05.11. Mapping 4 – Synchronopsen, Abläufe, Flußdiagramme / Bildgeschichten / body mapping Schlüsselbücher zu den 11 Achsen: xxx Vorstellung der Diagrammsammlung: Blickrichtung, Grundformen, Sichten, Forscher Vorstellung der Beispiele aus der Kunstwelt Bodenmarkeirungen Kann die Bodenmarkierung komplexer Straßenkreuzungen als Diagramm verstanden werden? Die Kreuzung als Verkehrsflußdiagramm gelesen Leitsysteme als Verkehrsflußdiagrammen Analyse von Bacon-Bildern von Deleuze => Text: Das Diagramm Was Diagramme wenig können: Atmosphäre und Emotionalität vermitteln Viele Diagramme sind wenig expressiv Vorstellung der Diagrammsammlung: Blickrichtung, Grundformen, Sichten, Forscher Vorstellung der Beispiele aus der Kunstwelt Welche Rolle spielt die Semiotik (die Sicht der Zeichen)? Wenig, da zu stark auf die Zeichenbedeutung fixiert Ansätze gibt es in der Kartosemiotik Diagrammatische Objekte Am einfachsten gelingt der Sprung über die diagrammatische Architektur. Mit dem Buch „Anatomie als Kunst“ ist diese Übertragung auch möglich. Körperlandschaften bei C. Bartel Erzeugung von Schichtenlinien/Konturen mit Hilfe von Flüssigkeiten Abtragung von Körperlandschaften – Body mapping Anatomie als Kunst Kann die schichtweise Freilegung diagrammatisch gelesen werden? Einerseits sind es naturalistische Darstellungen, andererseits ist ein diagrammatischer „Blick“ am Werk. In den Wachsmodellen wird das sonst Unsichtbare frei gelegt, so wie in technischen Zeichnungen Details über Schnitte freigelegt werden. Manche Wachsmodelle schneiden den Körper auch wirklich an; in vielen Modellen kommt es zur Öffnung und Entfaltung. Die inneren Organe (Innereien) werden übersichtlich ausgebreitet. Faltungen werden aufgelöst, Schlingen ausgelegt. Diese Ausbreitung, diese übersichtliche Zurschaustellung ist also mehr als mimetische Abbildung. Es geht also um die modellhafte Darlegung unter Beibehaltung systemischer, bzw. organischer Zusammenhänge. Es geht um die Offenlegung des organischen Zusammenhangs. Es geht um die Herausarbeitung diskreter Einheiten (wie zB. der 4 Muskellagen). Die 4 Körper mit je einer Muskellage sind gemeinsam eine diagrammatische Darstellung. Die Einfärbung/Forcierung bestimmter Aspekte bzw. Teilsysteme kann im Sinne einer Themenkarte gelesen werden (mapping the body). Die „Wiener Sammlung“ ist nicht nur eine Abformung der Florentiner Originale, sondern es gingen Wiener Forschungen in die Gestaltung mit ein. Es handelt sich also um materialisierte Forschungsergebnisse. Einige Darstellungen sind Tableaus: Auf Holzbrettern sind verschiedene Varianten (Sichten) gemeinsam präsentiert. In einer mehrteiligen Darstellung werden Muskeln schichtweise abgetragen (Diagramm als Bildfolge). Die Freilegungen sind so durchgeführt, wie sie auch in einem Lehrdiagramm umgesetzt würden. Man könnte also von einem 3D-Lehrdiagramm sprechen. => Buch: Anatomie als Kunst s.o. Kunst des Schneidens Auch der Begriff sezieren bringt uns hier weiter: schneiden, zerschneiden, zerlegen; eine Leiche öffnen, anatomisch zerlegen. => Body mapping Die Steigerungsstufe visezieren (mit B. Nieslony), die Vivisektion = operativer Eingriff am lebenden Tier – zum wissenschaftlichen Zwecken ... - sei hier nur angesprochen, aber nicht weiter ausgeführt. Diagrammatik der Macht – u.a. zu M. Foucault Diagramme der Macht – Buch: Michel Foucault / Überwachen und Strafen Die Durchsetzung der Disziplin erfordert die Einrichtung des zwingenden Blicks: eine Anlage, in der Techniken des Sehens Machteffekte herbeiführen .... S.221 Der perfekte Disziplinarapparat wäre derjenige, der es einem einzigen Blick ermöglichte, dauernd alles zu sehen. Ein zentraler Punkt wäre zugleich die Lichtquelle, die alle Dinge erhellt, und der Konvergenzpunkt für alles, was gewußt werden muß: ein vollkommenes Auge der Mitte, ... dem nichts entginge ... S.224 (Vergl. dazu den Aufbau der Kreisringplakate) ... der architektonische Apparat ist eine Maschine, die ein Machtverhältnis schaffen und aufrechterhalten kann ... S.258 (Vergl. das Festungsdiagramm „Werfen“) Das Prinzip der Macht liegt weniger in einer Person als vielmehr in einer konzentrierten Anordnung von Körpern, Oberflächen, Lichtern und Blicken; ... in einer Apparatur ... S.259 (1975 !) Aber das Panopticon ist nicht als Traumgebäude zu verstehen: es ist das Diagramm eines auf seine ideale Form reduzierten Machtmechanismus; S.264 (das ist der berühmte Satz auf den sich auch Deleuze mehrfach bezieht) Unruhen, Aufstände, spontane Organisationen, Zusammenschlüsse – alle Formen horizontaler Verbindung. Darum treffen die Disziplinen die Vorkehrungen der Scheidewand und der Vertikalität; ... S.282 (Vergl. die Sicht der diskreten Einheiten und Ordnungen) Pestmodell und Lepramodell Gegen die Pest, die Vermischung ist, bringt die Disziplin ihre Macht, die Analyse ist, zur Geltung. S.154 Auf die Pest antwortet die Ordnung, die alle Verwirrungen zu entwirren hat: Die Verwirrungen der Krankheit, welche sich überträgt, wenn sich die Körper mischen, .... S.253 ... die Aussetzung der Lepra und die Aufgliederung der Pest; die Stigmatisierung des Aussatzes und die Analyse der Pest. S.255 Zum Vortrag von Alex Galloway (Rhizome.Org) Was ist, wenn 2 Diagramme aufeinander treffen? + Flußsystem auf Gesteinsmaterial ( => Umschichtung ) + Baumstrukturen auf andere Baumstrukturen ( => Netze ) + Das Rhizom tritt gegen die Bäume an + Rind-Diagramm auf Netz-Diagramm ( vergl. Verben-Analyse ) Gute und „schlechte“ Netze (Mafia) Das „kalte Krieg“ – Diagramm Das „Drogenkrieg“ - Diagramm Internet als verteiltes Netz als Reaktion auf die AT&T-Strukturen und nukleare Angriffsszenarien Man braucht Netzwerke um Netzwerke zu bekämpfen Zentralisierte Macht /vs/ verteilte Strukturen /vs/ Netzwerkstrukturen Unverletzlichkeit der Zentralmacht durch verteilte Netzstrukturen und teilautonome Einheiten Diagramme von Burgfestungsanlagen, panoptische Architektur (Foucault) Autobahnrestauranttypen Gebaute/konstruierte Verhältnisse/Strukturen können als Diagramme der Macht gelesen werden. Auf dieser Grundstruktur setzen dann die (performativen) Skripten auf. Die Performance kann nur schwer aus dem „Diagramm“ ausbrechen. Ablaufschemen – Skripten: Küchengrundschema: kühlen – waschen – kochen (Sicht der Verben) Beispiele aus der Mappingausstellung ars electronica 2002: Rhizome-Vortrag (Autobahn, Siedlung, .... als Diagramm) Wasserscheiden als Erklärungsmodell politischer Ordnung Textstellen bei Deleuze Zu Deleuze: ... Sie insistieren vor allem auf dem Begriff des Diagramms, der in Überwachen und Strafen auftaucht: das Diagramm, das nicht mehr das Archiv der Archäologie des Wissens ist, sondern Karte, Kartographie, Darlegung der Kräfteverhältnisse, die die Macht konstituieren. Deleuze: .... das Wissen besteht aus Formen, dem Sichtbaren, dem Sagbaren – kurz dem Archiv - , während die Macht aus Kräften, Kräfteverhältnissen besteht – dem Diagramm. DIG: Das Wissen (Sichtbares, Sagbares) wird den schwer sichtbaren Kräfteverhältnissen gegenüber gestellt, die zumindest ansatzweise diagrammatisch gefaßt werden können. Siehe dazu: Diagrammatik der Macht Textstellen: Diagrammatik und Philosophie Petra Gehring: „Das Panopticon ist nicht als Traumgebäude zu verstehen: es ist das Diagramm eines auf seine ideale Form reduzierten Machtmechanismus ... eine Gestalt politischer Technologie“ M. Foucault Ein „Diagramm“ ergibt sich also aus den Analysen jener hochwirksamen Maschinerien im Inneren der Sozialkörper: die Disziplinierung hat Diagrammcharakter, ebenso die Delinquenz, die Normalisierung, ... (Petra Gehring) Worum es in der historischen Analyse nach Foucault von daher gehen muß, ist in der Vielfalt der Archive solche „Diagramme“ zu finden, solche Manifestationen machtvoller Ordnungsmuster, ... die das Bild einer bestimmten Zeit für uns prägen. (Petra Gehring) Diagramme von Machtgeflechten, Foucault nennt sie auch Dispositive (Petra Gehring) Das Diagramm selbst impliziert Macht (Petra Gehring) Diagramm ist folglich, wenn... in der Analyse der Kräfteverhältnisse und Kräfterelationen, die das Feld diskursiven Wissens hergibt, eine Gesamtheit von Kräfteverhältnissen zum Vorschein kommt ... (Petra Gehring) Der Diagrammatismus Foucaults: Die Präsentation reiner Kräfteverhältnisse (Petra Gehring) Wo es Foucault um Machtanalytik geht (und das ist seine Auffassung von Philosophie), gibt er also tatsächlich den Anstoß, Diagramme zu konstruieren. (Petra Gehring) Das Dazwischenschreiben, diagrammein, Diagrammfindung, wäre Metapher, vielleicht sogar des philosophischen Handelns, paradox wie es ist: machtunterwandernd und machtbegründend zugleich. (Petra Gehring) Der bewegte Betrachter – ein diagrammatischer Ansatz ? => Buch: Annette Hünnekens / Der bewegte Betrachter – Theorien der interaktiven Medienkunst Manuel Schilcher: Ist Dietmar Offenhuber ein Diagrammatiker? Hat Geschwindigkeit eine Form? Wie wirken sich Geschwindigkeitsverhältnisse auf Formen bzw. auf Formwahrnehmung aus? Die Welt den Straßen entlang fließen lassen. Ein Karussell mit unendlich großem Durchmesser? Die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung „dehnen“ .... Wie würde etwas aussehen, wenn wir so oder so ... wahrnehmen könnten? Einzelbilder, die Bewegungsphasen studierbar machen (Akt die Treppe herabsteigend) Zeitraffung macht Microbewegung sichtbar ..... Gesteigerte Kamerabewegung macht die Bewegung selbst sichtbar ... Bewegungsspuren als Diagramm DIG: Sind die „Rollfilme“ von Walter Ebenhofer Diagramme? Praktisch alle Arbeiten im Buch „Bildmischung“ können als Bewegungsspuren gelesen werden. Und siehe da, als Bildtitel finden sich: Rhythmogramm, Diagramm (2x) Flusser spricht im Katalog von: Spuren von Apparatblicken Diagram Diaries von Peter Eisenman => Siehe Zusatzbetrachtung Transformationsmethoden / Transformation als Prozeß Formationstechniken /vs/ Transformationstechniken Transformation durch Überlagerung Transformation durch Faltung Überlagerung als Formation Faltung als Formation Diagramme stehen für Transformationsprozesse (zB. Bei Eisenman) Wie ernst nehmen andere Architekten den Diagramm-Ansatz Diagramm-Architektur = am Computer entwickelte Architektur Mappingansätze auf der Biennale 2002 in Venedig ++++++++++++ END Mapping 4 Visualisierung Diagrammatische Typographie Am Beispiel von Walter Pamminger (auch Referent bei IWK – Zeichen & Zeichnung) Katalog 1: SEITENWÄNDE – Die Augen der Architektur W. Pamminger: Auf der Suche nach dem Raum des Buches (Vergl. dazu 1998: Walter Nikkels – Der Raum des Buches) Ein Buch ist immer ein Geschichte: Ein Bau mit vielen, um eine seitliche Achse drehbaren Stockwerken. Das Buch ist damit eine kleine Architektur: ein Architekturmodell. ... Die Architektur eines realen, zeitlich-sequentiellen Buches und eine imaginäre synchrone Seitenarchitektur interferieren. ... dieser neue illusionistische Raum eines porös gewordenen Buches, ... ermöglicht Interaktionen ... der rhythmisch miteinander kollidieren Bildfolgen. ... Die Dokumente wurden (typo-)graphisch vereinheitlicht auf den Seitenwänden gemäß Modell 1 verteilt. ... Im Falle einer Bildseite fungiert dieser Umriß ( anderer Seiteninhalte ) mit seiner speziellen Lage als Schablone, welche einen fix vorgegebenen Ausschnitt aus der ganzen, nicht verkleinerten Seite liefert. DIG: Was sieht man da? Ist es das Aufeinandertreffen der sequentiell/alternierend verteilte Material des Buchseiten-Diagrammes (Sequenz bzw. Tableau) mit dem Frame-Diagramm ? DIG: Vergl. dazu auch die Transformationsstrategien von Eisenman. DIG: Das Aufeinandertreffen von Diagrammen nimmt keine Rücksicht auf Inhalte, produziert in der Kollision neue Formen. Vergl. auch die Überschichtugen und Verdeckungen in der Collage +++ DIG: Auch die Markierung der realen Wände der Ausstellungsräume (durch Kreise und Quadrate) kann diagrammatisch gelesen werden. (Löcker) Auch der Satz: Raum als Verknüpfung, eines Zustandes des Austausches ... DIG: Und das Schattendiagramm (Wörndl) ist doch auch diagrammatisch ertragreich ! DIG: Bei Gerngros ließt man von einer generativen Grammatik des Wohnbaus (mit Eisenman bekommt dieser Satz eine ganz neue Bedeutung). Katalog 2: Martin Arnold – DEANIMATED W. Pamminger schreibt zum Visualisierungskonzept: Mein gestalterischer Grundsatz war die Synchronisation von Film und Buch durch ein fortlaufedes Diagramm. Ein Punkt bzw. Strich dieser diagrammatischen Spur repräsentiert den Speicherplatz von einer Sekunde Film. (DIG: Die punktierte Diagrammachse durchzieht de gesamten Katalog) (DIG: Der Speicherplatz Buchseite trifft auf filmische Speicherplätze bzw. DISK-Speicherplatz) Der daraus jeweils ausgewählte Filmkader ( = Diskrete Einheit ) steht stellvertretend für eine ganze Einstellung, wobei dessen Größe sich nach der Szenenlänge bemisst. (DIG: Die selektierte Einheit ist mittels * auf der Achse markiert) (DIG: Die Y-Achse spiegelt wie die X-Achse die Szenenlänge und spannt so eine Fläche auf) (DIG: Schnitte, Blenden, Sekunden und selektierte Kader sind eigens markiert) Aus diesem Drängen der Zeit im filmischen Bild resultiert eine doppelte Ikonizität: neben filmischen Inhalten werden auch Aspekte der Dauer visualisiert. Dies bedeutet die Preisgabe eines zentralen Bereiches gestalterischer Tätigkeit: der kontrollierten Skalierung und Plazierung der Bild-Dokumente im Rahmen des Buches. Der Film in seinen Zeitformaten layoutiert sich gleichsam automatisch entlang der diagrammatischen Spur, das Buch wiederum schneidet das filmische Dokument – bisweilen auch dort, wo der Film nie geschnitten werden darf: innerhalb des Kaders. (DIG: Das passiert, wenn 2 Ordnungen/Diagramme aufeinander treffen) (DIG: Auch die Textbeiträge sind in einen 6o min – Raster eingearbeiet und in einem Übersichtsdiagramm in der Art eines Uhrenziffernblattes visualisiert) Bereits als Gestalter wurde ich so zum gespannten Beobachter eines konzeptuell induzierten Prozesses der raumzeitlichen Reflexion eines Filmes im Medium des Buch. ++++ DIG: Was sieht man da? Ist es das Aufeinandertreffen des Buchseiten-Diagrammes (Sequenz bzw. Tableau) mit dem Filmkader-Diagramm ? Diagrammatik und Film Mit Walter Pamminger ist zumindest ein kleiner Abstecher gelungen: Er hat Filme von Martin Arnold diagrammatisch in eine Buchform umgesetzt. +++ Der Vortrag von David N. Rodowick hat wieder in Erinnerung gerufen, daß Filme der sgn. „ars electronica Kunst“ in der Näher einer Diagrammatik angesiedelt sein könnten. Darauf angesprochen meint Rodowick (der auch Autor vom Buch „Gilles Deleuze´s Time Machine ist): Darüber habe er sich den Kopf noch nicht zerbrochen – intuitiv würde er mal mit ja antworten. (Er kennt das Deleuze-Buch zu Bacon) Der Moderator der Session (mit Rodowick) Drehli Robnik ist Mitautor von „Der Entwurf des Diagramms bei Deleuze und das Diagramm des Entwurfs bei OMA, Eisenman un UN Studio“ (Ben van Berkel). UmBau Nr. 19 Auch ihn habe ich zur Diagrammatik befragt: Er hat sich aber in Bezug zum Film keine Gedanken dazu gemacht, da er eher im „Unterhaltungsbereich“ tätig ist. Er nennt Prof. Kari Jormakka TU Wien als Ansprechperson (Architekt und Philosoph). Mit Gertrud Koch und Martin Arnold kann man zeigen, daß die Digitalisierung kein Kriterium für die Diagrammatik sein muß. Das diagrammatische Denken kann zT. algorithmisch unterstützt werden, wenn es um quantitative Aspekte geht – aber es kann nicht über den Algorithmus immer auf ein Diagramm geschlossen werden. +++ Zu Martin Arnold – DEANIMATED Was bleibt über, wenn man die Schauspieler aus dem Film entfernt: Die zeigende Geste der Kamera – Die Abfolge der (suchenden) Zeigegesten als Film. Die zeigende Geste als diagrammatischer Ansatz: Hinweisungen, Markierungen, Eröffnungen, Erschließungen, .... s.u. Die zeigende Geste in der Visualisierung Morphing-Ansatz bei M. Arnold Akira Mizuta Lippit: Inskription. Eingeschrieben in Deanimated ist eine Form von Phantomtext, eine gespenstische Partitur, ein Schreiben, das das Zeichen entfernt und nur Spuren hinterläßt. De-Skription könnte man sagen, ein Ent-Schreiben, ein Aus-Schreiben, ... ein Schreiben, daß nichts als graphische Leere hinterläßt: Akinematographie, Schreiben als Beseitigen, Entfernen, Entfernung. Unsichtbarkeit. +++ Die Installation FILM IST ... Recherche Von Gustaf Deutsch und Hanna Schimek hat im ersten Teil, der viele wissenschaftliche Sequenzen zeigt viele Bezüge zur diagrammatischen Sicht auf die Welt: Schattenfragen / Sonnenfinsternis / Wagenrad / rotierende Spiralen (wie bei Duchamp) / Katze am Laufband / Baby am Laufband / Superzeitlupe – Entfaltungen / Pulsaufzeichnungen und Pulsanzeige / Unfall/Aufprall Bewegungsdiagramme – Diagramme der Zerstörung/Transformation / Faltungen durch aufprallsituationen / chemische Überschichtungen von Bildern / Microbewegungen des Auges / opart Gitterraster / Unsichtbares: Reisen in den Körper / Luftbewegungen aus dem All gesehen / Spiegel-Experimente / Bewegungsstudien mittels Schlitzscheiben / Die Kunst der Linie – mit Deleuze Die Kunst der Kalligraphie als Diagrammatik .... Diagrammatik und Architektur – Nachtrag Graz 2002-11-10 Das Ornament als Grundform? Die Faltungsstruktur der Materie als Grundform? 70er Jahre Tapetenelemente als architektonische Grundform ? komplexe Kleinform als Großstruktur? Seitenausflug zur Visualisierung Über die Visualisierung erfolgte auch der Einstieg bei den IWK-Symposien => Text der bei „art of objects“ entstand => 2 Bücher von Tufte Welche Schemen werden für welche Visualisierungsaufgaben herangezogen? => Analyseplakat (erste Zeile) Die zeigende Geste in der Visualisierung Eigene Teilbetrachtung Diagramme & innere Verhältnisse In den nicht-mimetischen Künsten geht es u.a. um innere Verhältnisse Diagramme machen Unsichtbares sichtbar (im Unterschied zu den Bildern, die Sichtbares sichtbar halten bzw. machen) Vergl. Klee: Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar In In In In den Diagrammen geht es um innere Verhältnisse den Diagrammen geht es um Verhältnisse den Diagrammen geht es u.a. um Kräfteverhältnisse manchen Diagrammen geht es um innere Kräfteverhältnisse In den Knotendiagrammen von Lacan geht es um topologische Verhältnisse In den Diagrammskulpturen von C. Bartel geht es um materialbedingte Kräfteverhältnisse In den Diagrammen geht es u.a. um thermische Verhältnisse Mimetischer Grenzfall: Infrarotdiagramme / Infrarotbilder (Temperaturzonen wirken in der Einfärbung wie Schichtenmodelle) Übersetzungen ins Sichtbare Bestimmte bildgebende Verfahren (der Naturwissenschaft) machen unsichtbares sichtbar. Es kann sich dabei zB. um Frequenzbereiche handeln, die wir nicht wahrnehmen können, oder auch um materielle Tiefenlagen, die wir visuell wahrnehmend nicht durchdringen können. In der visuellen „Übersetzung“ oder Sichtbarmachung werden in der Regel die räumlichen Verhältnisse bzw. topologische Konstellationen beibehalten, bzw. die äußere Gestalt oder zumindest die Silhouette mit präsentiert. Diese Form der Darstellung sind also keine eigentliche mimetische Darstellung, auch wenn die Visualisierung auf den Gegenstand (analogisch) Bezug nimmt. Auch Röntgen-„Bilder“ zum menschlichen Körper wären so gesehen Diagramme. Unsichtbare Situationen: Unterirdische Phänomene (Faltungen) Innere Organe des menschlichen Körpers (body mapping) (Schnitte – Offenlegungen) (Röntgen, Spintomographen) Gehirnaktivitäten (body mapping) Weltallphänomene / Universen (Siehe: Cluster) Unterwasserwelten (Karten) Sehr langsame Entwicklungen und Bewegungen Extrem schnelle Erscheinungen Einzelphasen komplexer Bewegungsabläufe Strömungen von Flüssigkeiten Erdmagnetische Erscheinungen Elektrische Feldlinien (Cluster, ...) Strahlungen (gamma, Röntgen) Spektren des Lichtes Im Gegenlicht nur Silhouetten sehen Miskroskopisch Kleines Das Innere diverser Materialien (Schliffe => Landkarten) Materielle Zusammensetzungen (Spectrogramme) Unsichtbare Ordnungen der Welt (Bedeutungszusammenhänge) Verdecktes, Überlagertes (Collage, Faltung, Schichtung) Topologische Regeln => Buch (2002): Exploring the invisible – art, science, and the spiritual Lynn Gamwell (Vergl. auch: Iconoclash) => Buch: The Ivisible in Architecture / Ed. O. Bouman & R. van Toorn Durée / Context / Border / Topos / Programme / Space / Identity / Representation Das Unbemerkte durch Unsichtbarkeit sichtbar machen Filme von Martin Arnold (Siehe: Falter-Artikel) Diagramme als Grundstruktur Diagramme stehen für die strukturellen Möglichkeiten Ein bestimmtes Skript kann sich nur in geeigneten Grundstrukturen entfalten. Auch die Microphysik der Macht kann nur innerhalb struktureller Grundlagen gedacht werden Als Grundstruktur werden in der Regel : tragende, verbindende und trennende Elemente verstanden. Es sind also wesentlich Elemente, die auch der Ordnung dienen. Beispiel für Grundstrukturen Organisatorische Grundstrukturen Kommunikative Grundstrukturen (Röhrensysteme) Architektonische Grundstrukturen (Diagramm der Festung – Bsp. Werfen) Transportwege als Grundstruktur Systemische Grundstrukturen