001 (2) akuter Herzinfarkt - Medizinische Hochschule Hannover

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Liebe Kollegen aus der Zahnmedizin,
anbei finden Sie eine Auflistung von Stichpunkten, die Ihnen das Lernen etwas erleichtern
soll. Das Sie Lehrbücher zur Pathologie lesen, ist aber selbstverständlich.
Sollten Sie während des Kurses Fragen haben, bitte ich Sie sich direkt an mich zu wenden.
[email protected]
Darüber hinaus würde ich mich freuen, wenn Sie Interesse an einer wissenschaftlichen Arbeit
hätten, selbstverständlich auch gerne in Kooperation mit der Zahnklinik.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. med. K. Hussein
Kursbetreuung-Zahnmedizin, Institut für Pathologie, Medizinische Hochschule Hannover
1 Zellschäden und Anpassungsreaktion
Zellschädigung
-Nekrose versus Apoptose (synonym: Einzelzell-Nekrose)
-Kolliquikationsnekrose, Koagulationsnekrose, trockene und feuchte Gangrän
Anpassungsraktion
-Atrophie
-Normotrophie
-Hypertrphie (Zellgröße nimmt zu, Zellzahl bleibt gleich, Beispiel Kardiomyozyten/Herz,
kritisches Herzgewicht bei Hypertrophie 500g)
versus
-Hyperplasie (Zellgröße gleich, Zellzahl nimmt zu, Beispiel Prostatahyperplasie)
2 Störungen des Kreislaufs
-Thrombose (Virchow-Trias)
-Thrombembolie (Lungenembolie)
-arterieller Hypertonus, Arteriosklerose
-Angina pectoris (Schmerzen, noch keine Herzmuskelnekrose)
-Herzinfarkt (Schmerzen, Herzmuskelnekrose, Stadienverlauf)
-Kreislaufschock (kardiogen, hypovolämisch, septisch, allergisch, neurogen)
3 Entzündung
Akute Entzündung
Exsudative Entzündungen
• serös (allergische Reaktion, physikalisch/ chemische Noxe)
• fibrinös
• eitrig
• hämorrhagisch
Nekrotisierende und ulzerierende Entzündung
Gangräneszierende Entzündung
Akute lymphozytäre Entzündung
Chronische Entzündung
-chronisch-granulierende Entzündung
-chronisch-fibrosierende
Funktion der Entzündungszellen
-Granulozyten (neutrophile, eosinophile, basophile)
-Monozyten/Makrophagen/Histiozyten
-B-Lymphozyten/Plasmazellen
-T-Lymphozyten
Zeichen der Entzündung
-Rubor = Rötung
-Calor = Überwärmung
-Tumor = Schwellung
-Dolor = Schmerz
Functio lesae = eingeschränkte/aufgehobenen Gewebsfunktion
Erreger
-Bakterien, Pilze, Vieren, Parasiten
Beispiel: bakterielle, virale Pilz-Pneumonie (häufigste Erreger?), Zahn-Kieferentzündung
(bakteriell, häufigste Erreger?), Bandwürmer
Hämatogene Erregerausbreitung
-Bakteriämie = Bakterien im Blut
-Sepis = Bakterien im Blut + Fieber
-Septikopyämie = Sepsis mit (multiplen) gestreuten Eiterherden
Beispiel: Zahnbehandlung bei Herzklappenfehler > Bakteriämie > Herzklappen-Endokarditis
Beispiel für Entzündung
-akute Appedizitis
-Pneumonie (Hepatisationsstadien, Bronchopneumonie, Lobärpneumonie)
-Soor-Stomatitis/Soor-Ösophagitis
-Magenulcus (Helicobacter pylorii)
Beispielfragen
In welchen Phasen läuft eine akute Entzündung ab?
Wodurch unterscheiden sich akute und chronische Entzündungen?
Wie lauten die Kardinalsymptome der akuten E.?
Welche Formen der akuten E. kennen Sie?
Was bedeuten Bakteriämie/ Sepsis/ Septikopyämie?
Was ist die Hauptursache für ein Magenulcus?
Komplikationen einer Appendicitis?
4 Fehlgeleitete Entzündungsreaktion gegen körpereigene Strukturen =
Autoimmunerkrankung
Beispiel Morbus Basedow (Basedow-Trias)
5 Tumorpathologie
IMMER Ursprungszelle aus der der Tumor entsteht lernen
Synonyme
Neoplasie = gutartiger (=benigner) oder bösartiger (=maligner)
Tumor
Malignom = bösartiger Tumor
Raumforderung (RF),
raumfordernder Prozess
Konsumierende Erkrankung
Neoplasie = zu schnelle und unkontrollierte Zellteilung
Jeder Zell-Typ kann entarten
EINE EINZIGE Zell entartet und teil sich schneller als normale andere Nachbarzellen
Hyperplasie kann auch eine tumorartige Gewebsverdickung bewirken, kann sich aber
Zurückbilden, wenn äußerer Reiz (z.B. Hormone) weg ist.
Neoplasie kann sich nicht spontan zurückbilden, weil eine Mutation im Erbgut
besteht/bestehen bleibt
Gutartige (=benigne) Tumoren
1. langsames Wachstum über Monate bis Jahre
2. Kern und Zytoplasma (fast) normal
3. niemals Überschreitung anatomischer Strukturen,
z.B. Basalmembran für Epithel
3.1 = niemals destruierendes Wachstum
3.2 = niemals Metastasen
Bösartige (=maligne) Tumoren
1. schnelles Wachstum über Wochen bis Monate
2. Kern und Zytoplasmaunregelmäßig
= Pleomorphie + Kern-Plasma-Relation verschoben
3. Überschreitung anatomischer Strukturen,
z.B. Basalmembran für Epithel
3.1 = destruierendes Wachstum
3.2 = Metastasen
Typisch für maligne Tumorzellen
-Im Vergleich zu normalen Zellen sehr großer Kern und wenig Zytoplasma = verschobene
Kern-Plasma-Relation
-Pleomorphie = Vielgestaltigkeit der Zellen
Desmoplastische Stromareaktion
Metastasen, AUSSCHLIEßLICH bei malignen Tumoren (NIE bei benignen Tumoren) = eine
maligne Tumorzelle verläst den Ursprungstumor
Metastasierungswege:
-Hämatogen > Leber, Lunge, Gehirn (Haemangiosis carcinomatosa)
-Lymphogen > Lymphknoten (Lymphangiosis carcinomatosa)
-Cavitär > Bauchhöhle, Brusthöhle, Schädelhöhle
Warum ist ein Tumor schlecht?
Gutartige Tumoren
 Verdrängung, vor allem Gehirn
 Hormone, z.B. Adenome der Hypophyse, Schilddrüse, Nebenniere
 kosmetisch
Bösartige Tumoren
 Verdrängung, vor allem Gehirn
 Hormone, z.B. Adenome der Hypophyse, Schilddrüse, Nebenniere
 Gewebedestruktion > Infektion, Blutung
 Metasatsen > Organfunktion Leber, Lunge, Gehirn
Tumor-Nomenklatur
Benigne Neoplasie, Epithel/Drüsengewebe
>Adenom
Maligne Neoplasie Epithel/Drüsengewebe
>Karzinom; Adeno(Drüsen)karzinom, Plattenepithelkarzinom
Benigne Neoplasie, Stützgewebe (Bindegewebe, Knochen, Knorpel)
> …om, z.B. Lipom aus Fettgewebe
Maligne Neoplasie Stützgewebe (Bindegewebe, Knochen, Knorpel)
> Sarkom, z.B. Liposarkom aus Fettgewebe
Maligne Neoplasie Blut, Knochenmark
>Leukämie
Hodgkin-Lymphom (Hodgkin-Zellen, Sternberg-Reed-Zellen)
Non-Hodgkin-Lymphome (B oder T Zell Lymphome)
Myeloische Leukämie (aus Granulozyten, Erythrozyten, Megakaryozyten)
Benigne Neoplasie, Nervensystem
> …om, z.B. Schwannom aus peripherem Schwann-Zell-Glia
Maligne Neoplasie Nervensystem
>…blastom, z.B. Glioblastom aus zentraler Gliazelle
Embryonale Tumoren (Teratom), Keimzelltumor (z.B. Seminom)
Beispiele:
-Leber
Adenom
Hepatozelluläres Karzinom
Cholangiozelluläres Karzinom
Gallenblasenkarzinom
-Lunge
Plattenepithelkarzinom
Adenokarzinom
Kleinzelliges/neuroendokrines Karzinom
Orale tumorartige Veränderungen und echte Neoplasien; Mundpathologie
Orale Leukoplakie
Orale Plattenepithelhyperplasie
Orale milde Schleimhaut-Dysplasie (SIN 1)
Orale moderate Schleimhaut-Dysplasie (SIN 2)
Orale schwere Schleimhaut-Dysplasie (SIN 3)
Orales Carcinoma in situ (SIN
Orale lichenoide Dysplasie
Orales Plattenepithelkarzinom
Orale Haarleukoplakie
Oropharynxkarzinom
Orales Melanom
Orales Karposi Sarkom (Ursprungszelle: Endothel-Zelle; Angiosarkom-Variante)
Odontogene Neoplasien, wie z.B. Ameloblastom
Orales Lymphom (Leukämie bzw. Lymphom-Klassifikation wird in der Prüfung
erwartet)
Speicheldrüsentumoren
Pleomorphes Adenom
Karzinosarkom (selten)
Mukoepitheloidkarzinom
Adenozystisches Karzinom
Warthin-Tumor, (Zysz-) Adenokarzinom
Mikroskopische Pathologie
Kleine Erklärung zu den Zahlen-Codierungen der Objekträger
z.B. 001 (2)
001 = Position im Kasten und auf der CD
(2) = interne Codierung
Habe die Reihenfolge etwas umgestellt, weil die vorher strikt anatomisch sortiert war und
nicht pathophysiologisch, wie jetzt.
Wichtiger Hinweis zum Mikroskopieren
 Probleme mit der Anatomie (Makroskopie, Mikroskopie, Physiologie)?
o Bitte Wissen auffrischen.
 Bitte erst Objektträger makroskopisch anschauen, dann Lupenvergrößerung und
danach 10x (reicht in der Regel aus, um die wesentlichen Veränderungen zu erkennen)
 NICHT sofort 40x, da sonst die Organdiagnose unnötig erschwert wird
 Unscharf?
o Objektträger mit der falschen Seite nach unten gelegt?
o Öl auf dem Objektträger (andere Kurse verwenden für die 63x Öl) > mit
ausliegenden Wattetüchern sauber wischen
Abschnitt 1: Herz-Kreislauf, Lunge+Pneumonien (12 Präparate)
001 (2) akuter Herzinfarkt
Vitale Kardiomyozyten: zentraler Kern, Querstreifung
Avitale Kardiomyozyten: Kern aufgelöst, keine Querstreifung, Hypereosinophiles
Zytoplasma (tote Zellen nehmen mehr Eosin in der HE-Färbung auf)
Chronische Vorschädigung: Herzmuskelhypertrophie (sollten eigentlich höchsten Halb so
große Kardiomyozyten sein)
Akute Schädigung: Koronararteriensklerose > Gefäßverschluss > akute Ischämie > akute
Herzmuskelnekrose
Nach etwa 6 Std nach dem Infarkt wandern Granulozyten und Makrophagen ein und beginnen
die toten Kardiomyozyten abzuräumen > Granulationsgewebe
Notizen:
002 (3) Herzmuskelschwiele
Nach mehreren Wochen sind die toten Kardiomyozyten durch eine Kollagenfaser-reiche
Narbe ersetzt (Kardiomyozyten können sich nicht teilen, deshalb auch nicht tote Zellen
ersetzten)
Notizen:
003 (37) Arteriosklerose
Intimaschädigung > Hypertonus, Rauchen
Lidplaques aus Triglyceriden und Cholesterin (Cholesterinkristalle histologisch sichtbar)
unter der Intimaschädigung > Hypercholesterinämie/Adipositas, Diabetes mellitus
Lipidplaques führen zu einer Abräumreaktion durch Makrophagen-Schaumzellen
Verkalkung der Lidplaques, weil sich Kalziumseifen bilden
Gefäßverengung > ab etwa 60-70% Lumenverengung erst klinische Symptome wie Angina
pectoris bei Anstrengung
Notizen:
004 (23) Lungenemphysem
Alveolarsepten sind schmal und die Alveolarräume sind mehr als doppelt so groß, wie normal
Ursachen z.B. COPD/Asthma bronchiale, Rauchen, Alpha1-Antityrpsienmangel (angeborene
Stoffwechselerkrankung der Leber)
Histologisch typische Alveolarsepten-Stummel als Zeichen der immer wieder eingerissenen
Septen
Nicht reversiebel
Notizen:
005 (24) chronische Lungenstauung
Ursache z.B. akuter Myokardinfarkt = akute Herzinsuffizienz
Akute Blutstauung in der Lungenstrombahn > akutes Lungenödem = Blutflüssigkeit wird
durch die Kapillaren/Pleumozyten in die Alveolarlumina gepresst
Akuter Myokardinfarkt überlebt > chronische Herzwandnarbe = chronische Herzinsuffizienz
Chronische Blutstauung in der Lungenstrombahn > chronisches Lungenödem =
Blutflüssigkeit wird durch die Kapillaren/Pleumozyten in die Alveolarlumina gepresst (=
Alveolarsepten chronische verbreitert), ABER die Flüssigkeit wird dort von AlveolarMakrophagen abgeräumt, sodass die Lumina frei belüftet sind
Alveolar-Makrophagen = Herzfehlerzellen > mit der Flüssigkeit werden auch immer wieder
Erythrozyten in die Lumina gepresst > diese werden auch abgeräumt > Eisenakkumulation in
den Alveolarmakrophagen (Siderophagen = Eisen-positve Makrophagen)
Notizen:
006 (25) Pneumonie rote Hepatisation
007 (26) Pneumonie graue Hepatisation
Lobärpneumonien laufen in verschiedenen Stadien nach der Inhalation und Infektion mit
Bakterien ab
Makroskopisch
Mikroskopisch
Anschoppung
seröse Entzündung
Rote Hepatisation
hämorrhagische Entzündung
Graue Hepatisation granulierende Entzündung
Gelbe Hepatisation eitrige Entzündung
Lyse
Abräumreaktion/Regenartion
Notizen:
008 (27) Pneumonie Carnification
Wenn die Lyse nicht eintritt, weil der Erreger persitiert und eine chronsiche Entzündung
verursacht > chronisch-fibrosierende Pneumonie = Lungenvernarbung
009-010 (34a-34b) interstitielle Lungenfibrose
Endstadium einer chronisch-fibrosierenden Pneumonien oder Silikosen/Mikro-Fremdkörpern
(=chronisch-entzündliche Fremdkörperreaktion), Bestrahlung, angeboren/idopathisch (genaue
Ursache noch nicht bekannt)
Beide Lungenveränderungen zeigen eine Vernarbung > Differentialdiagnose: Carnification
zeigt mehr Entzündungszellen wie Lymphozyten und Makrophagen, während die
Lungenfibrose kaum noch entzündliche Infiltrate hat (im direkten Vergleich der Präparate
deutlich)
Notizen:
011 (28) Lungen-Tuberkulose
028 (29a) Lymphknotentuberkulose
Variante der bakteriellen Pneumonie, die sich dadurch auszeichnet, dass die TBC-Bakterien
nicht suffizient von Granulozyten zerstört werden können
Deshalb > mehr Makrophagen, die sich epithel-artig zusammenschließen (= Epitheloidzellen)
+ größere Makrophagen/Makraopahgen-Riesenzellen
Bilden eine Kapsel (= Granulom) um die TBC-Bakterien, die im Zentrum der Kapsel in
einem Nekroseareal (zentrale Nekrose) eingeschlossen sind
Diagnose: Granulom mit zentraler Nekrose und Riesenzellen = TBC
Notizen:
Abschnitt 2: Leber, Niere, Autoimmunerkrankungen (11 Präparate)
016 (41) Stauungsleber
Zentralvenebetonte akute und chronische Blutstauung in den Sinosuiden
Ursache:
akute und/oder chronische Rechtsherzinsuffizienz
> z.B. akut = Lungenarterienembolie oder Pneumothorax
> z.B. chronisch = alle chronischen Lungenerkrankungen (Emphysem, chronische
Entzündung/Karnifikation, COPD/Asthma bronchiale, Fibrose)
Leberarchitektur wiederholen:
Glisshorn-Trias = Gallengang+Arterie+Vene
Zentralvene = Zentralvene (kein Gallengang)
Leberfunktion wiederholen:
i) Entgiftung und Nährstoffaufnahme aus dem Pfortaderblut aus dem Gastrointestinaltrakt
(Leberkreislauf, Lungenkreislauf und Körperkreislauf wiederholen)
ii) Proteinsynthese: alle Gerinnungsfaktoren (z.B. Fibrinogen, das als Fibrin Gefäßdefekte
Verklebet aber auch bei der fibrinösen Entzündung wichtig ist; hier Oberflächendefekt, z.B.
Lungenalveolen bei bakterieller Entzündung)
Notizen:
021 (46) Leberzellverfettung = Hepatische Steatose oder Steatohepatitis
Intrahepatoztäre Lipidvakuolen, KEINE Fettzellen
Ursache:
Genetisch determinierte unspezifische Reaktion auf alles mögliche (Gifte wie
Alkohol/Medikamente, Adipositas usw.)
Folgende Sequenz:
> Fettleber
Lipidvakuolen in den Hepatozyten, vollständig erhaltene Leberläppchen-Architektur MIT
Zentralvene, KEINE Faservermehrung zwischen den Glisshorn-Trias
Blutfluss von der V. portae = Glisshorn-Trias-Vene > Zentralvene = Lebervene > V. cava inf.
vollständig erhalten
VOLLSTÄNDIG reversibel, wenn Ursache behebbar
> frühe Leberfibrose
vollständig erhaltene Leberläppchen-Architektur mit Zentralvene, wenig Faservermehrung
zwischen den Glisshorn-Trias
Blutfluss von der V. portae = Glisshorn-Trias-Vene > Zentralvene = Lebervene > V. cava inf.
vollständig erhalten
VOLLSTÄNDIG reversibel, wenn Ursache behebbar
> späte Leberfibrose
WEITGEHEND erhaltene Leberläppchen-Architektur mit Zentralvene in >50% des
Parenchyms , deutliche Faservermehrung zwischen den Glisshorn-Trias +
Gallengangsproliferation,
Blutfluss von der V. portae = Glisshorn-Trias-Vene > Zentralvene = Lebervene > V. cava inf.
vollständig erhalten
potentiell immernoch VOLLSTÄNDIG reversibel, wenn Ursache behebbar
> Leberzirrhose
GESTÖRTE Leberläppchen-Architektur OHNE Zentralvene in mindestens 50% des
Parenchyms, deutliche Faservermehrung zwischen den Glisshorn-Trias +
Gallengansproliferation
Gestörter Blutfluss von der V. portae = Glisshorn-Trias-Vene > KEINE Zentralvene = KEIN
Abfluss in die Lebervene = portale Hypertension
NICHT reversibel, auch Ursache behebbar wäre = Endzustand
Wichtig: der Gehalt an Fasern ist nicht definierend für die Unterscheidung Fibrose versus
Zirrhose sondern die Leberläppchen-Architektur (wegen der Relevanz für die Hämodynamik):
Zentralvene+Fasern
= Fibrose
Keine Zentralvene + Fasern = Zirrhose = schlechte Durchblutung/portale Hypertension =
deutlich eingeschränkte Leberfunktion
> Entgiftung schlecht = Stammhirnvergiftung/hepatisches Koma, tödlich
= Bilirubin-Haushalt gestört = Ikterus (ist an sich nicht tödlich)
> Synthese schlecht = zu wenig Gerinnungsfaktoren = innere Blutungen, tödlich
= zu wenig Albumin = Blutserum wird nicht mehr osmotisch im
Gefäßsystem gehalten, zusammen mit portaler Hypertension > Aszites
Notizen:
017 (42) chronische persistierende Hepatitis mit fibrotischen Umbau
018 (43) chronische persistierende Hepatitis mit Umbau Goldnerfärbung (Fasern besser
sichtbar)
Vergleiche Fettleber, Fibrose, Zirrhose
Ursache:
Hier chronische B- oder C-Virus-Hepatitis; Hepatitis A-Virus macht eine AKUTE Hepatitis,
die nach der Abheilung KEINE chronische Hepatitis und somit KEINE Fibrose/Zirrhose
macht
Oder z.B. Alkohol (selten Medikamente oder andere Giftstoffe)
Oder z.B. Stoffwechselerkrankungen, wie Eisen- oder Kupfer-Überladung aufgrund
genetischer Ionen-Transportdefekte (Eisen = Hämochromatose; Kupfer = Morbus Wilson)
019 (44) Leberzirrhose HEFärbung
020 (45) Leberzirrhose EvGFärbung
Vergleiche Fettleber, Fibrose, Zirrhose
KEINE Zentralvene in den Läppchen = Zirrhose
Notizen:
Nierenanatomie/Physiologie wiederholen
Kortex
Glomerula
Blutfilter > Primärharn
Kortex/Mark Prox./dist. Tubuli
Primär-Harn-Modifikation (aktive Wasser-/Elektrolyt/Aminosäure-Rückresorption)
Kortex/Mark Henle-Schleifen
Primär-Harn-Modifikation (passive WasserRückresorption)
Mark
Sammelrohre
Sekundärharn-Ableitung ins Niernbecken
023 (72) chronische Glomerulonephritis
Chronisch granulierende und chronisch fibrosierende Entzündung der Glomerula mit
typischen halbmod-förmigen Entzündungsinfiltraten im Bereich der Glomerulus-Kapsle/Hilus
Ursache:
Späte autoimmunartige Entzündung, lange nach stattgehabter und schon längst abgeheilter
bakterieller Infektion
Folge:
Niereninsuffizienz
= gestörter Wasser-/Elektrolyt-Haushalt = Überwässerung >
Herzinsuffizienz
= Giftstoffe werden nicht mehr ausgeschieden > renales Koma
Diabetes mellitus Typ I und II wiederholen
024 (72b) Diabetische Glomerulopathie
Mikroangiopathie der Glomerulus-Kapillaren = „Mikro-Arteriosklerose“ > führt zur knotigen
Vernarbung von Glumerulus-Anteilen
022 (71) Amyloidose Niere
Amyloid = Proteinablagerung, kommen aus dem Blut und lagern sich in den Blutfiltern ab
(Nieren-Glumerula und rote Milzpulpa), können aber auch in Gefäßwänden und interstitiell
akkumulieren (Herz, Gehirn usw.)
Glumerula sind verstopft mit eosinophilem Amyloid
Ursachen
Typ AA Amyloid
= Akutphase-Protein bei chronischen Entzündungen
Typ AL Amyloid
= Amyloid-Leichtketten = Antikörper-artige Proteine aus
neoplastischen Plasmazytomzellen
Idiopathisch
= keine Ursache feststellbar (Patient hat keinen Entzündung und keinen
Tumor und trotzdem eine Amyloidose
Familiär
= genetisch bedingt und familiär gehäuft
Notizen:
Autoimmunerkrankungen wiederholen
Antikörper aus B-Lymphozyten, T-Lymphozyten und Makropahgen reagieren auf
körpereigene Proteine
> Maximalform der überschießenden Autoimmunerkrankung = Granulome mit
Epitheloidzell-Makrophagen und Riesenzell-Makrophagen ohne erkennbaren Auslöser (Kein
TBC, kein Fremdkörper)
Auto-Antikörper sind mikroskopisch NICHT sichtbar
Schilddrüse wiederholen
Follikelepithelzellen flach / viel Kolloid
= Normal/Ruhe-Phase
flache Epithelien machen kaum T3/T4-Synthese und geben das meißte T3/T4 NICHT direkt
ins Blut ab SONDERN speichern es in der Koloid-Flüssigkeit (das sind ENDOKRINE
Drüsen, das Koloid ist KEIN exokrines Sekret, weil es nicht sezerniert wird, sondern ein
T3/T4-Speichermedium
Follikelepithelzellen kubisch / wenig/kein Kolloid
= aktive/überaktive Phase
Kubische Epithelien sind kubisch, weil sich die Proteinbiosynthese aktiviert und mehr Platz
im Zytoplasma einnimmt. T3/T4 wird sofort ins Blut abgegeben und KAUM/GARNICHT im
Kolloid gespeichert
025 (94) Struma Morbus Basedow
Morphologisch: wenig Lymphozyten, viel aktivierte kubische Follikel OHNE Kolloid
Der auto-Antikörper bewirkt 3 Komponenten des Basodow-Trias
> dockt an Schilddüsenfollikelepithelzellen an > aktiviert T3/T4-Synthese und gesteigerte
T3/T4 Sekretion
1) Tachykardie (Herzrasen) > führt zur chronischen und irgendwann auch akuten tödlichen
Herzinsuffizienz
2) Schilddrüse wird größer = Struma > kann sehr groß werden
> bewirkt im retro-orbitalen Fett eine ödematöse Entzündung
3) Exophthalmus > Augen trocknen aus, weil der Lidschluss nicht mehr möglich ist >
Amaurosis
030 (97) Sarkoidose Lymphknoten (Sarkoidose = Morbus Boeck)
Der auto-Antikörper reagiert wahrscheinlich auf (nicht-TBC) Mykobakterien und führt zu
einer granulomatösen Entzündung OHNE zentrale Nekrose (wie bei der TBC)
Befällt vor allem die Lunge und die Lungenhilus-Lymphknoten
Führt zu einer Lungenvernarbung/Fibrose
Kann auch andere Organe betreffen, vor allem Leber (in 60% der Fälle)
Uveoparotitis = Heerfort-Syndrom (5-20% der Fälle)
Außerdem Milz, Knochenmark, Herz, Gehirn
Notizen:
Abschnitt 3: Neoplasien (Lunge, Gehirn, Lymphome, Magen) + Entzündungen (Gehirn,
Magen, Appendix vermiformis, Kiefer) (12 Präparate)
012 (33) Karzinoid Lunge
> Eine einzige genetisch defekte/entartete endokrine Zelle generiert alle Tumorzellen
> kubische Zellen mit wenig pleomorphen runden Kernen,
trabekulär-glanduläres Muster
> im Randbereich Lungenparenchym suchen
> Neuroendokriner Tumor (Lunge entsteht embryologisch aus dem primitiven Darm und
bildet sich im Bereich des späteren Larynx/Pharynx aus > alle Zelltypen des
Gastrointestinaltraktes sind deshalb auch in der Lunge vertreten: Darmdrüsen/Broncialdrüsen,
glattmuskuläre Darmwand/glattmuskuläre Bronchuswand, neuroendokrine Zellen (vor allem
Magen)/neuroendokrine Zellen zwischen den Bronchusflimmerepothelien
Notizen:
013 (30) kleinzelliges Bronchialcarcinom
> Eine einzige genetisch defekte/entartete endokrine Zelle generiert alle Tumorzellen
> kubische Zellen mit wenig bis mäßig pleomorphen runden Kernen,
kompaktes Muster, nur sehr vereinzelt angedeutete kleine Drüsen-artige Gruppierung
> im Randbereich Lungenparenchym suchen
> Neuroendokriner Karzinom, aggresiv wachsend, schlechte Prognose (Riskofaktor:
Rauchen)
Notizen:
014 (31) Bronchus Plattenepithelcarcinom
> Viele genetisch stabile (keine Mutationen) Bronchusdrüsenzelle transformiert sich (=
Metaplasie) wegen eines chronischen Reizes (= Rauchen) zu Plattenepithelzellen
(Plattenepithel-Metaplasie)
> Eine einzige dieser Plattenepithel-Metaplasie-Zellen wird genetisch instabil (= Mutationen)
und generiert alle Tumorzellen
> Plattenepithelkarzinom immitiert Plattenepithel (verhornt oder unverhornt ist von Patient zu
Patient unterscheidlich)
Malignität =
> Infiltratives Wachstum
> Deutliche Pleomorphie + verschobene Kern-Plasma-Relation (riesige Kerne, wenig
Zytoplasma)
> im Randbereich Lungenparenchym suchen
Notizen:
032 (52) Chronisches Magenulcus
> normales Magenepithel = hochprismatisches Epithel, Foveolae-Architektur (KEINE Zotten,
KEINE Krypten, KEINE Becherzellen, KEINE Paneth-Körnerzellen)
Paneth-Körnerzellen =
> kommen normalerwesie nur im Duodenum und auch vereinzelt im übrigen Dünndarm vor
> liegen typischerweise in den Krypten
> sehen aus wie Becherzellen, nur haben sie intrazytoplasmatisch etwa 20-30 sehr kleinen
Erythrozyten-roten Granula
> Funktion: scheinen antibakterielle Substanzen aus den Granula abzugeben
Chronische Gastritis
Magenepithel + Becherzellen = inkomplette Metaplasie
Magenepithel + Becherzellen + Peneth-Körnerzellen = komplette Metaplasie
Magenulcus ist eine Sonderform der chronischen Gastritis
Ulcus = Epithel weg und dafür chronisch granulierende Entzündung
zur Magensäure Zelldetritus,
darunter Granulozyten/Makrophagen,
darunter Makrophagen/Lymphozyten/Fibrozyten (= vernarbung der Wand)
Ohne chronisch granulierende Entzündung/Abräumreaktion/Fibrose würde das Magenulcus
rupturieren > Magendurchbruch > eitrige Peritonitis > Exitus let.
Notizen:
033 (53) Adenokarzinom Magen
> Eine einzige genetisch defekte/entartete Drüsenzelle generiert alle Tumorzellen
> Drüsen-artiges Aussehen = Lumina
Malignität =
> Infiltratives Wachstum
> Deutliche Pleomorphie + verschobene Kern-Plasma-Relation (riesige Kerne, wenig
Zytoplasma)
Notizen:
034 (61) akute Appendicitis
> viele Granulozyten = akute eitrige Entzündung
> Granulozyten in der gesamten Wand (Wand wird instabil und rupturiert > eitige Peritonitis
> Exitus let.)
> Fibrinöse bzw. fibrinös-eitrige Peritonitis = Fibrin + Granulozyten auf der Serosa
Notizen:
Lymphome = hämatologische Neoplasien aus der lymphoiden Reihe
> Lymphknoten, Milz, Leber, Knochenmark
Myeloische Leukämien = Granuolozyten/Monozyten, Erythropoese, Megakaryozyten
>Knochenmark, Milz/Leber
a) Hodgkin-Lymphom (HL)
b) Non- Hodgkin-Lymphom (NHL)
b-1) NHL-B (häufig, z.B. chronische B-Zell lymphatische Leukämie, B-CLL)
b-1.1) Plasmazytom ist ein spezielles NHL-B
b-2) NHL-T (selten, aggressiv)
029 (96) Morbus Hodgkin - Noduläre Sklerose
> Lymphknotenarchitektur aufgehoben = keine deutlich abgrenzbaren Sekundärfollikel
„Sehr primitive Lymphoblasten“ (vereinfacht gesagt)
Zwei Populationen, die beide gleichzeitig vorkommen
1) Hodgkin-Zellen = große Kerne (Kernmembran nicht mit Zytoplasmambran
verwechseln) mit prominten Nukleolie (nicht mit Kern verwechseln) und hellem
Zytoplasma
2) Sternberg-Reed-Zellen = mehrkernige Hodgkin-Zellen
Typischerweise machen echte neoplastische Hodgkin/Sternberg-Reed-Zellen <5% der
Gewebsmasse aus
> der Großteil sind nicht-neoplastische/normale Lymphozyten und eosinophile Granulozyten,
die von den Hodgkin/Sternberg-Reed-Zellen (über Zytokine) angelockt werden
Notizen:
058 (17) Lymphom
>Lymphknotenarchitektur aufgehoben = keine deutlich abgrenzbaren Sekundärfollikel
>Zahlreiche kleine bis mittelgroße Lymphozyten
Wichtig: die aufgehobene Architektur ist der beste Hinweis auf ein Lymphom
Notizen:
026 (94a) Oligodendrogliom
>Hirngewebe suchen = wenig Zellen, locker verteilt
> große Zellen = Nervenzellen, kleine Zellen = Gliazellen, dazwischen unterschiedlich große
Gefäße und Kapillaren
> Übergang in ein Areal mit zahlreichen dicht gelagerten und vergrößerten Zellen mit leicht
pleomorphen rundlichenKernen = Oligodendrogliom (immitiert Oligodendrozyten)
> häufigster und aggressivster Hirntumor = Glioblastom (Lebenserwartung etwa 6 Monate)
> Deutliche Zellpleomorphie + Tumornekosen (Zeichen des schnellen Tumorwachstums)
Notizen:
027 (94b) Meningoencephalitis purulenta
Orientierung
>Oberfläche = Arachnoidea mater
> Liquorraum
Pia mater (sehr dünne Zellschicht unmittelbar auf der Kortexoberfläche, schwer sichtbar)
Hirngewebe (Kortex)
Der Liquorraum (=Subarachnoidalraum) ist nicht frei sondern ausgefüllt mit Granulozyten =
akute eitrige Entzündung
Oberflächliche Kortexareale sind kleinherdig auch betroffen
= Meningo (Hirnhautentzündung) encephalitis (Hirnentzündung) purulenta (eitig)
Notizen:
062 (29b) fibröse Dysplasie Kieferknochen
> Äthiologie unbekannt (keine „echte“ Neoplasie, aber auch keine „echte“ chronischfibrosierende Entzündung)
> Gesichtsschädel, Femur, Tibia
> Trabekelartiger Geflechtknochen + KEIN normaler Markraum mit fettzellen und
Hämatopoese SONDERN Fibrozyten und Kollagenfasern, KEINE Osteoklasten und KEINE
Osteoblasten
Notizen:
063 (35) Osteomyelitis
> Äthiologie = Knochenentzündung (akut-bakteriell, chronisch bei schlechter Abheilung)
>deutlicher Knochenanabau = Knochentrabekel-Wachstumsringe
>Markraum-Fibrose (ähnelt entfernt an die fibröse dysplasie), aber hier mehr
Entzündungszellen, vor allem eingestreute Lymphozyten
Notizen:
Abschnitt 4: Haut, Mund- und Kiefer-Veränderungen (13 Präparate)
Definitionen hilfreicher mikroskopischer Termini:
Orthokeratose: regelrechte Verhornung
Hyperkeratose: Verbreiterung des Stratum corneum
Parakeratose: Verhornung mit Nachweis von Zellkernen im Stratum corneum (teilweise
physiologisch, z. B. Mundschleimhaut)
Akanthose: Hyperplasie des Stratum spinosum
Papillomatose: Papillarlinienverbreiterung
035 (1) seborrhoische Keratose
Klinik: gutartige Neubildung der alternden Haut; knotig, flach oder gestielt; braun
pigmentiert; fühlen sich häufig fettig an; keine Entartungstendenz; selten als Paraneoplasie
bei viszeralen Tumoren
Histologie: Proliferation basaloider Zellen (runde bis ovoide Kerne, relativ dichtes
Kernchromatin, wenig Zytoplasma) mit variabler plattenepithelialer Differenzierung;
Hyperkeratose; Akanthose; squamous eddies (Wirbel plattenepithelial differenzierter Zellen);
Papillomatose; Pseudohornzysten
Notizen:
036 (4) Naevuszellnaevus (=melanozytärer Nävus)
Klinik: häufigster melanozytärer Tumor; angeboren oder erworben; pigmentierte Herde;
flach oder erhaben; eventuell behaart; erworbene meist <0,6 cm, angeborene auch größer
Histologie: nestartige Proliferate von Nävuszellen (melanozytäre Zellen) in der dermoepidermalen Junktionszone (Junktionsnävus), in der dermo-epidermalen Junktionszone und
der Dermis (Compound-Nävus) und in der Dermis (dermaler Nävus); Nävuszellnävi
durchlaufen eine Entwicklung durch o.g. Zonen und reifen zur Tiefe hin aus (oberflächlich
Typ A Zellen (lockeres Kernchromatin, blasses Zytoplasma), dermal Typ B Zellen (kleinere
Zellkerne, Lymphozyten-ähnlich) und zur Tiefe Typ C Zellen (spindelförmig)
Notizen:
037 (95) Basalzellkarzinom Haut
Klinik: häufigster maligner Tumor der Haut; eher ältere Patienten; lokal destruierendes und
infiltratives Wachstum; geringes Metastasierungspotential (semimaligne); an Sonnenexponierten Stellen (Gesicht, Rumpf, Extremitäten); knotig-ulzerierend, plan
(sklerodermiform) oder pigmenitiert; Teleangiektasien und Tumorperlen; Ulzerationen mit
aufgerolltem Randwall; plattenartige weiß-gelbe Areale (sklerodermiform)
Histologie: läppchenartige oder strangartige Infiltrate basaloider Zellen (s.o.); fibröses Stroma
(mucinreich), Retraktionsartefakte, ggf. Pigment (in Melanozyten oder Makrophagen)
Notizen:
038 (95a) Malignes Melanom
Klinik: maligner melanozytärer Tumor; Entstehung de novo oder auf dem Boden
präexistenter Nävi; Risikofaktoren Sonnenexposition und Hautfarbe; daneben auch familiäre
Fälle; (zumeist) pigmentierte Herde; ABCD-Regel; Lentigo-maligna Melanom, superfiziell
spreitendes Melanom, akrolentiginöses Melanom und noduläres Melanom (abnehmende
radiale und zunehmende vertikale Wachstumskomponente und damit zunehmendes
Metastasierungspotential); Metastasierung z. B. in Leber und Gehirn; Prognose abhängig von
Tumordicke (Breslow-Index) und Infiltrationstiefe (Clark-Level);
Histologie: Proliferate atypischer Melanozyten (teilweise pigmentiert, epitheloid bis
spindelig, Retraktionsartefakte des Zytoplasmas, teilweise mehrkernig, Zellkernpleomorphie,
gestörte Kern-Plasma-Relation, prominente Nukleolen, insgesamt größer als normale
Melanozyten bzw. Nävuszellen)
DD Nävuszellnävus: Atypien, Mitosen, keine Ausreifung, häufig begleitdende Entzündung
Notizen:
039-040 (8a-8b) Mucoepidermoidcarcinom
Klinik: häufigster maligner Speicheldrüsentumor: schmerzlose, nicht verschiebliche
Schwellung; 50% kleine Speicheldrüsen (buccal, palatinal), 50% größere Speicheldrüsen
(häufig Gl. Parotis); über alle Altersgruppen (Mittel: 45. LJ); relativ gute Prognose aber
rezidivfreudig; Metastasierung in zervikale Lymphknoten, Lunge, Knochen, Gehirn, Haut
Histologie: zystisch oder solide; muzinöse (helles Zytoplasma, Becherzell-ähnlich) und
epidermoide Zellen (Plattenepithel-ähnlich)
Notizen:
041 (36) Lymphknotenmetastase polymorphes Mucoepidermoidkarzinom low grade
Klinik: s. o.
Histologie: Lymphknoten (s. Randsinus) mit Infiltraten o. b. atypischer Zellverbände;
Grading drei-gleisig nach WHO: low-grade, intermediate, high-grade (solide oder zystische
Areale, Nekrosen etc., Einfluss auf die Prognose umstritten)
Notizen:
042 (7) Adenoidzystisches Karzinom
 5 % aller malignen epithelialen Speicheldrüsentumore
 langsames, aber ausgeprägt invasives Wachstum
 makroskopisch: relativ klein, aber invasiv
 mikroskopisch: Wachstum der kleinen Tumorzellen (dunkle Nukleolen, wenig
Zytoplasma) in kribriformen, tubulären und soliden Mustern, Infiltration der
Muskulatur
Notizen:
043 (9) Warthin Tumor
 = (Zyst-) Adenolymphom
 zweithäufigster benigner Speicheldrüsentumor
 fast ausschließlich im unteren Pol der Parotis lokalisiert
 makroskopisch gekapselter Tumor mit max. 5 cm Durchmesser und grau-schwarzer,
zystischer Schnittfläche
 mikroskopisch: Zysten, lymphoidzelliges Stroma, zweireihiges Epithel
Notizen:
059 (18) Kaposi Sarkom
 Tumor endothelialer Zellen der Lymphgefäße
 Zu 30 % HIV-assoziiert
 Ätiologie: HHV-8 + Kofaktoren
 Makroskopisch: braun-bläuliche Maculae, Plaques oder Knoten
 Mikroskopisch: oberflächlich Plattenepithel der Haut, darunter: dilatierte, irreguläre
Gefäße, dazwischen Spindelzellen, Lymphozyten, Plasmazellen, Makrophagen
Notizen:
045 (13) SoorStomatitis
 Infektionskrankheit der Schleimhaut durch Candida
 Meist Zeichen einer Immunsuppression
 Makroskopisch: weißliche, leicht wegwischbare Beläge auf gerötetem Epithel
 Mikroskopisch: Nachweis von PAS-positiven (Pseudo-) Hyphen
Notizen:
048 (103) radikuläre Zyste
 entzündungsbedingte Zyste
 Entwicklung auf dem Boden einer Pulpitis -> Proliferation des Malassez-Epithelresten
an der Wurzelspitze
 Immer der Wurzel eines pulpatoten Zahns zugeordnet
 Mikroskopisch: Zystenbalg oft fragmentiert, mehrschichtiges Plattenepithel mit
Retezapfen, in Zystenwand lymphoplasmazelluläre Entzündung mit Granulozyten,
Makrophagen, Granulationsgewebe, Bindegewebe
Notizen:
049 (5) Follikuläre Zyste
 odontogene Zyste
 entsteht am Schmelzorgan noch nicht durchbrochener Zähne
 makroskopisch: Zyste umhüllt häufig Zahnkrone, Ansatz des Zystenepithels an der
Schmelz-Zement-Grenze
 mikroskopisch: abgeflachtes Plattenepithel mit 2 bis 3 Zelllagen, darunter
aufgelockertes, faserarmes Bindegewebe, gelegentlich mit Entzündungsreaktion
Notizen:
050 (6) Keratozyste
 odontogene Zyste
 leitet sich von Resten der Zahnleiste ab
 mikroskopisch: Zystenbalg mit Plattenepithel (5 bis 7 Zelllagen) mit charakteristischer
Palisadenstellung der Basalzellschicht, im Bindegewebe der Zystenwand gemischtentzündliches Infiltrat
Notizen:
Abschnitt 5: Mund- und Kiefer-Veränderungen (12 Präparate)
051 (10) apikales Granulom
>Komplikation einer Paradiontitis, kann auch am Zahnhals absinken und ein radikuläres
Granulom bzw. eine radikuläre Zyste bilden
> Histologie:
chronisch granulierende Entzündung (Makrophagen, Lymphozyten/Plasmazellen, Kapillaren
+ akut-eitrige Entzündung (Granulozyten)
Notizen:
052 (104) Riesenzellepulis HE
053 (105) Riesenzellepulis EvG
054 (108) Epulis fibromatosa et ossificans
= chronische riesenzellige, fibrosierende und im Spätstadium auch ossifizierende Entzündung
der Gingiva
> Histologie:
>Anatomische Orienteierung: Oberfläche = unverhorntes Plattenepithel = Mundhöhle
>Riesenzellepulis = im subepithelialen Bindegewebe Riesenzellen und Makrophagen, KEINE
Nekrosen und somit KEINE TBC-Granulome
>) Epulis fibromatosa et ossificans = +Fibrose + Ossifikation (Knochentrabekel mit
intertrabekulärer Fibrose)
Notizen:
055 (109) Odontoameloblastom
Ursprung = Schmelzepithel + odontogenes Mesenchym
> Histologie: Imitiert emryonalen Zahnfollikelaufbau
Notizen:
056 (110) Ameloblastisches Fibrom
Ursprung = Odontogenes Mesenchym, Lokalisation vor allem Mandibula
> Histologie: Imitiert primitive Zahnpulpa
Notizen:
057 (111) Ameloblastom > Häufigste odontogene Neubildung, 1% aller Kiefertumoren
Früher Adamantinom, aber keine Hartsubstanz nachweisbar
langsam wachsend, lokal aggressiv
metastasiert selten in Lunge oder ZNS (WHO 2005 noch benigne!)
Ursprung = Schmelzepithel, entsteht aus ameloblastären Resten, in Zahnzysten, im Bereich
nicht durchgebrochener Zähne oder der basalen Mundschleimhaut
> Histologie: Imitiert palisadenförmige Ameloblasten, palisadenartig angeordnete
Basalzellen, Kerne am der Basalmembran entgegengesetzten Pol, hyperchromatische Kerne,
Cytoplasmavakuolen
Phänotypische Unterformen i) folliculär (am häufigsten, Tumorinseln in fibrösem Stroma);
ii) akanthomatös (mit plattenepithilaer Metaplasie); iii) plexiform (mit Osteoklasten-artigen
Riesenzellen)
Notizen:
044 (101) Leukoplakie
 weißen, nicht abwischbaren Effloreszenzen der Schleimhaut
 Ursachen: Nikotin- und Alkoholmissbrauch sowie mechanische Reize (z B.
schlecht sitzende Zahprothesen)
 Formen: flach. Erosiv, verrukös
 Histo: Plattenepithelhyperplasie ohne oder mit milder, intermediärer bzw.
schwerer Dysplasie
 Dysplasie: epitheliale Atypie mit makanter Kerngrößenvariabilität
(Kernpleomorphie) und Mitosen, Funktionelle Ausrichtung des Epithels geht
verloren (Polaritätsverlust)
Notizen:
046 (15) Reizfibrom
 Fibrom: gutartige mesenchymale Geschwulst die durch Wucherung
von Fibrozyten entsteht
 Reizfibrome oder fibroepithelialen Polypen überwiegend an der
Mundschleimhaut (Ursache : chronische Entzündung /chronischer
mechanischer Reiz)
Notizen:
047 (16) Plattenepithelpapillom
 gutartiger epithelialer Tumor plattenepithelialer
Differenzierung
 kann HPV (Humane Papilloma-Viren ) assoziiert sein
 Nicht alle Plattenepithelpapillome der Mundhöhle sind HPV induziert. Sie
können auch auf dem Boden mechanischer Irritation entstehen (schlecht
sitzende Prothese) oder erblich bedingt sein (Cowden-Syndrom).
Notizen:
060 (20) mäßiggradiges Plattenepithelcarcinom
061 (19) hochgradiges Plattenepithecarcinom
 Hochdifferenziertes Plattenepithelkarzinom häufig mit starker Verhornung
 Mäßig differenziertes Plattenepithelkarzinom mit geringer Hornbildung,
stärkerer mitotischer Aktivität und deutlicher Zellpleomorphie
 Schlecht differenziertes Plattenepithelkarzinom mit weitgehend fehlender
Hornbildung, ausgeprägter Pleomorphie und hoher mitotischer Aktivität.
Notizen:
Entfallen vollständig, wird auch nicht mehr im Examen abgefragt
015 (82) Fibroadenom Mamma
031 (92) Adenomyosis uteri
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