Funktionelle Organisation der Tiere: Baupläne Kiemendarm Bestehen aus: Kiemenspangen mit Hauptbogen, Nebenbogen und Kiemenspalte. Dienten zuerst der Filterung von Nahrung, später dann der Atmung Neuralrohr Beim Lanzett-Fisch sitzen dort Augen (Pigment- und Photorezeptoren, verhindern Einfall des Lichts von unten => geben Richtung an). Während Ontogenese entsteht erstmal mesogenales Chordagewebe, dann durch Einfaltung der Epidermis entsteht ektodermal das Neuralrohr. Chorda Chordascheide Chordaplatten (bei Lanzett-Fisch ursprünglich Muskelzellen, die diese Platten bilden => Chorda umgewandeltes Muskelgewebe => viele Zellkerne, starker osmotischer Druck => sehr steif => Stützgewebe) Müllerzellen Auch Wirbeltiere haben noch Reste der Chorda => Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern (Chorda-homolog). Knochen Zwei Arten von Knochen bei Wirbeltieren: Dreckknochen (homolog zu Hautknochenpanzer, Fischschuppen und Zähnen, entstehen unterhalb der Epidermis, beim Menschen sind dies sehr viele Schädelknochen) Ersatzknochen (während Individualentwicklung (Ontogenese) werden Knorpel gebildet (treten immer dann auf, wenn schnelles Wachstum vorhanden ist, da Knorpel schneller angelegt werden können), die dann verknöchern und Blutgefäße einlagern, der Knorpel wird während der Entwicklung mehr und mehr verdrängt, nur noch an Gelenken zu finden, z.B. Wirbelsäule, Extremitäten und Schädelknochen) Knochenpanzer der Altfische: Dentikel (Schmelz/Dentin) Schwammknochen Lamellenknochen Entwicklung des Kiefers Entstehung des Kiefers wichtig für Entwicklung der Vertebraten. Zähne entstehen im mesodermalen Gewebe unter der Epidermis. 1. Kiemenbogen – Prämandibularbogen 2. Kiemenbogen – Mandibularbogen 3. Kiemenbogen – Hyomandibularbogen Schwimmblase Hydrostatisches Organ der Knochenfische, können damit Höhe im Wasser verändern. Knochenfische: 1) Physostomen (mit Schwimmblasengang) 2) Physoklisten (ohne Schwimmblasengang, haben zur zweiten Kammer der Schwimmblase Ringmuskeln um das Gas zu resorbieren) Haben spezielle gasproduzierende Gewebe in der Wand der Schwimmblase Gasdrüse reich durchblutet von dorsaler Aorta die Wand der Schwimmblase besteht aus Epithelzellen, diese betreiben Glycolyse und stellen Laktat her => pH-Wert wird sauer => Gasaustausch/-freisetzung im Blut bewirkt auch, dass Sauerstoff aus Wasserverbindung austritt und gasförmig wird Da die Kapillare, die die Schwimmblase mit Sauerstoffreichem Blut versorgt eine Art Schleife bildet, wird Sauerstoff rück-transportiert => Gegenstromprinzip, so wird mehr Sauerstoff verwertet als Normalerweise Schwimmblase am Forderdarm angelegt, hat Tendenz nach unten zu gehen, bilden dann zwei Kammern aus. Später dienen Lungen der Atmung, sind Preadaption zum Landleben Das Skelett Knochen bilden das Endoskelett der Wirbeltiere, sie übernehmen die Stützfunktion der Chorda. Die Hohlräume in den Knochen dienen der Gewichtsersparnis und zur Blutspeicherung/bildung. Knochen sind lebendes Gewebe, die einem ständigen Auf- und Abbau unterworfen sind, sie wachsen je nach Hauptspannungs-Linien (Trajektorien) der Beanspruchung. Knorpel sind schnell aufgebaut aber nicht veränderbar, haben keine Blutgefäße. Wirbelsäule => segmental angelegtes Endoskelett =>Wirbel haben intersegmentale Stellung. Die Bandscheiben sind Reste der Chorda. Placenta Eine echte Placenta haben nur die Placentatiere. Sie besteht aus embryonalem und maternalem Gewebe, die Grenzen werden teilweise aufgelöst. Sauerstoff diffundiert von den Blutgefäßen der Mutter zu denen des Embryos. Blutkörperchen diffundieren nicht, Embryo hat spezielle Blutkörperchen, die eine höhere Affinität zu Sauerstoff haben. Skelettelemente der Wirbeltiere Extremitäten Alle Wirbeltiere ab den kiefertragenden Placodermen haben paarige Extremitäten. Von Bedeutung für die Evolution war vor allem der Handwurzelknochen. Bewegung ohne Extremitäten: Rumpfmuskeln, Rippen und Schuppen Extremitäten brauchen für ausreichende Funktion gute Aufhängung: Schulter und Becken. Bei den Vögeln ist das Sternum stark ausgebildet, da dort die Muskeln für den Auf- und Abschwung befestigt sind. Reptil – Kriechtier, erheblicher Muskelaufwand um Körper hoch zu halten. Säuger – Beine unter den Körper gerutscht, Aufrechthaltung energiearm, können Gelenke für vertikale Bewegung nutzen => Hüpftiere. Atmung, Gasaustausch, Blutkreislauf 1) äußere Atmung 2) Gastransport über Kreislauf 3) Versorgung der Zellen Reptilen „dellen“ ihre Lunge auf der einen bzw. der anderen Seite ein beim Laufen. Bei Säugern geschieht die Atmung durch das Zwerchfell, durch das Springen wird die Atmung eher gefördert. Ventilation Luft-/ Flüssigkeitspumpe Diffusion Transport Atmung Diffusion Gewebe Diffusion: - Nettobewegung von Stoffen von Orten höherer zu Orten niedrigerer Konzentration. - Problematische Orte: o Lunge => Blut o Blut => Gewebe Atmungsorgane Evolution: Oberflächenvergrößerung hin zu Lungenbläschen bei Säugern. Körperoberfläche Lungen o Luft gelangt über Trachea (Luftröhre) zu den zwei Hauptbronchien. o Das Zwerchfell (Diaphragma, eigener Atemmuskel) spannt an beim Einatmen und entspannt sich beim Ausatmen o Atemorgan = Sackgasse, O2 kommt auf gleichem Weg rein wie raus => Gegenstromprinzip nicht möglich. o Nebenäste der Bronchien = Bronchiolen, Lungenbläschen = Alveolen o Sauerstoff muss von Gas- in Flüssigkeitsphase um aufgenommen zu werden => Wasserfilm auf Lungenoberfläche => hohe Oberflächenspannung überwunden durch Lipidschicht = Surfactand (wird erst kurz vor natürlicher Geburt ausgebildet) o Vogellunge – leistungsfähigstes Atemorgan, wenn es darum geht gasfömigen Sauerstoff aufzunehmen, die Lunge ist hier steif und die Vögel haben dazu noch Luftsäcke, die um die Lunge herumliegen und sie mit Luft „füttern“, die Luftsäcke sind u.a. auch in den hohlen Knochen der Vögel zu finden, hinzu kommt, dass Vögel ein unidirektionales Atmungssystem haben, womit das Gegenstromprinzip ermöglicht wird. Kiemen o Atmung für Wassertiere schwieriger als für Landtiere, da Sauerstoffgehalt im Wasser geringer (sinkt mit Temperaturanstieg drastisch) und Wasser ist dazu noch viskoser als Luft, lässt sich also schwieriger vorantreiben o Kiemen bilden sich an Kiemenbögen mit Kiemenlamellen, Atmung erfolgt, indem Fisch Maul aufreißt und Wasser in seinen Mund strömt, die Kiemenbögen sind zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen. o An den Kiemenlamellen auf den Kiemenfilamenten findet Gasaustausch nach dem Gegenstromprinzip statt => Aufnahme des O2 erfolgt gegen Flussrichtung des Wassers. Tracheen o Nachteil von luftgefüllten Tracheen: Insekten können nicht beliebig groß werden, da sonst Atemgase nicht mehr über Diffusion rein- und rausbefördert werden können Unterschiede: Säuger Aveolen Blut/Luftschranke 0,2-0,6m bidirektionell Vögel Lungenpfeifen oder auch Parabronchien genannt Blut/Luftschranke 0,1m unidirektionell mit Gegenstromprinzip Blutgefäßsystem Bei allen Vertebraten dominiert durch Kiemenbögen, wenn auch so nicht mehr vorhanden Beim adulten Amphib hat da Herz nun eine zusätzliche Kammer, venöses Blut vom Körper sammelt sich in linker Vorkammer und wird in Hauptkammer transportiert. Hier mischt es sich mit sauerstoffreichem Blut => Mischblut kommt zurück in den Körper. Säuger haben das Problem des Mischblutes durch zweite Hauptkammer bzw. Herzscheidewand gelöst. Reptilien haben unvollständige Herzscheidewand und zwei Aortenbögen. Bei Vögeln ist der Aortenbogen rechts und nicht links wie beim Säuger. Vertebraten und einige Invertebraten transportieren O2 nicht nur gelöst, sondern auch an Transportproteine gebunden => z.B. Blutkörperchen.