Krankheitsbilder und ihre radiologische Darstellung

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Krankheitsbilder und ihre radiologische Darstellung
Atelektase
Bronchial-Ca.
chron.
Polyarthritis
Goodpasture-
Die Atelektase wird, wenn sie einen Lungenlappen befällt, röntgenologisch als
homogener und flächenhafter Schatten, also mit verminderter
Strahlentransparenz sichtbar. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal gegenüber
der Infiltration ist die Volumenverkleinerung des atelektatischen Lungenlappens.
Berücksichtigt man, daß der Hilus Fixationspunkt der einzelnen Lappen ist, so
resultieren bei länger bestehender Atelektase typische Lageveränderungen der
einzelnen Lappen wie Mediastinalverlagerung und Verlagerung des
Interlobärspaltes zur betroffenen Seite hin.
Die meisten Bronchialkarzinome sind zentral, hilusnah lokalisiert (70 - 85%). Sie
wachsen sowohl innerhalb des Bronchialbaumes als auch entlang der
Lymphspalten, im Brochiallumen und im Interstitium. Darüber hinaus findet man
auch peripher wachsende Bronchialkarzinome (Adenokarzinom). Wächst der Tumor
peripher, so kommt er als rundliche Raumforderung zur Darstellung. In der Mehrzahl
der Fälle sind es die indirekten radiologischen Zeichen, die den Verdacht auf ein
Bronchialkarzinomwachstum lenken. Röntgenologisch lassen sich folgende
Veränderungen nachweisen:
Vergrößerung des Hilusschatten nach lateral konvex
Tumorschatten
Krebsfüßchen - Corona radiata (unscharfe Begrenzung des Tumors) als
Zeichen einer Ausbreitung entlang der Lymphangien
hilifugale Infiltration der Lymphangien
Bronchusstenose oder Bronchusabbruch
Dys- oder Atelektase distal des Tumors durch Bronchusstenose
poststenotische Pneumonie
poststenotisches Air-Trapping (Überblähung mit Transparenzvermehrung)
Einschmelzung des Tumors: dickwandige Kaverne mit unregelmäßiger Innenwand, oft exzentrische Einschmelzung
Rigler-Nabel-Zeichen (Einziehung der Außenkontur des Tumors in Höhe der
Einmündung der Tumorgefäße)
Pleuraerguß als Zeichen einer Pleuritis carcinomatosa oder einer durch
zentralen Tumor bedingten Lymphabflußstörung
mediastinale, hiläre, paratracheale, subcarinale oder parabronchiale Lymphome
Hilusparadoxum: infolge des Euler-Liljestrand-Mechanismus kommt es bei
partieller Bronchialstenose oder Einengung einer Pulmonalarterie auf der
Tumorseite zu einer Minderperfusion und zu einer kompensatorischen
Hyperperfusion der Gegenseite. Daraus ergibt sich, daß der Hilus der gesunden
Seite größer wirkt.
Die Fingergrund- (MCP) und proximalen Interphalangealgelenke (IP) der Hand, das
Handgelenk selbst, Knie, Knöchel, Intertarsal-, MTP- und IP- Gelenke des Fußes
sowie die Halswirbelsäule können betroffen sein. Nicht betroffen werden bei der CP
die distalen Interphalangealgelenke II-V sowie die BWS/LWS. Radiologische
Befunde findet man dergestalt: Weichteilschwellung , gelenknahe Osteoporose ,
Subluxationen, synoviale Zystenbildung, Wachstumsstörungen (gerade bei der
Erwachsenenform, bei der JRA selten), Erosionen und
Gelenkspaltverschmälerungen sind Frühmanifestationen der CP. Usuren am
Processus styloideus uluae sind ebenfalls sehr charakteristische Frühformen der
CP. Periostitis, interartikuläre Ankylosen und apophysäre Ankylosen mit Hypoplasie
der Halswirbel und der Bandscheiben sind bei der Erwachsenenform der CP eher
selten. Bei der juvenilen rheumatoiden Arthritis dagegen häufig.
Im Spätstadium überwiegt die Schwellung der Fingergrundgelenke. Die
deformierenden Prozesse die hier ablaufen sind für die ulnare Deviation und
palmare Subluxation der Finger verantwortlich. "Knopflochdeformität" mit
Beugekontrakturen der PIP bei Überstreckung im Endgelenk,
"Schwanenhalsdeformität" mit Beugekontraktur des MCP, Überstreckung des PIP
und Beugekontrakturen des Endgelenkes sind einige Beispiele des fortgeschrittenen
Stadiums. Im weiteren Verlauf der Polyarthritis sind bei zentripetaler Ausbreitung des
Gelenkbefalls schließlich auch die stammnahen Gelenke in den synoviitischen
Prozeß miteinbezogen.
Beim Goodpasture-Syndrom, das im Gegensatz zur idiopathischen
1
Syndrom
Lungenhämosiderose nach dem 16. Lebensjahr beobachtet wird, kommt es nach
Ablagerung zirkulierender IgG-Antikörper gegen Basalmembranen der Alveolen und
der Glomeruli zu wiederholten Episoden von Lungenblutungen mit radiologisch
diffusen, oft fleckförmig azinären Konsolidationen. Diese werden nach 2 bis 3
Tagen durch ein retikuläres, gleichmäßig verteiltes Muster abgelöst, das durch
den Abtransport des Alveolarinhaltes ins Interstitium und die Lymphgefäße bedingt
ist. Nach 10 bis 12 Tagen normalisiert sich der radiologische Befund, wenn nicht
wiederholte Episoden von Hämosiderinablagerung und eine progressive Fibrose
eingetreten sind.
Hirninfarkt
Der anämische Hirninfarkt stellt sich im CT je nach zeitlichem Abstand zum
Ereignis in 4 Phasen dar:
1.kurz nach dem Insult: isodens;
2.frühestens 12 - 24 Stunden nach dem Insult: durch ödematöse Schwellung des
Infarktgebietes hypodens (sog. Demarkierung);
3.bis 3 Wochen nach dem Insult: durch Rückgang des Infarktödems und Austritt
phagozytierender Zellen isodens und
4.nach ca. 3 Monaten: durch Resorption des Infarktareals und Narbenbildung wieder
hypodens
interstit.
Bei einer interstitiellen Pneumonie findet sich eine vermehrt streifige, netzartige
Pneumonie
oder feinnoduläre Zeichnung infolge entzündlicher Veränderung des
Lungenparenchyms mit Betonung des Interstitiums.
Zusätzlich kann es zu alveolärer Exsudation kommen.
Die Infiltratgröße variiert zwischen diskreter Verschattung bis hin zum flächenhaften
Befall beider Lungenhälften.
Erweiterte Oberlappenvenen, Kerley-Linien und Hilusunschärfe sind
charakteristisch.
Köhler, M.
Der Morbus Köhler I bezeichnet die Osteochondrose des tarsalen Navikulare.
Dabei handelt es sich möglicherweise um eine Entwicklungsanomalie, da sie oft
beidseits auftritt und spontan heilen kann. Der Morbus Köhler II stellt eine
Osteochondrose des Metatarsale-II-Köpfchens dar. Andere Metatarsalia sind
selten befallen. Der Morbus Köhler ist eine Erkrankung des weiblichen Adoleszenten
und wahrscheinlich Folge einer chronischen Fehlbelastung. Radiologisch fällt eine
Abflachung und unregelmäßige Knochenstruktur des Metatarsale-Köpfchens auf. Im
Verlauf folgt die Arthrose.
Lobärpneumonie Die radiologischen Zeichen einer Lobärpneumonie sind:
-großflächige, homogene und konfluierende Verschattung (Typ alveolär/großflächig)
auf einen Lappen begrenzt
-positives Aerobronchogramm
-konvex-bogige Begrenzung der Verschattung
-Verlagerung der Lappenspalten vom betroffenen Lappen weg
Lungenembolie lokal rarefizierte Gefäßzeichnung (Westermark-Zeichen) u. gleichzeitiger
Dilatation der entsprechenden Segmentarterien proximal der Obstruktion
(Kalibersprung)
Plattenatelektasen (bis zur Pleura reichend)
Hilusamputation infolge emboliebedingter Pulmonalarterienauftreibung (knucklesign)
keilförmige Verschattung mit pleuranaher Basis und hiluswärts zeigender Spitze
("Hampton's hump")
Zwerchfellhochstand, einseitig
Dystelektase
Pleuraerguß
pulmonale Hypertonie (Cor pulmonale) bei rezidivierenden Embolien
Lungenemphyse Das Lungenemphysem stellt eine Erweiterung der Lufträume distal der Bronchioli
m
terminales infolge Destruktion ihrer Wand dar. In der Regel kommt es zu einer
Verminderung des Gesamtquerschnittes der Lungenstrombahn. Durch
hypoxiebedingte Engstellung der Gefäße steigt der pulmonalarterielle Druck, der
wiederum im weiteren Verlauf zu einer Erweiterung der zentralen Pulmonalarterien
und zu einer Rechtsherzhypertrophie (Cor pulmonale) führen kann. Die
radiologischen Veränderungen lassen sich aus dem ebengenannten ableiten:
Transparenzerhöhung
Rarefizierung der peripheren Gefäßzeichnung (pulmonale Hypertonie)
2
Lungenfibrose
Lungensarkoido
se
Osteochondrosi
s dissecans
Osteoporose
Paget, M.
(Osteodystrophi
a deformans)
PcP
Perikarderguß
Perthes, M.
Pseudarthrose
dilatierte Stamm- und Lappenarterien
Kalibersprünge der Gefäße
Zwerchfellkuppeln abgeflacht u. tiefstehend
Interkostalräume verbreitert
dorsale Anteile der Rippen horizontal
Faßthorax
Retrosternalraum vergrößert
schlanker, steiler Herzschatten
Bildung von Bullae
Zeichen des Cor pulmonale
Gefäß- und Bronchialbaum stärker aufgefächert und mit größerem Tei
lungswinkel
Die Lungenfibrose beschreibt die Zunahme der Kollagenfasern im
Lungeninterstitium. Röntgenzeichen der Lungenfibrose sind:
streifig-retikuläre Zeichnungsvermehrung (Typ interstitiell)
später retikulo-noduläre Zeichnungsvermehrung
im Endstadium Wabenlunge mit zystischen Veränderungen
Zwerchfellhochstand durch Volumenminderung
im Endstadium pulmonale Hypertonie mit Cor pulmonale
Bei der Lungensarkoidose lassen sich die vergrößerten Lymphknoten entlang
den Lymphknotenstationen einzeln und scharf voneinander abgrenzen. Ab dem
Stadium 2 erkennt man im Röntgen-Thorax Veränderungen des Lungenparenchyms
in Form einer Lungenfibrose. Das Endstadium bildet die Wabenlunge
Die Osteochondrosis dissecans (OD) betrifft vor allem jüngere Männer und in mehr
als 80 % der Fälle den medialen Femurkondylus. Die OD befällt außerdem oft auch
das Ellenbogen-, seltener Hüft- und Sprunggelenk. Äthiologisch werden bei dieser
aseptischen Knochennekrose Durchblutungsstörungen diskutiert; ebenso scheinen
mechanischen Fehlbelastungen, Mikrotraumen und eine genetische Disposition eine
Rolle zu spielen. Röntgenologisch findet sich zunächst ein Demarkations-Herd mit
Randsaum, der eventuell schließlich disseziert und als "Gelenkmaus" in das
Gelenk tritt. Dies führt zur Streckhemmung, zu Schmerzen und Schwellung im
betroffenen Gelenk.
Rahmenwirbel (betonte Rahmenstruktur)
Fischwirbel an LWS
Keilwirble an BWS
Flachwirbel
Transparenz
schmale Kortikalis
verzögerte Frakturheilung m.  Kallusbildg.
Es lassen sich vielfältige Osteolysen (dunkle Zonen) neben Sklerosierungen
(helle Zonen) und einem Spongiosaumbau mit grobsträhniger Struktur in den
langen Röhrenknochen (v.a. FemurHirtenstab und TibiaSäbelscheidentibia)
erkennen.
Die Pneumocystis-carinii-Pneumonie ist charakterisiert durch zunächst diskrete, von
zentral nach peripher fortschreitende, retikuläre Strukturvermehrung; diese führen zu
einer milchglasartigen Transparenzminderung beider Lungen. Nach 1 bis 2 Tagen
kommt eine diffuse azinäre Komponente hinzu, bevor es zur großflächigen
Konsolidation beider Lungen kommt.
p.a. Thorax
Allseits vergrößertes Herz von rundlicher Form;
epimyokardiale Fettlinie;
kleine Hili
Lungengefäßzeichnung ~
Nachweisgrenze 150-200 ml
Der Morbus Perthes ist eine Femurkopfnekrose, die am häufigsten bei Knaben
zwischen 4 - 8 Jahren auftritt. Radiologisch findet man einen Gelenkerguß,
synoviale Proliferation, eine Verschiebung des Femurkopfes nach lateral, eine
Fragmentierung und Sklerosierung der Epiphyse und später eine Deformierung
des Hüftkopfes (Pilz- oder Walzenkopf), Verbreiterung und Verkürzung des
Schenkelhalses und eine sekundäre Arthrose.
Bei der Pseudoarthrose im engeren Sinn (im Gegensatz zur nur aufgehobenen
3
pulmonalvenöse Stauung
Sarkoidose
Scheuermann,
M.
Frakturheilung) bildet sich ein Serom zwischen den Frakturenden; damit entsteht ein
funktionelles Gelenk. Bei einer Pseudoarthrose hört der Heilvorgang auf, bevor die
Fraktur ossär überbrückt ist. Als Zeichen des unterbrochenen Heilvorganges gilt ein
Fehlen einer Knochenneubildung auf drei nachfolgenden, in monatlichen Intervallen
durchgeführten Aufnahmen. Häufig runden sich die Frakturenden ab und werden
sklerotisch. Ursachen sind eine mangelnde Ruhigstellung der Fraktur, eine
verspätete Diagnose, ein verspäteter Therapiebeginn, eine Infektion, eine
Interposition, eine Diastraktion oder eine schlechte Stoffwechsellage. Man
unterscheidet eine hypertrophe Pseudoarthrose mit exuberanter periostaler
Kallusbildung ("Elephantenfüße") von einer atrophischen Pseudoarthrose mit
Resorption der Frakturenden ohne Kontakt. Die hypertrophe Pseudoarthrose ist
durch inadäquate Immobilisation bedingt, so daß eine Immobilisation allein die
Fraktur zu heilen vermag. Im zweiten Fall wird die Pseudoarthrose durch
ausgedehnte Knochennekrosen bedingt. Knochenimplantate sind dann notwendig,
um die Frakturheilung in Gang zu setzen. Manchmal werden beide Fragmente
nekrotisch, doch betrifft die Osteonekrose in der Regel das proximale Fragment. Die
Osteonekrose wird meist erst nach 3 bis 6 Monaten nach der Verletzung manifest,
wenn das betroffene Segment eine vermehrte Dichte aufweist.
Röntgenologisch erkennt man folgende Veränderungen:
vermehrte Gefäßzeichnung bei gleichzeitiger Unschärfe der Gefäße durch
perivasales Ödem
Perfusionsumverteilung
Verbreiterung der Interlobulärspalten
unscharfe Hili
Akzentuierung der Lappenspalten
Kerley-A- und B-Linien
basale Schleierung durch basal betontes Ödem
Pleuraerguß (eher links als rechts)
Zwerchfellhochstand durch verminderte Dehnbarkeit der Lunge
Herzvergrößerung
perihiläres Schmetterlingsödem
Verbreiterung der Wände der Oberlappenbronchien
Die Sarkoidose (Morbus Boeck) besteht pathologisch-anatomisch aus nicht
verkäsenden Granulomen, die in absteigender Häufigkeit die Lunge und die hilären
Lymphknoten, die Leber, die Haut und das Auge befallen. Zur Zeit der Diagnose
sind etwa die Hälfte der Patienten symptomfrei, rund ein Viertel klagen über
respiratorische Symptome. In den übrigen Fällen sind Erythema nodosum, mit oder
ohne Uveitis, Lymphknotenvergrößerung oder eine Herzbeteiligung die häufigsten
Erstsymptome. Eine Bevorzugung des weiblichen Geschlechts läßt sich statistisch
aufzeigen, sicher ist eine Häufung der Erkrankung im Alter von 20 bis 40 Jahren.
Ätiologisch werden wegen der Parallelität zur Tuberkulose, mit Ausnahme des
Fehlens der verkäsenden Nekrose und positiven Tuberkulinreaktion, eine infektiöse
Ätiologie, eine Diathese und eine immunologische Genese diskutiert.
Radiologisch wird die Sarkoidose klassifiziert:
Stadium 0: Keine sichtbare Pathologie
Stadium I: Vergrößerung der Lymphknoten (LK) (bd.seits prominente Hili)
Stadium II: Vergrößerung der LK und Veränderungen des Lungenparenchyms
Stadium III: Veränderungen des Lungenparenchyms ohne Vergrößerung der LK
Stadium IV: Lungenfibrose (inkl. Wabenlunge im Endstadium)
Im Verlauf der Erkrankung ist eine Remission sehr häufig. Bei fast allen Patienten
werden im radiologischen Stadium I eine interstitielle Pneumopathie (Alveolitis) und
Granulome nachgewiesen. Da das Vorliegen der Alveolitis die Prognose bestimmt,
hat die bronchoalveoläre Lavage (BAL) mit Analyse der Lymphozytenzahl eine
gewisse prognostische Aussagekraft. In 90% der Fälle werden vergrößerte
intrathorakale Lymphknoten nachgewiesen, meist bilateral hilär - wie auch in dem
vorliegenden Fall. Im Gegensatz zum malignen Geschehen und der Tuberkulose ist
die Vergrößerung von Hiluslymphknoten annähernd symmetrisch und überwiegt
quantitativ.
Der Morbus Scheuermann wurde ursprünglich als Osteonekrose der
Wirbelkörperapophysen aufgefaßt. Vermutlich sind andere Ursachen beteiligt, wie
Traumata im Wachstumsalter, Vererbung, Malnutrition, endokrine Störungen,
4
Osteoporose oder gestörte muskuläre Kontrolle. Wichtige radiologische Zeichen
sind keilförmige Wirbelkörper mit entsprechender Kyphose,
Unregelmäßigkeiten von Deck- und Bodenplatten, verminderte ventrale
Diskushöhe und vorzeitige degenerative Veränderungen vor allem im Bereich
von unterer Brustwirbelsäule und im thorakolumbalen Übergang. Es kommen
kleinere Schmorlsche Knorpelknötchen mit Randverdichtungen, d.h.
Hernierungen des Nucleus pulposus in die angrenzenden Wirbelkörper zur
Darstellung. Die radiologischen Befunde sind Ausdruck der Bedeckungsschwäche
der tragenden und druckaufnehmenden knorpeligen und knöchernen
Abschlußplatten. Die Scheuermannsche Krankheit beginnt in der Präpubertät; ihre
klassische Lokalisation ist die thorakale Wirbelsäule zwischen Th 4 und Th 12,
seltener sind der thorako-lumbale Übergang oder die Lumbalwirbelsäule betroffen.
Spondylodiscitis Radiologische Kriterien sind eine Bandscheibenerniedrigung mit Osteolyse der
angrenzenden Wirbel. Meist sind die Entzündungsparameter erhöht.
Therapie: Bettruhe, Immobilisation, medikamentös mit Antibiotika oder
Tuberkulostatika (nach Keimisolierung).
Tuberkulose
Als radiologische Veränderungen bei der exazerbierten Tuberkulose sind neben
den weichen Fleckschatten der aktiven, exsudativen Herde auch gut abgrenzbare
Verdichtungen an den Stellen sichtbar, an denen bereits Granulationsgewebe
vorliegt. Tuberkulöse Granulome sind meist 0,5 bis 5 cm groß, dickwandige
Nekrosehöhlen und oft von kleinen runden Satellitenherden umgeben. Heilt eine
chronische Kaverne ab, so hinterläßt sie eine sternförmige Narbe oder eine prall
gefüllte Kaverne (abgekapselter, verkäster Herd) oder eine offene Kaverne, die
bakteriologisch jedoch leer ist.
Radiologische posttuberkulöse Veränderungen können sein:
Lymphknotenverkalkungen
Granulome
Tuberkulome
Kranialraffung der Hili
pleurale Schwarten und Schwielen
Pleuritis calcarea
Kavernen
Vit.-D-Mangel
Neben einer verwaschenen Knochenstruktur erkennt man eine
Distanzvergrößerung zwischen Epi- und Metaphyse vorwiegend an den schnell
wachsenden Röhrenknochen. Bei der Spätform sind ähnliche röntgenologische
Veränderungen auszumachen. Die bemerkenswert starken
Belastungsdeformitäten prägen jedoch das Bild. Kyphoskoliose,
Kartenherzbecken, Genua vara oder valga sowie der Längenrückstand im
Wachstum zeigen sich. In schweren Fällen beobachtet man Looser-Umbauzonen
oder ein Milkman-Syndrom.
Wegenersche
Die Wegenersche Granulomatose ist gekennzeichnet durch die Trias obere
Granulomatose
Luftwegsveränderungen, Lungenerkrankungen und Glomerulonephritis. Bei dem fast
obligatorischen Lungenbefall werden radiologisch wenige Millimeter bis 9
Zentimeter große, in der Lokalisation teilweise wechselnde Rundherde
beobachtet; sie sind oft multipel und in etwa einem Drittel zerfallend, und haben
dicke Wände mit unregelmäßiger innerer Kontur.
Zwerchfellhochs Einseitiger Zwerchfellhochstand kann vielfältige Ursachen haben:
tand
·Pulmonale Erkrankungen:
Ipsilaterale Atelektase
Embolie
Lungeninfarkt
Dystelektatische Pneumonie
·Abdominelle Erkrankungen:
Raumfordernde Prozesse
Relaxatio und Zwerchfellparese infolge Phrenikusparese
Subpulmonale Ergüsse können einen Zwerchfellhochstand
vortäuschen.
Rechtsseitiger Zwerchfellhochstand infolge Hepatomegalie, Chilaiditi-Syndrom
(Interposition von Colon transversum zwischen Leber und Zwerchfell).
Linksseitiger Zwerchfellhochstand infolge Splenomegalie, geblähter linker Flexur,
geblähtem Magen.
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Ein beidseitiger Zwerchfellhochstand ist bei ausgedehntem Aszites, bei großen
abdominellen Tumoren und bei Meteorismus zu beobachten.
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