Tutorium Psychosomatik 2016 - Dr. Wolfgang Ruf

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TutoriumPsychosomatik
am14.und17.November2016jeweilsum13:30Uhr
DualeHochschuleVillingen-Schwenningen
AusbildungsbereichSOZIALWESEN
IV.Quartal2016
VorlesungPsychosomatikDr.WolfgangRuf-Ballauf
Inhalt
1. InhaltlicheSchwerpunkte
2. Klausurvorbereitung
3. Übungsaufgaben
1. InhaltlicheSchwerunkte
ImFolgendenwirdderInhaltderVorlesungPsychosomatikineinerÜbersichtdargestellt,die
SchwerpunkterelevantenWissensenthältunddieseSchwerpunkteinBezugaufdie
Präsentationsfolienerläutert.Fernerwerden,bezogenaufdieseSchwerpunkte,dieentsprechenden
StellenimVorlesungsskriptangegeben.
AlsLernstrategiewirdempfohlen:
o DasVorlesungsskriptinGänzedurchzulesen,ohnejedochbesonderelerntechnische
Hilfsmittelanzuwenden
o DieSchwerpunktthemenmit(individuellen)Lerntechnikenzubearbeiten,insbesondere
º DieinderuntenstehendenTabelleaufgeführtenThemenzulernen
º Empfehlung:DiekorrespondierendenSkriptseiten(nochmals)durchzulesen
º Schwerpunktthema
BetrachtungsebeneninderPsychosomatik(bio-psycho-sozialesModell)
Psycho<->SomatischeWechselwirkungen(mitBeispielen)
PsychosomatischeSymptombildung:
- BedeutungpsychosomatischerSymptome
- AuslösesituationenvonSymptombildung
PsychosomatischeModelle–wasisteinsubjektivesModell?
PsychosomatischeModelle–warumModelle,Sinn,Begründungen?
„Schwachstellen“-Konzept
Konfliktmodell(äußerer->innererKonflikt,Ambivalenzkonflikt,neurotischerKonflikt)
Verhaltensmedizinisches(lerntheoretisches)Modell,Verhaltensanalyse(BAMMPI)
De-undResomatisierung(nurBegriffserklärungen–nichtModell)
PsychosomatischerTeufelskreisamBeispiel
ChronifizierungsfaktorenpsychosomatischerStörungen
Krankheitsgewinn(vorallem:sekundärerKrankheitsgewinn)
SomatoformeStörungen
Definition(=körperlicheStörungenohnekörperlicheUrsache)
Speziell:Somatisierungsstörung(Überblick)undSchmerzstörung(s.u.)
Essstörungen:DefinitionundBeschreibung
AnorexieundBulimie(GemeinsamkeitenundUnterschiede)
PsychosomatikausgewählterFachgebiete
Kardiologie:Panikattacke,koronareHerzkrankheit(psycho-sozialeRisikofaktoren)
Schmerzstörungen–Definitionv.Schmerz
FaktorenderChronifizierungvonSchmerz
SomatoformeSchmerzstörung
PosttraumatischeBelastungsstörung(PTBS)
BehandlungsansätzeinderPsychosomatik
KörperbezogeneVerfahren:
- TrainingstherapieundKörperwahrnehmung
Entspannungsverfahren
- AutogenesTrainingundMuskelrelaxation
AufgabendersozialeArbeitinderPsychosomatik
UmgangmitpsychosomatischenPatienten/Klienten(Grundsätze)
Risiko-undSchutzfaktorenseelischerGesundheit
DefinitorischesGlosssar
(Begriffe,diegewusstwerdensollten-alphabetisch):
Affekt
starkesGefühlmitHandlungsimpuls
Ambivalenzkonflikt
(inneres)Hin-undHergerissenseinzwischen
gegensätzlichenWünschen/Bedürfnissen/Gefühlen
äußererKonflikt
interindividuellerbzw.interpersonellerKonflikt
(inderKindheitoftmitdenfrühensozialenObjekten)
Bio-Psycho-SozialesModell
Einbezugbiologischer,psychologischerundsozialer
(auch:ökologischerundökonomischer)Faktoren
Coping
(Belastungs-)Bewältigung(Bewältigungsverhalten,
Bewältigungsstil)
Dissoziation
Trennung(Spaltung)vonInhaltundEmotioneines
ErlebnissesodereinerHandlungmitdemErgebnis,
dassdasEreignis(derInhalt)„vergessen“wird
Evidenz
dasOffensichtliche,Unbestreitbare
Flashback
gefühlsmäßigesWiedererlebeneinesTraumas
innererKonflikt
innerseelischer(intrapsychischer)Konflikt,entstanden
durchVerinnerlichungäußererKonflikteinfolge
ständigerWiederholungdesKonfliktmusters
Intrusion
nichtsteuerbareNachhallerinnerungnachTrauma
Inzidenz
NeuerkrankungenineinemZeitraum,meistals
Anzahlpro100.000einer(Bevölkerungs-)Gruppe
angegeben
irreversibel
nichtumkehrbar(z.B.irreversiblerOrganschaden)
Kognition
Denken,dieArtzudenken
Konversion
(symbolhafte)Umwandlungeinesinnerseelischen
KonfliktsineinkörperlichesSymptom
KörperlicheSchwachstelle
angeboreneoderfrüherworbeneNeigung,bei
BelastungenmiteinembestimmtenOrgan(system)
zureagieren
Letalität
TödlichkeiteinerErkrankung(Todesfälledividiert
durchdieAnzahlderNeuerkrankungen)
Morbidität
Erkrankungshäufigkeitbzw.-wahrscheinlichkeit
Mortalität
Sterblichkeit=AnzahlderTodesfälleineinem
Zeitraumineiner(Bvölkerungs-)Gruppe
Motivation
innererAntrieb,innereBeweggründe
(bewussteundunbewussteB.)
neurotischerKonflikt
(teilweise)verdrängterinnerer(Ambivalenz-)Konflikt
Objekt(e)
inderTiefenpsychologieAusdruckfürsozialwichtige
Personen,z.B.dieerstenBezugspersonen
(Mutter,Vater…)
Panik
anfallsweiseauftretendeAngst
Perzeption
innereWahrnehmung(nicht:Sinneseindrücke)
Phobie
gerichteteAngst(Furcht)
Prävalenz
GesamtbestandanErkranktenzueinemZeitpunkt
oderinnerhalbeinesZeitraums
Primärprozess
psychosomatisch
reversibel
Sekundärprozess
Somatisierung
somatoform
somatopsychisch
subjektivesKrankheitsmodell
Syndrom
Verdrängung
Vulnerabilität
unmittelbarerkörperlicherAusdruckder(seelischen)
BefindlichkeitnachdemLustprinzip,unmittelbare
Bedürfnisbefriedigung
WechselwirkungderSeeleaufdenKörper
umkehrbar
VerhaltennachdemRealitätsprinzip,verbalerstatt
körperlicherAusdruck,Befriedigungsaufschub,
Triebkontrolle
Verkörperlichung(seelischerBefindlichkeit)
Körperbezogen,Körper-artig
WechselwirkungdesKörpersaufdieSeele
subjektiveVorstellungüberKrankheitsentstehung,
oftnichtanmedizinischenTatsachenorientiert
(typische)KombinationverschiedenerSymptome
Verschiebungunangenehmer,unerlaubter,
schuldhafterImpulse,WünscheoderVorstellungen
insUnbewusste;dieVerdrängungsmechanismen
werdenals„Abwehr“bezeichnet
Verletzlichkeit
Seelisch:strukturelleV.aufGrundeinesDefizits
(angeborenodererworben)inder
Persönlichkeitsstruktur
Körperlich:siehe„körperlicheSchwachstelle“
2. Klausurvorbereitung
EshandeltsichumeineTeilklausurmit20Punktenund60MinutenBearbeitungszeit.
KlausurfragengliedernsichinWissens-undVerständnisfragen.
Wissensfragen:
º NennenSie…-nurAufzählungabgefragterInhalte/Begriffe;eswerdenca.2/3derInhalte
erwartet.InderRegelergibtdiekorrekteNennungeinesBegriffs½Punkt.Eineähnliche
Fragestellungwäre„Welche…sindIhnenbekannt?“
º ErläuternSiekurz…-kurzeErklärungzumabgefragtenInhalt,z.B.Begriffsdefinitionen.Inder
RegelergibtdierichtigeErklärung1Punkt.
º BeschreibenSie…-ausführlichereDarstellungderabgefragtenInhalte,z.B.Beschreibungeines
Krankheitsbildes.InderRegelsindhier2Punkteerreichbar(oderdieinderFragegenannte
Punktezahl).
Verständnisfragen:
º ZielenaufdiefolgerichtigeAnwendungerworbenenWissensab;inderRegel(abernichtimmer)
werdendiebenötigtenFakteninderFragestellunggenannt.
º WerdenbesondersimHinblickaufPraxisbezugformuliert(z.B.Falldarstellungen)
DieKlausurfragenenthaltenstetsdieAngabedererreichbarenPunkte.Eswirdempfohlen,zunächst
einmalalleFragendurchzulesenunddannzuentscheiden,welcheFragenzuerstbeantwortet
werden.DieReihenfolgederAntwortenkannbeliebiggewähltwerden.
DieDarstellungnichtgefragterInhalteergibtkeinePunktwertung.
WirdbeiVerständnisfragenvonfalschenVoraussetzungenausgegangen,jedochinsichkonsistent
undfolgerichtiggeantwortet,kannzumindestdiehalbePunktzahlerreichtwerden.
3. Übungsaufgaben
ImFolgendenwerdenBeispielfrageninloserReihenfolgedargestellt.
1.DasFachgebietderPsychosomatikbeschäftigtsichmitdenWechselwirkungenzwischen
Körper(Soma)undSeele(Psyche).ErläuternSiedieseWechselwirkungenjeweilsaneinem
Beispiel
Somato-psychischeWechselwirkung
Psycho-somatischeWechselwirkung
PsychosomatischeStörungimengerenSinne
ErläuternSieden„Teufelskreis“(circulusvitiosus)seelisch-körperlicherSymptomeaneinem
Beispiel.WelcheBedeutunghateinsolcherCirculusvitiosusz.B.fürdieBehandlungoderden
VerlaufderpsychosomatischenStörung?
2.Der„Krankheitsgewinn“istbeipsychosomatischenStörungenoftwichtig.
BeschreibenSie
PrimärenKrankheitsgewinn–mitBeispiel
SekundärenKrankheitsgewinn–mitBeispiel
DieBedeutungdesKrankheitsgewinnsfürdieSozialarbeit
3.WelchePsychosomatischenModellekennenSie?
4.UnterwelchenBedingungenführen(innere)KonfliktezupsychosomatischenStörungen?
5.Wasverstehtmanunter„Somatisierung“?
BeschreibenSieeinBeispiel.
6.WelcheGrundsätzeimUmgangmit„psychosomatischen“Patienten/KlientensindIhnen
bekannt?
7.ErläuternSiediegegenseitigeVerstärkungvonkörperlichenundseelischenSymptomenam
Beispiel„somatoformeSchmerzstörungmitRückenschmerzen<–>Depression“
8.WelcheGründeführenKlientenmitpsychosomatischenStörungenhäufigindie
Sozialberatung?NennenSieviermöglicheGründe.
9.Fallbeispiel…
ErläuternSieimBeispieldiesechsBetrachtungsebeneninderVerhaltensmedizin(BAMMPI).
10.Wasverstehtmanunter„Somatisierung“,„Konversion“und„Dissoziation“?
11.NennenSievierGrundsätzeimUmgangmitpsychosomatischgestörtenKlientInnen
12.NennenSieje2Beispielefür
a. Psycho-SomatischeWechselwirkungen
b. Somato-PsychischeWechselwirkungen
13.WelchenBeitragkannsozialeArbeitkonkretbeiPatinetInnen/KlientInnenmit
psychosomatischenStörungenleisten?
Fallvigniette:eine25-jährigeStudentinistinschriftlichenPrüfungenundKlausurenzunächst
erfolgreich.BeimündlichenLeistungen(Seminarpräsentationen)entwickeltsiejedoch
zunehmendVersagensängsteundPanikgefühle,dieschließlichdazuführen,dasssieinwichtigen
SeminarenFehlzeitenaufweistunddieGefahrdesStudienabbruchsentsteht.Insbesondereder
VatermachtihrdeshalbVorwürfe.
DieausstrengemundleistungsorientiertemElternhausstammendeFrauhatteinder
GrundschuleeinePhasedesStotterns,welcheslogopädischerfolgreichbehandeltwerden
konnte.NachdemWechselaufdasGymnasiumkamesvorübergehendzueinerlängeren
KrankheitshasemitFehlzeiten.SpäterschlosssiedasGymnasiummitAuszeichnungab.
14.Frage:
ErklärenSiedasFallbeispieldurchdieAnwendungeinespsychosomatischenModells
oder
Verhaltensanalyse:WendenSiediesechsBetrachtungsebenendasVerhaltensaufdas
Fallbeispielan.
Fallbeispiel1Psychosomatik:
Der46-jährigeBüroangestellteleidetunterBauchschmerzen,Blähungenund
UnregelmäßigkeitendesStuhlgangs.MehrfacheDarmuntersuchungenhatteneinnormales
Ergebniserbracht.SchonalsKindhabeerhäufigBauchschmerzengehabt,auchinderSchulevor
Klassenarbeiten.SeitereinanderesAufgabenfeldübernommenhabe,seiendieBeschwerden
verstärktaufgetreten.ZweimalseiesauchkurzzeitigzustarkemHerzklopfen,ZitternundLuftnot
gekommen.Erfühlesichzunehmenderschöpftundantriebslos.–Erstammeausärmlichen
Verhältnissen,dieMutterhabealleindiedreiKindermitGelegenheitsjobsdurchbringenmüssen.
AlsjüngstesKindseierüberwiegendvonseinenSchwestern„erzogen“worden.Auchseier
immerwiederfüreinigeMonatebeieinerTantegewesen,weildieMutteroftkrankgewesensei.
15.Frage:
a. WelchePsychosomatischenStörungenliegenvor?NennensiezweimöglicheStörungsbilder
undordnendieSymptomediesenStörungsbildernzu.
b. WelchespsychosomatischeModellkönntedieBeschwerdenerklären?BeschreibenSiekurz
dasModell.
c. WelchepsychosozialenRisikofaktorenlassensichausderfrühenBiographieerkennen?
NennensievierFaktoren.
d. WelcheBehandlungsoptionenerscheinensinnvollundwarum?
Fallbeispiel2Psychosomatik:
Ein45-jährigerverheirateterBankangestellterleidetseit6JahrenunterBluthochdruck,Vaterund
GroßvaterhattenebenfallshohenBlutdruck.Vor3Jahrenwurdederschonimmerehrgeizige
undperfektionistischeMannAbteilungsleiterundsetztesichvermehrtunterErfolgsdruck.
Seitherarbeiteteernochintensiver,warzunächsterfolgreichunderhieltbesteBeurteilungen.
AllerdingstrenntesichseineFrauvor2Jahren.VoreinemJahrentwickeltensich
Schlafstörungen,anfallsweisesHerzrasenundZittern,Schweißausbrüche,Blähbauchund
NeigungzuDurchfällenundeinzunehmendesGefühldesErschöpftseinsundderFreudlosigkeit.
DerBlutdruckistmedikamentöskaumkontrollierbar.VoreinemhalbenJahrkameszueinem
Zusammenbruch,seitherbestehtArbeitsunfähigkeit.
16.Frage:
a. NennenSiedreimögliche(psychosomatische)DiagnosenundordnenSiedieSymptome
diesenDiagnosenzu
b. Welchebiologischen,psychologischenundsozialeFaktorenspieleneineRolle?
c. ErläuternSiedieBetrachtungsebenendesVerhaltens(BAMMPI)amFallbeispiel
d. NennenundbegründenSieTherapievorschläge
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