Einzelaufgabe aus der Aufgabensammlung zur Höheren

Werbung
Rolf Haftmann: Aufgabensammlung zur Höheren Mathematik mit ausführlichen Lösungen
(Hinweise zu den Quellen für die Aufgaben)
Aufgabe 19.4
Ein Produkt wird in unterschiedlichen Qualitäten von 2 Herstellern produziert. Hersteller 1
muss für die Herstellung von einem Stück 4 e, Hersteller 2 muss 5 e aufwenden. Die von
den Preisen p1 für ein Stück des Herstellers 1 und p2 für ein Stück des Herstellers 2 abhängige Nachfrage betrage N1 (p1 , p2 ) = 40 000−20 000 p1 +10 000 p2 Stück für das Produkt
des Herstellers 1 und N2 (p1 , p2 ) = 60 000+10 000 p1 −10 000 p2 Stück für das Produkt des
Herstellers 2.
~ des Preises ~p
a) Stellen Sie den Gewinn der beiden Hersteller als vektorwertige Funktion G
dar!
~ p) und die Jacobimatrix G
~ ′ (~p) !
b) Berechnen Sie für p1 = 6, p2 = 9 den Gewinn G(~
c) Ermitteln Sie mithilfe der Jacobimatrix näherungsweise, wie sich der Gewinn entwickelt,
wenn der Preis p1 von 6,00 auf 6,10 e erhöht und der Preis p2 gleichzeitig von 9,00 auf
8,90 e gesenkt
wird!
6,1
~
d) Geben Sie G
exakt an! Vergleichen Sie die tatsächliche Gewinnentwicklung mit
8,9
der mithilfe der Jacobimatrix vorausgesagten!
Lösung:
a) vgl. Aufgabe
18.8: Gewinn
= Umsatz−Kosten
= Nachfrage
∗ (Preis−Aufwand):
~ p) = G1 (p1 , p2 ) = 10 000 (4−2p1 +p2 ) (p1 −4)
G(~
G2 (p1 , p2 )
(6+ p1 −p2 ) (p2 −5)
6
2
~
b) G
= 10 000
9
12
Bei den angegebene Preisen erzielt der Hersteller 1 einen Gewinn von 20 000 e, während der
Hersteller 2 einen Gewinn von 120 000 e erzielt.
~ p) stetig sind, ist die Funktion G(~
~ p) total differenzierbar,
Da alle partiellen Ableitungen von G(~
ihre Ableitung ist die Jacobimatrix, das ist die Matrix der partiellen Ableitungen:
G
−2(p
−4)+(4−2p
+p
)
p
−4
G
1
1
1
2
1
1
p
p
′
1
2
~ (~p) =
G
= 10 000
p2 −5
−(p2 −5)+(6+p1 −p2 )
G2 p1 G2 p2
−4p1 +p2 +12
p1 −4
= 10 000
p2 −5
p1 −2p2 +11
−3
2
6
′
~
= 10 000
G
4 −1
9
~ p) total differenzierbar ist, gilt ∆G
~ ≈ dG,
~ dG
~ ist dabei das vollständige Differenzial:
c) Da G(~
dG
G
G
dp
dp
dp
+G
G
1
1
1
1
2
1
1
1
p
p
′
p
p
2
1
2
1
~=
~ (~p) d~p =
dG
=G
=
dG2
G2 p1 G2 p2
dp2
G2 p1 dp1 +G2 p2 dp2
(−4p1 +p2 +12) dp1 + (p1 −4) dp2
= 10 000
,
(p2 −5) dp1 + (p1 −2p2 +11) dp2
dG
6
−3p
+2p
1
1
2
~=
somit dG
für ~p =
= 10 000
.
9
dG2
4p1 − p2
−5000
−0,3−0,2
∆p1
0,1
~
.
=
ergibt sich schließlich dG=10
000
Für d~p=∆~p=
=
5000
0,4+0,1
−0,1
∆p2
Aufgabe 19.4
2
Der Gewinn des Herstellers 1 sinkt also um ca. 5000 e. Wegen dG1 = 10 000 (−3∆p1 +2∆p2 )
gehen davon 3000 e auf die eigene Preiserhöhung und 2000 e auf die Preissenkung des Konkurrenten zurück. Der Gewinn des Herstellers 2 steigt dagegen um ca. 5000 e, davon sind
1000 e durch die eigene Preissenkung verursacht, während 4000 e der Preiserhöhung des
Konkurrenten zu verdanken sind.
14
700
6,1
~
, nach den Preisänderungen erzielt der Hersteller 1 also nur noch
=
d) G
124 800
8,9
einen Gewinn von 14 700 e, während sich der des Hersteller 2 einen Gewinn auf 124 800 e
erzielt.
−5300
0,1
~
. Das wurde mit dem vollständigen Differenzial re=
Folglich ist ∆G
4800
−0,1
−5000
~
~
.
lativ gut vorausgesagt: ∆G ≈ dG =
5000
Der Vorteil der Verwendung des vollständigen Differenzials liegt daran, dass die Auswirkungen (kleiner) Preisänderungen übersichtlich dargestellt werden. So ist sofort zu sehen, dass
Preiserhöhungen des „Billigherstellers“ 1 viel stärker „bestraft“ werden (Multiplikation mit
−30 000) als solche des Herstellers 2 (Multiplikation mit −10 000).
Herunterladen