Fragenkatalog Vorlesung Sportorthopädie

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Fragenkatalog Vorlesung Sportorthopädie
1. Allgemeine Orthopädie
1.1 Erklären sie Unterschiede (methodisch und Einsatzgebiete) zwischen Röntgen,
Sonographie (=Ultraschall), Computertomographie (CT) und Kernspintomographie!
a) Röntgenstrahlung dient zur Feststellung von Anomalien im Körper, die im Zusammenhang
mit Symptomen, Zeichen und eventuell anderen Untersuchungen eine Diagnose ermöglichen
(Röntgendiagnostik), also v.a. bei Knochenbrüchen, -deformationen,…
b) Sonographie ist das am häufigsten benutze bildgebende Verfahren in der Medizin, die
Schallwellen sind unschädlich (im Gegensatz zu Röntgenstrahlung) => sensible Gewebe wie
z.B. bei ungeborenen werden nicht beschädigt; Einsatzgebiet v.a. Pränataldiagnostik,
standardmäßig zur Untersuchung der Schilddrüse, des Herzens, um Gallensteine zu erkennen,
der Nieren, der Harnwege und der Blase.
c) CT ist eine computerbasierte Auswertung einer Vielzahl aus verschiedenen Richtungen
aufgenommener Röntgenaufnahmen des Körpers, um ein dreidimensionales Bild zu erzeugen,
es ist ein schnittbildgebendes Verfahren. Im Gegensatz dazu kann das herkömmliche
Röntgenverfahren nur 2 Dimensionen darstellen, die Information über die Dicke und Dichte
des durchleuchteten Körperteils geht verloren (z.B. kann das gleiche Bild aus einem sehr
dichten und dünnen oder einem sehr dicken und mit geringer Dichte beschaffenem Objekt
resultieren. Aber: bis zu 1000 mal höhere Strahlenexposition als bei normaler
Röntgenstrahlung
Für: Knochen anschauen
d) Kernspintomographie (=Magnetresonanztomographie, MRT) ist ein schnittbildgebendes
Verfahren zur Darstellung von Strukturen im Inneren des Körpers. Die beiden Hauptvorteile
dieses Verfahrens gegenüber der CT sind, dass keine schädliche Röntgenstrahlung verwendet
wird und die Möglichkeit, Organe und Gewebe auch ohne Kontrastmittel mit hohem
Weichteilkontrast abzubilden. Nachteile sind unter anderem der höhere Anschaffungspreis der
MRT-Geräte und längere Untersuchungszeiten.
Für: Weichteile sichtbar machen z.B. Bänder, Meniski, Knorpel, Muskel, z.B. Kreuzbandrisse
1.2 Welche grundsätzlichen Abschnitte der sportorthopädischen Untersuchung werden
unterschieden?
- Anamnese (Befunderhebung)
- Sportorthopädische Untersuchung (= Inspektion, Palpation, Auskultation, Perkussion), um
ggf. Fehlstellungen oder Erkrankungen zu identifizieren, die die sportliche Leistungs- und
Belastungsfähigkeit begrenzen.
- Funktionstests
- Weiterführende Diagnostik (Kernspin, CT, Sonographie, Röntgen, Blutuntersuchung…)
1.3 Beschreiben Sie kurz die Neutral-Null-Methode und geben Sie ein Beispiel für das
schulter- und das Kniegelenk!
Die Neutral-null-Methode ist ein orthopädischer Bewertungsindex für die Beweglichkeit von
Gelenken. Neutral-Null-Position: Stehend, hängende Arme, Daumen nach vorne, parallele
Füße.
Protokollierung: 3 Zahlen, die Null normalerweise in der Mitte, die beiden Anfangs- und
Endwerte sind die Winkelendstellungen in die jeweiligen Richtungen
Bsp: Knie Streckung/Beugung: 10 – 0 – 130
Wird die Nullposition nicht erreicht, schreibt man die Null an den Anfang oder das Ende, die
jeweiligen Endpositionen davor/dahinter. Bsp.: Versteiftes Knie, nur zwischen 20° und 30°
beweglich: 0 – 20 – 30
Bsp: Schulter, Abduktion/Adduktion: 180 – 0 – 40
1.4 Wie unterscheiden sich Sportverletzung und Sportschaden?
Nennen Sie 3 Sportarten mit hoher und 3 mit niedriger Verletzungsrate und begründen Sie
dies!
Sportverletzungen entstehen als Folge einer einmaligen, plötzlichen und unerwarteten äußeren
Gewalteinwirkung, die unmittelbar mit der sportlichen Tätigkeit in Zusammenhang steht und
zur abrupten Unterbrechung eines dynamischen Bewegungsablaufs führt.
Der Begriff des Sportschadens beschreibt die degenerative Schädigung von Strukturen des
Haltungs- und Bewegungsapparates als Folge sportlicher Betätigung.
Hohe Verletzungsrate: Fußball, Tennis, Ski (Gegner, Tempo, hohe Belastung auf gleichen
Gelenken/Sehnen/…)
Geringe Verletzungsrate: Schwimmen, Nordic Walking, Hallenhalma
1.5 Erklären sie den Unterschied zwischen aktiver und passiver Beweglichkeit!
Aktiv: Größtmögliche Bewegungsamplitude, die durch Muskelkontraktion erreicht werden
kann. Sie wird als physiologischer Bewegungsbereich bezeichnet.
Passiv: Größtmögliche Bewegungsamplitude, die durch die Einwirkung äußerer Kräfte (z.B.
Partner, Gewichte) erreicht werden kann. Sie wird als anatomischer Bewegungsbereich
bezeichnet.
Die passive Beweglichkeit ist immer größer als die aktive Beweglichkeit.
1.6 Was ist der Unterschied zwischen einer Kontusion und einer Distorsion?
Kontusion = Prellung, Schädigung eines Organs oder eines Körperteils durch Einwirkung
äußerer, direkter, dumpfer Gewalt, keine sichtbare Schädigung der Haut
Distorsion = Verstauchung, Verletzung eines Bandes oder einer Gelenkkapsel durch
Überdehnung der Kollagenfasern. Meist durch Umknicken oder Überdrehen
1.7 Was versteht man unter einer Luxation?
Luxation = „Auskugeln“, schwere Schädigung am Gelenk. Entsteht durch starke Überdrehung
zweier Knochen zueinander mit resultierender massiver Verletzung der Gelenkkapsel
1.8 Erklären Sie die Begriffe Inspektion und Palpation?
a) Inspektion: Betrachtung des vorzugsweise nackten Körpers, es ist der erste Bestandteil der
körperlichen Untersuchung im Rahmen der medizinischen Diagnostik. Man erhält dadurch
Informationen zum allgemeinen Zustand des Patienten, zu Körperbau und Proportionen, Haut,
Verhalten sowie eventuell krankheitsbedingte Abweichungen vom gesunden Zustand.
b) Palpation: Abtasten von Körperöffnungen und –oberfläche zur Beurteilung der darunter
liegenden Organe und Körperstrukturen, es ist der 2. Schritt der körperlichen Untersuchung
c) Auskultation - Abhören eines Organs mit dem Stethoskop
d) Perkussion – Abklopfen der Körperoberfläche
1.9 Was versteht man unter einem Muskelfunktionstest? Nennen Sie Beispiele und
beschreiben Sie diese für unterschiedliche Muskelgruppen und Lokalisationen.
Hauptmuskelgruppen werden auf Verkürzung, Schwächung, muskuläre Dysbalancen
überprüft, Bsp: Musklefunktionsdiagnostik nach Janda (Janda-Test, bewertet muskuläre
Dehnbarkeit), Leg-Lowering Test (Rumpfkoordianation), SmartRunning nach Kendall,
Vitalmanach
Bsp. zur Kraftmessung mit Hilfe des Geräts „M3 Diagnos“: besonders Bauch- und
Rückenmuskulatur werden in bestimmten Winkelpositionen gemessen und ins Verhältnis
gesetzt
1.10 Beschreiben Sie welche Lokalisationen von Verletzungen und Beschwerden häufig und
wenig häufig betroffen sind?
Sortiert nach Häufigkeiten: a) Sprunggelenk (25%), b) Knie (18%), c) Kopf (13%), d) Hand
(10%), e) Unterschenkel (8%), f) Schulter (5%), sonstige (z.B. Oberschenkel, Rumpf,
Rücken, Hals, Hüfte,…) (11%)
1.11 Ordnen Sie hierzu verschiedenen Sportarten zu!
a) Volleyball, Basketball, Tennis; b) Ski c) Rugby, Fußball, Handball; d) Handball,
Volleyball, Basketball; e) Fußball, Leichtathletik (z.B. Knochenhautentzündung); f) Handball;
1.12 Welches Alter und welches Geschlecht ist besonders häufig von akuten und welches von
chronischen Beschwerden betroffen?
Akut: kennzeichnet schnell zum Ausbruch kommende Erkrankungen vergleichsweise kurzer
Dauer (3 bis 14 Tage).
Chronisch: kennzeichnet sich durch langsam entwickelnde oder lang andauernde
Erkrankungen. Der Krankheitsverlauf erstreckt sich über mehr als vier Wochen.
1.13 Welche unterschiedlichen Band- und Muskelverletzungen kennen Sie? Benennen und
erklären Sie exakt unterschiedliche Formen!
Muskel:
Muskelkrampf: Folge eines chemischen Ungleichgewichtes in der Muskulatur/
Magnesiummangel → nicht genügend Myosin-Aktin-Verbindungen können
voneinander gelöst werden/ betroffenen Muskelfasern bleiben verkürzt bzw.
verkrampft/ Kaliummangel → andauernde Verkrampfung des Muskels, da das Kalium
dafür verantwortlich ist, dass der Muskel aus dem aktiven Zustand in seine Ruhelage
zurückkehrt
Muskelkater: mikroskopisch kleinen Verletzungen (Mikrotraumen) in den Muskelfibrillen
(Zerreißung der Z-Streifen)/ besonders bei exzentrischer Arbeitsweise
Verhärtung: Die Muskelverhärtung entsteht dadurch, dass die anhaltend angespannten
Muskelfasern die Kapillaren innerhalb der Muskulatur zusammendrücken. Dies führt
zu einer Einschränkung der Durchblutung, die wiederum zu einer anhaltenden
Entzündung führen kann. Um weitere Verletzungen zu vermeiden, spannt sich die
Muskulatur automatisch an, so dass eine sich selbstverstärkende Wirkung von
Anspannung, verminderter Durchblutung und Entzündung entsteht.
Muskelprellung: Sie entsteht bei Gewalteinwirkung von außen durch Tritt, Schlag oder Stoß.
Dabei wird die Prellung mit und ohne Gewebsdefekt unterschieden. Die Prellung ohne
Gewebsdefekt zeigt nur geringe Rötung, Schwellung und Schmerzen. Diese sind nur
von kurzer Dauer und verschwinden nach wenigen Minuten wieder. Das Kennzeichen
der Prellung mit Gewebsdefekt ist der Bluterguss (Hämatom, Blauer Fleck). Die
Läsion kann vom einfachen Bindegewebsdefekt bis zum kompletten Muskelriss
reichen.
Muskelzerrung: Eine Zerrung ist eine Störung der Muskelfunktion durch eine Störung der
Muskelspannung. Im Gegensatz zum Muskelfaserriss liegt kein Gewebeschaden vor.
Muskelfaserriss/-abriss: Ein Muskelfaserriss ist eine meist sichtbare Unterbrechung der
Muskelstruktur (teilweise als Delle sichtbar und tastbar)/ Zerreißen von
Muskelgewebe a) partiell b)i) total mit Intramuskülärer Blutung b)ii) total mit
intermuskulärer Blutung
Muskelkontusion: Quetschung, s.o.
Muskelhernie: Muskelbruch (z.B. Leistenbruch)
Bänder:
Verstauchung/ Distorsion: s.o.
Bänderriss: Wird ein Gelenk über ein gewisses physiologisches Maß hinaus gewaltsam
bewegt, so kann es zu einem Bänderriss kommen.
Bänderdehnung: Eine Bänderdehnung, wird durch gewaltsames, über das normale Maß
hinaus gehende Bewegen eines Gelenkes verursacht. Es ist nicht in jedem Fall möglich,
diese Form der Verletzung von einem Bänderriss oder einer Verstauchung (Distorsion)
abzugrenzen. Die Übergänge sind fließend.
Bänderanriss:
1.14 Beschreiben Sie den Untersuchungsgang einer sportorthopädischen Untersuchung!
Siehe Fragen 1.2 & 1.8
1.15Erklären Sie den Begriff "sensomotorisches Training" und nennen Sie Beispiele!
Definition: nervale und motorische Prozesse, die über eine Sinnesempfindung und deren
Verarbeitung zu einer motorischen Antwort in Form einer Kontraktion von Skelettmuskeln
führen.
Sensomotorisches Training setzt eine wacklige, weiche Unterlage vorraus, die schnell
reagiert. Mit gezielten Übungen auf labilen und instabilen Unterlagen kann die Hlatungs- und
Beweglichkeitskontrolle verbessert werden. Mit diesem Training werden das Gleichgewicht,
die Reaktionsfähigkeit und die Reflexe verbessert sowie die Koordination geschult.
Anwendungsgebiete: Leistungssport (Verbesserung der Leist.fähigkeit), Rehabilitation,
Prävention (Verletzungsprophylaxe)
Bsp: Übungen mit Aero-Step, Pezzi-Ball, Fußschule nach Janda,…
1.16 Was versteht man unter dem Begriff "Propriozeption"? Kann diese durch Training
verbessert werden? Warum?
Propriozeption = Stellungssinn + Bewegungssinn + Kraftsinn
Die Empfindungen, die von Sinnesrezeptoren in den Muskeln und Gelenken dem Gehirn
zugeleitet werden. Die Eigenwahrnehmung vermittelt dem Gehirn, wann und in welchem
Umfang sich Muskeln zusammenziehen oder strecken und wann und in welchem Ausmaß
sich Gelenke beugen, strecken oder gezogen bzw. gedrückt werden. Die Propriozeption
ermöglicht dem Gehirn, in jedem Augenblick zu erkennen, wo jeder Körperteil sich befindet
und wie er sich bewegt.
Organe: Golgi-Sehnen-Organ, Muskelspindel, Vestibulärapparat, …
Sie kann durch sensomotorisches Training = propriozeptives Training = Balance Training =
Gleichgewichtstraining verbessert werden
1.17 Was versteht man unter Muskelzerrung, Muskelfaserriss, Muskelriss?
Was ist eine Distorsion, Kontusion und Fraktur?
Distorsion: Verstauchung
Kontusion: Quetschung
Fraktur: Knochenbruch (geschlossene F. vs. offene F., Abriss- (Bandansatz reißt mit
Knochenstück ab), Biegungs-, Stress-, Torsions-/Spiral-, Trümmerfrakur,…)
1.18 Was ist eine Ermüdungsfraktur? Wo kommt sie am häufigsten vor? Benennen Sie
mögliche Ursachen!
Stressfraktur (= Ermüdungsfraktur): Ungewohnte Anstrengungen ermüden nicht nur die
Muskulatur, sondern können auch – genauso wie wiederholte submaximale Belastungen – am
Knochen eine Materialermüdung bewirken. Ohne wesentliche Gewalteinwirkung zerbricht
dann ein Knochen, zum Beispiel nach einem längeren, ungewohnten Marsch ein oder mehrere
Mittelfußknochen (die „Schipperfraktur“, bei der Dornfortsätze der Brustwirbelsäule
abbrechen, ist auch hier einzuordnen). Dies passiert, weil die Osteoklastenaktivität die
osteoplastische Neubildung von Knochen übertrifft (gestörtes Boneremodelling).
Folgen: Mikrofrakturen, Beckenschiefstand, Fußdeformitäten, vermehrte Außenrotation der
Hüfte und muskuläre Ungleichgewichte wie beispielsweise Muskelverkürzungen,
Ganganomalien, anatomische Abweichungen
Kommt meist vor an den unteren Extremitäten (Oberschenkelhals, Tibia, Fibula, Ferse,
Mittelfuß), eher bei Frauen als bei Männern
1.19 Erklären Sie das Behandlungsschema "PECH" und begründen Sie die einzelnen
Maßnahmen!
P = Pause, Ruhigstellung, damit eine Verschlimmerung der Blessur durch weitere Belastung
ausgeschlossen wird.
E = Eis, Durch die Kälteanwendung werden die Blutgefäße verengt und Blutungen sowie
Schwellungen vermindert. Die Kälte verlangsamt den Stoffwechsel im Gewebe und
verhindert damit die Ausdehnung des Gewebeschadens. Aber sie bietet noch einen
entscheidenden Vorteil: Sie lindert den Schmerz und macht die Verletzung somit
erträglicher für den Patienten.
C = Compression, Bei Schwellungsneigung und bei Krampfadern, an den Gelenken bei
Ergüssen, nach Gelenkszerrungen und Prellungen werden als nächster Schritt leichte
Druckverbände angelegt. Die Spannung sollte dabei nicht zu hoch sein.
H = Hochlegen, durch die erhöhte Lage reduziert sich die Blutzufuhr. Außerdem kann die
Flüssigkeit, die aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe ausgetreten ist, leichter
abtransportiert werden. Dadurch wiederum werden Schwellungen und auch Schmerzen
verringert
2. Wirbelsäule
2.1 Was versteht man unter physiologischer Krümmung der Wirbelsäule?
„Doppelte S-Form“ – Die Wirbelsäule des Erwachsenen ist in der Sagittalebene doppelt sförmig gekrümmt, so dass sie als federnder Stab vor allem dem aufrecht gehenden Menschen
zu einem elastischen Gangbild mit verhilft. Die nach vorne konvexe Krümmung im Hals- und
Lendenbereich wird als Lordose bezeichnet, die nach hinten konvexe Krümmung im Brustund Sakralbereich als Kyphose.
2.2 Erklären Sie die Begriffe Rundrücken, Flachrücken, Hohl-Rundrücken! Nennen Sie
Übungen mit funktioneller Begründung, die gegebenenfalls zur Prävention eingesetzt werden
können!
Rundrücken: Hyperkyphose, entsteht durch vermehrte Biegebelasung, schwache
Rückenmuskulatur => verstärkte Belastung an den Vorderkanten (ventral) der
Wirbelkörper => Schäden an den Knorpel-Knochen-Verbindungen der
Wirbelkörperdeckplatten und Wirbelkörperkanten;
Übungen: Brustmuskulatur dehnen, Rückenmuskulatur stärken, effizienteste Methode:
Atemtherapheutische Krankengymnastik nach Katharina Schroth
Wenn Autoreklination nicht möglich ist (Cobb-Winkel über 50°): Korsett oder Orthese
Flachrücken: Stark abgeschwächte Krümmung der eigentlichen physiologischen
Krümmungen, beispielsweise eine fast schon kyphotische Krümmung der
Lendenwirbelsüle anstatt der normalen Lordose (> Morbus Scheuermann Typ 2)
Hohlrücken = Hohlkreuz = Hyperlordose: Als Hyperlordose wird eine Fehlhaltung mit
übertriebener Lordose der Lendenwirbelsäule bezeichnet, bei der sich die Bauchpartie
nach vorn wölben kann. Auslöser kann eine durch Bewegungsmangel oder falsche
Körperhaltung mangelhaft trainierte Bauchmuskulatur sein, die ihre Funktion als
Gegenspieler der Rückenmuskulatur nicht mehr voll erfüllen kann.
2.3 Beschreiben sie Bau und Funktion der Zwischenwirbelscheibe!
Zwischenwirbelscheibe = Bandscheibe
Aufbau: bestehend aus zwei Teilen:
- äußerer Anulus fibrosus (Faserring; konzentrischen Schichten von kollagenen
Bindegewebsfasern (Außenzone), die nach innen allmählich in Faserknorpel (Innenzone)
übergehen)
- innerer Nucleus pulposus (Gallertkern; zellarmes gallertiges Gewebe mit einem hohen
Wassergehalt, wirkt wie ein Wasserkissen stoßbrechend)
Funktion: halten Zugbelastungen stand, z.B. beim nach-vorne-Beugen entsteht auf der
Rückseite der Bandscheibe eine enorme Zugkraft
2.4 Welche Beziehung besteht zwischen Rumpfbeugewinkel und Belastung der 5.
Lendenzwischenwirbelscheibe?
„Heben schwerer Lasten“ - Beanspruchung beim Heben auf die Wirbelsäule:
Die Lendenwirbel, besonders im Bereich des 5. Lendenwirbels und der darunter liegenden
Bandscheibe, werden hier besonders stark belastet. Die Druckbelastung dieser Bandscheibe
steigt schon um das Vierfache beim Erheben vom Liegen zum Stehen und vergrößert sich je
weiter man sich nach vorne beugt um eine Last zu heben.
Biomechanische Begründung: Es wird angenommen, der Drehpunkt beim Heben der Last
liegt im Bereich des Gallertkerns der 5. Lendenzwischenwirbelscheibe. Beugt man also den
Rumpf nach vorne entsteht eine Verlängerung des Lastarms (= Senkrechter Abstand zwischen
der Last und dem Drehpunkt).
Für die Belastung der Wirbelsäule ist sowohl die Größe der Last, als auch die Länge des
Lastarmes verantwortlich. Um die Belastung möglichst klein zu halten, muss der Lastarm
klein sein, da gilt: Last x Lastarm = Drehmoment der Last, wobei das Drehmoment der Last
der Belastung der 5. Lendenwirbelzwischenscheibe entspricht. Man hält die Belastung klein,
indem man bei kleinem Rumpfvorbeugewinkel die Last möglichst nahe am Körper, d.h. nahe
am Drehpunkt hebt.
2.5 Was versteht man unter einer radikulären und was unter einer pseudoradikulären
Symptomatik?
Als pseudoradikuläre Symptomatik (von Radix = Nervenwurzel) bezeichnet man
unspezifische, örtlich begrenzte Schmerzen im Rücken, die periodisch einseitig in Arm oder
Bein ausstrahlen. Der Spinalnerv selbst ist in seiner Funktion nicht beeinträchtigt. Neben
Schmerzen und Hautempfindungsstörungen tritt darum üblicherweise kein Kraftverlust im
Bein oder Arm auf.
Eine pseudoradikuläre Symptomatik tritt meist bei weniger ausgeprägten Erkrankungen der
Wirbelsäule oder der Muskulatur auf, zum Beispiel beim Facettensyndrom oder
Triggerpunkten. Die Prognose ist deutlich besser als bei direkten Schäden der Nervenwurzeln
(radikuläre Symptomatik, Wurzelkompressionssyndrom).
2.6 Welche Behandlungsmöglichkeiten eines Bandscheibenvorfalles kennen Sie? Begründung
der einzelnen Maßnahmen!
Erkrankung der Wirbelsäule, bei der Teile der Bandscheibe in den Spinalnerven- oder
Rückenmarkskanal vortreten.
Behandlungsmöglichkeiten:
- konservative Behandlung (Physiotherapie – Chiropraktik – Streckgeräte)
- (seltener) Beseitigung des auf die Nervenwurzel drückenden Bandscheibenteils mittels OP
- minimal-invasive Eingriffe und mikrochirurgische Verfahren
2.7 Was versteht man unter Skoliose, Kyphose, Lordose?
Skoliose: Seitverbiegung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Verdrehung
Kyphose: Eine Form der seitlichen Krümmung stellt die Kyphose dar. meist auch mit
Verbiegung nach hinten und Verdrehung der Wirbelkörper diagnostiziert (Rundrücken).
Durch diese Krümmung der Wirbelsäule wird der gesamte Wirbelkörper rund nach hinten
verdreht.
Lordose: Hyperlordose wird eine Fehlhaltung mit übertriebener Lordose der
Lendenwirbelsäule bezeichnet
2.8 Erklären Sie die Begriffe Rippenbuckel und Lendenwulst? Warum und wann treten sie
auf?
Rippenbuckel; „Glöckner-von-Notre-Dame-Buckel“, Rippen stehen wg Skoliose auf einer
Seite des Rückens buckelförmig ab, besonders gut diagnostizierbar beim Vorbeugen
Lendenwulst: ebenfalls Symptom der Skoliose
2.9 Bei welchen Sportarten kommt es besonders häufig zu Wirbelsäulen-Verletzungen /
chronischen Beschwerden der Wirbelsäule?
Schnelle Sportarten: Ski, Motorsport, Extrem- und Funsportarten
2.10 Erklären Sie den Begriff spondylolyse und spondylolisthese? Welche Konsequenzen
ergeben sich daraus für sportliche Belastungen?
Spondylolyse: Unterbrechung der Interartikularportion = Spalt im Wirbelbogen
Spondylolisthese: Wirbelgleiten: Zeichen von Wirbelsäulen-Instabilität
2.11 In Höhe welchen Wirbels endet das Rückenmark bei Erwachsenen / bei Kindern? Warum
ist dies unterschiedlich?
Bei Erwachsenen: 1.-2. Lendenwirbel
Bei Kindern: untere Lendenwirbel
2.12 Erklären Sie die Begriffe echte und funktionelle Skoliose und dazu klinische
Zeichen/Test.
Strukturelle S.: Ursache nicht klar (idiophatisch), möglich ist: ungleichmäßiges Wachstum der
Rückenmuskulatur und der Wirbelkörper, angeboren,…
Funktionelle S.: Aufgrund äußerer Einwirkungen kommt es zu Wirbelsäulenverbiegung.
Diese können sein: Unterschiedliche Beinlänge, Veränderung im Beckenbereich,
Wirbelschäden (z. B. durch Entzündungen, Knochenschwund oder Knochenkrebs),
Lähmungen, Muskel- Nerven- und Bindegewebserkrankungen, Schonhaltung aufgrund
von Schmerzen (z. B. bei Bandscheibenvorfall, Verspannungen). Die funktionelle
Skoliose lässt sich durch die Behandlung der Grunderkrankungen beseitigen.
2.13 Beschreiben Sie die 3 gängige Therapieformen bei Skoliose
- Physiotherapie: nach Katharina Schroth
- Korsett
- Operation
2.14 Bei welchen Sportarten treten vermehrt Spondylolisthesen auf?
Turnen, Wurfsportarten, Kampfsport
2.15 Erklären Sie Unterschiede zwischen Prolaps und Protrusion.
Die Bandscheibenprotrusion (oder „inkompletter Bandscheibenprolaps“) ist eine degenerative
Veränderung der Bandscheiben. Hierbei wird der Anulus fibrosus (Faserring) der Bandscheibe
im Gegensatz zum (kompletten) Bandscheibenprolaps nicht durchgerissen.
2.16 Wie kann klinisch die Lokalisation eines Bandscheibenvorfalles (BSV) festgestellt
werden?
Durch Gefühlsabschwächung und Muskelabschwächung bestimmter Bereiche.
2.17 Beschreiben Sie Therapieformen bei akuten BSV.
- Ruhe
- Massagen
- Schmerztherapie
- OP,…
3. Obere Extremität
3.1 Warum ist das Schultergelenk gegen Verrenkungen nicht gut geschützt?
Die Fixierung des Gelenkes erfolgt über die Muskulatur (Rotatorenmanschette), nicht durch
Knochen, das führt zu erhöhter Instabilität.
3.2 Was versteht man unter einen Tennisellbogen bzw. Golferellbogen? Nennen Sie Ursachen
im Sport und Behandlungsmöglichkeiten!
Epicondylitis (auch Epikondylitis) ist eine schmerzhafte Entzündung der Sehnenansätze von
Muskeln des Unterarms.
Tennisellbogen: Entzündung der Sehnenansätze am äußeren Epikondylus des
Oberarmknochens (Strecker des Handgelenks und der Finger).
Golferellbogen: Entzündung der Sehnenansätze am inneren Epikondylus des
Oberarmknochens (Beuger des Handgelenks und der Finger).
Ursachen: Eine Epicondylitis entsteht durch Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur,
das heißt durch extreme oder dauernd wiederkehrende Bewegungen.
Behandlungsmöglichkeiten: Die Therapie erfolgt mittels Kühlung, Ultraschall, Lasertherapie,
Interferenztherapie, Hochvolttherapie, Muskelkräftigungsübungen, Armschlinge, Bandagen,
Verbänden, Anwendung von Cremes (Voltaren, Diclac, Dolobene) und Gelen, Manueller
Therapie, Krankengymnastik, Akupunktur und der Homöopathie und der Gabe von Kortison.
3.3 Was versteht man unter der Rotatorenmanschette? In welchen Sportarten und durch
welche Unfallmechanismen können Verletzungen der RM auftreten?
Als Rotatorenmanschette (besser: Muskel-Sehnen-Kappe) wird beim Menschen eine Gruppe
von vier Muskeln bezeichnet: Musculus supraspinatus, Musculus infraspinatus, Musculus
teres minor und Musculus subscapularis. Die Aufgabe dieser Muskeln besteht darin, den Kopf
des Humerus in der sehr flachen Gelenkpfanne des Schulterblatts zu halten. Das funktionelle
Resultat ist eine extreme Beweglichkeit in mehreren Beugeebenen und der Rotationsachse.
Auf der anderen Seite bedingt diese dynamische Fixierung eine potentielle Instabilität,
weshalb Verrenkungen (Luxationen) im Schultergelenk besonders häufig sind. Bei Lähmung
eines Muskels innerhalb der Rotatorenmanschette kommt es zu Verstellungen des
Oberarmknochens im Schultergelenk. Dadurch wird die Gefahr von Verrenkungen noch
weiter gesteigert. Beim Sturz auf den Arm oder auf die Schulter kommt es häufig zu
Verletzungen der Rotatorenmanschette und auch Knochenabrissen an den Ansätzen von
Musculus subscapularis und supraspinatus.
Sportarten: Turnen
3.4 Welches sind die Freiheitsgrade im Schultergelenk? Benennen Sie das nicht
eingeschränkte Bewegungsausmaß nach der Neutral-Null-Methode!
Abduktion/Adduktion: 180 – 0 – 40
Anteversion/Retroversion: 170 – 0 – 40
Inn.Rot/Auß.Rot: 100 – 0 – 90
3.5 Was versteht man unter einem Impingementsyndrom? Wie kann einem funktionellen
Impingement durch Krafttraining entgegen gewirkt werden?
Als Impingement ("Engpass") bezeichnet man medizinisch das "Einklemmen" von Sehnen,
knorpeligen Gelenklippen oder Schleimhautfalten im Bereich von Gelenken, das zu einer
schmerzhaften Funktionsstörung führt. Impingement-Syndrome betreffen am häufigsten das
Schultergelenk als Engpasssyndrom der Rotatorenmanschette, das eine schmerzhafte
Schultersteife zur Folge haben kann. Typisch ist ein Schmerz beim Abspreizen des Oberarms,
aber auch die Außen- und Innenrotation in der Schulter sind mehr oder weniger stark
eingeschränkt.
3.6 Wird eine Bizepssehnenruptur immer operiert? Welche nicht-operativen
Behandlungsmöglichkeiten kennen Sie?
Keine OP, PECH, Physiotherapie
3.7 Durch welchen Verband wird ein Schlüsselbeinbruch (=Claviculafraktur) ruhig gestellt?
Rucksackverband
3.8 Was versteht man unter einen Skidaumen?
Die Seitenbandruptur des Daumens, im Volksmund auch Skidaumen genannt, ist eine häufige
Bandverletzung der Hand. Der Daumen wird nach außen, von der Hand weg, überdehnt.
Dabei reißt das kleinfingerseitige (ulnare) Band am Daumengrundgelenk. Diese Verletzung
wird besonders oft als Sportverletzung beim Skifahren beobachtet.
3.9 Erklären Sie den Unterschied zwischen einer habituellen, post-traumatischen und posttraumatisch rezidivierende Schulterluxation!
Habituell: Luxation ohne Trauma auf Grund von Anomalien der Gelenkkapsel, Fehlbildungen
der Gelenkpfanne, Bindegewebsschwäche (Ehlers-Danlos-Syndrom, Mahrfan-Syndrom) oder
Fehlinnervation der Muskulatur.
Post-traumatisch:
Post-traumatisch rezidivierend: Luxation schon bei geringeren Kräften, da Schulter schon
einmal ausgerenkt war. Die Gründe dafür sind verbliebene Schäden der ersten Luxation
(Frakturen, Impressionen, Knorpel-, Muskel- und Nervenschäden) oder Schwächen des
Kapsel-Band-Apparates.
3.10 Was versteht man unter einer unidirektionalen Schulterinstabilität?
Ausrenkung nach vorne unten
3.11 Welcher Unfallmechanismus liegt einer Schulterluxation häufig zugrunde?
Eine traumatische Luxation wird durch eine hebelnde Krafteinwirkung auf den gestreckten
Arm verursacht, typischerweise von vorne bei Außenrotation und Abduktion, wie z. B. beim
Handballspieler mit ausgestrecktem Wurfarm. Die erstmalige Luxation tritt meist beim
Erwachsenen auf. Nach einem solchen Trauma können schon bei geringerer Kräften
rezidivierende Luxationen auftreten. Die Gründe dafür sind verbliebene Schäden (Frakturen,
Impressionen, Knorpel-, Muskel- und Nervenschäden) oder Schwächen des Kapsel-BandApparates.
3.12 Wie wird eine Schulterluxation behandelt? Beschreiben Sie eine der Art der luxationentsprechende Therapie?
Die (geschlossene) Reposition der Luxation sollte möglichst schnell erfolgen, wozu
verschiedene Techniken existieren. Bei der Reposition nach Hippokrates übt der Arzt Zug auf
den gestreckten Arm aus, während er den eigenen Fuß als Widerlager in der Achsel des
Patienten platziert. Bei der Reposition nach Arlt wird der Zug mit einer Stuhllehne als
Widerlager durchgeführt. Die Reposition erfordert eine Analgosedierung. Anschließend wird
das Gelenk für zwei Wochen in einem Gilchrist- oder Desault-Verband ruhiggestellt, worauf
allerdings bei älteren Patienten aufgrund der Gefahr einer Schulterversteifung verzichtet wird.
3.13 Welche Übungen empfehlen Sie zur Stabilisation des Glenohumeralgelenkes?
Was versteht man unter: Bankart-läsion, Hili-Sachs-Defekt, Bursitis subacromialis,
funktionelles Impingement, SLAP-läsion?
SLAP-läsion: Bei der SLAP-Läsion handelt es sich um eine Verletzung (Läsion) der
Knorpellippe (Labrum glenoidale) am oberen Rand der Schulterpfanne
SLAP ist dabei die Abkürzung für: Superior Labrum Anterior to Posterior.
3.14 Wie wird eine Ansatztendinose der Rotatorenmanschette behandelt? Welche
vorbeugenden Massnahmen empfehlen Sie?
Gelenkkopffixierung, Kalk-Entfernungs-OP, Schleimbeutelreizung behandeln
3.15 Was passiert bei einer AC-Gelenksverletzung?
Die AC-Sprengung ist eine durch traumatische äußere Einwirkungen (z. B. Sturz auf die
Schulter) verursachte komplette oder inkomplette Sprengung des Schultereckgelenkes
(Zusammentreffen von Schlüsselbein und Schultergräte bildet die Spitze bzw. das Dach der
Schulter; ACG = Acromioclaviculargelenk).
4. Untere Extremität
4.1 Wie wird eine Innenbandverletzung am Knie frühfunktionell behandelt?
4.2 Was versteht man unter einer Patellaluxation? Wann tritt sie gehäuft auf? Welche
Behandlungsformen werden eingesetzt (Beschreibung)?
Zum Teil bei X-Beinen.
Möglichst schnelles Wiedereinrenken (Strecken des Knies und nach innen schieben der
Kniescheibe. Dann Röntgen um knöcherne Frakturen auszuschließen. Physiotherapie
(Kräftigung des Quadrizeps).
4.3 Benennen Sie die Funktion der Kreuzbänder und der Menisken !
Kreuzbänder: Sie liegen 90° zueinander. Sie sind für die Stabilität im Kniegelenk bei
gebeugtem Knie verantwortlich. Sie verhindern ein übermäßiges Abgleiten des
Unterschenkels nach vorne und nach hinten und hemmen Außen- und Innenrotation der
Tibia.
Menisken: (Name kommt aus Griechischem und bedeutet „Möndchen“). Sind für eine bessere
Druckverteilung zwischen Tibia und Femur verantwortlich. Sie sind etwas beweglich und
dienen auch der Verteilung der Gelenkflüssigkeit auf dem Knorpel zur
Reibungsverminderung und Ernährung.
4.4 Was ist ein Korbhenkelriss? Wie wird er versorgt?
Ein Korbhenkelriss ist die Bezeichnung für einen parallel zu der Hauptrichtung der Fasern
verlaufenden Meniskusriss. Der Meniskus wird dabei entlang seines Verlaufes längs
gespalten, das vordere und hintere Ende des Fragmentes behält weiterhin Verbindung zum
Rest des Meniskus. Der freie Rand disloziert in den Gelenkspalt und verursacht akute
Schmerzen.
Diagnostisch kann so ein Korbhenkelriss bei der klinischen Untersuchung Probleme bereiten,
denn manchmal legt sich das Fragment wieder an seinen Ursprung an, dann ist die "typische
Meniskussymptomatik" nicht zu finden.
4.5 Erklären Sie den Begriff Knorpel-Knochen-Transplantation ? Spielt dies im Sport eine
Rolle?
Knorpel wird aus einem gesunden nicht stark belastetem Gelenk entnommen und an eine
beschädigte Knorpelstelle eines anderen Gelenks transpantiert
Speilt eher untergeordnete Rolle – die Bealstung danach sollte nicht allzu hoch sein
4.6 Was ist der Unterschied zwischen einer Mosaikplastik und einer
Chondrozytentransplantation?
Chondrozytentransplantation: Chondrozyt=Knorpelzelle; Knorpelentnahme am gesunden
Knorpel, Knorpelzüchtung im Labor, Einspritzen am Defekt
Mosaikplastik: Knorpelstückchentransplantation von enem gesunden Gelenk
4.7 Was versteht man unter einem Traktus iliotibialis-Scheuersyndrom? (war Klausurfrage!)
4.8 Was ist ein Patellaspitzensyndrom? Bei welchen Belastungen wird es häufig beobachtet?
Benennen Sie verschiedene Möglichkeiten der Behandlung!
Entzündung des Ursprungs der Patellasehne an der Spitze der Kniescheibe, dabei kann sich
ein Knochenstück aus der Kniescheibe lösen und absterben. Dies kann durch Überbelastung
auftreten. Die Behandlung ist langwierig (3 - 12 Monate) und symptomorientiert (Schonung,
Kühlung, Schmerzmittel, entzündungshemmende Präparate, Krankengymnastik); die
Prognose ist gut.
4.9 Was ist das Schubladenphänomen am Knie? Bei welchen Verletzungen oder Beschwerden
kann es auftreten?
Knie in 90°-Stellung. Unterschenkel „hängen“ lassen. Nach vorne/hinten Ziehen/Drücken des
Unterschenkels um mehr als 0,5cm -> Schubladentest ist positiv. Vordere Schublade =
Ruptur des vorderen Kreuzbandes, hintere Schublade = Ruptur des hinteren Kreuzbandes.
Verletzung: Bei fixiertem Unterschenkel und Drehung des Körpers (Skifahren) und bei Stopand-go-Bewegungen (z.B. bei Tennis, Squash oder bei Fremdeinwirkung bei Fußball, etc.).
(Dabei reißt das vordere Kreuzband 10mal so häufig wie das hintere Kreuzband).
Beschwerden: Schwellung des Kniegelenkes, Schmerzen auf Grund der Kapseldehnung,
Hämarthros (blutiger Gelenkerguss)
4.10 Was versteht man unter "unhappy triad"?
Unhappy Triad beschreibt die Kombination aus einem Riss des Vorderen Kreuzbandes, des
Innenmeniskus und des medialen Kollateralbandes (Innenband). Ursachen sind häufig
sogenannte „Flexions-Valgus-Außenrotations-Verletzungen“. Das heißt, dass das Knie leicht
gebeugt, in die X-Bein-Stellung und bei stehendem Unterschenkel nach innen gedreht wird,
wie es z.B. beim Richtungswechsel der Fall ist.
4.11 Was versteht man unter einer Osteochondrosis dissecans? Beschreiben Sie mögliche
Behandlungsformen?
Wie beurteilen Sie die sportliche Belastbarkeit?
Eine Osteochondrose oder Osteochondrosis ist eine Störung der chondralen Ossifikation, also
der Umwandlung von Knorpel zu Knochen als Teil des normalen Wachstumsprozesses. Sie
kann daher grundsätzlich an zwei Lokalisationen auftreten: im Gelenk und in den
Wachstumsfugen.
In beiden Fällen wird der Knorpel nicht genügend rasch zu Knochen umgebaut, so dass sich
eine abnorm dicke Knorpelschicht bilden kann. Da Knorpel keine eigenen Blutgefäße besitzt,
sondern durch Diffusion ernährt wird, werden die tiefer gelegenen Knorpelschichten immer
schlechter ernährt und degenerieren. Dabei kann sich bei der gelenksansässigen
Osteochondrose auch ein Knorpelstück lösen und frei im Gelenk schwimmen ("Gelenkmaus")
- man spricht dann von einer Osteochondrosis (oder Osteochondritis) dissecans, kurz OCD.
Behandlungsform: Ruhigstellung, Arthroskopie
4.12. Welche Beschwerden und deren Ursachen bzw. Behandlung am Unterschenkel kennen
Sie?
a) Knochenhautentzündung: Der Begriff Periostitis bezeichnet eine Entzündung der
Knochenhaut (lat.: Periost). Der deutsche Begriff ist Knochenhautentzündung. Man
unterscheidet durch Krankheitserreger (z. B. Bakterien) hervorgerufene Periostitiden von
Entzündungen der Knochenhaut mit mechanischer Ursache (z. B. Überbelastung). Die durch
sportliche Überbelastung hervorgerufene Periostitis tritt bevorzugt an der medialen Seite der
Schienbeine oder an der Unterseite der Unterarme auf und wird mit Ruhigstellung (i. e. TapeVerband), entzündungshemmenden Medikamenten und örtlicher Kühlung behandelt.
b) Stressfrakturen von Tibia und Fibula
c) Tibiakantensyndrom: hohe Laufbelastungen auf ungewohnten Bodenbeschaffenheiten>verhärtete Muskulatur->Knochenhautentzündung->Knochenentzündung->Stressfraktur
4.13 Welche Bänder sind bei einer Außenbandruptur am oberen Sprunggelenk häufig
betroffen?
Welche konservativen Behandlungsmaßnahmen schlagen Sie vor?
Das Außenband des oberen Sprunggelenkes setzt sich zusammen aus drei Bändern:
ligamentum talofibulare anterior und posterior sowie ligamentum calcaneofibulare. Beim
Umknicken nach aussen (Supinationstrauma) kommt es meist zur Zerrung oder Riss des lig.
fibulotalare anterior oder/und des lig. fibulocalcaneare, seltener ist die komplette Zerreißung
aller drei Bänder (Ligamente).
Konservative Behandlung: Schienung (häufig Aircast-Schiene) des Sprunggelenkes über 6
Wochen
4.14 Welche Ursachen können zu einer Tendinose der Sehne des M. tibialis posterior führen?
(Tendinose – Degenerative Erkrankungen der Sehnen oder des Sehnenansatzes, meist Folge
von Über- oder Fehlbelastungen bzw. von Stoffwechselstörungen, Abklärung in der Regel per
Sonographie möglich.)
Entsteht durch Hyperpronation beim Stehen
4.15 Welche Möglichkeiten der Versorgung einer Achillessehnenruptur kennen Sie?
Beschreiben Sie kurz die Verfahren!
Operation oder konservativ, in beiden Fällen eine Ruhigstellung durch Unterschenkelgips
oder speziellem Stiefel für 6 Wochen.
4.16 Was versteht man unter Knick-, Spreiz-, Plattfuß?
Knickfuß: Änderung der Belastungsebene
Spreizfuß: Quergewölbe sinkt ab
Plattfuß: Längsgewölbe sinkt ab
Kinder und Jugendliche, deg. Gelenkerkrankungen; Biomechanik; Schuhe & Einlagen
4.17 Warum sind bei Kindern die gelenknahen Anteile nicht so belastbar wie bei
Erwachsenen?
Weil sich die Wachstumsfugen an den Knochenenden in der Nähe von den Gelenken befinden
und sich bei Kindern noch nicht geschlossen haben.
4.18 Erklären Sie den Begriff einer aseptischen Knochennekrose und nennen Sie Beispiele,
wo dies auftreten kann!
Durch den Verschluss eines Blutgefäßes (das den Knochen versorgt) kommt es zum
Knocheninfarkt und Absterben (Nekrose) des Knochens bzw. Knochenabschnittes.
Aseptisch: Die Nekrose wurde nicht durch eine Infektion ausgelöst, sondern durch Trauma.
Kann beim Hüftkopf (Femurkopf), kniegelenksnahen Oberschenkelknochen,
kniegelenksnahen/sprunggelenksnahen Schienbein, Patella, Sprungbein (Talus)
4.19 Was versteht man unter einem Morbus Perthes? Können Kinder damit Sport treiben?
Begründung!
Der Morbus Perthes ist eine orthopädische Kinderkrankheit. Die Ursache ist eine
Durchblutungsstörung (Ischämie) und Absterben (Nekrose) von Knochengewebe im
Hüftkopf. Die Kinder entwickeln Schonhinken, Knieschmerz und
Hüftgelenksrotationseinschränkungen
4.20 Was wird unter einem Morbus Scheuermann verstanden? Warum hat dies für den Sport
Bedeutung?
4.21 Was versteht man unter einer Arthrose? An welchen Gelenken tritt Sie häufig auf?
Beschreiben Sie unterschiedliche Behandlungskonzepte bei degenerativen
Gelenkerkrankungen?
Chronische, schmerzhafte, zunehmend funktionsbehindernde Gelenkveränderung, meist
infolge eines Missverhältnisses zwischen Tragfähigkeit und Belastung oder Alterung, aber
auch infolge eines Gelenktraumas. Es handelt sich stets um eine degenerative
Gelenkerkrankung. Im Gegensatz zur Arthritis sind bei der Arthrose die Gelenke nicht
entzündet, sondern zerstört durch Abnutzung oder ein Trauma (durch Unfall). Von einem
Verschleiß durch Abnutzung ist zunächst der Knorpel betroffen, später folgen dann
Veränderungen am Knochen, so genannte Geröllzysten bilden sich, es kommt zur Bildung
von Osteophyten. Wo Verletzungsfolgen einen vorzeitigen Verschleiß bewirken, handelt es
sich um eine Posttraumatische Arthrose oft mit (nachfolgender) Trümmerzyste. Großzügige
operative Entfernungen des Meniskus führen etwa 20 Jahre später zur Arthrose des
betroffenen Kniegelenkes.
Tritt häufig bei Kniegelenk, Hüftgelenk, Sprunggelenk (und teilweise Wirbelkörper)
Behandlungskonzepte:- Operation, Prothese
- allg.: geeignetes Schuhwerk, Krankengymnastik, viel Bewegung ohne
Belastung (z.B. kein Stop-and-go), geeignete Ernährung
4.22 Ist Krafttraining zur Prävention und/oder Rehabilitation bei Arthrosen sinnvoll?
Begründung!
Ja. Gekräftigte Muskulatur bewirkt bei Belastung eine stabile Gelenkführung -> die
auftretenden Kräfte können sich im Gelenk besser verteilen.
4.23 Benennen Sie mindestens 3 Elemente der Einlagenversorgung im Sport und begründen
Sie deren Anwendung!
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