Zitate - Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern

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Patenschaftsprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern - AMSOC
1
Überblick
1. Informationen zu Herkunftsfamilien
2. Auszüge aus Interviews mit erwachsenen Kindern psychisch erkrankter Eltern im Hinblick
auf Bezugspersonen und das Patenschaftsprojekt
3. Überblick über die Motivation der derzeitigen Paten
1. Informationen zu den Herkunftsfamilien

Ins Projekt aufgenommene Familien: 7,
davon haben 4 Paten und 3 warten auf geeignete Paten

alles psychisch erkrankte Mütter

fast ausnahmslos alleinerziehend

sind sozial isoliert
Zitate der Herkunftsfamilien
Bevor eine Familie ins Projekt aufgenommen wird, wird ein ausführlicher Fragebogen mit ihnen
zusammen ausgefüllt. Dieser beinhaltet u.a. Fragen zur Einstellung zur Patenschaft. Im
Folgenden finden Sie die Antworten der Mütter, die zitiert werden dürfen. Die in Klammern
stehenden Nummern ermöglichen eine Zuordnung der Personen, damit erkannt werden kann,
welche Aussagen von derselben Mutter stammen.
1. 1. Zitate zur Motivation
Ich wünsche mir einen Paten für mein Kind/ meine Kinder, weil …
Meine Familie stammt aus dem Ausland. Daher habe ich keine Verwandten vor Ort, die mir
helfen könnten. Außerdem möchte ich den Kreis an Menschen erweitern, die meinen Söhnen
Geborgenheit geben können. Die Paten sollten mit eingebunden werden, so dass ein familiärer
Kontakt entstehen könnte. Andere Sichtweisen empfinde ich als Bereicherung. Auch hoffe ich,
dass ich durch die Paten entlastet werde. (1)
Mein Kind soll noch eine andere Bezugsperson haben und Regelmäßigkeit. Wenn es mir nicht
gut geht, soll mein Kind beim Paten untergebracht werden können. (2)
Eine Patenschaft könnte verhindern, dass in meinen akuten Krankheitsphasen mein Kind immer
wieder bei wechselnden Familien untergebracht wird, denn der Vater des Kindes ist sehr
unzuverlässig. Auch die Großeltern des Kindes würden sich dann nicht mehr einmischen. (3)
Eine Patenschaft kann ein Vater- und Großelternersatz sein. Es ist wichtig, dass mein Kind einen
gesunden Menschen um sich herum hat. (4)
Im Notfall soll mein Kind nicht auf sich allein gestellt sein und einen Ansprechpartner haben.
Auch sonst soll es die Möglichkeit haben, etwas für sich zutun. (5)
Mein Kind soll nicht leiden und meine Stimmungsschwankungen abbekommen, wenn ich meine
depressiven Tage habe. In meinen akuten Phasen, sollte eine Vertrauensperson für es da sein.
(6)
Meine Kinder können mit ihrem Paten schöne Dinge erleben und dieser soll als Ansprechpartner
für sie da sein. Ich erlebe Entlastung und die Kinder finden einen Ausgleich, da meine Tochter
viel Verantwortung im Haushalt und für mich übernimmt.(7)
Mein Kind bekommt einen Ansprechpartner, eine Bezugsperson. Die Familie wird erweitert. (8)
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Eine Patenschaft kann mich und mein Kind unterstützen, da ich mich als schwierige Mutter
betrachte. Es sind derzeit zu wenig Menschen für das Kind da. (9)
Die Kinder sind einsam und sollen eine gesunde Beziehung kennen lernen. Die Patenschaft kann
auch eine Familienerweiterung sein. (10)
1. 2. Zitate zu Hoffnungen/Wünsche,
die mit einer Patenschaft verbunden sind
Eine Patenschaft kann bei meinem Kind/ meinen Kindern helfen/bewirken…
Ich wünsche mir mehr als eine Person für mein Kind, denn es sind dann mehr Ideen da und
eine Verlässlichkeit für mein Kind wäre garantiert. (2)
Die Kinder haben durch eine Patenschaft einen geregelten Tagesablauf. Sie erfahren Kontinuität
und müssen nicht getrennt werden. Die Kinder bekommen von der Krankheit nicht soviel mit
und es herrscht mehr Harmonie. (3)
Das Kind soll zum Paten Vertrauen aufbauen und eine kontinuierliche Beziehung zu Männern
erleben, die ihm sein Vater nicht bietet. (4)
Das Kind könnte Dinge erleben, die zu Hause nicht möglich sind. (5)
Das Kind soll andere Menschen kennen lernen und Vertrauen zu diesen aufbauen können. (6)
Die Kinder können Probleme ansprechen und ihre Verantwortung abgeben. Sie können andere
Menschen, Lebensgewohnheiten und Meinungen kennen lernen. (7)
Mein Kind kann auf mehrere Personen als Ansprechpartner zurückgreifen. Auch hat es bessere
Ausweichmöglichkeiten, was vorteilhaft ist. (8)
Das Kind könnte durch kontinuierliche Zuwendung psychisch stabil werden. (9)
Eine Patenschaft kann mir helfen/ bei mir bewirken…
Ich werde durch eine Patenschaft entlastet, habe weniger Stress. Ich wünsche mir ein Gefühl
von Familie. Vielleicht entsteht auch eine Freundschaft. Meine Lebensqualität steigt an. (1)
Ich werde entlastet und habe einen Ansprechpartner. (2)
Ich habe ein ruhiges Gewissen, wenn die Kinder gut aufgehoben sind und spielen und lachen
können. (3)
Ich werde im Alltag entlastet und habe meinen Kindern gegenüber dadurch weniger
Schuldgefühle. Auch kann ich die Verantwortung für meine Kinder ein Stück abgeben. (4)
Ich kann den Fokus auf mich richten, was nicht Aufgabe des Paten ist. Auch habe ich habe
weniger Stress. (5)
Jemand sorgt sich um das Kind. Das entlastet mich. (6)
Ich könnte entlastet werden und einen Ansprechpartner finden, der eine Kontrollfunktion
ausübt. Ich habe Kontakt zu anderen Menschen, bekomme Vertrauen und kann ein gutes Netz
aufbauen. (7)
Ich habe einen Gesprächspartner, eventuell mit gemeinsamen Interessen. Ich werde im Alltag
entlastet. (8)
Ich werde entlastet und habe wieder Zeit für mich alleine. Ich bin nicht alleine mit dem Kind.
(9)
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Ich erlebe eine Entlastung. (10)
1. 3. Zitate zu Befürchtungen/ Ängsten in Hinblick auf eine Patenschaft
Ich habe Angst, dass die Paten denken, die Kinder sollen bei ihnen wohnen. Das möchte ich auf
keinen Fall. Die Paten sollten nicht für alles die Verantwortung übernehmen und sich nicht als
die bessere Mutter oder der bessere Vater darstellen. (1)
Ich habe Angst, die Paten könnten die Kinder schlecht behandeln oder mich bei den Kindern
schlecht machen, damit sie die Mutterrolle übernehmen können. (3)
Ich habe Angst, dass der Pate nicht gut für das Kind ist und sich sexuell an dem Kind vergeht.
(4)
Ich habe Angst, dass mein Kind den Paten mehr mögen könnte als mich. (5)
Ich habe Angst, dass sich die Kinder nur bei den Paten öffnen. (7)
Ich habe Angst, die Paten könnten gegen mich sein. (9)
2. Auszüge aus Interviews
mit erwachsenen Kindern psychisch erkrankter Eltern
2. 1. Verfügbarkeit von erwachsenen Bezugspersonen
Was haben Ihnen Ihre Großeltern bedeutet? Was konnte Sie Ihnen geben?
Sie waren meine Rettung. Ohne sie hätte ich nie im Leben kontinuierliche Zuneigung erfahren
und wäre während der Klinikaufenthalte meiner Mutter ins Heim oder zu wechselnden
Pflegefamilien gekommen. Sie haben mir Orientierung gegeben und haben mich bei für mich
wichtigen Lebensereignissen wie der Begrüßungsfeier im Gymnasium begleitet, wenn meine
Mutter durch ihre Krankheit ausfiel. Heute weiß ich, dass sie im Umgang mit mir sicher auch
viele Fehler gemacht haben. Im Zweifelsfall haben Sie immer zu meiner Mutter gehalten, denn
das war eben ihre einzige Tochter. Ihr Liebling. Daran konnte auch die Krankheit nichts ändern,
selbst wenn sie in ihren Psychosen ihre Eltern fürchterlich ordinär beschimpft hat. (1)
Hat jemand Ihre Großeltern auf ihre wichtige Rolle angesprochen?
Nein. Ein Jugendamtsmitarbeiter war zwar mal bei uns in der Zeit, in der meine Oma mich
versorgt hat, aber ich glaube, es wäre wichtig gewesen, dass man ihr noch mal verdeutlicht
hätte, wie wichtig sie für mich ist und was sie beim Umgang mit mir beachten sollte. (1)
Sehen Sie Vor- oder Nachteile, wenn Bezugspersonen nicht aus der Familie kommen?
Wenn jemand nicht aus der Familie kommt, hat er mehr Abstand zur Situation und den
Problemen. Das ist ein großer Vorteil. Durch den Abstand läuft die Bezugsperson weniger
Gefahr, sich zu sehr zu verstricken und selbst handlungsunfähig zu werden und damit der
Familie nicht helfen zu können. Außerdem gibt es keine „Altlasten“ in den Beziehungen zu den
einzelnen Familienmitgliedern. Außenstehende sind etwas „neutraler“ und werden von den
Familienangehörigen auch so wahrgenommen. Allerdings sind Familienbande meist stärker als
Beziehungen, die außerhalb der Familie entstehen. Angehörige sind meist belastender und
gehen nicht. Von außen kommende Bezugspersonen werden sich eher zurück ziehen, wenn
ihnen alles zu viel wird. Familie ist eben nicht ersetzbar, Freundschaften schon. (1)
Stand Ihnen sonst eine Bezugsperson zur Verfügung?
Neben meiner Patenfamilie gab es leider keine weiteren Bezugspersonen. Meine Lehrer haben
sich in meiner ganzen Schulzeit einen Dreck für mich interessiert. Erst als ich volljährig war und
das Gymnasium geschmissen habe, haben sich plötzlich Lehrer für mich eingesetzt. Sie haben
mich gefragt, was mit mir los sei und dass ich probieren sollte, das Abitur zu machen. Zu mir
nach Hause ist allerdings keiner gekommen. (2)
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Wer hat sich in den akuten Krankheitsphasen Ihrer Mutter um Sie gekümmert?
Die Pateneltern waren die einzigen Leute, die sich um mich gekümmert haben und mir
erklärten, was „manisch-depressiv“ bedeutet. Da war ich 13 Jahre alt. (2)
Was haben Ihnen Ihre kirchlichen Pateneltern bedeutet? Was konnte Sie Ihnen geben?
Sie haben mir schon eine Menge bedeutet. Zum Beispiel fand ich toll, dass sie einen Schlüssel
für mich im Garten versteckt hatten. Das hat ja bedeutet, dass ich jederzeit zu ihnen kommen
konnte. Das habe ich zwar in der Realität nur ganz selten genutzt, aber allein das Gefühl, dass
ich es gekonnt hätte, hat mir sehr gut getan. (2)
2. 2. Verfügbarkeit von erwachsenen Bezugspersonen
Gab es jemanden, der sich in akuten Krankheitsphasen Ihrer Mutter um Sie gekümmert hat?
Als meine Mutter in der Klinik über das Wochenende bleiben musste, rief sie an, und sagte, „ich
solle sehen, wo ich bleibe, sie hätten sie da behalten“. Sehr dankbar bin ich der Familie eines
guten Freundes, die mir in diesen Momenten sehr viel Unterstützung bot. In der Zeit, als meine
Mutter für sechs Wochen in die Klinik musste, nahmen sie mich bei sich ohne weiteres auf. Die
Mutter des Freundes wusste in den ersten Jahren nicht, dass meine Mutter psychisch erkrankt
ist. Sie spürte zwar, dass bei mir zu Hause was nicht in Ordnung war, aber gewusst hat sie
nichts. Lange Zeit bin ich in der Familie wie ein Kind des Hauses ein- und ausgegangen. Sie
gaben mir ein Heimatgefühl. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Sie dienten mir oft als
Anlaufstelle, wenn ich sonst nicht gewusst hätte wohin. Bis heute besteht der Kontakt zu dieser
Familie weiter fort, auch wenn er an Intensität abgenommen hat. (3)
Was hat Ihnen Ihre Bezugsperson bedeutet? Was konnte Sie Ihnen geben?
Es war jemand da, den ich fragen konnte. Vor allem bei Ämtergängen war mir meine Patin eine
sehr große Hilfe. Sie versuchte für mich als Minderjährige Informationen einzuholen, an die ich
nicht ohne weiteres herangekommen wäre. (3)
Können Sie sich an eine Situation erinnern, in der die Existenz dieser Bezugsperson für Sie
besonders wichtig war?
Da die Herausforderungen mit einer psychischen Erkrankung in der Familie sehr groß sind,
werden viele Dinge im Leben, wie das geschaffte Abitur oder das Ende eines Studiums als klein
und bedeutungslos wahrgenommen. So hat es mir sehr gut getan hat, als meine Patin mir
einen Blumenstrauß überreichte und würdigte, was ich erreicht hatte. So machte sie mir meine
Leistungen bewusst, die ich für normal hielt und würdigte die Umstände unter denen ich sie
erreicht hatte. (3)
Sehen Sie Vor- oder Nachteile, wenn die Bezugsperson nicht aus der Familie kommt?
In meinem Fall verbinde ich mit außerfamiliären Bezugspersonen nur Vorteile, da in der eigenen
Familie die Menschen selbst verwickelt sind und ihre „Rollen spielen“. Kaum jemand hat wohl
einen angemessenen Blick und die Kraft, sich um die Bedürfnisse eines Kindes zu kümmern.
Außerdem befreit mich eine außerfamiliäre Bezugsperson von dem Gefühl, innerhalb der Familie
noch jemanden zusätzlich zu belasten. (3)
2. 3. Verhältnis zwischen Mutter und der Bezugsperson
Beschreiben Sie das Verhältnis Ihrer Mutter zu Ihrer Patin.
Als meine Mutter noch gesund war, haben meine Patin und sie eine Art Kollegenverhältnis
gehabt. Zum heutigen Zeitpunkt gibt es solch ein Verhältnis jedoch nicht mehr. Da meine
Mutter keine Krankheitseinsicht besitzt, fehlt auf der Seite meiner Mutter die Wertschätzung,
bzw. die Fähigkeit zu verbalisieren, dass es gut ist, dass sich jemand um mich gekümmert hat.
Patenschaftsprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern - AMSOC
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Aber ich denke, dass meine Mutter schon spürt und froh ist, dass sich andere Menschen um
mich kümmern. (3)
Wurde Ihre Bezugsperson von Ihrer Mutter akzeptiert?
Ich würde schon sagen, dass sie das Verhältnis zwischen „meiner Patin“ und mir akzeptiert hat.
Sie wusste jedoch lange Zeit nicht, dass ich solch ein Verhältnis habe. Erst im Zuge meiner
Therapie, die ich mit 21 Jahren begann, habe ich ihr davon erzählt, um aus dem Sog der
Verschwiegenheit herauszukommen. (3)
2. 4. Patenschaftsprojekt und Ratschläge für Paten / Herkunftsfamilie
Was halten Sie vom Patenschaftsprojekt?
Es ist ein ganz wichtiges Projekt für Kinder aus sehr belastenden Lebensumständen, die sonst
keinen haben, der sich um sie kümmert und sie auch emotional angemessen versorgt. (1)
Was möchten Sie den erkrankten Eltern in unserem Projekt, die eine Patenschaft für ihr Kind
wollen, mit auf den Weg geben?
Indem die Eltern dafür sorgen, dass Ihr Kind einen Paten an die Seite bekommt, tragen Sie
dazu bei, dafür zu sorgen, dass Ihr Kind gesund bleibt und nicht psychisch erkrankt und den
gleichen Leidensweg wie Sie beschreitet. (1)
Was halten Sie vom Patenschaftsprojekt?
Ich finde es ganz toll, dass es so etwas gibt. Aber ich hoffe, dass sich die Leute trauen sich da
zu melden. Und zwar beide Seiten, sowohl Paten als auch die Herkunftsfamilien. (2)
Was halten Sie vom Patenschaftsprojekt?
Ich möchte die Bedeutung, die dieses Projekt besonders für Kleinkinder darstellt, sehr
unterstreichen. Es ist nämlich sehr richtig und auch wichtig, dass die Kinder aus einer
belastenden Situation, die eine psychische Erkrankung eines Elternteils mit sich bringen kann,
ein Stückweit herausgenommen werden. Durch das Zusammenleben in einer Patenfamilie hat
das Kind einen Maßstab, an dem es das Verhalten und die Wahrnehmung seines erkrankten
Elternteils messen, so dass es die Wirklichkeit reflektieren kann. So könnten dem Kind
beispielsweise Grenzüberschreitungen und Wahrnehmungsverzerrungen seitens des erkrankten
Elternteils bewusst werden. Abschließend möchte ich sagen, dass man direkt an der
Herkunftsfamilie ansetzen und diese stärken sollte. (3)
Was möchten Sie den Patenbewerbern noch gerne mit auf den Weg geben?
Es ist mir wichtig, dass die Paten wissen, dass sie nichts besonderes leisten müssen, sondern
einfach ihren Alltag leben. Es sollte darum gehen, dass den Kindern Grenzen gesetzt werden
und dass sie am Alltag teilhaben dürfen. Dabei sind solch kleine Dinge wie das Abschälen einer
Apfelsine von großer Bedeutung. (3)
Was halten Sie vom Patenschaftsprojekt?
Es ist eine schöne Vision. Das Projekt versucht, den Kindern psychisch Kranker Unterstützung
zukommen zu lassen. Das halte ich für extrem wichtig, da die Familien oft isoliert sind. (4)
Was möchten Sie den erkrankten Eltern in unserem Projekt, die eine Patenschaft für ihr Kind
wollen, mit auf den Weg geben?
Wechseln sie einmal Ihre Perspektive. Durchbrechen Sie das Schweigen. Ihre Kinder leiden in
den Phasen ihrer Erkrankung sehr. Auch die Kinder haben viele Ängste. Möglicherweise sind Sie
als psychisch belasteter Mensch manchmal sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. In
dieser Zeit ist es sehr hilfreich, wenn Sie jemand entlastet. Es kann das Verhältnis zwischen
Ihnen und Ihren Kindern langfristig verbessern, wenn sie Hilfe für die Kinder annehmen. (4)
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Legende
(1.) Inka Osleben (Pseudonym)
Inka war 11 Jahre, als ihre allein erziehende Mutter an einer schizo-affektiven Psychose zum
ersten Mal erkrankte und in eine psychiatrische Klinik gebracht wurde. Sie hat keine
Geschwister. Inkas Vater lebte nach der Scheidung der Eltern in der Wohnung neben Inka und
deren Mutter. Dennoch kümmerte er sich nicht weiter um beide. Inkas Großeltern, die Eltern
ihrer Mutter, versorgten das Kind in den jährlich auftretenden akuten Psychosen der Mutter und
während deren Klinikaufenthalten.
(2.) Maria Simon (Pseudonym)
Maria Simon ist heute 36 Jahre alt. Als sich ihre Eltern trennten, war sie 11 Jahre alt. Sie blieb
bei ihrer Mutter und derem neuen Freund wohnen. Ihre Mutter leidet bis heute unter einer
manisch-depressiven Erkrankung. Schon seit Marias viertem Lebensjahr war ihre Mutter sehr
seltsam. Als Maria 15 Jahre war, hatte die Mutter ihre erste schwere eindeutige Manie. In einer
psychiatrischen Klinik war ihre Mutter das erste Mal, als Maria 18 Jahre alt war. Maria hat keine
Geschwister. Es gab eine Lieblingsoma, die sie sehr mochte, wo sie gern spielte und auch
manchmal am Wochenende war. Aber ihre Oma war kein Mensch, bei dem sie sich aussprechen
konnte. Maria hatte kirchliche Pateneltern.
(3.) Felicitas (Pseudonym)
Felicitas, Jahrgang 1978, war 15 Jahre alt, als sie das erste Mal mit der psychischen Erkrankung
ihrer Mutter konfrontiert wurde. Sie lebte damals mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater
zusammen. Geschwister hat sie keine. Großeltern gab es nur auf der Seite ihres Stiefvaters. Bis
heute hat sich ihr gegenüber niemand weder schriftlich noch mündlich über das Krankheitsbild
ihrer Mutter geäußert. Ärzte, mit denen sie zu tun hatte, beriefen sich auf ihre Schweigepflicht.
Vermutlich ist ihre Mutter schizophren oder leidet an schizo-affektiven Psychosen.
(4.) Nea Riss (Pseudonym)
Nea Riss, Jahrgang 1966, war wahrscheinlich ca. drei Jahre alt, als ihre Mutter psychisch
erkrankte. Bis zu ihrem achten Lebensjahr lebten sie zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Vater
und ihrem Bruder. Dann trennten sich ihre Eltern und ihr Vater zog in eine 500 km entfernte
Stadt. Sie sah ihn von nun an manchmal in den großen Ferien und Weihnachten. Ab diesem
Zeitpunkt lebte sie und ihr Bruder allein mit der Mutter. Die erste Diagnose, die damals gestellt
wurde, war ein Nervenzusammenbruch. Später wurde die Krankheit als zykloide Psychose und
manisch-depressive Erkrankung bezeichnet.
Patenschaftsprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern - AMSOC
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3. Überblick Motivation der Paten
Helfen allgemein

Konkretes Projekt, konkreter Fall zum Helfen

Wunsch, ein Ehrenamt zu übernehmen, der Glaube, dass dieses Projekt genau auf mich
passt

Sehr interessantes Modellprojekt, als „Initialzündung“, sich zu engagieren

Gute Idee unterstützen, die sonst wenig Unterstützung bekommt
Kinder helfen wollen

Mit Kindern arbeiten wollen

Kindern helfen wollen

Arbeit mit Kindern

Kinderliebe, Liebe, Freundschaft

Möchte diesen Kindern etwas geben

Ich mag Kinder, helfe gerne Menschen, beide Aspekte sind im Projekt verbunden

Kinder sind unschuldig, mir geht es gut, heute mehr Zeit, da eigene Kinder nun groß sind
Eltern helfen wollen

Integration der psychisch erkrankten Eltern
Thema

Für Tabuthema engagieren

Beschäftige mich schon lange mit Thema
Persönliche Erfahrungen nutzen

Meine Frau war psychisch erkrankt, ich weiß durch meine Kinder, was das bedeutet

Kenne Rolle des Kindes

Eigene Betroffenheit (erwachsene Tochter)

Meine Mutter ist psychisch erkrankt, hatte später Unterstützung

Andere Kinder sollen es einmal besser haben

Eigene Erfahrungen sinnvoll nutzen

Meine selbst erfahrene Unterstützung an andere weiter geben

Eigene und berufliche Erfahrungen verbinden

Eigenen großen Kinder, Erfahrungen mit einem Kind, das betroffen war, Ablenkungen von
Belastungen schaffen, Erfahrungen weiter geben, die ich gemacht habe

Selbst im kranken Elternhaus aufgewachsen, habe anstrengende Kindheit gehabt, denke zu
ahnen (zu wissen), wie es den Kindern geht, möchte das versuchen zu bieten, was ich nicht
gehabt habe
Allgemein etwas bewirken

Positive Impulse geben
Sonstiges

Freunde / Familie befürworten das Projekt
Patenschaftsprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern - AMSOC

Gemeinsame Aufgabe mit Partner

Möglichkeit, ein Interesse außerhalb des Berufs zu vertiefen
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