Die Zelle : Bau und Funktion Puzzle Team A 1. EINLEITUNG: Eine Zelle ist, die kleinste Einheit der Lebewesen, die selbständig funktionieren kann. Alle lebenden Organismen bestehen aus Zellen, und nach einer allgemein verbreiteten Ansicht kann man nichts, das kleiner ist als eine Zelle, als wirklich lebendig bezeichnen. Manche Mikroorganismen, so Bakterien und Protozoen, bestehen aus einzelnen Zellen; Pflanzen und Tiere dagegen sind Organismen aus vielen Millionen Zellen, die zu Geweben und Organen zusammengelagert sind. Viren und zellfreie Extrakte können zwar viele Einzelfunktionen lebender Zellen ausführen, aber ihnen fehlt die Fähigkeit, selbständig zu überleben, zu wachsen und sich zu vervielfältigen; deshalb betrachtet man sie nicht als lebendig. 1.1. ALLGEMEINE EIGENSCHAFTEN VON ZELLEN Zellen können sich in Größe und Form stark unterscheiden. Manche kleinen Bakterienzellen sind winzige, zylinderförmige Gebilde mit einer Länge von weniger als einem Mikrometer. Am anderen Ende der Skala stehen die kompliziert gebauten Nervenzellen mit ihren vielen langen Fortsätzen, die mehrere Meter lang werden können (ein besonders eindrucksvolles Beispiel sind die Nervenfortsätze im Hals der Giraffe). Die meisten Pflanzenzellen sind 20 bis 30 µm lang, vieleckig und von einer starren Zellwand begrenzt. Im Gewebe der Tiere haben die Zellen in der Regel eine kompakte Gestalt, einen Durchmesser von 10 bis 20 µm und eine elastische, oft stark gefaltete Oberfläche. Man unterscheidet 2 grundlegende Zellformen: die Eucyte (= Zelle mit echtem Zellkern) und die Procyte (=Zelle ohne Zellkern). Bei der Eucyte unterscheidet man wiederum 2 Typen die Pflanzliche Zelle und die Tierische Zelle. Alle Organismen, die aus Eucyten aufgebaut sind nennt man Eukaryoten. Dazu zählen alle Einzeller, Pilze, Pflanzen und Tiere. Alle Organismen, die keinen Zellkern haben heißen Prokaryoten, dazu gehören die Bakterien und die bakterienähnlichen Archaea. Trotz der vielen Unterschiede in Aussehen und Funktion haben alle Zellen eine Reihe von Gemeinsamkeiten: Sie sind immer von einer Membran umgeben (der so genannten Plasmamembran), die das stark wasserhaltige Zytoplasma umschließt. Alle Zellen sind der Ort vielfältiger chemischer Reaktionen, mit deren Hilfe sie wachsen, Energie erzeugen und Abfallstoffe beseitigen. Zusammenfassend bezeichnet man alle diese Reaktionen als Stoffwechsel oder (nach einem griechischen Wort, das Veränderung bedeutet), als Metabolismus. Alle Zellen enthalten Erbinformation, die in den Molekülen der Desoxyribonukleinsäure (DNA) codiert ist; sie steuert die Tätigkeiten der Zelle und gibt ihr die Fähigkeit, sich fortzupflanzen und ihre Eigenschaften an die Nachkommen weiterzugeben. Wie man an diesen und vielen anderen Gemeinsamkeiten erkennt (so auch an vielen identischen oder fast identischen Molekülen), stammen die heutigen Zellen in einer ununterbrochenen Entwicklungslinie von den ersten primitiven Zellen ab, die irgendwann auf der Erde auftauchten. 1.2. DIE ZELLTHEORIE besagt, dass die Zelle die grundlegende Einheit aller Lebewesen ist. 1855 stellte Virchow fest, dass jede Zelle aus einer anderen Zelle hervorgeht: "omnis cellula e cellula". Auch erkannte man, dass es einzellige Lebewesen gibt (Bsp. Bakterien, Wimperntierchen…). Bau und Funktion der Zelle bedingen sich wechselseitig. Die Zellmembran grenzt die Zelle nach außen ab und ermöglicht den Stoffaustausch mit der Umgebung. Durch die Zellmembran können Stoffe selektiv aufgenommen werden, wodurch in der Zelle ein anderes Milieu entsteht. Dadurch können für unterschiedliche Aufgaben unterschiedliche Räume ( so genannte Kompartimente) erzeugt werden. Dies ermöglicht einem Organismus viele verschiedene chemische Reaktionen nebeneinander durchzuführen. Wichtig!!!! Vergleiche und ergänze den Zettel mit Linder S. 12, 13, 18, 19, und 22! Die Zelle : Bau und Funktion Puzzle Team B 2. BAU UND FUNKTION VON MEMBRANEN Alle Zellen sind von Membranen umgeben. Bei der Eucyte finden sich auch zahlreiche Membranen innerhalb der Zelle als Begrenzung von Zellorganellen. Grundbauplan: siehe auch Abbildung Linder Seite 24 Sie bestehen aus Lipiden (Fette und fettähnliche Substanzen) und aus Proteinen. Die Lipide bestehen aus einem hydrophoben (= Wasser abstoßenden Ende) und einem hydrophilen (= Wasser anziehenden Teil). Dadurch bilden sie in wässrigem Milieu sofort eine Lipiddoppelschicht, wo die hydrophoben Anteile zueinander gerichtet sind. Proteine hydrophiler Teil der Lipidschicht hydrophober Teil der Lipidschicht Kohlenhydratketten Eine Membran ist keine starre Struktur. Die Proteine bewegen sich wie Eisberge innerhalb der Lipidschicht. Man spricht daher vom "Flüssig-Mosaik-Modell" der Membranen (siehe dazu auch Seite 25 Linder!) Innerhalb der Zelle grenzen Membranen Kompartimente ab (= verschiedene Reaktionsräume). So können verschiedene Stoffwechselvorgänge unabhängig voneinander zur gleichen Zeit ablaufen. Membranen gleichartiger Kompartimente können miteinander verschmelzen und so größere Räume bilden. Die Proteine regeln den Austausch zwischen den Kompartimenten, indem sie selektiv Stoffe durchlassen. Sie wirken also als Schranken oder Schleusen für bestimmte Stoffe. Sehr kleine Moleküle wie beispielsweise Sauerstoff können Membranen fast immer ungehindert passieren, größere Moleküle wie Zucker oder bestimmte Ionen aber nicht. Diese werden durch die so genannten Transportproteine in die jeweiligen Kompartimente durchgeschleust. Die aus der Zellmembran ragenden Kohlehydratketten stellen wichtige Kontakt- und Erkennungszonen dar. An ihnen erkennen Zellen einander ( besonders wichtig beim Immunsystem!). 2.1. SEKRETION UND ENDOZYTOSE Eine der wichtigsten Funktionen der Membranbläschen (Vesikel) ist der Materialtransport zur Plasmamembran und von ihr weg, also der Stoffaustausch zwischen dem Innenraum und der Umgebung einer Zelle. Zwischen verschiedenen Zellorganellen werden ständig Substanzen hin- und hertransportiert. Dieser Austausch erfolgt über kleine Membranvesikel, die sich von einer Membran abschnüren und mit einer anderen verschmelzen. So stülpen sich z. B. an der Zelloberfläche ständig Abschnitte der Plasmamembran ein; sie schnüren sich als Vesikel ab und befördern Material, das aus dem umgebenden Medium aufgenommen wurde, ins Zellinnere – ein Vorgang, den man als Endozytose bezeichnet. Auf diese Weise können sehr große Teilchen oder sogar ganze Zellen umschlossen werden. Auch den umgekehrten Vorgang, Sekretion oder Exozytose genannt, findet man bei vielen Zellen: Dabei verschmelzen Vesikel aus dem Zellinneren mit der Plasmamembran und schütten ihren Inhalt in die Umgebung aus. Dies geschieht auch beispielsweise zur Abwehr von Bakterien. Dabei werden Zellabfallstoffe bzw. toxische Substanzen an der Einbruchstelle ausgeschüttet, um Bakterien von weiterem Eindringen in die Zelle abzuhalten. WICHTIG!!!! Vergleiche und ergänze den Zettel mit Linder S. 24 und 25, sowie für Endo- und Exocytose S.36! Die Zelle : Bau und Funktion Puzzle Team C 3. ZELLORGANELLEN MIT DOPPELTER MEMBRAN Membranen umschließen verschiedene Reaktionsräume in denen unterschiedliche chemische Reaktionen zur gleichen Zeit erfolgen können. Diese Kompartimente bezeichnet man auch als Zellorganellen. 3.1. ZELLKERN Das auffälligste Organell der meisten Tier- und Pflanzenzellen ist der Zellkern. Er enthält die Erbinformation in Form von DNA (= Desoxyribonukleinsäure). Sie ist normalerweise in Form von Chromatin (= wirres Fadengerüst) im Zellkern enthalten. Bei der Zellteilung wird sie aufspiralisiert und es entstehen die Chromosomen. Die DNA enthält die Erbinformation, die alle Vorgänge des Stoffwechsels, des Wachstums und der Entwicklung steuert. Der Zellkern ist von einer zweischichtigen Membran umgeben; Löcher in dieser Hülle, Kernporen genannt, gestatten den Austausch zwischen dem Zellkern und den übrigen Teilen der Zelle. In einem besonderen Teil des Zellkernes, dem Nucleolus, werden RNA(= Ribonukleinsäure)- und proteinhaltige Teilchen zusammengesetzt, die dann durch die Kernporen ins Zytoplasma wandern und dort nach weiterer Abwandlung zu den Ribosomen werden. Auf diese Weise schickt der Zellkern Botenmoleküle ins Zytoplasma und steuert mit ihnen die Proteinsynthese, dh. es werden die Stoffe hergestellt, die in der Zelle benötigt werden. 3.2. MITOCHONDRIEN Die Mitochondrien sich in fast allen Eukaryontenzellen, besonders jedoch in Leberzellen. Im Elektronenmikroskop erkennt man ihre charakteristische Struktur: Jedes Mitochondrium ist ein meist wurstförmiges, mehrere Mikrometer langes Gebilde, das von zwei unterschiedlichen Membranen umschlossen ist. Die innere dieser beiden Hüllen ist stark gefaltet. Mitochondrien dienen der Energieerzeugung. Jede Zelle braucht Energie für Wachstum und Fortpflanzung, und diese Energie stammt zum größten Teil aus den Mitochondrien, in denen die letzten Stadien des Nährstoffabbaus stattfinden. Da bei diesem Vorgang Sauerstoff verbraucht und Kohlendioxid produziert wird, bezeichnet man ihn auch als Zellatmung. Ohne Mitochondrien könnten Tiere und Pilze den Sauerstoff nicht verwerten, um der Nahrung in vollem Umfang die für Wachstum und Vermehrung erforderliche Energie zu entziehen. Man nimmt an, dass Mitochondrien ursprünglich Bakterien waren, die sich im Verlauf der Evolution an das symbiontische Leben innerhalb der Zelle angepasst haben. 3.3. PLASTIDEN Diese kommen nur in pflanzlichen Zellen vor. Man unterscheidet die grünen Chloroplasten und die roten oder gelben Chromoplasten sowie Amyloplasten. Chloroplasten sind große, grüne Organellen, die man nur in den Zellen von Pflanzen und Algen findet, nicht aber bei Tieren oder Pilzen. Sie dienen in erster Linie der Fotosynthese, bei der aus Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe der Energie aus dem Sonnenlicht kleine, energiereiche, kohlenstoffhaltige Moleküle aufgebaut werden. Sie produzieren dabei Zucker und Stärke. Neben den beiden Membranhüllen besitzen die Chloroplasten in ihrem Inneren zahlreiche, lamellenartige flach gedrückte Membransäckchen wo die Fotosynthese stattfindet. Die roten oder gelben Chromoplasten färben Blüten, Früchte und Blätter. In den farblosen Amyloplasten wird Stärke als Energiereserve für die Pflanze gespeichert. Daher findet man Amyloplasten hauptsächlich in Speicherorganen der Pflanze wie z.B. in Wurzelknollen (Bsp. Kartoffel) WICHTIG!!!! ergänze und vergleiche den Zettel mit Linder Seite 26, 27 und 88! Die Zelle : Bau und Funktion Puzzle Team D 4. ZELLORGANELLEN MIT EINFACHER MEMBRAN 4.1. ER = ENDOPLASMATISCHES RETICULUM ist ein netzförmiges System aus Kanälchen und Säckchen, die das Zytoplasma durchziehen. Es ist das wichtigste Transportsystem innerhalb der Zelle. Im ER werden fast alle Organellenmembranen gebildet. Durch die Abschnürung von Vesikeln (=kleinen Bläschen) werden vor allem Proteine zu ihrem Bestimmungsort transportiert. Man unterscheidet glattes und raues endoplasmatisches Reticulum, dessen Membranen mit Ribosomen besetzt sind. An den Ribosomen findet die Proteinsynthese statt. 4.2. GOLGI-APPARAT UND DICTYOSOMEN Dictyosomen sind Stapel aus abgeflachten Membransäckchen. Ihre Gesamtheit bildet den Golgi-Apparat. Er nimmt die im endoplasmatischen Reticulum gebildeten Moleküle auf, verarbeitet sie weiter und dirigiert sie dann an verschiedene Stellen in der Zelle. In pflanzlichen Zellen werden hier auch die Bausteine der Zellwand gebildet. 4.3. LYSOSOMEN Sie sind die Verdauungsorganellen der Zelle. Ich ihnen befinden sich Verdauungsenzyme, mit deren Hilfe z.B Proteine oder aber auch veraltete Zellen abgebaut werden können. Wenn sich die Lysosomenmembran auflöst, werden diese Enzyme frei und die Zelle "verdaut" sich gewissermaßen selber. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Autolyse(=Selbstauflösung der Zelle). Die Lysosomen werden im Golgiapparat gebildet und von den Dictyosomen abgeschnürt. 4.4. MICROBODIES siehe Linder S 28 4.5. VAKUOLEN Vakuolen sind von einer einzelnen Membran umhüllte Räume in der Zelle, in denen sich überwiegend Wasser und verschiedene darin gelöste Salze und andere chemische Stoffe (beispielsweise Farbstoffe) befinden. In der Vakuole können auch Alkaloide, Öle oder überschüssige aufgenommene Mineralien abgelagert werden. Vakuolen sind also die wichtigsten Speicherorte in pflanzlichen Zellen. Daneben sind sie auch für die Stabilität verantwortlich, da sie durch ihre pralle Füllung der Zelle Festigkeit verleihen. In tierischen Zellen gibt es außer bei den Einzellern keine Vakuolen. 5. ZELLWAND Zellen sind von einer Zellwand umschlossen, die wie ein Korsett wirkt und hauptsächlich aus Cellulose besteht. Diese Zellwand darf nicht mit der Zellmembran verwechselt werden: Tierische Zellen sind nur von geschmeidigen, flexiblen Zellmembranen umschlossen, besitzen also keine Zellwand. Damit auch durch die Zellwand hindurch ein Stoffaustausch stattfinden kann sind die benachbarten Zellen gewöhnlich durch so genannte Plasmodesmen miteinander verbunden Dies sind Poren in der Zellwand, die von Kanälen der ER durchzogen sind und so das Zytoplasma benachbarter Zellen miteinander verbinden. 6. VERGLEICH PFLANZENZELLE UND TIERISCHE ZELLE siehe Linder S23 WICHTIG!!!!! ergänze und vergleiche den Zettel mit Linder Seite 30, 27-28!