1.2. Unsere Gruppe

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LWL -Jugendheim
Tecklenburg
Tagesgruppe Laggenbeck
Dornröschenweg 15
49479 Ibbenbüren
Tel: 05451/897132
Handy: 01722081526
Fax: 05451/897133
Email: [email protected]
1.
Formale Beschreibung
Die Tagesgruppe Laggenbeck legt ihren Schwerpunkt auf den Erhalt der Familie. Somit arbeiten
die Mitarbeiter vermehrt mit den Familiensystemen. Eltern haben die Möglichkeit über das normale
Tagesgruppenangebot hinaus, z.B. durch ein Praktikum, in der Tagesgruppe eine enge Begleitung
zu erfahren und ihre Handlungsmöglichkeiten in der Erziehung zu ihrem Kind zu schulen und zu
hinterfragen.
Ferner erfahren die Kinder durch die Teilnahme an diversen Projekten (Halt keine Gewalt, fit for
life, Sportgruppe, Sexualaufklärung usw.) ihr Verhalten zu schulen und ihr Wissen zu erweitern.
Zielgruppe
Die Sozialpädagogische Tagesgruppe Laggenbeck richtet ihr
Angebot an schulpflichtige Kinder und Jugendliche, die
Auffälligkeiten in der Schule, in ihrem Verhalten und in ihrem
sozialen Umfeld zeigen, sowie deren Familien.
Aufnahmealter
Ab 6 Jahren
Platzzahl
8 Kinder und Jugendliche
Personalschlüssel
Qualifikation des Personals
Pflegesatz
3,00 Stellen: Dipl. Sozialpädagogen
1,00 Stelle: Pädagogische Ergänzungskraft
Es liegen besondere Erfahrungen in der systemischen
Familienarbeit, psychopathologie, der Pädagogik im Kindesund Jugendalter sowie der Erlebnis- und Sportpädagogik vor.
Differenziert nach Belegungstagen
Rechtsgrundlage
§§ 27 ff, § 32, 35 a und § 36 SGB VIII
1.1.
Theoretische Grundlagen
Im Rahmen der „Hilfen zur Erziehung“ erfahren Familien durch die Tagesgruppe Unterstützung,
Beratung und Begleitung. Die Hilfe zur Erziehung in unserer Tagesgruppe soll die individuelle
Entwicklung des Kindes oder des Jugendlichen durch Begleitung der schulischen Förderung,
soziales Lernen in der Gruppe und intensive Eltern-/ Familienarbeit unterstützen und den Verbleib
des Kindes oder des Jugendlichen in seiner Familie absichern.
Entscheidend für die tatsächliche Gestaltung der Hilfe ist der individuelle Hilfebedarf des
Kindes/Jugendlichen und deren Familie. Dabei legen wir großen Wert auf ressourcenorientiertes
Vorgehen und versuchen, aus einer systemischen und individuellen Sicht mit kreativen
Anregungen eingeengte Blickwinkel zu erweitern.
Auf dieser Grundlage bieten wir dem Kind und seiner Familie ein zeitlich befristetes Arbeitsbündnis.
Familien, die diese Hilfeform in Anspruch nehmen, sollten über entsprechende Ressourcen
verfügen, die einen Verbleib des Kindes/ Jugendlichen in der Familie durch entsprechende
fachliche Hilfen und Begleitung möglich erscheinen lassen. Kooperation und Mitarbeit der Eltern
sind Voraussetzung für eine gelingende Tagesgruppenarbeit.
1.2.
Unsere Gruppe
Die Tagesgruppe Laggenbeck liegt in einer kinderfreundlichen Wohnsiedlung am Rande
Laggenbeck´s. Es bestehen gute Busverbindungen zu den umliegenden Ortschaften. Die Gruppe
ist für Kinder/ Jugendliche aus Laggenbeck gut zu Fuß zu erreichen. In der näheren Umgebung
gibt es Spielplätze, einen Fußballplatz, einen Schulhof, ein Jugendzentrum und gute Möglichkeiten,
die Natur im Wald zu erleben.
Das Haus bietet auf drei Ebenen in angenehmer Atmosphäre ausreichend Platz zum Toben,
Spielen, Hausaufgaben machen, Kochen sowie für Gruppenaktivitäten und Elternarbeit, drinnen
wie draußen. Die Ausstattung ist an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientiert. Es
stehen ausgebaute Kellerräume und zwei Garagen für handwerkliche Angebote und ein Garten zur
Verfügung. Die Gruppe hat Kapazitäten für acht schulpflichtige Kinder, Jungendliche und ihre
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Familien mit jeweils individuellem Förderbedarf. Auf Grund der Flexibilisierung variieren die
Fallzahlen.
2.
Unsere Pädagogik
Unsere Grundhaltung, mit der wir Kindern, Jugendlichen und Eltern begegnen, ist gekennzeichnet
durch eine positive, wertschätzende und akzeptierende Einstellung zum Menschen.
Zu Beginn der Hilfe steht für uns die Beziehungsarbeit im Vordergrund. Eine gute und effektive
Zusammenarbeit ist erst möglich, wenn eine tragfähige Beziehung mit dem nötigen beidseitigen
Vertrauen zu den Familien aufgebaut ist.
Innerhalb der ersten drei Monate werden gemeinsam mit allen Familienmitgliedern Ressourcen und
Problemlagen herausgearbeitet und Hilfestellungen entwickelt bzw. Empfehlungen ausgesprochen.
Methodisch
werden
in
Einzelgesprächen
und
Familienkonferenzen
Instrumentarien
wie
Netzwerkanalyse, Anamnese, Genogrammarbeit, Familiendarstellung usw. genutzt.
Die Tagesgruppe stellt nicht nur das Kind/Jugendlichen mit seinem symptomatischen Verhalten in
den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, sondern sieht auch die Sozialisationsinstanzen Familie,
Schule, Lebensumfeld und deren Bedeutung.
Somit ist unsere Arbeit durch eine systemische Grundhaltung geprägt, die nach Fähigkeiten,
Kompetenzen und Lösungsmöglichkeiten innerhalb der Familie und des Lebensumfeldes sucht.
Die Leitlinien unseres pädagogischen Handelns sind für uns
-
Ressourcenorientierte Förderung
-
Wertfreie Wahrnehmung und Annahme des Kindes/Jugendlichen und der Familie
-
Einbeziehung der Familie in den erzieherischen Prozess
-
Konsequentes und transparentes erzieherisches Verhalten
-
Klare, überschaubare und verständliche Regeln als Orientierung
-
Verantwortungsprinzip bei Betreuern, Kind und Familie
3
-
Vermittlung von Geborgenheit und Schutz, damit sich Initiative und Selbständigkeit entwickeln
können
-
Herstellen
von
Nähe,
Konstanz
und
Kontakten,
um
Beziehungen
eingehen
und
Freundschaften schließen zu können
-
Alltagserfahrungen und sich daraus ableitende Bedürfnisse, Fragen oder Nöte annehmen
oder aufarbeiten, damit Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten entsteht
-
Konflikte mit Kindern oder Erwachsenen in einem gewaltfreien Rahmen ermöglichen,
Grenzen erkennen, Versagen ertragen sowie Widerspruchsgeist und Selbstbejahung fördern
-
Neugierde wecken, die Umwelt zu erfahren und zu erforschen, um mit Spaß und Ausdauer
spielen zu lernen
-
Lebensfeldorientierte Begleitung
Pädagogische Arbeit heißt für uns die Bemühung, eine individuelle Form menschlicher
Beziehungen aufzubauen, in der wir unsere eigenen Empfindungen, Gefühle, Gedanken,
Einstellungen und Wahrnehmungen als notwendigen Teil der Wechselwirkung zwischen uns und
dem anderen versuchen mit einzubeziehen und möglichst bewusst zu handhaben. Wir versuchen,
als Menschen und nicht nur als Rollenträger (Pädagoge) sichtbar zu sein. Dazu ist es notwendig,
die eigenen Erfahrungen, Phantasien und das Erleben im professionellen Dialog zu reflektieren.
Auf diese Weise hoffen wir u.a., offen und sensibel zu bleiben für die jeweils anstehenden
individuellen Handlungsmöglichkeiten. Die Betonung der Beziehungsdimension ist gerade in der
Arbeit mit verhaltensauffälligen / seelisch behinderten Kindern von Bedeutung, weil der Aufbau von
Beziehungs- und Kommunikationsstrukturen im Zentrum der Schwierigkeiten dieser Kinder und
ihrer Angehörigen und Bezugspersonen steht. Die Verwirklichung von gegenseitiger Aufrichtigkeit
ist sehr wichtig, weil sie mehr Klarheit im Zwischenmenschlichen bedeutet, die nur innerhalb eines
Beziehungskonzeptes zu realisieren ist.
Darüber hinaus möchten wir Eltern am Tagesgruppengeschehen teilnehmen lassen, um die
Beziehung zu ihrem Kind zu intensivieren. Ziel der Tagesgruppe Laggenbeck ist es, dass die
Strukturen der Tagesgruppe von den Eltern anerkannt und nach Möglichkeit und in Bezug zur
eigenen Lebensweltrealität in den familiären Raum übernommen werden.
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2.1.
Tagesablauf und Gruppenangebote
Die Kinder und Jugendlichen erfahren in der Gruppe einen klar strukturierten Tagesablauf. So
werden
sie
nach
der
Schulzeiten
von
den
MitarbeiterInnen
der
Tagesgruppe
nach
Unterrichtsschluss von der Schule abgeholt. In der Gruppe essen wir gemeinsam zu Mittag. Täglich
findet eine gemeinsame Gruppenrunde statt, in der die Wünsche, Bedürfnisse aber auch Konflikte
oder
Schwierigkeiten
besprochen
werden
können.
Die
Kinder
erwerben
durch
das
Gruppengespräch faires Kommunikationsverhalten, wie das persönliche Einbringen; Zuhören;
Ausreden lassen; Rückmeldung zu geben und mit Kritik um zugehen (Feedback annehmen und
geben).
Die Kinder und Jugendlichen werden bei den Hausaufgaben begleitet und bei Bedarf unterstützt
und gefördert. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Lehrern, so dass
Schwierigkeiten der Kinder oder Jugendlichen in Bezug auf die Schule erkannt, aufgegriffen und
bewältigt werden können.
Die Erziehungsberechtigten erfahren auf diese Weise Entlastung. Sie werden stetig durch die
MitarbeiterInnen der Tagesgruppe über die schulischen Entwicklungen ihres Kindes oder
Jugendlichen informiert und in Entscheidungen, die eine adäquate Schulunterstützung betreffen mit
einbezogen.
Im Anschluss an die tägliche Hausaufgabenerledigung besteht die Möglichkeit, Kinder oder
Jugendliche mit individuellem Förderbedarf zu unterstützen. Sie werden von den MitarbeiterInnen
motiviert (ggf. auch mit Verstärkerplänen), Lese- und Rechtschreibübungen; Mathematikaufgaben;
Konzentrations- und Wahrnehmungsübungen sowie Aufgaben für die Grob- und Feinmotorik
durchzuführen und diese anschließend gemeinsam mit einer MitarbeiterIn zu korrigieren.
Für
Kinder
die
eine LRS
oder
Dyskalkulie-Schwäche
aufweisen
bieten
wir
spezielle
Förderprogramme am Computer an.
Im Laufe des Hilfeprozesses werden die Eltern unterstützt und begleitet, die schulischen
Angelegenheiten des Kindes sowie die Betreuung und Unterstützung der Hausaufgaben
selbständig in die Hand zu nehmen. Dies gelingt uns z. B. durch die Motivation und Begleitung der
Eltern, Elternsprechtage und Lehrer- bzw. Schulkontakte selbständig wahrzunehmen, dem Lernen
am Modell in der Gruppe und der Begleitung zu den Hausaufgaben in die Familie.
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Am Nachmittag besteht die Möglichkeit des „freien“ oder „angeleiteten“ Spiels. Es finden
wechselnde, inhaltlich determinierte, nach den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen
gerichtete Gruppenangebote statt. Im Tagesgruppenalltag erfahren die Kinder und Jugendlichen
stetig Grenzen, Regeln und Konsequenzen (logische Folgen).
In der Tagesgruppe Laggenbeck ist das Soziale Lernen ein wichtiges Instrument. Hierdurch
erlernen die Kinder im alltäglichen Umgang und im Miteinander alltagspraktische und soziale
Fähigkeiten. Dabei fungieren die MitarbeiterInnen stets als Vorbild. Themen sind: angemessener
Umgang
mit
Gleichaltrigen,
respektvolles
Verhalten
gegenüber
Erwachsenen,
Kommunikationsverhalten, Rücksichtnahme, Verhaltensregeln usw.
Die Kinder der Gruppe bekommen verschiedene Verantwortungen im Gruppenalltag übertragen.
Dies können verschiedene Dienste sein, die von den Kindern übernommen werden und für die sie
dann verantwortlich sind, wie z. B. Küchendienst; Blumen gießen usw.. Darüber hinaus gibt es
Regeln und Absprachen die ein friedliches Zusammenleben und einen reibungslosen
Gruppenalltag ermöglichen sollen. Bei Nichteinhaltung folgen für die Kinder nachvollziehbare
Konsequenzen. Die Kinder lernen hierdurch, die Folgen ihres Verhaltens einzuschätzen, zu
verstehen und die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.
2.2.
Strukturierter Tagesablauf
Tagesphasen
Ankommen
Kinder werden von der Schule
abgeholt; kommen selbständig oder
werden gebracht
Gemeinsames Mittagessen
Schulische Förderung
Angebotsstruktur
Mithilfe bei der Spiel
in
eigenem Bewegungsangebote
Vorbereitung des Hausaufgabenraum
EntspannungsanMittagessens
(einzeln oder zu zweit)
gebote etc.
Essensrituale /Benimmregeln
Unterstützung bei den Individuelle schulische Förderung
Hausaufgaben
Soziale Gruppenarbeit
Projektarbeit /Freizeitangebote
Soziales Kompetenztraining
Gruppenrunde
Kleingruppen- Einzelarbeit
Sozialraumorientierung/ Integration
Kinder werden nach Hause gebracht Möglichkeit zum Informationsaustausches mit den Eltern
Die Tagesgruppe Laggenbeck orientiert ihre Projektangebote an den Bedürfnissen der Kinder und
Jugendlichen. Wichtige Bausteine unserer Arbeit sind: das Gewaltpräventionsprojekt, Fit for life,
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das Elternpraktikum, Fit for family sowie das Ernährungsprojekt und Sportangebot. Nähere
Angaben sind den dazugehörigen Konzepten oder Flyern zu entnehmen.
Die Mitarbeiter arbeiten in der Gruppe auch mit den Kindern in Einzel- und Kleingruppenarbeit.
Hier wird den Kindern der geschützte Raum geboten, über die Erreichung spezieller Lernziele des
jeweiligen Kindes zu sprechen. Folgende Punkte stehen hier im Vordergrund
-
Reflexion der persönlichen und familiären Situation
-
Formulieren von erreichbaren Handlungszielen, Umsetzung dieser im Gruppenalltag
(beispielsweise durch einen Verstärkerplan)
-
Ausdrücken von Stimmungen und Gefühlen
-
Begleitung bei belastenden Ereignissen (z.B. bei Trennung der Eltern)
-
Aufzeigen von Zukunftsperspektiven
Die Mitarbeiter arbeiten wie oben bereits erwähnt nach dem lösungsorientierten Ansatz. Dieser ist
auch in der Elternarbeit ein wichtiger Bestandteil. Den Mitarbeitern ist wichtig, das gesamte
Familiensystem zu sehen und mit diesem an den Zielen zu arbeiten. Über die Gespräche hinaus
bieten wir den Eltern die Möglichkeit, in Form eines Elternpraktikums am Gruppengeschehen
teilzunehmen. Somit lassen sich Regeln und Grenzen und vor allem Gelerntes schneller in das
häusliche Umfeld übertragen.
Die Mitarbeiter bieten ebenfalls die Möglichkeit, die Familien in ihrem Umfeld zu begleiten und zu
unterstützen.
Ferner haben die Eltern bei Elterntrainings sowie dem fit for family-Angebot die Möglichkeit, sich
mit anderen Eltern auszutauschen und ihren Wissensstand zu erweitern.
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