Terms of Trade

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Wechselkursänderungen und "Terms of Trade"
a) Was versteht man unter "Terms of Trade"?
Definition:
Verhältnis von Exportgüterpreisindex und Importgüterpreisindex in
heimischer Währung
= reales Tauschverhältnis eines Landes
Preisindex Exportgüter
Preisindex Importgüter
=
p1
p2
=
MEIMP
MEEXP
das Güterpreisverhältnis hat die Dimension:
€/ME1
€/ME2
=
ME1
ME2
also gibt es an: wieviele Mengeneinheiten Importgüter erhalte ich für eine Einheit Exportgut?
Deshalb: "reales" Verhältnis
-
für das Ausland ist es definiert als Kehrwert des Preisverhältnisses p1/p2
Bedeutung: - jede VW ist an einer Verbesserung ihrer t.o.t. interessiert
Grund: Anstieg der t.o.t. bedeutet, dass für eine gegebene Menge von Exportgütern
eine größere Menge von Gütern importiert werden kann
Beispiel: Land, dass auf Export von Öl angewiesen ist
 wenn Preis für Öl steigt
 man kann sich für die gleiche Menge exportierten Öls eine größere Menge
Importgüter leisten, Wohlfahrtsanstieg
Fazit: Verbesserung der t.o.t. impliziert eine stärkere Verfügbarkeit von Gütern für Konsum
und Investition
Verschlechterung impliziert eine Reduzierung der für den Konsum und Investition
verfügbaren Güter, da man sich für ein Exportgut weniger Importgüter leisten kann
b1) Geben Sie die Bedingung an, welche die Reaktion der "Terms of Trade" auf eine
Wechselkursänderung bestimmt. Interpretieren Sie diese Bedingung für den Fall einer
Währungsab- bzw. -aufwertung.
WK-Änderung
Preisänderungen
Beispiel: bei Abwertung €
Änderungen der t.o.t.
 Importgüter werden relativ teurer
 Nachfrage für Exportgüter steigt, das hat zur Folge €- Preis
der Exportgüter steigt auch
- es ist demnach nicht sicher, in welche Richtung sich die t.o.t. ändern
Wechselkursänderungen und "Terms of Trade"
- dies ist davon abhängig, ob die Exportpreise relativ stärker/schwächer steigen als die
Importpreise  Angebots- und Nachfrageelastizitäten sind entscheidend
Bedingung, die die Reaktion der t.o.t. für den Fall einer WK-Änderung bestimmt:
1*2 1
2*1
 = Angebotselastizität
 = Nachfrageelastizität
Bedeutung: Eine Abwertung (Aufwertung) wird das Austauschverhältnis immer dann
verbessern (verschlechtern), wenn das Produkt aus den Elastizitäten der Nachfrage des
Inlandes nach Importgütern und der Nachfrage des Auslandes nach inländ. Exportgütern
größer ist als das Produkt aus den Elastizitäten des Export-/Importangebotes.
Übersicht:
Abwertung
de  0
1*2  12*
d(p1/p2)  0
1*2  12*
d(p1/p2)  0
1*2  12*
d(p1/p2)  0
1*2  12*
d(p1/p2)  0
Aufwertung
de  0
b2) Stellen Sie die Reaktion der t.o.t. für den Fall einer Währungsaufwertung bei
gleichzeitig unelastischen Nachfrageelastizitäten graphisch dar.
wenn:
1*,2  0
d.h. 1*2  12*
dann: - Exportwert bleibt konstant
- Importwert sinkt
- Preis des Exportgutes bleibt konstant
- Preis des Importgutes sinkt
- t.o.t. verbessern sich
anormale Reaktion der Leistungsbilanz, bei Aufwertung folgt Verbesserung der
Leistungsbilanz
Wechselkursänderungen und "Terms of Trade"
Exportmarkt
p1
E 1*
-E1
p1
-E1, E1*
Importmarkt
p2
E2
-E2*
dp2*
E2, -E2*
wenn:
12*  0
d.h. 1*2  12*
dann: - Exportwert sinkt
- Importwert bleibt konstant = Normalreaktion
- t.o.t. verschlechtert
Wechselkursänderungen und "Terms of Trade"
Exportmarkt
p1
-E1
dp1
E1*
-E1, E1*
Importmarkt
p2
-E2*
p2
E2
E2, -E2*
Wechselkursänderungen und "Terms of Trade"
c) Nehmen Sie an, eine Regierung verfolgt Leistungsbilanz- und Terms of Trade.
Ziele. In welcher Beziehung stehen diese beiden Ziele untereinander?
Bedingung für eine Normalreaktion der Leistungsbilanz:
1*2
1 2*
(1 + 1 + 2)  1 + 1* + 2
= Robinson-Bedingung
bei Vorliegen einer Normalreaktion der Leistungsbilanz können sich die t.o.t.
verbessern/verschlechtern oder konstant bleiben
1*2
,<, 1
d(p1/p2) >,<,= 0
12*
de
 wirt.polit. Zielkonflikte sind nicht auszuschließen
bei anormaler Reaktion der Leistungsbilanz:
-
Nachfrageelastizitäten gehen gegen Null
also: 1*2  12*
die Veränderung der t.o.t. erfolgt in die gleiche Richtung wie die Entwicklung der
Leistungsbilanz (d.h. z.B. bei Aufwertung und Verbesserung der LB verbessern sich
auch die t.o.t.)
 wenn Land Aufwertung als Instrument zur Verbesserung der t.o.t. einsetzt, so
verschlechtert sich die Leistungsbilanz bei normaler Reaktion
Fazit: Leistungsbilanz- und t.o.t. - Ziele harmonisieren nicht unbedingt miteinander
Wechselkursänderungen und "Terms of Trade"
Reaktion der Terms of Trade auf Wechselkursänderungen - Herleitung
Definition Terms of Trade: p1/p2 = Gegenüberstellung von 2 Preisindices in inländischer
Währung
- um Auswirkungen einer WK-Änderung auf reales Austauschverhältnis zu erklären,
muß man erst Auswirkungen von WK-Änderungen auf Preisindices erklären
-
bereits bekannt: bei WK-Änderungen hängt die Stärke der Preisänderungen von
Angebots- und Nachfrageelastizitäten ab
1.) algebraische Betrachtung der Auswirkungen von WK-Änderungen auf die
Güterpreise
E1(p1) = Markt für Exportgüter
- im Gleichgewicht gilt: inländ. Überschussangebot = ausländ. Überschussnachfrage
dann:
E1(p1) = -E1* (p1/e)
also:
[-E1* = ausländ. Güter in inländ Preisen]
E1(p1) + E1*(p1/e) = 0
inländ. Exporte + ausländ. Importe = 0
von Gut 1
von Gut 1
Frage: Wie muß sich Preis ( für Gut 1 ) bei WK-Änderung verhalten, damit das ursprüngliche
Gleichgewicht erhalten bleibt?
-
da die Auswirkungen der Änderungen beider Variablen betrachtet werden  totales
Differential bilden!
(E1´ + 1/e E1*´) dp1 +(- p1/e² E1*´)de = 0
Preisänderungseffekt
(die Gleichung abgeleitet
nach p1)
Effekt der WK-Änderung
(Gleichung abgeleitet nach e)
[ wegen der Gleichgewichtsbedingung muß die Summe der Effekte gleich sein]
Annahme: e = 1, p1 = 1
(E1´ + E1*´) dp1 + (- E1*´)dw = 0
man kann die Angebotselastizität 1 auch schreiben als:
1 = E1´ p1
E1
Änderung inländ. Überschussangebot * Preis
ursprüngliches inländ. Überschussangebot
Wechselkursänderungen und "Terms of Trade"
Wegen: p1 = 1 
E1´/ E1 = 1

mit E1 multiplizieren, ergibt
E1´ = 1 E1
dasselbe gilt für die Nachfrageelastizität (1*)
1* = E1*´ p1 1/e
E1*
1* = E1*´ / E1*
/ * E1 *
da: p1, e = 1
E1*´ = 1* E1*
Einsetzen in Gleichgewichtsbedingung:
(1 E1 + 1* E1*) dp1 - 1* E1* de = 0
kann man auch schreiben als: -1 E1* da wegen p1=e=1 gilt E1= -E1*
(-1E1* + 1*E1*) dp1 - 1*E1* de = 0
dann:
/ durch E1* dividieren
(-1 + 1*) dp1 - 1* de = 0
dp1 = 1*
de
1* - 1
 0
wegen der negativen Nachfrageelastizitäten wird der Term insgesamt positiv
Frage: Wie muß sich der Preis für Gut 2 bei einer WK-Änderung verhalten, damit das
Gleichgewicht weiterhin erhalten bleibt?
Importmarkt:
mit:
-
E2* (p2/e) = - E2 (p2)
E2* = ausländ. Überschussangebot
E2 = inländ. Überschussnachfrage
E2*(p2/e) + E2(p2) = 0
(E2*´ 1/e + E2´)dp2 - p2/e² E2*´ de = 0
wenn: e = 1, p2 = 1
(E2*´ + E2´)dp2 - E2*´ de = 0
Annahme:
2* = E2*´ p2/e
E2*
=
E2*´
E2*
Wechselkursänderungen und "Terms of Trade"
Bei: p2 = 1 und e = 1
2* E2* = E2*´
2 = E2´ p2
E2
=
E2´
E2
Bei: p2 = 1
2 E2 = E2´
daraus folgt:
(2* E2* + 2 E2) dp2 - 2* E2* de = 0
= -2E2*
(2* E2* - 2E2*) dp2 - 2* E2* de = 0
/ dividieren durch E2*
(2* - 2 ) dp2 - 2* de = 0
dp2
de
=
2 *
2* - 2
 0
wenn: 2 = 0, dann: 2*/2* = 1
Bedeutung: wenn WK-Änderung 10 % , dann Preisänderung 10 %
2) algebraische Betrachtung der Änderungen der Terms of Trade bei einer WKÄnderung
t.o.t. = p1/p2
d(p1/p2)
de
=?
für die Ableitung nach (e) Anwendung Quotientenregel!
= p2 (dp1/de) - p1 (dp2/de)
(p2)²
Annahme: p1,p2 = 1

dp1/de - dp2/de
in 1) wurden (dp1/de) und (dp2/de) definiert

1*
1* - 1
-
2*
2* - 2
Wechselkursänderungen und "Terms of Trade"
deshalb gilt:
d(p1/p2)
de
 0, wenn
1*
1* - 1

2*
2* - 2
auf beiden Seiten mit dem Nenner multiplizieren! 
Zeichen dreht sich um, da (1*-1)
ein negativer Term ist (Nachfrageelastizitäten sind negativ)
1* ( 2* - 2 )  2* ( 1* - 1)
1* 2* - 1* 2  2* 1* - 2* 1
kürzen sich heraus

-1* 2  -2* 1
1*2
2*1

/ dividieren durch (-2* 1) , da negativ, dreht sich
Zeichen um
1
Bedingung, die die Reaktion der Terms of Trade bei WK-Änderung
bestimmt!
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