Untersuchung zum subklinischen Verlauf einer Lawsonia

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Untersuchung zum subklinischen Verlauf einer Lawsonia-intracellularisInfektion bei Schweinen
D. Brandt
Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2008
In der vorliegenden Studie sollte der Verlauf einer subklinischen Lawsonia-intracellularis-Infektion (LIInfektion) anhand von Erregerausscheidung, klinischen Symptomen und serologischer Kontrolle sowie
pathologische Veränderungen unter Feldbedingungen untersucht werden.
Zu diesem Zweck wurde in einem Bestand, in dem im Vorfeld eine subklinische LI-Infektion
diagnostiziert wurde, eine Gruppe von 60 gleichaltrigen, männlichen kastrierten Ferkeln vom Absetzen
bis zum Mastende kontrolliert. Diese Tiere wurden ab der 4. Lebenswoche wöchentlich klinisch
untersucht. Von der 6. bis zur 16. Lebenswoche wurde wöchentlich eine Kotprobenentnahme zum
PCR Nachweis sowie eine Blutprobenentnahme zur Antikörperbestimmung mittels ELISA
durchgeführt. Weiterhin erfolgten Probenentnahmen zur 20. und zur 26. Lebenswoche. Ab der 8.
Woche wurden zu den entsprechenden Untersuchungszeitpunkten jeweils fünf Schweine aus dieser
Gruppe seziert (insgesamt N=51) und Proben von verschiedenen Darmlokalisationen für eine
weiterführende histologische und immunhistolgische Untersuchung sowie Ingestaproben zur
Bestimmung der präzäkalen Verdaulichkeit verschiedener Futterinhaltsstoffe entnommen.
Die LI-Infektion verlief innerhalb der Versuchsgruppe von 60 Läuferschweinen weitestgehend
subklinisch, nur ein Tier zeigte wässrigen Durchfall. Bei sieben Schweinen wurde während der
Versuchsperiode kurzzeitig eine dünnbreiige Kotkonsistenz festgestellt.
Eine erste Erregerausscheidung wurde bei drei Tieren bereits in der 6. Lebenswoche festgestellt.
Nach der 14. Lebenswoche war LI bei keinem Tier mehr in den Fäzes nachzuweisen. Zu keinem
Zeitpunkt konnte bei mehr als einem Drittel der Tiergruppe gleichzeitig ein PCR Nachweis geführt
werden. Die Ausscheidung bei den einzelnen Tieren dauerte zumeist nur eine bis zwei Wochen. Eine
erste Serokonversion wurde ebenfalls in der 6. Lebenswoche registriert, die Serokonversion folgte der
ersten Erregerausscheidung im Mittel eine Woche später. Die meisten Serokonversionen traten
zwischen der Woche 8 und 11 auf, der grösste Anteil an seropositiven Tieren lag in der 12.
Lebenswoche mit ca. 70 % der untersuchten Schweine vor und nahm dann kontinuierlich ab. Am ende
der Untersuchungsperiode waren nur noch 31 % der untersuchten Tiere seropositiv (ELISA). Mittels
PCR wurden 65 % (39 Tiere), mittels serologischer Kontrolle insgesamt 82 % (49 Tiere) der Schweine
als infiziert erkannt. Bezieht man die immunhistologischen Ergebnisse mit ein, konnte bei insgesamt
98 % (59 Tiere) der Tiere eine LI-Infektion diagnostiziert werden. Ein Tier blieb negativ.
Während makroskopische Veränderungen am Darm sehr selten waren, wurden in der
lichtmikroskopischen Betrachtung des Sektionsmaterial bei 28 von 51 untersuchten Schweinen eine
für LI typische epitheliale Hyperplasie mit Reduktion der Becherzellen an der Darmschleimhaut
gefunden. Bei fünf Tieren lagen zusätzlich ulzerative oder fibrinös—ulzerative Läsionen vor. Bei 16
von 18 Schweinen, die zum Zeitpunkt der Sektion einen positiven PCR Befund über den Kot zeigten,
konnten typische Läsionen am Darm beobachtet werden. Die Läsionen waren umso stärker
ausgeprägt, je dichter der erste Infektionsnachweis und die Sektion beieinander lagen, und
korrelierten mit der Erregermenge im Darmgewebe. Lag der Nachweis der Infektion länger als drei
Wochen zurück, war regelmässig eine Ausheilung der Darmläsionen zu beobachten.
Die immunhistologische Untersuchung zeigte, dass LI in den ersten drei Wochen nach
Infektionsnachweis bei den meisten Tieren (82 %) in Darmschleimhaut und Lymphknoten aufzufinden
war. Zu späteren Untersuchungszeitpunkten konnte der Erreger noch bei 48 % der Tiere
nachgewiesen werden, dabei häufig nur noch in den regionalen Lymphknoten.
Bis zur 8. Lebenswoche mit LI infizierte Schweine zeigten tendenziell ein verringertes Wachstum, eine
weitere Auswertung der Gewichtsentwicklung war aufgrund einer Actinobacillus-pleuropneumoniaeInfektion in der 10. Wochen nicht möglich.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 30.04.2009
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