Operative Zystenbehandlung Definition von Zysten: Als Zysten bezeichnen wir pathologische Hohlräume, die aus einem geschlossenen bindegewebigen Balg bestehen, der lumenwärts von Epithel ausgekleidete wird. Zysten enthalten Flüssigkeit oder breiige Massen. Zysteneinteilung nach WHO A) Bedingt durch Entzündungen: Radikuläre Zyste Parodontale Zyste Residuale Zyste B) Dysgenetische Zysten: Odontogene Zysten Keratozysten (Primordialzysten) Gingivazysten Durchbruchszyste follikuläre Zyste kalzifizierende odontogene Zyste C) Zyste des Ductus nasopalatinus: D) Palato-fissurale Zyste E) Mediane UK-Zyste Klinische Zysteneinteilung Dentogene Zysten (Knochenzysten): entzündliche radikuläre Zyste, Residualzyste entzündliche parodontale Zyste follikuläre Zyste parodontale Zyste Keratozyste Eruptionszyste Fissurale Zysten (nicht dentogen): mediane fissurale Zyste (Canalis-incisivus-Zyste) laterale fissurale Zyste (globulomaxilläre Zyste) Naseneingangszyste Pseudozysten (ohne Epithelauskleidumg): Stafne-Zyste (lingualer kortikaler Defekt) traumatische Knochenzyste hämatopoetischer Knochendefekt Weichteilzysten: Retentionszysten (Ranula, Mucozele; Schleimzysten/Lippe) Mißbildungszysten (mediale und laterale Halszysten) Gingivazysten Dermoidzysten (Atherom) Dentogene Zysten Radikuläre Zysten: Voraussetzung: Vorliegen einer chronischen apicalen Parodontitis (marktoter Zahn). Diese Entzündung ist der proliferierende Reiz für die Malassezsche Epithelnester (Zahnentwicklungsreste, die als kugelige bis ovale Epithelnester lebenslang in der Wurzelhaut liegenbleiben). Zunächst wird das periapicale Granulationsgewebe girlanden-oder netzartig von diesen Epithelsträngen durchsetzt. Durch degenerative Vorgänge in diesem epithelhaltigen Granulom kommt es nun zur Hohlraumbildung durch Sekretion und Verflüssigung von Epithelzellen, sowie zur Anreicherung osmotisch aktiver Substanzen.Der bindegewebige Zystenbalg wirkt als semipermeaple Membran. Im Zysteninneren kommt es zur Erhöhung des hydrostatischen Druckes und zum dadurch zum Flüssigkeitseinstrom. Die Umgebung reagiert mit osteoklastischem Abbau (Anpassung). Die Zyste kann solange wachsen wie sie geschlossen ist.Der Zysteninhalt dient zur Zystenbeurteilung: Akut entzündet: Eiter, Epithelzellen, Cholesterinkristalle Chronisch entzündet: Flüssig, klar, honigfarben, Cholesterinkristalle 2. Follikuläre Zysten: Man nimmt heute an, daß auch hier ein Entzündungsreiz das Zahnsäckchen bzw. die Reste des Schmelzorgans trifft und dadurch ein Ödem der Zellen der Schmelzpulpa verursacht wird. Die follikuläre Zyste entsteht im Bereich der Zahnkrone eines noch nicht durchgebrochenen Zahnes. Das die Zahnkrone umgebende Zahnsäckchen wird zum Zystenbalg, das Schmelzepithel zur epithelialen Zystenwand. Der Zystenbalg setzt entsprechend dem Zahnsäckchen an der Schmelzzementgrenze an. Durch Einreißen der Zellfortsätze entsteht ein peri-koronaler Hohlraum. Follikuläre Zysten enthalten meist den schuldigen Zahn. Bei größeren follikulären Zysten sind die Ausgangszähne oft hochgradig verlagert. 3. Residualzysten: Nach unvollständiger Entfernung von follikulären und radikulären bleiben gelegentlich Epithelreste zurück, aus dehnen wieder Zysten entstehen. 4. Keratozysten (Primordialzysten): Die Keratozyste ist als wichtiger Sonderfall der odontogenen Zysten zu nennen. Sie entsteht entweder im zahngetragenen Kieferknochen oder distal des Weisheitszahnes, bevorzugt im Unterkiefer. Männer sind häufiger als Frauen betroffen. Die Altersmaxima liegen im zweiten, dritten und fünften Lebensjahrzehnt. Sie sind dünnwandig und frei von Entzündung. Ihr Epithel proliferiert oftmals in die Tiefe. Am Zystenrand können Tochterzysten vorkommen, was die hohe Rezidivneigung einerseits erklären könnte. Andererseits reißt der dünne Balg bei der Enukleation der Zyste leicht ein und aktive Epithelien können zurückbleiben. So kann die hohe Rezidivrate von 40% zustandekommen. Fissurale Zysten (nicht dentogen) Nasopalatinale Zyste (mediane fissurale): Zysten des Canalis nasopalatinus oder der Papilla incisiva Flimmerepithel (Nahe dem Nasenboden) Plattenepithel (aus dem oralen Teil des Ganges) Zähne sind primär vital, können jedoch verdrängt sein(Diastema) Birnen- oder herzförmig auf dem Rö-Bild meist symptomloses Wachstum Infektion über marginale und parodontale Parodontien möglich Globulomaxilläre Zyste (laterale fissurale): Entwickeln sich zwischen den seitlichen Schneidezähnen und den Eckzähnen im Oberkiefer an der Nahtstelle zwischen embryonalem Proc. globularis und Proc. maxillaris. Die Zähne sind meist vital und können verdrängt sein. Eine ameloblastöse Umwandlung ist möglich Naseneingangszyste: Der Apertura piriformes aufsitzende Weichteilzyste, die den den Nasenflügel anhebt und unterhalb davon prall-elastisch palpierbar ist. Pseudozysten Stafne-Zyste: Sie liegt im seitlichen UK, stets unterhalb des Mandibularkanals. Die linguale Knochendelle enthält häufig Läppchen der Glandula Submandibularis. Traumatische Knochenzyste: Sie entsteht z.B. durch Einbluten nach traumatischer Verletzung und Ausbleiben der Hämorrhagie. Es liegt ein nicht mit Epithel ausgekleideter leerer Hohlraum vor. Die Nachbarzähne sind vital. Die Therapie erfolgt durch Auffüllung mit Gelatineschwamm oder Venenblut. Weichteilzysten Ranula: Retentionszyste der Glandula submandibularis Größere Retentionszysten werden wegen ihrer Erscheinungsform Ranula (Froschblase genannt)-meist unilateral und prall-elastisch submucös gefüllt (Speichelaustritt ins perductale Gewebe der Gland.Sublingualis.)-meist oberflächlich gelegen, durchdringen jedoch in seltenen Fällen die Mundbodenmuskulatur Mucozele: Retentionszyste der kleinen Drüsen der Kieferhöhlenschleimhaut gelblich-seröses Sekret mögliche Ursache kann auch eine apicale Entzündung sein Kuppelförmige Verschattung der KH (NNH) Die Zyste resorbiert nicht den Knochen, breitet sich aber in KH oft weit aus Druckgefühl in der KH (Sinuskopie!) Schleimhautretentionszyste der Lippe: Stauung der Speichelretention durch oft unbemerktes Trauma Spontanes Aufplatzen und sofortige Regression der Zyste möglich, meist kommt es zum Rezidiv meist wenige Millimeter groß, bläulichdurchschimmernde pralle Schwellung der oralen Lippenrotseite mediale Halszyste: ausgehend vom Ductus Thyreoglossus Gelegentlich findet sich ein Fistelgang nach außen Laterale Halszyste: meist schmerzlose, rundliche Schwellung des Karotisdreiecks Ursache sind versprengte Epithelkeime der Halslymphknoten Dermoidzysten (Atherome): Retentionszyste der Talgdrüsen entstehen aus versprengtem Hautepithel, das beim Schluß der embryonalen Spalten in die Tiefe gelangt ballonartige Schwellung von teigiger Konsistenz (am häufigsten am Mundboden) im Innern der Epidermoidzyste findet sich verhornendes Plattenepithel und eingedickte Hornmasse Die Dermoidzyste weist daneben immer noch Haaranhangsgebilde auf. Diagnostik von Zysten Klinischer Befund: Anamnese (oft Zufallsbefund) Inspektion nach Konturenveränderungen und Vorwölbungen Zu beurteilen ist die palpatorische Charakteristik der Veränderung: Fluktuation: eindrückbar (Zyste hat Korticalis aufgelöst) Pergamentknistern (Knochenlamelle zerbricht beim Palpieren) Knochenhart (Zyste hat Korticalis erreicht) Parästhesien, Neuralgien (selten) Vitalitätskontrolle Weiteren Aufschluß ergibt die Punktion (nur durch den Spezialisten!) unterschiedliche Farbe und Konsistenz Radiologischer Befund Röntgenaufnahmen in mindestens zwei Ebenen Zystische Prozeß wird als rundliche, scharf begrenzte Strukturauslöschung mit feinem Kortikalissaum dargestellt Nachbarstrukturen werden in der Regel verdrängt Bei infizierten Zysten geht der Kortikalissaum verloren. Kontrastdarstellungen, vor allem für Weichteilzysten. Ausgezeichnete Informationen über die dreidimensionale Ausdehnung einer Zyste gibt das CT und MRT. Sonographie Histologischer Befund: Entscheidend ist das den Zystenbalg bildende Epithel. Es lassen sich radikuläre, follikuläre, fissurale Zyten, Keratozysten und zystische Tumoren differenzieren. Operationsprinzipien odontogenerZysten A) Zystostomie Gestaltung der Zyste zur Nebebbucht der Mundhöhle.Dabei werden Teile des Zystenbalges zur Knochenbedeckung belassen. B) Zystektomie Totale Entfernung des Zystenbalges und primärer Wundverschluß des Hohlraumes bzw. der Operationswunde Entscheidungskriterein für die operative Zystenbehandlung Lage der Zyste OK/UK Größe und Ausdehnung der Zyste Statik des umgebenden Knochens, Frakturgefahr Zeitfaktor Allgemeinzustand Alter Patientenansprüche Compliance Zystostomie: Indikation: Größere Zysten (>20 mm) Canalis-incisivus-Zysten. Gefahr einer Verletzung von Nachbarstrukturen bei der Zystenbalgentfernung UK-Frakturgefahr Ziel der Zystostomie: Verhinderung des Spontanverschlusses durch Offenhalten mit Streifen oder Obturator Vorteile der Zystostomie: relativ kleiner Eingriff bei Patienten im fortgeschrittenen Alter und red. Allgemeinzustand durchführbar reduzierte Infektionsgefahr (fehlendes Koagulum) selten Schädigungen anatomischer Strukturen Schaffen zusätzlicher Prothesenretention beim Zahnlosen. Nachteile der Zystostomie: lange Nachbehandlungszeit: bei ausgedehnten Zysten Zweiteingriff im im Sinne der Zystektomie notwendig Für Patienten oftmals als lästig empfundene Säuberung des Zystenlumens von Speiseresten Zystenrezidiv aufgrund spontaner Verkleinerung des Fensters zur Mundhöhle Belassen eines pathologischen Gebildes in der Mundhöhle, dessen maligne Entartung möglich ist ( sehr selten ) Vorgehensweise bei der Zystostomie im UK Präparation und Mobilisation des Mucoperioslappens Eröffnung der Zyste: die knöcherne Bedeckung (falls noch vorhanden) wird nach Anbringung einer Reihe kleiner Bohrlöcher mit dem Blackschen Exkavator abgehoben und entfernt. Mit einem Rosenbohrer wird der Knochen in größtmöglichem Umfang der Zyste entfernt, dabei bleiben wichtige anatomische Strukturen, wie Mit einem Skalpell wird der Zystenbalg entlang der knöchernen scharf durchtrennt und pathologisch untersucht. Bei follikulären Zysten wird der ursächliche Zahn entfernt. Wundtoilette: Der Knochen wird mit dem Rosenbohrer so weit entfernt, daß eine Verbindung zur Mundhöhle in größter Zirkumferenz der Zyste entsteht. Lappenfixation: Mit einem feinen Rosenbohrer werden am buccalen Zystenrand Löcher eingebracht. Die vestibuläre Schleimhaut wird an der Kortikalis mit resorbierbaren Fäden fixiert. Wundverband: Der zur Mundhöhle eröffnete Hohlraum wird mit einem Jodoformstreifen locker ausgekleidet, um eine Verschmutzung mit Speiseresten zu verhindern. Nachsorge: Der Wundverband wird anfänglich 2 x wöchentlich gewechselt. Später je nach Verlauf 1 mal pro Woche. (insgesamt circa 3 Monate notwendig) Verlauf: Nach 12 Monaten zeigt das Röntgenbild eine weitgehende knöcherne Regeneration mit trabekulärem Durchbau der ehemaligen Zyste. bei sehr ausgedehnten Zysten im Unterkiefer durch einen retinierten Zahn wird zunächst eine Fensterung der Zyste vorgenommen mit dem Ziel, durch Offenhalten und Knochenapposition eine Verkleinerung der Zyste zu erreichen. Es kommt zur Knochenneubildung und somit zur Abnahme der Frakturgefahr. Zystostomie im Oberkiefer Zystostomie zur Kieferhöhle (nach Wassmund): beruht auf der KH-OP nach Cadwell-Luc Eine Fensterung der KH wird immer dann vorgenommen, wenn die knöcherne Begrenzung fehlt Bei großen Zysten im Oberkieferseitenzahnbereich wird nach einem Vestibulumschnitt von der Schneidezahn- bis zur Tuberregion und Ablösen der Weichteile, die wangenwärts gelegene Knochenwand entfernt. (Zysten die KH-Lumen deutlich verringern) Es wird eine Verbindung von Zystenhöhle und Kieferhöhle hergestellt Zum unteren Nasengang wird ein Fenster angelegt, wo in den ersten postoperativen Tagen über ein Plastikröhrchen die Wundhöhle gespült wird. Zuletzt wird die vestibuläre Schleimhaut vernäht Die Zystenhöhle ist zur Nase offen und kann abheilen Schneuzverbot um einer Emphysembildung vorzubeugen Aufklärung des Patienten über ev. postoperative Blutungsneigung aus der Nase orales AB verabreichen meist sind keine weiteren Behandlungsmaßnahmen notwendig. Zystostomie zur Nase: Bei Zysten der Inzisiven, die eine Ausdehnung bis gegen den Nasenboden erreichen können. ( Zysten von Eckzähnen können sich möglicherweise sowohl zur Nasen- wie zur Kieferhöhle ausdehnen. Vestibulärer Zugang zur Zyste: durch ein Skalpell wird der buccale Zystenbalg ausgeschnitten knöcherne Begrenzung so weit sorgfältig erweitern, bis eine gute Übersicht von caudal zum Nasenboden gegeben ist Inspektion und Abtasten des intakten Nasenbodens Ausschneiden der Verbindung zur Nasenhöhle Durch den Naseneingang wird ein entsprechend langer Streifen schichtweise eingelegt, so daß eine spätere Entfernung via Nase später in umgekehrter Richtung erfolgen kann. Das Streifenende wird um einen Tampon gewickelt, um ein Verschwinden im hinteren Nasengang zu vermeiden Entfernung des Streifens nach 5 d (orales AB notwendig) Zystektomie (Partsch II) Indikation: Die Zystektomie eignet sich zur Behandlung kleiner Zysten mit einem Durchmesser bis zu 2 cm Vorteile der Zystektomie: Möglichkeit der vollständigen histologischen Aufarbeitung des gesamten Balges kurze Nachbehandlungszeit Das Verfahren der Zystektomie auch in Kombination mit der Wurzelspitzenresektion fand längst Eingang in die Routine . Nachteile der Zystektomie: mögliche Verletzung von Nachbarstrukturen (Devitalisierung von zystenbenachbarten Zähnen; unbeachtete Eröffnung von Kiefer- und Nasenhöhle sowie Infektionsgefahr Diese Nachteile fallen besonders bei Zysten mit einen größeren Durchmesser als 20 mm ins Gewicht. Sekundärinfektionen treten bei größeren Defekten gehäuft auf. Sie werden begünstigt durch die Kontraktion des frischen Blutkoagulums, das sich von den Wänden ablöst. Damit ist einerseits die Organisation des Gerinnsels erschwert, zum anderen ist das überstehende Serum infektionsgefährdet. Vorgehensweise der Zystektomie im Unterkiefer Die Operationsplanung muß die anatomische Lage, die Ausdehnungsgröße und die Nachbarstrukturen umfassen. Die Zystenausdehnung sollte in drei Dimensionen erkannt werden, deshalb sind minimal zwei Aufnahmen notwendig: Aufbiß-und Zahnfilm (OPG) Der Zugang erfolgt durch einen Mucoperiostlappen mit vestibulärem oder Gingivalrandschnitt und mesialer Entlastungsschnittfalls notwendig, distaler Entlastung ins Vestibulum. (Darstellung des N.mentalis bei entsprechender Zystenlokalisation). Darstellung der Zyste durch vorsichtige Osteotomie der Korti kalis, möglichst ohne Eröffnung des Zystenbalges. Lösen des Zystenbalges mit dem Exkavator unter ständigem Knochenkontakt der geschliffenen Exkavatorseite. Präparieren und Durchtrennen des Fistelganges. Enukleation des Zystenbalges und gleichzeitige Behandlung des ursächlichen Zahnes (WF, WSR, X). -Wundversorgung: Glätten der Knochenkanten, Hohlraumspülung, Blutkoagulum belassen Die Extension der Aufklappung muß einen Wundverschluß auf knöcherner Unterlage gestatten. Histopathologische Untersuchung cave: Auf den N.mentalis muß besonders geachtet werden. Auf den möglichen direkten Kontakt des Zystenbalges mit dem N. alveolaris inferior muß bei der Manipulation ebenso wie auf benachbarte Zahnwurzeln und deren Apices geachtet werden. Bei akzidenteller Freilegung des Apex eines vorher vitalen Zahnes muß gleichzeitig die endodontische Behandlung erfolgen. Vorgehensweise der Zystektomie im Oberkiefer Bei der Operationsplanung müssen die besondere Knochen struktur und die anatomischen Gegebenheiten beachtet werden. Die Nachbarschaft von Kiefer-und Nasenhöhle läßt oft die Ver bindung der Zyste zu einem dieser Hohlräume zu.-Der Zugang ist wie im UK am besten über eine Lappenbildung mit Gingivalschnitt zu suchen.-Der Wundverschluß auf knöcherner Unterlage ist besonders wichtig , falls Kiefer- oder Nasenhöhle perforiert wird. Drei Möglichkeiten zur Reduktion der Sekundärinfektion beiZystektomien größerer Zysten (>20 mm) 1. Verkleinerung des Zystenlumens Adaption des vestibulären Mukoperiostlappens an der erhaltenen buccalen Kortikalis durch percutane Matrazennähte.Ein Knochenverlust muß in Kauf genommen werden. 2. Die Drainage des Zystenlumens Zur Verhinderung der Sekretstauung wird die Operationswunde am tiefsten Punkt drainiert. Früher erfolgte die Drainageanbringung von e.o.. Aufgrund zusätzlicher Infektionsgefahren wurde das Verfahren nach i.o. modifiziert. An unserer Klinik wird die sogenannte Minivacsaugdrainage bevorzugt, welche ca. 48 h postoperativ angelegt bleibt und eine antibiothischer Abschirmung voraussetzt. 3. Füllmaterialien zur Vermeidung des befürchteten Blutkoagulumzerfalls. An unserer Klinik erfolgt die Lumenfüllung nach Zystektomien durch autologe Beckenspongiosa. Herkömmliche Materiaien wie z.B. Sterile Gipsplombe, Jodoformknochenplombe, Eigenblut mit Gelatineschwamm, Penicillin und Thrombin, Kalziumphosphat-Keramik, Gelastypt M, Kollagenvlies, Humanfibrinkonzentrat und AAABone haben sich aufgrund der Infektionsgefahr bei uns nicht durchgesetzt. Die Defektfüllung mittels Beckenspongiosa größerer Zysten ist aufgrund der immer besser werdenden operativen Methoden zum Routineeingriff geworden. Zusammenfassung Zystosomie und Zystektomie führen zur Heilung Zystektomie wird heute dann durchgeführt, wenn keine NachteileFür den Patienten entstehen. Auch größere Zysten können heute ohne Komplikationen enukleiert werden Im Uk muß bei ausgedehnten Zysten von Fall zu Fall abgewägt, wie groß das Risiko für Nachbarstrukturen ist. Bei UK-Frakturgefahr meist Zweiteingriff nötig Alter und Allgemeinzustand des Patienten für die OP-Wahl entscheidend In der zahnärztlichen Praxis sollten nur Zysten operiert werden , die den Alveolarfortsatz nicht wesentlich überschreiten.