Bildung für nachhaltige Entwicklung Konsultation in Linz Die Konsultationen werden von der oberösterreichischen Akademie für Umwelt und Natur gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur veranstaltet. TeilnehmerInnen kamen von folgenden Organisationen: Oberösterreichische Akademie für Umwelt und Natur, Kinderfreunde und Mühlfunviertel, Biologiezentrum der oberösterreichischen Landesmuseen, Ländliches Fortbildungsinstitut, Global Marshallplan, Landesabfallverband, pädagogisches Institut für berufsbildende Schulen, Naturpark Obsthügelland, Landesschulrat für Oberösterreich, Ökolog, Pädagogische Akademie des Landes, Pädagogische Akademie der Diözese, Berufsschule Linz, Nationalpark Kalkalpen, Institut für angewandte Umwelterziehung, Pastoralamt der Diözese Linz, kirchliche Erwachsenenbildung, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Ziele: Die Veranstaltung wollte dazu beitragen, Wissensgleichstand zu erzielen, sie wollte über die Dekade informieren, die Themen und Prinzipien vorstellen. Sie wollte aber auch die Meinungen der TeilnehmerInnen einholen und zur Vernetzung beitragen, indem sie klärt, welche Aktivitäten im Land vorhanden sind oder welche Themen noch fehlen. Begrüssung oö. Umweltakademie – Lackner Umweltbildung war immer eine Kernaufgabe der Umweltakademie, der vorsorgende Umweltschutz zentrales Aufgabenfeld. Um aktuell die Herausforderungen für eine zukunftsfähige Gesellschaft, für den Schutz der Umwelt und der Natur bewältigen zu können, dürfen wir jedoch ökologische Ziele nicht länger allein sehen, sondern müssen sie mit sozialen und ökonomischen Zielen in Einklang bringen. Eine starke Vernetzung der Themen und der Akteure ist dafür erforderlich. Mit dem Forum Umwelt und Schule ist eine Drehscheibe vorhanden, der Umweltwegweiser, den die Akademie herausgibt, ist ein Beitrag zur Vernetzung. Wir sind aufgefordert, ausgehend von unseren Schwerpunkten, gemeinsam zu handeln, uns stärker als bisher zu vernetzen. Schachner Ende der 80-er Jahre erfolgte eine Trendwende im Umweltschutz: wurden bis dahin die drängendsten ökologischen Probleme wie saurer Regen, verschmutzte Gewässer oder giftige Altlasten vor allem mit technischen Maßnahmen wie dem Katalysator oder verbesserter Klärtechnik bekämpft, erfolgte damals die Wende hin zur Umweltvorsorge. Nicht zuletzt auf Grund dieser Entwicklung wurde die oö Akademie für Umwelt und Natur gegründet. Mit Filtertechnik alleine lassen Umweltprobleme nicht nachhaltig lösen, wir müssen beim Verhalten ansetzen, in entsprechende Bewusstseinsbildung investieren. Die Kooperation mit den Schulen wurde durch die Gründung des Forum Umwelt und Schule intensiviert. In den 90-er Jahren wurde das Landesumweltprogramm „Durch nachhaltige Entwicklung Zukunft sicher“ erstellt. Dieses Programm weist nicht mehr die bis dahin übliche Gliederung nach Umweltmedien wie Boden, Wasser, Luft oder Wald auf sondern gliedert sich nach Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und zum Erhalt der Ressourcen. Es ist bis heute die Basis für nachhaltige Entwicklung in Oberösterreich. Die Umweltakademie arbeitet an der Konkretisierung und Weiterentwicklung – Ziel ist „Nachhaltigkeit konkret“ – nicht ein theoretisches Konzept ist das Ziel, vielmehr sollen die Ziele des Landesumweltprogrammes erläutert werden. Es soll greifbar werden, was nachhaltig wirtschaften bedeutet, das Leitbild nachhaltiger Entwicklung gilt es, in Worten zu fassen. Nachhaltige Entwicklung ist längst eine Leitidee, es gibt ein reichhaltiges Angebot an Informationen, an Aktivitäten und Veranstaltungen von öffentlichen und privaten Einrichtungen. Wir leben in einer Informationsgesellschaft, gerade mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Wir haben alle Chancen der medialen Vermittlung, müssen uns aber auch mit den Folgen auseinandersetzen. Unsere Zielgruppen sind übersättigt, sie finden sich in der Flut an Informationen schwer zurecht. Wir stehen vor der Herausforderung, zu überlegen, was die Menschen brauchen, wie wir sie erreichen können. Der mediale Stellenwert von Umweltfragen ist geringer geworden, soziale und wirtschaftliche Themen dominieren: Sicherheit im umfassenden Sinne, etwa in Fragen des Arbeitsplatzes, der Alters- und Gesundheitsvorsorge beherrschen die Diskussionen. Nachhaltigkeit ist viel umfassender als Umweltschutz, diese Zukunftsthemen sind in den Diskussionen anzusprechen. Sie bietet die Chance, Zukunftsfragen, die alle Menschen beschäftigen, anzusprechen und in Beziehung zu setzen. Die Thematik muss in den unterschiedlichsten Bereichen, den verschiedenen Institutionen diskutiert werden. Die Vielfalt der TeilnehmerInnen hier bietet dazu eine Chance. Ein Wurm muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken – Dies sollten wir in den Diskussionen bedenken und gemeinsam überlegen, wie wir unsere Zielgruppen ansprechen können. Wir müssen überlegen, wie Bildung für Nachhaltige Entwicklung in ihrer Gesamtheit nach außen wirkt, wir sind gefordert im Sinne modernen Wissensmanagementes zu agieren. Wir brauchen Wissenslandkarten, die festhalten, wer etwas weiß, wer etwas kann, wo es welche Angebote gibt. Wissensmanagement heißt nicht neue Datenbanken einrichten, es heißt Vernetzungsprozesse starten. Unser Bildungswegweiser ist ein kleines Produkt in diese Richtung, hier wird nicht nur unser eigenes Veranstaltungsprogramm beworben, sondern die Gesamtheit des Angebotes zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in Oberösterreich. Pfaffenwimmer: Nachhaltige Entwicklung ist ohne Bildungsmaßnahmen nicht erreichbar, nicht denkbar. Dies wurde bereits auf der Konferenz in Rio 1992 erkannt: zwei Kapitel konzentrieren sich auf Bildung. Zehn Jahre später, 2002, wurde in Johannesburg klar festgehalten, dass Bildung ein zentrales Element ist, um weltweit die Anliegen einer nachhaltigen Entwicklung voranzutreiben. Zur gleichen Zeit wurde in Österreich eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Auch darin ist Bildung an prominenter Position verankert. Sie versickert nicht als Querschnittsmaterie sondern wird direkt angesprochen. Vor diesem Hintergrund und anlässlich der UN_Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ wird Osterreich eine eigene Strategie für Bildung für Nachhaltige Entwicklung erstellen. Sie soll einen Orientierungsrahmen für die Dekade schaffen. Bildung für nachhaltige Entwicklung setzt Partizipation voraus, fordert diese Partizipation ein. Dies kann nicht nur für den Unterricht selbst gelten, vielmehr muss auch die Entwicklung und Steuerung der Dekade partizipativen Prinzipien genügen. Daher wird eine Reihe von Konsultaltionsveranstaltungen in den Bundesländern durchgeführt mit dem Ziel, den Dialog zu initiieren. Die Schreibtische der Verwaltung sind unendlich weit weg, das Lernen aus der Praxis ist jedoch unbedingt erforderlich: welche Erfahrungen sind da, welche Wünsche und Vorstellungen existieren? Ohne Antworten aus der Praxis ist jede Strategie blind. Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen sind daher wesentliche Element e für die Strategie. Dort muss der Blickwinkel der Regionalteams seinen Platz finden. Wir wollen auch die Vernetzung vorantreiben, Für die Dekade gibt es keine einfachen Rezepte, es gibt nur gemeinsame Erfahrungen und den Austausch. Martin Heinrich Ich gehöre einem Expertenteam an, das vom Bildungs- und vom Lebensministerium beauftragt wurde, ein Positionspapier zur Bildung für nachhaltige Entwicklung zu erstellen. Dieses Positionspapier soll als eine Grundlage für die nationale Bildungsstrategie für Bildung für nachhaltige Entwicklung darstellen. Dem Expertenteam gehört Jürg Minsch an. Sein Lehrstuhl für nachhaltige Entwicklung ist an der Universität für Bodenkultur verankert, er bringt die umfassende Sichtweise und das Grundverständnis für nachhaltige Entwicklung ein. Die Dekade ist eine Bildungsdekade: als Pädagoge reflektiere ich selbst die Herausforderungen an die Bildung. Prof. Vielhaber vom Institut der Didaktik der Geographie stellt Fragen der Vermittlung in den Mittelpunkt und Prof. Rauch von der Universität Klagenfurt bringt seine Erfahrungen mit Schulentwicklung und IMST mit ein. – Vier Experten neigen allerdings zur Betriebsblindheit, eine kommentierende Aussensicht ist als Korrektiv notwendig. Frau Esther Schmidt von der Universität in Klagenfurt arbeitet mit Vermittlungsprozessen und weist uns auf Blinde Flecken hin. Experten tendieren zu technokratischen Lösungen, sie entwickeln Allmachtsphantasien, glauben, dass ihre Expertise bereits etwas bewirken kann. Dies stellt eine Gefahr für die Strategie dar, denn die Implementierung einer solchen Lösung scheitert fast immer. Viel Geld wird verwendet für die Aufbereitung der Themen, für die Information. Ist jedoch das Budget aufgebraucht, verschwindet die Initiative, weil sie vor Ort nicht verankert ist. – Aus diesem Grund sind wir der Überzeugung, dass die Strategie selbst eine Strategie braucht. Als Experten wollen wir daher nicht mit einem Vorschlag vorpreschen uns um ein weites Verständnis für Bildung für nachhaltige Entwicklung bemühen. Die UNESCO hat mit sechs pädagogischen Prinzipien und zehn inhaltlichen Themen ein breites Feld geöffnet. Eie Akzeptanz muss über Konsultationen, über Gedankenaustausch und Partizipation erzielt werden. Wir wollen Formen der Kommunikation finden, die Partizipation nicht lähmen, die Prozesse fördert und nicht behindert. Ohne die Konsultationen wäre das Papier ein anderes, hier werden sich die Ergebnisse sichtbar niederschlagen. Ein weiterer Effekt liegt im Austausch, in der Vernetzung der Akteure. Sie ist wichtig, um Bildung für nachhaltige Entwicklung implementieren zu können. Die Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ umfasst die 10 wichtigsten Themen der Menschheit: Bekämpfung der Armut, Schutz natürlicher Ressourcen, Alphabetisierung, Geschlechterausgleich und Gesundheitsvorsorge zählen dazu. Auf einer Konferenz zur Dekade in Dänemark hielt ein UNO_Vertreter fest, dass nur drei bzw. vier Personen in der UNO sich mit der Dekade und damit den größten Problemen der Welt auseinandersetzen. Alles was dieses kleine Team tun kann, ist, einen Prozess zu initiieren, der im Diskurs wirkmächtig wird. „You are the Decade“ Sagte der Vertreter der UNO. Wenn nicht wir alle etwas tun, tut es keiner. Johannes Tschapka Den 11. September verbinden wir mit dem furchtbaren Terroranschlag in New York, der Politik und Denken in der westlichen Hemisphäre wie kein anderes Ereignis geprägt hat. Zur gleichen Zeit spitzte sich, unbemerkt von der Weltöffentlichkeit die Krise zwischen Nord- und Südkorea zu, eine akute Kriegssituation drohte. Die Krise war Anlass für die UNESCO, ein Institut für interkulturelles Verständnis für den pazifischen Raum zu gründen – und damit indirekter Auslöser für die UN-Dekade. Das neue Institut initiierte Lehrerfortbildungen auf den unterschiedlichsten Levels. Im Mittelpunkt stand die Frage, was Bildungsangebote dazu beitragen, um mit der Krise umgehen, sie bewältigen zu können. Migration, Rassismus, auch ökologische Fragen standen im Mittelpunkt. 2002 fand die Weltkonferenz in Johannesburg statt – sie wollte auch eine erste Bilanz, 10 Jahre nach Rio ziehen. Eine Expertengruppe zog ernüchternde Schlüsse. Der Bericht „lessons learned“ sieht zahlreiche Initiativen, die jedoch über eine sehr geringe Wahrnehmungsschwelle nicht hinauskommen: viele punktuell gute Ansätze und Bemühungen, in der Gesamtheit jedoch wirkungslos, so die ernüchternde Bilanz. Die Dekade will daher nicht ein neues Programm schaffen sondern die vielen Initiativen bündeln und gemeinsam sichtbar machen. Das formale Bildungswesen greift diese Themen nicht automatisch auf. Sie sind zwar da, unklar bleibt jedoch, wie sie zusammenhängen. Die Zukunftsfragen erreichen das Zentrum der Bildungsbemühungen nicht. Dieser Bericht war die Grundlage, dass Japan den Antrag für eine Dekade für Bildung für nachhaltige Entwicklung in die UNO einbrachte. 2004 hat die UNO diese Dekade beschlossen, Sie hat damit auch alle thematischen Dekaden, die es davor gegeben hat, aufgegriffen. Themen der Dekade: Zehn Bereiche hat die UNESCO als Leitthemen für die Dekade vorgeschlagen. Die Überwindung der Armut ist ein zentraler Punkt seit Rio und neben den ökologischen Anliegen ein Ausgangspunkt für nachhaltige Entwicklung. Nachhaltige Entwicklung ist ein demokratischer Prozess, er setzt Respekt voraus. Menschenrechte und die Gleichstellung von Mann und Frau sind daher ebenso von großer Bedeutung wie interkulturelle Verständigung und Friede. Dafür ist wiederum die Akzeptanz kultureller und sprachlicher Vielfalt wesentlich. Umwelt- und Naturschutz spricht zwei wesentlcihe Fragen an: wie weit müssen wir die Ressourcen schonen, um auch künftig gut leben zu können, wie weit aber hat Natur auch einen Eigenwert, unabhängig vom Nutzaspekt. Global leben 60% der Menschen in Städten, mit dramatischen Folgen sowohl für das von Abwanderung betroffene Land als auch für die Menschen in den gigantischen Ballungszentren der Erde. Medizinische Grundversorgung und hygienische Standards sind Voraussetzung für die Bekämpfung von Krankheiten, von Kindersterblichkeit. Nachhaltige Entwicklung braucht eine verantwortungsvolle wirtschaftliche Entwicklung. Schließlich entwickeln wir uns zu einer Wissensgesellschaft, an der möglichst alle Menschen teilnehmen sollen: dies setzt Informations- und Kommunikationstechnologien voraus, erfordert die Kenntnis im Umgang mit diesen Medien. Die anwesenden TeilnehmerInnen wurden gebeten, ihre Arbeitsscherpunkte den Themen der Dekade zuzuordnen. Nachstehend die „Landkarte der Bildung für Nachhaltige Entwicklung“. Nachstehende Tabellen fassen die Ergebnisse zusammen. 1. Überwindung von Armut ATTAC, ÖGB; AK Berufsschule Linz Diözese Linz Kinderfreunde Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen OÖ Spes Akademie Vortragsreihe „Geld regiert die Welt“ Projekte zur Entwicklungszusammenarbeit- Spenden Katholische Sozialakademie/NGO Armutskonferenz Sozialwort Projekte der Entwicklungszusammenarbeit Ferienfonds für sozial schwache Kinder, Familien Juniorfirmen ; U- Prinzip: Unternehmerisches Denken Projektunterricht- Erziehung zum bewussten Konsumenten Agenda 21 und Global Marshall Plan 2. Gleichstellung von Mann und Fraut Institut für angewandte Umwelterziehung IFAU Oberösterreichische Akademie für Umwelt und Natur Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen Oberösterreich Ländliches Fortbildungsinstitut Pädagogische Akademie der Diözese Pädagogische Akademie des Landes Pädagogisches Institut Projekt "Kinder- Jugend- Cluster" - der Genderaspekt wird bei allen Projekten berücksichtigt AGender 21 Unterrichtsprinzip Blockseminare „Partnerschaft“ Veranstaltungen zum Thema Persönlichkeit und Partnerschaft in der Landwirtschft Gleichstellung in der Akademie, gendergerechte Sprache, Vereinbarkeit von Familie und Beruf Gender- Aspekt wird bei Unterrichtskonzepten berücksichtigt Persönlichkeitsbildung 3. medizinische Grundversorgung Landesschulrat Gesundheitsfördernde Schule 4. Umwelt- und Ressourcenschutz Biologiezentum Linz Berufsschule Linz 6 Naturschutz; Biodiversität Umwelt- und Ressourcenschutz ist Grundthema von Ausstellungen, Veranstaltungen und der Forschung Papierverbrauch Abfalltrennung und Vermeidung Institut für angewandte Umwelterziehung IFAU Kinderfreunde Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen Oberösterreich Ländliches Fortbildungsinstitut Naturpark Obsthügelland Nationalpark Kalkalpen Oberösterreichische Akademie für Umwelt und Natur Pädagogische Akademie des Landes Pädagogisches Institut Mobilitätsprojekt (Klimaschutz) Schulprojektwochen Naturspielgruppen für Kinder und FamilienWanderungen; Angebote für Schulklassen Erneuerbare Energie nutzen und sichtbar machen im Mühl- Fun- Viertel Weiterbildungsveranstaltungen für MitarbeiterInnen Projekt: Nachwachsende Rohstoffe; Mülltrennung Gemeinschaftsverpflegung mit mind. 30% BIO-Anteil Projektlandwirtschaft und Naturschutz div. Projekte u. Veranstaltungen, z.B. In Vielfalt leben, Natura 2000 Obst- Hügel Land- Sehen- Lernen Schutz der dynamischen Entwicklung der Natur. Natur, Natur sein lassen¸ Naturerlebnisangebote Beratung Plattform Klimarettung Plattform Naturvermittlung Geschäftsstelle der Naturwachorgane Informationen, welche Institutionen sich mit Themen der Umwelt auseinandersetzen Umwelterziehung und Unterricht Zusammenarbeit mit der Umwelt Akademie 5. Regionale Entwicklung Biologiezentrum Linz Institut für angewandte Umwelterziehung IFAU Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen Oberösterreich Naturpark "Obst- Hügel- Land" Nationalpark Kalkalpen Oberösterreichische Akademie für Umwelt und Natur ÖKOLOG SPES Akademie Naturlogos für OÖ Bezirke - Projekt 2007 Projekt Kinder- Jugend Cluster Modellprojekt in der Region gemeinsam entwickeln Lehrgang "Bildung für nachhaltige Entwicklung“ NGO`s in Projektabwicklung und Kooperation fördern Planung Naturerlebnisgelände 2006 Ennstal Lehrgang "Outdoor Education" Seminar „Urlaub in der Heimat“ Einkauf von Lebensmitteln aus der Region Bildungszentrum im ländlichen Raum Wanderungen mit Informationen im Sinne von Toleranz Apfelwanderung, Vogelzwitscherwanderung Rahmen für NP- Regiongemeinden Nala - Leitbild für Natur und Landschaft "Naturerleben auf oö- bayrischen Donauwegen" Landesumweltprogramm, NH- Strategie, Lokale/regionale Agenda LISL (Lokale Indikatoren für Nachhaltigkeit) Arbeitsplätze für das Land (Gemeinden) Naturschutz - Projekt Land leben- Land lieben "ÖKO- FIT- Schule" Agenda 21 + GMP PROVISION Lokale/ Regionale Agenda 21 6. Menschenrechte Bildungshaus St. Franziskus Institut für angewandte Umwelterziehung IFAU Zeitgeschichtliche Reihe in Ried Förderung der Akteure der Kinder und Jugendarbeit für eine Kinderfreundliche(re) Region EU Projekt „Teens open space“ Kinder und Jugendbüro; Kinderrechte Kinderfreunde Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen Oberösterreich Bildungsangebote als "Events" für Kinder und Jugendliche Kinderrechte: Projekte, Spiele Kidsparade Projekt "human rights" (FS Mauerkirchen) 7. Interkulturelles Verständnis und Friede Biologiezentrum Linz Kinderfreunde Institut für angewandte Umwelterziehung IFAU Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen Oberösterreich Naturpark Obst- Hügel- Land Oberösterreichische Akademie für Umwelt und Natur Pax Christi Projekt Regenwald in Costa Rica Internationale Projekte Jugendbegegnungen mit verschiedenen Ländern EU Projekt „Artemis": Interkulturelles Lernen EU Projekte Freigegenstand Tschechisch Ökumenische Wanderung X Change of Visions Israel/ Palästinenser 8. Nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Berufsschule Linz 6 Institut für angewandte Umwelterziehung IFAU Kinderfreunde Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen Oberösterreich Nationalpark Kalkalpen Naturpark "Obst- Hügel- Land" Naturschule Oberösterreichische Akademie für Umwelt und Natur SPES- Akademie Welthaus Bioprodukte und fair gehandelte Produkte Ökologischer Rucksack von Konsumartikeln div. Outdoor- Naturangebote Fair gehandelte Produkte Produkte in kirchl. Institutionen - Verwendung/Verkauf Produkte aus der Region verwenden Unterrichtsprinzip "Nachhaltigkeit" Verantwortung für den Stofffluss Lehrplan: "Nachhaltiges Hauswirtschaften" Lehrplan "gesunde Ernährung", Bioschule "Gütesiegel- Partner" Umweltzeichen für das Seminarhotel Sonnwend Unverfälschte Produkte Verarbeitung von Wildkräutern und Wildfrüchten zu gesunden Produkten Business Agenda Saisonale und regionale Produkte statt Import Nachhaltiger Lebensstil Agenda 21; Öko- Hotel Fair gehandelte Produkte Biofaire Jausen/ Frühstück a la Tupperware- Partys 9. Kulturelle und sprachliche Vielfalt Kinderfreunde Internationale Projekte und Begegnungen Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen Oberösterreich Pädagogisches Institut Sprachwochen Seminare: Internationale Wirtschafts- und Kulturräume Interkulturelles Lernen 10. Informations- und Kommunikationstechnologien Bildungszentrum St. Franzikus Funktionaler Analphabetismus- lesen und schreiben Biologiezentrum Linz Institut für angewandte Umwelterziehung IFAU Kinderfreunde Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen Oberösterreich Oberösterreichische Akademie für Umwelt und Natur Pädagogoisches Institut lernen Zugang zu Biodiversitäts- Wissen ZOBODAT, GBIF (Internet) Ennstal Sommerwerkstatt Kinder UN- Steyr: Wissensvermittlung Forschung- Lehre- Vermittlung Homepage, Newsletter ECDL- Führerschein Ausstellung; Bildungswegweiser Fortbildungsprogramm ~ 80 Veranstaltungen/ Jahr Seminare z.B. Laptopklassen Die Teilnehemr und TeilnehmerInnen halten über die konkreten Projekte hinaus auch fest, wo und wie sie bereits aktiv sind, was ihnen unklar ist und welche Defizite sie sehen. Was wir schon tun… Fächer übergreifend arbeiten Wissen vermitteln Begeisterung wecken Methodisch vielfältig arbeiten Konflikte über Bord werfen Gemeinsames als Basis für Kooperationen in den Vordergrund stellen Demokratische Werte vermitteln Lösungsorientiert arbeiten Nutzen des Bildungsangebotes darstellen Woran es mangelt….. Mitwirkung bei der Gestaltung von Bildungsprozessen Begeisterung wecken Ganzheitliche Unterrichtsangebote Lernen durch Rollentausch Lebenserleichternde Unterrichtsangebote z.B. Kindererziehung Konsensuale Problemlösung Lebensnähe Was noch unklar ist…. Die Umsetzung der Strategie Adressat, Verbindlichkeit Konkrete Lösungsansätze Von der Theorie zur Praxis- wie geht es weiter? I Schulstrukturen müssen Änderungsprozess erleben. Mehr Aufwand für Pädagogen --> ehrenamtlich oder bezahlt. Finanzierung (allg. Erwachsenenbildung) – sie ist nicht sehr Markt konform I Themen/ Bereiche/ Prinzipien, die noch fehlen Vernetzung/ Kooperation, Medien - Netzwerk Möglichkeiten- außerschulischer Kooperationen Ausbildung der PädagogInnen für Nachhaltigkeit Verantwortung Arbeit Zeitwohlstand- Muße Jugend für die Themen interessieren, es ist ihre Zukunft Diskussion Unterschiedliche Bearbeitung der Themen Eingeladen wurden 150 Personen aus den unterschiedlichsten Bildungsrichtungen. Offensichtlich haben sich bestimmte Institutionen stärker angesprochen gefühlt als andere: dadurch sind manche Themenbereiche, wie Umwelt- und Naturschutz stark repräsentiert, andere, wie Gesundheitsbildung, jedoch nur schwach. Die Antworten und Projekte spiegeln die Teilnehmerstruktur. Hier fehlen ganz zentrale Bereiche, etwa der medizinische Bereich. Nachhaltige Entwicklung und Konsum sowie Regionalentwicklung sind die Themenbereiche, die am häufigsten angesprochen wurden. Hier wird Bildung für nachhaltige Entwicklung offenbar am ehesten konkret, hier ist Lebensnähe und Engagement gegeben. Fragen der Menschenrechte sind offenbar ferner, konkretisieren sich nicht in Projekten. Einige Themen (Armutsbekämpfung)sind offenbar Prinzipien, die in unterschiedlichsten Zusammenhängen Berücksichtigung finden, andere, wie die Regionalentwicklung stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Regionalentwicklung wird so häufig genannt, weil sie in Oberösterreich gut verankert ist. Die Überwindung der Armut ist nicht nur ein fernes Thema, Armut findet sich auch in Österreich und muss verstärkt angesprochen werden. Bildung für nachhaltige Entwicklung beginnt im Kleinen: bei einer Wanderung entlang der Gemeindegrenze etwa wird Geschichte aufgearbeitet, werden alte Konflikte thematisiert und gemeinsame Interessen der Gemeinden sichtbar. Hier fließen viele Themen der Dekade ein, auch wenn Regionalentwicklung im Mittelpunkt steht. Die Zusammensetzung von Diskussionsrunden zur Bildung für nachhaltige Entwicklung wäre in Korea völlig anders. Dort arbeiten vor allem Initiativen zur interkulturellen Verständigung für die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Bei einer Veranstaltung in Salzburg waren wiederum entwicklungspolitische Organisationen sehr stark vertreten. Vernetzung der Themen Komplexe Themen setzen Kooperation voraus. Diese Kooperationen müssen über verschiedene Ebenen hinweg erfolgen. Nur wenn diese Kooperation gelingt, kann sich die Dekade entwickeln. Auf regionaler Ebene kann dies erprobt werden. In dieser kleinen Welt hält, Grillparzer folgend, die große ihre Probe. Netzwerke sind wichtig und gut, sie erfordern jedoch Pflege, Koordination. Nur wenn dies gewährleistet wird, können Netzwerke über einen längern Zeitraum bestehen. Die Vernetzung von oben nach unten ist erforderlich. Wie können Ideen an die Basis gebracht werden? Vielfach kommen wir uns an der Basis klein vor, können nur Geringes beitragen. Wir sollten uns nicht gegenseitig Ohnmachtsgefühle zuweisen. Es ist falsch wenn eine lokale Initiative sich gering vorkommt, es ist auch eine Überforderung ,wenn 20 Seiten Strategiepapiere etwas bewirken sollen. Armut, Regionalentwicklung und Kommunikation weisen sehr deutliche Zusammenhänge auf. Armut hängt mit unseren Konsumgewohnheiten zusammen. Es braucht ehrliche Preise für nachhaltige Entwicklung. Dies setzt einen Informationsund Bildungsprozess voraus. Armut ist ein gemeinsames Thema der kirchlichen Einrichtungen, der Arbeiterkammer und der Caritas. Hier existieren bereits gemeinsame Initiativen. Die Armutskonferenz ist eine solche Vernetzungsinstitution. Eine gemeinsame Vortragsreihe etwa setzt sich mit dem Thema auseinander: „Geld regiert die Welt und wer regiert das Geld?“ Was es noch braucht… Zu unterscheiden ist zwischen Projekt-Aktivitäten und der langfristigen Ausrichtung einer Institution. Jedes Projekt sollte nachhaltige Wirkungen erzielen. Dies wird vielfach dadurch behindert, dass ProjektmitarbeiterInnen „in alle Winde zerflattern“. Hier müssen die Auftraggeber der Projekte auch Kontinuität ermöglichen. Die Ausbildung in Schulen fokussiert auf Wissensvermittlung. Die angeführten Themen sollten sich im Unterricht spiegeln, die Schule ist ein idealer Multiplikator. Ein Thema fehlt: die Globalisierung, die weltweite wirtschaftliche Entwicklung. Verbindliche ökologische und soziale Standards müssen weltweit verankert werden, will man verhindern, dass die wirtschaftliche Entwicklung zu einer weltweiten Abwärtsspirale führt. Ein nachhaltiges Finanzsystem ist global erforderlich, ohne Beseitigung der Verschuldungskrise ist keine nachhaltige Entwicklung möglich. Meinungs-Bildung Die TeilnehmerInnen beraten in Kleingruppen, wie die einzelnen Themen verknüpft sind, wie diese Verbindungen sichtbar gemacht werden und damit Bildung für nachhaltige Entwicklung verankert werden kann. Nachstehend Beiträge aus der zusammenfassenden Plenums-Diskussion. Nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft Die Dinge sind auf wenige Punkte zu fokussieren. 250 verschiedne Kunststoffe sind für den Konsumenten nicht trennbar. Kunststofftrennung ist auch nicht verständlich, weil der Wert nicht erkennbar ist. Wie bei den Kunststoffen existieren für nachhaltige Entwicklung zu viele Themen, zu viele Facetten. Dadurch wird das gesamte Anliegen nicht mehr verständlich. Nachhaltige Entwicklung darf nicht nur im Bildungsbereich verankert, auf die Bildung abgewälzt werden Wäre Mülltrennung nur über den Weg der Schulen verankert, es gäbe keine 50%-ige stoffliche Verwertung. Jeder Gemeinderat ist gefordert, an einer nachhaltigen Entwicklung mitzuwirken, sich politisch für diese Idee zu engagieren. Gerde für den Abfallbereich waren Schulen von großer Bedeutung. Die Kinder haben die Eltern erzogen. Es dauert jedoch eine Generation, bis eine Bildungsinitiative ihre Wirkung entfaltet. Mit dem Abfallthema haben wir in den 70er Jahren begonnen, jetzt greifen die Maßnahmen. Dabei war die Abfallproblematik vergleichsweise einfach und begreifbar. Nachhaltige Entwicklung ist viel schwerer zu fassen, wir werden dafür viel Zeit benötigen. Bei jedem Einkauf übernehmen wir Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung. Diese Verantwortung muss wahrgenommen werden. Hier müssen wir alle noch viel lernen. Denn gut ist etwas anderes als gut gemeint. Ein Bürgermeister hat für alle Bürger ein Gemeindewappen gekauft, zur Stärkung der regionalen Identität. Diese Wappen wurden jedoch in China hergestellt. Österreich könnte ein Vorbild sein. Die ökosoziale Marktwirtschaft ist global vorbildlich. Mündige Konsumenten werden immer wieder gefordert. Die zentrale Frage jedoch lautet: Will man mündige Konsumenten oder läuft die Mündigkeit den Interessen von Teilen der Wirtschaft entgegen? Diskussionen zur nachhaltigen Entwicklung münden schnell in einer Wirtschaftsdebatte, in einer Kritik des Neoliberalismus. Wie aber erhalten wir Bewegungsfreiheit und Handlungsfähigkeit angesichts globaler Entwicklungen? Wir glauben, am ehesten in der Region etwas bewirken zu können. In der Diskussion wird nachhaltige Entwicklung auf regionale Identität herunter gebrochen. Dies bedingt die Gefahr eines ökologischen Nationalismus. Es ist nicht möglich eine Insel der Seeligen zu schaffen, wir sind gefordert, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Die Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Themen ist wichtig. Langfristiges Denken muss das Ziels ein. Privatisierung ist kein Allheilmittel. Die Fülle der Themen ist kein Allheilmittel, wir müssen fokussieren. Die drei Dimensionen – Ökologie – Ökonomie und Soziales – könnten ein Dreigestirn zur Orientierung sein. Das Motto für den Prozess könnte „Über-Leben“ lauten, im doppeldeutigen Sinne. Nachhaltige Entwicklung lässt sich nicht fassen, bleibt allgemein und vage. Große Umbrüche haben jedoch sehr allgemeine Prinzipien. Dies gilt für die französische Revolution ebenso wie für die Forderung nach Chancengleichheit in den 70-ern. Und Politik braucht Brüche, damit sie zugeben kann, dass nicht alles regulierbar ist. Die Dinge sind auf wenige Punkte zu fokussieren. 250 verschiedne Kunststoffe sind für den Konsumenten nicht trennbar. Kunststofftrennung ist auch nicht verständlich, weil der Wert nicht erkennbar ist. Wie bei den Kunststoffen existieren für nachhaltige Entwicklung zu viele Themen, zu viele Facetten. Dadurch wird das gesamte Anliegen nicht mehr verständlich. Wir haben als Erwachsene bisher nicht nachhaltig gearbeitet und gelebt. Jetzt verlangen wir dies von unseren Kindern. Ohne Vorbild werden wir die Jugend nicht erreichen, sind wir nicht glaubwürdig. Institutionalisierung der Bildung für nachhaltige Entwicklung In den Pflichtschulen sollte es ein Fach „Nachhaltigkeit“ geben, um nachhaltige Zubereitung von Nahrungsmitteln anzusprechen oder Umweltschutz zu vermitteln. Die Jugendlichen sollen gefestigt ins Berufsleben einsteigen, sie sollen wissen, was ein regionales Produkt auszeichnet. Die Akteure vor Ort brauchen eine Legitimation für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ein Schulfach könnte eine solche Legitimation darstellen. Allerdings ist die Einrichtung eines eigenen Gegenstandes ambivalent zu sehen: andere Fächer wären damit nicht mehr zuständig, ein Fach würde fokussieren, aber auch isolieren. Eine Koordination zwischen den Fächern an der Schule dagegen könnte die Komplexität des Denkens fördern, käme der Vielfalt der Themen entgegen. In der Umweltbildung oder der Gesundheitsbildung ist bereits vieles festgehalten, das den heutigen Forderungen entspricht. Die Schule ist nur ein Instrument, wir brauchen lebenslanges Lernen, wir brauchen eine lernende Gesellschaft. Im Bildungsministerium haben alle Abteilungen Verantwortung für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung. Vielfalt ist auch dort zu nutzen, sie muss aber vernetzt werden. Zu klären ist dabei, was wir unter Vernetzung verstehen, welche Intensität diese Vernetzung haben soll. In der Schule gibt es viele Projekte, viele methodische Zugänge. Nachhaltiger Konsum ist ein zentraler Aspekt. Der Film „We feed the world“ verdeutlicht, welche Entwicklung in Gang gekommen ist: Wien wirft mehr Brot und Gebäck weg, als Graz verbraucht. Wir müssen Werte vermitteln. Nachhaltiger Konsum hat mit Regionalität zu tun. Auch hier ein Beispiel: Brasilien hat seit 1975 für den Zuckerrohr- und Sojaanbau Urwälder auf einer Fläche gerodet, die größer ist als Frankreich und Portugal zusammen. – Hier braucht es mehr Informationen, mehr Transparenz. Es könnten auf jedem Produkt die während der Produktion zurückgelegten Kilometer angegeben sein. Bedürfnisse, Freizeit, konkretes Tun Hinter Verhaltensweisen stehen Bedürfnisse: nach Erleben, nach Bildung, nach Unterhaltung oder Sicherheit. Diese Bedürfnisse müssen wir aufzeigen, wenn wir erkennen, warum wir bestimmte Dinge tun, können wir Alternativen entwickeln. Freizeit und Bedürfnisstrukturen werden durch neoliberale Entwicklung konterkariert. Auch die Politik ist getrieben von scheinbaren Sachzwängen, von den Entwicklungen. Wir können uns nicht auf die Politik verlassen, vielmehr muss Politik sich verändern, es muss Demokratie neu gedacht werden. Dies betrifft auch die Schule. In der Schweiz existiert eine Laienaufsicht und keine Schulverwaltung in unserem Sinnen. Es gibt vielfältige Formen der Partizipation, wir sind gefordert neue Formen zu finden. Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte das Freizeitverhalten thematisieren: Welche Auswirkungen hat ein Wochenendtrip auf die Umwelt, welche auf die Seele? Freizeitverhalten geht in eine Richtung, die nur mehr der Wirtschaft dient. Gemeinden kommen immer mehr unter die Räder. Es darf einfach nicht alles den Marktmechanismen unterworfen werden. Die Übersetzung in konkretes Tun ist notwendig. Sammeln hat eine Spaßfunktion. Dies haben wir bei der Mülltrennung genutzt. Ein Unterrichtsfach Bildung für nachhaltige Entwicklung könnte Spaß machen – und mit anderen Fächern kooperieren. Zusammenfassung Pfaffenwimmer Die Schlüsselfrage ist, ob es gelingt, Sinn zu vermitteln. Dieser Sinn kann Nutzen sein, oder Wert, oder die Motivation, warum ich etwas tue. Bildung ist gefordert, Sinn so zu versprachlichen, dass er erkennbar wird. Ebenso sind Möglichkeiten anzusprechen, danach zu leben. Die Beschleunigung, das „immer mehr“ immer rascher“ steht dem entgegen. Daher ist darzustellen, dass mit Nachhaltiger Entwicklung etwas zu gewinnen ist. Heinrich Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eine Reaktion darauf, dass die Probleme nicht gelöst wurden. Gesellschaft ist durch Aufklärung veränderbar – dies ist das Credo der Aufklärung. In der Bildung für nachhaltige Entwicklung geht es um eine neue Sichtweise auf Ökonomie, Ökologie und Soziales, eine Sichtweise, die die drei Bereiche verbindet. Es wäre viel erreicht, wenn wir diese drei Dimensionen immer mitreflektieren. Wenn die Menschen nicht nur die ökonomischen Gefahren sehen sondern in der Lage wären, die drei Bereiche gemeinsam zu betrachten, dann wäre das Ziel der Dekade bereits erreicht. Bildung für nachhaltige Entwicklung braucht pädagogische Prinzipien Tschapka: Welche Prinzipien muss Bildung beachten, um auf die Themen der Dekade reagieren zu können.? Die nachstehenden Prinzipien haben sich herausgebildet. wesentlicher Grundzug ist die Bewusstseinsbildung, um zu erkennen, welche Prozesse in der Gesellschaft laufen. To get concious – dies ist der Grundtenor. Formuliert wurden darüber hinaus sechs pädagogische Prinzipien: : 1. Verknüpfen von Lernzielen und Lerninhalten quer zu Disziplinen und Inhalten. – es geht klar darum, dass es künftig Experten gibt, die sich austauschen können. 2. Werte: Sichtbarmachen von Vorannahmen und Normen, damit Werte ausgewählt, diskutiert und überprüft werden können. Wesentlich ist das Sichtbarmachen. Bildung sollte Basis schaffen, um sich ein Bild machen zu können. 3. Kritisches Denken und Problemlösung. Themen sind mit Konflikten beladen. Bildung könnte ein Platz sein, wo man Dilemmata in Ruhe analysieren kann, wo verstanden werden kann, wo die Wurzeln liegen. 4. Methodische Vielfalt: Reflex auf die Diskussion der letzen Jahre: Die Forderung nach methodisch vielfältiger Unterrichtsgestaltung wird überall erhoben.. 5. Mitwirkung: einer der heikelsten Punkte: Ziel ist es, die Entscheidungsmöglichkeiten der Lernenden über das, was und wie sie lernen, zu erweitern. Die Realität zeigt, dass Partizipation sich auf sehr kleine Bereiche beschränkt. Was und wie der Lernende lernen möchte, wird meist ausgeklammert. 6. Lebensnähe: Aufgreifen von Lebensnähe Nutzung der eigenen Sprache. Nicht nur auf Kulturen, auch auf sehr kleine Gemeinschaften. BiNE hat starken kulturellen Aspekt. Beim Hinterfragen der eigenen Kultur muss man tiefer schauen, warum Dinge so und nicht anders wahrgenommen werden. Noch zu adaptieren 3 Ziele werden sichtbar: Info weitergeben – welche Prinzipien sind es? Welche treffen zu, welche nicht Vernetzen: Landkarte, schauen, wie es bei anderen aussieht. Einholen der Meinung der TN 4 Fragenkomplexe zu pädagog. Prinzipien: Was tun wir schon, was gar nicht: Was ist unklar, was ist offen? – alle Arten von Fragen Unser bild, Symbol für die pädagogischen Prinzipien Fehlen Themen/Prinzipien, Bereiche ------------------------------------------------------------------------ Ausblicke Fächerübergreifendes Arbeiten ist wichtig für Nachhaltigkeit, die Veranstaltung ist neuerlich eine Bestätigung wie wichtig Vernetzung, wie wichtig Zusammenarbeit ist. Sie ermöglicht es, dass wir uns, ausgehend von unterschiedlichen Kernkompetenzen zusammensetzen. Nur so kann die Vieldimensionalität des Themas abgedeckt werden.. Vernetzung ist nicht Selbstzweck, sondern ein Weg. Die Form der Vernetzung muss gut überlegt werden. Ausgangpunkt für die oö. Akademie für Umwelt und Natur ist der Bildungswegweiser. Dadurch ist ein Überblick über die Angebote möglich. – Vernetzung wird durch Begegnung, durch solche Treffen geschaffen. Daher darf es kein einmaliges Ereignis sein. Pfaffenwimmer: Wir haben uns regionale Konsultationen vorgenommen, unsicher, ob diese Gespräche angenommen werden. Ich bin beeindruckt und beruhigt, dass dies so gut funktioniert. Hier wollen wir weitermachen, weiter denken: Eingeladen wurden mehr als 100 Personen, gekommen sind ca. 20. Dies ist eine Aufforderung, mehr in die Breite zu gehen. Möglicherweise müssen für uns neue Zielgruppen angesprochen werden, wie die freiwilligen Feuerwehren und viele andere. Damit kann Liste der Menschen, die aktiv oder passiv beteiligt werden sollen, erweitert werden. Es ist sehr erfreulich, dass ein Angebot da ist, sich um Vernetzung zu kümmern. Dass dies von Amts wegen funktioniert, ist außerordentlich erfreulich. Der Vorteil einer Landesabteilung ist, dass sie neutral ist. BMBWK nimmt gerne an diesem weiteren Dialog teil, vielleicht gelingen es auch bundesländerübergreifende Initiativen. Heinrich: Der Auftrag, eine Strategie zu entwickeln und damit Bildung für nachhaltige Entwicklung zu initiieren, hat uns zuallererst gelähmt. Es war und ist uns bewusst, dass ein solches Papier recht ohnmächtig ist. Was kann man dann aber überhaupt erwarten? – Die Strategie kann nur einen Rahmen bieten. Wir sind aber überzeugt, dass wir in diesem Rahmen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten brauchen, wir brauchen einen Output. Wir müssen aber acht geben, dass wir den Ruf nach Output nicht bruchlos übernehmen. Sonst kommen wir in das Dilemma, dass Sachzwänge uns lähmen. Wenn man als Pädagoge nur nach Rezepten schaut, verfehlt man das Bildungsziel. Wenn wir es schaffen, mit der Strategie das Thema ins Bewusstsein zu bringen, haben wir viel geschafft. Dieses Bewusstsein kann auch frustrierend sein, es ist ja ärgerlich, dass wir nicht weiter gekommen sind. Die Strategie kann auch eine Plattform bieten. Da müssen wir uns gut überlegen, wie wir es schaffen, Projekte zu initiieren. Wir denken in Projekten. Sie haben viele Vorteile, sind sehr effektiv, wir haben einen Abschluss und am Ende ein positives Gefühl. Sie können aber unnachhaltig sein, wenn nach dem Projekt keine Kontinuität gegeben ist. Wie schaffen wir es, dass nach einem Projektabschluss ein Netzwerks ich selbst stabilisiert hat, das weiter agieren kann. Anfangen müssen wir mit konkreten Projekten, längerfristig könnte aber mehr rauskommen. Tschapka: Viele Fragen sind offen – dies hier ist erst ein Beginn, ganz im Sinne der Dekade, die in erster Linie Aufforderung ist, sich auf den Weg zu machen. Einige Grundnahrungsmittel – Themen und Prinzipien – liegen vor, wir sind gefordert, daraus ein Menü zu bereiten. Das Zusammensetzen und Überlegen, welche Menüauswahl wir treffen, beginnt in allen Bundesländern. Die Chance von solchen Treffen liegt darin, dass sich Menschen treffen – es kooperieren ja nicht in erster Linie Institutionen sondern Personen mit Personen. kooperieren, Institutionen arbeiten mit Vereinbarungen, diese sind ein fixer Rahmen, doch dieser bewegt noch nichts. Hier beginnt es mit dem Wunsch, Bewegung in die Landschaft zu bringen – ein Beginn, der Anlass zur Hoffnung ist, Der Eindruck der TeilnehmerInnen…. Zahnräder beginnen ineinander zu greifen…. Umfassend, vielfältig interessant, sehr offen, toll Visionär, mit neune Perspektiven, herausfordernd Sehr abstrakt, konkreter! Nachdenklich, ermutigend Haltestelle für Gleichgesinnte. Was nehmen die TeilnehmerInnen mit von der Veranstaltung? Die Themen auf Plakaten sind Fragen, mit denen man arbeiten kann. Es wurde etwas ausgelöst, ich denke nach, wie diese Themen in die Arbeit einfließen können. Schade wäre es, wenn das Treffen eine Eintagsfliege bliebe. Weitere Aktivitäten sind Es war ein guter Beginn, wir gehen nicht mit fertigen Lösungen, wir nehmen aber Anregungen mit. Für künftige Veranstaltungen gilt, dass beiden anderen Säulen der nachhaltigen Entwicklung - Ökonomie und Soziales - stärker eingebunden werden sollten. . Es wäre wichtig, auch die Nachhaltigkeitskoordinatoren damit zu befassen, sie haben Fachwissen, sie sollten eingebunden werden. Überraschend ist, dass so wenig Personen teilgenommen haben, sehr positiv ist jedoch der gute Wille, den alle zeigten. Deutlich wurde, dass es im Sinne der kulturellen Vielfalt es auch eine Vielfalt an Zugängen braucht. Es gibt viele Rezepte, sich auf einzelne festzulegen kann gefährlich sein. Wir sollten die Vielfalt bewahren. Die Vernetzung wird in Gang kommen, Es wäre wertvoll, wenn die Strategie sehr konkrete Maßstäbe enthalten würde. Was bedeutet es für eine Institution, wenn sie sich zum Partner einer Initiative im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung macht – dazu braucht es eine Palette an Vorschlägen. Es braucht einige handhabbare Qualitätsmerkmale, wer dabei ist als Institution, muss ein paar Eckdaten erfüllen. Die Strategie sollte auf die Umsetzung des Leitbildes Bildung für nachhaltige Entwicklung angelegt sein. Bisher war Bildung für nachhaltige Entwicklung nur ein Schlagwort. Heute sehe ich zum ersten Mal klarer. Im Nationalpark Kalkalpen widmen wir uns der Nachhaltigkeit, konkret wollen wir jetzt das Bildungskonzept überarbeiten, es ist ein idealer Zeitpunkt, diese Anregungen aufzugreifen. Wir haben uns an ein sehr großes Thema von mehreren Seiten herangewagt. Ich habe Leute kennen gelernt, die ich bisher nur dem Namen nach kannte. Es ist phantastisch, dass es eine Möglichkeit gibt, all dies zu diskutieren, dass es Raum dafür gibt, dass die UNO dieses Projekt gestartet hat. In 10 Jahren wollen wir sehen, was herausgekommen ist. Heute nehmen wir kein gemeinsames Rezept, wohl aber einen Rahmen an dem man sich orientieren kann, mit.