Die verschiedenen Augentypen

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DIE VERSCHIEDENEN AUGENTYPEN
Truden Christian
6c
BRG-Viktring
Klagenfurt/ Viktring, 2005
Klagenfurt/ Viktring, am 20. November 2005
Vorwort
Mit der folgenden Arbeit möchte ich Ihnen die verschiedensten, unbekannten
Augentypen und die Funktionsweiße eines Photorezeptors näher bringen.
Wer etwas über das menschliche Auge wissen möchte, der wird gebeten sich im
Lehrbuch der 6. Klasse ab Seite 40 darüber zu informieren. Wer etwas über das fast
allgemein bekannte Komplexauge wissen möchte, der soll sich selbst informieren
oder für immer schweigen.
Da dort jedoch immer nur von Photorezeptoren, Stäbchen und Zapfen gesprochen
wird, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht deren Funktionsweise genauesten zu
erklären.
Da diese Arbeit einige äußerst komplizierte Themen beinhaltet, habe ich mich
bemüht und versucht es möglichst einfach und verständlich aufzubereiten. Jedoch
war dies nicht immer möglich. Deshalb bitte ich Sie, werte Leser, dieser Arbeit bei
Verständnisproblemen nicht gleich zu kapitulieren, sondern denn Text mehrmals zu
lesen.
Anhand der zahlreichen bildlichen Erklärungen müsste es jedoch für jedermann
verständlich sein. Fachbegriffe sind im Anhang erklärt und um Ihnen die Arbeit zu
erleichtern, diese zu suchen, habe ich sie für sie verknüpft.
Truden Christian
Seite 2
INHALTSVERZEICHNIS
1
EINLEITUNG: DIE BEDEUTUNG DES OPTISCHEN SINNES ....................... 5
2
EINZELNE PHOTOREZEPTOREN ................................................................. 6
3
DAS FLACHAUGE .......................................................................................... 7
4
PIGMENTBECHEROCHELLEN(BECHERAUGE) .......................................... 8
4.1
Das einfache Becherauge ................................................................................ 8
4.2
Das zusammengesetzte Becherauge .............................................................. 8
5
DAS GRUBENAUGE..................................................................................... 10
6
DAS LOCHKAMERAAUGE .......................................................................... 11
7
DAS BLASENAUGE ..................................................................................... 12
8
AUFBAU UND FUNKTIONSWEIßE EINES PHOTOREZEPTORS .............. 13
8.1
Aufbau eines Photorezeptors ......................................................................... 13
8.1.1 Stäbchen(Scharz- Weiß- Sehen) ................................................................... 13
8.1.2 Zapfen(Farbsehen) ........................................................................................ 13
8.1.3 Membranen des Außensegments(Bei Stäbchen) .......................................... 14
8.2
Die Photo- chemische Transduktion .............................................................. 14
8.3
Zyklen eines Photorezeptors.......................................................................... 14
8.3.1 Der Reaktionzyklus von G-Proteinen ............................................................. 14
8.3.2 Die Funktion von Calcium bei der Erholung eines Photorezeptors ................ 15
Seite 3
8.3.3 Der Rhopsin- Zyklus....................................................................................... 16
8.4
Der Aufbau von Rhodopsin ............................................................................ 17
8.4.1 Aufbau eins Rhodopsinmoleküls .................................................................... 17
8.4.2 Die Isomerisierung des Retinals .................................................................... 18
9
ANHANG ....................................................................................................... 19
9.1
Erklärung der Fachbegriffe............................................................................. 19
9.2
Aufbau der Arbeit ........................................................................................... 21
9.3
Äußere Gestaltung ......................................................................................... 21
10
QUELLEN ...................................................................................................... 22
11
ABBILDUNGEN ............................................................................................ 25
Seite 4
1 EINLEITUNG: DIE BEDEUTUNG DES OPTISCHEN
SINNES
Der optische Sinn ist für den Menschen von besonders großer Bedeutung. Er
ermöglicht eine sichere Orientierung und nimmt somit die Funktion des Leitsinnes
ein. Schließt man die Augen, so verliert man die sichere Orientierung.
Doch die Augen alleine ermöglichen keine räumliche Wahrnehmung, denn das
Gehirn nutzt besonders in Zweifelsfällen auch andere Informationsquellen um die
Umwelt dreidimensional zu rekonstruieren. Die verfügbaren Informationen werden
kombiniert, dabei werden die verschiedenen Sinnesreize nach ihrer Verlässlichkeit
gewichtet. So tragen die verschiedenen Sinne verschieden stark zur Rekonstruktion
der Umwelt bei. Das beweisen Forschungen des Tübingers Max- Planck. Instituts für
Kybernetik gemeinsam mit Forschen der University of California mit dem Ergebnis,
dass manuelles Abtasten die visuelle Wahrnehmung gezielt und nachhaltig
beeinflussen
kann.
Das räumliche Sehen kann weiters auf das Gehirn zurückgeführt werden, da es die
verschiedenen zweidimensionalen Netzhaut- Bilder der beiden Augen kombiniert und
vergleicht und erst somit das räumliche Sehen ermöglicht.
Seite 5
2
EINZELNE PHOTOREZEPTOREN
Einzelne Photorezeptoren dienen vielen Wirbellosen wie Ringelwürmer, Hohltiere,
Muschel und Seesternen zur Lichtwahrnehmung. Die Lichtsinneszellen liegen dabei
verstreut über die gesamte Körperoberfläche oder an exponierten Körperteilen. Über
Nervenfortsätze sind diese Sinneszellen mit dem Nervensystem verbunden, somit
werden die Reize zu übergeordneten Zentren geleitet, dort werden sie ausgewertet
und verarbeitet. Dies ermöglicht ein Hell- Dunkelsehen und ein grobes
Richtungssehen.
Seite 6
3 DAS FLACHAUGE
Bei Flachaugen auch Plattenaugen genannt, treten die Lichtsinneszellen bereits in
Gruppen auf und kommen z.B. bei Quallen vor. Diese Augenform reagiert auf Licht
mit unterschiedlicher Wellenlänge und Intensität.
Es besteht aus einer Reihe aus dem Licht zugewandten Sehzellen, die von
Photorezeptoren umgeben sind. Das Licht trifft direkt auf die lichtempfindlichen
Bereiche der Sehzellen auf(evers). Das Flachauge ist leicht gewölbt. Dadurch wird
nicht nur ein Hell- Dunkelsehen ermöglicht sondern auch ein eingeschränktes
Richtungssehen. Dieses Richtungssehen ist soweit eingeschränkt, dass flach
einfallendes Licht nicht richtig erkannt wird, da zum Beispiel Licht, das flach von links
einfällt die linken Sehzellen nicht bestrahlt, die rechten Sehzellen dagegen schon.
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4
PIGMENTBECHEROCHELLEN(BECHERAUGE)
Eine weitere Verbesserung des Richtungsehens stellt das Becherauge (oder
Pigmentbecherocellen) dar. Man unterscheidet zwei Typen, nämlich das einfache
Becherauge und das zusammengesetzte Becherauge.
4.1 Das einfache Becherauge
Das einfache Becherauge wird von verschiedenen Lebewesen wie dem
Lanzettenfisch oder einigen Strudelwürmern (z.B der negativ photoaktische
Strudelwurm) zur Wahrnehmung optischer Reize genutzt.
Eine Lichtsinneszelle wird von einer lichtabsorbierenden Pigmentzelle siehe
Pigment), dem Pigmenbecher;. halbkreisförmig umgeben, dieser ist nur nach einer
Seite offen. Nur Licht, das durch die Becheröffnung fällt, erregt die Sinneszelle.
Durch diese Bauweise wird jeder Rezeptor zu einem „Spezialisten“ für eine
bestimmte Richtung. Je mehr solcher Pigmentbecheraugen in verschiedener
Öffnungsrichtung vorhanden sind desto genauer kann die Richtung des Lichts
festgestellt werden. Weiters wird die Sehleistung durch die neurale (siehe neural)
Verrechnung der Erregung der verschiedenen Becheraugen verbessert. Das
bedeutet, dass die Informationen der verschiedenen Pigmentcherochellen komplex
vom Gehirn verrechnet werden Dadurch entsteht ein verbessertes Richtungssehen.
4.2 Das zusammengesetzte Becherauge
Diese Form des Bechrauges wird von Blutegeln sowie von bestimmten
Strudelwürmern genutzt. Dierbei handelt es sich um mehrere Lichtsinneszellen, die
von einem absorbierenden Pigmentepithel (nicht durchsichtige Schicht) becherartig
umgeben. Das Licht, das durch die Becheröffnung einfällt, erzeugt von der
Einfallsrichtung abhängiges spezifisches Erregungsmuster der Sinneszellen. Dies
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ermöglicht mit nur einem Becherauge ein gutes Richtungssehen zu erreichen und
somit mit nur einem Sinnesorgan die Lichtquelle zu lokalisieren.
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5
DAS GRUBENAUGE
Das Gruben- oder auch Napfauge ist die nächste Entwicklungsstufe nach dem
Becherauge. Es kommt bei der Napfschnecke vor. Bei diesem Augentyp ist eine
grubenförmige Sehzellenschicht körperwärts durch lichtundurchlässige Pigmente
abgeschirmt. Das Ganze ist grubenförmig nach oben gewölbt (evers). Die Pigmente
können entweder ein Bestandteil der Sehzellenschicht sein oder ein eigenes Epithel
bilden. Die Zellen in der Grube sind durch einen Sekretpolster geschützt. Die Grube
beschränkt den Lichteinfall ähnlich wie ein Pigmentbecher. Das einfallende Licht
erregt immer eine Gruppe von Sinneszellen. Es wird aber kein differenziertes
Erregungsmuster erzeugt. Somit ist ein gutes Richtungssehen, sowie ein
Bewegungssehen und ein Hell- Dunkelsehen möglich, aber kein Bildsehen möglich.
Seite 10
6
DAS LOCHKAMERAAUGE
Das Lochkamera Auge oder auch Lochauge genannt, ist eine Weiterentwicklung des
Grubenauges. Es kommt beim Nautilus vor. Es ist stärker gewölbt als das
Grubenauge. Es bildet eine Blase, die nur noch ein kleines Sehloch besitzt, dieses
funktioniert als Blende. Die Blase ist mit einem Netz (Sehepithel), einem Epithel aus
Lichtsinneszellen und Pigmentzellen) ausgestattet. Es entsteht ein lichtschwaches,
kleines, umgekehrtes Bild auf der Netzhaut. Je mehr Sinneszellen erregt werden
desto schärfer ist das Bild. Ein Gegenstand kann deswegen auf der Netzhaut
abgebildet werden, weil das von einem benachbarten Punkt des Gegenstands
ausgehende Licht auch die entsprechende benachbarte Lichtsinneszelle erregt.
Außerdem kann die Menge der erregten Lichtsinneszellen mit dem Abstand
zwischen Sehloch und Gegenstand korreliert (siehe Korrelation) werden. Dadurch
kann bereits ein schlechtes Entfernungssehen gewährleistet werden. Weiters ist zu
bemerken: je kleiner das Sehloch desto schärfer
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7 DAS BLASENAUGE
Das Blasenauge kommt bei Hohltieren, Schnecken und Ringelwürmern vor. Es
arbeitet nach dem selbem Prinzip wie das Lochkameraauge. Jedoch ist ein besseres
Entfernungssehen gewährleistet. Es besteht aus einer blasenartigen Einstülpung der
Oberhaut (Epidermis), ausgekleidet mit einem Pigmentepithel und einer
Sehzellenschicht. Abhängig vom Durchmesser der Sehöffnung ist ein lichstarkes
aber unscharfes Bild oder ein scharfes aber lichtschwaches Bildsehen möglich.
Bei manchen Schnecken wird eine Verbesserung erreicht indem der Hohlraum in der
Augenblase mit einem glaskörperähnlichen, lichtdurchlässigen Sekret ausgefühlt
wird. Dem Sekret kommt eine Art Linsenfunktion zu, jedoch ist die Wirkung begrenzt.
Grund dafür ist, dass das Sekret nicht akkommodieren (siehe Akkommodation) kann.
Das heißt, dass das Sekret sich nicht aktiv bewegen, wölben oder verändern kann.
Seite 12
8 AUFBAU UND FUNKTIONSWEIßE
EINES PHOTOREZEPTORS
8.1 Aufbau eines Photorezeptors
Photorezeptoren existieren als Stäbchen- und Zapfen.
Stäbchen ermögliche Schwarz- weiß- Sehen, Zapfen das Farbsehen. Das
menschliche Auge erkennt Wellenlängen von 300nm (Nanometer, 10-9) bis 780nm
(Apsorptionmaximum des Pigments).
8.1.1
Stäbchen(Scharz- Weiß- Sehen)
(siehe Abbildung1)
Der lichtempfindliche Teil der Stäbchen, das sogenannte Außensegment, enthält ein
dickgepacktes Membransystem, es dient zur Vergrößerung der lichtempfindlichen
Oberfläche, dieser Teil eines Photorezeptors werden Disks genannt. Die einzelnen
Disks sind durch die Plasmamembran getrennt. In den Disks ist das lichtempfindliche
Pigment Rhodopsin enthalten.
Im Innensegment befinden sich der Kern und die Mitochondrien, hier findet die
Proteinsyntese und der Energiestoffwechsel statt. Die Synapse enthält Glutamat
hältige Vesikel, diese enthalten einen Neurotransmitter, welcher ausgeschüttet wird
wenn das Membranpotenzial depolarisiert wird. Der Neurotransmitter überträgt dann
das Signal an die nachgeschlatete Zelle.
Bei Stäbchen wird eine sehr hohe Lichtempfindlichkeit festgestellt, dies ermöglicht
Sehen bei sehr wenig Licht. Das Absorptionsmaximum des Rhodopsins bei
Stäbchen liegt bei 500nm.
8.1.2
Zapfen(Farbsehen)
(siehe Abbildung1)
Bei Photorezeptoren mit Zapfen- Bauweise sind die Disk durch die Plasmamembran
nicht getrennt, jedoch sind die Disks durch Einfaltung der Plasmamembran
entstanden.
Es gibt drei verschiedene Arten von Zapfen, nämlich für das Sehen von rot, blau und
grün. Sie unterscheiden sich durch ihre unterschiedlichen Pigmente (Zapfenopsine).
Die Lichtempfindlichkeit bei Zapfen beträgt nur rund ein Zwanzigstel (1/20) der
Lichtempfindlichkeit der Stäbchen. Die Absorptionsmaxima liegen bei 420nm bei der
Farbe blau, 540nm bei der Farbe grün und 700nm bei der Farbe rot.
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8.1.3
Membranen des Außensegments(Bei Stäbchen)
Auf der nebenstehenden Abbildung (siehe Abbildung2) ist der Längsschnitt eines
Außensegments eines Stäbchens zu sehen. Man sieht ganz außen die
Plasmamembran und die davon isolierte Membran der Disks. Der Abstand der Disks
zur Plasmamembran beträgt ungefähr 50 nm. Das Pigment Rhodopsin in die
Membran der Disk eingebaut und zwar mit einer extremen Dichte von an die 30.000
pro m2(m= Mikrometer 10-6). Auf Grund der hohen Dichte wird ein Photon entlang
der Längsachse des Außensegments bewegt, wahrscheinlich trifft es auf ein
Rhodopsinmolekül. Dies ist Voraussetzung für die Fähigkeit des Auges einzelne
Photonen wahrzunehmen. Beim Menschen befinden sich ungefähr 800 Disks in
einem Außensegment.
8.2 Die Photo- chemische Transduktion
(siehe Abbildung3)
Ein Photon hat eine Welleneigenschaft, diese Welleneigenschaft liefert das
Lichtsignal. Wird das Photon durch Rhodopsin absorbiert, wird das Lichtsignal als
erstes in chemische Infromation umgewandelt. Das Photon wird durch Retinal
absorbiert, dies ist der Chromophor des Rhodopsinmoleküls.
Als Chromophor versteht man den Teil eines Farbstoffes (Pigment) in dem
anregbare Elektronen verfügbar. Ein Chromphor ist der Grund weshalb ein Farbstoff
überhaupt eine Farbe hat, denn es wirkt als eine Art Indikator.
Eine durch eine chemische Reaktion zweier Stoffe eingeleitete Isomerisierung
(Umlagerung von chemischen Verbindungen) wird durch Rhodopsin(Rho) das GTPbindende Protein „Transducin“ aktiviert. Es besteht aus drei Untereinheiten, nähmlich
α, β und γ. Beim Aktivieren des Transducin trennt sich die GTP- bindende
Untereinheit α vom βγ- Komplex. Dies aktiviert das Enzym „Phosphodiesterase“
(PDE). PDE spaltet den zellurären Botenstoff der Phototransduktion „cGMP“ (second
messenger) unter Anlagerung eines Wassermoleküls. Die Folge ist der Abfall der
cGMP- Konzentration im Außensegment. Dies ist die erste Folge der Belichtung
eines Photorezeptors.
Die Aktivierung eines Rhodopsinmoleküls kann zur Aktivierung von 3000 PDEMolekülen führen. Jedes PDE- Molekül kann wiederrum bis zu 2000 cGMP Moleküke
spalten. Dadurch entsteht theoretisch ein Vertstärkungsgrad von 6 Millionen cGMP
pro Photon.
8.3 Zyklen eines Photorezeptors
8.3.1
Der Reaktionzyklus von G-Proteinen
(siehe Abbildung4)
Seite 14
Ein Rezeptor wird durch einen Reiz stimuliert, das können Licht, Hormone oder
Transmitter sein. Der aktivierte Rezeptor aktiviert ein GTP- bindendes Protein(z.B.
Trandsducin). Dieses Protein besteht aus den drei Untereinheiten(α, β, γ).
GTP-α-Untereinheiten können beispielsweise die Adenylylcyclase(Enzyme, die an
die Zellmembran gebunden sind. Sie entsprechen der Klasse der Lyasen) aktivieren
oder hemmen, Phospholipasen und Proteinkinasen (Enzyme, die den Transfer einer
Phosphatgruppe von einem Donor (meist ATP) auf einen Aminosäurerest von
Proteinen katalysiert aktivieren) oder Ionenkanäle modulieren.
Die βγ-Untereinheit kann bei der Aktivierung von Second messengern (z.B. cGMP)
von Bedeutung sein; manche Effektoren, wie beispielsweise bestimmte Ionenkanäle,
werden direkt von βγ-Untereinheiten reguliert.
Das GTP- bindende Protein hat im Ruhezustand(nicht aktiviert) GDP gebunden. Wird
nun das GTP- bindende Protein an den aktivierten Rezeptor gebunden, erfolgt ein
Austausch des GDP gegen energiereiches GTP.
Die Gegenwart von Mg2+ löst eine Änderung der räumlichen Anordnung
(Konformation) des GTP- Proteins aus. Dadurch wird das GTP- Protein aktiviert und
teilt sich in seine Untereinheiten. Es entsteht ein α- Komplex und ein βγ- Komplex.
Beide Teile können die Aktivität der Zielproteine, den Effektoren steuern und
regulieren.
Kurze Zeit später hydrolysiert (siehe Hydrolyse) die α- Einheit das gebundene GTP
zu GDP und anorganischem Pospaht (Pi). Das α- GDP bindet den βγ- Komplex.
Damit ist das GDP (G- Protein) Protein wieder inaktiv. Nun kann der Zyklus wieder
wiederholt werden und von vorne neue beginnen.
Dank diesem Zyklus werden Signale von Außen in das Zellinnere geleitet um dort
biochemische Reaktionen einzuleiten.
8.3.2
Die Funktion
Photorezeptors
von
Calcium
bei
der
Erholung
eines
(siehe Abbildung5)
8.3.2.1 Der cGMP- Zyklus
Die Konzentration von cGMP im Außensegment wird durch die Balance aus
Synthese und Hydrolyse bestimmt.
Die cGMP- Synthese durch das Enzym Guanylylzyklase(kurz GC) wird vom
Regulator Protein GCAP (guanylyl cyclase activating protein) kontrolliert. Das GCAPProtein aktiviert das GC- Enzym nur unter der Voraussetzung, dass die Ca2+Konzentration niedrig ist. Somit unterliegt die Synthese von cGMP der Ca 2+Konzentration im Außensegment. DAS cGMP wird durch Phosphodiestersase(PDE),
die bei der Belichtung von Rhodopsin und Transducin aktiviert wird
Seite 15
8.3.2.2 Der Calcium- Zyklus
Die Ca2+- Konzentration im Außensegment hängt hauptsächlich von der Aktivität der
von cGMP- gesteuerten Kanäle. Die Aktivität der Kanäle wird von der cGMPKonzentration gesteuert.
Ist es nun Dunkel sind die Kanäle aktiv und leiten Ca 2+ in die Zelle, es wird eine
relativ hohe Ca2+- Konzentration von ca. 400nM aufrechterhalten. Diese hohe Ca 2+Konzentration reicht aus um das GCAP zu hemmen. Dies verhindert die cGMPSynthese. Ein übermäßiger Anstieg der cGMP- Konzentration wird verhindert.
Werden die Kanäle durch eine Belichtung des Rezeptors geschlossen, fällt die Ca2+Konzentration auf ungefähr 50nM. Der Grund dafür liegt bei der andauernden
Aktivität eines Proteins, dem Austauscher. Der Austauscher koppelt den Einstrom
von Na+ an den Ausstrom von Ca2+ und K+.
Ist nun die Ca2+- Konzentration wird das GCAP- Protein nicht mehr gehemmt und
das GCAP kann das GC- Enzym aktivieren, welches die cGMP- Synthese
kontrolliert. Somit wird bei Licht, folglich einer niedrigen Ca 2+- Konzentration, die
cGMP- Synthese wieder verstärkt.
Man sieht also dass die Konzentration von cGMP und Ca 2+ im Außensegment eng
verknüpft sind. Die gegenseitige Kontrolle dieser Signalstoffe, gewährleistet eine
stabile und reproduzierbare Funktion der hochempfindlichen Photorezeptoren
8.3.3
Der Rhopsin- Zyklus
(siehe Abbildung6)
8.3.3.1 Der Rhodopsin- Zyklus
Nach der Aktivierung durch Licht bindet Rhodopsin (R*) sich an Transducin (T) setzt
sich die Signalkaskade in Gang.
Um die Kaskade wieder abzuschalten wird R* phosphoryliert (siehe
Phosphorylierung). Am phosphorylierten C- terminus bindet das Protein Arrestin.
Arrestin verhindert, dass noch weitere in der Signalkaskade stehende
Tansducinmoleküle T vom Rhodopsin aktiviert werden. Somit wird das aktive R*
komplett abgeschalten. Die Signalkaskade kommt zum Stehen.
Wird nun all-trans gegen ein 11-cis-Retinal ausgetauscht kann das Rhodopsin wieder
auf Licht reagieren. (siehe Isomeriserung von Retinal)
8.3.3.2 Der Transducin-Zyklus
Wenn R* an Transducin bindet wird GDP gegen GTP getauscht, das GTP- Protein
zerfällt in die Untereinheiten α-GTP und den βγ-Komplex. Das α-GTP bindet eine
hemmende Untereinheit (I) der Phosphotdiesterase (PDE). Durch die Spaltung des
GTP inaktiviert sich die α-Einheit selbst und bindet den βγ- Komplex. Das GTP kann
nun wieder aktiviert werden. Somit kann der Zyklus wieder von vorne beginnen.
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8.3.3.3 Der PDE-Zyklus
Wird die hemmende Untereinheit I durch α-GTP aus der Phosphodiesterase PDE
aktiviert. PDE hydrolysiert (siehe Hydrolyse) nun cGMP. Sinkt nun die Konzentration
von α-GTP durch die Wiedervereinigung mit dem βγ-Komplex ab, wird ein PDEHemmer (Inhibitor) frei. Dieser PDE- Hemmer hemmt die Aktivität des PDE, es wird
inaktiv. Nun kann es durch α-GTP erneut aktiviert werden.
8.4 Der Aufbau von Rhodopsin
8.4.1
Aufbau eins Rhodopsinmoleküls
(siehe Abbildung7)
Auf der Zeichnung ist ein Raummodel der Faltung eines Rhodopsinmoleküls in der
Diskmembran zu sehen. Das Rhodopsinmolekül besteht aus 7 Membranregionen
(gelbe Säulen). Der N-terminus liegt im Diskinnenraum.
Als N-Terminus bezeichnet man den Anfang eines Proteins. Er besteht aus einer
Aminosäure und einer freien Aminogruppe (NH2). Mit dem N-Terminus startet die
Proteinbiosynthese am Ribosom. Die Aminogruppe bleibt frei, während die
Carboxylgruppe durch eine Peptidbindung an die nächste Aminosäure geknüpft wird.
Die freie Aminogruppe gibt dem N-Terminus den Namen.
Der C-Terminus liegt im Zytoplasma. Als C-Terminus bezeichnet man das Ende
eines Proteins. Der C-Terminus besteht aus einer Aminosäure, welche eine freie
Carboxylgruppe (COOH) trägt. Mit dem C-Terminus endet die Proteinbiosynthese.
Damit hat das Protein einen unterscheidbaren Anfang und ein Ende. Durch die
Peptidbindung, bei der immer eine Carboxylgruppe mit einer Aminogruppe verknüpft
wird, bleibt am Anfang eine Aminogruppe und am Ende eine Carboxylgruppe frei.
Der Chromphor Retinal ist ein dieser Zeichnung in der 11-cis- Konformation
dargestellt(DunkelPosition)
Weiters stabilisiert ein Fettsäurerest (Myristoyl, gelb gezeichnet) das Rhodopsin in
seiner Membran.
Die Phosphorylierungsstellen sind mit P gekenzeichnet, sie haben eine Bedeutung
bei der Abschaltung der Transduktion.
8.4.1.1 Unterschiede der verschiedenen Farb-Rhodopsiner
Stäbchen absorbieren am besten blaugrünes Licht. Die drei verschiedenen
Zapfentypen hingegen teilen sich das sichtbare Spektrum. Dazu dienen drei
unterschiedliche Opsinproteine: Blau-, Grün- und Rotopsin. Je nachdem in welchem
Opsin das Retinalmolekül eingelagert ist, absorbiert des Retinal im blauen, grünen
oder gelb/roten Bereich des Spektrums.
Seite 17
8.4.2
Die Isomerisierung des Retinals
(siehe Abbildung8)
Retinal ist der Chromophor (Anregbare Elektronen eines Farbstoffes) des
Rhodopsin. Retinal ist ein abgeleiteter Stoff dessen Struktur ähnlich der Struktur des
Vitamin A (Retinol) ist
Ist es dunkel, liegt das Retinal als 11-cis- Isomer vor. Bei Absorbierung kommt es zur
Umlagerung des Moleküls. Durch eine Drehung der Bindung zwischen dem 11. und
12. Kohlenstoffatoms gelangt das Molekül in die all-trans Konfiguration, diese
Konfiguration löst die Aktivierung des Rhodopsins aus.
Ist es nun erneut Dunkel, isomerisiert (siehe Isomeriesierung) das all-trans Retinal
wieder in die 11-cis-Form zurück. Dabei verbindet es sich mit einem Opsinmolekül
(Proteinanteil des Rhodopsin) zu Rhodopsin.
Seite 18
9 ANHANG
9.1 Erklärung der Fachbegriffe
Akkommodation: Anpassung.
Gegenstandsweiten.
Einstellung
des
Auges
auf
verschiedene
aktive Verränderung der Brechkraft. Entweder durch Änderung des Abstands
zwischen einer starren Linse und der Netzhaut oder durch eine Änderung der
Krümmung einer elastischen Linse
Anorganisch: Als anorganisch bezeichnet man chemische Verbindungen, die
keinen Kohlenstoff (C) enthalten.
Jedoch gelten elementarer Kohlenstoff (C) (als Graphit oder Diamant),
Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2) sowie die Kohlensäure (H2CO3) und ihre
Salze (also Ionenverbindungen mit Karbonat- oder Hydrogenkarbonat- Anion und
Kohlenstoffmonoxid- Katiom ebenfalls als anorganisch.
Differenzierung(biologisch): Differenzierung nennt man das Entstehen von
Unterschieden zwischen ursprünglich gleichartigen Zellen, Geweben oder Organen
sowohl in der Individualentwicklung als auch in der Stammesentwicklung.
Epithel: Sammelbegriff für Deck- und Drüsengewebe. Ein – oder Mehrschichtig
Evers: verkehrt, auf dem Rucken, feindlich, gegen, nach- hinten
Hydrolyse: ist die Spaltung einer chemischen Verbindung unter Anlagerung eines
Wassermoleküls
Inhibition: Hemmung
Kaskade: Kette, Verknüpfung
Korrelation:
Positive Korrelation: je mehr desto mehr,
Negativer Korrealtion: je mehr desto weniger
Anders als bei er Proportion kann dir Zu- oder Abnahme nur ungefähr prognostiziert
werden.
z.B: Gibt man einer Kuh die doppelte Menge Futter, so gibt sie 30% mehr Milch.
Neural: die Nerven betreffend, von einem Nerv ausgehend
Seite 19
Phosphorylierung: Unter Phosphorylierung versteht man in der Biochemie das
kovalente Binden einer Phosphatgruppe an einen Aminosäurerest eines Proteins
oder eines andern Moleküls, beispielsweise Zuckermoleküle oder Nukleophasen. Die
Enzyme, die diese Reaktion katalysieren, heißen Kinasen. Phosphorylierungen
haben oft Konformationsänderung des Proteins zur Folge, so dass es zwei
verschiedene Formen des Proteins gibt. Je nach Einzelfall kann die
Phosphorylierung zur aktivierten oder inaktivierten Form führen bzw. die
Dephosphorylierung zur aktivierten oder inaktivierten Form führen.
Photon: Einzahl von Photonen: Dies sind die "Bausteine" elektromagnetischer
Strahlung, so etwas wie "Lichtteilchen". Allerdings darf dabei nicht vergessen
werden, dass alle (Elementar-) Teilchen einschließlich der Photonen auch
Welleneigenschaften besitzen.
induzieren Reaktion zwischen zwei Stoffen, die nur bei Anwesenheit eines dritten
Stoffes (z.B. eines Katalysators) ausgelöst wird.
Pigment: Farbstoff im Gewebe von Lebewesen
Rhodopsin: ist eine Verbindung des Proteins Opsin und Retinal (Aldehydvon
Vitamin A). Es bildet den Sehfarbstoff in der Netzhaut bei Menschen und Tieren in
den Photorezeptoren von Evertebraten.
Sekret: organische Flüssigkeit, Ausscheidung körpereigener chemischer Stoffe, aus
Drüsen
Spezifisch: kennzeichnend, arteigen, charakteristisch
Synthese: die Vereinigung von zwei oder mehr Elementen (Bestandteilen) zu einer
neuen Einheit.
Seite 20
9.2 Aufbau der Arbeit
9.3 Äußere Gestaltung
Ränder:
links: 3 cm
rechts: 2 cm
oben: 3 cm
unten: 3 cm
Bundsteg: 0 cm
Abstand der Kopfzeile vom Seitenrand: 1,25 cm
Abstand der Fußzeile vom Seitenrand: 1,25 cm
Zeilenabstand 1,5fach
:
Schrift:
Text: Arial, Schriftgröße 12
Absatz:
Text: 6 pt
Ausrichtung:
Blocksatz mit Silbentrennung
Seitenzahl:
unten, zentriert, arabische Ziffern (Deckblatt wird mitgezählt,
aber nicht numeriert)
Umfang:
Acht Textseiten. Der Umfang von Anhang und Verzeichnissen
ist nicht begrenzt.
Seite 21
10 QUELLEN
Vorlage für Literaturangaben
Internet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbwahrnehmung+absorptionsmaximum+rot&hl=de&cli
ent=firefox-a
03.11.2005
http://de.wikipedia.org/wiki/Punktauge
11.10.2005
http://elearning.studmed.unibe.ch/augenheilkunde/systematik/anatomie/pigmentepithel.htm
l
07.11.2005
http://virtuelles-praxisnetz.de/index.php/Auge
28.10.2005
http://www.biologie.de/biowiki/Bild:Facettenauge_einer_Libelle_MK1888.png
10.10.2005
http://www.biologie.de/biowiki/Nauplius
04.09.2005
http://www.eurekalert.org/staticrel.php?view=mpg0519
11.10.2005
http://www.farbenlehre.com/rgb-farben/farben.htm
06.11.2005
http://www.faunistik.net/DETINVERT/MORPHOLOGY/LICHTSINNESORGANE/ocel
len.html
04.09.2005
http://www.fbv.fh-frankfurt.de/mhwww/CHP/CP1-V5.htm
07.11.2005
http://www.heilpraktikerverband.de/heilv/natur_296.php?sid=&s_von=para
18.10.2005
http://www.merian.fr.bw.schule.de/beck/skripten/12/bs12-33.htm
11.10.2005
http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/200
0/pri6_00.html
28.10.2005
http://www.sinnesphysiologie.de
09.11.2005
http://www.sinnesphysiologie.de/hvsinne/auge/zopf.htm
05.11.2005
http://www.sinnesphysiologie.de/photor/phorein.htm
10.10.2005
http://www.uni-tuebingen.de/abot/versuche/vers1.html
15.10.2005
http://www.uni-ulm.de/elektronenmikroskopie/page.html
27.09.2005
http://www.vobs.at/bio/physiologie/a-augen.htm
25.09.2005
http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/neuro/1090
11.10.2005
http://www.wissenschaftonline.de/sixcms/detail.php?template=d_lex_treffer&sucht_schon=ja&lexikon%5Bbi
o%5D=WOLEX0009&_suche=auge&senden.x=0&senden.y=0&qnum=20
08.11.2005
http://www2.inf.fh-rhein-sieg.de/mi/lv/biovis/aktuell/farbmetrik/schmitz/Auge.PDF
28.10.2005
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12.11.2005
Seite 22
www.spektrum.de
26.10.2005
Seite 23
Seite 24
11 ABBILDUNGEN
Abbildung 1:
Seite 25
Seite 26
Abbildung2:
Seite 27
Abbildung3:
Seite 28
Abbildung4:
Seite 29
Abbildung5:
Seite 30
Abbildung6:
Seite 31
Abbildung7:
Dreidimensionale Struktur von Rhodopsin
Seite 32
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