Begrüßeung oö - FORUM Umweltbildung

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Bildung für nachhaltige Entwicklung
Konsultation in Linz
Die Konsultationen werden von der oberösterreichischen Akademie für Umwelt und
Natur gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
veranstaltet.
TeilnehmerInnen kamen von folgenden Organisationen:
Oberösterreichische Akademie für Umwelt und Natur, Kinderfreunde und
Mühlfunviertel, Biologiezentrum der oberösterreichischen Landesmuseen, Ländliches
Fortbildungsinstitut, Global Marshallplan, Landesabfallverband, pädagogisches
Institut für berufsbildende Schulen, Naturpark Obsthügelland, Landesschulrat für
Oberösterreich, Ökolog, Pädagogische Akademie des Landes, Pädagogische
Akademie der Diözese, Berufsschule Linz, Nationalpark Kalkalpen, Institut für
angewandte Umwelterziehung, Pastoralamt der Diözese Linz, kirchliche
Erwachsenenbildung, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Ziele:
Die Veranstaltung wollte dazu beitragen, Wissensgleichstand zu erzielen, sie wollte
über die Dekade informieren, die Themen und Prinzipien vorstellen. Sie wollte aber
auch die Meinungen der TeilnehmerInnen einholen und zur Vernetzung beitragen,
indem sie klärt, welche Aktivitäten im Land vorhanden sind oder welche Themen
noch fehlen.
Begrüssung oö. Umweltakademie – Lackner
Umweltbildung war immer eine Kernaufgabe der Umweltakademie, der vorsorgende
Umweltschutz zentrales Aufgabenfeld. Um aktuell die Herausforderungen für eine
zukunftsfähige Gesellschaft, für den Schutz der Umwelt und der Natur bewältigen zu
können, dürfen wir jedoch ökologische Ziele nicht länger allein sehen, sondern
müssen sie mit sozialen und ökonomischen Zielen in Einklang bringen. Eine starke
Vernetzung der Themen und der Akteure ist dafür erforderlich. Mit dem Forum
Umwelt und Schule ist eine Drehscheibe vorhanden, der Umweltwegweiser, den die
Akademie herausgibt, ist ein Beitrag zur Vernetzung. Wir sind aufgefordert,
ausgehend von unseren Schwerpunkten, gemeinsam zu handeln, uns stärker als bisher
zu vernetzen.
Schachner
Ende der 80-er Jahre erfolgte eine Trendwende im Umweltschutz: wurden bis dahin
die drängendsten ökologischen Probleme wie saurer Regen, verschmutzte Gewässer
oder giftige Altlasten vor allem mit technischen Maßnahmen wie dem Katalysator
oder verbesserter Klärtechnik bekämpft, erfolgte damals die Wende hin zur
Umweltvorsorge. Nicht zuletzt auf Grund dieser Entwicklung wurde die oö Akademie
für Umwelt und Natur gegründet. Mit Filtertechnik alleine lassen Umweltprobleme
nicht nachhaltig lösen, wir müssen beim Verhalten ansetzen, in entsprechende
Bewusstseinsbildung investieren. Die Kooperation mit den Schulen wurde durch die
Gründung des Forum Umwelt und Schule intensiviert.
In den 90-er Jahren wurde das Landesumweltprogramm „Durch nachhaltige
Entwicklung Zukunft sicher“ erstellt. Dieses Programm weist nicht mehr die bis dahin
übliche Gliederung nach Umweltmedien wie Boden, Wasser, Luft oder Wald auf
sondern gliedert sich nach Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und zum Erhalt
der Ressourcen. Es ist bis heute die Basis für nachhaltige Entwicklung in
Oberösterreich.
Die Umweltakademie arbeitet an der Konkretisierung und Weiterentwicklung – Ziel
ist „Nachhaltigkeit konkret“ – nicht ein theoretisches Konzept ist das Ziel, vielmehr
sollen die Ziele des Landesumweltprogrammes erläutert werden. Es soll greifbar
werden, was nachhaltig wirtschaften bedeutet, das Leitbild nachhaltiger Entwicklung
gilt es, in Worten zu fassen.
Nachhaltige Entwicklung ist längst eine Leitidee, es gibt ein reichhaltiges Angebot an
Informationen, an Aktivitäten und Veranstaltungen von öffentlichen und privaten
Einrichtungen. Wir leben in einer Informationsgesellschaft, gerade mit der Bildung
für nachhaltige Entwicklung. Wir haben alle Chancen der medialen Vermittlung,
müssen uns aber auch mit den Folgen auseinandersetzen. Unsere Zielgruppen sind
übersättigt, sie finden sich in der Flut an Informationen schwer zurecht. Wir stehen
vor der Herausforderung, zu überlegen, was die Menschen brauchen, wie wir sie
erreichen können.
Der mediale Stellenwert von Umweltfragen ist geringer geworden, soziale und
wirtschaftliche Themen dominieren: Sicherheit im umfassenden Sinne, etwa in Fragen
des Arbeitsplatzes, der Alters- und Gesundheitsvorsorge beherrschen die
Diskussionen. Nachhaltigkeit ist viel umfassender als Umweltschutz, diese
Zukunftsthemen sind in den Diskussionen anzusprechen. Sie bietet die Chance,
Zukunftsfragen, die alle Menschen beschäftigen, anzusprechen und in Beziehung zu
setzen. Die Thematik muss in den unterschiedlichsten Bereichen, den verschiedenen
Institutionen diskutiert werden. Die Vielfalt der TeilnehmerInnen hier bietet dazu eine
Chance.
Ein Wurm muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken – Dies sollten wir in den
Diskussionen bedenken und gemeinsam überlegen, wie wir unsere Zielgruppen
ansprechen können. Wir müssen überlegen, wie Bildung für Nachhaltige Entwicklung
in ihrer Gesamtheit nach außen wirkt, wir sind gefordert im Sinne modernen
Wissensmanagementes zu agieren. Wir brauchen Wissenslandkarten, die festhalten,
wer etwas weiß, wer etwas kann, wo es welche Angebote gibt. Wissensmanagement
heißt nicht neue Datenbanken einrichten, es heißt Vernetzungsprozesse starten. Unser
Bildungswegweiser ist ein kleines Produkt in diese Richtung, hier wird nicht nur
unser eigenes Veranstaltungsprogramm beworben, sondern die Gesamtheit des
Angebotes zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in Oberösterreich.
Pfaffenwimmer:
Nachhaltige Entwicklung ist ohne Bildungsmaßnahmen nicht erreichbar, nicht
denkbar. Dies wurde bereits auf der Konferenz in Rio 1992 erkannt: zwei Kapitel
konzentrieren sich auf Bildung.
Zehn Jahre später, 2002, wurde in Johannesburg klar festgehalten, dass Bildung ein
zentrales Element ist, um weltweit die Anliegen einer nachhaltigen Entwicklung
voranzutreiben. Zur gleichen Zeit wurde in Österreich eine nationale
Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Auch darin ist Bildung an prominenter Position
verankert. Sie versickert nicht als Querschnittsmaterie sondern wird direkt
angesprochen.
Vor diesem Hintergrund und anlässlich der UN_Dekade „Bildung für nachhaltige
Entwicklung“ wird Osterreich eine eigene Strategie für Bildung für Nachhaltige
Entwicklung erstellen. Sie soll einen Orientierungsrahmen für die Dekade schaffen.
Bildung für nachhaltige Entwicklung setzt Partizipation voraus, fordert diese
Partizipation ein. Dies kann nicht nur für den Unterricht selbst gelten, vielmehr muss
auch die Entwicklung und Steuerung der Dekade partizipativen Prinzipien genügen.
Daher wird eine Reihe von Konsultaltionsveranstaltungen in den Bundesländern
durchgeführt mit dem Ziel, den Dialog zu initiieren. Die Schreibtische der Verwaltung
sind unendlich weit weg, das Lernen aus der Praxis ist jedoch unbedingt erforderlich:
welche Erfahrungen sind da, welche Wünsche und Vorstellungen existieren? Ohne
Antworten aus der Praxis ist jede Strategie blind.
Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen sind daher wesentliche Element e für die
Strategie. Dort muss der Blickwinkel der Regionalteams seinen Platz finden.
Wir wollen auch die Vernetzung vorantreiben, Für die Dekade gibt es keine einfachen
Rezepte, es gibt nur gemeinsame Erfahrungen und den Austausch.
Martin Heinrich
Ich gehöre einem Expertenteam an, das vom Bildungs- und vom Lebensministerium
beauftragt wurde, ein Positionspapier zur Bildung für nachhaltige Entwicklung zu
erstellen. Dieses Positionspapier soll als eine Grundlage für die nationale
Bildungsstrategie für Bildung für nachhaltige Entwicklung darstellen.
Dem Expertenteam gehört Jürg Minsch an. Sein Lehrstuhl für nachhaltige
Entwicklung ist an der Universität für Bodenkultur verankert, er bringt die
umfassende Sichtweise und das Grundverständnis für nachhaltige Entwicklung ein.
Die Dekade ist eine Bildungsdekade: als Pädagoge reflektiere ich selbst die
Herausforderungen an die Bildung. Prof. Vielhaber vom Institut der Didaktik der
Geographie stellt Fragen der Vermittlung in den Mittelpunkt und Prof. Rauch von der
Universität Klagenfurt bringt seine Erfahrungen mit Schulentwicklung und IMST mit
ein. – Vier Experten neigen allerdings zur Betriebsblindheit, eine kommentierende
Aussensicht ist als Korrektiv notwendig. Frau Esther Schmidt von der Universität in
Klagenfurt arbeitet mit Vermittlungsprozessen und weist uns auf Blinde Flecken hin.
Experten tendieren zu technokratischen Lösungen, sie entwickeln
Allmachtsphantasien, glauben, dass ihre Expertise bereits etwas bewirken kann. Dies
stellt eine Gefahr für die Strategie dar, denn die Implementierung einer solchen
Lösung scheitert fast immer. Viel Geld wird verwendet für die Aufbereitung der
Themen, für die Information. Ist jedoch das Budget aufgebraucht, verschwindet die
Initiative, weil sie vor Ort nicht verankert ist. –
Aus diesem Grund sind wir der Überzeugung, dass die Strategie selbst eine Strategie
braucht. Als Experten wollen wir daher nicht mit einem Vorschlag vorpreschen uns
um ein weites Verständnis für Bildung für nachhaltige Entwicklung bemühen. Die
UNESCO hat mit sechs pädagogischen Prinzipien und zehn inhaltlichen Themen ein
breites Feld geöffnet. Eie Akzeptanz muss über Konsultationen, über
Gedankenaustausch und Partizipation erzielt werden.
Wir wollen Formen der Kommunikation finden, die Partizipation nicht lähmen, die
Prozesse fördert und nicht behindert. Ohne die Konsultationen wäre das Papier ein
anderes, hier werden sich die Ergebnisse sichtbar niederschlagen. Ein weiterer Effekt
liegt im Austausch, in der Vernetzung der Akteure. Sie ist wichtig, um Bildung für
nachhaltige Entwicklung implementieren zu können.
Die Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ umfasst die 10 wichtigsten
Themen der Menschheit: Bekämpfung der Armut, Schutz natürlicher Ressourcen,
Alphabetisierung, Geschlechterausgleich und Gesundheitsvorsorge zählen dazu. Auf
einer Konferenz zur Dekade in Dänemark hielt ein UNO_Vertreter fest, dass nur drei
bzw. vier Personen in der UNO sich mit der Dekade und damit den größten
Problemen der Welt auseinandersetzen. Alles was dieses kleine Team tun kann, ist,
einen Prozess zu initiieren, der im Diskurs wirkmächtig wird. „You are the Decade“
Sagte der Vertreter der UNO. Wenn nicht wir alle etwas tun, tut es keiner.
Johannes Tschapka
Den 11. September verbinden wir mit dem furchtbaren Terroranschlag in New York,
der Politik und Denken in der westlichen Hemisphäre wie kein anderes Ereignis
geprägt hat. Zur gleichen Zeit spitzte sich, unbemerkt von der Weltöffentlichkeit die
Krise zwischen Nord- und Südkorea zu, eine akute Kriegssituation drohte. Die Krise
war Anlass für die UNESCO, ein Institut für interkulturelles Verständnis für den
pazifischen Raum zu gründen – und damit indirekter Auslöser für die UN-Dekade.
Das neue Institut initiierte Lehrerfortbildungen auf den unterschiedlichsten Levels. Im
Mittelpunkt stand die Frage, was Bildungsangebote dazu beitragen, um mit der Krise
umgehen, sie bewältigen zu können. Migration, Rassismus, auch ökologische Fragen
standen im Mittelpunkt.
2002 fand die Weltkonferenz in Johannesburg statt – sie wollte auch eine erste Bilanz,
10 Jahre nach Rio ziehen. Eine Expertengruppe zog ernüchternde Schlüsse. Der
Bericht „lessons learned“ sieht zahlreiche Initiativen, die jedoch über eine sehr
geringe Wahrnehmungsschwelle nicht hinauskommen: viele punktuell gute Ansätze
und Bemühungen, in der Gesamtheit jedoch wirkungslos, so die ernüchternde Bilanz.
Die Dekade will daher nicht ein neues Programm schaffen sondern die vielen
Initiativen bündeln und gemeinsam sichtbar machen.
Das formale Bildungswesen greift diese Themen nicht automatisch auf. Sie sind zwar
da, unklar bleibt jedoch, wie sie zusammenhängen. Die Zukunftsfragen erreichen das
Zentrum der Bildungsbemühungen nicht.
Dieser Bericht war die Grundlage, dass Japan den Antrag für eine Dekade für Bildung
für nachhaltige Entwicklung in die UNO einbrachte. 2004 hat die UNO diese Dekade
beschlossen, Sie hat damit auch alle thematischen Dekaden, die es davor gegeben hat,
aufgegriffen.
Themen der Dekade:
Zehn Bereiche hat die UNESCO als Leitthemen für die Dekade vorgeschlagen. Die
Überwindung der Armut ist ein zentraler Punkt seit Rio und neben den ökologischen
Anliegen ein Ausgangspunkt für nachhaltige Entwicklung. Nachhaltige Entwicklung
ist ein demokratischer Prozess, er setzt Respekt voraus. Menschenrechte und die
Gleichstellung von Mann und Frau sind daher ebenso von großer Bedeutung wie
interkulturelle Verständigung und Friede. Dafür ist wiederum die Akzeptanz
kultureller und sprachlicher Vielfalt wesentlich. Umwelt- und Naturschutz spricht
zwei wesentlcihe Fragen an: wie weit müssen wir die Ressourcen schonen, um auch
künftig gut leben zu können, wie weit aber hat Natur auch einen Eigenwert,
unabhängig vom Nutzaspekt.
Global leben 60% der Menschen in Städten, mit dramatischen Folgen sowohl für das
von Abwanderung betroffene Land als auch für die Menschen in den gigantischen
Ballungszentren der Erde. Medizinische Grundversorgung und hygienische Standards
sind Voraussetzung für die Bekämpfung von Krankheiten, von Kindersterblichkeit.
Nachhaltige Entwicklung braucht eine verantwortungsvolle wirtschaftliche
Entwicklung. Schließlich entwickeln wir uns zu einer Wissensgesellschaft, an der
möglichst alle Menschen teilnehmen sollen: dies setzt Informations- und
Kommunikationstechnologien voraus, erfordert die Kenntnis im Umgang mit diesen
Medien.
Die anwesenden TeilnehmerInnen wurden gebeten, ihre Arbeitsscherpunkte den
Themen der Dekade zuzuordnen. Nachstehend die „Landkarte der Bildung für
Nachhaltige Entwicklung“. Nachstehende Tabellen fassen die Ergebnisse zusammen.
1. Überwindung von Armut
ATTAC, ÖGB; AK
Berufsschule Linz
Diözese Linz
Kinderfreunde
Landwirtschaftliche Berufs- und
Fachschulen OÖ
Spes Akademie
Vortragsreihe „Geld regiert die Welt“
Projekte zur Entwicklungszusammenarbeit- Spenden
Katholische Sozialakademie/NGO Armutskonferenz
Sozialwort
Projekte der Entwicklungszusammenarbeit
Ferienfonds für sozial schwache Kinder, Familien
Juniorfirmen ; U- Prinzip: Unternehmerisches Denken
Projektunterricht- Erziehung zum bewussten
Konsumenten
Agenda 21 und Global Marshall Plan
2. Gleichstellung von Mann und Fraut
Institut für angewandte
Umwelterziehung IFAU
Oberösterreichische Akademie für
Umwelt und Natur
Landwirtschaftliche Berufs- und
Fachschulen Oberösterreich
Ländliches Fortbildungsinstitut
Pädagogische Akademie der
Diözese
Pädagogische Akademie des
Landes
Pädagogisches Institut
Projekt "Kinder- Jugend- Cluster" - der Genderaspekt
wird bei allen Projekten berücksichtigt
AGender 21
Unterrichtsprinzip
Blockseminare „Partnerschaft“
Veranstaltungen zum Thema Persönlichkeit und
Partnerschaft in der Landwirtschft
Gleichstellung in der Akademie, gendergerechte
Sprache, Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Gender- Aspekt wird bei Unterrichtskonzepten
berücksichtigt
Persönlichkeitsbildung
3. medizinische Grundversorgung
Landesschulrat
Gesundheitsfördernde Schule
4. Umwelt- und Ressourcenschutz
Biologiezentum Linz
Berufsschule Linz 6
Naturschutz; Biodiversität
Umwelt- und Ressourcenschutz ist Grundthema von
Ausstellungen, Veranstaltungen und der Forschung
Papierverbrauch
Abfalltrennung und Vermeidung
Institut für angewandte
Umwelterziehung IFAU
Kinderfreunde
Landwirtschaftliche Berufs- und
Fachschulen Oberösterreich
Ländliches Fortbildungsinstitut
Naturpark Obsthügelland
Nationalpark Kalkalpen
Oberösterreichische Akademie für
Umwelt und Natur
Pädagogische Akademie des
Landes
Pädagogisches Institut
Mobilitätsprojekt (Klimaschutz)
Schulprojektwochen
Naturspielgruppen für Kinder und FamilienWanderungen; Angebote für Schulklassen
Erneuerbare Energie nutzen und sichtbar machen im
Mühl- Fun- Viertel
Weiterbildungsveranstaltungen für MitarbeiterInnen
Projekt: Nachwachsende Rohstoffe; Mülltrennung
Gemeinschaftsverpflegung mit mind. 30% BIO-Anteil
Projektlandwirtschaft und Naturschutz
div. Projekte u. Veranstaltungen, z.B. In Vielfalt leben,
Natura 2000
Obst- Hügel Land- Sehen- Lernen
Schutz der dynamischen Entwicklung der Natur.
Natur, Natur sein lassen¸ Naturerlebnisangebote
Beratung Plattform Klimarettung
Plattform Naturvermittlung
Geschäftsstelle der Naturwachorgane
Informationen, welche Institutionen sich mit Themen
der Umwelt auseinandersetzen
Umwelterziehung und Unterricht
Zusammenarbeit mit der Umwelt Akademie
5. Regionale Entwicklung
Biologiezentrum Linz
Institut für angewandte
Umwelterziehung IFAU
Landwirtschaftliche Berufs- und
Fachschulen Oberösterreich
Naturpark "Obst- Hügel- Land"
Nationalpark Kalkalpen
Oberösterreichische Akademie für
Umwelt und Natur
ÖKOLOG
SPES Akademie
Naturlogos für OÖ Bezirke - Projekt 2007
Projekt Kinder- Jugend Cluster
Modellprojekt in der Region gemeinsam entwickeln
Lehrgang "Bildung für nachhaltige Entwicklung“
NGO`s in Projektabwicklung und Kooperation fördern
Planung Naturerlebnisgelände 2006 Ennstal
Lehrgang "Outdoor Education"
Seminar „Urlaub in der Heimat“
Einkauf von Lebensmitteln aus der Region
Bildungszentrum im ländlichen Raum
Wanderungen mit Informationen im Sinne von Toleranz
Apfelwanderung, Vogelzwitscherwanderung
Rahmen für NP- Regiongemeinden
Nala - Leitbild für Natur und Landschaft
"Naturerleben auf oö- bayrischen Donauwegen"
Landesumweltprogramm,
NH- Strategie, Lokale/regionale Agenda
LISL (Lokale Indikatoren für Nachhaltigkeit)
Arbeitsplätze für das Land (Gemeinden)
Naturschutz - Projekt Land leben- Land lieben
"ÖKO- FIT- Schule"
Agenda 21 + GMP
PROVISION
Lokale/ Regionale Agenda 21
6. Menschenrechte
Bildungshaus St. Franziskus
Institut für angewandte
Umwelterziehung IFAU
Zeitgeschichtliche Reihe in Ried
Förderung der Akteure der Kinder und Jugendarbeit für
eine Kinderfreundliche(re) Region
EU Projekt „Teens open space“
Kinder und Jugendbüro; Kinderrechte
Kinderfreunde
Landwirtschaftliche Berufs- und
Fachschulen Oberösterreich
Bildungsangebote als "Events" für Kinder und
Jugendliche
Kinderrechte: Projekte, Spiele
Kidsparade
Projekt "human rights" (FS Mauerkirchen)
7. Interkulturelles Verständnis und Friede
Biologiezentrum Linz
Kinderfreunde
Institut für angewandte
Umwelterziehung IFAU
Landwirtschaftliche Berufs- und
Fachschulen Oberösterreich
Naturpark Obst- Hügel- Land
Oberösterreichische Akademie für
Umwelt und Natur
Pax Christi
Projekt Regenwald in Costa Rica
Internationale Projekte
Jugendbegegnungen mit verschiedenen Ländern
EU Projekt „Artemis": Interkulturelles Lernen
EU Projekte
Freigegenstand Tschechisch
Ökumenische Wanderung
X Change of Visions
Israel/ Palästinenser
8. Nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum
Berufsschule Linz 6
Institut für angewandte
Umwelterziehung IFAU
Kinderfreunde
Landwirtschaftliche Berufs- und
Fachschulen Oberösterreich
Nationalpark Kalkalpen
Naturpark "Obst- Hügel- Land"
Naturschule
Oberösterreichische Akademie für
Umwelt und Natur
SPES- Akademie
Welthaus
Bioprodukte und fair gehandelte Produkte
Ökologischer Rucksack von Konsumartikeln
div. Outdoor- Naturangebote
Fair gehandelte Produkte
Produkte in kirchl. Institutionen - Verwendung/Verkauf
Produkte aus der Region verwenden
Unterrichtsprinzip "Nachhaltigkeit"
Verantwortung für den Stofffluss
Lehrplan: "Nachhaltiges Hauswirtschaften"
Lehrplan "gesunde Ernährung", Bioschule
"Gütesiegel- Partner"
Umweltzeichen für das Seminarhotel Sonnwend
Unverfälschte Produkte
Verarbeitung von Wildkräutern und Wildfrüchten zu
gesunden Produkten
Business Agenda
Saisonale und regionale Produkte statt Import
Nachhaltiger Lebensstil
Agenda 21; Öko- Hotel
Fair gehandelte Produkte
Biofaire Jausen/ Frühstück a la Tupperware- Partys
9. Kulturelle und sprachliche Vielfalt
Kinderfreunde
Internationale Projekte und Begegnungen
Landwirtschaftliche Berufs- und
Fachschulen Oberösterreich
Pädagogisches Institut
Sprachwochen
Seminare: Internationale Wirtschafts- und Kulturräume
Interkulturelles Lernen
10. Informations- und Kommunikationstechnologien
Bildungszentrum St. Franzikus
Funktionaler Analphabetismus- lesen und schreiben
Biologiezentrum Linz
Institut für angewandte
Umwelterziehung IFAU
Kinderfreunde
Landwirtschaftliche Berufs- und
Fachschulen Oberösterreich
Oberösterreichische Akademie für
Umwelt und Natur
Pädagogoisches Institut
lernen
Zugang zu Biodiversitäts- Wissen
ZOBODAT, GBIF (Internet)
Ennstal Sommerwerkstatt
Kinder UN- Steyr: Wissensvermittlung
Forschung- Lehre- Vermittlung
Homepage, Newsletter
ECDL- Führerschein
Ausstellung; Bildungswegweiser
Fortbildungsprogramm
~ 80 Veranstaltungen/ Jahr
Seminare z.B. Laptopklassen
Die Teilnehemr und TeilnehmerInnen halten über die konkreten Projekte hinaus auch fest, wo
und wie sie bereits aktiv sind, was ihnen unklar ist und welche Defizite sie sehen.
Was wir schon tun…
Fächer übergreifend arbeiten
Wissen vermitteln
Begeisterung wecken
Methodisch vielfältig arbeiten
Konflikte über Bord werfen
Gemeinsames als Basis für Kooperationen in den
Vordergrund stellen
Demokratische Werte vermitteln
Lösungsorientiert arbeiten
Nutzen des Bildungsangebotes darstellen
Woran es mangelt…..
Mitwirkung bei der Gestaltung von Bildungsprozessen
Begeisterung wecken
Ganzheitliche Unterrichtsangebote
Lernen durch Rollentausch
Lebenserleichternde Unterrichtsangebote z.B.
Kindererziehung
Konsensuale Problemlösung
Lebensnähe
Was noch unklar ist….
Die Umsetzung der Strategie
Adressat, Verbindlichkeit
Konkrete Lösungsansätze
Von der Theorie zur Praxis- wie geht es weiter? I
Schulstrukturen müssen Änderungsprozess erleben.
Mehr Aufwand für Pädagogen --> ehrenamtlich oder
bezahlt.
Finanzierung (allg. Erwachsenenbildung) – sie ist nicht sehr
Markt konform I
Themen/ Bereiche/ Prinzipien, die noch fehlen
Vernetzung/ Kooperation, Medien - Netzwerk
Möglichkeiten- außerschulischer Kooperationen
Ausbildung der PädagogInnen für Nachhaltigkeit
Verantwortung
Arbeit
Zeitwohlstand- Muße
Jugend für die Themen interessieren, es ist ihre Zukunft
Diskussion
Unterschiedliche Bearbeitung der Themen
Eingeladen wurden 150 Personen aus den unterschiedlichsten Bildungsrichtungen.
Offensichtlich haben sich bestimmte Institutionen stärker angesprochen gefühlt als
andere: dadurch sind manche Themenbereiche, wie Umwelt- und Naturschutz stark
repräsentiert, andere, wie Gesundheitsbildung, jedoch nur schwach.
Die Antworten und Projekte spiegeln die Teilnehmerstruktur. Hier fehlen ganz
zentrale Bereiche, etwa der medizinische Bereich.
Nachhaltige Entwicklung und Konsum sowie Regionalentwicklung sind die
Themenbereiche, die am häufigsten angesprochen wurden. Hier wird Bildung für
nachhaltige Entwicklung offenbar am ehesten konkret, hier ist Lebensnähe und
Engagement gegeben. Fragen der Menschenrechte sind offenbar ferner, konkretisieren
sich nicht in Projekten.
Einige Themen (Armutsbekämpfung)sind offenbar Prinzipien, die in
unterschiedlichsten Zusammenhängen Berücksichtigung finden, andere, wie die
Regionalentwicklung stehen im Mittelpunkt der Arbeit.
Regionalentwicklung wird so häufig genannt, weil sie in Oberösterreich gut verankert
ist. Die Überwindung der Armut ist nicht nur ein fernes Thema, Armut findet sich
auch in Österreich und muss verstärkt angesprochen werden.
Bildung für nachhaltige Entwicklung beginnt im Kleinen: bei einer Wanderung
entlang der Gemeindegrenze etwa wird Geschichte aufgearbeitet, werden alte
Konflikte thematisiert und gemeinsame Interessen der Gemeinden sichtbar. Hier
fließen viele Themen der Dekade ein, auch wenn Regionalentwicklung im
Mittelpunkt steht.
Die Zusammensetzung von Diskussionsrunden zur Bildung für nachhaltige
Entwicklung wäre in Korea völlig anders. Dort arbeiten vor allem Initiativen zur
interkulturellen Verständigung für die Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Bei einer Veranstaltung in Salzburg waren wiederum entwicklungspolitische
Organisationen sehr stark vertreten.
Vernetzung der Themen
Komplexe Themen setzen Kooperation voraus. Diese Kooperationen müssen über
verschiedene Ebenen hinweg erfolgen. Nur wenn diese Kooperation gelingt, kann sich
die Dekade entwickeln. Auf regionaler Ebene kann dies erprobt werden. In dieser
kleinen Welt hält, Grillparzer folgend, die große ihre Probe.
Netzwerke sind wichtig und gut, sie erfordern jedoch Pflege, Koordination. Nur wenn
dies gewährleistet wird, können Netzwerke über einen längern Zeitraum bestehen.
Die Vernetzung von oben nach unten ist erforderlich. Wie können Ideen an die Basis
gebracht werden? Vielfach kommen wir uns an der Basis klein vor, können nur
Geringes beitragen.
Wir sollten uns nicht gegenseitig Ohnmachtsgefühle zuweisen. Es ist falsch wenn eine
lokale Initiative sich gering vorkommt, es ist auch eine Überforderung ,wenn 20
Seiten Strategiepapiere etwas bewirken sollen.
Armut, Regionalentwicklung und Kommunikation weisen sehr deutliche
Zusammenhänge auf. Armut hängt mit unseren Konsumgewohnheiten zusammen. Es
braucht ehrliche Preise für nachhaltige Entwicklung. Dies setzt einen Informationsund Bildungsprozess voraus.
Armut ist ein gemeinsames Thema der kirchlichen Einrichtungen, der
Arbeiterkammer und der Caritas. Hier existieren bereits gemeinsame Initiativen. Die
Armutskonferenz ist eine solche Vernetzungsinstitution. Eine gemeinsame
Vortragsreihe etwa setzt sich mit dem Thema auseinander: „Geld regiert die Welt und
wer regiert das Geld?“
Was es noch braucht…
Zu unterscheiden ist zwischen Projekt-Aktivitäten und der langfristigen Ausrichtung
einer Institution. Jedes Projekt sollte nachhaltige Wirkungen erzielen. Dies wird
vielfach dadurch behindert, dass ProjektmitarbeiterInnen „in alle Winde zerflattern“.
Hier müssen die Auftraggeber der Projekte auch Kontinuität ermöglichen.
Die Ausbildung in Schulen fokussiert auf Wissensvermittlung. Die angeführten
Themen sollten sich im Unterricht spiegeln, die Schule ist ein idealer Multiplikator.
Ein Thema fehlt: die Globalisierung, die weltweite wirtschaftliche Entwicklung.
Verbindliche ökologische und soziale Standards müssen weltweit verankert werden,
will man verhindern, dass die wirtschaftliche Entwicklung zu einer weltweiten
Abwärtsspirale führt.
Ein nachhaltiges Finanzsystem ist global erforderlich, ohne Beseitigung der
Verschuldungskrise ist keine nachhaltige Entwicklung möglich.
Meinungs-Bildung
Die TeilnehmerInnen beraten in Kleingruppen, wie die einzelnen Themen verknüpft
sind, wie diese Verbindungen sichtbar gemacht werden und damit Bildung für
nachhaltige Entwicklung verankert werden kann. Nachstehend Beiträge aus der
zusammenfassenden Plenums-Diskussion.
Nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft
Die Dinge sind auf wenige Punkte zu fokussieren. 250 verschiedne Kunststoffe sind
für den Konsumenten nicht trennbar. Kunststofftrennung ist auch nicht verständlich,
weil der Wert nicht erkennbar ist.
Wie bei den Kunststoffen existieren für nachhaltige Entwicklung zu viele Themen, zu
viele Facetten. Dadurch wird das gesamte Anliegen nicht mehr verständlich.
Nachhaltige Entwicklung darf nicht nur im Bildungsbereich verankert, auf die
Bildung abgewälzt werden Wäre Mülltrennung nur über den Weg der Schulen
verankert, es gäbe keine 50%-ige stoffliche Verwertung. Jeder Gemeinderat ist
gefordert, an einer nachhaltigen Entwicklung mitzuwirken, sich politisch für diese
Idee zu engagieren.
Gerde für den Abfallbereich waren Schulen von großer Bedeutung. Die Kinder haben
die Eltern erzogen. Es dauert jedoch eine Generation, bis eine Bildungsinitiative ihre
Wirkung entfaltet. Mit dem Abfallthema haben wir in den 70er Jahren begonnen, jetzt
greifen die Maßnahmen. Dabei war die Abfallproblematik vergleichsweise einfach
und begreifbar. Nachhaltige Entwicklung ist viel schwerer zu fassen, wir werden
dafür viel Zeit benötigen.
Bei jedem Einkauf übernehmen wir Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung.
Diese Verantwortung muss wahrgenommen werden. Hier müssen wir alle noch viel
lernen. Denn gut ist etwas anderes als gut gemeint. Ein Bürgermeister hat für alle
Bürger ein Gemeindewappen gekauft, zur Stärkung der regionalen Identität. Diese
Wappen wurden jedoch in China hergestellt.
Österreich könnte ein Vorbild sein. Die ökosoziale Marktwirtschaft ist global
vorbildlich. Mündige Konsumenten werden immer wieder gefordert. Die zentrale
Frage jedoch lautet: Will man mündige Konsumenten oder läuft die Mündigkeit den
Interessen von Teilen der Wirtschaft entgegen?
Diskussionen zur nachhaltigen Entwicklung münden schnell in einer
Wirtschaftsdebatte, in einer Kritik des Neoliberalismus. Wie aber erhalten wir
Bewegungsfreiheit und Handlungsfähigkeit angesichts globaler Entwicklungen? Wir
glauben, am ehesten in der Region etwas bewirken zu können.
In der Diskussion wird nachhaltige Entwicklung auf regionale Identität herunter
gebrochen. Dies bedingt die Gefahr eines ökologischen Nationalismus. Es ist nicht
möglich eine Insel der Seeligen zu schaffen, wir sind gefordert, über den Tellerrand
hinaus zu schauen. Die Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Themen ist wichtig.
Langfristiges Denken muss das Ziels ein. Privatisierung ist kein Allheilmittel.
Die Fülle der Themen ist kein Allheilmittel, wir müssen fokussieren. Die drei
Dimensionen – Ökologie – Ökonomie und Soziales – könnten ein Dreigestirn zur
Orientierung sein. Das Motto für den Prozess könnte „Über-Leben“ lauten, im
doppeldeutigen Sinne.
Nachhaltige Entwicklung lässt sich nicht fassen, bleibt allgemein und vage. Große
Umbrüche haben jedoch sehr allgemeine Prinzipien. Dies gilt für die französische
Revolution ebenso wie für die Forderung nach Chancengleichheit in den 70-ern. Und
Politik braucht Brüche, damit sie zugeben kann, dass nicht alles regulierbar ist.
Die Dinge sind auf wenige Punkte zu fokussieren. 250 verschiedne Kunststoffe sind
für den Konsumenten nicht trennbar. Kunststofftrennung ist auch nicht verständlich,
weil der Wert nicht erkennbar ist. Wie bei den Kunststoffen existieren für nachhaltige
Entwicklung zu viele Themen, zu viele Facetten. Dadurch wird das gesamte Anliegen
nicht mehr verständlich.
Wir haben als Erwachsene bisher nicht nachhaltig gearbeitet und gelebt. Jetzt
verlangen wir dies von unseren Kindern. Ohne Vorbild werden wir die Jugend nicht
erreichen, sind wir nicht glaubwürdig.
Institutionalisierung der Bildung für nachhaltige Entwicklung
In den Pflichtschulen sollte es ein Fach „Nachhaltigkeit“ geben, um nachhaltige
Zubereitung von Nahrungsmitteln anzusprechen oder Umweltschutz zu vermitteln.
Die Jugendlichen sollen gefestigt ins Berufsleben einsteigen, sie sollen wissen, was
ein regionales Produkt auszeichnet.
Die Akteure vor Ort brauchen eine Legitimation für Bildung für nachhaltige
Entwicklung. Ein Schulfach könnte eine solche Legitimation darstellen. Allerdings ist
die Einrichtung eines eigenen Gegenstandes ambivalent zu sehen: andere Fächer
wären damit nicht mehr zuständig, ein Fach würde fokussieren, aber auch isolieren.
Eine Koordination zwischen den Fächern an der Schule dagegen könnte die
Komplexität des Denkens fördern, käme der Vielfalt der Themen entgegen.
In der Umweltbildung oder der Gesundheitsbildung ist bereits vieles festgehalten, das
den heutigen Forderungen entspricht. Die Schule ist nur ein Instrument, wir brauchen
lebenslanges Lernen, wir brauchen eine lernende Gesellschaft.
Im Bildungsministerium haben alle Abteilungen Verantwortung für eine Bildung für
nachhaltige Entwicklung. Vielfalt ist auch dort zu nutzen, sie muss aber vernetzt
werden. Zu klären ist dabei, was wir unter Vernetzung verstehen, welche Intensität
diese Vernetzung haben soll.
In der Schule gibt es viele Projekte, viele methodische Zugänge. Nachhaltiger
Konsum ist ein zentraler Aspekt. Der Film „We feed the world“ verdeutlicht, welche
Entwicklung in Gang gekommen ist: Wien wirft mehr Brot und Gebäck weg, als Graz
verbraucht. Wir müssen Werte vermitteln. Nachhaltiger Konsum hat mit Regionalität
zu tun. Auch hier ein Beispiel: Brasilien hat seit 1975 für den Zuckerrohr- und
Sojaanbau Urwälder auf einer Fläche gerodet, die größer ist als Frankreich und
Portugal zusammen. – Hier braucht es mehr Informationen, mehr Transparenz. Es
könnten auf jedem Produkt die während der Produktion zurückgelegten Kilometer
angegeben sein.
Bedürfnisse, Freizeit, konkretes Tun
Hinter Verhaltensweisen stehen Bedürfnisse: nach Erleben, nach Bildung, nach
Unterhaltung oder Sicherheit. Diese Bedürfnisse müssen wir aufzeigen, wenn wir
erkennen, warum wir bestimmte Dinge tun, können wir Alternativen entwickeln.
Freizeit und Bedürfnisstrukturen werden durch neoliberale Entwicklung konterkariert.
Auch die Politik ist getrieben von scheinbaren Sachzwängen, von den Entwicklungen.
Wir können uns nicht auf die Politik verlassen, vielmehr muss Politik sich verändern,
es muss Demokratie neu gedacht werden. Dies betrifft auch die Schule. In der
Schweiz existiert eine Laienaufsicht und keine Schulverwaltung in unserem Sinnen.
Es gibt vielfältige Formen der Partizipation, wir sind gefordert neue Formen zu
finden.
Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte das Freizeitverhalten thematisieren:
Welche Auswirkungen hat ein Wochenendtrip auf die Umwelt, welche auf die Seele?
Freizeitverhalten geht in eine Richtung, die nur mehr der Wirtschaft dient. Gemeinden
kommen immer mehr unter die Räder. Es darf einfach nicht alles den
Marktmechanismen unterworfen werden.
Die Übersetzung in konkretes Tun ist notwendig. Sammeln hat eine Spaßfunktion.
Dies haben wir bei der Mülltrennung genutzt. Ein Unterrichtsfach Bildung für
nachhaltige Entwicklung könnte Spaß machen – und mit anderen Fächern
kooperieren.
Zusammenfassung
Pfaffenwimmer
Die Schlüsselfrage ist, ob es gelingt, Sinn zu vermitteln. Dieser Sinn kann Nutzen
sein, oder Wert, oder die Motivation, warum ich etwas tue. Bildung ist gefordert, Sinn
so zu versprachlichen, dass er erkennbar wird. Ebenso sind Möglichkeiten
anzusprechen, danach zu leben. Die Beschleunigung, das „immer mehr“ immer
rascher“ steht dem entgegen. Daher ist darzustellen, dass mit Nachhaltiger
Entwicklung etwas zu gewinnen ist.
Heinrich
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eine Reaktion darauf, dass die Probleme
nicht gelöst wurden. Gesellschaft ist durch Aufklärung veränderbar – dies ist das
Credo der Aufklärung. In der Bildung für nachhaltige Entwicklung geht es um eine
neue Sichtweise auf Ökonomie, Ökologie und Soziales, eine Sichtweise, die die drei
Bereiche verbindet.
Es wäre viel erreicht, wenn wir diese drei Dimensionen immer mitreflektieren. Wenn
die Menschen nicht nur die ökonomischen Gefahren sehen sondern in der Lage wären,
die drei Bereiche gemeinsam zu betrachten, dann wäre das Ziel der Dekade bereits
erreicht.
Bildung für nachhaltige Entwicklung braucht pädagogische Prinzipien
Tschapka:
Welche Prinzipien muss Bildung beachten, um auf die Themen der Dekade reagieren
zu können.? Die nachstehenden Prinzipien haben sich herausgebildet. wesentlicher
Grundzug ist die Bewusstseinsbildung, um zu erkennen, welche Prozesse in der
Gesellschaft laufen. To get concious – dies ist der Grundtenor.
Formuliert wurden darüber hinaus sechs pädagogische Prinzipien: :
1. Verknüpfen von Lernzielen und Lerninhalten quer zu Disziplinen und
Inhalten. – es geht klar darum, dass es künftig Experten gibt, die sich
austauschen können.
2. Werte: Sichtbarmachen von Vorannahmen und Normen, damit Werte
ausgewählt, diskutiert und überprüft werden können. Wesentlich ist das
Sichtbarmachen. Bildung sollte Basis schaffen, um sich ein Bild machen zu
können.
3. Kritisches Denken und Problemlösung. Themen sind mit Konflikten beladen.
Bildung könnte ein Platz sein, wo man Dilemmata in Ruhe analysieren kann,
wo verstanden werden kann, wo die Wurzeln liegen.
4. Methodische Vielfalt: Reflex auf die Diskussion der letzen Jahre: Die
Forderung nach methodisch vielfältiger Unterrichtsgestaltung wird überall
erhoben..
5. Mitwirkung: einer der heikelsten Punkte: Ziel ist es, die Entscheidungsmöglichkeiten der Lernenden über das, was und wie sie lernen, zu erweitern.
Die Realität zeigt, dass Partizipation sich auf sehr kleine Bereiche beschränkt.
Was und wie der Lernende lernen möchte, wird meist ausgeklammert.
6. Lebensnähe: Aufgreifen von Lebensnähe Nutzung der eigenen Sprache. Nicht
nur auf Kulturen, auch auf sehr kleine Gemeinschaften. BiNE hat starken
kulturellen Aspekt. Beim Hinterfragen der eigenen Kultur muss man tiefer
schauen, warum Dinge so und nicht anders wahrgenommen werden.
Noch zu adaptieren
3 Ziele werden sichtbar: Info weitergeben – welche Prinzipien sind es? Welche treffen
zu, welche nicht
Vernetzen: Landkarte, schauen, wie es bei anderen aussieht.
Einholen der Meinung der TN
4 Fragenkomplexe zu pädagog. Prinzipien:
Was tun wir schon, was gar nicht:
Was ist unklar, was ist offen? – alle Arten von Fragen
Unser bild, Symbol für die pädagogischen Prinzipien
Fehlen Themen/Prinzipien, Bereiche
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Ausblicke
Fächerübergreifendes Arbeiten ist wichtig für Nachhaltigkeit, die Veranstaltung ist
neuerlich eine Bestätigung wie wichtig Vernetzung, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Sie ermöglicht es, dass wir uns, ausgehend von unterschiedlichen Kernkompetenzen
zusammensetzen. Nur so kann die Vieldimensionalität des Themas abgedeckt
werden..
Vernetzung ist nicht Selbstzweck, sondern ein Weg. Die Form der Vernetzung muss
gut überlegt werden. Ausgangpunkt für die oö. Akademie für Umwelt und Natur ist
der Bildungswegweiser. Dadurch ist ein Überblick über die Angebote möglich. –
Vernetzung wird durch Begegnung, durch solche Treffen geschaffen. Daher darf es
kein einmaliges Ereignis sein.
Pfaffenwimmer:
Wir haben uns regionale Konsultationen vorgenommen, unsicher, ob diese Gespräche
angenommen werden. Ich bin beeindruckt und beruhigt, dass dies so gut funktioniert.
Hier wollen wir weitermachen, weiter denken: Eingeladen wurden mehr als 100
Personen, gekommen sind ca. 20. Dies ist eine Aufforderung, mehr in die Breite zu
gehen. Möglicherweise müssen für uns neue Zielgruppen angesprochen werden, wie
die freiwilligen Feuerwehren und viele andere. Damit kann Liste der Menschen, die
aktiv oder passiv beteiligt werden sollen, erweitert werden.
Es ist sehr erfreulich, dass ein Angebot da ist, sich um Vernetzung zu kümmern. Dass
dies von Amts wegen funktioniert, ist außerordentlich erfreulich. Der Vorteil einer
Landesabteilung ist, dass sie neutral ist. BMBWK nimmt gerne an diesem weiteren
Dialog teil, vielleicht gelingen es auch bundesländerübergreifende Initiativen.
Heinrich:
Der Auftrag, eine Strategie zu entwickeln und damit Bildung für nachhaltige
Entwicklung zu initiieren, hat uns zuallererst gelähmt. Es war und ist uns bewusst,
dass ein solches Papier recht ohnmächtig ist. Was kann man dann aber überhaupt
erwarten? – Die Strategie kann nur einen Rahmen bieten. Wir sind aber überzeugt,
dass wir in diesem Rahmen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten brauchen, wir
brauchen einen Output. Wir müssen aber acht geben, dass wir den Ruf nach Output
nicht bruchlos übernehmen. Sonst kommen wir in das Dilemma, dass Sachzwänge uns
lähmen. Wenn man als Pädagoge nur nach Rezepten schaut, verfehlt man das
Bildungsziel.
Wenn wir es schaffen, mit der Strategie das Thema ins Bewusstsein zu bringen, haben
wir viel geschafft. Dieses Bewusstsein kann auch frustrierend sein, es ist ja ärgerlich,
dass wir nicht weiter gekommen sind.
Die Strategie kann auch eine Plattform bieten. Da müssen wir uns gut überlegen, wie
wir es schaffen, Projekte zu initiieren. Wir denken in Projekten. Sie haben viele
Vorteile, sind sehr effektiv, wir haben einen Abschluss und am Ende ein positives
Gefühl. Sie können aber unnachhaltig sein, wenn nach dem Projekt keine Kontinuität
gegeben ist. Wie schaffen wir es, dass nach einem Projektabschluss ein Netzwerks ich
selbst stabilisiert hat, das weiter agieren kann. Anfangen müssen wir mit konkreten
Projekten, längerfristig könnte aber mehr rauskommen.
Tschapka:
Viele Fragen sind offen – dies hier ist erst ein Beginn, ganz im Sinne der Dekade, die
in erster Linie Aufforderung ist, sich auf den Weg zu machen. Einige
Grundnahrungsmittel – Themen und Prinzipien – liegen vor, wir sind gefordert,
daraus ein Menü zu bereiten. Das Zusammensetzen und Überlegen, welche
Menüauswahl wir treffen, beginnt in allen Bundesländern.
Die Chance von solchen Treffen liegt darin, dass sich Menschen treffen – es
kooperieren ja nicht in erster Linie Institutionen sondern Personen mit Personen.
kooperieren, Institutionen arbeiten mit Vereinbarungen, diese sind ein fixer Rahmen,
doch dieser bewegt noch nichts. Hier beginnt es mit dem Wunsch, Bewegung in die
Landschaft zu bringen – ein Beginn, der Anlass zur Hoffnung ist,
Der Eindruck der TeilnehmerInnen….
Zahnräder beginnen ineinander zu greifen….
Umfassend, vielfältig interessant, sehr offen, toll
Visionär, mit neune Perspektiven, herausfordernd
Sehr abstrakt, konkreter!
Nachdenklich, ermutigend
Haltestelle für Gleichgesinnte.
Was nehmen die TeilnehmerInnen mit von der Veranstaltung?
Die Themen auf Plakaten sind Fragen, mit denen man arbeiten kann. Es wurde etwas
ausgelöst, ich denke nach, wie diese Themen in die Arbeit einfließen können. Schade
wäre es, wenn das Treffen eine Eintagsfliege bliebe. Weitere Aktivitäten sind
Es war ein guter Beginn, wir gehen nicht mit fertigen Lösungen, wir nehmen aber
Anregungen mit. Für künftige Veranstaltungen gilt, dass beiden anderen Säulen der
nachhaltigen Entwicklung - Ökonomie und Soziales - stärker eingebunden werden
sollten.
.
Es wäre wichtig, auch die Nachhaltigkeitskoordinatoren damit zu befassen, sie haben
Fachwissen, sie sollten eingebunden werden.
Überraschend ist, dass so wenig Personen teilgenommen haben, sehr positiv ist jedoch
der gute Wille, den alle zeigten. Deutlich wurde, dass es im Sinne der kulturellen
Vielfalt es auch eine Vielfalt an Zugängen braucht. Es gibt viele Rezepte, sich auf
einzelne festzulegen kann gefährlich sein. Wir sollten die Vielfalt bewahren. Die
Vernetzung wird in Gang kommen,
Es wäre wertvoll, wenn die Strategie sehr konkrete Maßstäbe enthalten würde. Was
bedeutet es für eine Institution, wenn sie sich zum Partner einer Initiative im Rahmen
der Bildung für nachhaltige Entwicklung macht – dazu braucht es eine Palette an
Vorschlägen. Es braucht einige handhabbare Qualitätsmerkmale, wer dabei ist als
Institution, muss ein paar Eckdaten erfüllen. Die Strategie sollte auf die Umsetzung
des Leitbildes Bildung für nachhaltige Entwicklung angelegt sein.
Bisher war Bildung für nachhaltige Entwicklung nur ein Schlagwort. Heute sehe ich
zum ersten Mal klarer. Im Nationalpark Kalkalpen widmen wir uns der
Nachhaltigkeit, konkret wollen wir jetzt das Bildungskonzept überarbeiten, es ist ein
idealer Zeitpunkt, diese Anregungen aufzugreifen.
Wir haben uns an ein sehr großes Thema von mehreren Seiten herangewagt. Ich habe
Leute kennen gelernt, die ich bisher nur dem Namen nach kannte. Es ist phantastisch,
dass es eine Möglichkeit gibt, all dies zu diskutieren, dass es Raum dafür gibt, dass
die UNO dieses Projekt gestartet hat. In 10 Jahren wollen wir sehen, was
herausgekommen ist. Heute nehmen wir kein gemeinsames Rezept, wohl aber einen
Rahmen an dem man sich orientieren kann, mit.
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