen Auseinandersetzung den klischeehaften Aufbau der Serie erkennen und die Handlungen und Äußerungen des Serienhelden ablehnen. Der Schüler soll kreative Ideen für einen alternativen Handlungsverlauf entwickeln. 2.6 Beschreibung des Projektverlaufes und Abbildung verwendeter Materialien Sozialform: Schüler und Eltern bilden vermischte Kleingruppen. Dauer: Zirka 4 Unterrichtseinheiten an einem Vormittag. Alter der Schüler: 6. und 7. Schulstufe. Arbeitsmittel: Folien, TV-Filme "Interview mit David Hasselhoff", und "Gedächtnisschwund". Um die Bereitschaft der Schüler zur Auseinandersetzung mit der Fernsehserie zu gewährleisten, ist es notwendig, dass der Lehrer nicht von vornherein kritisch gegen die Serie Stellung bezieht, sondern möglichst offen und sachlich. "Folgenden Fragen wollen wir an diesem Vormittag nachgehen!" Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 15 Tafelbild: Foto des Serienhelden anstelle der Gage von 400.000 p/Std. Folie: KNIGHT RIDER * Wie macht man erfolgreiche Fernsehserien? * Was bewirken "erfolgreiche" Filme beim Zuseher? Weshalb von einem erfolgreichen Film gesprochen werden kann: Neben den über 100 TV-Serien gibt es ein breites Angebot an Produkten mit einem Wirtschaftsfaktor von enormer Bedeutung. Dazu zählen: Zeitschriften, Bildbände und Taschenbücher, Spielzeuge, Spiele, Modeartikel, Papierartikel, Schallplatten, Tonkassetten, Videokassetten, etc. Eine kleine Meinungsumfrage in drei Klassen der ÜHS soll die Popularität der Serie unterstreichen: Was Kindern an der TV-Serie gefällt Knight Rider = ein modernes Märchen vermischt mit den Elementen einer Rittersage. Der märchenhafte Superheld wird von einer menschenähnlichen Supermaschine unterstützt. Knight= Ritter , Rider = Reiter K.I.T.T. Ist die Abkürzung für Knight Industries Two Thousend (Ritter-Industrie-2000). Da die amerikanische Elektroindustrie diese Serie finanziert hat, ist anzunehmen, dass die positive Beziehung der Konsumenten des Jahres 2000 zu Elektroartikel ein Hauptanliegen der Serie ist. Der edle Ritter bekämpft den bösen Drachen, beschützt das Burgfräulein, ist unbesiegbar, nimmt für seine Taten kein Geld, hat besondere Waffen: z.B. ein unzerbrechliches Schwert. Der Superheld Michael bekämpft böse Verbrecher, rettet in jeder Folge hilflose Mädchen, gewinnt immer, erhält nie Geld für seine Hilfe, hat eine besondere Waffe: sein unzerstörbares, sprechendes Auto. 2.7 Auswertung des Interviews KITT'S Eigenschaften im TV WIRKLICH KEIT schnell 480 km/h in 28 sec auf 300km/h unverwundbar "Weltwunder" "Du bist meine geheime Waffe" kann sprechen "Gut gemacht, Kumpel!" Filmtricks spielen dem Zuseher Wunder vor. Viele Autos gehen bei den Dreharbeiten zu Bruch. Autos sind lebensgefährlich. Viele Computerkids vereinsamen vor dem Bildschirm Ein Computer als Freund? Ein Auto als Partner? Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL 2.8 Die Filmtraumwelt Vorbereitung auf das TV-Serienbeispiel. Die Aussagen der Folie sollen während des Filmes beobachtet werden. DIE FILMTRAUMWELT * Die Guten und Bösen unterscheiden sich auf den ersten Blick (Positive Helden sind schön, elegant sympathisch, gut rasiert; die Heldin ist schön und hilflos) * Was den Zuseher an seinen Alltag erinnert wird vermieden. Keine unaufgeräumte Wohnung, kein Bezahlen, kein Einkaufen, kein Lernen, kein Verkehrsstau,.. * Der Held darf Gesetze ohne Folgen übertreten. Körperverletzung, Verweigerung der Ersten Hilfe, gefährliche Drohung, ... * Das Leben des Helden besteht nur aus spannenden Fällen. Die Inhalte und der Verlauf aller Folgen sind sich sehr ähnlich * Dem Helden geschieht trotz zahlreicher gefährlicher Situationen nie etwas (Ernstliches) 2.9 Videofilm "Gedächtnisschwund" 2.10 Partner- und Gruppenarbeit Welche Ratschläge kann man den Zusehern dieser Fernsehserie geben? 2.11 Die Hauptvorwürfe an die Filmserie Das Auto wird als Imponiergegenstand dargestellt. Ein Imitationsverhalten unkritischer jugendlicher Zuseher mit den Fahrgewohnheiten des TV-Helden ist anzunehmen. Die freundschaftliche Beziehung zwischen Mensch und Auto. Im Film wird das Auto, das von sich sagt, dass es nicht als "fahrbarer Untersatz" angesprochen werden will, als der treuer und verlässlicher Freund des Menschen dargestellt. Beschädigungen oder Verlust des Autos führen bei so intensiven "Partnerbeziehungen" zwangsläufig zur Katastrophe. Seite 16 Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 17 Wohlstand scheint nichts mit Arbeit zu tun zu haben Keine der Hauptpersonen geht in den Serienfilmen einer herkömmlichen Arbeit nach. Dennoch steht großer Luxus zur Verfügung. Beim unkritische Zuseher wird der Wunsch nach schnellem Luxus verstärkt. "Ich möchte alles, und das sofort!" ist der Werbespruch eines Kreditinstitutes. Nur schöne, unselbständige Mädchen scheinen interessant zu sein. Der Hauptdarsteller wechselt in jeder Folge seine weibliche Partnerin, die dann wieder gleichsam im Nichts verschwindet. Zum Klischeebild gehört ihre grenzenlose Naivität, nie kommt eines der Mädchen auf die Idee, sich an die Polizei zu wenden Für den positiven Helden ist alles erlaubt. Neben den nie geahndeten Straftaten des Helden wird auch Weltanschauung transportiert. Zitate aus dem Film "Gedächtnisschwund": Die negativen Helden gehören einer "radikalen politischen Gruppe an, die sich mit schrecklicher modernen Kunst beschäftigt, der überhaupt nichts mehr heilig zu sein scheint". Sie möchte dem amerikanischen Staat das pseudowissenschaftliche "Alidium" entführen und an „gefährliche Nahoststaaten“ verkaufen. 2.12 Die Parodie als Mittel zur Distanzierung Distanzierung vom Filmmythos geschieht zunächst, indem der Schüler über die Produktionshintergründe informiert wurde. Z.B.: über Filmtricks, Unmöglichkeiten, Unglaubwürdiges, Paradoxes, etc. Jetzt erfolgt ein weiter Schritt, um sich aus dem unkritischen Bann solcher Serien zu befreien. In Texten oder Comics soll der Filmheld seine übermenschlichen Fähigkeiten verlieren. Am Ende sollen die Merkmale der Filmtraumwelt auf den Kopf gestellt werden. Schülerbeispiele: Knight Rider: Ein Fahrer und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht! Feld Rider: Ein Bauer und sein Traktor kämpfen gegen das Unkraut Michaels neueste Freundin bekommt ein Kind und Michael muss in Zukunft zuerst beim Kindergarten vorbeifahren. Ein hilfloses Mädchen erweist sich als gar nicht so hilflos und schmeißt den aufdringlichen Michael hinaus - nicht zuletzt wegen seines Mundgeruches. KITT wird wegen Falschparkens abgeschleppt und verrostet auf einem Abstellplatz. Michael findet sich nicht in den öffentlichen Verkehrsmittel zurecht. 2.13 Transfer zu ähnlichen Fernsehserien: "DIE FÜNF FREUNDE" VON ENID BLYTON“ und aktuelle Fernsehserien. Untersuchen Sie eine triviale Fernsehserie nach diesen Kriterien? 1. Welche Merkmale der Trivialliteratur lassen sich bei der Verfilmung erkennen? 2. Auf welche Auffälligkeiten können Schüler hingewiesen werden? 3. Welche Bearbeitungen im Anschluss an diesen Film sind möglich, und was könnte weiterführend in der Klasse geschehen? Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 18 3. Die Planung des Deutschunterrichtes Die Lehrerinnen und Lehrer haben ihre Unterrichts- und Erziehungsarbeit in verantwortungsbewusster und eigenständiger Weise auf der Grundlage des Lehrplans und schulautonomer Lehrplanbestimmungen zu planen. Die Vorgaben im Abschnitt ”Kernbereich” der Lehrpläne der einzelnen Unterrichtsgegenstände sind verbindlich. Ebenso sind jedenfalls das Allgemeine Bildungsziel und die Bildungs- und Lehraufgabe der einzelnen Unterrichtsgegenstände umzusetzen. Dabei ist zu berücksichtigen, wie viel Zeit für den Kernbereich zur Verfügung steht. Die Festlegung insbesondere der konkreten Inhalte und Beispiele erfolgt durch die jeweiligen Lehrerinnen und Lehrer. Diese haben außerdem festzulegen, welche Teilziele im Erweiterungsbereich behandelt werden und wie die beiden Bereiche zusammenwirken. 3. 1 Die Jahresplanung ist in den ersten Wochen des Schuljahres zu erstellen und dem Schulleiter bzw. Bezirksschulinspektor vorzulegen. Die Jahresplanung enthält: Zeitliche Verteilung und Gewichtung der Kernbereiche (Schularbeitsthemen und termine) Standortbezogene Gestaltung der Erweiterungsstoffe (ein Drittel der Unterrichtsinhalte) Konkretisierung der Allgemeinen Bildungsziele (z.B. Ein kritischer Umgang mit und eine konstruktive Nutzung von Medien sind zu fördern. Vorüberlegung zu den Methoden und Medien (Welche Jugendbücher, Filme sollen verwendet werden?). Freiräume für Wiederholungen, aktuelle Projekte, Entfallstunden Fachübergreifende Projekte festlegen, Kooperation mit Kollegen 3. 2 Die mittelfristige Planung ergänzt die Jahresplanung im Laufe des Schuljahres. Sie enthält Ziele und Inhalte in Stichworten für einen Zeitabschnitt von zirka 6 bis 8 Wochen. Es bewährt sich, von einer Schularbeit zur nächsten eine mittelfristige Planung einzurichten. Nicht gerechtfertigt ist die Blockung von Lernbereichen, etwa: 4 Wochen nur Grammatik, danach 5 Wochen nur Aufsatz. Siehe dazu auch den didaktischen Grundsatz "bereichsübergreifendes Lernen". Jedoch wird es sinnvoller Weise Schwerpunkte für kürzere Zeitabschnitte geben. Nach Möglichkeit sollen die 4 "gleichwertigen" Lernbereiche des Deutschunterrichts auch "gleichmäßig" verteilt werden. Zu berücksichtigen sind: Inhalte der Schulbücher (Lesebuch, Sprachbuch, Wörterbuch, Software) Zeitliche Gegebenheiten wie Feiertage, Festtage und Jahreszeiten wie Frühling, Fasching,.. Geographische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Gegebenheiten des Umfeldes wie zB. Buchausstellungen, Autorenlesungen, Schulfeste, Wien-Woche, Schulschikurs, ... Besonderheiten des Stoffes und Lernvoraussetzungen der Schüler, Differenzierungen der Leistungsgruppen, Einordnung des Lehrbuches und anderer Medien, Einbeziehung von Eltern und Experten. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 19 3. 3 Die Unterrichtsplanung ist die Festlegung des Unterrichtsverlaufes, der Lernziele, der Sachanalyse (Merksätze, Regeln, Tafeltexte, Arbeitsblätter, etc.) und allenfalls der didaktischen Analyse. Es erweist sich als zweckmäßig, die Unterrichtsplanungen geordnet abzulegen und für einen späteren Einsatz bereitzuhalten. Von Mal zu Mal werden die Vorbereitungen ergänzt und verbessert. Sammeln Sie bereits in der Ausbildung die eigenen Vorbereitungen und gute Unterrichtsbeispiele von Kollegen, Texte, Medienbeispiele etc.; Sie werden an Ihrem ersten Schultag als Lehrer gerne auf solche Sammlungen zurückgreifen. Verteilen Sie folgende Unterrichtsstoffe! Denken Sie dabei an die Verbindung zu anderen Lernbereichen des Deutschunterrichts und zu anderen Unterrichtsfächern! Themen: Lesen: Sadako will leben (II. Weltkrieg, GS Unterricht im Jänner) Textsorte: Der Lebenslauf Sprechen: Methoden der Werbung Sich informieren, Fahrpläne lesen Sketsche, Rollenspiele Sprechen: Eine Ferienreise vorstellen Textsorte: Erlebniserzählung, dramatisch erzählen Textsorte: Die Kritik, Buch- und Filmkritik Rechtschreiben: Die Satzzeichen der wörtlichen Rede Sprachlehre: Wirkung bildhafter Ausdrucksweise Rechtschreiben: Gebrauch des Wörterbuches Lustige Lesetexte Abschnitte der mittelfristigen Planung Schulbeginn - Allerheiligen (7 Wochen) Semester - Ostern (6 Wochen) ___________________________________ ____________________________ _______________________________ ____________________________ Allerheiligen - Weihnachten (8 Wochen) Ostern - Pfingsten (7 Wochen) _______________________________ ____________________________ _______________________________ ____________________________ Weihnachten - Semester (5 Wochen) Pfingsten - Schulschluss (6 Wochen) _______________________________ ____________________________ _______________________________ ____________________________ Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 20 3. 4 Unterrichtsvorbereitung, Stundenbild Unterrichtsbeispiel zum Thema "Comics" Lehrplan: Verschiedene Arten von Comics besprechen, Kennzeichen nennen Schwerpunkt: Didaktischer Grundsatz "Friedenserziehung, Konsumentenerziehung" Welche Teile gehören zusammen? Schreiben Sie die Lösung auf! Der Tag, an dem alles anders wurde Eines Tages hat Dagobert eine glänzende Idee, die ihm mehrere Millionen Taler bringen soll. Donald soll ihn mit seinen Neffen auf eine einsame Karibikinsel begleiten, um einen Schatz zu heben. Da schlägt das Schicksal in Entenhausen zu: Dagobert wird verhaftet und von einem Gericht wegen jahrelanger Steuerhinterziehung zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Nun ist es vorbei mit dem täglichen Geldbad, Dagobert stirbt einsam in seiner Zelle. Kein Wunder, bei seinen 90 Jahren. Zur selben Zeit verliert Daniel Düsentrieb bei einem Experiment den rechten Arm und erblindet. Donald und Daisy heiraten endlich. Tick, Trick und Track ziehen von zu Hause aus und gründen eine Firma, die nach kurzer Zeit pleite geht. Zusammen mit Gustav Gans, der beim Lottospielen sein ganzes Vermögen verloren hat, arbeiten sie als Tellerwäscher bis zu ihrer Pensionierung. Hingegen können die Panzerknacker endlich nachweisen, dass Dagobert sie vor langer Zeit bestohlen hat und werden vom Gericht als Alleinerben des Vermögens von Dagobert Duck eingesetzt. Daisy unterzieht sich einer Schönheitsoperation wegen ihrer Gesichtsfalten; leider passiert dem Arzt ein kleines Missgeschick, und Daisy muss fortan mit einer Geiernase leben. Donald wird von Kater Karlo gebissen und verliert durch den Schock seine Sprache. Er kann nur mehr quaken. Darauf lässt sich Daisy scheiden und heiratet Superman. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 21 Das besondere der Comic-Welt am Beispiel der Familie „Duck" Die Figuren ändern sich nie Seit vielen Jahrzehnten ist nicht nur ihr Charakter, sondern auch ihr Aussehen, ihr Alter, ja sogar ihre Kleidung immer gleich. Beispielsweise trägt Donald seit 70 Jahren denselben Matrosenanzug. Donald in einem Comic 1940 Die Figuren sind meist sprechende Tiere Die Tiere handeln wie Menschen im Comic: sie kleiden sich so, fahren Autos, feiern Geburtstag und zählen Geld. Tiere verschiedener Tiergattungen können wie selbstverständlich miteinander sprechen. Manchmal stellen aber auch Tiere Tiere im Comic dar, etwa der Hund Pluto. Gans, Ziegenbock und Ente unterhalten sich Unmögliches kann geschehen In der Comic-Traumwelt können technische und biologische Unmöglichkeiten mit größter Selbstverständlichkeit geschehen. Man denke an die tollen Erfindungen Daniel Düsentriebs oder an die schrecklichen Unfälle Donald Ducks, dem aber nie etwas Ernstliches passiert. Auch erkranken oder sterben die Figuren nie. Donald überwindet die stärksten Mauern Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 22 Comics selbst herstellen Wählen Sie eine der beiden Aufgaben und stellen in Einzel- oder Partnerarbeit einen Comic selbst her! Eine „echte" Comicgeschichte erfinden Ideen für die Geschichte sammeln. einen Titel festlegen (z. B. Donald, der Limonadenverkäufer; Donald als Polizist; Die Jagd nach dem Taler). Figuren aus Comics ausschneiden oder abpausen. Bildfolge festlegen; Rahmen zeichnen. mit Bleistift die Bildszene entwerfen, Hintergrund zeichnen. ins Reine zeichnen und bemalen, Figuren dazukleben. Eine „Umkehrcomicgeschichte" erfinden Beginn — eine gewöhnliche, Comicgeschichte. Verlauf — anders als sonst: Kluge werden tollpatschig, Geizige verschwenderisch, Dumme klug, usw. Ende — das Gegenteil der üblichen Comics tritt ein: Donald gewinnt gegen Dagobert, etc. Technik: Bilder ausschneiden, abpausen oder kopieren; verschiedene Comics verwenden. Sprechblasentexte zum Teil ändern; einzelne Bilder selbst gestalten. In der Comic-Traumwelt gibt es immer ein gutes Ende. Die Bösen werden bestraft, die Guten gewinnen, der tollpatschige Donald hat wieder Pech gehabt, aber er braucht sich trotzdem keine Sorgen zu machen. Obwohl er nie Geld verdient, wohnt er dennoch in einem netten Einfamilienhaus, fährt ein Auto und leidet auch sonst keine Not. Im Donald-Comics werden die Themen Sex, Politik, Religion völlig ausgeklammert. Das ist nicht in allen Comics der Fall. Formulieren Sie Arbeitsaufträge für Schüler zum Thema Comics! Geben Sie möglichst genau an, in welcher Form, Umfang und Zeit der Auftrag durchgeführt werden soll! Untersuchen Sie zwei verschiedene Comics und stellen Sie gegenüber! Bewerten Sie den Inhalt, die Sprache und die Grafik! Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 23 3. 5. Der Einsatz von Medien im Unterricht Medien - Begriffsabgrenzung Eine Definition im engeren Sinn umfasst technische Mittel, sogenannte audiovisuelle Medien also Bild- und Tonträger. Film, Dia, Kassetten, Schallplatten, Folien, etc. Im weiteren Sinn werden Medien als Informationsträger verstanden. Dann kämen zu den technischen Mitteln Bücher wie Schulbücher, Jugendbücher, Lexika und Zeitungen, Zeitschriften, Arbeitsblätter, Bilder, Bildgeschichten, Lernspiele und die Tafel. Im weitesten Sinn gehört auch die Sprache des Lehrers zu den Medien, da an ihrem Vorbild der Schüler über Jahre hinweg lernt. Medien sind: * sorgfältig auszuwählen, auf ihre exemplarische Bedeutsamkeit und Schülergemäßheit ist achten. * rechtzeitig vorzubereiten, auf die richtige, saubere und qualitativ ausreichende Darstellung ist zu achten. * schülergerecht aufzubereiten, die Vorbereitung und Aufarbeitung nimmt auf die Schulstufe und Leistungsgruppe Rücksicht. Fehlerquellen bei Medien Overhead: Stromanschluss, Bildeinrichtung erfolgt zu spät, nämlich in der Unterrichtssituation und führt zu größeren Pausen. Das Bildformat wird schräg oder nur zum Teil auf die Overheadtafel ausgerichtet. Die Schrift ist nicht lesbar, zu klein, die Farbe der Schrift ist nicht gut lesbar. Die Overheadfolie ist unübersichtlich gestaltet. Inhaltliche Fehler finden sich auf der Folie. Tafel: Die Schrift ist nicht gut lesbar. Die Raumverteilung ist ungünstig. Bei der Erarbeitung von Tafeltexten ist die Gestaltung bereits im Stundenbild zu planen. Überschriftensystematiken berücksichtigen (Schulübung, Datum). Schlecht lesbare Schülerschriften auf der Tafel nicht abschreiben lassen. Arbeitsblatt: Tinten- oder Kugelschreiberschrift ist schlecht kopierbar. Für Schüler wurde zu wenig Platz zum Ausfüllen gelassen. Handschrift ist größer als Maschinschrift. Zu wenig Platz bei Lückentexten wurde gelassen. Die Formgestaltung oder Kopie ist unsauber. Das Arbeitsblatt findet keinen Eingang in eine Arbeitsblattmappe (Lochen!) oder ein Heft (Ränder beschneiden!), sondern bleibt lose. Das Format ist größer als es sein müsste. Audio- und Videomedien: Ton- und Bildqualität sind nicht ausreichend. Die Medien werden erst in der Unterrichtsstunde aufgebaut, die Schüler müssen untätig auf den Beginn warten. Arbeitsblätter und andere schriftliche Aufträge fehlen oder können in der Dunkelheit (Halbdunkel reicht!) nicht ausgefüllt werden. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 24 3. 6. Sachanalyse für ein schulstufenübergreifendes und fachübergreifendes Thema "Problembewusstsein entwickeln anhand von Werbung in Medien" Schwerpunkt: Didaktischer Grundsatz "Bereichsübergreifendes Lernen in Handlungszusammenhängen", "kreatives Schreiben und Sprechen". MANIPULATION IN MASSENMEDIEN Didaktische Analyse: Nahezu jede öffentliche Äußerung versucht Zuseher oder Zuhörer zu beeinflussen, zu manipulieren. Alleine aus dem Bereich der Wirtschaftswerbung nimmt der Großstadtbewohner täglich bis zu 2000 Werbungen auf, 90% davon allerdings nur im Unterbewusstsein. Diese Werbungen steuern unser Konsumverhalten ganz entscheidend. Aber auch die Berichterstattung in TV, Hörfunk und Presse ist manipuliert. Nicht nur im subjektiven Kommentar, auch in der "rein sachlichen Nachricht" geschieht Manipulation: durch den Umfang der Berichterstattung, selbst das Nichtveröffentlichen einer Nachricht ist Manipulation. Auch wir selbst üben ständig Manipulation aus, wir versuchen mehr oder weniger erfolgreich, andere von unserer Meinung zu überzeugen. Gerade weil Manipulation ständig um uns ist und wir selbst Objekt und Subjekt der Manipulation sind, nimmt die Aufklärung über Methoden der Manipulation einen bedeutenden Platz in der schulischen Bildung ein. Lernziele: An der Gegenüberstellung von scheinbar objektiven Texten erkennen, dass in Medien manipuliert wird. Sensibilisierung für die "bedingte Wahrheit" in Medien. Methoden der Wirtschaftswerbung in Werbebeispielen erkennen: Die Übertreibung, die Emotionalisierung, die Wiederholung, das Verschlüsseln von Botschaften (Ikone), das Ansprechen der Urängste und Urtriebe, die Bildsprache, die Textgestaltung (Reim, Rhythmen, Slogans, Appelle, Wortneuschöpfung,..) Methoden der Werbung bewusst anwenden, Werbetexte verfassen. Distanz zur Werbung zeigen, sich über Werbung lustig machen, Werbungen enttarnen und umkehren, auf Nachteile des Produktes hinweisen, das Märchenhafte der Werbungen persiflieren. Bereichsübergreifendes Lernen Sprechen Von Kauferfahrungen berichten Rollenspiel: Verkaufsspiele Diskussion: Soll die Werbung abgeschafft werden? Referat: Konsumentenschutz Lesen und Textbetrachtung Berichte in verschiedenen Medien über ein Ereignis vergleichen Texte aus Günter Wallraff: Der Aufmacher Schulte-Willekes: Steif gefroren Schreiben Slogans und Wortneuschöpfungen dichten. Werbungen verfassen Beschwerdebrief, Reklamation Innerer Monolog: Gedanken beim Einkaufen Erörterung: Weihnachten - Ein Fest für die Kaufhauskassen Satire: Das Werbemärchen Sprachbetrachtung und Sprachübung Sprachliche und nichtsprachliche Zeichen der Werbung entschlüsseln (Symbole der Bildsprache) Metapher, Rhythmik und Alliteration Die Grammatik der Werbesprache, Wortstellung im Satz, Ellipsen, der "unvollständige" Satz in der Werbung Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 25 Beispiele der Manipulation Retter feiern „Wunder von Mexico City" 15 Tage nach Erdbeben Bub lebend geborgen! Mexico City.-Die Retter fielen einander überglücklich In die Arme und weinten vor Freude: Nach tagelangem Graben gelang es Ihnen In der Nacht auf Samstag, den neunjährigen Luis aus den Trümmern eines vierstöckigen Hauses zu holen. Der Bub hatte seit dem schweren Erdbeben vom 19. September genau 15 Tage unter den Ruinen eines Wohnhauses überlebt. Sonntag, 6. Oktober 1985, Kronen-Zeitung Keine Hoffnung für den kleinen Lui Jetzt kamen die Planierraupen MEXICO CITY. In der Nacht auf Sonntag haben die .Rettungsmannschaften die Hoffnung aufgegeben, den neunjährigen Luis Ramon Navarrete lebend zu bergen. Am 17. Tag nach dem Beben kamen von dem Buben, der unter einem dreistöckigen Haus begraben worden war, keine Lebenszeichen mehr. Daraufhin ordnete der Polizeichef der Stadt an, weil keine Hoffnung mehr besteht", schwere Geräte wie Planierraupen und Kräne bei den Aufräumungsarbeiten einzusetzen. MONTAG. 7. OKTOBER 1985, OÖ.Nachrichten Sachanalyse zum Thema Werbung Definition von Werbung: Auf einen Punkt gebracht: Werbung soll bestimmte Werbewirkungen hervorrufen, der umworbene Konsument soll das Produkt und bestimmte Produkteigenschaften kennen, das Produkt positiv einschätzen und es schließlich kaufen wollen. (vgl. Edition ZAW, 1981) Werbesendezeiten sind erhebliche Einnahmequellen zur Finanzierung der öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalten (Hörfunk und Fernsehen). (vgl. ORF-Almanach, 1991) (in Mio. S) Hörfunk Fernsehen 1990 1755 2729 1991 2385 3580 Sachinformation zum Thema Werbung Die Methode "Vormachen" In vielen Werbesendungen werden Personen gezeigt, die das gewünschte Kauf- oder Konsumverhalten vormachen. Dabei agieren ausnahmslos schöne, gesunde, beliebte, glückliche Menschen. Der Betrachter möchte auch zu dieser Gruppe gehören. dem Unterbewusstsein wird nahe gelegt, dass man das nur kann, wenn man das Produkt verwendet. Es wird zu Nachmachen aufgefordert. Die Wirkung ist umso größer, je anziehender und sympathischer die abgebildeten Personen wirken. Small ist beautiful Eine beliebte Methode ist das Betonen der traditionellen Art, wie Lebensmittel hergestellt werden. Man tut so, als würden sie in guter alter Weise in kleinen Familienbetrieben gemacht, obwohl sie in großen Industriebetrieben produziert werden. Etiketten mit Aufschriften wie "Omas Gänseschmalz" oder "Finis Feinstes" weisen darauf hin. Oft kommen auch „echte“ Bauern als Beweis der Naturreinheit des Produktes vor. Die Geschichts-Falle Oft wird mit einem Slogan wie "Seit 1765 wird…" geworben. Das Betonen der langen Tradition hat den Effekt, dass die Wertschätzung für das beworbene Produkt steigt. Verstärkt wird das auch durch Wappen und Siegel. Das GILLETTE-Prinzip Man bietet Rasierer an, die so haarsträubend preiswert sind, dass man schon auf den Kopf gefallen sein muss, wenn man da nicht zugreift. Auch die Leute von GILLETTE sind nicht auf den Kopf gefallen, denn zu dem Apparat braucht man ein Leben lang passende Klingen. Die einzigen, die passen, gibt es bei GILLETTE. So macht man über Nacht Millionen zu Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 26 Stammkunden. Bei den Barbie-Puppen verhält es sich ähnlich. Nur sind die Rasierklingen, die man nachkaufen muss, die Kleiderchen, Mäntelchen, Söckchen und, und, und ... Die Prominentenwerbung Ab und zu redet nicht der Hersteller, sondern er lässt Prominente reden, von denen er meint, dass die Leute ihnen eher glauben. Diese Art von Werbung nennt man testimonial (kommt aus dem Englischen und heißt soviel wie „Zeugnis-Ablegen“). Es ist zwar seltsam, dass Testimonial-Werbung mit Prominenten gut funktioniert, denn schließlich weiß jeder, dass Sportstars oder FilmschauspielerInnen ihre Sprüche für teures Geld aufsagen. Unberührte Naturlandschaften Unberührte Natur wird vor allem von jenen Firmen gezeigt, die von den Gefahren und der Umweltverschmutzung ihrer Produkte ablenken wollen. (z.B. werden Autos in exotischer Landschaft präsentiert) Die Manipulation durch Tricks Alle kennen die vor Hitze dampfenden Knödel, Fischstäbchen oder Suppen, von denen man glauben kann, sei seien eben erst für den Zuseher angerichtet worden. Tatsächlich aber wird künstlicher Rauch (meist Zigarettenrauch) verwendet. Die Lebensmittel sind tiefgefroren, da sie so eine bessere Stabilität haben. In die Suppen gibt man Öl, um sie appetitlicher wirken zu lassen. Wenn sich Hunde vor dem "allerbesten" Hundefutter scheinbar vor Genuss die Schnauze schlecken, tun sie das deswegen, weil man ihnen vorher ein Gemisch aus Sirup und Öl um die Nase gestrichen hat. Filmreif sterben Fliegen, wenn die Kühlbox zu Hilfe gezogen wird. Dort werden sie nämlich halb gefroren, damit sie nur noch matt krabbeln und so eindrucksvoll die Wirkung von Insektensprays demonstrieren. Bekannt sind auch Shampoowerbungen, in denen sich ein Schmetterling in romantischer Landschaft gemütlich auf die Flasche niederlässt. Um das zu erreichen, verfährt man folgendermaßen: Man fängt einen Schmetterling und befestigt ihn mit Stecknadeln an der Flasche. Nach einiger Zeit lässt man vor laufender Kamera das verletzte Tier wegfliegen. Für den Werbespot wird der Film dann rückwärts gezeigt, so dass man glaubt, der Schmetterling fliege freiwillig auf die Shampooflasche. In der Bierwerbung bedient man sich verschiedener Methoden, um die Produkte frischer und natürlicher aussehen zu lassen. Der Schaum ist meist geschlagenes Eiweiß, weil echter Schaum schneller in sich zusammenfällt. Im Glas ist nicht, wie man meint, echtes Bier, sondern goldgelbes Motoröl, weil es durch die Fotolinse "bieriger" aussieht. Zusätzlich wird von hinten oder unten das Glas beleuchtet, um es strahlend und leuchtend aussehen zu lassen. Die „frischen" Kondensstreifen am Flaschenrand kommen aus einer Spraydose mit Glycerin. Was oft aussieht wie flüssige Schokolade, die satt in einen Milchbottich rinnt, entpuppt sich als Mixtur aus brauner Lackfarbe und Speiseöl. Ein Großteil der Werbetricks wird heute bereits mit dem Computer erzeugt. Es ist kein Problem mehr, mit Hilfe eines Grafikprogrammes einer Kreditkarte einen „Vergiss-nicht-Knoten“ zu verpassen. Das nennt man "morphing". Diese Verwandlung hat erstmals in dem ActionThriller "Terminator 2" Aufsehen erregt. Vor den Augen der Zuschauer lassen sich übergangslos Kühe in Milchflaschen verwandeln. Mädchenbeine werden einfach verlängert. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 27 So wird Werbung gemacht Die „Kirschwasser"-Werbung soll vor allem Jugendliche ansprechen. Es handelt sich bei dem Produkt um ein hochprozentiges Alkoholgetränk, das bei längerem Konsum gesundheitsschädigend wirkt. Geben Sie in den Leerzeilen an, mit welcher Absicht Bild und Text so gestaltet wurden! Nennen Sie Text- und Bildaussagen der „Kirschwasser"-Werbung, die Sie besonders unfair finden! Der „Kirschwasser"-Werbung gelingt es gut, mögliche Nachteile des Produktes zu verbergen. Geben Sie in Stichworten möglichst umfassend an, welche Nachteile, Gefahren und Folgen durch Alkoholgenuss entstehen können! Aktion „Ehrliche Werbung" Schneiden Sie aus Zeitschriften und Zeitungen große Werbungen aus und kleben Sie sie auf Plakate! Geben Sie ähnlich der „Kirschwasser"-Werbung die Tricks und geheimen Botschaften der Werbung an! Vielleicht könnt ihr auf den Gängen eurer Schule eine Ausstellung für eure Mitschüler durch. Planen Sie zum Thema „Rauchen" Interviews und führen Sie sie mit jugendlichen und erwachsenen Rauchern, ehemaligen Rauchern, Nichtrauchern durch! Interviewer müssen viele Anstoß- und Nachstoßfragen vorbereitet haben. Auch sollten Sie sich vorher gut über das Thema informieren. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 28 Unterrichtsbeispiel zum Thema Werbung 4. Klasse Die Werbung informiert über neue Produkte und Dienstleistungen. Käuferwünsche sollen durch die Werbung geweckt und auf ein bestimmtes Produkt hingelenkt werden. So könnte eine Zigarettenwerbung aussehen, die Jugendliche ansprechen soll: In der „Smoky"-Werbung heißt es nicht: KAUF SMOKY! Werbewirksamer dürfte es sein, durch Bild und Text folgendes zu sagen: GENIESSE SMOKY — UND DU FÜHLST DICH FREI! MIT SMOKY HAST DU IMMER FREUNDE! WER SMOKY RAUCHT, ERLEBT RASANTE ABENTEUER! BEI SMOKY-RAUCHERN IST IMMER WAS LOS! Verstärkt wird die Botschaft an die Käufer durch: CX4 — DA STECKT WAS GEHEIMNISVOLLES, WISSENSCHAFTLICHES DAHINTER! WÜRZIG UND WERTVOLL — DAS KLINGT GUT! KRÄFTIGES LEICHTAROMA — FÜR JEDEN GESCHMACK! Erzähle, wie die Werbung auf dich wirkt! Viele Jugendliche fühlen sich von dieser Werbung besonders angesprochen. Woran liegt das? Wie glaubwürdig wirken die Slogans auf dich? Was man über die Werbung wissen sollte: Werbung ist sehr teuer. Zum Beispiel kostet eine farbige Werbeseite einer großen Tageszeitung am Sonntag mit Steuern ca. S 350.000,—, eine Werbeminute im Fernsehen um 20 Uhr S 345.000,— ohne Herstellungskosten und Steuern. TV-Spots, Plakate und Inserate in Zeitschriften und Zeitungen werden sehr sorgfältig und überlegt von hochspezialisierten Fachleuten entwickelt. Es gibt nicht eine „gute" und eine „dumme" Werbung, sondern für den Auftraggeber nur eine erfolgreiche und eine nicht erfolgreiche Werbung. Nichts in der Werbung ist zufällig oder unbeabsichtigt. Das Aussehen der abgebildeten Personen, ihre Kleidung, ihre Stimmen, der Text und die Slogans, der Blickwinkel der Filmaufnahme, die Farben und das Licht der Aufnahme. Alles ist geplant und geschieht mit einer bestimmten Absicht. Texte und Slogans wirken fröhlich, lustig oder überzeugend. Sie sollen beim Betrachter einen möglichst intensiven Wunsch nach dem Produkt wecken. Bei Wasser denkt man unbewusst an Frische, bei Sonne an Lebenskraft, bei Wind an Freiheit und Lebenslust, bei Felsen an Abenteuer. Unberührte Natur wird gezeigt, um von der Arbeitswelt, den Alltagssorgen und der Umweltverschmutzung abzulenken und eine Sehnsucht nach Ferien zu erzeugen Geheimnisvolle Formeln machen neugierig und wirken wissenschaftlich. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 29 Die Parodie als Mittel Distanz zu gewinnen: das Werbemärchen Vor vielen, vielen Jahren lebte der kühne Ritter Henko mit seinem alten Vater Omo auf der Burg Dixan in Niederösterreich, dem schönen Stück Österreich. Zürich Kosmos hatte die Burg nach einem Hagelunwetter wieder gut gemacht. Henko war wegen seiner Spülkraft bei allen Hausfrauen beliebt. Maggi Goldaugensuppe hatte ihn groß und stark gemacht, und die Gloria Haarspülung ließ ihn stets gepflegt erscheinen. Vitamine und Mars machten ihn mobil bei Arbeit, Sport und Spiel. Blend-a-med schützte ihn vor Zahnbelag und gab ihm 12 Stunden Atemfrische. Seine getreuen Knappen Eduscho, Jacobs und MeinI brachten ihm tausendfaches Vertrauen entgegen. Eines Tages erfuhr Henko von der wunderschönen Fa-gepflegten Prinzessin Sanso, die in der Klassenlotterie das große Geld gemacht hatte. Ihr Bruder Ariel half ihr immer bei der 60-Grad-Wäsche im Siemens Waschtrockenautomaten, den er aus dem Universal-Katalog bestellt hatte. Henko war aber nicht der einzige, der an Prinzessin Sanso Gefallen gefunden hatte. Bei einem Flug mit Lauda Air hatte der gefürchtete Ritter Don Alonso von lldefonso Prinzessin Sanso kennengelernt. Don Alonso war ein echter Spar-Typ, der beim Adeg-Kaufmann die 100 besten Tricks von Zaubermeister Propper preisgünstig gekauft hatte. Als Ritter Henkos Bausparbrief fällig wurde, kaufte er sich eine neue Rüstung beim Baumax, selbstverständlich mit einer 6-Monate-Garantie, und ritt mit seinem Hengst Mazda ins Teppichland, um Prinzessin Sanso zu suchen. Er ritt an dem Bach mit der frischen und klaren Sauberkeit von Sunlicht vorbei und erblickte hinter dem AlmaKäseeck den Toblerone-Gipfel, von dem Sanso herunterwinkte. Henko ließ seinen Hengst nochmals bei Aral volltanken und stärkte sich mit Coca-Cola ist mehr. Zur After-Eight-Zeit erreichte er das Zenker Fertighaus von Sanso, blickte in ihr von Mitessern gereinigtes Gesicht und sprach ohne Mundgeruch und dritte Zähne zu ihr: „Katzen würden Whiskas kaufen, aber Prinzessin Sanso kann Henko blind vertrauen." „Halt", sprach Sanso doppelt konzentriert, „nur der Vergleich macht mich sicher! Ich will Euch und Don Alonso drei Aufgaben stellen. Wer sie lösen kann, den nehme ich zum Gemahl. Höret nun die Aufgaben:..." Wie wird das Märchen weitergehen? Welche drei Aufgaben werden die Ritter zu bewältigen haben? Werden sie etwa das Geheimnis, jünger auszusehen, entdecken müssen oder das Likosta-Krokodil einfangen? Euch werden sicher rittergemäße Aufgaben einfallen. Die Werbesprache beinhaltet viele Wörter, die eigens für die Werbung erfunden wurden. Sie bewirken Aufmerksamkeit und machen neugierig. Ergänzen Sie die Tabelle mit aktuellen Werbewörtern und Slogans! Nomen Adjektive Slogans Produktnamen Spannkraft fasertief ...ist mehr! Omo Führen Sie eine Fortsetzung aus! Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 30 4. Die Differenzierung im Deutschunterricht Aufgabe der Differenzierung Differenzierung zielt darauf ab, den individuellen Begabungen, Fähigkeiten, Neigungen und Interessen der einzelnen Schüler gerecht zu werden. Sie bietet Schutz vor Über- oder Unterforderung. Für den Unterricht ergeben sich daraus folgende mögliche Aufgabenstellungen: - Erstellung von differenzierten Lernangeboten Eingehen auf die individuell notwendige Arbeitszeit, auf unterschiedliche Lerntypen, Vorkenntnisse und kulturelles Umfeld, Berücksichtigung des unterschiedlichen Betreuungsbedarfs, Herstellung eines individuell förderlichen Lernklimas. Die innere Differenzierung meint die bewegliche Form innerhalb einer Lerngruppe. Differenzierung nach Lernzeit, Methoden, Unterrichtsmittel, Lernziele, Leistungsbeurteilung, Interessen. Die äußere Differenzierung meint die räumliche Trennung verschiedener Leistungsgruppen. Aus zwei oder mehreren Parallelklassen werden in den Hauptgegenständen Leistungsgruppen gebildet. Eine Durchlässigkeit zwischen den Leistungsgruppen muss gewährleistet sein und soll durch die Führung von Förderkursen gestützt werden. Wenn möglich sollen 3 Schülergruppen eingerichtet werden. Sind nicht genug Kinder für die Führung von 3 Gruppen möglich, müssen 2 Leistungsgruppen in einer Gruppe geführt werden. Z. B. 1+3 oder 2+3. Die Anforderungen der höchsten Leistungsgruppe haben jenen der Unterstufe der allgemeinbildenden höheren Schule zu entsprechen. Die Anforderungen der übrigen Leistungsgruppen sind so zu dimensionieren, dass sich jede Leistungsgruppe nach Möglichkeit um eine Notenstufe von der nächsthöheren unterscheidet. Einschätzungen und Prognosen über die Leistungsfähigkeit dürfen nicht bewirken, dass einzelnen Schülerinnen und Schülern Teile des Bildungsangebots vorenthalten werden. Sofern die Leistungsgruppen in getrennten Schülergruppen unterrichtet werden, ist eine zeitlich und inhaltlich genau abgestimmte gemeinsame Grundlage herzustellen, damit die Möglichkeit der Umstufung in eine höhere Leistungsgruppe sichergestellt wird. Der Auftrag zur Differenzierung und Individualisierung kann sich nicht in der Zuordnung zu bestimmten Lerngruppen erschöpfen. Auch der Unterricht in Schülergruppen hat für alle Unterrichtsgegenstände gelten, zu erfolgen, weil die Annahme, es gäbe homogene Niveaus, empirisch nicht zutreffend ist. Die Einstufung bzw. Umstufung Die Einstufung in die einzelnen Leistungsgruppen hat nach einem Beobachtungszeitraum zu erfolgen, welcher mindestens zwei Wochen ab Beginn des Unterrichtsjahres und längstens bis zum Ende des ersten Semesters dauert. Eigenständige Leistungsfeststellungen zum Zweck der Einstufung sind dabei nicht zulässig. Allfällige Umstufungen in höhere oder niedrigere Leistungsgruppen sind vorzunehmen: a) in eine höhere, wenn zu erwarten ist, dass der Schüler den erhöhten Anforderungen entsprechen wird oder b) in eine niedrigere, wenn der Schüler im Zeugnis mit Nicht genügend beurteilt wird. Über den aktuellen Stand ihrer Leistungen sind die Schülerinnen und Schüler regelmäßig zu informieren. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 31 Förderunterricht Jeder Schüler kann an 2 8-Wochen-Kursen pro Hauptgegenstand teilnehmen, aber an nicht mehr als 4 im Schuljahr. Die Anmeldung kann auf Wunsch des Schülers oder Lehrers erfolgen. Der FÖU dient zur Vorbereitung auf den Übertritt in eine höhere Leistungsgruppe, zur Vermeidung der Abstufung in eine niedrigere Leistungsgruppe (Liftoder Stützfunktion) oder dem allgemeinen Ausgleich von Defiziten. Ebenso kann er als zusätzliches Lernangebot für Schüler der 3. Lstgr. angeboten werden. Mindestteilnehmerzahl 8 Schüler. Fachkoordinator ihm obliegt die Koordination der Unterrichtstätigkeit im gesamten Deutschunterricht einer Schule. Insbesondere muss er darauf achten, dass der Unterricht in den Leistungsgruppen einer Schulstufe den Umstieg eines Schülers in eine andere Leistungsgruppe ermöglicht. Problem der Homogenität in Deutsch Die verschiedenen Lernbereiche des Deutschunterrichtes sind äußerst unterschiedlich. Es ist durchaus häufig, dass Schüler in einem Lernbereich große Mängel aufweisen, in anderen weniger. Es ist daher relativ schwierig, die richtige Entscheidung zu treffen, da der Schüler trotz der vier unterschiedlichen Lernbereichen nur in eine Leistungsgruppe eingeteilt werden kann. Dazu kommt, dass Eltern oft wenig Verständnis für die bestmögliche Förderung haben, sondern eine möglichst gute Leistungsgruppe für ihr Kind anstreben. Differenzierung hat zu erfolgen bei der Qualität und der Quantität des Stoffes und dem Lerntempo. Dazu kommt auch eine entsprechende Berücksichtigung der Leistungsgruppe bei der Beurteilung. Für leistungsschwächere Schüler gibt es mehr Veranschaulichung, häufigen Wechsel der Methoden, die verschiedene Sinne und Lernformen ansprechen, intensives Üben der Grundfertigkeiten, häufige Lernkontrollen und Rückmeldungen zur Sicherung des Unterrichtsertrages. Für leistungsstärkere Schüler gibt es gesteigerte Ansprüche, ein hohes Maß an Selbsttätigkeit, erhöhte Abstraktion, Motivation zu Helfertätigkeiten. Beschreiben Sie leistungsdifferenzierte Aufgaben für Schüler einer I. und III. Leistungsgruppe im Zusammenhang mit den folgenden Gedichten! Ein Stückchen Brot Maria Lechner DER ZIPFERLAKE Lewis Carroll Am Straßenrand liegt ein Stück Brot. Man kommt und geht und tritt darauf. Hebt es denn wirklich niemand auf? Wer kennt denn heute noch die Not? Am Straßenrand verdirbt das Brot. Verdaustig war's, und glasse Wieben rotterten gorkicht im Gemank; Gar elump war der Pluckerwank, Und die gabben Schweisel frieben. Am Straßenrand hockt ein Skelett: Die Wangen sind vom Hunger hohl, die Augen flehen sehnsuchtsvoll in all der Not – um ein Stück Brot. Am Straßenrand steht langst der Tod . Am Straßenrand stirbt still ein Kind. Doch andere, m demselben Land flehn immer noch am Straßenrand. Vergiss sie nicht in ihrer Not! Sie brauchen nur - ein Stückchen Brot! „Hab acht vorm Zipferlak, mein Kind! Sein Maul ist beiß, sein Griff ist bohr! Vorm Fliegelflagel sieh dich vor, Dem mampfen Schnatterrind!" Er zückt sein scharfgebifftes Schwert, Den Feind zu futzen ohne Saum, Und lehnt sich an den Dudelbaum Und stand da lang in sich gekehrt. [...] Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 32 5. Die Leistungsbeurteilung 5.1 Die Prinzipien der Leistungsbeurteilung * "Die Lernbereiche des Deutschunterrichts sind gleichwertig." "Bei der Leistungsbeurteilung sollen alle vier Lernbereiche berücksichtigt werden." (Lehrplan) * Die Leistungsanforderungen sind dem Schüler zeitgerecht bekannt. (d.h. bereits in der Jahresplanung festgelegte Anforderungen z.B. Redeübung, Diktat, Lesestoff, etc. werden möglichst bald dem Schüler bekannt gegeben). * Die Kriterien der Beurteilung sind dem Schüler schon vor der Leistungserbringung bekannt, spätestens mit der Auftragserteilung werden sie dargelegt. (Es ist unzulässig, z.B. erst bei der Begründung der Note auf die Kriterien hinzuweisen. "Du hättest mindestens fünf Minuten aus dem vorgestellten Buch vorlesen sollen!") * Zur Verbesserung der Leistung ist für den Schüler eine detaillierte Bewertung anhand eines Kriterienkataloges wichtig (Transparenz). Zu verbalen Rückmeldungen sollen auch Mitschüler angehalten werden. * In die Note dürfen nicht die äußere Form (Ausnahme Schriftverkehr), das Verhalten des Schülers oder eine moralische Bewertung der Inhalte einbezogen werden. (Bspl. Referat: Rettet die Umwelt, schafft das Auto ab.) Zu unterscheiden sind: Leistungserhebung, Lernkontrolle - zeigt dem Lehrer und Schüler, inwieweit der neue Stoff verstanden wird, meist am Ende einer Unterrichtseinheit, häufig Selbstkontrolle. Leistungsbewertung - ist eine Rückmeldung, die dem Schüler über die Qualität seiner Leistung Rückmeldung gibt. Verbale Beurteilung, Fehlerzahl. Leistungsbeurteilung - ist die verpflichtende Beurteilung einer Schülerleistung; die Beurteilung muss entsprechend angekündigt sein; Aufzeichnungen sind zu führen. Die drei Bereiche der Leistungsbeurteilung sind: 1. Ständige Beobachtung der Mitarbeit 2. Mündliche Leistungsfeststellungen 3. Schriftliche Leistungsfeststellungen Wie viel Lehrer steckt schon in Ihnen? Geben Sie ja oder nein bei den folgenden Fragen an. Begründen Sie bei Nein-Antworten! 1. Mündliche Prüfung und Schularbeit an einem Tag? 2. Nach den Weihnachtsferien beginnt am Montag die Schule. Kann am Dienstag (engl.), Donnerstag (Math.) und darauffolgenden Montag (Deutsch) eine Schularbeit angesetzt werden? 3. Zwei mündliche Prüfungen an einem Tag? 4. Redeübung in der 6. Unterrichtsstunde, an einem Montag, 15 min lang? 5. Lehrer: "Morgen prüfe ich Groß- und Kleinschreibung der Verben!" 6. Sechs Diktate im Semester a' 10 min? 7. Drei Schularbeiten (2 Aufsatz- 1 Grammatikschularbeit)? 8. 5 Schüler sollen in einer Stunde je ein Buch vorstellen? 9. Zeugnisnote = Notensumme der Deutschschularbeiten durch Zahl der Schularbeiten. 10. Die zuletzt erbrachte Leistung ist stärker zu berücksichtigen? Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 33 1.2 Die Bildung der Zeugnisnote in Deutsch Die Zeugnisnote in Deutsch kann nicht aus dem Durchschnittswert der Schularbeiten und Diktaten gebildet werden. Denn „die Leistungsfeststellungen (Schularbeiten, Texts, Diktat) dürfen nie für sich allein oder gemeinsam die alleinige Grundlage einer Semester- bzw. Jahresbeurteilung sein“. „Alle Formen der Leistungsfeststellung (siehe unten) sind als gleichwertig anzusehen. Es sind jedoch Anzahl, stofflicher Umfang und Schwierigkeitsgrad der einzelnen Leistungsfeststellungen mit zu berücksichtigen“. [SCHUG] Beurteilungsbereiche in den Lernbereichen Feststellen der Mitarbeit Sprechen Mündliche Schriftliche Leistungsfeststellunge Leistungsfeststellungen n freies und vorbereites vorbereitetes Erzählen, Sprechen in Gruppen- und Berichten, Erklären in Klassengesprächen in der der Standardsprache. gehobenen Umgangssprache Referate Wortmeldungen bei Erarbeitungen und Wiederholungen Schreiben Lesen und Verstehen Rezitieren Projektarbeiten präsentieren Texte verfassen in EinzelPartner- und Gruppenarbeiten im Unterricht und zu Hause Lesefertigkeit (Tempo und Vorbereitetes Lesen Richtigkeit), Lesefähigkeit lyrischer und nicht(Sinnentnahme) lyrischer Texte Zahl der zu Hause gelesenen Jugendbücher Bücher mit Leseproben vorstellen Wissen über Entstehung und Wirkung von Medien und Literatur Wunschprüfung Sprachbetrachtun Hausübungen g und Methodenkompetenz beim Rechtschreiben Nachschlagen, Exzerpieren, Ordnungssysteme anlegen etc. Lernkontrollen der Wort-, Satz- und Textgrammatik Erweiterung des Wortschatzes und der Sprachverwendung 2-3 Schularbeiten pro Semester Diktate (insgesamt 30 min.) keine Tests Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 34 6. Anhang 6. 1 Literatur zum Seminar Einführung in die Fachdidaktik Deutsch Baumann, H. Horror. Die Lust am Grauen, Beltz, 1989, II/12.026 Bödeker, Johann Dietrich (1972). Sprache der Anzeigenwerbung. Dortmund: Crüwell-Konkordia Boeckmann, K.: Medienerziehung durch Selbsterfahrung, EuU, JuV, 6/1984. Bonengel et al. (1977). Beim Wort genommen - Werbung und Wirklichkeit. Praxis Deutsch 22/77. Seite 21-24 Erziehung und Unterricht, Schwerpunktnummer 7/1988, Die neue Hauptschule, JuV Foster, Nigel (1995). Mitreden beim Thema: Werbung. München: Humboldt Taschen-buchverlag Jacobi AG Friedrichs, R.: Aufsatz kurzgefaßt, Klett, 1990, [III/5313] Frieling, Heinrich (1980), Farbe hilft verkaufen. Farbenlehre und Farbenpsychologie für Handel und Werbung (3. Auflage). Göttingen: Muster-Schmidt Geretsschaeger, I.: Kind und Medien, EuU, JuV, 2/1991 Glugovsky, u.a.: Unterrichtsmodelle zur Medienerziehung, ÖBV, 1983. Hartwig, H.: Die Grausamkeit der Bilder (Medien), Weinheim, 1986. Horst Heidtmann: Kindermedien, Metzler, Stuttgart Ingrid Geretsschlaeger: Kindermedien - eine Berg und Talfahrt in der Wunderwelt, A. Schnieder, Graz Kohrs, P.: Sicher zum Aufsatz, Klett, 1990, [IV/7615] Kulick, H.: Copyright bei Klasse, Tips und Kniffe fürs Büchermachen, Agentur Dieck, 1986, [II/11.855] Lehrplan Deutsch HS, BV, Wien. 2000. Menzel, Wolfgang (1991). Bezaubernde Wirkung. Adjektive in der Sprache der Werbung. Praxis Deutsch 106/91. Seite 58-61 Mittag Prof. Dr., Herbert (1984), Werbung (Informationsschrift für Schulen). Wien: Fachgruppe Werbung Wien Neumann, G.: Taschenbuch des Deutschunterrichts, Bd 1, und 2, Packard, Vance (1984), Die geheimen Verführer. Der Griff nach dem Unbewußten in jedermann ( Auflage). Frankfurt/M.: Ullstein GmbH Plenz, R.: Kinder und Medien, Eulenhof, Hardbeck, 1981. Pramper, W.: Deutschstunde 1 - 4, Veritas, Linz, 1996 Pramper, W.: Deutsch 1-4, (Neuwirth, E; Hg), Veritas, Linz, 1988. Pramper, W.: Lesestunde 1-4, und Zusatzteile, Veritas, Linz, 1989. Pramper, W.: Lesezeit 1-4, Veritas, Linz, 1989. Pramper, W.: Miteinander reden in Miteinander lernen, BMUK, 1982. Pramper, W.: Soziales und sprachliches Lernen, JuV, Wien, 1980. Pramper, W.: Materialien zur Deutschstunde 1 - 4, Veritas, 1997 Römer, Ruth (1973). Die Sprache der Anzeigenwerbung. (3. Auflage). Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwann Schneider, R.: Werbefernsehkinder, EuU, JuV, 6/1984. Sichtwechsel, Arbeitsbuch, Deutsch Edition; Klett Söllinger, P.: Deutsch unterrichten, Veritas, Linz, 1988. Tatar, M.: Von Blaubärten und Rotkäppchen, Resedenz, 1990, II/12.029. Waldmann, G.: Literatur zur Unterhaltung 1 u 2, Rowolth, Weinheim, 1980. Winkler/ Glugovsky, u.a.: Unterrichtsmodelle zur Medienerziehung, ™BV, Wien, 1981. Winn, M.: Die Droge im Wohnzimmer, Rowolth, Tb. Winterhoff-Spurk, P.: Fernsehen, Psychologische Befunde, Huber, Bern, 1986. Einführung in die Fachdidaktik Pramper/PADL Seite 35 6. 2 Themen für Diplomarbeiten Stichworte: Comics, Werbung, Trivialromane, Zeitung, Jugendzeitschriften, Filme (TV-Filme), Konsumentenerziehung, differenzierter Deutschunterricht, Moderne Medien im Deutschunterricht, 7. Prüfungsfragen zu Seminar Einführung in die Fachdidaktik Deutsch 1. Erläutern Sie die didaktischen Grundsätze des Deutschunterrichts und die Differenzierung in Leistungsgruppen! 2. Sprechen Sie über die Bildungsziele und die Lernbereiche des Deutschunterrichts! 3. Erläutern Sie das Projekt "Fernsehfilme besprechen, Gestaltungsmittel erkennen, Von Knight Rider bis 5 Freunde!“ 4. Zählen Sie im Zusammenhang mit der Filmserie "Knight Rider" Lernziele, literarische Merkmale trivialer Filme und die Hauptvorwürfe an die Filmserie auf! 5. Formulieren Sie Arbeitsaufträge zum Thema "Comic"! 6. Sprechen Sie über die Planung des Deutschunterrichts! 7. Erläutern Sie die Sachanalyse zum Thema "Problembewusstsein entwickeln Manipulation in Massenmedien"! 8. Beschreiben Sie zum Thema Werbung verschiedene Arbeitsaufträge für Schüler! 9. Besprechen Sie anhand einer Bildwerbung, die selbst mitbringen, die versteckten Botschaften in Bild und Text! 10.Beschreiben Sie die Formen und Kriterien der Differenzierung im Deutschunterricht! 11.Sprechen Sie über die Prinzipien der Leistungsbeurteilung! 12.Nennen Sie die Beurteilungsbereiche des Deutschunterrichts und wesentliche gesetzlichen Bestimmungen dazu! Aufgaben im 1. Semester Aus den folgenden Themen wählte jeder Studierende eine Aufgabe aus und stellt sie im Laufe des ersten Semesters vor! Kopierfähige schriftliche Unterlage. Vorstellen der Ausarbeitung zirka 5 Minuten. 1. Leserbrief an eine Jugendzeitschrift und eine vorbildhafte Antwort. 2. Leserbriefe und Antworten in verschiedenen Jugendzeitschriften untersuchen und vergleichen 3. Besprechung einer aktuellen TV Sendung (ev. mit kurzem Ausschnitt) 4. Knight Rider Geschichte mit alternativem Ende 5. Anti-Knight-Rider-Comic 6. Comic Besprechung (neues Comic) 7. Comic-Collage (alte Comics (ev. verschiedene) zu neuer Geschichte verändert 8. Erzählung: Diesen Comic wird es nie geben 9. Vorstellen eines Kapitels aus "Der Aufmacher" von Günther Wallraff 10. Untersuchung mehrerer Zeitungen: Abweichendes zu einem Thema gegenüberstellen 11. Besprechung eines Werbeplakates (Illustriertenseite) 12. Besprechung einiger Werbespots (Video) 13. "Aktion: Ehrliche Werbung", Veränderung eines Werbeplakates oder Werbespots 14. Ein neues Werbemärchen