Milben:

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Abschlussprotokoll
Projektpraktikum Bodenbiologie
Einführung in die Ökologie des Bodens
und Taxonomie ausgewählter
Bodenorganismen
Christopher Panhölzl
Claudia Pezzei
Andrea Söllinger
Inhaltsverzeichnis
Einleitung .................................................................................................................... 4
Zoologie ...................................................................................................................... 5
Milben .................................................................................................................................... 5
Probennahme: ..................................................................................................................... 5
Systematik und Merkmale der behandelten Gruppen: ....................................................... 5
Ergebnisse: ......................................................................................................................... 6
Collembola ............................................................................................................................. 8
Einleitung: .......................................................................................................................... 8
Material und Methode: ....................................................................................................... 8
Ergebnisse und Diskussion: ............................................................................................... 9
Nematoda ............................................................................................................................. 11
Einleitung ......................................................................................................................... 11
Material und Methode ...................................................................................................... 12
Ergebnisse und Diskussion............................................................................................... 12
Diptera .................................................................................................................................. 13
Einleitung: ........................................................................................................................ 13
Material und Methode: ..................................................................................................... 13
Ergebnisse und Diskussion: ............................................................................................. 13
Coleoptera ............................................................................................................................ 14
Einleitung: ........................................................................................................................ 14
Material und Methoden: ................................................................................................... 14
Ergebnisse und Diskussion: ............................................................................................. 15
Chemie ..................................................................................................................... 15
Bodenatmung ....................................................................................................................... 15
Methode:........................................................................................................................... 15
Ergebnisse Boden: ............................................................................................................ 16
pH-Werte im Boden ............................................................................................................. 17
Messung: .......................................................................................................................... 17
Ergebnisse Boden: ............................................................................................................ 17
Ergebnisse Streu: ............................................................................................................ 18
Trockenmassefaktor ............................................................................................................. 19
Messung: .......................................................................................................................... 19
Ergebnisse Boden: ............................................................................................................ 19
Ergebnisse Streu: ............................................................................................................ 19
Nährstoffe ............................................................................................................................. 20
Messung: .......................................................................................................................... 20
Ergebnisse Boden: ............................................................................................................ 20
Ergebnisse Streu: .............................................................................................................. 21
Korngrößen ........................................................................................................................... 22
Methode:........................................................................................................................... 22
Ergebnisse Boden: ............................................................................................................ 23
Schwermetalle ...................................................................................................................... 23
Messung: .......................................................................................................................... 23
Ergebnisse Boden: ............................................................................................................ 23
Ergebnisse Streu: .............................................................................................................. 24
Austauschbare Kationen ....................................................................................................... 25
Methode:........................................................................................................................... 25
2
Ergebnisse Boden: ............................................................................................................ 25
Ergebnisse Streu: .............................................................................................................. 26
Zucker................................................................................................................................... 26
Methoden:......................................................................................................................... 26
Ergebnisse Boden: ............................................................................................................ 27
Literatur .................................................................................................................... 28
3
Einleitung
Ziel der Übung war es, den Boden des Michaelerwaldes an drei Standorten zu analysieren,
wobei mehrere Parameter bestimmt wurden. Dazu wurden an den drei Standorten Bachau,
Plateau und Hang jeweils drei Proben genommen, die auf die Häufigkeiten einiger
Tiergruppen (Milben, Collembolen, Nematoden, Insektenlarven), chemische und
physikalische Parameter (Zuckergehalt, pH-Wert, Nährstoffe usw.) untersucht wurden.
Anhand dieser Ergebnisse sollen die drei Standorte untereinander verglichen werden, und
ein Bezug zwischen dem Vorkommen bestimmter Tiergruppen und den Gegebenheiten des
Standorts hergestellt werden.
Kurze Beschreibung der Standorte:
Der Michaelerwald ist teil des Flysch-Wienerwaldes, das bedeutet, Sandstein ist das
Ausgangsmaterial. Es handelt sich um schwere, tonreiche Böden, der Bodentyp ist die
Braunerde, im Aubereich auch Pseudogley aufgrund des Stauwassers.

Bachau:
Die hier dominante Baumart ist die Esche, die typisch ist für feuchte Standorte mit
guter Wasserversorgung. Durch ihre tiefere Lage ist die Au gut mit Nährstoffen
versorgt, die vom Hang nach unten ausgewaschen werden.
Die Streuschicht ist eher klein, sie wird rasch umgesetzt, der humusreiche A-Horizont
des Bodens darunter ist aber sehr mächtig. Der Boden ist gut durchwurzelt und
zeichnet sich durch hohe biologische Aktivität aus.

Plateau:
Hier sind Eiche und Buche vorherrschend. Über die Bedingungen an diesem Standort
konnten zuerst noch keine Angaben gemacht werden, da es sich um eine hügelige
Fläche handelt, die mehrere Senken aufweist. Dadurch kann erst durch die
Auswertung der Proben eine klare Aussage gemacht werden.

Hang:
Durch die größere Trockenheit kommen Buche, Hainbuche, Feldahorn und Elsbeere
vor. Humus wird abgeschwemmt und geht verloren. Der A-Horizont ist klein, der
Boden schlecht mit Nährstoffen versorgt. Der pH-Wert ist niedriger als im Aubereich
weiter unten.
4
Zoologie
Milben
Probennahme:
Die Methoden der Probennahme und der Aufbereitung des Materials wurden im Abschnitt
über die Collembola beschrieben.
Systematik und Merkmale der behandelten Gruppen:
Acari (Milben) gehören zur Familie der Spinnentiere (Arachnida). Sie werden in zwei große
Gruppen eingeteilt: Parasitiformes (Anactinotrichida) und Acariformes (Actinotrichida).
Milben haben vier Beinpaare und eine Größe von 0,2 – 2mm, gehören daher also zur
Mesofauna des Bodens. Im Unterschied zu adulten Tieren haben Milbenlarven aber drei
Beinpaare und sind nur 80-100μm groß.
Je tiefer sie im Boden leben, desto spezialisierter sind die Tiere und kommen auch in
geringerer Abundanz vor. Die Tiere sind meist stark sklerotisiert und braun gefärbt, es gibt
auch schwarze oder grün gefärbte Arten.
Parasitiformes:
Zu dieser Familie gehören die Zecken (Ixodida, Metastigmata) und die Mesostigmata. Von
den Mesostigmata wurden die Gamasidae (Raubmilben) und die Uropodina
(Schildkrötenmilben) genauer behandelt.
Gamasidae sind große Milben mit sehr langen Beinen, frei beweglichen Coxen und oft
riesigen, gut sichtbaren Cheliceren. Die Atemöffnungen (Stigmata) befinden sich zwischen
drittem und viertem Beinpaar.
Uropodina leben nicht räuberisch, sondern ernähren sich pflanzlich. Sie können ihre Beine
einziehen, sodass sie erst beim Umdrehen des Tieres sichtbar sind. Der Körper ist stark
sklerotisiert, sehr groß und hat oft eine dreieckige Form.
Acariformes:
Diese Gruppe ist erkennbar an den am Körper festgewachsenen Coxen. Sie wird in drei
Familien eingeteilt:
Prostigmata haben ihre Stigmen weit vorne am Körper. Es sind weichhäutige Tiere, die oft
lange Borsten besitzen.
Astigmata (Acaridida) bestizen gar keine Atemöffnung, sondern nehmen Sauerstoff über die
Cuticula oder die Nahrung auf. Sie sind weichhäutig und ernähren sich von Pflanzen. Meist
sind sie weiß gefärbt und können zu Vorratsschädlingen werden.
Oribatidae (Horn- oder Moosmilben) sind Streuzersetzer und haben die Stigmen an den
Basen der Beine, dort, wo die Coxen festgewachsen sind. Sie sind von außen aber nicht
5
sichtbar, weil sie von Platten verdeckt sind. Es handelt sich um eine sehr diverse Gruppe,
außerdem unterscheiden sich juvenile Tiere sehr stark von adulten, sodass sie gar nicht als
Oribatidae erkannt werden.
Die Gattungen Hermaniella und Nanhermania wurden ausgezählt. Tiere der Gattung
Hermaniella sind gut erkennbar an den zwei seitlichen Fortsätzen am Körper, Nanhermania
sind hellbraune Tiere.
Protura wurden auch ausgezählt, es handelt sich aber nicht um Milben, sondern um eine
eigene Gruppe der Arthropoda. Sie haben einen lang gestreckten Körper, drei Beinpaare
und sind weiß bis gelb gefärbt. Ihre Nahrung besteht aus Pilzhyphen.
Ergebnisse:
Milben im Boden
50000,00
45000,00
Oribatidae(B)
Individuen/m²
40000,00
Gamasidae(B)
35000,00
Uropodina (B)
30000,00
Hermanniella sp. (B)
25000,00
Nanhermania sp. (B)
20000,00
Milben Rest (B)
15000,00
Protura (B)
10000,00
Milben gesamt
5000,00
0,00
Bachau
Hang
Plateau
Standort
Abb. 1: Diese Abbildung zeigt die Verteilung der einzelnen Milben Ordnungen und Familien in den 3
unterschiedlichen Bodenproben
Milben in der Streu
5000,00
Gamasidae (B)
Individuen/m²
4000,00
Uropodina (B)
Nanhermannia (B)
3000,00
Hermanniella sp. (B)
Milben Rest (B)
2000,00
Protura (B)
Milben gesamt
1000,00
0,00
Bachau
Hang
Plateau
Standort
Abb. 2: Diese Abbildung zeigt die Verteilung der einzelnen Milben Ordnungen und Familien in den 3
unterschiedlichen Streuproben
6
Beim Vergleich der Abundanzen im Boden und in der Streu fällt auf, dass im Boden viel
mehr Milben gefunden wurden, als in der Streu. Erwartet haben wir uns das Gegenteil, da
mit zunehmender Tiefe des Bodens immer weniger Tiere, und immer spezialisiertere Arten
vorkommen. Die Streuschicht ist der produktivste Teil des Bodens, daher sollten hier auch
die meisten Lebewesen vorkommen.
Von den Gattungen Hermaniella und Nanhermania gibt es leider viel zu wenige Daten, um
daraus Schlüsse zu ziehen. Das kann daran liegen, dass die Bestimmung von Milben
anhand ihrer physischen Merkmale oft schwierig ist und sie daher nicht erkannt wurden.
Auch dass über die Häufigkeit der Oribatidae in der Streuschicht überhaupt kein Wert
vorliegt, ist ein Fehler, der beim Zählen der Tiere gemacht wurde.
Bodenmilben:
Gesamt gesehen kamen am Plateau die meisten und in der Au die wenigsten Milben vor, die
Werte des Hangs liegen dazwischen.
Oribatidae sind Streuzersetzer und sollten daher höhere Abundanzen aufweisen als andere
Milbengruppen. Für Plateau und Hang ist diese Annahme erfüllt, in der Au waren aber mehr
Gamasidae als Oribatidae zu finden. Aufgrund der hohen Umsetzung des Materials in der Au
sollten vor allem hier viele Oribatidae vorkommen.
Gamasidae leben räuberisch und waren am Hang am häufigsten, in der Au am wenigsten zu
finden. Da der Standort Au über eine höhere Produktion verfügt, sollten Gamasidae hier
mehr Nahrung finden und in höherer Zahl vorhanden sein, als am Hang und Plateau.
Milben in der Streu:
Am Hang war die Abundanz geringer als in der Au und am Plateau, wobei auffällig ist, dass
am Plateau besonders viele Tiere gezählt wurden. Dass am Hang die wenigsten Milben
vorkamen, stimmt mit den Werten zur Streumenge überein. Am Plateau und in der Au ist die
Streuschicht um einiges mächtiger als am Hang.
Auch Gamasidae und Uropodina weisen am Plateau viel größere Häufigkeiten auf als an den
anderen Standorten. Höchstwahrscheinlich wurden die Proben vom Standort Plateau
besonders genau ausgezählt.
Protura:
Protura wurden in der Streu leider gar nicht gezählt, es sind keine Werte vorhanden.
Im Boden kamen sie am Hang und Plateau fast gleich häufig vor, in der Au dagegen etwas
weniger.
7
Collembola
Einleitung:
Collembola sind eine weltweit verbreitete Gruppe von Urinsekten. Sie sind Hexapoda, primär
flügellos und weichhäutig. Ein besonderes Merkmal der Gruppe ist die Furka (Sprunggabel),
eine paarige Extremität des 4. Abdominalsegmentes die basal verwachsen ist. Mit der Furka
können die Collembola ungerichtet, bis zu 20 cm weit, springen. Die Furka kann stark
reduziert sein, oder auch ganz fehlen.
Collembola haben einen einheitlichen Grundbauplan, es treten jedoch unterschiedliche
Lebensformtypen auf. Grundsätzlich werden zwei Lebensformtypen unterschieden:
 Atmobionten
 Edaphobionten
Die Atmobionten sind jene Collembola die zum Beispiel auf Pflanzen, Moose, Flechten, unter
der Rinde von Bäumen oder auch auf Wasseroberflächen vorkommen. Edaphobionten sind
die Collembola des Bodens, sie sind sowohl im Boden als auch in der Streu zu finden und
gehören zur Mesofauna (ca. 0,2 bis 2 mm Größe) des Bodens. Daher sind die
Edaphobionten jene Collembola, die im Praktikum näher untersucht wurden. Die
Edaphobionten werden in folgende Lebensformtypen weiter unterteilt:
Epigeonten: große Arten, welche in der Streu vorkommen
Hemiedaphobionten: die Collembola der obersten Humusschicht
Euedaphobionten: kleine Arten, die tiefer im Bodeninneren vorkommen
Die Collembola haben verschiedene Funktionen im Boden, so beeinflussen sie zum Beispiel
mit ihren Exkrementen die Bodenmikrostruktur, sie spielen eine wesentliche Rolle im Abbau
von organischem Material unter anderem, in dem sie die Mikroorganismen abweiden und so
deren Aktivität anregen, somit wird die Mineralisationsrate gesteigert.
Material und Methode:
Mit dem Bodenbohrer, der eine Fläche von 10 cm2 hat, wurde eine Mischprobe (Boden
inklusive Streuauflage) entnommen. Dazu erfolgten 5 ca. 10 cm tiefe Einstiche (Sternprobe),
die Proben wurden dann gemeinsam eingetütet. Auf jedem Standort (Au, Hang, Plateau)
wurden 3 Mischproben entnommen.
Weiters wurden Quadrate von 25 x 25 cm abgesteckt und die Streu sowie die oberste
Humusschicht abgetragen, pro Standort wurden wiederum 3 Mischproben von jeweils vier
Quadraten gemacht. Diese Streuproben dienten neben der Erfassung der Collembola auch
zur Erfassung der Milben, Coleopteren und Dipterenlarven. Sowohl die Bodenproben wie
auch die Streuproben wurden mit Hilfe einer Berlese Apparatur aufbereitet. Die Collembola
fliehen vor der Austrocknung (durch 60 Watt Lampe) und wandern tiefer in den Boden, durch
ein Sieb unter der Bodenprobe und einem Trichter gelangen sie so in ein Behältnis mit
Ethanol.
Boden- und Streuproben wurden getrennt voneinander aufbereitet und untersucht, bei den
Collembola wurden Abundanz, Lebensformtypen sowie die vorkommenden Familien erfasst.
8
Ergebnisse und Diskussion:
Collembola in der Streu:
Collem bola Streu
Abb.3: Die Abbildung zeigt die Abundanz der
Collembola in der Streu auf den einzelnen Standorten.
(Die Ergebnisse wurden auf einen Quadratmeter
hochgerechnet.) Dargestellt sind die Mittelwerte der
jeweiligen Mischproben sowie die Standardfehler der
Mittelwerte.
350.000
300.000
250.000
200.000
Individuen/m²
150.000
100.000
50.000
0
Au
Hang
Plateau
In Abb.3 ist zu sehen, dass die Zahl der Collembola von Au zu Hang zu Plateau ansteigt, die
hohen Standardfehler kommen möglicherweise durch unterschiedliche Quantität sowie
Qualität (zum Teil stark anthropogen beeinflusst) der Streuauflage zustande. SCHALLER
beschreibt eine unregelmäßige nestartige Raumverteilung von Collembola infolge von
abiotischen Gradienten sowie von spezifischen Nahrungspräferenzen (1970; Seite 11),
solche Nester könnten die Abweichungen erklären.
Abb.4: Die Abbildung zeigt den jeweiligen Anteil der verschiedenen Lebensformtypen der Edaphobionten in der
Streu für jeden Standort, erstellt aus den Mittelwerten der Mischproben.
In der Au ist der Anteil an Collembola die in der Streu (Epigeonten) und in der obersten
Humusschicht (Hemiedaphobionten) leben höher als auf den anderen Standorten. Vor allem
am Hang findet man besonders wenige von diesen. Der Boden in der Au dürfte eine höhere
Dichte aufweisen als Hang- und Plateauboden, die Collembola sind unter anderem von der
Mikrostruktur des Bodens abhängig, je lockerer der Boden ist, desto mehr Lebensräume
(Hohlräume) sind vorhanden. Dies könnte den geringen Anteil an Euedaphobionten in der Au
erklären. Des Weiteren sind pH-Wert, Bodenfeuchte sowie der Anteil an organischer
Substanz im Boden wichtige ökologische Faktoren für die Collembola. Der Anteil der
verschiedenen Lebensformtypen hängt daher davon ab, ob die Umweltbedingungen in den
Bodenschichten, in denen sie vorkommen, günstig sind.
9
Abb.5: die prozentuelle Verteilung der einzelnen Collembola in der Streu für jeden Standort.
Besonders auffällig ist, dass in der Au, im Gegensatz zu den anderen Standorten, sehr viele
Symphypleona gefunden wurden, da diese typische Epigeonten sind ist auch der Anteil an
Epigeonten in der Au am Höchsten (siehe Abb.4).
Collembola im Boden:
Collem bola - Boden
40.000
35.000
30.000
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
Individuen/m²
Au
Hang
Plateau
Abb. 6: Die Abbildung zeigt die Abundanz
der Collembola im Boden der einzelnen
Standorte. (Die Ergebnisse wurden auf
einen Quadratmeter hochgerechnet.)
Dargestellt sind die Mittelwerte der
jeweiligen Mischproben sowie die
Standardfehler der Mittelwerte.
Im Boden befinden sich deutlich
weniger Collembola als in der Streu
(Vergl. Abb. 3 und Abb. 6).
Eine Steigerung der Abundanz von Au zu Hang zu Plateau ist auch im Boden zu erkennen.
Auf der Probefläche P1 wurden mehr Collembola gefunden als auf den beiden anderen
Probeflächen des Plateaus, daher der hohe Standardfehler. Hierbei könnte es sich ebenfalls
um ein Nest von Collembola handeln.
Abgesehen von diesem einen extrem hohen Wert (es handelt sich um 43. 000 Collembola
auf P1) sind die Abundanzwerte der einzelnen Probeflächen am Hang und am Plateau kaum
unterschiedlich. In den Böden von Hang und Plateau herrschen vermutlich relativ ähnliche
Verhältnisse im Gegensatz zum Auboden.
10
Abb. 7: Die Abbildung zeigt den jeweiligen Anteil der verschiedenen Lebensformtypen der Edaphobionten im
Boden für jeden Standort, erstellt aus den Mittelwerten der Mischproben.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass im Hang nur sehr wenige Epigeonten und
Hemiedaphobionten vorkommen, dies liegt möglicherweise an der Qualität sowie Quantität
der Streu und der obersten Humusschicht, Gründ dafür könnte sein, dass es am Hang
vermehrt zur Auswaschung von Nährstoffen und organischer Substanzen kommt.
Beim Vergleich von Abb. 4 mit Abb. 7 zeigt sich, dass, wie zu erwarten, der Anteil an
Euedaphobionten im Boden höher ist als in der Streu.
Abb. 8: die prozentuelle Verteilung der einzelner Collembola im Boden für jeden Standort.
Nematoda
Einleitung
Die Nematoda sind ein extrem artenreicher und auch sehr individuenreicher Stamm der
Metazoa, welcher sehr weit verbreitet ist. Nematoda sind im Boden, in der Wüste, im
Gletschereis, Meer und Süßwasser sowie als Endoparasiten in Vertebraten, Insekten und
Pflanzen zu finden.
Im Boden gehören sie zur Mesofauna (ca. 0,2 bis 2 mm Größe) und leben im Wasserfilm
zwischen den Bodenpartikeln. Sie haben verschiedene Funktionen im Boden, so sind sie
11
sowohl Primär- und Sekundärzersetzer (mycophage, bakteriophage, rhizophage und
saprophage Nematoda) als auch primäre Räuber (zoophage Nematoda).
Material und Methode
Die Probennahme erfolgte wie bei den Collembola mit dem Bodenbohrer, nur diesmal wurde
die Streu zuerst entfernt. Die Nematoda wurden aus je 25 g pro Mischprobe mit Hilfe eines
Bearmann Trichters extrahiert. Es folgte die Auszahlung der Nematoden sowie der
Erfassung verschiedener Ernährungstypen (Bakterienfresser, Omnivore, Räuber, Pilzfresser,
Pflanzenparasiten und Pilz-/Wurzelfresser).
Über das Gewicht von 50 cm2 Boden wurden die Ergebnisse auf eine m² hochgerechnet.
Ergebnisse und Diskussion
Abb.9: Die Abbildung zeigt die
Abundanz der Nematoda auf den
einzelnen Standorten. Dargestellt sind
die Mittelwerte der jeweiligen
Mischproben sowie die Standardfehler
der Mittelwerte.
Nem atoden
600.000
500.000
400.000
300.000
Individuenzahl/m²
200.000
100.000
0
Au
Hang
Plateau
In Abb. 9 fällt auf den ersten
Blick auf, dass die Standardfehler in der Au und im Plateau sehr hoch sind, es ist daher nicht
zu sagen ob in der Au tatsächlich mehr Nematoda zu finden sind als auf den anderen
Standorten. Da die Nematoda auf einen Wasserfilm zwischen den Bodenpartikeln
angewiesen sind, wäre es jedoch denkbar, dass in der Au die meisten leben.
Abb. 10: die prozentuelle Verteilung der einzelnen Nematoda-Ernährungstypen für jeden Standort
Auf allen drei Standorten gehören nahezu drei Viertel der Nematoda zu den
Bakterienfressern und Omnivoren, vor allem in der Au und am Plateau scheinen die
Nematoda hauptsächlich als Beweider der Bakterien zu fungieren. Da in der Au die meisten
Nematoda gefunden wurden (zum Teil über 400. 000 pro m²) und davon fast die Hälfte
bakteriophag sind, lässt das auf eine hohe Anzahl an Bakterien in der Au schließen und
dadurch auch auf eine hohe mikrobielle Aktivität. Die Ergebnisse bezüglich der
Bodenatmung (unter anderem ein Maß für die mikrobielle Aktivität) bestätigen
dies./verstärken diese Vermutung.
12
Diptera
Einleitung:
Die Diptera bilden eine Ordnung innerhalb der Insekten, sie sind weltweit mit 120.000 Arten
verbreitet. In Mitteleuropa gibt es 117 Familien mit gesamt 9200 Arten. Die Imagines der
Zweiflügler unterscheiden sich von allen anderen geflügelten Insekten durch die
Umwandlung des hinteren Flügelpaares zu Schwingkörbchen, den so genannten Halteren.
Diese sind mit Sinnesorganen ausgestattet und dienen den Tieren zur Orientierung im Raum
während des Fluges. Sie bestehen aus einem dünnen Stiel und einer keulenförmigen
Verdickung am Ende. Die Vorderflügel sind in der Regel gut ausgebildet und die
Flügeladerung spielt eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Arten. Es kann allerdings
durchaus vorkommen dass die Vorderflügel oder Halteren umgebildet wurden oder gänzlich
fehlen. [Schaefer]
Dipteren haben sich auf viele unterschiedliche Lebensweisen spezialisiert. Unter ihnen gibt
es auch sehr viele human medizinisch wichtige Ektoparasiten zb: Culicidae (Stechmücken).
Für dieses Protokoll und für unsere Arbeit spielen aber nur Dipterenarten eine Rolle deren
Larven einen Teil ihrer Entwicklung im Boden vollziehen und sich von Bodenbestandteilen
oder Lebewesen ernähren.
Für die Untersuchungen im Praktikum waren nur die im Boden lebenden Larven von
Interesse. Es wurden alle in den Proben vorhandenen Larven auf Familienniveau bestimmt.
Es kamen 9 unterschiedliche Dipteren Familien im Larvenstadium in unterschiedlicher
Abundanz in den Proben vor. Diese spielen eine wichtige Rolle im Boden und vor allem in
der Streu. Durch die Zersetzung von größeren Bestandteilen machen sie diese für
Mikroorganismen leichter zugänglich und fördern die Humusbildung. Ohne die
Dipterenlarven würde die Laubstreu im Winter nicht aufgearbeitet. Unter der schützenden
Schneedecke ist es für die Tiere warm genug um zu fressen und sich zu entwickeln.
Material und Methode:
Probennahme siehe Collembola
Die Tiere wurden mit dem Berlese Apparat aus den Bodenproben in Ethanol getrieben.
Danach wurden die einzelnen Standortproben mit dem Binokular Mikroskop ausgewertet.
Die gefundenen Dipterenlarven wurden auf Familienniveau bestimmt.
Ergebnisse und Diskussion:
Abb. 11: Diese
Abbildung
zeigt die
Abundanz der
einzelnen
Gattungen der
gefundenen
Dipterenlarven
in den
Streuproben
13
Der Standort mit der höchsten Abundanz an Dipterenlarven war das Plateau, die geringste
Abundanz gab es in der Bachau. Der Grund könnte daran liegen dass in der Bachau die
Streu sehr schnell verwertet wird und daher nur eine geringe, schützende Streuschicht
vorhanden ist. Diese bietet den Larven wenig Lebensraum. Dipterenlarven kommen nur sehr
selten im Boden selbst vor. Auffällig ist auch der hohe Anteil an Cecidomyiidae (Gallmücken)
Larven im Plateau. Die Cecidomyiidae kommen oft nur auf ein bis wenigen unterschiedlichen
Pflanzenarten vor. Da die Buche am Plateau die dominante Pflanzenart war, könnte es eine
Korrelation geben. Tatsache ist das im Plateau viel mehr Laubstreu auf dem Boden liegt,
welches den Tieren einen guten Lebensraum bietet. Dies erklärt generell die hohe Abundanz
an Larven am Plateau.
Coleoptera
Einleitung:
Die Coleoptera kommen weltweit mit 350.000 beschriebenen Arten vor und sind die
Artenreichste Gruppe der Insekten. In Mitteleuropa kommen 6800 Arten vor. [Schaefer]
Charakteristisch für die Images der Coleoptera sind der Prothorax und die stark
sklerotisierten Deckflügel (Vorderflügel) welche als Elytren bezeichnet werden. Darunter
befindet sich ein Paar weichhäutiger Flügel (Hinteres Flügelpaar). Durch die große
Artenvielfalt sind die Coleoptera an so gut wie alle Lebensweisen angepasst. Es gibt
Zoophage, Saprophage und Phytophage Arten, darunter viele landwirtschaftlich
bedeutungsvolle Schädlinge. Die Larven der Coleoptera sehen den Imagines wenig ähnlich
da diese eine holometabole Entwicklung durchmachen. Holometabole Insekten wandeln sich
von der Larve über eine Puppe in die Adulttiere um.
Interessant für das Praktikum waren jedoch nur die Larven oder Puppen der jeweiligen
Coleoptera Familien.
Material und Methoden:
Siehe Collembola und Diptera
14
Ergebnisse und Diskussion:
Abb.12: Diese Abbildung zeigt die Abundanz der gefundenen Gattungen der Coleopteralarven in den 3
unterschiedlichen Streuproben
Die Abundanzen der Käferlarven waren wie auch bei den Dipteren Larven am Plateau am
höchsten. Dies liegt sicher auch daran dass am Plateau die meiste Streu vorhanden ist,
welche den Larven einen guten Lebensraum bietet. An allen 3 Standorten kamen die
Carabidae (Laufkäfer) in hohen Abundanzen vor. Dies liegt vermutlich daran, dass diese
Tiere eine sehr große Coleopterenfamilie darstellen, mit vielen unterschiedlichen
Spezialisierungen. Die Larven sind auch sehr mobil und leben vorwiegend räuberisch. Der
hohe Standardfehler bei den restlichen Coleopteren kommt durch viele sehr unterschiedliche
Abundanzen in den einzelnen Proben vor. Die Hanglage dürfte mit ungünstigen
Umweltbedingungen wie zu rascher und starker Wasserabfluss, leichte
Erosionserscheinungen, Trockenheit, etc. einhergehen welche es den Tieren erschwert dort
dauerhaft zu leben.
Chemie
Bodenatmung
Die Bodenatmung ist ein Maß für die CO2-Etnwicklung und damit für die Belebtheit von
Böden. Bodenorganismen haben daran nur einen sehr geringen Anteil, der als
Basalrespiration (BR) bezeichnet wird. Etwa 2/3 des CO2 entsteht durch mikrobielle Aktivität,
der Rest durch Wurzelatmung.
Methode:
Um das Ausmaß der Bodenatmung festzustellen, wird entweder die Verringerung des O2
oder die Zunahme des CO2 gemessen.
Bei der Verwendung eines Infrarotgasanalysators (IRGA) werden die zu messenden Gase
und ein CO2-freies Referenzgas infraroter Strahlung ausgesetzt. Die Moleküle werden
15
dadurch erwärmt und es kommt zu einer Druckerhöhung im geschlossenen Gefäß. Diese
Druckunterschiede werden mehrmals in regelmäßigen Abständen gemessen und
ausgewertet.
Zur Berechnung werden die jeweils niedrigsten Werte herangezogen, es gibt auch die
Möglichkeit, die CO2-Entwicklung im Koordinatensystem gegen die Zeit aufzutragen, sodass
der Verlauf anhand der Kurven verglichen werden kann.
Zur Messung der Substrate Induced Respiration (SIR) wird zur Bodenprobe vor der Messung
Glucose zugegeben, die die Aktivität und damit die CO2-Zunahme nochmals erhöht.
Berechnet wird auch der Anteil der Basalrespiration an der Bodenatmung. Dieser wird als
Relative Respiratory Response (RESP%BR) bezeichnet. (RESP = Respiratory Response)
Ergebnisse Boden:
Die Werte in der Tabelle geben das entstandene CO2 in mg an. Die Menge der
eingewogenen Probe betrug jeweils 30g.
Relative Respiratory Response
RESP%BR
Standort SIR
BR
RESP1 Resp%BR
A1
217,01 59,74 157,27
263,25
A2
39,12 26,42 12,70
48,07
A3
128,07 43,08 84,99
197,27
H1
97,37 18,89 78,48
415,35
H2
71,97 25,87 46,10
178,18
H3
84,67 22,38 62,29
278,28
P1
69,93 17,72 52,21
294,69
P2
5,41 19,44 -14,03
-72,18
P3
37,67 18,58 19,09
102,74
400,00
350,00
300,00
250,00
200,00
150,00
100,00
50,00
0,00
Bachau
CO2-Entwicklung in mg
200
150
SIR
100
BR
RESP1
50
0
Hang
Plateau
Abb.13: Diese Abbildung zeigt das
Verhältnis von Substratinduzierter
Respiration zu Basalrespiration in % an
Bodenatmung
Bachau
Hang
Standort
Plateau
Abb.14:In dieser
Abbildung sieht man den
Unterschied zwischen
Substrat induzierter
Respiration und
Basalrespiration. Es wurde
die Differenz (RESP1) zur
Veranschaulichung
ebenfalls eingefügt.
Standort
Die Bachau weist die höchste Bodenatmung auf, gefolgt vom Hang, und am geringsten ist
sie am Plateau. Der hohe Wert in der Bachau weist auf das Vorhandensein vieler
Mikroorganismen, eine gute Umsetzung und hohe Bodenaktivität hin.
Die Werte der drei Messungen pro Standort unterscheiden sich zum Teil sehr voneinander,
vor allem am Plateau und in der Au. Da bestimmte Faktoren in kleinen Bereichen des
Bodens starke Veränderungen auslösen können, unterscheiden sich auch die Ergebnisse
zur Bodenatmung. Befindet sich an einer Stelle des Bodens gerade ein toter Organismus,
werden dort auch viele Mikroorganismen zu finden sein, die Respiration ist daher erhöht.
Die Relative Respiratory Response gibt die Bodenatmung durch Mikroorganismen und
Wurzeln im Verhältnis zur Basalrespiration an, und ist normalerweise höher als diese, da die
BR nur einen geringen Teil der gesamten CO2-Entwicklung des Bodens ausmacht.
16
Am Hang ist dieses Verhältnis am weitesten, am Plateau ist die Bodenatmung fast gleich der
Basalrespiration. Dies lässt auf ein viel geringeres Vorkommen an Mikroorganismen
schließen, die Ursache dafür könnte die höhere Trockenheit am Hang sein.
Die negativen Werte am Standort P2 ergeben sich wahrscheinlich aufgrund der Berechnung
der beiden Parameter durch Rundungsfehler oder ähnliches.
pH-Werte im Boden
Messung:
Zur Messung des aktuellen pH-Werts im Boden werden die Proben mit Wasser suspensiert.
Zusätzlich wurde auch der potentielle pH-Wert bestimmt, wobei bei der Messung die noch im
Boden gebundenen Kationen mit einbezogen werden. Diese wurden durch Zugabe von
Kaliumchlorid (KCl) herausgelöst, wodurch der potentielle pH-Wert etwas niedriger ist, als
der aktuelle.
Die Differenz zwischen aktuellem und potentiellem pH-Wert gibt auch die
Kationenaustauschkapazität (KAK) an. Sie wird in mmol/g Boden angegeben und kann aus
der Differenz der pH-Werte oder direkt aus der Menge der vorhandenen Kationen, die in
einem späteren Kapitel behandelt werden, berechnet werden. Die KAK lässt Schlüsse zur
Nährstoffverfügbarkeit im Boden zu.
Für die Messungen wurde ein Feldelektronentransistor verwendet, bei dem durch den pHWert eine Feldspannung entsteht, die gemessen wird.
Ergebnisse Boden:
pH-Werte
8,00
pH
7,00
6,00
aktueller pH
5,00
potentieller pH
4,00
3,00
Bachau
Hang
Standort
Abb.15: Hier ist der
Unterschied zwischen dem
aktuellen und dem
potentiellem pH-Wert der 3
Bodenproben zu erkennen.
Plateau
Kationenkonzentration in
mmol/kg
Kationenaustauschkapazität
300,00
250,00
200,00
150,00
100,00
50,00
0,00
Bachau
Hang
Plateau
Standort
Abb.16: Die KAK der 3
Standorte, errechnet aus den
beiden pH-Messungen der
Bodenproben. (siehe Abb.15)
Der pH-Wert ist in der Au am höchsten, am Hang am niedrigsten. Mit einem pH von knapp
unter 7 ist der Boden in der Au schon sehr basisch. Waldböden liegen normalerweise immer
im sauren Bereich.
Die Kationenaustauschkapazität (KAK) ist stark abhängig vom pH-Wert und steigt, je
basischer der Boden ist. Daher ist auch die KAK in der Au am höchsten, am Hang am
niedrigsten.
17
Aus diesen beiden Parametern lassen sich weitere Schlüsse ziehen:
Ab einem pH<6,2 ist im Boden kein Carbonat mehr vorhanden, das ein Puffersystem gegen
starke Änderungen des pH-Werts darstellt. Daher ist anzunehmen, dass nur im Auboden
Carbonat zu finden ist, an den anderen beiden Standorten aber nicht. Damit verfügt sie auch
über eine bessere Pufferkapazität.
Auch die Nährstoffverfügbarkeit ist stark abhängig von der Kationenaustauschkapazität.
Aufgrund der niedrigen KAK am Hang ist dort eine ungünstige Nährstoffversorgung zu
erwarten, der Boden in der Au dagegen ist sehr nährstoffreich.
Ergebnisse Streu:
Abb.17: Hier ist der Unterschied zwischen dem aktuellen und dem potentiellem pH-Wert der 3 Streuproben zu
erkennen
Abb.18: Die KAK der 3 Standorte, errechnet aus den beiden pH-Messungen der Streuproben. (siehe Abb.17)
In den Streuproben gibt es denselben Trend wie in den Bodenproben. Der Austandort hat
den höchsten pH und die günstigsten KAK. Die pH-Werte der Streu sind etwas höher da die
Abbauprozesse erst in Gang kommen. Die KAK ist in der Streu auch noch viel höher als im
Boden selbst. Die noch nicht voll zersetzten organischen Materialien beinhalten noch sehr
viele Nährstoffe und Ionen. Darum bietet die Streu auch eine so gute Lebensgrundlage für
Bodenorganismen.
18
Trockenmassefaktor
Messung:
Der Trockenmassefaktor gibt an, wie viel % des Frischgewichts die Trockenmasse
ausmacht. Dazu werden 2 Gramm frischer Boden bei 60-80°C getrocknet, bis kein Wasser
mehr in der Bodenprobe ist.
Daraus werden zunächst Wassergehalt und Trockenmassegehalt der Probe in % berechnet.
Den Trockenmassefaktor errechnet man durch Division von 100 durch den
Trockenmassegehalt.
Ergebnisse Boden:
Trockenmassefaktor
1,04
1,03
%
1,03
1,03
1,03
1,03
1,02
1,02
Bachau
Hang
Plateau
Standort
Abb.19: Im Diagramm ist gut erkennbar, dass die Bachau der Standort mit dem höchsten Wassergehalt ist. Am
trockensten ist der Hang, gleich danach folgt das Plateau.
Ergebnisse Streu:
Abb.20: In den Streuproben ist der selbe Trend wie in den Bodenproben (siehe Abb.19) erkennbar, allerdings
etwas deutlicher.
19
Nährstoffe
Messung:
Carbonat wird, wie oben schon erwähnt, nur für Böden mit bestimmten pH-Werten bestimmt.
Zur Messung wird die Methode nach SCHEIBLER angewendet, bei der die Bodenprobe in
einem Reaktionsgefäß mit verdünnter Salzsäure versetzt wird. Durch die Säure werden die
vorhandenen Carbonate zerstört und dabei CO2 freigesetzt. Aufgrund der Menge des
freigesetzten Kohlendioxids wird die Menge an Carbonat in der Probe berechnet.
Für die Bestimmung des Gehaltes an Stickstoff und Kohlenstoff wird die Probe bei 1250°C
verbrannt, wobei CO2 und NOx gebildet werden, die in den Analysator gelangen. CO2 wird
direkt detektiert, die Stickoxide werden zu N2 reduziert und dieses dann detektiert.
Aus der Differenz von Gesamtkohlenstoff und Carbonaten wird der Gehalt an organischem
Kohlenstoff errechnet.
Um die Menge an Nährelementen zu bestimmen, macht man einen Aufschluss mit
Königswasser. Die hoch konzentrierte Säure zerstört alle Nährstoffe, auch die, die im Boden
fest gebunden sind und damit den langjährigen Vorrat an Nährelementen darstellen.
Ergebnisse Boden:
C, N und S
Verhältnisse C/N und C/S
120
180
160
100
140
120
Carb.
Corg
60
Ntot
S
40
g/kg
g/kg
80
100
C/N
80
C/S
60
40
20
20
0
Bachau
0
Bachau
Hang
Plateau
Hang
Plateau
Standort
Standort
Abb.21: Anhand der Abbildung deutlich zu
erkennen, Carbonat ist nur mehr in der Bachau
verfügbar. (Carbonatpuffersystem) Am Hand
und Plateau ist es bereits ausgewaschen.
(Silikatpuffersystem) Schwefel ist in so geringen
Mengen vorhanden das er nicht mehr im
Diagramm sichtbar ist.
Abb.22: Wie auch in Abb.21 ersichtlich, ist
das C/S Verhältnis in allen 3 Standorten
sehr weit! In der Hanglage findet sich das
schlechteste (weiteste) Verhältnis von
C/S sowie C/N
20
Nährelem ente
60,00
50,00
P
K
40,00
g/kg
Ca
30,00
Mg
Fe
20,00
Al
S
10,00
0,00
Bachau
Hang
Plateau
Standort
Abb.23: In dieser Abbildung kann man die Verfügbarkeit und Verteilung
der einzelnen Nährelemente gut erkennen.
Wie bereits bei der Messung des pH-Werts ersichtlich, befindet sich nur in der Bachau noch
Carbonat. An den anderen beiden Standorten wurde es bereits ausgewaschen, hier ist das
Silikatpuffersystem wirksam.
Organischer Kohlenstoff ist am Hang am meisten, am Plateau am wenigsten vorhanden,
Stickstoff gibt es am meisten in der Au, am wenigsten am Plateau.
Das C/N-Verhältnis ist am Hang am weitesten, dafür aber in der Au günstiger.
Die Konzentration der gemessenen Nährelemente ist jeweils in der Au am höchsten,
abgesehen vom Eisen, das am Plateau am meisten vorhanden ist.
Der Hang ist verglichen mit den anderen Standorten eher schlecht mit Nährstoffen versorgt.
Abgesehen vom Schwefel sind hier alle gemessenen Nährelemente mit der geringsten
Konzentration vorhanden.
Ergebnisse Streu:
Abb.24: Wie auch in Abb.22 ersichtlich, ist der
Trend zwischen den 3 Standorten auch in den
Streuproben derselbe. Der Hang bietet das
weiteste Verhältnis zwischen C/S und C/N
Abb.25: Diese Abbildung zeigt die Verteilung
von Carbonat, organischem Kohlenstoff,
Stickstoff und Schwefel in der Streu de 3
Standorte.
21
Abb.26: Die unterschiedliche Abundanz der Nährstoffe in den 3 Streuproben
Zwischen den Boden und den Streuproben gibt es einige Gemeinsamkeiten aber auch einige
Unterschiede. So ist der allgemeine Trend des C/N bzw. C/S Verhältnisses zwischen Boden
und Streu gleich. Die Nährstoffverteilung sieht da schon ein wenig anders aus. Es ist in der
Streu noch viel mehr organsicher Kohlenstoff enthalten (Großteil der Streu ist ja tote
organische Substanz) als in den Bodenproben. In der Streu ist dafür viel weniger Calcium
und Carbonat enthalten als im Boden. Was daran liegen kann, das die Ionen z.T. noch in
toten oder lebenden Geweben enthalten sind und nicht frei verfügbar. Im Boden befinden
sich auch viel höhere Konzentrationen der einzelnen Nährstoffe durch Zersetzung und
Verwitterung.
Korngrößen
Methode:
Zur Bestimmung des Sand-Anteils wird der Boden gesiebt, für die Bestimmung von Schluff
und Ton ist eine Sedimentationsanalyse nötig.
Um die Bodenaggregate aufzulösen, wird die Bodenprobe zuerst für einige Stunden mit
Tetranatriumdiphosphat- Lösung versetzt, danach wird Wasser zugegeben, die Probe im
Ultraschallbad behandelt und gesiebt. Dabei wird der Sand von den feineren Fraktionen
getrennt. Mit der übrig gebliebenen Suspension wird die Sedimentationsanalyse
durchgeführt, wobei auf die Fallzeiten geachtet wird und daraus die Korngröße berechnet
werden kann.
Je nach Anteil der unterschiedlichen Korngrößen kann die Bodenart festgestellt werden.
22
Ergebnisse Boden:
Korngrößen
70,00
Abb.27: Hier sieht man sehr schön die
Korngrößenverteilung der 3 Standorte
Anteil Korngrößen
in %
60,00
50,00
Sand
40,00
Schluff
30,00
Ton
20,00
10,00
0,00
Bachau
Hang
Plateau
Standort
An allen drei Standorten handelt es sich um eher schwere, lehmreiche Böden. Der Boden
der Au und des Plateaus werden als schluffiger Lehm bezeichnet, der des Hangs aufgrund
der etwas höheren Sand- und Schluffanteile als lehmiger Schluff.
Schwermetalle
Messung:
Auch Schwermetalle werden mittels Aufschluss herausgelöst und dann deren Menge
gemessen.
Ergebnisse Boden:
Schw erm etalle
Abb.28:Diese Abbildung zeigt die
Schwermetallbelastung
der 3 Bodenproben
120
Kupfer
100
Zink
Cobalt
mg/kg
80
Chrom
Nickel
60
Blei
Cadmium
40
Arsen
Vanadium
20
Molybdän
0
Bachau
Hang
Standort
Plateau
23
Abb.29: Da die Mangankonzentration im Vergleich zu den anderen
Schwermetallen viel höher ist wird sie in einer eigenen Abbildung
verdeutlicht
Auffällig ist die hohe Mangankonzentration, vor allem am Plateau, aber auch in der Bachau.
Zink ist auch noch in relativ großen Mengen vorhanden, alle anderen Schwermetalle
kommen in Konzentrationen unter 60 mg/kg vor.
Ergebnisse Streu:
Abb.30: Diese Abbildung zeigt die
Schwermetallbelastung der 3
Streuproben
Abb.31: Da die Mangankonzentration im Vergleich
zu den anderen Schwermetallen viel höher ist wird
sie in einer eigenen Abbildung verdeutlicht.
24
Die Schwermetallkonzentrationen des Bodens unterscheiden sich ein wenig von denen der
Streu. Im Boden befindet sich in der Bachau das meiste Zink und am Hang am wenigsten. In
der Streu wurde am meisten Zink am Plateau und am wenigsten in der Bachau festgestellt.
Es könnte an der geringen Streuschicht der Bachau liegen dass dort wenig Zink festgestellt
wurde. Zink ist in lebenden Organismen ein wichtiges Spurenelement welches in vielen
Enzymen und ähnlichem benötigt wird. Dies könnte erklären warum in der Streuschicht des
Plateaus mehr Zink gefunden wurde als im Boden. Es könnte im toten organischen Material
angereichert sein und wenn es in den Boden gelangt ausgewaschen werden. Ähnlich könnte
man die Abundanzen bei Mangan erklären. Mangan wird für die Photosynthese als
Spurennährstoff benötigt und kommt in der geringen Streuschicht der Au am geringsten vor
und in der mächtigen Streuschicht des Plateaus am häufigsten.
Austauschbare Kationen
Methode:
Zur Ermittlung der Menge an austauschbaren Kationen im Boden wird Bariumchlorid, eine
Austauschersubstanz, in die Probe zugegeben, detektiert werden die Ionen mittels ICP. Die
Summe der austauschbaren Kationen entspricht der Kationenaustauschkapazität.
Unterschieden wird zwischen basisch wirkenden (Ca, Mg, K, Na) und sauer wirkenden (Mn,
Al, Fe, H) Kationen. Berücksichtigt wird dabei, welche Verbindungen sie eingehen können,
und wie sie den pH-Wert des Bodens verändern.
Ergebnisse Boden:
Abb.32: Diese Abbildungen zeigen die Abundanzen der wichtigsten Kationen in den Bodenproben
Kationen
16
14
12
Na+
mmol c/kg
10
K+
Mg++
8
Mn++
Fe+++
6
H+
4
2
0
Bachau
Hang
Plateau
Standort
Abb.33: Aus dieser Abbildung kann man herauslesen
das in der Bachau ein anderes Puffersystem vorhanden
ist als in den anderen Standorten. In der Bachau ist
noch reichlich Calcium (von Carbonat) vorhanden
während sich in den anderen Standorten bereits
Aluminium anreichert.
25
Aus den Abbildungen ist sofort erkennbar, dass in der Bachau nur basisch wirkende
Kationen vorkommen, die sauren Kationen dagegen am Plateau und noch stärker am Hang
überwiegen. Diese Ergebnisse stimmen sehr gut mit den gemessenen pH-Werten der Böden
überein.
Der Großteil der basischen Kationen in der Au macht Calcium aus, das im dort vorhandenen
Kalk vorkommt.
Relativ häufig ist Aluminium, aber nur an den Standorten Hang und Plateau, alle anderen
Kationen sind in kleinen Mengen im Boden vorhanden.
Auffallend sind der hohe Gehalt an Mangan am Plateau und die weitaus größeren Mengen
an Kalium und vor allem Magnesium in der Bachau.
Ergebnisse Streu:
Abb.34: Diese Abbildung zeigt die Abundanz der wichtigen Kationen in den Streuproben
Die Kationenverteilung in der Streu ist viel ausgeglichener als im Boden da sie sicher zum
Großteil noch in der Streu gebunden sind und noch nicht der Auswaschung oder anderen
chemischen Prozessen im Boden ausgesetzt sind.
Zucker
Methoden:
Zuerst wurden 3g Boden abgewogen, Methanol zugegeben und die Fläschchen für 15
Minuten ins Ultraschallbad gegeben. Dabei werden Zellmembranen zerstört und alle
vorhandenen Zucker extrahiert. Nach Abfiltrieren der Proben wurde das Filtrat am Rotovapor
eingedampft.
Damit die zu analysierenden Zucker nicht mit dem bei der Gaschromatographie verwendeten
Analyten reagiert, werden sie vorher syliliert. Bei dieser Derivatisierung sind unterschiedliche
Reagenzien möglich, sysiliert werden die OH-Gruppen, sodass keine Wechselwirkungen
mehr stattfinden können.
Die Substanzen durchlaufen im Gaschromatographen eine Kapillarsäule mit einem Analyten.
Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen der Verbindungen werden diese aufgetrennt und
gelangen zu verschiedenen Zeiten nacheinander zum Detektor. Die Zeit vom Beginn des
Durchlaufens der Säule bis zum Auftreffen auf den Detektor nennt man Retentionszeit.
Im Chromatogramm, das man nach der Auftrennung erhält, gibt diese die Art der Verbindung
an, die Höhe der Peaks die Menge der jeweiligen Verbindung.
26
Ergebnisse Boden:
Bachau
Hang
Serin
Serin
Glycerin
Glycerin
Xylose
Xylose
Galactose
Galactose
Fructose
Fructose
Glukose
Glukose
Stearinsäure
Stearinsäure
Saccharose
Saccharose
H2O_FM
H2O_FM
Plateau
Serin
Glycerin
Xylose
Galactose
Fructose
Glukose
Stearinsäure
Saccharose
H2O_FM
Abb.35-37: Diese Abbildungen zeigen das unterschiedlich häufige Vorkommen der einzelnen Zucker in den
Bodenproben der 3 Standorte
Die Zucker Glucose, Fructose und Saccharose stammen von Pflanzen, Mannitol, Trehalose
und Galaktose eher von Pilzen.
Auffallend ist der erhöhte Anteil an Glukose in der Bachau, dagegen ist am Plateau der
Saccharose-Anteil höher. Fructose ist am Plateau am wenigsten, am Hang am meisten zu
finden. Da generell diese drei Zucker am Hang in geringerer Menge vorkommen, kann man
annehmen, dass die Vegetation hier weniger ausgeprägt ist, als an den anderen beiden
Standorten.
Die Galaktose-Anteile sind überall sehr gering.
Glycerin ist der Grundbaustein von Lipiden und daher sehr häufig im Boden.
27
Literatur
SCHALLER, F. in HELMCKE, J.-G., STARCK, D., W ERMUTH, H., (1970, 2. Auflage)
Handbuch der Zoologie - Eine Naturgeschichte der Stämme des Tierreiches. IV. Band.
Berlin: Walter de Gruyter & Co
SCHAEFER, M. in BROHMER (2010, 23. Auflage) Fauna von Deutschland – Ein
Bestimmungsbuch unserer heimischen Tierwelt. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim
KUNTZE/ROESCHMANN/SCHWERDTFEGER (5. Auflage, 1994), Bodenkunde, Ulmer
Verlag
www.hypersoil.uni-muenster.de/0/05/16.htm, 07.02.2011
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