Die gebräuchlichsten Färbungen: Brönstedt-Konzept (zur Erklärung besser geeignet!!!): Säure: Protonendonator Base: Protonenakzeptor Lewis-Konzept (kovalente Bindung zwischen Säure und Base): Säure: Elektronenpaar-Akzeptor (elektrophil) Base: Elektronenpaar-Donator (nucleophil) Der Färbeeffekt hängt grundsätzlich von der elektropolaren Struktur des Farbstoffes und der Substanzen des jeweiligen Gewebes ab, wobei die amphotere Natur der Eiweißkörper eine große Rolle spielt. Für die Färbung sind damit der isoelektrische Punkt des jeweiligen Substrats und der pH der Lösung von Bedeutung. Hat die anzufärbende Struktur saure Gruppen (Elektronenpaarlücke), so neigt sie zur Salzbildung mit basischen Farbstoffen, sie ist basophil. Enthält sie basische Gruppen (freies Elektronenpaar), neigt sie zu Verbindungen mit sauren Farbstoffen. Man spricht von Azidophilie = Eosinophilie. Liegt der pH gerade im Bereich des isoelektrischen Punktes, resultiert eine Neutrophilie. Der Zellkern ist wegen seines hohen Gehalts an Nukleinsäuren basophil, das Zytoplasma in der Regel azidophil. Enthält das Plasma aber Ribosomen (Ribonukleinsäureverbindungen) wie z.B. im Bereich des Ergastoplasmas bei Drüsen- oder Nervenzellen, so wird es an diesen Stellen ebenfalls basophil. Paraplasmatische Zelleinschlüsse nehmen den von der jeweils eingelagerten Substanz bestimmten Farbton an. So sind die Granula der eosinophilen Leukozyten azidophil, die der basophilen Granulozyten basophil. Bei der Azanfärbung ist der Gegensatz von Bindegewebe (blau) und zellulären Strukturen (Epithel, Muskulatur) (rot) besonders prägnant, während die Zellkerne oft nicht so deutlich hervortreten. Bei der H.E.-Färbung dagegen ist der Unterschied zwischen Zellkern und Zytoplasma besonders deutlich, wohingegen sich die zytoplasmatischen Strukturen vom Bindegewebe häufig nicht so klar abheben, denn deren Unterscheidung basiert lediglich auf den Nuancierungen verschiedener Rottöne. Färbungen und Färbeeffekte Färbung Kern H.E. (Hämatoxylin-Eosin) Azan (Azokarmin-Anilinblau) Färbung nach van Gieson (Hämotoxylin-PikrinsäureSäurefuchsin) EH (Eisenhämatoxylin) Trichromfärbung nach Masson Goldner rosa Blau Dunkelrot rötlich braun-schwarz gelb rot rot gelb Kollagenes Bindegewebe rosa blau rot blau-schwarz braun-schwarz ziegelrot rot gelblich-grau grün Zytoplasma Muskulatur Beispiele für Farbstoffe: - Saure Farbstoffe: Eosin (rot) [Carbonsäure], Anilinblau, Säurefuchsin, Pikrinsäure - Basische Farbstoffe: Methylenblau, Toluidinblau, Hämatoxylin-Lacke, Karmin-Lacke, Azokarmin