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Fragen zu Spada
Kapitel 4
Problemlösen, Denken, Entscheiden
1. Welchen Einfluss haben frühere Erfahrungen auf das Problemlösen?
- doppelte Funktion: Wissensanreicherung und Ergänzung für das Problemlösen;
ist Bindung an frühere ähnliche Kontexte stark, fällt es schwer, neue Lösung
zu finden „Fachidioten“
2. Was bedeutet funktionale Gebundenheit?
- Duncker; Versuch Relais & Schalter – wer in Vorfeld Relais sah, nahm
nachher den Schalter; Def.: Mentale Blockierung einem Objekt gegenüber, das
in einer anderen als der gewohnten Weise benutzt wird zur Problemlösung
3. Was besagt die Gestaltpsychologie in Bezug auf das Denken?
- aus einer unbefriedigenden Gestalt soll eine gute (ganze) Gestalt gebildet
werden  gute Gestalt=Ziel, Überführung von schlecht in gut=Umstrukierung
4. Was passierte bei der kognitiven Wende?
- Gegengewicht zum Behaviorismus; Mensch ist nicht Blackbox, sondern infoverarbeitendes System mit Input-Output, Blackbox wurde geöffnet
- Miller, Newell & Simon, Bruner
5. Nennen Sie 3 Merkmale, die Problemsituationen kennzeichnen
-
unerwünschte Ausgangslage
Überführung in Zielsituation nicht unmittelbar möglich
Barriere muss mit Problemlösehandlungen überwunden werden
6. Was ist der Unterschied zwischen gut und schlecht definierten Problemen?
- gut: Anfang und Ziel sind klar beschrieben
- schlecht: Anfang, Ziel oder beides unklar
7. Wie wird Problemlösen laut Gestaltpsychologie definiert?
- Umstrukturierung einer Problemlösesituation von einer schlechten in eine gute,
gesuchte Gestalt
8. Welche Konzepte haben Newell & Simon entwickelt in Bezug auf den ToH?
- Problemraum & Suche; Knoten: Problemsituationen oder Zustände; Graphen, bzw.
Kanten: Übergänge, bzw. Problemlöseschritte; gesamter Graph = Problemraum; Bsp.
ToH
9. Was gewinnt man durch die Analyse von Problemen mit Hilfe von Problemräumen?
- alle Probleme darstellbar
- erleichtert die Analyse
10. Ist Problemraum ein theoretischer Begriff?
- ja, da gedankliche Konstruktion & Abstraktion
11. Was sind isomorphe Probleme?
- Probleme, die sich in gleichem Problemraum abbilden lassen (Anzahl der
Knoten=Schwierigkeitsstufe?)
12. Welche 5 Faktoren beeinflussen die Problemschwierigkeit? (Kotovsky, Hayes, Simon;
1986)
- wie einfach Problemlöseregel gelernt wird, wie einfach die Regeln
anzuwenden sind, wie stark sie mit vorhandenem Weltwissen korrespondieren,
wie stark das Gedächtnis belastet wird, wie der Problemraum subjektiv
repräsentiert wird
13. Was ist die Hauptschwierigkeit beim Problemlösen?
- Organisation des Lösungsprozesses
14. Was sind Heuristiken? Wozu braucht man sie? Nennen Sie ein Beispiel
- einfache Verfahren (Regeln) zur Lösungsfindung, Problemlösen,
Einschränkung des Problemraums
15. Wie unterscheiden sich Heuristiken von allgemeinen Strategien?
- Heuristik: speziell für ein Problem
- Strategie: allgemeine, übergeordnete Regel, die abstrakte Elemente der
Situation beinhalten und global formuliert werden
16. Warum ist Problemlösen ein dynamischer Prozess?
-Fortlaufender Prozess, Person entscheidet sich für Problemlösehandlungen und
führt diese aus
17. Welche Suchstrategien gibt es?
- erschöpfend und nicht-erschöpfend
- erschöpfend: vollständiger Problemraum
- nicht-erschöpfend: nur der PR wird durchsucht, der den optimalen
Lösungsweg liefert
- allgemeine und heuristische Suchstrategien
- allgemein: beliebige PR, spezifische Struktur spielt keine Rolle,
Problemlöseschritte erfolgen systematisch nach einfachen Regeln, nicht
problemspezifisch
- heuristisch: problemspezifisches Wissen wird berücksichtigt,
Unterschiedsreduktion, Alternativen werden nicht bewertet und berücksichtigt
18. Was bedeutet Unterschiedsreduktion?
- hill-climbing
- von Start- zum Ziel-Zustand
Unterschiede Hill-Climbing & Mittel-Ziel-Analyse:
-Hill-Climbing: Form der Unterschiedsreduktion
-Mittel-Ziel: vorwärtgerichtete Suche mit einer rückwärts gerichteten Teil-Ziel-Bildung, drei
Schritte: 1. Unterschiede zw. aktuellem und Zielzustand analysieren, bei Unterschied: mit
heurist. Regel wichtigsten Unterschied auswählen und neues Teilziel: Beseitigung dieses
Unterschieds, 2. Suche nach Operator zur Beseitigung des Unterschieds, bei keinem : Problem
nicht lösbar, mehrere: einer wird gewählt mit Heuristik, 3. Analyse zw. aktuellem und
Anwendungsbedingungen des Operators – führt er zum Teilziel?, kein Unterschied vorhanden
 Anwenden - dann zurück zu erstens, sonst neues Teilziel
19. Beschreiben Sie die Vor- und Nachteile der Mittel-Ziel-Analyse
-Zielverwaltung ist einfach und ökonomisch
-wenig flexibel, Zurücknahme und Korrektur einmal getroffener Entscheidung nicht
möglich
-bei Anwendung unangemessener Heuristik  Sackgasse
20. Welche Formen des Wissens gibt es?
-deklarativ – wissen was? (beschreibt Objekte), prozedural – wissen wie? (Operationen
zur Wissensnutzung), Kontrollwissen – wissen wann? (steuert beides)
21. Was versteht man unter dem Selbsterklärungseffekt – welche Studie hierzu kennen
Sie?
Studie Chi et al. (Spada S. 217ff.)
22. Was unterscheidet gute von schlechten Problemlösern, Stichwort: „Cascade“?
-gute: Schritt-für-Schritt-Löser, Teilziele, angemessene Äußerung der Selbstüberwachung,
nehmen weniger aber gezielter Rückgriff auf Musterlösungen
-schlechte: speichern von Wissen ohne weitere Verarbeitung, keine Wissenskontrolle
23. Welche neuronalen Korrelate sind an Problemlöseprozessen beteiligt?
Präfrontaler Kortex (für exekutive Funktionen)
24. Was bedeutet Expertise?
-hohes Maß an Fachwissen auf einem Gebiet
Gegenteil: Novizen
25. Was haben Schachspieler, was Laien nicht haben?
-wesentlich umfangreicheres und besser organisiertes Wissen um Schachstellungen und
Stellungsspezifische, spielführende Züge, bessere Gedächtnisleistung, Chunks, höhere
Aufmerksamkeit
26. Was zeichnet Experten aus – haben Sie bessere kognitive Fähigkeiten?
-nein, sondern besser organisiertes Wissen
-überlegenheit des Experten in einer Domäne beruht auf umfangreichem Wissen und nicht
generell hohen kog. Fähigkeiten
-Wissen auch so organisiert, dass schneller Zugriff möglich und mehr Info simultan
repräsentiert und verarbeitet werden kann
27. Was bedeutet „over the top stage“ nach Weggeman?
-Zuviel an Erfahrung und Routine behindert die Problemlöseleistung (Manager)
28. Wie erklärt man sich den Erwerb von Physik-Expertise? 3 Phasen
-1. naiv-qualitatives Alltagswissen
-2. qualitativ-konzeptuelles & quantitativ-numerisches Wissen
-3. konsolidiertes Wissen, Verknüpfung zw. qual.-konz. & quan.-num.
29. Was bedeutet in der Medizin-Expertise der Begriff Einkapselung?
-drei Expertisestufen: Anfänger, Übergangsstadium, Experte
-findet im Übergangsstadium zum Experten ab
-Bildung von Konzepten, die größere Wissenseinheiten umfassen
-z.B. Krankheitskonzepte  rasche Diagnose, ohne das das damit verknüpfte Wissen
berücksichtigt werden muss
-Zwischenschritte von Begründungen werden ausgeblendet
-Gesicht kapselt Nase, Auge... ein
-Krankheitsschemata
-Aorteninsuffizienz
 rasche Diagnose möglich
30. Was besagt die Phasentheorie nach Anderson?
- Wissenserwerb – Phase der Verwendung deklarativen Wissen
- Wissenskompilierung – Regeln zur Lösung der Probleme des jeweiligen
Bereichs – aus deklarativem wird prozedurales Wissen
- Wissensoptimierung – Feinabstimmung des prozeduralen Wissens aufgrund
drei Lernmechanismen: Generalisation, Diskrimination, Verstärkung
31. Beschreiben Sie das Vorgehen beim Schließen mit mentalen Modellen
32. Was ist der Unterschied zwischen modell- und beweistheoretischem Schlussfolgern?
33. Was besagt der „negative conclusion bias“?
34. Beschreiben Sie die Begriffe Induktion, Deduktion, Abduktion
35. Was ist ein logisches Kalkül?
36. Wie heißen die 4 Schlussregeln der Aussagenlogik?
37. Was ist der Unterschied zwischen konditionalen und bikonditionalen Schlüssen?
38. Warum kann es zu Fehlschlüssen kommen?
39. Wie schlussfolgern Menschen laut Rips?
40. Was sind Inhaltseffekte?
41. Was ist der Unterschied zwischen Inhalts- und Formkompetenz?
42. Welche Modelle erklären Inhaltseffekte?
43. Was bedeutet begrenzte Rationalität?
44. Was besagt das Diversitätsprinzip?
45. Was ist „besser“ – verifizieren oder falsifizieren – wo liegt der Unterschied?
46. Wie werden Analogien gebildet (4 Phasen)?
47. Bilden wir im Alltag eher oberflächliche oder strukturelle Analogien und wo liegt der
Unterschied?
48. Was zeichnet gute Analogien aus?
49. Nennen Sie die Formel des erwarteten Werts und erklären Sie diese
50. Welche zwei Modelle unterscheidet Kühberg hinsichtlich der Entscheidungstheorie –
was muss man dabei beachten, wenn Menschen zwischen Optionen auswählen?
51. Erklären sie die Prospect Theorie nach Kahneman und Tversky
52. Was ist mit decision frame gemeint?
53. Wann treten Rahmungseffekte auf?
54. Erklären Sie den Versuch von Shafir, Simonson, Tversky (S. 253)
55. Öbeschreiben Sie das Scheidungs-/Sorgerechtsproblem laut Shafir.
56. Was besagt die Erweiterung der Prospect Theorie und warum wurde sie nötig?
57. Was sagen Kritiker zur Prospect Theorie?
58. Was bedeutet Negierung der Basisrate?
59. Was sind Heuristiken – welche gibt es?
60. Was bedeutet bounded rationality?
61. Was sind frugale Strategien?
62. Nennen Sie einen Vorteil der Wiedererkennungsheuristik?
63. Worauf basieren Heuristiken (Regeln)?
64. Welche drei Forschungsmethoden gibt es bei Heuristiken – nennen Sie Vor- und
Nachteile
65. Was ist Monitoring?
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