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1. Psychosomatik
In der Zeit vom 28. August bis 18.10.2006 absolvierte ich mein
Pflichtpraktikum
an
der
Psychosomatik
in
der
Ruppiner
Klinik
in
Deutschland.
Während
dieser
Zeit
hatte
ich
die
Möglichkeit
in
diversen
therapeutischen Sitzungen teilzunehmen. Des Weiteren war ich dafür
zuständig, Patientendaten in Form von Fragebögen, biographischen und
sozialen Anamnesen und anderer Testverfahren zu sammeln. Ich durfte
an der Supervision der Ärzte und Psychotherapeuten teilnehmen, die
als Falldarstellungen gestaltet wurde. Außerdem fanden wöchentlich
der Journalclub sowie eine Supervision für die Praktikanten statt.
Auch stationsübergreifende Seminare für junge Ärzte und Psychologen
im Klinikum durfte ich besuchen. Des Weiteren war es mir möglich,
nach
an
psychosomatischen
Konsilen
im
St.
Josefs-Krankenhaus
in
Potsdam teilzunehmen.
2. Geschichte der Ruppiner Kliniken GmbH
1893
Neubau
der
„Landes-Irrenanstalt“
in
Neuruppin,
1897
Einzug der ersten 1000 Patienten
1906
Errichtung des Labors des späteren Zentralinstitutes für
alle Anstalten Brandenburg; neue Werkstätten, wie z.B.
Tischlerei und Glaserei, wurden eingerichtet
1918
Bau eines modernen Operationssaales
2.WK
psychisch
Deutschland
evakuierten
Kranke
wurden
verteilt,
um
in
andere
Häuser
Unterbringung
Krankenhäuser,
des
der
in
aus
ganz
Berlin
Hilfskrankenhauses
Neuruppin und des Reservelazaretts 102 zu gewährleisten;
Errichtung sechs neuer Häuser
1945
in
freie
Häuser
der
Anstalt
zogen
das
damalige
Kreiskrankenhaus Neuruppin, die Landestuberkulose-Klinik
und die Orthopädische Landesklinik des Landes Brandenburg
1958
Umbenennung
der
Landesanstalt
in
„Krankenhaus
für
Neurologie und Psychiatrie Neuruppin“ und Eröffnung der
Neurologischen Station
1
1963
„Rodewischer
Thesen“
der
psychiatrischen
Therapie,
die
die Einheit von medikamentösen Behandlungsverfahren und
aktiver
Soziotherapie
äußerlichen
postulierten,
Veränderungen
auf
dem
führten
auch
zu
Krankenhausgelände:
Fenstergitter und Zäune wurden entfernt und großzügige
Grünanlagen geschaffen
1993
Umwandlung
zur
Ruppiner
Kliniken
GmbH
des
Landkreises
Ostprignitz-Ruppin
2000
Inbetriebnahme
der
beiden
Bettenabteilungen
der
psychiatrischen Kliniken
2001
Einweihung der psychiatrischen Tagesklinik
Juli 2003
Angebot einer ambulanten psychosomatischen Gruppe
Sep. 2004
Eröffnung der psychosomatischen Abteilung


3. Vorstellung des Fachbereichs Psychosomatik
Seit
2003
Patienten
besteht
ambulant
Psychosomatik
zu
an
den
Ruppiner
und
stationär
untersuchen
und
im
zu
Kliniken
Rahmen
die
Möglichkeit,
einer
integrierten
behandeln.
Dabei
werden
Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern sowohl im Hinblick
auf ihre körperlichen als auch seelischen Krankheitsaspekte einer
umfassenden
medizinischen
und
psychologischen
Diagnostik
und
Therapie unterzogen.
Neben
körperlichen
Untersuchungen
und
Behandlungen
wird
in
der
Psychosomatik großer Wert auf die Erfassung der Lebensgeschichte und
des Krankheitsverlaufs gelegt. Zur Sprache kommen dabei die Haltung
des Patienten zu seiner Krankheit sowie die familiären, sozialen und
individuellen Bedingungen der Krankheitsentstehung und –entwicklung.
Ein
stationärer
diagnostischer
Aufenthalt
dauert
etwa
10
bis
14
Tage. An dessen Ende stehen ein individueller Behandlungsplan und
konkrete Empfehlungen für das weitere Vorgehen.
Daran kann sich ein etwa vierwöchiger therapeutischer Aufenthalt
anschließen,
bei
dem
der
Behandlungsplan
umgesetzt
wird.
2
Niedergelassen Ärzte und Psychotherapeuten übernehmen bei Bedarf im
Anschluss daran die weitere Behandlung.
Diagnostik
und
Therapie
im
Fachbereich
Psychosomatik
umfassen
obligatorisch physikalische und Bewegungstherapien, Kreativtherapien
(Kunsttherapie, Musiktherapie), „Planten und Blomen“, psychologische
Einzel-
und
Kleingruppengespräche
und
Bibliotherapie.
Bei
Essstörungen erfolgt die Teilnahme an der verhaltenstherapeutisch
arbeitenden Essgruppe. Ambulant werden Gesprächsgruppen angeboten.
4. Diagnostische Verfahren bei der Aufnahme
Innerhalb der ersten Tage wird mit dem Patienten eine Reihe von
Testverfahren durchgeführt, welche bei der Diagnose helfen sollen.
Einige dieser Fragebögen muss er im einwöchigen Modus wiederholen.
Fast
alle
dieser
Fragebögen
werden
mit
Hilfe
des
Psions,
einem
kleinen Taschencomputer, vom Patienten selbst beantwortet. Auch die
biographische Anamnese soll der Patient selbständig ausfüllen. Der
RepGrid
Damit
wird
wird
von
die
den
Praktikanten
Diagnostik
sowohl
oder
im
Psychologen
quantitativen
aufgenommen.
als
auch
im
qualitativen Bereich abgedeckt. Im Folgenden wird nun eine kleine
Auswahl dieser Verfahren vorgestellt.
4.1 „Perceived Stress Questionnaire“
Der PSQ ist ein Instrument zur Erfassung der aktuellen subjektiv
wahrgenommenen und erlebten Belastung. In diesem Verfahren spiegeln
sich
Stresskonzepte
wider,
die
die
Objektivierbarkeit
und
Allgemeingültigkeit äußerer Stressfaktoren in Frage stellen und die
subjektive
Wahrnehmung,
die
Bewertung
und
Weiterverarbeitung
von
Stressoren durch das Individuum in den Vordergrund rücken (Fliege,
Rose, Arck, Levenstein, Klapp, 2001).
Die Ergebnisse des Patienten kann man dann mit der Referenzgruppe
für psychosomatische Patienten abgleichen. Der Vergleich wird anhand
3
von
vier
Skalen
durchgeführt:
Sorgen,
Anspannung,
Freude
und
Anforderung.
4.2 Gießen Test
Der
Giessen-Test
Probanden
Real-
ist
Gelegenheit
und
Idealbild
ein
Selbstbeurteilungsverfahren,
gibt,
sich
selbst
einzuschätzen.
Er
und
jemand
besteht
das
dem
anderen
nach
aus
40
bipolar
formulierten Feststellungen (z.B.: „Ich habe den Eindruck, ich bin
eher geduldig . . . ungeduldig“), die auf einer siebenstufigen Skala
nach ihrem Zutreffen beurteilt werden sollen. Die Antworten werden
über
6
Skalen
erfasst
(Soziale
Resonanz,
Dominanz,
Kontrolle,
Grundstimmung, Durchlässigkeit, Soziale Potenz); zwei Kontrollskalen
geben
Hinweise
auf
weitere
Interpretationsmöglichkeiten.
Die
Skalenwerte können auf ein Profilblatt übertragen werden, was z.B.
den
Vergleich
seiner
Werte
von
Real-
über
und
Idealbild
verschiedene
bei
einem
Probanden
Erhebungszeitpunkte
oder
erheblich
erleichtert (Testzentrale).
4.3 Das Narzissmusinventar
Das NI wurde unter Berücksichtigung neuerer narzissmustheoretischer
Vorstellungen entwickelt. Es erfasst verschiedene theoretisch und
klinisch
relevante
narzisstischen
Selbstbeobachtung
Aspekte
der
Organisation
Persönlichkeitssystems,
zugänglich
sind.
Die
und
Regulation
des
diese
der
soweit
163
Items
des
Inventars
lassen sich zu 18 Skalen zusammenfassen, die faktorenanalytisch vier
Bereichen
zugeordnet
sind
(Bedrohtes
Selbst;
„Klassisch“
narzisstisches Selbst; Ideal-Selbst; Hypochondrisches Selbst). Die
einzelnen Skalen sind inhaltlich relativ homogen und prägnant. Sie
können zusätzlich als Ratingmerkmale verwendet werden, um klinische
Beobachtungen,
Interviewbefunde
usw.
systematisch
und
nach
einheitlichen Gesichtspunkten zu dokumentieren (Testzentrale).
4
4.4 Berliner Stimmungsfragebogen
Anhand des Fragebogens sollen durch Selbstbeobachtung die Stimmungen
des Patienten gemessen werden. Die Antworten des Patienten werden
über
vier
Skalen
ängstliche
erfasst:
Depression.
gehobene
Die
Stimmung,
Ergebnisse
Engagement,
können
dann
Ärger,
mit
einer
Stichprobe psychosomatischer Patienten verglichen werden.
4.5 Repertory Grid Technik
Unter
der
Bezeichnung
Repertory
Grid
Technik
werden
Verfahren
zusammengefasst, mit denen individuelle Dimensionen des subjektiven
Erfahrens und Erlebens erfasst werden. Vom Probanden werden zu einem
bestimmten
Inhaltsbereich
(hier:
bedeutende
Personen
im
Leben)
assoziativ Begriffe (z.B. Charaktereigenschaften) generiert, die in
ihrer
Beziehung
produzierten
untereinander
Inhaltselemente
sowie
bzgl.
untersucht
Art
und
und
in
Struktur
einfacher
der
Form
dargestellt werden können (Testzentrale). Durch die Betrachtung der
Distanzengröße
zwischen
zwei
Elementen
in
der
Graphik
können
Aussagen über intra- und interpersonale Beziehungen einer Person
gemacht
werden.
So
kann
man
zum
Beispiel
eine
kleine
Distanz
zwischen den beiden Elementen Selbst und Idealbild als Hinweis auf
ein
hohes
Selbstwertgefühl
oder
eine
positive
Selbstwahrnehmung
deuten. Auch ermöglichen die Betrachtung der Distanzen zwischen den
Selbstelementen und den Primärobjekten (Vater, Mutter) interessante
Einblicke in Schlüsselbeziehungen.
4.6 Beispiele für weitere angewandte Verfahren
Das Beschwerde-Inventar erlaubt Aussagen zu Beschwerden im Herz,
Oberbauch und Gliedern sowie zur Erschöpfung. Auch hier kann der
Patient wieder in Bezug zu einer psychosomatischen Vergleichsgruppe
gesetzt werden.
Der Gesundheitsfragebogen für Patienten PHQ erlaubt den Vergleich
der
Depressivität
des
Patienten
zu
den
drei
Normstichproben
der
5
Allgemeinbevölkerung, ambulanter internistischer Patienten ohne und
mit moderater Depression.
Mit Hilfe des ACSA können Aussagen über die aktuelle Lebensqualität
des
Patienten
getroffen
werden.
Die
gesundheitsbezogene
Lebensqualität wird mit Hilfe des SF 8 im spezifischen noch einmal
festgehalten. Auch hier kann der Patient mit Normstichproben der
Allgemeinbevölkerung
und
psychosomatischen
Patienten
bei
der
Aufnahme verglichen werden.
5. Therapien
Wie oben bereits aufgeführt, wird den psychosomatischen Patienten
eine
Vielzahl
an
Therapien
angeboten.
Im
Folgenden
werden
nun
innerpsychischen
und
einzelne beschrieben.
5.1 Einzelgespräche
In
Einzelgesprächen
sozialen
werden
Belastungsfaktoren
die
relevanten
herausgearbeitet
und
die
vorhandenen
Bewältigungsressourcen unterstützt. Hierzu wird jedem Patienten ein
Bezugtherapeut zur Verfügung gestellt, den er zweimal die Woche je
100
Minuten
sprechen
darf.
Die
Therapeuten
im
Klinikum
arbeiten
sowohl verhaltenstherapeutisch als auch tiefenpsychologisch.
5.2
In
Gruppentherapie
Kleingruppengesprächen
vertiefen
Patienten
zwischenmenschliche
und soziale Fertigkeiten, die es ihnen ermöglichen, im Alltag besser
mit ihrer Erkrankung zu leben und umzugehen. Die Patienten erzählen
von
diversen
Erlebnissen
und
beraten
sich
gegenseitig.
Dadurch
sollen sie merken, dass sie mit ihrem Problem nicht allein sind. Die
Gesprächsrunde wird therapeutisch geleitet und begleitet.
6
5.1 Poesie- und Bibliotherapie
PoesieMedium
und
Bibliotherapie
Sprache
Wachstums
in
Prozesse
Gang
ist
eine
seelischer
gesetzt
und
Methode,
mit
Integration
unterstützt
der
und
werden
durch
das
persönlichen
können.
Dabei
vermitteln das Lesen von Dichtung und Literatur (Bibliotherapie) und
das
Schreiben
eigener
Texte
(Poesietherapie)
Einsichten
in
Lebenszusammenhänge und stellen Hilfen zur Bewältigung persönlicher
Probleme und zur Verarbeitung von Lebenskrisen bereit.
5.2 Musiktherapie
Musiktherapie richtet sich vor allem an Menschen (Erwachsene, Kinder
und Jugendliche) mit psychosomatischen Erkrankungen, Konzentrations,
Kommunikations-
Hyperaktivität,
Zeit
und
akuten
Lernstörungen,
Krisen,
(Persönlichkeitsstörungen
Verhaltensauffälligkeiten,
Störungen
und
aus
der
vorsprachlichen
Kontaktstörungen),
Formen
von
Sprachlosigkeit und geistiger oder körperlicher Behinderung (z.B.
Autismus).
Durch das frei improvisierte, musikalische Spiel werden Stimmungen
und Gefühle der Klienten hörbar. Mit Hilfe der Musik erfährt der
Klient etwas über sich selbst und kann gemeinsam mit dem Therapeuten
neue Wege zu einer besseren Krankheitsbewältigung beschreiten.
Ebenso können motorisch eingeschränkte Klienten angeregt werden mit
Instrumenten umzugehen und nicht bekannte motorische Fertigkeiten
entwickeln. Auf Grund des einfach zu spielenden Instrumentariums
eignet
sich
Musiktherapie
für
jeden
Menschen.
Es
sind
keine
musikalischen Vorkenntnisse erforderlich (www.musik-therapie.info)
5.3 Kunsttherapie
In
der
Kunsttherapie
werden
künstlerisches
Material,
Bilder
und
Skulpturen für den künstlerischen Prozess eingesetzt, um Patienten /
Klienten Ausdruck für Erfahrungen, Gedanken, Gefühle und Phantasien
7
zu ermöglichen. In der Anwendung dieser künstlerischen Prozesse und
Produkte
wird
dem
Patienten
geholfen,
seine
bisher
verborgenen
Gefühle, Wünsche, Erinnerungen und Probleme wahrzunehmen, aber auch
eigene Fähigkeiten zu erkennen. Damit kann sie helfen sich selbst
besser
zu
verstehen.
Sie
kann
ebenso
als
Experimentierfeld
für
Neues, bisher nie Gewagtes genutzt werden. Ein Bild kann verändert,
übermalt oder neue Entwürfe können erprobt werden. Analog werden
somit Möglichkeiten eröffnet neue Entwürfe für das persönliche Leben
im sicheren Rahmen der Kunst und des künstlerischen Schaffens und
der therapeutischen Beziehung zu entwickeln.
Um von der Kunsttherapie profitieren zu können, braucht man keine
künstlerische Begabung mitzubringen.
Der
Kunsttherapeut
nutzt
seine
Kenntnisse
aus
den
Bereichen
der
Psychotherapie, Kunst, Pädagogik, Psychologie und Medizin, um die
künstlerischen
Persönlichkeit
Produktionen
der
Patienten
und
zu
Prozesse
setzen
und
in
Beziehung
sein
zur
therapeutisches
Handeln entsprechend auszurichten (www.kunsttherapie-berlin.de).
5.4 Autogenes Training
AT ist eines der bekanntesten Entspannungsverfahren.
Es wurde von dem Nervenarzt Johannes H. Schultz entwickelt. Wenn das
Autogene Training erfolgreich angewendet wird, gelangen die Anwender
in eine tiefe Entspannung im gesamten Körper. Das Autogene Training
wird in verschiedenen Stufen erlernt (www.stresstipp.de).
Dabei werden den Anwendern nach und nach Formeln beigebracht, mit
deren
Hilfe
sie
allein
über
ihre
Vorstellungskraft
einen
Entspannungszustand in bestimmten Körperregionen hervorrufen können.
Das autogene Training können bereits Kinder erlernen.
Es gibt jedoch immer Menschen, denen es schwer fällt, allein über
ihre Vorstellungskraft Entspannung zu erleben, wie beim Autogenen
Training.
Diese
Menschen
sollten
zunächst
einmal
mit
der
Progressiven Muskelentspannung beginnen.
8
5.5 Progressive Muskelentspannung
Die
Entspannung
durch
progressive
Relaxation
geht
auf
Edmund
Jacobson zurück der um 1928 diese Entspannungsmethode entwickelte.
Dabei
werden
verschiedene
Muskelgruppen
gezielt
angespannt
und
wieder entspannt.
6. Kritische Einschätzung
Alles in allem waren die 8 Wochen ausreichend, um in jedem Gebiet
Einblicke zu bekommen.
Als
positiv
erlebte
ich
die
Tatsache,
dass
jeder
Praktikant
Bezugspatienten bekam, um die er sich intensiver kümmern konnte und
mit welchem er auch Testverfahren durchführen durfte. Hier konnte
ich sehen, wie Patienten auf mich reagieren und ich auch auf sie.
Durch die Einblicke in die Patientenakten und die Möglichkeit sich
bei
den
Ärzten
und
Therapeuten
über
das
Krankheitsbild
und
die
Behandlung des Patienten zu erkundigen, ohne sich als Störfaktor zu
fühlen, konnte man viel von den Patienten erfahren. Somit half mir
dieses
Praktikum
auch,
einen
kleinen
Rundumblick
auf
der
Psychosomatischen Station zu bekommen.
Ich
durfte
weiterhin
Einzeltherapien
bekam
ich
alle
durfte
ebenfalls
ich
Therapien
aus
Einblicke
besuchen.
verständlichen
in
die
Lediglich
Gründen
Arbeit
der
in
nicht.
Kunst-
die
So
und
Musiktherapeuten. Bei der Kunsttherapie war es auch gestattet, die
Rolle
des
Beobachters
zu
verlassen
und
mitzumachen.
Die
Gruppentherapie fand ich besonders interessant. Ich hatte zwar schon
in anderen Praktika Erkenntnisse sammeln können, bin aber hier zum
ersten Mal an eine Therapeutin geraten, deren Art, mit Patienten zu
arbeiten,
mir
nicht
suspekt
war.
Hier
konnte
ich
allein
durch
Beobachtung viel für mich mitnehmen.
Da die Therapeutin, die für die Entspannungsübungen zuständig war,
im Urlaub war, hatten wir Praktikanten ebenfalls die Möglichkeit,
die Entspannungsübungen durchzuführen und zu sehen, wie auch hier
die Patienten reagierten. Für mich war das eine gute Weiterleitung
9
der
im
letzten
Semester
gewonnenen
Einführung
in
die
Entspannungsverfahren.
Die Essgruppe wurde ebenfalls von uns Praktikanten geleitet. Hier
war
es
unsere
Aufgabe,
die
Patienten
mit
Essstörungen
(adipöser
sowie bulimischer Art) zur Unterhaltung anzuregen und somit den für
sie meist unangenehmen Umgang mit Essen erträglicher zu gestalten.
Die
verhaltentherapeutische
unangenehm,
da
ich
Maßnahme
während
des
fand
Essens
ich
persönlich
noch
nie
der
eher
beste
Gesprächspartner war und gerade das Frühstück immer sehr schweigsam
zu mir nehme. Den Patienten selbst, ging es anfangs auch immer so,
aber zum Ende ihres Aufenthalts fanden sie die Einrichtung dieser
Gruppe recht sinnvoll für sich selbst.
Sehr
gut
gefallen
Journalclub
haben
stellte
mir
die
jeder
Mitarbeiter
Errungenschaften,
Überlegungen
Psychologie
So
vor.
Arbeitsweise
der
dienstägigen
oder
erfuhr
ich
Schmerztherapeutin
im
Theorien
zum
Besprechungen.
Wechsel
der
Beispiel
und
neue
Medizin
mehr
diverse
Im
oder
über
die
psychologische
Theorien. Einmal im Monat findet auch klinikübergreifend ein Vortrag
für Medizinstudenten, junge Ärzte, Psychologen und psychologische
Praktikanten statt. Hier konnte ich mehr über das Krankheitsbild
Kopfschmerz erfahren. Die medizinischen Einblicke fand ich immer
sehr interessant. Auch die beiden Supervisionen, die erstere für die
Mitarbeiter in Form von Fallvorstellungen und die zweite für uns
Praktikanten fand ich sehr interessant. Der Chefarzt der Station
Prof.
Dr.
Dr.
Danzer
konnte
komplizierte
Sachverhalte
wunderbar
erklären, so dass ich auch da wieder viel für mich gewinnen konnte.
An mehreren Donnerstagen durfte ich in St. Josefs-Krankenhaus nach
Potsdam
fahren,
teilzunehmen.
Patienten,
Diese
die
psychische
um
auf
da
führte
an
den
Herr
anderen
psychosomatischen
Danzer
Stationen
Krankheitshintergründe
durch.
lagen,
Hier
bei
vermutet
Konsilen
erklärten
welchen
aber
wurden
ihr
Krankheitsbild, ihre Lebens- und Leidensgeschichte. Zusammen mit dem
Patienten und mit uns anwesenden Praktikanten wurde dann überlegt,
was der Patient in seiner Lage am besten für sich machen könnte.
Danach
hatten
wir
die
Aufgabe,
aus
dem
waren
wir
gehörten
Arztbriefe
zu
verfassen.
Am
offiziellen
beteiligt.
Hier
Schriftverkehr
durften
wir
die
Praktikanten
soziale
Anamnese
ebenfalls
unserer
10
Bezugpatienten verfassen. Solche Art von Aufgaben finde ich sehr
wichtig,
da
auch
später
im
Berufleben
ein
Großteil
der
Arbeit
schriftlich stattfinden wird.
Was
gar
nicht
hilfreich
war,
war
die
Tatsache,
dass
wir
zwischenzeitlich bis zu sieben Praktikanten waren. Dadurch war an
einigen Tagen nicht sonderlich viel zu tun, da dann jeder nur zwei
Patienten umsorgen durfte. Auch war es immer sehr schwer, an die
Patienten ranzukommen, da es natürlich wichtiger war, dass sie an
den Therapien teilnahmen. Das war auch der Grund, weshalb man häufig
Überstunden machen musste, da viele Aufgaben erst nach Therapieende
um 16.00 Uhr getan werden konnten. Auch dann musste man noch viel
diplomatisches Geschick aufbringen, da die meisten Patienten am Ende
eines sehr ausgefüllten Tages erschöpft waren und sich einfach nur
ausruhen wollten. Für die vielen Überstunden gab es aber Ausgleich
in Form eines freien Tages.
Alles
in
allem
ist
die
Psychosomatische
Station
des
Ruppiner
Klinikums ein Ort in dem es sich wirklich empfiehlt, ein Praktikum
zu machen.
7. Literatur
Fliege,
H.,
Validierung
deutschen
Rose,
des
M.,
Arck,
„Perceived
Stichprobe.
P.,
Stress
(2001).
Levenstein,
S.,
Questionnaire“
Diagnostica,
47,
Klapp,
(PSQ)
Heft
3,
an
B.F.:
einer
142-152,
Hogrefe-Verlag: Göttingen.
Hofmann, J.: Quantitative Beurteilung von RepGrid – Parametern und
die
individualdiagnostische
Einordnung
von
Befunden.
Abt.
für
Psychosomatische Medizin, UKRV-Berlin
www.kunsttherapie-berlin.de/kolleg2.htm
www.musik-therapie.info/html/infos.html
www.stresstipp.de/autogenes_training.php
http://www.testzentrale.de/?mod=detail&id=267
http://www.testzentrale.de/?mod=detail&id=297
11
http://www.testzentrale.de/?mod=detail&id=306
http://72.14.221.104/search?q=cache:JCXBybbU4P0J:edoc.huberlin.de/dissertationen/medizin/cotta-livia/HTML/cottach4.html+%22Berliner+Stimmungsfragebogen%22&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=1
&ie=UTF-8
12
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Des Weiteren hatte ich die Möglichkeit, in der Zeit vom 25.01.2006 –
30.11.2006,
an
der
Kinder-
und
Jugendpsychiatrie
Erfahrungen
zu
sammeln. Ermöglicht hat mir dies der Chefarzt der Psychosomatik,
Herr Prof. Dr. Dr. Danzer.
An der Kinderpsychiatrie werden Kinder zwischen 4 und 12 Jahren für
einen Zeitraum von 8 Wochen aufgenommen. Im Vordergrund dieser 8
Wochen stehen Diagnostik und Therapie des gesamten Spektrums kinderund jugendpsychiatrischer Störungen.
In der Institutsambulanz werden Patienten bis zum 18. Lebensjahr, in
Einzelfällen auch darüber bis zum 25. Lebensjahr auf Überweisung von
niedergelassenen
Ärztinnen
und
Ärzten
diagnostiziert
und
komplextherapeutisch behandelt.
Stationen
und
Institutsambulanz
Konzepten,
wobei
Diagnostik
und
die
Schwerpunkte
systemischer,
arbeiten
bei
Verhaltens-
nach
einer
und
systemischen
mehrdimensionalen
tiefenpsychologisch
fundierter Therapie liegen.
1.)
-
Meine Tätigkeitsbereiche:
das Kennenlernen der spezifischen stationären Strukturen und
der einzelnen Patienten
-
die Einsicht in die Grundlagen der Anamneseerhebungen und der
Diagnostik der kinder- und jugendpsychiatrischen Störungen
-
die Teilnahme an Erstkontakten (in der Ambulanz)
-
Vorschaltgespräche in der Ambulanz
-
Stationäre Aufnahme- und Entlassungsgespräche
-
Elterngespräche, Lehrerkonsultationen
-
Einzeltherapiesitzungen
Ausserdem
konnte
therapeutischen
ich
im
stationären
Patientengruppen
Rahmen
und
an
Visiten,
Therapeuten-
und
Teambesprechungen teilnehmen.
Ich
durfte
Untersuchungen
unter
entsprechender
(Leistung,
Anleitung
Intelligenz,
testpsychologische
Persönlichkeit),
13
Verhaltensbeobachtungen, Patientengespräche, Unterrichtsbegleitungen
und Einzelbetreuungen von klinisch auffälligen PatientenInnen unter
diagnostischen
und
therapeutischen
Gesichtspunkten
selbständig
durchführen.
Zudem
hatte
ich
stattfindenden
die
Möglichkeit
Akademiker
an
Konferenzen
den
sowie
mehrfach
an
den
wöchentlich
wöchentlichen
akademischen Weiterbildungen der Klinik für KJPP teilzunehmen.
Während dieser Zeit hatte ich die Gelegenheit, Einblicke in alle
geschilderten Arbeitsbereiche einer diagnostisch und therapeutisch
tätigen klinischen Psychologin zu verschaffen. Durch die Mitarbeit
lernte
ich
den
Alltagssituationen
erwarb
ich
mir
Umgang
und
den
standardisierte
weitgehende
Behandlungskonzepte
mit
und
Patienten,
Abläufe
Kenntnisse
über
Verläufe
stationäre
kennen.
die
Ausserdem
verschiedenen
sowie
über
die
Kooperationsmöglichkeiten der verschiedenen Berufsgruppen.
2.)Behandlungsschwerpunkte
-Psychische
Probleme
nach
akuten
Belastungen
und
unverarbeiteten
Erlebnissen wie Scheidung, Tod einer Bezugsperson, Gewalt, Streit,
sexuellem Missbrauch und Misshandlung
- Selbstverletzendes Verhalten
- Leistungsversagen und Verhaltensprobleme in der Schule
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme
- Depressive, impulsive und aggressive Verhaltensweisen sowie Ängste
- Auffälligkeiten des Sozialverhaltens
- Essstörungen
- Schlafstörungen
- Ausscheidungsstörungen (Einnässen, Einkoten)
- Pubertätskrisen und Probleme in der sexuellen Entwicklung
- Suchtverhalten
- Suizidalität
- Schizophrenie und andere Psychosen
- Dissozialität und beginnende Persönlichkeitsstörung
- Ausnahmezustände bei geistiger Behinderung
- Wesensveränderungen bei Epilepsie, Tumoren, SHT, Infektionen,
14
- Störungen der motorischen Entwicklung ( Tics, hyperkinetisches
Syndrom)
- Störungen der sprachlichen Entwicklung ( Stottern etc.)
- Störungen sexuellen Verhaltens oder sexueller Identität
- tiefgreifende Entwicklungsstörungen ( u.a. Autismus)
3.) Vorstellung der Therapieangebote
3.1.Ergotherapie
Ergotherapie in der Psychiatrie bietet Menschen aller Altersstufen –
die
zum
Beispiel
neurotischen
unter
oder
Suchterkrankungen,
psychosomatischen
psychotischen
Störungen
Erleben,
leiden
–
die
Möglichkeit, ihre eigenen – kreativen – Potenziale zu entdecken und
durch die Erkrankung verlorengegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen.
Die grundsätzlichen Ziele der Ergotherapie in der Psychiatrie sind
die
Entwicklung,
Verbesserung
Grundleistungsfunktionen
Ausdauer,
wie
Flexibilität
Tagesstrukturierung.
und
Antrieb,
und
Erhalte
von
Motivation,
Kompetenzen
Realitätsbezogenheit
von
Selbst-
psychischer
und
und
Stabilität
in
Körperwahrnehmung
Situationsgerechtem
sozioemotionalen
psychischen
Belastbarkeit,
Selbständigkeit
Ausserdem
Wahrnehmungsverarbeitung,
Funktionen,
der
und
Verhalten,
Interaktionsfähigkeit,
Fremdwahrnehmung,
und
der
von
Kognitiven
Selbstvertrauen,
Eigenständiger Lebensführung und Grundarbeitsfähigkeit.
Im Wesentlichen sind 3 Therapiemethoden von Bedeutung:
1.) kompetenzzentrierte Methode
2.) ausdruckszentrierte Methode
3.) Interaktionelle Methode
ad1)
-
Einsatz ausgewählter handwerklicher Techniken
-
Übungen aus dem lebenspraktischen- und Freizeitbereich
-
Erwerb verloren gegangener oder nicht vorhandener Fähigkeit
-
Training von Fertigkeiten
15
ad2)
-
Verwendung
Form
von
als
Therapiemitteln
in
Ausdrucksmittel,
kreativ
Mittel
–
gestalterischer
zur
Darstellung,
Kommunikationsmittel
-
Themen frei und gefühlsbetont ermöglichen Personennähe
-
Therapiemittel: Musik, Materialien
ad3)
Gruppendynamischer
Miteinander
in
der
Prozess
(
Gruppe).
Auseinandersetzung
Die
Teilnehmer
in
der
können
Gruppe,
verschiedene
Positionen innerhalb der Gruppe einnehmen.
Was auch sehr oft angewendet wird ist die sogenannte „Sensorische
Integrationstherapie“.
Sinnesinformationen,
Deutung
im
Gehirn
Dies
ihre
zum
sind
Weiterleitung
die
im
Handlungsgebrauch.
Aufnahme
Nervensystem
Dieser
und
von
ihre
Wachstumsvorgang
beginnt lange vor der Geburt, ist im frühen Kindesalter besonders
rasch, setzt sich aber lebenslang fort. Er ist die Grundlage von
Bewegung,
Sprache
und
Lernen
und
der
Schlüssel
zu
sinnvoller
Handlung. Dieser Prozess der sensorischen Integration kann gestört
sein.
Das
äußert
sich
sehr
verschieden
und
zeigt
dann
die
unterschiedlichsten Probleme.
Anzeichen hierfür können sein:
-
Entwicklungsverzögerung
-
Entwicklungsdiskrepanz
-
Verzögerte Sprachentwicklung
-
Aufmerksamkeitsdefizite
-
Handlungsungeschicklichkeit
-
Lernprobleme
-
Hyperaktivität
-
Psychosomatische Probleme
-
Kommunikationsprobleme
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Die Sensorische Integrationstherapie beinhaltet folgendes:
-
eine genaue Beobachtung der Sinnesaufnahme und einen Befund der
Hyper- und Hyposensibilität
-
eine differenzierte Diagnostik der Sinnesverarbeitung
-
den
gezielten
Einsatz
von
Handlungs-
und
Bewegungsangeboten
durch spezielle Geräte ( zum Beispiel durch besondere Schaukel)
oder bestimmte Materialien, die auf die besonderen Bedürfnisse
der Kinder abgestimmt sind. Damit werden die Basissinne zur
Verbesserung der Wahrnehmungsverarbeitung angesprochen.
3.2. Psychomotorische Förderung
Die bewegungstherapeutische und motopädagogische Behandlung bezieht
sich
auf
Behandlung
motorische
zielt
Entwicklung
darauf
psychomotorischen
und
ab,
die
und
Bewegungswahrnehmung.
gestörten
sensomotorischen
wahrnehmungsbezogenen
(zum
Die
und
Beispiel
Körperwahrnehmung bei Anorexia nervosa) Funktionen zu verbessern, um
somit ein angemessenes Leistungs-, Bewegungs- und sozial-emotionales
Verhalten zu fördern.
Die Bewegungstherapie beinhaltet:
-
Förderung der Körperbeherrschung in der Grob- und Feinmotorik
-
Schulung der Körperwahrnehmung
-
Psychomotorische Übungen in der Gruppe zur Erfahrung von Spiel
und Spielfreude und Spielgemeinschaft; Tanz
-
Durchführung von Entspannungstechniken
-
Übungen zur Bewegungsplanung; Kraftdosierung, Handlungsplanung
3.3. Physiotherapie – Vojta-Therapie
Die Vojta-Therapie ist eine neurophysiologische physiotherapeutische
Behandlungstechnik,
die
„angeborene
Bewegungsmuster“
versucht
zu
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aktivieren und zu koordinieren. Dazu übt die Therapeutin in Rücken-,
Bauch oder Seitlage einen gezielten Druck auf bestimmte Körperzonen
aus. Die Eltern lernen individuell ihr Kind zu behandeln.
Der Reiz, der therapeutisch beim Patienten gesetzt wird, führt zu
Bewegungskomplexen, in denen Bausteine der menschlichen Fortbewegung
enthalten sind wie zum Beispiel stützen, greifen, sich aufrichten.
Anwendungsgebiete:
-
Bewegungsstörungen
-
Zerebralen Dysfunktionen
-
Peripheren Paresen
-
Muskelerkrankungen
-
Atemwegserkrankungen
-
Orthopädischen Erkrankungen
-
Asymmetriestörungen
Ich habe jetzt nur mal die wichtigsten Therapien, die neben der
Psychotherapie angewendet werden, beschrieben.
Resümee:
In dieser kurzen Zeit konnte ich sehr viel lernen, durfte sehr
selbständig arbeiten und hatte trotzdem immer die Möglichkeit mich
mit
den
dort
zuständigen
Psychologen
bzw.
Psychotherapeuten
auszutauschen. Aus diesem Grund kann ich jedem ein Praktikum in
dieser Klinik nur weiter empfehlen.
Durch dieses Praktikum ist mir bewusst geworden, dass der Bereich
der Kinder- und Jugendpsychiatrie den Wunschvorstellungen für meine
weitere berufliche Zukunft entspricht.
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