GESPRÄCHSVERLAUF Vorstellung der 5 Abende/Termine => EINF01 15.10. Mapping 1 – Scheiben, Ringe, Kreisdiagramme, Quadrantenschemen Zum Typ der 70 EUR Ausstellung Anknüpfung an art of objects : öffnen der Gruppe Entdeckung der Magnetwand (zuhause nur Tischflächen und Bodenflächen) VORAB - MEIN PERSÖNLICHER EINSTIEG Wie komme ich zum Mapping? Wahrnehmungsstudie, semantische Netze (Kontextplakat), Plakate als Gedächtnistheater, GIS-Projekt, Diagramme in der Informatik (Tafelzeichnungen mit LEJ), technische Zeichnungen (Maschinenbau) Warum die Fortführung der Diagrammstudien? Eigentlich wollte ich den „pictorial turn“ (W.J.T. Mitchel) verfolgen, mich näher mit Bildtheorien beschäftigen. Große Überraschung: Schemen, Diagramme, Pläne, Karten ... sind meist vollständig ausgeklammert. => Buch von Mitchel als Beispiel. Diese Abgrenzung/Ausgrenzung war für mich die Motivation genauer hinzusehen. Langsam haben sich die Fronten nun auch geklärt, ... aber dazu später. Zum Titel T1: Mapping (kunst)wissenschaftliche, künstlerische, technische ... Wissensbilder Über Bücher wie „mapping time“ und Titel wie „body mapping“ und Formulierungen wie „to map out“ (festlegen, einteilen, planen, entwerfen) bin ich zu diesem Titel gekommen. Zum Titel T3: Wissensbilder oder besser Wissensdiagramme ? Abgrenzbarkeit der Diagramme vom Bild? Vergleiche die Bildanalysen von Boris Nieslony: Er arbeitet mit den gleichen Methoden, ist jedoch am mimetischen Material (anthropologisch) interessiert. Trennung von Schema-Wissenschaft und Bild-Wissenschaft? Warum hat die Bildwissenschaft wenig zu sagen? Zum Titel: (kunst)wissenschaftliche, künstlerische, technische ... Wissensbilder Spannungsfelder: Kunst & Wissenschaft, Geisteswissenschaft & Naturwissenschaft, Wissenschaft & Technik, .... Vergleiche Titel meiner bisherigen Studien Warum stehen die Kreisdiagramme am Anfang? In den letzten 3 Jahren sind einige große Plakatarbeiten entstanden: Jede Studie schneidet eine Scheibe an (Kontext, Performativität, Atmosphärensicht, ...) Warum arbeite ich zur Zeit eher mit Kreisdiagrammen und weniger mit Netzen? Konsumierbarkeit, Offenere „aktivere“ Leseweisen => EINF03 Zur Zeit entsteht ein Schema das Netze und Sektoren-Darstellung kombiniert (Verben-Studie) Warum pendle seit Jahren zwischen Netzen und Kreisdiagrammen? Was leisten bestimmte Darstellungen? Stehen bestimmte Darstellungen für bestimmte Denk/Analyse-Methoden? Die eigenen Schemata aus der Distanz betrachten und mit anderen Ausformungen konfrontieren. => EINF04 Zum Arbeiten mit Bild/Diagramm-Beispielen Kontextstudie, art of objects Fragestellungen nicht nur verbal, sondern direkt am Material klären. Erster Hinweis auf Warburg => EINF02 Was mich sonst noch bewegt: Ähnlichkeit & Differenz Erweitert um Identität und Vermischung Einfluß auf die Analyse von Schematypen => EINF05 Wie kann man sich nun dieser anfänglich unüberschaubaren Vielfalt an Schemen annähern? IM ZEITRAFFER – WIE HAT SICH MEINE TYPOLOGIE ENTWICKELT Blickrichtungen - Erste Versuche ein System zu finden 5 Blickrichtungen als erster Ansatz: Frosch am Rücken liegend (darum geht es heute) Vogel von oben auf die Welt schauen (Landkarten) Spinne Netze über Bäume spinnen Lachse die Welt an sich vorbeiziehen sehen Ameise als Kegelbaumeister => EINF06 und EINF06/b Siehe dazu auch Buch von Manfred Sommer – Suchen und Finden => EINF06/c Vergleiche Photoarbeit von Sabine Bitter Vergleiche Kapitel im Buch von ASB Von den Blickrichtungen zur Brunnenanlage Arabische Gartenanlagen: 4 Zonen und in der Mitte der Brunnen Verfeinerung auf 7 Sichten (in Hinblick auf die Mapping-Veranstaltung) Hermes und der Hl. Geist / Scheibenansatz und mehrstöckiger Obstteller / Suche nach Brunnenbildern => EINF07 handout Vorschlag für ein zyklisches Denkmodell (ASB) => EINF08 Weitere Brunnenbeispiele – Tip Nieslony (Alchemie & Mystik) => EINF09 Brunnen und Gartenanlagen – Bsp. Garten der Logik / Erste kleine Wissenslandschaft => EINF10 Weitere Hilfestellungen aus 1669 von Athanasius Kircher Die 9 allgemeinen Subjekte im Zentrum der allgemeinen Kombinationstafel => EINF11 Hilfestellungen der Warburgschule Gedächtnis und Erinnern / the art of memory – 1966 / Frances A. Yates Das Gedächtnistheater des Giulio Camillo Delminio – ca. 1530 Ein mit Bildern/Objekten geschmücktes Theater Das Theater als Umsetzung der Gedächtniskunst Ordnungen und Zonen – viele kleine Kästchen mit Laden Anklage wegen gefährlicher Magie => Buch Nächster Versuch der Verfeinerung Über 4 IWK-Workshops in Wien zu „Zeichen und Zeichnung“ wurde mir klar, das hinter den 5 bzw. 7 Typen noch weitere relevant sein könnten. Annäherung über 4 Ordnungsphasen => EINF12 Recherche zur Ähnlichkeit – Nach Jahren wieder einmal Sedlmayr „Kunst und Wahrheit“ und nicht „Verlust der Mitte“ (obwohl die leere Mitte der aktuellen Plakatstudien methodisch mit diesem Verlust umzugehen versucht) => EINF13 Leistungsmerkmale graphischer Ordnungsformen profane Klärung, örtliche Klärung, begriffliche Klärung, .... Nun sind es schon 9 Typen => EINF14 handout 11er Schema – letzter Schritt der Abstraktion Entwicklung des aktuellen Schemas: Ergänzung der Abfolgesicht u. Schichtung/Faltung => 2 Deleuze-Bücher => EINF15 handout 2 Achsen: Ordnungsgrade und Explizitheit der Ordnung Ganz wesentlich geht es also um Ordnungsfragen (.... typisch Analytiker) Ästhetische Wahrnehmung /vs/ technisch-wissenschaftliche Repräsentation Schema-Überprüfung: Vorurteile Kunst-Philosophie-Wissenschaft => EINF16 Diese grobe Zuschreibung von Kunst, Philosophie und Wissenschaft funktioniert auf der Ebene erster (verbal ganz praktikabler) Vorurteile. Wenn man jedoch das Kunstmaterial der letzten 30 Jahre einbezieht (die Rolle der Ästhetik nimmt ab), Philosophische Schriften der letzten 30 Jahre und bildgebende oder besser diagrammgebende Medien der Wissenschaften einbezieht, dann kann man diese Zuschreibung nicht wirklich aufrecht halten. Das will ich mit den 800 konkreten Beispielen zeigen. Angenommen, wir würden alle textuellen Inhalte der Schemen auf finnisch übersetzen (was hier kaum wer spricht), dann könnten wir nur in wenigen Fällen eine fachliche Zuordnung treffen. Was heißt das nun ? Ein erster Versuch Ordungsfragen sind für jede Lebenspraxis von übergreifender Bedeutung Repräsentationsfragen sind von übergreifender Bedeutung Für die konsumierbare Darstellung komplexer Zusammenhänge steht nur eine endliche Zahl von Methoden zur Verfügung (die sich alle Disziplinen gleichermaßen zunutze machen) graphisch schematische Darstellungen/Visualisierungen sind in allen Bereichen hilfreich Es hat keinen Sinn Methoden anderer Bereiche auszugrenzen: Adaptieren statt negieren Mit den gezeigten Materialien könnte der Beweis angetreten werden für: Bildende Kunst, Architektur, Typographie, Soziologie, Betriebswirtschaft (ökonomische Sicht), Organisationswissenschaft, Versorgungswirtschaft, Kunsthistorik, Philosophie, Wissensrepräsentation (KI-Forschung), Wissensmanagement, Archivwissenschaften, Erziehung und Ausbildung, Theologie, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik, Medizinische Wissenschaft, .... etc. J.F. Maas nennt für die medizinische Wissenschaft Bsp. aus der medizinischen Literatur des 16. Jhd. (Schlüsselbebriffe aus dem titel der Arbeiten): tabula perpetua, tabella, synopsis, perioché, dispositio, schema, analysis, systema, syntaxis, stómata Über den Strukturalismus könnte man zeigen, daß es oft um Strukturwissenschaften und deren Methoden geht Also ganz kurz: Ordnung Struktur Zusammenhang Repräsentation Visualisierung ... ein langweiliges Thema? ... nein, denn man hat im Laufe der Zeit einige wunderbare Formen entwickelt und (wo auch immer) abgeschaut. Im Detail siehe auch: 32 Sichten Sicht der 3 Grundtypen Drei Grundtypen (mit Deleuze): Karten – Diagramme – Pläne Diagramme werden nun als eigener Schema-Typ unterschieden => EINF17 handout Diagrammatik Ich werde Synonym zu Mapping oft den Begriff Diagrammatik und diagrammatisches Denken verwenden, auch wenn ich mit Deleuze die Diagramme als eine Untergruppe der schematischen Darstellung behandeln werde. Das Sichtbare Nicht-Diskursive /vs/ Das Sagbare Das sichtbare und das sagbare Wissen (mit Wittgenstein) Zum Diagrammatismus von Foucault => EINF18 Schritte der Transformation Die Kunst der Übersetzung => EINF19 Schemawissenschaft /vs/ Bild-Wissenschaft? Beiträge der Bildwissenschaft zur Diagrammtik? => EINF20 erster Versuch die Diagrammforschung abzugrenzen Visual studies ENDE der abstrakten Einführung Führung durch die Ausstellung Bevor nun im Detail auf die Kreisdiagramme eingegangen wird, erfolgt eine kurze Führung durch die Ausstellung. Blickrichtungen / Grundmotive / Diagrammtypen / Sichten / Forscher Am Beispiel der Scheiben, Ringe, Kreisdiagramme, Quadrantenschemen => EINF21 handout Höchste Ordnung = Innerer Frieden ? Kalachakra-Tantra Ritual (12102002 Graz) => EINF21/b Kurzanalyse Inhalte und Darstellungstechniken Welche Möglichkeiten bieten diese Kreisdiagramme: Zentrumslage, Ringschichten, Sektoren, Quadranten, .... => EINF22 handout Fragen der inhaltlichen Repräsentation Die meisten Themen sind nur mehr für Interessierte geeignet Heraushebung der wichtigsten Sichten => EINF23 Dalai-Lama und das Kalachakra-Tantra-Ritual Innerer Frieden durch „höchste Ordnung“ (in den Sandmandalas) Schlüsselbücher zu den 11 Achsen: Blasen und Sphären / Peter Sloterdijk Gedächtnis und Erinnern / Frances A. Yates ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ 22.10. Mapping 2 – Netz- und Baum-Diagramme Nachreichung der fehlenden Kopien Offene Fragen aus Mapping1 Anja Westerfrölke: Was war zuerst? Diagramm oder die (versammelten) Inhalte? Bei den abstrakten geometrischen Ansätzen (Kreis, Dreieck, Quadrat) steht die Form vor dem Inhalt. Bei Cluster und Netzen bestimmt die Quantität der Inhalte die (oft unattraktive) Form. Anja Westerfrölke: Was sagen die leeren Stellen im Rahmen der Erarbeitung Von der semantischen Kraft des Kontexts ... Vom sinnvollen Gebrauch der Kombinatorik bzw. der Spannungsfelder ... Leere Sektoren als Fragenraster ... „bitte füll mich aus“ ASB: Bildwissenschaften /vs/ Schemawissenschaften Im Kampf um visuelle Evidenz setzen Bilder und Schemata dieselben Mittel ein. Auch der Abstraktionsgrad (der Schemen eigen ist) kann kein Unterscheidungskriterium sein (Vergl. die bildnerische Abstraktion der modernen Kunst). DIG: Welche Mittel setzen Schemen im Kampf um die visuelle Evidenz ein? Was hebt Schemen von Bildern klar ab? => Siehe Detailbetrachtung (Definitionen) Liqua: Sind die Diagramme für die Erarbeitung komplexer Texte geeignet? Ja - ergänzender und begleitender Überblick NN: Kann man mit Diagrammen seine Gedanken ordnen? Chodzinski Armin: Kann man Diagramme der Macht, Organisationsstrukturen, Kommunikationsverhältnisse photographieren? Sind Manager in der Lage diese Strukturen in ihrem Gestaltungsbereich zu photographiern? Kann man das nicht-mimetische „Unsichtbare“ photograhieren oder aus Photosequenzen rekonstruieren? Wie repräsentieren sich Organisationsverhältnisse im Grundriß? architektonisch? Wo liegen die Diagramme offen zutage, wo sind sind (neobarock, rokokoartig) niedergeschückt Chodzinski Armin: Diagramme als Organisations-naturalismus? Bei Organigrammen, Ablaufdiagrammen, Abhängigkeitsgraphen, Kommunikationsdiagrammen ist das ein sehr spannender Vergleich. Falls das Diagramm der „Realität“ nicht gerecht wird, dann gibt es Reibungsverluste, Fehlfunktion, Diskommunikation, Chaos, .... und man schreit dann nach Prozeßreorganisation! Chodzinski Armin: Hinweis auf die TAZ-Reihe zu den „wirrsten Grafiken der Welt“. Die sollen nun auch als Buch erscheinen. DIG: Wie schauen diagrammatische (Kunst)Objekte aus? Einen Einstieg zu dieser Frage bietet die diagrammatische Architektur. Formfindung jenseits jeglicher Funktion? Architekturobjekt als Kunstobjekt? David Lechner: Diagramme oder „abstrakte Maschinen“ ? Was ist der Unterschied? Mit der Diagrammatik der Macht könnten Diagramme als abstrakte Maschinen gedacht werden. Das Diagramm definiert (strukturell/architektonisch zementiert) was möglich ist. (Foucault & Co.) Die Skripten (Ablaufprogramme) können sich nur im Rahmen dieser (zT. schwer sichtbaren) Strukturen entfalten. Bsp.: Autobahnraststation Mondsee /vs/ Raststation Ried.i.I. Erstere die Zentralmaschine, zweitere die Inselmaschine. Kommen bei der ersten 10 Busse gleichzeitig, kolabiert das System. Beim zweiten Modell bekommt zwar nicht jeder was er will, kann sich aber eine Ersatzbefriedigung selbst organisieren. David Lechner: Abfolge der Diagramme und ihre Wiederverkettung Die Sehnsucht die getrennt analysierten Bereiche/Methoden wieder als Ganzes zu begreifen, führte zu dieser (Methoden-)Verkettung. Es ist für mich jedoch kein künstlicher Akt, sonder der Versuch, nachträglich (nach 20 Jahren diagrammatischer Zeichenarbeit) einen methodischen Rahmen auf der Basis konkreter Erfahrungen zu formulieren. Die Wiederverkettung ? .... ja - zum Schluß lande ich immer beim gerichteten Netz. In disem Fall bei einer Methoden-Verkettung. Ich will auch den Hang zu Netzen nicht leugnen. David Lechner: Linien des Außen In fast allen Diagrammen geht es um diskrete Einheiten (also um Grenzen und ein drinnen und draußen). Collagen mit ihren verschwommenen Grenzen (Schichtungen) könnte da als Übergangsform aufgefaßt werden. Diese Schichtungen entstehen (u.a. geologisch) durch Faltungen oder Verknotungen. Siehe dazu wieder Deleuze: Die Falte – Leibnitz und der Barock Siehe dazu Lacan und die Burbaki - Topologen (zu den Knoten) ASB: Der Vorgang zu den Kreisdiagrammen „Eingrenzen/Ausgrenzen“ David Lechner: was ist draussen/drinnen (Orte im Raum, räumliche Bipolaritäten) Drinnen und draußen können wir (deutsch) immer nur räumlich sprechen, auch wenn es inhaltlich nicht um Raumfragen geht. Die graphische Repräsentation bringt zwangsweise den Raum bzw. die (auf)geteilten Flächen mit sich. Tolles Buch dazu: Als Freud das Meer sah / Arthur Goldschmidt David Lechner: Welchen Platz hat das Loch/der Mangel/die Leere Ich möchte mit Gerhard Fröhlich die Sache auf den Kopf stellen: Aus dem "weißen Loch“ sprudelt alles heraus, was so von Interesse ist (im Gegensatz zum schwarzen Loch, das alles verschluckt und maximal verdichtet). David Lechner: frage und bezug/verküpfung zum raum (topologie des raums, geopraphie des raums, topologischer raum, spiele der räume - spiele der blicke) spiel von sichtbarkeiten/unischtbarkeiten im raum // DIG: Topologische Analysen sind bei Netzwerken aber auch bei geographischen Systemen (GIS Netzwerke) und in der Knoten/Falten-Analyse von Bedeutung. Auch in der „architektonischen Sicht“ geht es um Topologie. In den Sichten, Schnitten, Rissen (der technischen Zeichnung) findet sich das Spiel der Blicke in breiter Form. Nicht umsonst wird seit 2 Jahren vom "spatial turn" gesprochen (sogar der deutsche Kunsthistorikertag hatte 1/4 seiner Veranstaltungen auf diese Sicht ausgerichtet). Das Buch "suchen und finden" bietet einiges dazu und auch Weibel hat 2 tolle Bücher mit entstehen lassen. Eines heißt "CTRL Space" ... das zweite „Surroundings“. Ein ganz neues Buch gibt es zum "Mapping des Unsichtbaren" - über alle Fachrichtungen hinweg gedacht: Exploring the Invisible. Nach dem ersten Einstieg über die Blickrichtungen, soll heute zusätzlich der Blick aus der Badewanne genutzt werden: In der Badewanne liegend – Blick auf den Dom – ein Selbstgespräch Über diskrete Einheiten => EINF24 Es geht um abgegrenzte (diskrete) Einheiten (Container, Frames, Fenster, Entitäten) Es geht um das Zusammentreffen (diskreter) Einheiten Es geht um das geordnete Zusammentreffen Es geht um Horizonte (als Grenzlinien) Es geht um Kanten, Brüche, Abhebungen, Angrenzungen, Folgeerscheinungen Es geht um das Zusammentreffen abstrakter Einheiten Es geht nicht um die (materiellen) Erscheinungen, sondern um ein ordnendes Denken, daß sich über diese Erscheinungen legt ... es geht also um nicht-mimetische Repräsentation Es geht um das WIE und weniger um das „es ist“ Es geht um Methoden der Wissenschaften, der Technik und der Vermittlung Es geht um Inbezugsetzung (wir) das Dorf und die Welt da draußen wir als Menschenkörper und das Universum da draußen Es geht um die Person x und die Beziehung zu y und z Es geht um die Aufteilung der Welt in diskrete Einheiten Es geht um ein analytisches Zerpicken und wieder Zusammensetzen Es geht um Zu-Ordnungen, Zu-Schreibungen, Ein-Teilungen Es geht um (Unter)Gliederung (Vergl. Fassaden und Typographie) Es geht um übersichtliche Gliederung Es geht um übersichtliche Dar-Legungen Vergleiche dazu das topologische Schema eines primitiven Dorf-Raumes (Sloterdijk nach K.E. Müller / Kreisschema 92) Vergleiche das Panoramaphoto von Sabine Bitter (auf dem Rücken liegend) Vergleiche: Betrachtungen zur Silhouette, Küstenlinie, Schichtenmodelle, Schattenrisse Vergleiche: Studie zur Performance (etc.) – Schnitte durch die Welt als diskrete/ abgegrenzte Einheiten, die „innere“ Ordnungen offen legen. „Das Wissen ist geschichtet, ... und relativ starr segmentiert. => EINF24/b Zusatzfragen: Kann das diskrete Ordnen Kunst sein? Feinde der diskreten Ordnung: Vermischung, Verflüssigung, chaotische Verhältnissen, Vermüllung, Schüttkegel, ungefilterter Internet-Müll 22.10. Mapping 2 – Netz- und Baum-Diagramme Einordnung im 11er Schema Netze und Bäume bilden mit der Sicht der Differenz das Zentrum des 11er Schemas. Diese Lage markiert wichtige Übergänge: Übergang von der Sequenz zum Netz Übergang vom Cluster (lose Nähe) zum Netz (explizite Verknüpfung) Übergang von Bildmaterial zur kategorisierenden Sprache Es also um: die Beschreibung von Differenzen begriffliche Klärung Kategoriesierung komplexe explizite Inbezugsetzung Definitionsversuche durch Verknüpfung und Abgrenzung Denkbare Grundstruktur: Wiener Vortrag Wie komme ich zu den Netzen ? Kunst – Text – Netz - Werk Die Sicht des Netzes Netze, um .... ... bei Recherchen etwas „einzufangen“ (Schlüsselwortnetze) ... Inhalte/ Bedeutung zu transportieren (Begriffsnetze) ... Inhalte zu repräsentieren (semantische Netze): Wissensrepräsentation ... Inhalte zu formalisieren (topic maps) ... Inhalte zu systematisieren (Diagnosenetze) ... Fachbegriffe zu ordnen (vernetzte Thesauri) ... Information zu automatisieren (Expertensysteme, Inferenzmaschinen) ... Inhalte zu visualisieren (graphische Browser) Netze, zur Verwaltung des Überblicks Netze, zur Verwaltung von Leitungsinfrastruktur und Verkehrswege ... Kommunikationsbeziehungen abzubilden ... Zusammenhänge abzubilden (Prozeßnetze) ... Datenmodell von Datenbanken zu beschreiben Materielle/virtuelle Ausformungen vernetzte Zettelkästen (Luhmann) / HyperCard - Toolbook Zitatiosdatenbanken Internet-Hyperlink GIS-Datenbanken Übersicht schaffen in einer Zeit der Unübersichtlichkeit => Buch: the renaissance computer Übersicht – Überblick – Synopse Mein Interesse Überblickswissen zu repräsentieren Diese Anstrengungen gibt es immer in Zeiten maximaler Unübersichtlichkeit Wiederum geht es um diskrete Einheiten Knoten und Kanten als gängige Bauteile, wobei man sich an der Stelle der Knoten alles möglich vorstellen kann: Knoten, Begriffe, Symbole, Bilder, Textblöcke, .... Bei den Kanten ist die Variationsbreite geringer. Der Baum (als kleiner Ableger des Netzes) Ein vereinfachter Form bietet der Baum ähnliche Möglichkeiten wie das Netz. Netze lassen sich durch Wiederholgruppen auch als Bäume visualisieren. Vom Baum - zum Netz – zum Rhizom Die Grenzen der Bäume Wie können Rhizome wirklich abbgebildet werden. Grundordnung der Schemen in der Baumdarstellung => EINFnn Erarbeitungstechniken Arbeitsweise zum Kontext-Netz mit Rainer (Bildplazierung im Dialog) Vernetzung als Prozeß Über Namen/Personen und Beziehungen/Zitationen hocharbeiten vom A4 bis zu A0 in Freihandzeichnungen hocharbeiten Nutzung von Hypercard-Tools / Mehrebenenansatz (flachgedrückt Netze) Werkzeuge zur dynamischen Plazierung von Teilnetzen Übersichtsnetze zu Schlüsselbegriffen / Erarbeitung von Überblickswissen, Zusammenhangswissen, Orientierungswissen Zusammenhangssicht Zusammenhänge explizit sichtbar machen Es geht um das, was sich dazwischen aufspannt Den Zusammenhang explizit graphisch repräsentieren (nicht verborgen wie bei HyperLinks) – auch ohne spezielle Abfrage verfügbar (inhaltliche Dicht von jedem Startpunkt aus) Andere Lesetechniken unterstützen Materialumfang und Beziehungskomplexität mit einem Blick abschätzen Neue Formen des Lesens unterstützen Neuer Ansatz für Zettelkästen (Vergl. Luhmann) Vorstellung der Diagrammsammlung: Blickrichtung, Grundformen, Sichten, Forscher Vorstellung der Beispiele aus der Kunstwelt Schlüsselbücher zu den 11 Achsen => Deleuze / Differenz und Wiederholung Deleuze, Guattari / Rhizom (1000 Plateaus) Michel Serres / Der Parasit Olaf Tergan / Modelle der Wissensrepräsentation Michel Serres / Hermes I – Kommunikation Randall Collins / The Sociology of Philosophies Diagrammatik und Philosophie Martin Dodge u.a. / mapping cyberspace Koolwijk u.a. / Methoden der Netzweerkanalyse Astrit Schmidt-Burkhardt / Stammbäume der Kunst Sigrid Weigel, Th. Macho, u.a. / Genealogie und Genetik The Renaissance Computer Wissensrepräsentation und semantische Netze In Knoten und Kanten denken implizite und explizite Semantik gerichtete und ungerichtete Netze statische und dynamisch erstellte Netz Plateausicht Extreme: Netze ohne Knoten Netze ohne Kanten (Cluster) Netze ohne Kreuzungspunkte (Rhizome) Systemisches Denken mit Netzen Diverse Betrachtungen Grundlage für zeitliche Orientierung / Micro-Zeitlichkeit Interesse für semantische Netze (vom Expertensystem bis zu den topic maps) Vernetztes Denken als modische Welle von Vester bis Gomez und Probst Netztypen – erweiterter Blick (GIS Beispiele) Sicht der Topologie /vs/ Geometrie Maschensicht – Maschenkarten Stecknadel-Metapher Sterneinfärbungen, Abzweigsicht Nutzung der Netze für qualitative Analysen qualitative Darstellungen /vs/ quantitative Darstellungen Begrifflichkeit der Techniker: Versuch einer Begriffsklärung Die Alltagssprache und die Begriffe der Techniker sind gut brauchbar => EINFnn handout Schema, Plan, Skizze, Diagramm, Graph, Mosaik, Mappenblatt Verflachung altbekannter Ansätze in den Geschäftsgrafiken (durch Software?) Wie unterhalten sich Techniker (Tafel und Kreide) Persönliche Bezüge DIG als Tabellenzeichner DIG als GIS-Analytiker DIG als Ähnlichkeitsdenker & Bildanalytiker DIG als Netzzeichner und Strukturalist DIG als Systemiker DIG als Gedächtnistheater-Zeichner DIG als Architektoniker und Wahrnehmungsforscher DIG als Maschinenbauer was fehlt: Collage, Faltung, Bildgeschichten Rolle der Schemen/Diagramme Geht es um nachträgliche Visualisierung? ... um didaktische Methoden? Geht es um ein Entwurfswerkzeug zum eigentlichen Werk? Handelt es sich um ein nicht ersetzbares Tool zur Erkenntnisproduktion? Wo könnte das diagrammatische Denken überall relevant sein? Jede Art von Visualisierung, Architektur, Typographie, .... Mögliche Untertitel: Instrumente der Ordnung und des Überblicks Ordnungsgrade am Bsp. des 11er Schema Wer arbeitet in Österreich zum Thema: IWK – Zeichen und Zeichen Astrit Schmidt-Burkhardt Franz Reitinger Kurzeinführung zur Wissenrepräsentation Erarbeitung und Abbildung von Überblickswissen Was haben die 11 Sichten dafür zu bieten Themen mit großen Überschneidungen: Wissensmanagement, Archiv, Sammeln, Suchen und Finden, Gedächtnistheater, Wunderkammer, Vermüllung Funktion der Schemen/Diagramme Unter dem Einfluß barocker Formenvielfalt und manieristischem Verschönerungswillen änderten sich die räumlich-visuellen Denkmodelle, obgleich ihre Funktion, nämlich die Strukturierung und Repräsentation von Sequenzen der Wirklichkeitswelt .... erhalten blieb. (J.F. Maas) Diagrammatische Morphologie Handelt es sich um die Wiederkehr morphologischer Betrachtungen? Morphologie: Wissenschaft von den Gestalten und Formen Morphologie: Wissenschaft von den Gestalt und dem Bau von Menschen, Tieren und Pflanzen (Vergl. dazu Body Mapping) Diagrammatischer Strukturalismus Wiederkehr strukturalistischer Betrachtungen? Vergl. M. Serres Inhaltsübersicht zu Mapping 3 Karten – Cluster - Ähnlichkeit 2 zentrale Schema/Diagramm-Typen und ihre Übergangsformen Diagrammatik als Archäologie Diagrammatik als die Kunst des Schneidens ? erste Definitionsversuche zur Diagrammatik Die Kunst der Silhouetten Aby Warburg - Methoden Diagrammatik im Denken von Boris Nieslony Die Sicht des Zwischenraumes Ähnlichkeitsdenker / Denker der Ähnlichkeit Nachbesprechung: Es wird eine kopierte Textsammlung entstehen. So kann man sich lesend weiter vertiefen. Diagrammatik als Archäologie ? Maulwurfssicht ? Auslöser für diese Frage war das Buch: => Archäologie zwischen Imagination und Wissenschaft – Anne und Patrick Poirier (u.a. mit einem sehr ärgerlichen Artikel von Egon Flaig) Archäologen tragen Material Schicht für Schicht ab (abtragen). Durch diese Abtragungen kommt es zu Freilegungen (etwas freilegen). Da die Artefakte im Laufe der Zeit (und auch durch das Graben) auseinander fallen, ist in der Regel ein erstes Auflegen der Fundstücke notwendig (auflegen). => Tableau-Sicht Die schichtweise Abtragung kann natürlich wieder als Schnitt gelesen werden. Die Dokumentation der Grabung ist eine Kartierung von Schnitten, von Schichtlinien, ähnlich wie die Höhenschichtlinien bei (geologischen) Landkarten. => Karten-Sicht Siehe: Diagrammatik als die Kunst des Schneidens ? Welche Künstler arbeiten mit dieser schichtweisen Abtragung und dem Invers der schichtweisen Auftragung (auftragen) zum Zweck der Sichtbarmachung (von Konturen): C. Bartel Peter Eisenman Timm Ulrichs (lt. ASB) Der diagrammatische Komplex „Schichtung/Faltung“ bekommt nun aus der Perspektive der Archäologie eine ganz neue Bedeutung: In der Archäologie finden sich Methoden, um mit Schichtungen, Überlagerungen, Faltungen, ... umzugehen, sie zu interpretieren. Man kann die im Laufe der Zeit zum Teil willkürlichen entstandenen Verschmelzungen auch als kulturelle Collagen denken, die es zu dekonstruieren gilt. => Sicht der Collagen, Schichten, Falten Im Detail siehe natürlich: Michel Foucault / Archäologie des Wissens Schlüsselwerk zur Ähnlichkeit: G. Didi-Huberman / Ähnlichkeit und Berührung Diagrammatik als Schwellenkunde? (mit Peter Handke) Foucault: „ ... wie soll man die verschiedenen Begriffe spezifizieren, die das Denken der Diskontinuität gestatten (Schwelle, Bruch, Einschnitt, Wechsel, Transformation)? Archäologie als Kunst (Übertragung des Textes „Anatomie als Kunst) Kann die schichtweise Freilegung (der Archäologie) diagrammatisch gelesen werden? Einerseits sind es naturalistische Darstellungen bzw. Sichten, andererseits ist ein diagrammatischer „Blick“ am Werk. In den Ausgrabungsmodellen wird das sonst Unsichtbare frei gelegt, so wie in technischen Zeichnungen Details über Schnitte freigelegt werden. Manche Ausgrabungsmodelle schneiden Objekte/Artefakte/Körper auch wirklich an; in vielen Modellen kommt es zur Öffnung und Entfaltung. Die inneren Details (Innereien) bzw. die verborgenen Objekte werden übersichtlich ausgebreitet. Faltungen werden aufgelöst. Diese Ausbreitung, diese übersichtliche Zurschaustellung ist also mehr als mimetische Abbildung. Es geht also um die modellhafte Darlegung unter Beibehaltung systemischer, architektonischer, lebensweltlicher bzw. organischer Zusammenhänge. Es geht um die Offenlegung vergangener Zusammenhänge. Es geht um die Herausarbeitung diskreter Einheiten (wie zB. Lagen, Entwicklungsstufen). Die isolierten Lagen/Entwicklungsstufen sind gemeinsam eine diagrammatische Darstellung. Die Einfärbung/Forcierung bestimmter Aspekte bzw. Teilsysteme kann im Sinne einer Themenkarte gelesen werden. Bei der Nachgestaltung im Modell handelt sich also um materialisierte Forschungsergebnisse. Einige Darstellungen sind Tableaus: Auf Holzbrettern sind verschiedene Varianten (Sichten), bzw. Fundstücke (Bruckstücke) gemeinsam präsentiert. In einer mehrteiligen Darstellung wird Material schichtweise abgetragen (Diagramm als Bildfolge). Die Feilegungen sind so durchgeführt, wie sie auch in einem Lehrdiagramm umgesetzt würden. Man könnte also von einem 3D-Lehrdiagramm sprechen. Diagrammatik als die Kunst des Schneidens ? Boris Nieslony meint mit George Kubler (The shape of time), daß sich verschiedene wissenschaftliche Techniken dadurch unterscheiden, wie sie Schnitte setzen: Techniken der Schnittführung Schnitte der Gleichzeitigkeit (über alle Disziplinen hinweg) Vergleiche Synchronopse zum Thema „Strukturalismus“ Zeitschnitte setzen Schnitte entlang der Zeitachse (genealogische Stränge) Schnitte als maximale semantische Auffächerung (zeitunabhängig) Die „Welt“ analytisch anschneiden (Kreisringplakate) Materielle Schnitte (tiefe Schnitte) Visuell bestimmte Schnittführung Abhebende Schnitte Etwas herausschälen, freilegen, auffalten, anschneiden, ... Landkarten als schichtweise Abtragung Trennende Schnitte der Differenzierung bzw. Abgrenzung Diskrete Einheiten durch Schnitte bilden Sicht der Kommunikationsschnittstellen (Offenheit der Systeme) Plateaus als semantische Schnitte (Deleuze, Guattari) Die Schnittführung ist eng mit den gewünschten Sichten/Ansichten verbunden. Mit Fragen ein Thema anschneiden ... Spannend wäre eine eigene Betrachtung dazu relevanter Verben. Die erste Publikumsfrage hat sich auf ein 3D-Objekt bezogen. Es wäre also von Interesse jene Prinzipien/Methoden zu versammeln, die auch auf Objekte übertragbar sind. Wir kämen damit zu diagrammatischen Objekten. (Siehe Detailbetrachtung) Der Diagrammatiker legt mit Schnitten etwas frei => freilegen C. Bartel legt mit seinen Schnitten innere Kräfte frei Gordon Matta Clark Damien Hirst Durch diese Schnitte wird der Blick auf innere Verhältnisse möglich. Man bekommt Einblick in eine innere Angelegenheit; man sieht die Innereien. Schnitte sind oft auch ein destruktiver Akt, es kann sich also auch um eine zerstörende Freilegungen handeln (Matta Clark). Vilem Flusser spricht auch von der zerpickenden Tätigkeit der Analytiker: „.... nicht alles ist klaubbar: Es gibt Unleserliches. Aber alles kann zerpickt werden, um nachher geklaubt werden zu können.“ zerpickendes Denken analytisches Denken Auch der Begriff sezieren bringt uns hier weiter: schneiden, zerschneiden, zerlegen; eine Leiche öffnen, anatomisch zerlegen. => Body mapping Die Steigerungsstufe visezieren (mit B. Nieslony), die Vivisektion = operativer Eingriff am lebenden Tier – zum wissenschaftlichen Zwecken ... - sei hier nur angesprochen, aber nicht weiter ausgeführt. erste Definitionsversuche Diagramme repräsentieren Ordnungsversuche (Siehe Detailbetrachtungen) Diagramme sind Ordnungsmethoden Diagramme stehen für Transformationsprozesse (zB. Bei Eisenman) Diagramme zeigen (innere) Verhältnisse Diagramme gehören zum Bereich der nicht-mimetischen Künste (inkl. der techn. Zeichnung) Wobei natürlich wie bei Warburg diese Methoden auch auf Bilder anwendbar sind. Immer schon gab es auch wunderbare Kombinationen mimetischer u. nicht-mimetischer Darstellungen Diagramme machen Unsichtbares sichtbar (im Unterschied zu den abbildenden Bildern, die Sichtbares sichtbar halten bzw. machen) Vergl. Klee: Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar Diagramme zeigen den strukturellen Hintergrund, machen diesen sichtbar Machtdiagramme, Konzepte, Definitionszusammenhänge, Kommunikationszusammenhänge „kritische“ Aufgabenstellung: dahinterliegende Strukturen sichtbar machen Die Rolle der Diagramme bei Betriebssystemdiskussionen Zu Foucault: Die Analyse versteht sich von daher als Archäologie bzw. Kartographie geschichtlich singulärer Beziehungen und Beziehungsbedingungen. (Petra Gehring) Diagramme sind als „Grundstruktur“ zu verstehen Diagramme zeigen, wie etwas funktioniert es geht um die Freilegung von Funktionsprinzipien Ein „Diagramm“ ergibt sich also aus den Analysen jener hochwirksamen Maschinerien im inneren der Sozialkörper: die Disziplinierung hat Diagrammcharakter, ebenso die Delinquenz, die Normalisierung, ... (Petra Gehring) Diagramme sind Dazwischenschreibungen Das Dazwischenschreiben, diagrammein, Diagrammfindung (Petra Gehring) Besser als von Einschreibung (Derrida) ... sollte man von „Dazwischenschreibung“ sprechen und statt von „grammein“ von „diagrammein“ ... (Petra Gehring) Diagramme tragen über die Schrift hinaus Insofern Diagramm das ist, was exemplarisch über die Schrift hinausträgt, ohne gleich im Bild (im Abbild) zu landen, schafft es einen gewissen Raum der Sagbarkeit, einen Raum, der sich zwischen bereits qualifizierten Räumen identifizieren läßt. (Petra Gehring) Diagrammatische Darstellungen sind geometrisch-topologische Repräsentationen (Ulrich Papenkort) Die Kunst der Silhouetten Eine spannende Sicht auf die Abstraktion Buch der venezianische Kapitäne/Steuermänner zur Identifizierung der genauen Lage Umfassungen und Container s.u. Clusterung Sicht der Grenzen Seminare von Macho: Natürliche Grenzen und künstliche/politische Grenzen Falsche Grenzen / Sicht der Wasserscheiden Peter Fend (Ausstellung bei der ars electronica 2002) Schichten / Schichtlinien Visualisierung von Höhenlagen Übersetzung der 3D-Form in 2D Schichtenlinien Visualisierung von elektrischen Feldern Mehrstufige Umfassungsverhältnisse und Beinhaltungen Aktuelle Ansätze in der Architektur Beispiele von der Biennale Venedig 2002 Abgrenzung zum Tableau (zur ungeordneten Tabelle) Die Ordnung nach inhaltlichen Nähen Induktives Denken /vs/ deduktive Ansätze Sich aus dem Schüttkegel des Materials hocharbeiten: Klassenbildung aus dem anschaulichen Material heraus. Keine künstliche Reinheit über die Erscheinungen stülpen, bzw. bestimmte Formen vom Start weg ausgrenzen. Vergl.: Empirismus bei Deleuze Aby Warburg – Methoden Bücherordnung / Bibliotheksordnung Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg Bildtafeln (Mnemosyne-Atlas) als „Versuchsanordnungen“ In Bildern denken 3 Methodentafeln A/B/C A: 3 Mapping-Ansätze Bilddiagramm, Karte, Baum B: Body Mapping C: Entwicklung einer Idee „Mars“: Bild => System => Zeichen 22: Kreisdiagramme 26: Tabellenwerke Zettelkasten story boeards (Vernetzungsschemen) Kulturgeographische Skizzen Ausstellung als Photo-Cluster (Rembrandt-Ausstellung) => S.XI Das unbewußte Vorbild der 70 EUR Ausstellungen in TransPublic Aby Warburg als Erforscher des Nachlebens der Antike. Warburg gilt als Entdecker der Affektgebärden, die er „Pathosformeln“ oder „Superlativen der Gebärdensprache“ nennt. => Katalog: Rhetorik der Leidenschaft => Vergl. auch body mapping Beispiele: Pathosformeln der „Tragik“ des „Triumphes“ .... Seine Originalität bestand darin, daß Warburg weder an Stilanalysen noch an einer rein ikonographischen Untersuchung interessiert war, sondern sich auf bestimmte Ausdrucksformeln konzentrierte, die aus dem Repertoire der Antike stammten. (Barock galt ihm als Synonym für leere Rhetorik – Beforscht hat er primär die Renaissance) Sein Forschungsprogramm könnte lauten: Sozialpsychologische Erforschung der Bedeutung der Ausdruckswerte im sozialen Gedächtnis (bei Kunstwerken: Ausdruckswerte, Pathosformeln, Gebärdensprache). Neben den „Superlativen der Gebärdensprache“ gab es nach Warburg aber auch noch eine andere Art von Pathosformeln. Dies waren bestimmte kosmologische Motive, die als bildhafte Denkformen den Menschen auf seiner Suche nach Orientierung und damit nach seiner Stellung im Kosmos drastisch vor Augen führten. => Diagrammatik als bildhafte Denkformen Der Zweck der Warburg-Bibliothek bestand in „der Schulung visueller Assoziationsund Denkvorgänge, die dem Sprachsystem vorauslaufen“. (Vergl. dazu Stockwerksordnung in der Bibliothek) Kurt W. Foster meint: ... daß Warburgs Bibliothek insgesamt auf der Vorstellung beruht, die seiner Versuchsanordnung (zur Induktion von Gedächtnisströmen) vergleichbar macht. // Vergl. Induktive Ansätze Ursprüngliche Anordnung der Bibliothek in Hamburg (je 1 Geschoß): Bild, Orientierung, Wort, Handlung Im Denken von Warburg gehörten diese vier Teile zu einer zyklischen Bewegung vom Bild zur Handlung. Vergl. auch: L-M-R-U Kurzer Vergleich mit den Mapping-Ausstellungen: Bild => Orientierung => Wort => Handlung Karte Cluster Tableau Ablauf, Fluß Synchronopse System philosophische Architektonik Netze, Bäume Zettelkasten Synopse storyboards storyboards (Sicht der Abfolge) Kulturgeographische Skizzen 1. Geschoß 2. Geschoß Theorie der Bildgestaltung Quellen zur Bildgeschichte Ikonographie der neueren Kunst Kunsttopographie Urgeschichte der Kunst Klassische Archäologie ... Das Symbol im Dienste der Orientierung Religion / Magische Praktik und die sich daraus entwickelnden Naturwissenschaften / Kosmologie Philosophie Relationen als verschiedenfärbige Linien Listen von Schlüsselbegriffen (Vergl. Nieslony) 3. Geschoß Sprachphilosophie Klassische Literaturen / Geschichte des Bildungswesens ... Diagrammatik der Macht Grundbewegungsarten (Verben): Einleitung zum Atlas 4. Geschoß Theoretische Grundlagen Geschichtliche Grundlagen Morphologie des sozialen Lebens – Werkformen des sozialen Lebens: Verkehrswesen, Kriegswesen, ... Genealogie, Festwesen, Thater u. Schauspielkunst Mit Hilfe der Bildtafeln wollte Warburg auch eine „neue Theorie der Funktion des menschlichen Bildgedächtnisses“ entwickeln. Warburg als Diagrammatiker: Sein ganzes Arbeitsleben hindurch legte Warburg schematische Darstellungen von Kunstwerken an. Auf diesen „storyboards“ setzte er Kunstwerke, die sein besonderes Interesse erweckt hatten, zueinander in Beziehung. Die Relationen zwischen den Kunstwerken stellte er durch zT. verschiedenfarbige Linien dar !!!!! Zudem arbeitete Warburg mit Listen von Schlüsselbegriffen, um bestimmte Themen oder Motive für Aufsätze oder Vorlesungen zu kennzeichnen. Vergleiche: Boris betreute in Hamburg jahrelang eine Galerie Diagrammatik im Denken von Boris Nieslony Auch er verehrt Warburg Diagrammatik im Denken von Thomas Hirschhorn Müllmaterial, Tableaus, Wissenslandschaften Die Sicht des Zwischenraumes Einerseits werden durch Zwischenräume (oder Grenzlinien/Trennlinien) diskrete Einheiten gebildet. In den heute zu sehenden Clusterdarstellungen wird die „Kunst des Zwischen“ auf die Spitze getrieben (so wie black market in der Performance-Kunst). Schlüsselerfahrung: Wittgenstein-Ausstellung von J. Kosuth zu Wittgenstein Unsichtbare Beziehungskonstellationen (man denke daran, wie wer es beim Blick auf eine größere „Feiergesellschaft“ rekonstruieren, wer zusammen gehören könnte) ... Die Frage ist: Wie verhalten sich die Elemente zueinander Inhaltliche Nähe durch räumliche Nähe (die zentrale Grundannahme jeder Wahrnehmung: Man denke daran, wie man die eigene Wohnung eingerichtet hat) Spannungen, (elektrische) Felder Schwebesituationen Abstoßungsverhältnisse Dichtemaße, Knotengrößengestaltung Überfüllte Tableaus /vs/ feines Spiel der Inhaltsgruppen Feldtheorien und die Sicht des Zwischenraumes Feldlinien als gedachte Beziehungslinien Feldorientierte Sprachtheorie: Karl Bühler, Donald Davidson Wie kann Bedeutung repräsentiert werden? Das Modell der Semiotik (Zeichenträger und Zeichenbedeutung) ist für relationale Theoretiker wenig brauchbar – ja sogar eine „Behinderung“. Bedeutung durch das feldhafte Eingebundensein repräsentieren (Man gleiche dazu Formulierungen von V. Flusser. Er spricht von Senken und Erhebungen in einem Feld, von dichten Stellen, Knoten, ...) Die Bedeutung wird also durch das Umfeld (im Kontext) bestimmt bzw. definiert Erklärungswert des Umfeldes Derrida, Davidson, Bühler, Flusser, ... Begriffscluster und Bildcluster Künstlerische Weltordnungen (Thomas Hirschhorn, Boris Nieslony) Lettristen, Stadtwerkstatt, Thomas Feuerstein, Remy Zaugg, Matthew Ritchie, Öyvind Fahlström, knowbotic research, Aglaia Konrad Selbstorganisation und die Sicht des Zwischenraumes Installationen von knowbotic research (Entitäten, die sich im Raum anordnen, Wolkenformationen bilden) Unsichtbare Feldkräfte sichtbar machen Die Austellung – also „ausstellen“ – als Prozeß (Nieslony) Der Hängungsvorgang dieser Ausstellung (ab 18.00) Umfassungen / Container Siehe Beispiele - Übersetzbarkeit in Baumstrukturen Ähnlichkeitsdenker / Denker der Ähnlichkeit Ludwig Wittgenstein Walter Benjamin Aby Warburg Georges Didi-Huberman Michel Foucault P. Bourdieu B. Nieslony P. Sloterdijk Pierre Klossowski Josef Kosuth Rainer G. Appell G. Dirmoser Familienähnlichkeit Buch: => Ästhetik des Ähnlichen Buch: => Sigrid Weigel / Entstellte Ähnlichkeit Buch: => Mnemosyne Atlas Buch: => Ähnlichkeit und Berührung Abformungen Buch: => Die Ordnung der Dinge Kap.: Die posaische Welt – 1. Die vier Ähnlichkeiten Buch: => Die feinen Unterschiede Ähnlichkeitswahrnehmung über Habitus angedacht Bildreihen zu Verben: tragen, springen, .... Buch: => Sphären I und II Buch: => Die Ähnlichkeit Wittgenstein-Ausstellung Buch : Homöopathie und Philosophie Wahrnehmungsstudie (Kegel, Dreiecke, ....) Baumdenker („Bäumler“) /vs/ Ähnlichkeitsdenker Mustererkennung und Ähnlichkeitswahrnehmung woran die KI-Entwickler gescheitert sind (Ähnlichkeit und Metapher) Die 4 Ähnlichkeiten bei Foucault Ähnlichkeitsansätze als zentrale Methoden (Ende 16. Jhd.) 1 convenientia Von der Karte zum Cluster Die Nachbarschaft von Orten Die Dinge, die sich nebeneinanderstellen, wie sie einander nahekommen. Sie grenzen aneinander, ihre Fransen vermischen sich; Die äußeren Grenzen des einen bezeichnen den Beginn des anderen. Dadurch teilt sich die Bewegung mit, ebenso die Einflüsse, die Leidenschaften und die Eigenheiten. Infolgedessen erscheit in jenem Scharnier der Dinge eine Ähnlichkeit. Ähnlichkeit des Ortes, des Platzes, an den die Natur 2 Dinge gestellt hat, folglich Ähnlichkeit der Eigenheiten. Weiterhin entstehen aus dieser Berührung durch Austausch neue Ähnlichkeiten. Ein gemeinsames Regime stellt sich ein, der Ähnlichkeit als stumme Ursache der Nachbarschaft erlegt sich eine Ähnlichkeit auf, die die sichtbare Wirkung der Nähe ist. Die Ähnlichkeit erlegt Nachbarschaft auf, die ihrerseits Ähnlichkeiten garantieren. Ort und Ähnlichkeit verflechten sich. Die convenientia ist eine mit dem Raum in der Form des unmittelbar Benachbarten verbundene Ähnlichkeit. Sie gehört zur Ordnung der Konjunktion (Verbindung) und der Anpassung. Das Bild der Kette: Die Welt bildet eine Kette mit sich selbst (durch die Verkettung der Ähnlichkeit und des Raumes) ... 2 aemulatio Clustersicht Kreisringe In jedem Berührungspunkt beginnt und endet ein Ring – Von Kreis zu Kreis setzen sich die Ähnlichkeiten fort ... ... eine Art Konvenienz, die aber vom Gesetz des Ortes frei ist. ... so, wenn die Kreise der Kette weit voneinander entfernt eine berührungslose Ähnlichkeit reproduzierten In der aemulatio gibt es etwas wie den Reflex oder den Spiegel; in ihr antworten die in der Welt weit verstreuten Dinge aufeinander. Die Ringe der aemulatio bilden keine Kette ... , sondern eher konzentrische reflexive und rivalisierende Kreise 3 Analogie body mapping Wie die aemulatio stellt die Analogie die wunderbare Gegenüberstellung der Ähnlichkeiten durch den Raum hindurch sicher; ... Ihre Kraft ist immens, denn die Ähnlichkeiten, die sie behandelt, sind nicht jene sichtbaren und massiven Dinge selbst; es genügt, daß es die subtileren Ähnlichkeiten der Verhältnisse sind. Sie kann von einem Punkt aus unbeschränkte Zahl von Verwandtschaften herstellen. Durch sie (die Analogie) können sich alle Gestalten der Welt einander annähern. 4 Sympathien ... die 7 Öffnungen bilden in seinem Gesicht, was die 7 Planeten am Himmel sind Kein Weg wird darin von vornherein festgelegt. Keine Entfernung wird angenommen, keine Verkettung vorgeschrieben. Sie ruft die Bewegung der Dinge in der Welt hervor und bewirkt die Annäherung der entferntesten Dinge. Sicht der Collage Die Sympathie ist eine Instanz des Gleichen, die so stark und pressierend ist, und Mischung daß sie sich nicht damit begnügt eine Form der Ähnlichkeit zu sein. Antipathie Sicht der Differenz abbildende Ähnlichkeit Sicht der Pläne und Modelle Sie hat die gefährlich Kraft, zu assimilieren, die Dinge miteinander identisch zu machen, sie zu mischen und in ihrer Individualität verschwinden zu lassen, sie also dem fremd zu machen, was sie waren. Das Gegenstück zur Sympathie Diese erhält die Dinge in ihrer Isolierung aufrecht und verhindert die Assimilierung. Analoge maßstabsgerechte Repräsentation Modellhafte Ähnlichkeit der Repräsentation (zB. Kriterium: gleiches hydraulisches Verhalten) 29.10. Mapping 3 Karten, Cluster – Warum werden Karten und Cluster gemeinsam gezeigt Übergangsformen von Karten & Cluster / Karten & Netz / Cluster & Netz / Tableau & Cluster Schlüsselbücher zu den 11 Achsen: s.o. Erarbeitungsmethoden am Beispiel: Warburg, Nieslony, Schmidt-Burkhardt, Kontext-Netz, Mapping-Tableaus, Studie zur Wahrnehmung Diagrammatische Methoden für die Kunstwissenschaft Warburg-Methode Ordnungsschritte (Sedlmayr neu gelesen) Empirischer Ansatz – Deleuze und der Empirismus => EINFnn Wahrnehmungsordnung: Wo stehen die Schemen? Atmosphären => Raumwahrnehmung => Materialität => Performatives => Objekte => Bilder => Schemen => Begriffe => Zeichen spatial turn, performative turn, pictorial turn, iconic turn, linguistic turn Abgrenzung zu Bildern und zu Zeichen (Semiotik) Ansätze im Katalog: Atlas mapping => EINFnn Ich könnte versuchen den Wiener Vortrag teilweise auf Cluster zu übersetzen Vorstellung der Diagrammsammlung: Blickrichtung, Grundformen, Sichten, Forscher Vorstellung der Beispiele aus der Kunstwelt Abbildung von Wissenslandschaften im GIS und im Internet Ev. mit Hilfe der WiLa-Unterlagen Übersetzbarkeit der Cluster in Bäume (und umgekehrt) 2 Denkstile: Ähnlichkeitsdenker (Sphärendenker) /vs/ Baumdenker Clusterung als fortgeschrittener Tableau-Ansatz: semantische Clusterung Relevanz der Semiotik ? Es gibt zumindest den Bereich der Kartosemiotik (Zeichenhafte Markierungen). In Summe ist jedoch die Semiotik nicht wirklich hilfreich bei der Analyse aller Diagrammtypen. Die Sicht auf die Zeichen ist zu eng und auch die Repräsentation der Bedeutung, zu atomistisch angelegt. Vergl.: Semantische Netze, Feldtheorien, .... So gesehen ist der Titel der IWK-Veranstaltung mit „Zeichen und Zeichnung“ nicht glücklich gewählt, wenn es um diagrammatische Forschung geht. Leben in div. Assemblagen und Ensembles Buch: Michel Menu – Michel Paysant et la théorie des ensembles Regalordnungen Tableauansatz: Warenlager, chaotische Lagerbewirtschaftung (mit Index) Cluster: Warburg-Ordnung (Ähnlichkeitsbereiche) Ring: Sektorierung (auch mit der Warburgordnung kombinierbar) Karte: Herkunftsordnung ++++++++++++ END Mapping 3 Was hebt Schemen von Bildern klar ab? Zweiter Anlauf und Gegenschuß zur Definition Spannend wird es jedoch bei den Übergangsbereichen – Siehe: Übergangsformen Schemen-Sicht Diagramme repräsentieren Ordnungsversuche Diagramme sind Ordnungsmethoden Diagramme stehen für Transformationsprozesse (zB. Bei Eisenman) Diagramme zeigen (innere) Verhältnisse Bild-Sicht Ein Bild kann auch Diagramme abbilden, bzw. Diagramme/Pläne beinhalten (Um diese Beispiele geht es hier jedoch nicht) Die bildnerische Ordnung eines Cezanne oder Matisse sind Ordnungsversuche ganz anderer Art, als im Diagramm Expressive Bilder zeigen ganz andere innere Verhältnisse als Diagramme Diagramme gehören zum Bereich der nicht- Trotz Abstraktion sind viele Bilder den mimetischen Künste (inkl. der techn. mimetischen Künsten zuzuordnen Zeichnung) (Vergl. Messensee, Hebenstreit) Diagramme machen Unsichtbares sichtbar Bildern, die Sichtbares sichtbar halten bzw. sichtbar machen Klee: Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar Diagramme zeigen den strukturellen Hintergrund, machen diesen sichtbar Machtdiagramme, Konzepte, Definitionszusammenhänge, Kommunikationszusammenhänge Diagramme als „kritische“ Aufgabenstellung: dahinterliegende Strukturen sichtbar zu machen // Die Rolle der Diagramme bei Betriebssystemdiskussionen Diagramme sind als „Grundstruktur“ zu verstehen Diagramme zeigen, wie etwas funktioniert - es geht um die Freilegung von Funktionsprinzipien Diagramme sind Dazwischenschreibungen / Genauer: Diagramme sind explizite Dazwischenschreibungen In Diagrammen geht es in der Regel um diskrete Einheiten Diagramme tragen über die Schrift hinaus Insofern Diagramm das ist, was exemplarisch über die Schrift hinausträgt, ohne gleich im Bild (im Abbild) zu landen, schafft es einen gewissen Raum der Sagbarkeit, einen Raum, der sich zwischen bereits qualifizierten Räumen identifizieren läßt. (Petra Gehring) Diagrammatische Darstellungen sind geometrisch-topologische Repräsentationen Bilder begnügen sich selten mit der Grundstruktur Auch mit Bildern kann man zeigen, wie etwas funktioniert In der Bildwahrnehmung muß die Inbezugsetzung vom Rezipienten aktiver geleistet werden (als im Diagramm). Bilder sind daher „offener“ angelegt als Diagramme In Bildern wird mit diskreten Einheiten meist nicht so „trocken“ umgegangen wie in Diagrammen Auch Bilder tragen über die Schrift hinaus, aber ... ? Der topologische Zusammenhang steht beim Bild nicht im Vordergrund Unterschiede von Bild und Diagramm Spannende Grenzfälle und Übergangsformen Wichtiges Bücher: Georges Didi-Huberman / Ähnlichkeit und Berührung Vergl. auch Buchbesprechung von Stefan Neuner Michael Baxandall / Löcher im Licht Roberto Casati / Die Entdeckung des Schattens Ursus Wehrli / Kunst aufräumen Bild bildgebende Medien optimale Farbtiefe psychisch emotional expressive Falschfarbigkeit (Kokoschka) S/W-Zeichnung mit expressiver Linienführung optimale Auflösung und Tiefenschärfe (Detailhaltigkeit) Ähnlichkeit mimetische Künste abbildend Bilddiagramm Übergangsformen Mischformen 12. – 18.Jhd Farbreduktion auf 2 Werte Grauwertreduktion auf 2 Werte „Verflachung“ auf 2 Werte (Schmid&Scholz) Falschfarbigkeit Reduktion auf die Hüllkurve (Marcel Duchamp) MiniaturReplik der Tür der Galerie Gradiva Rotierende Bilder mit diversen visuellen effekten (Marcel Duchamp) reduzierte Ähnlichkeit Schichtenbilder (C. Bartel) Sichtbares sichtbar halten Visuell relevanter Frequenzbereich (Reichweite der Optik) künstlerische Ordnung natürliche Ordnung äußere Ordnung äußere Verhältnisse unaufgeschlüsselte „Einheit“ ästhetische Bestimmung analytische Malerei künstlerische Umrißgestaltung Umrißzeichnungen, die zusätzlich (Körper)Öffnungen und markante Wölbungen mit reduzierten Linien festhalten (Alois Riedl) Umrißabzeichnungen (Jirkuv) Diagramm / Schema diagrammgebende Medien Reduktion auf ein gut unterscheidbares Farbset Analytische Falschfarbigkeit (Luftbildauswertung) wenig expressive Linienführung schematische Ähnlichkeit nicht-mimetische Künste „bildend“ / konstruierend Schichtenlinien Unsichtbares sichtbar machen Beliebige (meßbare) Zustände in sichtbare Erscheinungen übersetzen „Kunst aufräumen“ (Ursus Wehrli) Objekte als Visualisierung „innerer“ materieller KräfteVerhältnisse (C. Bartel) Silhouette Schattenriß, Schattenfigur Schatten als räumliche Info Scherenschnittbilder (Duchamp) Selbstbildnis im Profil Konturen Wie expressiv kann eine Kontur sein? komplexe Drahtmodelle, die nur im Schatten lesbar werden (Larry Kagan) Umrißbilder von Duchamp (Didi-Huberman, Lyotard) künstliche Ordnung innere Ordnung innere Verhältnisse aufgeschlüsselte Komplexität „dienende“ Ästhetik analytische Diagramme Umriß-Auffassung der technischen Zeichnung Projektion im Sinne einer realitätsgerechten Darstellung (in der 2D Beschränkung) Optische Hilfsmittel Raumbildende Horizontgestaltung Abwicklung als Häutung Jeder Riß der Zeichnung als Projektion gedacht Horizonte als Grenzlinien Abwicklung Geometrische Hilfsmittel Silhouetten-Karten für Seefahrer (Küstenlinien) Abwicklung als technische Zeichnung / Schnittmuster (Burda) Entfaltung - Auffaltung Bacon-Bilder als Diagramme analysiert (Deleuze) Bilder mit Diagrammen und Karten (Duchamp) Unglückliches Ready-made Bilder mit Textmaterial Relief als Abdruck (fein durchgezeichnet) Diagramme mit Bildmaterial (als Diagrammknoten) Bildgeschichten - Comics reduzierter Abdruck (Umriß) Der Abdruck ist in Didi-Hubermans Augen das Paradigma des Bildes schlechthin, die ursprüngliche Form der künstlichen Übertragung einer Ähnlichkeit (Stefan Neuner) Diagramme mit Textmaterial Diagramme tragen über die Schrift hinaus, ohne gleich im Bild zu landen Reifenspuren, Fußabdruck als Spur einer signifikanten Bewegung Body Mapping materielle Erscheinungen (Materialhaltigkeit) implizite Semantik implizites Dazwischen Rasterverarbeitung Musterverarbeitung ordnendes Denken, das sich über diese Erscheinungen legt explizite Semantik (der Kanten) explizite DazwischenSchreibung Vektorverarbeitung Anmerkung: Soferne die Form der Körper und des Kontextes bakannt bekannt ist, können Schatten errechnet werden. So gesehen sind Schatten Sichten/Risse/Projektionen also Schemen bzw. Diagramme. Diagrammatische Ansätze in der Kunst Mapping-Ausstellung (OK, ars electronica) Warum ist in den letzten 2 Jahren das Mapping-Thema so präsent? GPS-Hype (im PKW), GSM-location-based Services, Verfügbarkeit der Luftbilder in in jeder großen Firma Mimetische Ansätze /vs/ nichtmimetische Begriff „nichtmimetische Künste“ (Christel Meier) Das Diagramm zur Projektdarstellung (im Katalog) Die technische Skizze als Werkstellvertreter Kunstanalyse /vs/ Kunst? Kunstanalyse als Kunst? (Vergl. Kosuth) Das Werk „an sich“ /vs/ Visualisierung/Hervorhebung bestimmter Aspekte Visualisierung als negatives Kriterium in der Kunst Was unterscheidet die Analysen von Boris & DIG (Bilder & Diagramme) Der Anthropologe & der Systemanalytiker Bildende Kunst /vs/ angewandte Kunst Was hat die Diagrammatik an Kriterien zu bieten? Bildwissenschaften für (formal-ästhetisch verspielte) mimetische Künste Schemawissenschaft für nicht.mimetische Künste Rolle der Schemen bei der Erabeitung von Werken/Projekten Bildanteil bei den 11 Schematypen (Tableau, Karte, Collage, body mapping) Bedeutung der mittleren und unteren Achse des 11er Schemas für die angewandten Bereiche Warum werden Arbeiten von Duchamp oft als Beleg zitiert? Anknüpfung bei abstrakten/konstruktiven Arbeiten geometrisch abstrakt /vs/ expressiv-abstrakt Abstrakter Strukturalismus Mit der Grammatik der Strukturen spielen (ganz ohne Semantik) Warum wird Pollock von den Diagrammatikern oft als Beleg zitiert? Mikroskopischer Strukturalismus Arbeiten, die „innere“ Energieverhältnisse sichtbar machen 05.11. Mapping 4 – Synchronopsen, Abläufe, Flußdiagramme / Bildgeschichten / body mapping Schlüsselbücher zu den 11 Achsen: xxx Vorstellung der Diagrammsammlung: Blickrichtung, Grundformen, Sichten, Forscher Vorstellung der Beispiele aus der Kunstwelt Bodenmarkeirungen Kann die Bodenmarkierung komplexer Straßenkreuzungen als Diagramm verstanden werden? Die Kreuzung als Verkehrsflußdiagramm gelesen Leitsysteme als Verkehrsflußdiagrammen Analyse von Bacon-Bildern von Deleuze => Text: Das Diagramm Was Diagramme wenig können: Atmosphäre und Emotionalität vermitteln Viele Diagramme sind wenig expressiv Vorstellung der Diagrammsammlung: Blickrichtung, Grundformen, Sichten, Forscher Vorstellung der Beispiele aus der Kunstwelt Welche Rolle spielt die Semiotik (die Sicht der Zeichen)? Wenig, da zu stark auf die Zeichenbedeutung fixiert Ansätze gibt es in der Kartosemiotik Diagrammatische Objekte Am einfachsten gelingt der Sprung über die diagrammatische Architektur. Mit dem Buch „Anatomie als Kunst“ ist diese Übertragung auch möglich. Körperlandschaften bei C. Bartel Erzeugung von Schichtenlinien/Konturen mit Hilfe von Flüssigkeiten Abtragung von Körperlandschaften – Body mapping Anatomie als Kunst Kann die schichtweise Freilegung diagrammatisch gelesen werden? Einerseits sind es naturalistische Darstellungen, andererseits ist ein diagrammatischer „Blick“ am Werk. In den Wachsmodellen wird das sonst Unsichtbare frei gelegt, so wie in technischen Zeichnungen Details über Schnitte freigelegt werden. Manche Wachsmodelle schneiden den Körper auch wirklich an; in vielen Modellen kommt es zur Öffnung und Entfaltung. Die inneren Organe (Innereien) werden übersichtlich ausgebreitet. Faltungen werden aufgelöst, Schlingen ausgelegt. Diese Ausbreitung, diese übersichtliche Zurschaustellung ist also mehr als mimetische Abbildung. Es geht also um die modellhafte Darlegung unter Beibehaltung systemischer, bzw. organischer Zusammenhänge. Es geht um die Offenlegung des organischen Zusammenhangs. Es geht um die Herausarbeitung diskreter Einheiten (wie zB. der 4 Muskellagen). Die 4 Körper mit je einer Muskellage sind gemeinsam eine diagrammatische Darstellung. Die Einfärbung/Forcierung bestimmter Aspekte bzw. Teilsysteme kann im Sinne einer Themenkarte gelesen werden (mapping the body). Die „Wiener Sammlung“ ist nicht nur eine Abformung der Florentiner Originale, sondern es gingen Wiener Forschungen in die Gestaltung mit ein. Es handelt sich also um materialisierte Forschungsergebnisse. Einige Darstellungen sind Tableaus: Auf Holzbrettern sind verschiedene Varianten (Sichten) gemeinsam präsentiert. In einer mehrteiligen Darstellung werden Muskeln schichtweise abgetragen (Diagramm als Bildfolge). Die Freilegungen sind so durchgeführt, wie sie auch in einem Lehrdiagramm umgesetzt würden. Man könnte also von einem 3D-Lehrdiagramm sprechen. => Buch: Anatomie als Kunst s.o. Kunst des Schneidens Auch der Begriff sezieren bringt uns hier weiter: schneiden, zerschneiden, zerlegen; eine Leiche öffnen, anatomisch zerlegen. => Body mapping Die Steigerungsstufe visezieren (mit B. Nieslony), die Vivisektion = operativer Eingriff am lebenden Tier – zum wissenschaftlichen Zwecken ... - sei hier nur angesprochen, aber nicht weiter ausgeführt. Diagrammatik der Macht – u.a. zu M. Foucault Diagramme der Macht – Buch: Michel Foucault / Überwachen und Strafen Die Durchsetzung der Disziplin erfordert die Einrichtung des zwingenden Blicks: eine Anlage, in der Techniken des Sehens Machteffekte herbeiführen .... S.221 Der perfekte Disziplinarapparat wäre derjenige, der es einem einzigen Blick ermöglichte, dauernd alles zu sehen. Ein zentraler Punkt wäre zugleich die Lichtquelle, die alle Dinge erhellt, und der Konvergenzpunkt für alles, was gewußt werden muß: ein vollkommenes Auge der Mitte, ... dem nichts entginge ... S.224 (Vergl. dazu den Aufbau der Kreisringplakate) ... der architektonische Apparat ist eine Maschine, die ein Machtverhältnis schaffen und aufrechterhalten kann ... S.258 (Vergl. das Festungsdiagramm „Werfen“) Das Prinzip der Macht liegt weniger in einer Person als vielmehr in einer konzentrierten Anordnung von Körpern, Oberflächen, Lichtern und Blicken; ... in einer Apparatur ... S.259 (1975 !) Aber das Panopticon ist nicht als Traumgebäude zu verstehen: es ist das Diagramm eines auf seine ideale Form reduzierten Machtmechanismus; S.264 (das ist der berühmte Satz auf den sich auch Deleuze mehrfach bezieht) Unruhen, Aufstände, spontane Organisationen, Zusammenschlüsse – alle Formen horizontaler Verbindung. Darum treffen die Disziplinen die Vorkehrungen der Scheidewand und der Vertikalität; ... S.282 (Vergl. die Sicht der diskreten Einheiten und Ordnungen) Pestmodell und Lepramodell Gegen die Pest, die Vermischung ist, bringt die Disziplin ihre Macht, die Analyse ist, zur Geltung. S.154 Auf die Pest antwortet die Ordnung, die alle Verwirrungen zu entwirren hat: Die Verwirrungen der Krankheit, welche sich überträgt, wenn sich die Körper mischen, .... S.253 ... die Aussetzung der Lepra und die Aufgliederung der Pest; die Stigmatisierung des Aussatzes und die Analyse der Pest. S.255 Zum Vortrag von Alex Galloway (Rhizome.Org) Was ist, wenn 2 Diagramme aufeinander treffen? + Flußsystem auf Gesteinsmaterial ( => Umschichtung ) + Baumstrukturen auf andere Baumstrukturen ( => Netze ) + Das Rhizom tritt gegen die Bäume an + Rind-Diagramm auf Netz-Diagramm ( vergl. Verben-Analyse ) Gute und „schlechte“ Netze (Mafia) Das „kalte Krieg“ – Diagramm Das „Drogenkrieg“ - Diagramm Internet als verteiltes Netz als Reaktion auf die AT&T-Strukturen und nukleare Angriffsszenarien Man braucht Netzwerke um Netzwerke zu bekämpfen Zentralisierte Macht /vs/ verteilte Strukturen /vs/ Netzwerkstrukturen Unverletzlichkeit der Zentralmacht durch verteilte Netzstrukturen und teilautonome Einheiten Diagramme von Burgfestungsanlagen, panoptische Architektur (Foucault) Autobahnrestauranttypen Gebaute/konstruierte Verhältnisse/Strukturen können als Diagramme der Macht gelesen werden. Auf dieser Grundstruktur setzen dann die (performativen) Skripten auf. Die Performance kann nur schwer aus dem „Diagramm“ ausbrechen. Ablaufschemen – Skripten: Küchengrundschema: kühlen – waschen – kochen (Sicht der Verben) Beispiele aus der Mappingausstellung ars electronica 2002: Rhizome-Vortrag (Autobahn, Siedlung, .... als Diagramm) Wasserscheiden als Erklärungsmodell politischer Ordnung Textstellen bei Deleuze Zu Deleuze: ... Sie insistieren vor allem auf dem Begriff des Diagramms, der in Überwachen und Strafen auftaucht: das Diagramm, das nicht mehr das Archiv der Archäologie des Wissens ist, sondern Karte, Kartographie, Darlegung der Kräfteverhältnisse, die die Macht konstituieren. Deleuze: .... das Wissen besteht aus Formen, dem Sichtbaren, dem Sagbaren – kurz dem Archiv - , während die Macht aus Kräften, Kräfteverhältnissen besteht – dem Diagramm. DIG: Das Wissen (Sichtbares, Sagbares) wird den schwer sichtbaren Kräfteverhältnissen gegenüber gestellt, die zumindest ansatzweise diagrammatisch gefaßt werden können. Siehe dazu: Diagrammatik der Macht Textstellen: Diagrammatik und Philosophie Petra Gehring: „Das Panopticon ist nicht als Traumgebäude zu verstehen: es ist das Diagramm eines auf seine ideale Form reduzierten Machtmechanismus ... eine Gestalt politischer Technologie“ M. Foucault Ein „Diagramm“ ergibt sich also aus den Analysen jener hochwirksamen Maschinerien im Inneren der Sozialkörper: die Disziplinierung hat Diagrammcharakter, ebenso die Delinquenz, die Normalisierung, ... (Petra Gehring) Worum es in der historischen Analyse nach Foucault von daher gehen muß, ist in der Vielfalt der Archive solche „Diagramme“ zu finden, solche Manifestationen machtvoller Ordnungsmuster, ... die das Bild einer bestimmten Zeit für uns prägen. (Petra Gehring) Diagramme von Machtgeflechten, Foucault nennt sie auch Dispositive (Petra Gehring) Das Diagramm selbst impliziert Macht (Petra Gehring) Diagramm ist folglich, wenn... in der Analyse der Kräfteverhältnisse und Kräfterelationen, die das Feld diskursiven Wissens hergibt, eine Gesamtheit von Kräfteverhältnissen zum Vorschein kommt ... (Petra Gehring) Der Diagrammatismus Foucaults: Die Präsentation reiner Kräfteverhältnisse (Petra Gehring) Wo es Foucault um Machtanalytik geht (und das ist seine Auffassung von Philosophie), gibt er also tatsächlich den Anstoß, Diagramme zu konstruieren. (Petra Gehring) Das Dazwischenschreiben, diagrammein, Diagrammfindung, wäre Metapher, vielleicht sogar des philosophischen Handelns, paradox wie es ist: machtunterwandernd und machtbegründend zugleich. (Petra Gehring) Der bewegte Betrachter – ein diagrammatischer Ansatz ? => Buch: Annette Hünnekens / Der bewegte Betrachter – Theorien der interaktiven Medienkunst Manuel Schilcher: Ist Dietmar Offenhuber ein Diagrammatiker? Hat Geschwindigkeit eine Form? Wie wirken sich Geschwindigkeitsverhältnisse auf Formen bzw. auf Formwahrnehmung aus? Die Welt den Straßen entlang fließen lassen. Ein Karussell mit unendlich großem Durchmesser? Die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung „dehnen“ .... Wie würde etwas aussehen, wenn wir so oder so ... wahrnehmen könnten? Einzelbilder, die Bewegungsphasen studierbar machen (Akt die Treppe herabsteigend) Zeitraffung macht Microbewegung sichtbar ..... Gesteigerte Kamerabewegung macht die Bewegung selbst sichtbar ... Bewegungsspuren als Diagramm DIG: Sind die „Rollfilme“ von Walter Ebenhofer Diagramme? Praktisch alle Arbeiten im Buch „Bildmischung“ können als Bewegungsspuren gelesen werden. Und siehe da, als Bildtitel finden sich: Rhythmogramm, Diagramm (2x) Flusser spricht im Katalog von: Spuren von Apparatblicken Diagram Diaries von Peter Eisenman => Siehe Zusatzbetrachtung Transformationsmethoden / Transformation als Prozeß Formationstechniken /vs/ Transformationstechniken Transformation durch Überlagerung Transformation durch Faltung Überlagerung als Formation Faltung als Formation Diagramme stehen für Transformationsprozesse (zB. Bei Eisenman) Wie ernst nehmen andere Architekten den Diagramm-Ansatz Diagramm-Architektur = am Computer entwickelte Architektur Mappingansätze auf der Biennale 2002 in Venedig ++++++++++++ END Mapping 4 Visualisierung Diagrammatische Typographie Am Beispiel von Walter Pamminger (auch Referent bei IWK – Zeichen & Zeichnung) Katalog 1: SEITENWÄNDE – Die Augen der Architektur W. Pamminger: Auf der Suche nach dem Raum des Buches (Vergl. dazu 1998: Walter Nikkels – Der Raum des Buches) Ein Buch ist immer ein Geschichte: Ein Bau mit vielen, um eine seitliche Achse drehbaren Stockwerken. Das Buch ist damit eine kleine Architektur: ein Architekturmodell. ... Die Architektur eines realen, zeitlich-sequentiellen Buches und eine imaginäre synchrone Seitenarchitektur interferieren. ... dieser neue illusionistische Raum eines porös gewordenen Buches, ... ermöglicht Interaktionen ... der rhythmisch miteinander kollidieren Bildfolgen. ... Die Dokumente wurden (typo-)graphisch vereinheitlicht auf den Seitenwänden gemäß Modell 1 verteilt. ... Im Falle einer Bildseite fungiert dieser Umriß ( anderer Seiteninhalte ) mit seiner speziellen Lage als Schablone, welche einen fix vorgegebenen Ausschnitt aus der ganzen, nicht verkleinerten Seite liefert. DIG: Was sieht man da? Ist es das Aufeinandertreffen der sequentiell/alternierend verteilte Material des Buchseiten-Diagrammes (Sequenz bzw. Tableau) mit dem Frame-Diagramm ? DIG: Vergl. dazu auch die Transformationsstrategien von Eisenman. DIG: Das Aufeinandertreffen von Diagrammen nimmt keine Rücksicht auf Inhalte, produziert in der Kollision neue Formen. Vergl. auch die Überschichtugen und Verdeckungen in der Collage +++ DIG: Auch die Markierung der realen Wände der Ausstellungsräume (durch Kreise und Quadrate) kann diagrammatisch gelesen werden. (Löcker) Auch der Satz: Raum als Verknüpfung, eines Zustandes des Austausches ... DIG: Und das Schattendiagramm (Wörndl) ist doch auch diagrammatisch ertragreich ! DIG: Bei Gerngros ließt man von einer generativen Grammatik des Wohnbaus (mit Eisenman bekommt dieser Satz eine ganz neue Bedeutung). Katalog 2: Martin Arnold – DEANIMATED W. Pamminger schreibt zum Visualisierungskonzept: Mein gestalterischer Grundsatz war die Synchronisation von Film und Buch durch ein fortlaufedes Diagramm. Ein Punkt bzw. Strich dieser diagrammatischen Spur repräsentiert den Speicherplatz von einer Sekunde Film. (DIG: Die punktierte Diagrammachse durchzieht de gesamten Katalog) (DIG: Der Speicherplatz Buchseite trifft auf filmische Speicherplätze bzw. DISK-Speicherplatz) Der daraus jeweils ausgewählte Filmkader ( = Diskrete Einheit ) steht stellvertretend für eine ganze Einstellung, wobei dessen Größe sich nach der Szenenlänge bemisst. (DIG: Die selektierte Einheit ist mittels * auf der Achse markiert) (DIG: Die Y-Achse spiegelt wie die X-Achse die Szenenlänge und spannt so eine Fläche auf) (DIG: Schnitte, Blenden, Sekunden und selektierte Kader sind eigens markiert) Aus diesem Drängen der Zeit im filmischen Bild resultiert eine doppelte Ikonizität: neben filmischen Inhalten werden auch Aspekte der Dauer visualisiert. Dies bedeutet die Preisgabe eines zentralen Bereiches gestalterischer Tätigkeit: der kontrollierten Skalierung und Plazierung der Bild-Dokumente im Rahmen des Buches. Der Film in seinen Zeitformaten layoutiert sich gleichsam automatisch entlang der diagrammatischen Spur, das Buch wiederum schneidet das filmische Dokument – bisweilen auch dort, wo der Film nie geschnitten werden darf: innerhalb des Kaders. (DIG: Das passiert, wenn 2 Ordnungen/Diagramme aufeinander treffen) (DIG: Auch die Textbeiträge sind in einen 6o min – Raster eingearbeiet und in einem Übersichtsdiagramm in der Art eines Uhrenziffernblattes visualisiert) Bereits als Gestalter wurde ich so zum gespannten Beobachter eines konzeptuell induzierten Prozesses der raumzeitlichen Reflexion eines Filmes im Medium des Buch. ++++ DIG: Was sieht man da? Ist es das Aufeinandertreffen des Buchseiten-Diagrammes (Sequenz bzw. Tableau) mit dem Filmkader-Diagramm ? Diagrammatik und Film Mit Walter Pamminger ist zumindest ein kleiner Abstecher gelungen: Er hat Filme von Martin Arnold diagrammatisch in eine Buchform umgesetzt. +++ Der Vortrag von David N. Rodowick hat wieder in Erinnerung gerufen, daß Filme der sgn. „ars electronica Kunst“ in der Näher einer Diagrammatik angesiedelt sein könnten. Darauf angesprochen meint Rodowick (der auch Autor vom Buch „Gilles Deleuze´s Time Machine ist): Darüber habe er sich den Kopf noch nicht zerbrochen – intuitiv würde er mal mit ja antworten. (Er kennt das Deleuze-Buch zu Bacon) Der Moderator der Session (mit Rodowick) Drehli Robnik ist Mitautor von „Der Entwurf des Diagramms bei Deleuze und das Diagramm des Entwurfs bei OMA, Eisenman un UN Studio“ (Ben van Berkel). UmBau Nr. 19 Auch ihn habe ich zur Diagrammatik befragt: Er hat sich aber in Bezug zum Film keine Gedanken dazu gemacht, da er eher im „Unterhaltungsbereich“ tätig ist. Er nennt Prof. Kari Jormakka TU Wien als Ansprechperson (Architekt und Philosoph). Mit Gertrud Koch und Martin Arnold kann man zeigen, daß die Digitalisierung kein Kriterium für die Diagrammatik sein muß. Das diagrammatische Denken kann zT. algorithmisch unterstützt werden, wenn es um quantitative Aspekte geht – aber es kann nicht über den Algorithmus immer auf ein Diagramm geschlossen werden. +++ Zu Martin Arnold – DEANIMATED Was bleibt über, wenn man die Schauspieler aus dem Film entfernt: Die zeigende Geste der Kamera – Die Abfolge der (suchenden) Zeigegesten als Film. Die zeigende Geste als diagrammatischer Ansatz: Hinweisungen, Markierungen, Eröffnungen, Erschließungen, .... s.u. Die zeigende Geste in der Visualisierung Morphing-Ansatz bei M. Arnold Akira Mizuta Lippit: Inskription. Eingeschrieben in Deanimated ist eine Form von Phantomtext, eine gespenstische Partitur, ein Schreiben, das das Zeichen entfernt und nur Spuren hinterläßt. De-Skription könnte man sagen, ein Ent-Schreiben, ein Aus-Schreiben, ... ein Schreiben, daß nichts als graphische Leere hinterläßt: Akinematographie, Schreiben als Beseitigen, Entfernen, Entfernung. Unsichtbarkeit. +++ Die Installation FILM IST ... Recherche Von Gustaf Deutsch und Hanna Schimek hat im ersten Teil, der viele wissenschaftliche Sequenzen zeigt viele Bezüge zur diagrammatischen Sicht auf die Welt: Schattenfragen / Sonnenfinsternis / Wagenrad / rotierende Spiralen (wie bei Duchamp) / Katze am Laufband / Baby am Laufband / Superzeitlupe – Entfaltungen / Pulsaufzeichnungen und Pulsanzeige / Unfall/Aufprall Bewegungsdiagramme – Diagramme der Zerstörung/Transformation / Faltungen durch aufprallsituationen / chemische Überschichtungen von Bildern / Microbewegungen des Auges / opart Gitterraster / Unsichtbares: Reisen in den Körper / Luftbewegungen aus dem All gesehen / Spiegel-Experimente / Bewegungsstudien mittels Schlitzscheiben / Die Kunst der Linie – mit Deleuze Die Kunst der Kalligraphie als Diagrammatik .... Diagrammatik und Architektur – Nachtrag Graz 2002-11-10 Das Ornament als Grundform? Die Faltungsstruktur der Materie als Grundform? 70er Jahre Tapetenelemente als architektonische Grundform ? komplexe Kleinform als Großstruktur? Seitenausflug zur Visualisierung Über die Visualisierung erfolgte auch der Einstieg bei den IWK-Symposien => Text der bei „art of objects“ entstand => 2 Bücher von Tufte Welche Schemen werden für welche Visualisierungsaufgaben herangezogen? => Analyseplakat (erste Zeile) Die zeigende Geste in der Visualisierung Eigene Teilbetrachtung Diagramme & innere Verhältnisse In den nicht-mimetischen Künsten geht es u.a. um innere Verhältnisse Diagramme machen Unsichtbares sichtbar (im Unterschied zu den Bildern, die Sichtbares sichtbar halten bzw. machen) Vergl. Klee: Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar In In In In den Diagrammen geht es um innere Verhältnisse den Diagrammen geht es um Verhältnisse den Diagrammen geht es u.a. um Kräfteverhältnisse manchen Diagrammen geht es um innere Kräfteverhältnisse In den Knotendiagrammen von Lacan geht es um topologische Verhältnisse In den Diagrammskulpturen von C. Bartel geht es um materialbedingte Kräfteverhältnisse In den Diagrammen geht es u.a. um thermische Verhältnisse Mimetischer Grenzfall: Infrarotdiagramme / Infrarotbilder (Temperaturzonen wirken in der Einfärbung wie Schichtenmodelle) Übersetzungen ins Sichtbare Bestimmte bildgebende Verfahren (der Naturwissenschaft) machen unsichtbares sichtbar. Es kann sich dabei zB. um Frequenzbereiche handeln, die wir nicht wahrnehmen können, oder auch um materielle Tiefenlagen, die wir visuell wahrnehmend nicht durchdringen können. In der visuellen „Übersetzung“ oder Sichtbarmachung werden in der Regel die räumlichen Verhältnisse bzw. topologische Konstellationen beibehalten, bzw. die äußere Gestalt oder zumindest die Silhouette mit präsentiert. Diese Form der Darstellung sind also keine eigentliche mimetische Darstellung, auch wenn die Visualisierung auf den Gegenstand (analogisch) Bezug nimmt. Auch Röntgen-„Bilder“ zum menschlichen Körper wären so gesehen Diagramme. Unsichtbare Situationen: Unterirdische Phänomene (Faltungen) Innere Organe des menschlichen Körpers (body mapping) (Schnitte – Offenlegungen) (Röntgen, Spintomographen) Gehirnaktivitäten (body mapping) Weltallphänomene / Universen (Siehe: Cluster) Unterwasserwelten (Karten) Sehr langsame Entwicklungen und Bewegungen Extrem schnelle Erscheinungen Einzelphasen komplexer Bewegungsabläufe Strömungen von Flüssigkeiten Erdmagnetische Erscheinungen Elektrische Feldlinien (Cluster, ...) Strahlungen (gamma, Röntgen) Spektren des Lichtes Im Gegenlicht nur Silhouetten sehen Miskroskopisch Kleines Das Innere diverser Materialien (Schliffe => Landkarten) Materielle Zusammensetzungen (Spectrogramme) Unsichtbare Ordnungen der Welt (Bedeutungszusammenhänge) Verdecktes, Überlagertes (Collage, Faltung, Schichtung) Topologische Regeln => Buch (2002): Exploring the invisible – art, science, and the spiritual Lynn Gamwell (Vergl. auch: Iconoclash) => Buch: The Ivisible in Architecture / Ed. O. Bouman & R. van Toorn Durée / Context / Border / Topos / Programme / Space / Identity / Representation Das Unbemerkte durch Unsichtbarkeit sichtbar machen Filme von Martin Arnold (Siehe: Falter-Artikel) Diagramme als Grundstruktur Diagramme stehen für die strukturellen Möglichkeiten Ein bestimmtes Skript kann sich nur in geeigneten Grundstrukturen entfalten. Auch die Microphysik der Macht kann nur innerhalb struktureller Grundlagen gedacht werden Als Grundstruktur werden in der Regel : tragende, verbindende und trennende Elemente verstanden. Es sind also wesentlich Elemente, die auch der Ordnung dienen. Beispiel für Grundstrukturen Organisatorische Grundstrukturen Kommunikative Grundstrukturen (Röhrensysteme) Architektonische Grundstrukturen (Diagramm der Festung – Bsp. Werfen) Transportwege als Grundstruktur Systemische Grundstrukturen 12.11. Mapping 5 – Tableaus, Tabellen / Collagen Schlüsselbücher zu den 11 Achsen Gesamtvorstellung der Analysetabelle: Das 11er Schema als analytische Konfiguration Vorstellung der Diagrammsammlung: Blickrichtung, Grundformen, Sichten, Forscher Vorstellung der Beispiele aus der Kunstwelt Von der (bunten) Mischung zum Tableau Produktivität der (Ver)Mischung Erste Stufe der Ordnung Ähnlichkeit – Differenz – Identität – Mischung => EINF05 Von jedem etwas / Von jedem eins (Karsten Bott) Großkaufhaus & Gemischtwarenhandlung Buntheit und „Chaos“ asiatischer Städte /vs/ Idealordnungen Abgrenzung von Tableau und Cluster (fließender Übergang) Tableau: Zusammentreffen aller (wundersamer) Erscheinungen; erstes Auflegen Cluster: Semantische Ordnungskriterien Abgrenzung von Tableau und Collage Im Tableau werden diskrete Elemente mit etwas Abstand in einem Raster aufgelegt. Tableau: Versuche einer ersten Ordnung – Aufreihung, Entflechtung, gleichmäßige Platzzuteilung (visuelle Klarheit), tabellarische Auflistung, meist strenger Raster zT. Pseudoordnung durch Übersichtlichkeit Detailbetrachtungen zur Collage: div. Artikel aufarbeiten Liebvolles, kreatives, bastlerisches, ästhetisches Chaos Überlagerung, Überschichtung, ... Vermischung, Verschmelzung, ... (digitale Collagen) Unübersetzbarkeit der Collage in (strenge) Baumstrukturen Übersetzbarkeit von Teilüberschneidungen in Netzstrukturen Siehe Artikel: a city is not a tree / Christopher Alexander Das Prinzip der semantischen Nähe ist aber umsetzbar (Vergl. Cluster-Ansatz) Sicht der Falten und der Faltung – erster Einstieg Falten, Bündelung, Raffung, Klammerung Über die Sicht der diskreten Einheiten hinaus gehen => Der 2. Blick aus der Badewanne Codierung in nichtdiskreten Einheiten Codierung in kontinuierlichen Gestalten (diskret = getrennte Einheit) (Gegenstück zu diskret = kontinuierlich) Die Sicht der „Knoten“ in Netzdarstellungen ist ja oft sehr nahe beim Einzelbegriff oder Zeichen angesiedelt. Der Knoten als verknüpfendes Gebilde bietet jedoch auch den Übergang zu kontinuierlichen Faltungen. falten, ablaufen, fließen Das Fließen des Stoffes Aby Warburg Das Fließen des Sandes im Wind Michael Baxandall Schatten und Information Das Fließen des Wassers Theodor Schwenk Die Faltungen der Wasseroberfläche Mit Faltungen das Wasser ableiten bzw. ablenken: „Draperie der Gehsteige“ Didi-Huberman Das Fließen des Materials (Strangguß) Eisenman & Graz 2002 Der Verkehr fließt Das Ableiten zerstörerischer Kräfte (Deformation, geplante Faltungen der Vorbauten) Die Faltung als Katastrophenspur Die Falte als Widerstand – Faltung als Spur Wachstumsentfaltungen Die Faltung als lineare Verschlingung Verknotungen, Schlaufen, Maschen Kalligraphische Faltungen Buch: A shock to thought / Artikel: Diagram, Inscription, Sensation / Schriftzug als Faltung von Innenarchitektur Ed. by brian massumi Thomas Lamarre (Coca Cola – Design) Gestische Bewegungen als Schriftzug bzw. Diagramm Siehe graphische Analysen im Buch: Was Hände über das Gehirn verraten Vergleiche auch die „zeigenden Gesten“ Grasschrift Verschlingung der „Schreibschrift“ = bruchloser Schreibfluß = Wortdiagramme Duktus, Habitus, Gestus Lineare Umschlingungen führen zur Silhouette Der lineare Umriß bildet nun wieder diskrete Einheiten Konkave und konvexe Schlingen Von der Umschlingung zur Schlaufe oder Schlinge und dann weiter zum Knoten Dazu ist es auch spannend zu sehen, wie in einem GIS Flächen abgebildet werden, die Löcher enthalten: Auch die Löcher sind topographisch mit den Umrißlinien verbunden – sonst würde jede Verschneidungsaktion fehl schlagen. Haut-Falten, Haut-Löcher Das Deleuze, Guattari, Foucault und Serres gleichermaßen beschäftigt. Deleuze Guattari: Das Jahr Null – Die Erschaffung des Gesichts Das System „Weiße Wand – Schwarzes Loch“ Wellen, Strömungen ... und Falten Deleuze: Es ist kaum nötig, daran zu erinnern, daß das Wasser und seine Flüsse, die Luft und ihre Wolken, die Erde und ihre Höhlen, das Licht und seine Feuer selbst in sich unendliche Falten sind ... 4 Elemente und ihre Faltungen ! => Buch: Schwenk / das sensible Chaos Von der Faltung zur Schichtung bzw. VerFilzung Deleuze: ... unterscheidet ... die einfachen und zusammengesetzten Falten; die Säume (wobei die Knoten und Nähte von der Falte abhängig sind); die Drapierungen mit Stützpunkten. Erst dann kommen die materialen Texturen und schließlich die Agglomerationen und Konglomerationen (Filz, durch Walken und nicht durch Weben) Die Filzschichtung ist also kein Netz ! Faltungen führen auch zu Schichtungen Auch Collage, Schichtungen .... erfolgt die Codierung in verschmelzenden Einheiten. Entfaltung von Abläufen als Collage von Bewegungsphasen Der Verlauf komplexer Prozesse kann in der Bewegung verfolgt werden, wobei nicht das Zusammenspiel der Komponenten als Diagramm visualisiert wird (daher auch nicht bei den Prozeßdiagrammen zugeordnet). Falteninteresse bei Nieslony falten und entfalten (ausstellen als Prozeß) Sicht der Falten und der Faltung – Philosophen, Geologen, .... Allgemeines Faltungskonzept bei Deleuze Deleuze: Alles faltet sich auf seine Art und Weise, die Schnur und der Stab, aber auch die Farben, welches sich nach der Konkavität und der Konvexität der Lichtstrahlen aufteilen .... Spektralanalyse als „Entfaltung“ ... Falten und Knoten - Lacan Die Falten-Spezialisten interessieren sich oft auch für Knoten Lacan & Knotenspezialisten Briefwechsel mit Pierre Soury (Mathematiker) und Michel Thomé über 6 Jahre Soury hat über 6 Jahre die Lacan-Seminare besucht und mehrere Seminare über Knoten und Topologie gehalten (hatte großen Einfluß auf den Topologie-Begriff von Lacan) Vergl. topologische Mathematiker der Bourbaki-Gruppe => Katalog: daedalus / Kap. Der Analytiker und die visuellen Künste Faltenstudien - Clérambault Gatian de Clérambault (Lehrer von Lacan) Forscher zu Stoffen, Faltenwürfen und Drapierungen (Album marokanischer Frauen) => Katalog: daedalus / Kap. Der Analytiker und die visuellen Künste S.278 Faltenstudien – Warburg Warburg interessierte sich zB. für die flatternden Gewänder bei Boticelli (vor allem für die Figur der „Nympha“ – als Symbol für Leidenschaft und Sinnlichkeit). Warburg war auf der Suche nach den Überresten heidnischer Erregung. Warburg spricht vom „antikischen Dynamogramm“ ... Barocke Klischees bezeichnet Warburg als „abgeschnürte Dynamogramme“ ... ( als „Erzeugnisse einer leeren Rhetorik“ ... als „Abschnürung des Ausdruckswertes“ ) Pathosformeln – als „Urworte leidenschaftlicher Gebärdensprache“ Barocke Faltenstudien (zu Leibniz) – Gilles Deleuze => Buch: Gilles Deleuze / Die Falte – Leibniz und der Barock Michaux: Das Kind kommt zur Welt mit vierundzwanzig Falten. Es handelt sich darum sie zu entfalten. Deleuze: ... die Faltung – die Falten der Erde, die Falten der Organismen, die Falten der Seele. Alles faltet sich, entfaltet sich, faltet sich wieder neu bei Leibniz, man nimmt in den Falten war, und die Welt ist in jeder Seele gefaltet, die selbst wieder diese oder jene Region der Welt entfaltet, gemäß der Ordnung von Raum und Zeit. Deleuze: ... die Falte ist nicht universal. Sie ist ein „Differenzierer“, ein „Differential“. Deleuze: Falten – Entfalten heißt nicht einfachen Spannen – Entspannen, Zusammenziehen – Ausdehnen, sondern Umhüllen – Auswickeln, Zurückentwicklen – Fortentwickeln. Faltungen in barocken Gemälden Deleuze: Drapierungen aus Luftfalten und und schweren Wolken, Teppich mit See- oder Flußfalten auf dem Tisch; Schmuck, der durch Feuerfalten glänzt; Gemüse, Pilze oder Fruchtstücke, die in ihren erdigen Falten aufgefaßt werden. .... Es haat sich uns der Eindruck aufgedrängt, als ob dieser Ehrgeiz, die Leinwand mit Falten zu bedecken, sich in der modernen Kunst wiederfände: die Falte all-over. DIG: ... und jetzt erst in der Architektur: die Falte all-over. Faltensicht der Geologie (und der Materialien) – Diagrammatische Textur Deleuze: Bei Leibniz waren es nicht die Falten des Fächers, sondern die Adern des Marmors. Deleuze: Als allgemeine Regel gilt, daß die Art und Weise, mit der eine Materie sich faltet, (sich) ihre Textur konstituiert. Deleuze: In Bezug auf die Falten, deren sie fähig ist, wird die Materie Ausdrucksmaterie. Faltenbegriff bei Mallarmé Deleuze: Die Falte ist zweifellos der wichtigste Begriff Mallarmés, nicht allein der Begriff, sondern vielmehr die Operation (der Faltung) ... Falteninteresse – Foucault (von Deleuze besprochen) Deleuze: Das bei Foucault so wichtige Thema der Falten und Faltungen verweist auf die Haut. Deleuze: Die Philosophie als allgemeine Dermatologie oder als Kunst der Oberflächen. Deleuze: Von diesem Gedanken der Faltung (und Entfaltung) war Foucault immer besessen. Deleuze: Aber noch eher ist es Michaux, dessen Titel und Untertitel wahrscheinlich schon Foucault inspirieren konnten: „Der innere Raum“, „Die innere Ferne“, „Das Leben in den Falten“, „Angesichts der Sperren“ ... „Wissensscheiben“ ... Faltung als Repräsentationsansatz Deleuze (mit Leibniz): Aber selbst in Gott sind die Begriffe Falten, welche den unendlichen Verstand auskleiden. Die absoluten Formen, die Identischen, sind einfache und getrennte Falten, die Definierbaren sind bereits zusammengesetzte Falten .... (Vergl. Flusser und Derrida) Das neue erwachte Interesse der Architektur an Faltungen Siehe Beispiele: Cecil Balmond, DECOI, Foreign Office Architects, Gehry, Ben van Berkel & Bos, Anamorphosis Architects, Diller & Scofidio Rückgriffe auf Modelle der 20er Jahre Siehe Detailbetrachtung zu Eisenman (Schwerpunkt bei Faltungen) Sicht der Faltung bei Eisenman Eisenman.doc Topologischer Strukturalismus / Sicht der Verben Aus dem Buch: Peter Eisenman / diagram diaries (F) formal tools (C) conceptual tools M1 (F) disassembling (C) voiding (C) decomposition _1 U1 (F) twisting (F) distortion (F) torquing (C) striation _1 (F) superposition (F) warping (F) doubling _1 (F) slippage (C) artificial excavation (C) folding (C) montage _1 (C) layering _1 (C) blurring _1 11er Schema zerlegen, demontieren wirkungslos machen, nutzlos machen, ungültig machen, ausscheiden, für nichtig erklären zerlegen, aufspalten, zersetzen, verfaulen, verwittern, verfallen winden, ringeln verdrehen, verdrillen krümmen, umdrehen entstellen (vergl. Bacon) verrenken, verzerren, verformen, verwinden, enstellen (Bacon) Drehbeanspruchung rillen, riefeln, streifen Schrammung, Schlieren schichten, überlagern verwerfen, biegen, verkrümmen, verdrehen, entstellen (Bacon) anschwemmen, verziehen, verbiegen, ablenken sich werfen, sich wellen, sich verziehen, sich verbiegen verdoppeln, doppeln Falte, zweite Lage, Schicht schlüpfen, schleichen, gleiten, rutschen, abgleiten, absinken, entgleiten, entschlüpfen, fallen lassen aushöhlen, ausheben, ausschachten, ausgraben falten, falzen, zusammen legen, kreuzen, verschränken, umarmen, einhüllen, einwickeln, einschlagen, zusammenlegen, Falte, Knick, Bruch Photo-Montage schichten Schicht, Lage, Hülle trüben, undeutlich machen, verschwommen machen, verwischen, verschmieren (Bacon) Ansammlung, Tableau Explosionszeichnung Tableau Ansammlung Ansammlung Differenzierung, Analyse Faltung Faltung Faltung Ablauf – Spuren Faltung Faltung - Schichtung Faltung - Schichtung Faltung - Schichtung Identität Schichtung Faltung - Schichtung Faltung - Schichtung Collage Faltung – Schichtung Karte Konstruktion Aufbau Text zur Verflüssigung => Regeln verflüssigen Verwendung des 11er Schemas für die Besprechung der Aspekte Text zur Vermüllung (Vermüllung der Kunst) => Über die Vermüllung in der Kunst Verschiedene Aspekte aus der Sicht des 11er Schemas Ordnung /vs/ Vermüllung Quantitative /vs/ Qualitative Information Der große Bereich der Geschäftsdiagramme (Visualisierung von Quantitäten) Buch: The Visual Display of Quantitative Information Vorurteil oder wesentliche Differenzierung? Quantitativ: Naturwissenschaft, Technik, Sozialwissenschaften Qualitativ: Geisteswissenschaft, Philosophie, Kunst Welche der Diagrammtypen sind besonders für quantitative Darstellung geeignet: Tabellen, Zeitreihen Sektorendiagramme, Radardiagramme Themenkarten Mengendiagramme (als Cluster) Begrifflichkeit der Techniker: Versuch einer Begriffsklärung Die Alltagssprache und die Begriffe der Techniker sind gut brauchbar Schema, Plan, Skizze, Diagramm, Graph, Mosaik, Mappenblatt Verflachung altbekannter Ansätze in den Geschäftsgrafiken (durch Software?) Wie unterhalten sich Techniker (Tafel und Kreide) Christian Bartel – ein Bildhauer als Diagrammatiker Das Denken der Techniker scheint u.a. ein diagrammatisches Denken zu sein Offenlegung innerer materieller Verhältnisse Erzeugung von Schichtenlinien/Konturen mit Hilfe von Flüssigkeiten Abtragung von Körperlandschaften – Body mapping Aus der Perspektive der 32/64 Sichten Zum Abschluß der Veranstaltung wieder der Kreisschema ... Mit Hilfe der Zuordnung der 32/64 Sichten kann gezeigt werden, daß die diagrammatische Sicht von zentraler Bedeutung ist, und durchaus neben der Sicht der Zeichen und der (mimetischen) Bilder eigenständig bestehen kann. Antiatmosphäriker (Eisenman) /vs/ Atmosphäriker (Peter Zumthor, Mark Rothko) Sicht der Atmosphäre als extremer Pol ? Umfassende Nutzung der Diagrammtypen: Sicht der Vermittlung Kunsthistorische Sicht Ökonomische Sicht Machttheoretische Sicht Strukturale Sicht Architektonische Sicht Soziologische Sicht Magische Sicht Technik, Informatik, .... Vorgriff auf Architektonik Informale Diagrammatik ? Zum Buch „informal“ – Cecil Balmond Diagramme mit dem Begriff „informal“ in Verbindung zu bringen, ist selbst mit Pollock keine einfache Aufgabe. Was könnte Balmond damit meinen? Wenn man seine Arbeiten und auch die Zusammen-Arbeiten näher betrachtet (Ben van Berkel, Rem Koolhaas, Daniel Libeskind, ...), dann liegt der Diagrammatik-Verdacht auf der Hand. Es werden Lanschaftsformen und Wolkenformen aufgegriffen (landscape-ing), Schichtenlinie und Thermogramme finden sich als Binnenstruktur klarer Flächen und strenger Raster Komplexe Faltungen werden aus gerichteten Freihandlinien entwickelt Fraktale Feinstrukturen (Selbstähnlichkeit) gliedern breit angelegte Bandstrukturen Es ist also auch die Mathematik der Fraktalgeometrie, es sind also topologische Algorithmen mit im Spiel. Auch wenn ein „asiatischer“ Ansatz betont wird, schlägt also die Informatik durch. formale Diagrammatik Speziell wenn Mathematik und Informatik (als Gestaltungs- und Transformations-Software) mit im Spiel ist, hat es Sinn auch von „formalen“ Ansätzen zu sprechen. Die Vertreter bestimmter Software-Typen sind als solche klar zu erkennen (Vergl. Biennale in Venedig 2000). Das gilt genauso für fraktalgeometrische Ansätze, wie für selbstorganisierte Freiheitsgrade. Sind die Außerirdischen Diagrammatiker ? Warum schicken NASA-Techniker Diagramme in die Umlaufbahn? Warum setzen Kornkreis-Forscher und –Gestalter auf Diagramme? Warum verläuft die Kommunikation mit den Göttern mit riesigen Diagrammen? ++++++++++++ END Mapping 5 nn.nn. Mapping n – Technische Zeichnung / Architektonik Ausblick auf 2 weitere Mappen Die Sicht der technischen Zeichnung Die Sicht der (philosophischen) Architektonik Begriffsklärung Diagramm, Graph, Karte, Plan, Zeichnung, Schema, Skizze => EINFnn Silhouette – ein Riß unter anderen Rissen xxx Sind Computersimulationen Diagramme? Sind projizierte Simulationen Diagramme? Ist die signifikante „Ungegenständlichkeit“ und „Falschräumlichkeit“ dadurch gegeben, weil die Projektion an der Schnittstelle (dem Display) die technische Zeichnung, also den Diagrammstatus nicht abstreifen kann? Wie werden das leere Gestell der technischen Zeichnung angereichert: Textur auf Außenflächen aufbringen Verhalten des „Materials“ im Licht definieren (Reflexion, Opakheit) Lichtquellen positionieren Virtuelle Kamera positionieren Wenn man diese „Zusatzinformationen“ abzieht, nähert man sich dem Diagramm (technische Zeichnung, abstrakte Karte). Liegt es am Pixel (wie Flusser meint), oder liegt es an Funktionen und Vektoren, die man nur oberflächlich kaschiert? Liegt es (mit G. Bateson gesprochen) daran, daß das räumliche Sehen nicht in allen 8 Modi zufriedenstellend bedient werden kann? Liegt es daran, daß sich unser Leib, unsere alle Sinne umfassende Wahrnehmung, unser in der Welt sein – nicht so einfach betrügen läßt? Was ist nun, wenn nun in der Filmindustrie hunderte Gestalter die Titanic, Saurier, ... animieren? Ist es also nur die Frage der Vektorzahl, der Rechenzeit, der Software, der Spezialeffekte für Wasser, Wind, Haarbewegung, ....? nn.nn. Mapping 6 – Diagrammatik in der Architektur Warum ist „mapping“ in der Architektur zur Zeit ein Thema ? Warum in Holland, GB, USA wichtiger als bei uns? Wie stark wird dieser „Zweig“ von bestimmter Software getragen ? Diagram Diaries von Peter Eisenman Transformationsmethoden / Transformation als Prozeß Formationstechniken /vs/ Transformationstechniken Transformation durch Überlagerung Transformation durch Faltung Überlagerung als Formation Faltung als Formation Diagramme stehen für Transformationsprozesse (zB. Bei Eisenman) Wie ernst nehmen andere Architekten den Diagramm-Ansatz Diagramm-Architektur = am Computer entwickelte Architektur Mappingansätze auf der Biennale 2002 in Venedig Informale Diagrammatik ? Zum Buch „informal“ – Cecil Balmond Diagramme mit dem Begriff „informal“ in Verbindung zu bringen, ist selbst mit Pollock keine einfache Aufgabe. Was könnte Balmond damit meinen? Wenn man seine Arbeiten und auch die Zusammen-Arbeiten näher betrachtet (Ben van Berkel, Rem Koolhaas, Daniel Libeskind, ...), dann liegt der Diagrammatik-Verdacht auf der Hand. Es werden Lanschaftsformen und Wolkenformen aufgegriffen (landscape-ing), Schichtenlinie und Thermogramme finden sich als Binnenstruktur klarer Flächen und strenger Raster Komplexe Faltungen werden aus gerichteten Freihandlinien entwickelt Fraktale Feinstrukturen (Selbstähnlichkeit) gliedern breit angelegte Bandstrukturen Es ist also auch die Mathematik der Fraktalgeometrie, es sind also topologische Algorithmen mit im Spiel. Auch wenn ein „asiatischer“ Ansatz betont wird, schlägt also die Informatik durch. formale Diagrammatik Speziell wenn Mathematik und Informatik (als Gestaltungs- und Transformations-Software) mit im Spiel ist, hat es Sinn auch von „formalen“ Ansätzen zu sprechen. Die Vertreter bestimmter Software-Typen sind als solche klar zu erkennen (Vergl. Biennale in Venedig 2000). Das gilt genauso für fraktalgeometrische Ansätze, wie für selbstorganisierte Freiheitsgrade. nn.nn. Mapping 7 – Diagrammatik in der Typographie What is Graphic Design? Quentin Newark Matt Woolman / Sonic Graphics – Seeing Sound Edward R. Tufte / The Visual Display of Quantitative Information Der Raum des Buches - Walter Nikkels Typographische Grundordnungen Offene Fragen Welche Diagrammtypen habe ich vergessen? Sind die Außerirdischen Diagrammatiker ? Warum schicken NASA-Techniker Diagramme in die Umlaufbahn? Warum setzen Kornkreis-Forscher und –Gestalter auf Diagramme? Warum verläuft die Kommunikation mit den Göttern mit riesigen Diagrammen? Idee für weitere Runden: Alle Schemata kopieren und verschiedene Sichten (Architektur, Kunst, Typographie, ...) im 11er Schema auflegen. COPY 2: Eine Garnitur für ASB