PRESSEKONFERENZ: 11. Juni 2007 Universitätsklinik für Geriatrie Prognose 2030: 2,6 Mio. über 65-Jährige Große Zukunft für die Geriatrie Als Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Gunther Ladurner Ärztlicher Direktor Christian- Doppler-Klinik; Vorstand Universitätsklinik für Neurologie Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Iglseder Vorstand Universitätsklinik für Geriatrie Dr. Markus Schwarz Wirtschaftsdirektor Christian- Doppler-Klinik Klaus Kessler DGKP Oberpfleger Universitätsklinik für Geriatrie Fact Sheet 2006 Universitätsklinik für Geriatrie: Durchschnittlich beschäftigte Ärzte: 14 Durchschnittlich beschäftigte Mitarbeiter im Pflegedienst: 124 Anzahl der Patienten stationär /Jahr: 2.417 Anzahl der Patienten in der Tagesklinik/Jahr: 584 Bettenauslastung in %: 81,9% Verweildauer (Tage): 15,8 Zugewiesen Patienten zur Übergangspflege:221 Erfolgreich integriert: 157 Patienten (71%) Erstellt ÖA/MG 75924061 Seite 1 von 9- Prognose 2030: 2,6 Mio. über 65-Jährige - Große Zukunft für die Geriatrie SALZBURG. Die Universitätsklinik für Geriatrie an der Christian-Doppler-Klinik (CDK) hat seit letztem Jahr einen neuen Primar: Univ.-Prof. Dr. Bernhard Iglseder. Die Salzburger Geriatrie ist auf den hochsensiblen Bereich Menschen der Betreuung spezialisiert. Funktionsfähigkeit ist Dr. Bernhard Iglseder, älterer Univ.-Prof. Primar der Universitätsklinik für Erhalten der Geriatrie multimorbider Das die (Bildrechte SALK / Abdruck Kernaufgabe der honorarfrei) Universitätsklinik für Geriatrie, die nun auch einen Lehrstuhl an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität inne hat. Betrachtet man die demografische Entwicklung, so hat die Geriatrie zweifelsohne eine große Zukunft. Die Rapider Anstieg der Lebenserwartung in den industrialisierten Ländern ist in den Lebenserwartung bringt auch eine rasante Zunahme letzten Jahrzehnten rapide angestiegen. Fortschritte der von chronischen Medizin und unserer Lebensbedingungen haben zu einer Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit mit Verlängerung der durchschnittlichen Lebenserwartung geführt. sich. Lebten 1900 in Österreich ca. 500.000 über 65-Jährige (9 % der Gesamtbevölkerung), so stieg die Zahl 1990 auf 1,6 Mio. (20,3 % der Gesamtbevölkerung), Hochrechnungen beschreiben für das Jahr 2010 einen Anteil der über 80-Jährigen von etwa 5%, der bis zum Jahr 2050 auf 11,3% steigen soll. Im deutschen Sprachraum beträgt die Lebenserwartung eines Mannes im Alter von 80 Jahren derzeit 6,91 Jahre, für Frauen sogar 8,37 Jahre – dies entspricht einer Steigerung von etwa 32% für Männer und 50% für Frauen in Erstellt ÖA/MG 75924061 Seite 2 von 9- den letzten fünf Jahrzehnten. In direktem Zusammenhang mit dem demographischen Wandel steht die Zunahme von chronischen Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit, die bis zum Jahr 2040 wahrscheinlich um etwa 50% zunehmen wird. Für den Raum Salzburg bedeutet dies, dass sich die Zahl der über 60-Jährigen in den nächsten 35 Jahren zumindest In den nächsten 35 Jahren im Raum Salzburg: verdoppeln, die der 85-Jährigen sogar verdreifachen wird. In Verdoppelung der über 60diesem Lebensalter sind etwa 30% der Personen jährigen und Verdreifachung der über pflegebedürftig. Im gleichen Zeitraum wird die Zahl der 85-jährigen. Pflegebedürftigen von derzeit etwa 6000 auf ca. 13.000 -15.000 zunehmen. Verschärft wird die Betreuungssituation durch die vor allem im urbanen Raum zunehmende Singularisierung der Haushalte. Geriatrie – Wozu? Die problemorientierte medizinische und soziale Versorgung alter Menschen ist eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre. Eine rasche Erkennung und adäquate Behandlung von wesentlichen Belangen der Medizin ist nicht geeignet, die Krisensituationen multimorbider älterer komplexen medizinischen und sozialen Probleme multimorbider Menschen, kann die alter Menschen im ganzheitlichen Ansatz zu erfassen. Die Pflegebedürftigkeit wesentlich vermindern. spezifischen Probleme in der Versorgung sind nur in einem eng Die fortschreitende Spezialisierung und Subspezialisierung in vernetzten, interdisziplinär Interventions- und orientierten Versorgungssystem geriatrischen mit vielseitigen stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen lösbar. „Ziel ist es, Krisensituationen multimorbider älterer Menschen frühzeitig zu erkennen, um durch eine rasche und adäquate Intervention bleibende Pflegebedürftigkeit zu vermindern.“ so Univ.-Prof. Dr. Bernhard Iglseder, seit 2006 Leiter der Universitätsklinik für Geriatrie . Erstellt ÖA/MG 75924061 Seite 3 von 9- „Die Geriatrie ist in Salzburg immer ein besonderer Die Geriatrie der ChristianDoppler-Klinik wurde 1992 Schwerpunkt gewesen, was sich auch im Neubau der modernisiert und derzeitigen Geriatrie 1992 manifestiert. Damit ist in Salzburg umgebaut. nicht nur die entsprechende Sachkompetenz vorhanden, sondern es ist auch die räumliche Unterbringung vorbildlich.“ betont Hofrat Prim. Univ.-Prof. Dr. Gunther Ladurner, ärztlicher Direktor der Christian-Doppler-Klinik und Leiter der Universitätsklinik für Neurologie. Durch die Einbettung in ein modernes Klinikum verfügt die Salzburger Universitätsklinik für Geriatrie über alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, sodass der geriatrische Patient auf den verschiedenen Ebenen seiner Erkrankung, letztlich aber in einer Gesamtsicht entsprechend betreut werden kann. „Ebenso ist zu erwähnen, dass mit Einbeziehung der Geriatrie in die Paracelsus Medizinische Privatuniversität sie auch zu einem Lehrstuhl geworden ist, womit die Geriatrie in Salzburg einer weiteren Vorbildfunktion in Österreich nachkommt.“ so Prof. Ladurner weiter. Dazu Primar Prof. Igsleder „Im deutschen Sprachraum ist die Geriatrische Abteilung mit universitärem Charakter Abteilung der Geriatrie bzw. Universitätsklinik für Geriatrie eine der wenigen mit universitärem Charakter, so ist die Etablierung einer eigenständigen geriatrischen Forschung für uns von wesentlicher Bedeutung.“ Hier sind als Schwerpunkte Atherosklerose, Demenz, Muskelschwäche und Sturz, Medikamenteninteraktion und Grundlagen- Alternsforschung geplant, wobei Kooperationen mit der Paris-Lodron-Universität und Kliniken der SALK/PMU bereits in Planung bzw. etabliert sind. Erstellt ÖA/MG 75924061 Seite 4 von 9- „Zielgruppen“ und Schwerpunkte der Geriatrie Die Geriatrischen Abteilung richtet sich an die rasch wachsende Zahl alter Menschen, Mehrfacherkrankungen bei mit denen komplexe vielseitigen, körperlichen psychischen und sozialen Störungen vorliegen und bei denen im akuten oder subakuten Erkrankungsfall ein hohes Risiko zu Mehrfacherkrankungen mit Komplikationen mit irreversiblem Verlust der Selbstständigkeit hohem Risiko zu Komplikationen mit Verlust besteht. der Selbstständigkeit „Im Rahmen der Neubesetzung wird nun auch, obwohl die Geriatrie die Gesamtsicht der Erkrankungen alter Menschen beinhaltet, eine Umstrukturierung erfolgen, die im Bereich der Geriatrie drei Schwerpunkte definiert.“ erläutert Prof. Ladurner. Diese Schwerpunktbildung umfasst folgende Bereiche: 1. Schwerpunkt Innere Medizin, 2. Spezielle Geriatrie mit Schwerpunkt Neurologie, Stütz- und Bewegungsapparat, und 3. Psychogeriatrie Hauptaufgabengebiet 3 Schwerpunkte: Interne Geriatrie, Verhaltensstörungen bei Demenzerkrankungen. Spezielle Geriatrie, Der Schwerpunkt der Aufnahmen liegt demnach bei Psychogeriatrie PatientInnen mit Erkrankungen des Nervensystems (Schlaganfall, mit Demenz, dem Parkinson) und internistischen Erkrankungen (Pneumonie, Harnwegsinfekte, Herzinsuffizienz) vor dem Hintergrund verschiedener Komorbiditäten. Eine weitere wesentliche Zielgruppe sind PatientInnen mit Stürzen, die oft weit reichende gesundheitliche und soziale Probleme nach sich ziehen. Das therapeutische PatientInnen mit Immobilisierung Angebot drohender im richtet oder Rahmen sich weiters bereits akuter an eingetretener internistischer, unfallchirurgischer und orthopädischer Erkrankungen, wenn die Betroffenen nach fachspezifischer Intervention eine intensive Frührehabilitation durch ein multidisziplinäres Team benötigen. Eine wesentliche Aufgabe der Geriatrie ist daher die Erhaltung oder Wiederherstellung der Selbstständigkeit der von akuter Erstellt ÖA/MG 75924061 Seite 5 von 9- Krankheit, Leistungsverlust oder Behinderung bedrohten alten Menschen unter dem Blickpunkt der Optimierung der Lebensqualität. Hier spielt auch die Tagesklinik, die ein fortführen optimierter Therapieangebote nach dem stationären Aufenthalt ermöglicht, Tagesklinik erlaubt optimale Therapie auch eine wesentliche Rolle. nach dem stationären „Durch die Neustrukturierung können wir den steigenden Aufenthalt. Anforderungen, die durch die demographische Entwicklung definiert sind, in vollem Ausmaß gerecht werden.“ betont der Leiter der Universitätsklinik für Geriatrie, Prof. Iglseder. Multidisziplinäre Betreuung Vor diesem Hintergrund integriert die Geriatrie Salzburg in einzigartigem Maße ärztliches Personal verschiedener Fachausrichtungen. „So finden sich an unserer Abteilung Multisdisziplinäres Team für multimorbide Patienten FachärztInnen für Neurologie, Psychiatrie, Innere Medizin und ÄrztInnen für Allgemeinmedizin. Die unterschiedliche fachliche Zugangsweise erlaubt eine ganzheitliche Betreuung unserer PatientInnen am Krankenbett.“ so Primar Iglseder. Unnötige Transporte und Konsiliaruntersuchungen, die bei Hochbetagten zusätzliche Belastungen darstellen können, werden auf diese Weise vermieden. Daneben verfügt die Abteilung in Zukunft über eine internistische Basisversorgung, die sie auch für die gesamte Christian-Doppler-Klinik zur Verfügung stellt. In der Versorgung vor allem fortgeschrittener DemenzpatientInnen werden ebenfalls neue Wege beschritten: So soll eine Betreuungs- und Pflegesituation verwirklicht werden, die den Betroffenen eine größtmögliche Freiheit bietet. Eine Adaptation der Stationen, die bereits jetzt über ein sehr großzügiges räumliches Angebot verfügen, ist ebenso kurzfristig geplant wie eine Einbeziehung des Außengeländes der Klinik, um hier für die verschiedenen Verhaltensweisen Demenzkranker adäquate Bewegungs- und Betreuungsformen Erstellt ÖA/MG 75924061 Seite 6 von 9- anbieten zu können. Gerade in diesem Bereich kommt auch der Prävention von Stürzen eine enorme Bedeutung zu, wobei hier ebenfalls durch Sensorsysteme Anschaffung eine modernster Betreuung auf Betten– höchstem und Standard gewährleistet wird. Die Einbettung in die CDK und die Kooperation mit dem Landeskrankenhaus erlaubt darüber hinaus Diagnostik und Therapie sämtlicher erforderlicher Fachrichtungen auf höchstem Standard rund um die Uhr. Diagnostische und therapeutische Teamarbeit Der multiprofessionelle Ansatz der Geriatrie spiegelt sich auch in der quantitativ und qualitativ hervorragenden Ausstattung mit Physio- und ErgotherapeutInnen sowie LogopädInnen wieder. Auch die apparative und räumliche Ausstattung ist den speziellen Bedürfnissen älterer PatientInnen angepasst. „Der Pflege kommt in der Geriatrie ebenfalls eine Modernisierung kompetent umgesetzt entscheidende Rolle zu “, bemerkt DGKP Klaus Kessler, Oberpfleger an der Universitätsklinik für Geriatrie, „da viele Pflegemaßnahmen unter dem Begriff der aktivierenden Pflege zu sehen sind und somit einen wesentlichen Beitrag zur Therapie und Remobilisation unserer PatientInnen leistet. Eine Innovation im Bereich des Case- und Caremanagements ist zu erwähnen, die nicht nur Salzburgweit sondern einzigartig in ganz Österreich ist, die Übergangspflege der Geriatrischen Abteilung. Neben optimaler Betreuung im stationären Bereich durch unser multiprofessionelles Team (Ärzte, Pflege und medizinischen Übergangspflege der Geriatrie als Hilfe zur Versorgung, übernimmt die Übergangspflege der Geriatrie die Wiederanpassung des alten Reintegration des alten Menschen in seine angestammte Menschen in seine eigene frühere Wohnumgebung Wohnumgebung.“ Therapeuten) und nach der beendeten So gelang es 2006 71% der potentiellen Altenheim- und Drehtürpatienten Erstellt ÖA/MG erfolgreich in deren Heimatumgebung 75924061 Seite 7 von 9- wiedereinzugliedern. Pflege im geriatrischen Bereich heißt also, sich auseinandersetzen nicht nur mit körperlichen oder psychischen Problemen, es muss ebenso eine Verhaltensanalyse mit Intervention unternommen werden. So ist es möglich den geriatrischen Patienten wieder in sein Milieu zu reintegrieren. „Geriatrische Pflege endet nicht am Krankenhauseingang, wir gehen in die Wohnungen der Menschen und führen dort eben Beratung und Intervention mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe durch.“ ergänzt DGKP Kessler. Die Begleitung durch uns kann der Patient drei Monate oder 65 Std. in Anspruch nehmen. Diese Serviceleistung der SALK wird durch das Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 3 mittels Dienstposten gefördert und unterstützt. Gerade die Polypharmazie, also die Versorgung mit zahlreichen pharmakologischen Substanzen, im höheren Lebensalter eine zentrale Rolle spielt, ist es dem Team rund um Primar Prof. Iglseder ein besonderes Anliegen, hier ein optimales Management anzubieten. Zur strikten und professionellen Kontrolle von Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, die gerade im höheren Lebensalter häufige Probleme darstellen, wurde eine pharmazeutische Betreuung über die Landesapotheke etabliert. Ergänzt wird das therapeutische Team um PsychologInnen und Sozialarbeiterinnen, die unverzichtbare Beiträge zu Diagnostik und Versorgung der PatientInnen leisten. Regelmäßige Teambesprechungen definieren Therapieziele und garantieren so auch ein optimales Entlassungs- management. Die Teamarbeit dient an der Geriatrie aber nicht nur der Therapie, sondern auch der Diagnostik. „Die ganzheitliche Erstellt ÖA/MG 75924061 Seite 8 von 9- Sichtweise zielt vor allem auf die Lebensqualität und funktionelle Autonomie unserer PatientInnen und benutzt als Instrument das Geriatrische Assessment als diagnostischen Geriatrisches Assessment als zentrales Prozess, der die verschiedenen Ebenen von Krankheit erfasst.“ diagnostisches Instrument erklärt Prof. Iglseder. Weitere Fakten der Universitätsklinik für Geriatrie Die Universitätsklinik für Geriatrie der Christian-Doppler-Klinik verfügt über 119 Betten an sechs Aufnahmestationen, davon eine Klassestation mit 19 Betten. Zwei Stationen sind auf die Behandlung von Demenzerkrankungen spezialisiert: Sie werden als Modellstation mit großzügigem Raumangebot und differenzierter Tagesstrukturierung geführt. Zusätzlich gibt es eine Tagesklinik mit zwölf Plätzen sowie Therapieeinrichtungen für Ergo- und Physiotherapie sowie Logopädie. Zum therapeutischen Angebot gehören neben sozialen und psychologisch/psychotherapeutischen Maßnahmen auch Animation und Übergangspflege. Mit Sommer 2007 geht eine Station mit internistischem Schwerpunkt in Betrieb. Rückfragen an: Mag. Mick Weinberger Leiterin PR und Klinikmarketing, Pressesprecherin Gemeinnützige Salzburger Landesklinik Betriebsgesellschaft mbH Tel: +43 (0) 662 4482 –1007 Mobil: +43 (0) 699 1707 1007 [email protected], [email protected] www.salk.at Erstellt ÖA/MG 75924061 Seite 9 von 9-