1. Einleitung Soziale Kompetenzen werden auf dem heutigen Arbeitsmarkt zunehmend wichtiger. Gibt es doch ausreichend Arbeitnehmer mit den erforderlichen fachlichen Kompetenzen, fehlen zum beruflichen Erfolg oft unerlässliche soziale Kompetenzen. Das Verhalten in der sozialen Interaktion beeinflusst, ob wir unseren Gegenüber sympathisch finden und ihn akzeptieren, so dass soziale Kompetenzen vom Vorstellungsgespräch bis zur Zusammenarbeit mit den Arbeitskollegen den beruflichen Erfolg beeinflussen. Daraus ergibt sich der Bedarf, in Ausbildung und Beruf den fachlichen Kenntnissen auch die sozialen Kompetenzen zu fördern und zu schulen. Dieser Bedarf wird dadurch noch erhöht, dass die Grundlagen sozialer Kompetenzen in der Familie oft nicht mehr gelegt werden und dass heutige elektronische Kommunikationswege nicht zur Übung sozialer Kompetenzen beitragen. Gleichzeitig werden immer mehr manuelle Tätigkeiten, die wenig Interaktion erfordern und somit geringere Ansprüche an die sozialen Kompetenzen der Arbeiter stellen, von Maschinen übernommen. Dadurch ergibt sich, dass selbst ein normaler Facharbeiter immer anspruchsvollere Tätigkeitsfelder mit einem höheren Qualifikationsbedarf bezüglich der sozialen Kompetenzen übernehmen muss, da immer mehr Abstimmung und Koordination von Arbeitsabläufen zwischen verschiedenen Abteilungen und Mitarbeitern erforderlich ist. Ein weiterer Anspruch an die sozialen Kompetenzen von Mitarbeitern ergibt sich aus der zunehmenden Implementierung von Arbeits- und Projektteams. Auch wird in fast allen Organisationen heute mehr auf eine Kundenorientierung geachtet, die von den Mitarbeitern ebenfalls mehr soziale Kompetenzen erfordert. Führungskräfte müssen heute Mitarbeiter führen, die mehr Fachkenntnisse besitzen als sie selber. Sie müssen dann durch andere Qualitäten und Kompetenzen überzeugen und ihre Mitarbeiter durch andere Methoden führen und motivieren als durch Auftrag und Befehl (Krapp & Weidenmann, 1999). Auch eine verstärkte internationale Ausrichtung erfordert von Mitarbeitern die Kompetenz, mit Menschen anderer Kulturen und anderen Werten erfolgreich zu kommunizieren. Da immer noch Uneinigkeit in der Forschung wie auch im Alltagsgebrauch über den Begriff der sozialen Kompetenzen herrscht, gibt es auf dem Markt auch eine Fülle von unterschiedlichen Trainingskonzepten, die zur Verbesserung der sozialen Kompetenzen beitragen sollen. Schwerpunkte und methodisches Vorgehen variieren dabei beträchtlich. Einige Trainingsprogramme behandeln eher das Thema Konfliktbewältigung, während andere eher Selbstwertgefühl und Selbstbehauptung trainieren. Bei der Methodik gibt es eine Spanne von der reinen Wissensvermittlung über verhaltenstherapeutisch entlehnte Programme bis hin zu eher abenteuerlichen „Event“- oder „Outdoorseminaren“. Allen Programmen gemeinsam ist jedoch die Annahme dass soziale Kompetenzen erlernbar sind, egal, welches Verständnis sozialer Kompetenzen dahinter steht. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, welche Trainingsprogramme für wen geeignet sind oder ob es eine „Idealmethode“ und ein „Idealprogramm“ für alle Personen gibt. Bei der Wahl der Methodik und speziell bei der kommerziellen Vermarktung derartiger Trainingsprogramme ist natürlich die „Kundenzufriedenheit“ immer ein wichtiger Faktor bei der Gestaltung eines Trainingsprogramms. Oft wird letztere als einziger Indikator für ein erfolgreiches und effizientes Training herangezogen, obwohl nicht generell davon ausgegangen werden kann, dass ein Training, das besonders viel Spaß gemacht hat oder mit hohem materiellen Aufwand betrieben wurde, besser ist als ein eher schlicht gehaltenes Training ohne besondere Höhepunkte. Als genauso wichtig wie die generelle Zufriedenheit mit einer Trainingsmaßnahme wird häufig der subjektiv wahrgenommene Lernerfolg angesehen. Dabei wird zumeist davon ausgegangen, dass wenn ein Trainingsteilnehmer den Eindruck hat, „etwas gelernt zu haben“, dies auch wirklich geschehen ist. Ob es sich bei solchen Effekten dann nur um ein „Strohfeuer“ ohne langfristige Verhaltensänderung handelt oder ob man davon ausgehen kann, dass die Trainingsinhalte dann wirklich verinnerlicht wurden ist unklar. Generell stellt sich bei der Evaluation von Trainingsmaßnahmen die Frage nach der Stabilität der erzielten Effekte, da man nicht automatisch davon ausgehen kann, dass in einem Training gelernte und vom Teilnehmer auch verstandene Inhalte langfristig umgesetzt werden. Dies wird unter anderem davon abhängig sein, welche Situationen einem Trainingsteilnehmer nach einem Training begegnen und welche Konsequenzen er durch das Anwenden der Trainingsinhalte erlebt. Der Ansatzpunkt derartiger Sozialkompetenztrainings ist ebenfalls umstritten. Einerseits sollen Defizite im Bereich sozialer Kompetenzen abgebaut werden, gleichzeitig ist es durchaus erfolgversprechender, an bestehenden Fähigkeiten und Stärken anzusetzen und diese zu verbessern (Seyfried, 1995). 2. Theorie 2.1 Soziale Kompetenzen Der Begriff der sozialen Kompetenzen ist in der Psychologie bislang nicht klar definiert und lässt sich schwer von Konzepten wie emotionale Intelligenz, soziale Intelligenz, soziale Fertigkeiten und interpersonale Kompetenz abgrenzen. Emotionale Intelligenz ist „die Fähigkeit des Individuums, die eigenen Emotionen sowie die Emotionen anderer Menschen zu erkennen und voneinander zu unterscheiden“ (Thorndike, zit.n. Kanning, 2003). Unter sozialer Intelligenz versteht man die Fähigkeit, mit unterschiedlichen Personen „zurecht zu kommen“ und sich in zwischenmenschlichen Beziehungen intelligent zu verhalten. Das beinhaltet z.B. nonverbale Informationen richtig zu deuten. Soziale Fertigkeiten lassen sich nur schwer von sozialen Kompetenzen abgrenzen, da einige Autoren damit rein kognitive Kompetenzen beschreiben während andere kognitive, kommunikative und behaviorale Fertigkeiten damit bezeichnen. Interpersonale Kompetenzen werden von Buhrmester (1996) als Teilmenge sozialer Kompetenzen definiert, die in engeren interpersonalen Beziehungen zum Tragen kommen. Man könnte diese vier Konzepte somit auch als Teilbereiche der sozialen Kompetenzen verstehen. 2.1.1 Begriffsbestimmung Mit dem Begriff der sozialen Kompetenzen ist gemeint, dass eine Person Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzt, ein sozial Kompetentes Verhalten zu zeigen. Sozial kompetent bedeutet dabei, dass sich die Person so verhält, dass sie in einer spezifischen Situation ihre eigenen Interessen und Ziele wahrt und gleichzeitig ihr Verhalten sozial akzeptiert ist. Nicht jedes Mittel zur Zielerreichung ist also als sozial kompetent zu betrachten. Somit kann eine Person auch über soziale Kompetenzen verfügen, wenn dies in ihrem Verhalten nicht direkt ersichtlich ist, sie aber das nötige Wissen und die nötigen Fähigkeiten hat, dieses Verhalten zu zeigen. Soziale Kompetenzen besitzen jedoch keine Allgemeingültigkeit. Die Ziele, die eine Person in einer spezifischen Situation verfolgt, können sehr unterschiedlich sein, so dass aus unterschiedlichen Zielen in einer Situation auch situationsspezifisch unterschiedliches Verhalten als sozial kompetent gilt. Ein zweiter einschränkender Faktor der Allgemeingültigkeit sozialer Kompetenzen ist der gesellschaftliche Kontext. Um ein Verhalten als sozial kompetent zu bewerten, muss berücksichtigt werden, aus Sicht welcher Person das Verhalten betrachtet wird und welche übergeordneten gesellschaftlichen Regeln existieren. Soziale Kompetenzen sind somit abhängig von Normen und Rollenvorgaben. Wichtig ist außerdem ein zeitlicher Bezugsrahmen, denn Verhaltensweisen, die vor 50 Jahren als sozial kompetent galten müssen dies heute nicht mehr zwingend sein. 2.1.2 Situationsabhängigkeit Da sozial kompetentes Verhalten also in jeder Situation anders aussehen kann, ist es sinnvoll, von sozialen Kompetenzen im Plural zu sprechen. Ob eine Person ihre Ziele in einer spezifischen Situation verwirklichen kann hängt also davon ab, ob ihr soziales Kompetenzprofil zum Anforderungsprofil der Situation passt. Weiterhin kann zwischen allgemeinen und spezifischen sozialen Kompetenzen unterschieden werden. Erstere sind nicht situationsspezifisch, wie z.B. Kontaktfreudigkeit oder selbstsicheres Auftreten. Letztere werden im Laufe des Lebens gelernt, z.B. durch berufliche Erfahrung. So hat z.B. eine Krankenschwester in ihrem Beruf gelernt, einfühlsam auf kranke Menschen einzugehen, während ein Polizist gelernt hat, durchsetzungsfähig zu sein und mit aggressiven Menschen umzugehen. Dabei ist anzunehmen, dass spezifische soziale Kompetenzen aus den allgemeinen erwachsen, d.h. dass eine gewisse Basis allgemeiner sozialer Kompetenzen vorhanden sein muss, um weitere spezifische soziale Kompetenzen hinzuzulernen. 2.1.3 Mehrdimensionales Konzept Das Konzept der sozialen Kompetenzen ist kein eindimensionales Konzept. Zwar lässt sich aus der Literatur keine einheitlichen Liste der Dimensionen sozialer Kompetenzen entnehmen, Kanning (Soziale Kompetenz – Definition, Strukturen und Prozesse) fasst die in der Literatur existierenden Begriffe und Dimensionen jedoch zu fünf Dimensionen zusammen: soziale Wahrnehmung, Verhaltenskontrolle, Durchsetzungsfähigkeit, Soziale Orientierung und Kommunikationsfähigkeit. Soziale Wahrnehmung beinhaltet die Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten und dem der Interaktionspartner sowie mit der Wirkung des Verhaltens beider auf den jeweils anderen und die Perspektivenübernahme. Verhaltenskontrolle bedeutet, dass man eine ausreichende emotionale Stabilität besitzt und eine hohe internale gegenüber einer geringen externalen Kontrollüberzeugung hat. Durchsetzungsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit eigene Ziele zu verwirklichen und Konflikten nicht aus dem Weg zu gehen, sowie einen gewissen Grad an Extraversion. Soziale Orientierung bezieht sich mehr auf den Interaktionspartner und beinhaltet, dessen Interessen zu berücksichtigen und seine Einstellung zu tolerieren. Kommunikationsfähigkeit meint die Fähigkeit anderen zuzuhören, sie ausreden zu lassen und auf das von ihnen Gesagte einzugehen, andererseits aber auch die Fähigkeit, selbst den Interaktionspartner verbal zu beeinflussen. Schuler und Barthelme (1995) unterscheiden ebenfalls verschiedene Facetten sozialer Kompetenz, sie unterteilen das Sozialkompetenz-Konzept in Komponenten, die im Handeln einer Person direkt ersichtlich sind und solche, die sozial kompetentes Verhalten erklären. Zur ersten Kategorie zählen kommunikative Fähigkeiten, Kooperations- und Koordinationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Teamfähigkeit. Erklärend für diese Kompetenzen und damit zur zweiten Kategorie gehörend sind Konstrukte wie Empathie, Durchsetzung, Sensibilität und interpersonale Flexibilität, d.h. die Anpassung an verschiedene Rollen, Situationen und Interaktionspartner. Auf diese Eigenschaften werden Rückschlüsse von beobachtbarem Verhalten gezogen. Wichtig ist dabei zu beachten, dass zwischen den einzelnen Facetten sozialer Kompetenzen große Überschneidungen bestehen, so gehören z.B. zur Teamfähigkeit sicherlich Konstrukte wie Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktfähigkeit. Greif (1987, zit. n. Schuler & Barthelme, 1995) versteht unter sozialer Kompetenz „die Fähigkeit, in sozialen Situationen unter Berücksichtigung situationsspezifischer Anforderungen Ziele zu erreichen und Pläne zweckrational zu realisieren". Somit bestimmen auch bei dieser Definition die Situation und die verfolgten Ziele das Ausmaß sozialer Kompetenzen. Nach Oesterreich (1981) muss zur Bestimmung von sozialen Kompetenzen das objektive Handlungsfeld, d.h. die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten in einer Situation mit ihren Konsequenzen und Wahrscheinlichkeiten, ermittelt werden. Da die handelnde Person nicht immer alle Handlungsmöglichkeiten, Konsequenzen und Wahrscheinlichkeiten kennt, unterscheidet man das objektive und das subjektive Handlungsfeld. Je größer die Übereinstimmung zwischen beiden, desto größer ist die Handlungskompetenz. Diese ist jedoch immer abhängig vom Handlungsfeld und von den Zielen der Person. Zudem muss die Person bestimmte Fertigkeiten besitzen, um Zwischenziele ihrer Handlung zu erreichen. Eine andere Möglichkeit der Zielerreichung ist die Veränderung oder Erweiterung des Handlungsfeldes. Dabei wird die Umwelt verändert oder ein Ziel außerhalb der Situation gesucht. Argyle (1967, 1969) nimmt an, dass soziale Fertigkeiten nach einem analogen Modell entstehen und analysierbar sind. Sie werden zur Erreichung eines bestimmten Zieles angewandt. Voraussetzung dafür ist eine korrekte Wahrnehmung der Umgebung und ihrer Hinweisreize, um Handlungskonsequenzen zu antizipieren. Die Reaktion auf die Umgebung führt zu einer Veränderung der Umwelt. Die Reaktion wird dann darauf überprüft, inwieweit sie den Handelnden seinem Ziel näher gebracht hat und ob eine Korrekturhandlung notwendig ist. 2.2 Trainingsmaßnahmen sozialer Kompetenzen Berufliche Fortbildungsmaßnahmen im Bereich soziale Kompetenzen haben das Ziel, die Interaktionsprozesse von Gruppenmitgliedern bei der Bewältigung ihrer Arbeitsanforderungen zu verbessern, damit Ziele und Pläne in den Interaktionssituationen erreicht werden können (Sonntag, 1999). Zur Verbesserung dieser Handlungskompetenzen gehört auch die Berücksichtigung von Einstellungen, Werthaltungen, Bedürfnissen und Motiven. Bei der Verbesserung von Personalen Kompetenzen werden speziell die Selbstwahrnehmung und das bewusste Reflektieren eigener Fähigkeiten gefördert. Das Training sozialer Kompetenzen kann voll strukturiert (ATP), flexibel (GSK) oder offen ablaufen. Dabei werden verschiedene Trainingselemente benutzt. Im Erklärungsmodell wird dem Teilnehmer das Trainingskonzept vorgestellt. Gleichzeitig wird ihnen eine Möglichkeit geboten, ihr eigenes Verhalten im Alltag besser zu erklären, Ansatzpunkte zur Verhaltensänderung zu finden und Ziele und Ablauf des Trainings besser zu verstehen. Instruktionen und Modeling sollten möglichst verhaltensnah sein und dem Teilnehmer mögliche Fehlerquellen aufzeigen. Rollenspiele dienen dazu, realitätsnah konkrete Verhaltensweisen zu trainieren und üben einen günstigeren Ablauf interner Regulationsprozesse (Gedanken, Gefühle). Soziale Erfahrungen werden aktiv erworben, bewertet und für weitere Bewältigungsversuche benutzt. Ein Rollenspiel besteht dabei zumeist aus fünf Phasen, nämlich der Vorbesprechung, dem Erstspiel, dem ersten Feedback, dem Zweitspiel und dem zweiten Feedback. Weitere Trainingselemente sind Entspannungstraining, Diskrimination, ungünstige Selbstverbalisation, Selbstlob, eigene Gefühle erkennen, Umgang mit Misserfolgen, Erarbeitung von Verhaltenskonsequenzen, Komplimente machen und bekommen usw. Um eigene Bedürfnisse zu verwirklichen und persönliche Ziele zu erreichen sind Menschen auf Interaktionen mit anderen angewiesen. Die Fähigkeit, solche Interaktionen mitzugestalten, ist Voraussetzung für psychische Gesundheit und persönliche Entfaltung. Pfingsten (2000) nimmt an, dass es zumeist in drei Situationstypen zu Defiziten kommt. Das sind Situationen, in denen eigene Rechte und berechtigte Interessen durchgesetzt werden müssen und Forderungen gestellt sowie unberechtigte Forderungen anderer abgelehnt werden müssen. Im Situationstyp Beziehung müssen Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche in Beziehungen zu nahestehenden Personen eingebracht werden und mit Kritik umgegangen sowie Kompromisse eingegangen werden. Der dritte Situationstyp Kontakt beinhaltet die Aufnahme und Gestaltung von Kontakten und die Gewinnung der Sympathie anderer Menschen. Soziale Kompetenz lässt sich am besten an Hand einiger Merkmale erklären. Der Kompetenztyp besagt, welcher Teilbereich sozialer Kompetenz gemeint ist, da soziale Kompetenz ein mehrdimensionales Konstrukt ist. Soziale Kompetenz ist außerdem bereichsspezifisch, da sie keine durchgängige Persönlichkeitseigenschaft ist, sondern sich meist auf bestimmte Situationen bezieht. Die verschiedenen Situationstypen beinhalten immer eine bestimmte „Aufgabe“, die sich in der Situation stellt und fordern bestimmte Fertigkeiten, um sie zu bewältigen. Der Begriff soziale Kompetenz kann als Oberbegriff zu verschiedenen Konzepten wie Selbstbehauptung, Durchsetzungsfähigkeit, Selbstsicherheit, soziale Fertigkeiten und Selbstvertrauen gesehen werden. Da aggressive Formen der Durchsetzung meist nur kurzfristig effektiv sind und auf Dauer negative Konsequenzen haben, muss sozial kompetentes von aggressivem Verhalten klar abgegrenzt werden. Das Training sozialer Kompetenzen beruht hauptsächlich auf vier verschiedenen Hypothesen: 1. Verhalten wird in bestimmten sozialen Situationen von Angst beeinträchtigt, bzw. Angst führt zur Vermeidung dieser Situationen (affektive Interferenz). Diese resultieren nach Wolpe (1981) vor allem aus früheren schlechten Erfahrungen. Um diese Angstreaktionen zu verhindern, reicht eine systematische Desensibilisierung aus. 2. Unangemessenes bzw. vermeidendes Sozialverhalten ist auf mangelnde soziale Fertigkeiten zurückzuführen (Skill-Defizit). Hier wurde in der Vergangenheit etwas nicht oder falsch gelernt, was durch ein Verhaltenstraining nachgeholt bzw. ausgebessert werden kann. 3. Unangemessenes bzw. vermeidendes Sozialverhalten entsteht durch ungünstige kognitive Prozesse oder Inhalte (kognitive Interferenz). Dies sind ungünstige Wahrnehmung und Interpretation sozialer Situationen, irrationale Überzeugungen, ungünstige Selbstverbalisationen und destruktive Attributionsstile. 4. Unangemessenes bzw. vermeidendes Sozialverhalten ergibt sich aus der Interaktion affektiver, motorischer und/oder kognitiver Verursachungsfaktoren (multifaktorielles Modell). Generell muss angemerkt werden, dass eine systematische Evaluation des Erfolgs von Sozialkompetenztrainings noch nicht erfolgt ist (Schuler & Barthelme, 1995). Zumeist werden klinische Konzepte (z.B. das Gruppentraining sozialer Kompetenzen, Hinsch & Pfingsten, 1998) an berufliche Anforderungen angepasst. Die Diagnostik sozialer Kompetenzen sollte erfassen, ob gravierende Kompetenzprobleme vorliegen, auf welche Situationen sie sich beziehen und ob sie in einer relevanten Beziehung zum Behandlungsanlass stehen. Die Diagnostik kann durch Interviews, Situationslisten, diagnostische Rollenspiele oder standardisierte Testverfahren erfolgen. 2.3 Transfer von Trainingsinhalten Wichtig ist, dass die erlernten Fertigkeiten auch auf den (beruflichen) Alltag übertragen werden. Erwünscht ist eine immer häufiger werdende Anwendung der gelernten Trainingsinhalte in der Zeit nach dem Training. In der Realität kann davon ausgegangen werden, dass die Anwendungshäufigkeit zuerst ansteigt und nach einiger Zeit wieder auf ein Niveau abfällt, das über dem vor der Trainingsmaßnahme und unter dem gewünschten liegt. Der Unterschied zwischen erwünschter und realer Anwendungshäufigkeit wird Transferlücke genannt (Wilkening, 1986, in Krapp & Weidenmann, 1999). Der gewünschte Transfer wird durch die multimodale Konzeption eines Trainings begünstigt, also die Anwendung möglichst verschiedener Methoden zur Vermittlung der Trainingsinhalte. Variieren sollten auch die Situationen, z.B. in Rollenspielen, anhand derer geübt wird, um zu verhindern, dass die Trainingsinhalte auf einen Situationstyp fixiert gelernt werden. Inhalte und Problemstellungen sollten auch möglichst aus verschiedenen Perspektiven behandelt werden. Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen, mehr allgemeine Prinzipien zu vermitteln als konkrete Instruktionen, wie sich eine Person in einer bestimmten Situation verhalten sollte. Wichtig ist außerdem eine hohe Authentizität der Übungen und Lernsituationen, weshalb Hausaufgaben mit In-vivo-Übungen besonders wirkungsvoll sind, genauso wie eine intensive Beteiligung des Teilnehmers an der Entwicklung von für ihn günstigen Verhaltensweisen und das Training von Metakompetenzen wie z.B. Selbstkontrolltechniken. Identische Elemente in der Lern- und Realsituation erleichtern den Transfer erheblich. Generell muss beachtet werden, dass das Lernen in einer Trainingsmaßnahme kein individueller Prozess ist, sondern in den sozialen Kontext der Trainingsgruppe eingebettet ist. Der Transfer muss jedoch später individuell oder in einer anderen Gruppe geschehen. Ein höherer Transfer des Gelernten auf den Alltag ist außerdem zu erwarten, wenn sich die Trainingsinhalte möglichst konkret auf das Berufsleben beziehen. Gleichzeitig ist es aber fraglich, ob der Transfer bei sich ändernden beruflichen Anforderungen immer noch gelingt. Hier kommt auch das Konzept der klassischen und der emotionalen Konditionierung zum Tragen: Die Anwendung der gelernten Verhaltensweisen muss sich für den Anwender lohnen bzw. positive oder wünschenswerte Konsequenzen haben. Diese Konsequenzen können positive Emotionen als auch materielle „Belohnungen“ sein. Um einen dauerhaften Transfer zu erreichen muss sicher auch eine Einstellungsänderung erfolgen bzw. muss eine positive Einstellung zum erlernten Verhalten erreicht werden. Nach Festingers Theorie der kognitiven Dissonanz (Festinger, 1957) erzeugt einstellungskonträres Verhalten eine unangenehme Spannung in einer Person, die sie durch Anpassung ihrer Einstellung abzubauen versucht. Es kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass diese Einstellungsänderung dauerhaft ist. Für die Konzeption und Durchführung von Trainingsmaßnahmen bedeutet dies nun, dass man die Teilnehmer von den Vorteilen der vermittelten Verhaltensweisen überzeugen sollte. Außerdem sollte die Person die Verstärkung, die sie für ihr Verhalten erhält angemessen interpretieren, das bedeutet, sie sollte den Eindruck bekommen, dass sie das gelernte Verhalten aus eigenem Antrieb anwendet und nicht nur, weil sie dafür vielleicht Geld (z.B. in Form von einer Lohnerhöhung) erhält. In diesem Fall würde die Person denken, dass sie ihr Verhalten nur für die Belohnung geändert hat und nicht weil sie von diesem Verhalten überzeugt ist. Auch eine Erhöhung der Anforderungen im Bereich der Trainingsinhalte nach dem Training erhöht den Transfer der Inhalte. Dies gilt auch für soziale Kompetenzen. Ein valider Nachweis des Transfers ist in der Praxis schwer durchzuführen und wird selten geführt (Bergmann & Sonntag, 1999). Um einen Rückfall in alte Verhaltensmuster zu verhindern kann man den Teilnehmern einige Leitfragen mit auf den Weg geben: Woran merke ich, dass sich alte Gewohnheiten wieder einschleichen? Was kann ich tun, wenn diese Gewohnheiten auftreten? Was kann ich tun, wenn die alten Gewohnheiten wieder auftreten, ich daran aber auch nichts ändern möchte? Was kann ich tun, wenn ich merke, dass ich schon eine ganze Zeit wieder „im alten Trott„ bin? Die auf diese Fragen erarbeiteten Antworten werden dem Teilnehmer mitgegeben, damit er sie sich immer wieder anschauen kann. Eine andere Möglichkeit sind Tagebücher. Auf Seiten der Trainingsteilnehmer ist eine hohe Leistungsmotivation, eine internale Kontrollüberzeugung, Intelligenz und Vertrauen in den Erfolg einer Trainingsmaßnahme förderlich für das Trainingsergebnis. Gleichzeitig ist die Unterstützung der Organisation bei der Anwendung der Trainingsinhalte wichtig, speziell die des Vorgesetzten. 2.4 Soziale Kompetenzen und Persönlichkeitseigenschaften Uneinigkeit herrscht darüber, ob soziale Kompetenz eine Persönlichkeitseigenschaft ist (Schuler & Barthelme, 1995). Die differentielle Psychologie geht davon aus, dass hinter dem Konstrukt der sozialen Kompetenz einige allgemeine Persönlichkeits- und Fähigkeitsmerkmale stehen. Diese sollen einerseits direkt bestimmte Verhaltensweisen verursachen, andererseits die Neigung, bestimmte Situationen aufzusuchen und die Fähigkeit, bestimmte Fertigkeiten und Kenntnisse zu erwerben beeinflussen. Speziell zum Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (Cattell, 1943) wurden einige empirische Zusammenhänge gefunden. Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (die sog. „Big Five“) beinhaltet die Persönlichkeitsfaktoren Extraversion, Emotionale Stabilität, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Erfahrungen. Diese Fünf-Faktoren-Struktur hat sich in vielen Untersuchungen gezeigt, obwohl sich die Autoren in ihrer Benennung nicht immer einig sind. Im Zusammenhang mit sozialer Kompetenz wurden negative Korrelationen zwischen Neurotizismus und der Initiierung von sozialen Interaktionen und Beziehungen gefunden. Um soziale Beziehungen erfolgreich aufzubauen ist es unvorteilhaft, sich leicht aufzuregen, schnell verlegen und unsicher zu sein. Der gleiche Zusammenhang besteht zur Durchsetzung und Behauptung persönlicher Rechte sowie zur Fähigkeit andere zu kritisieren. Ein positiver Zusammenhang besteht zwischen Extraversion und der Aufnahme sozialer Interaktionen, da hier eine gewisse Gesprächigkeit, Tatkraft und Optimismus hilfreich sind. Auch Verträglichkeit ist mit sozialer Kompetenz positiv korreliert, da es mit Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Großzügigkeit einhergeht. Gleichzeitig kann Verträglichkeit jedoch auch negativ mit der Verwirklichung eigener Interessen und Ziele zusammenhängen. Gewissenhaftigkeit hängt positiv mit der Neigung und Fähigkeit zusammen, konzentriert und ausdauernd zu arbeiten, Ziele zu setzen und zu verfolgen, loyal gegenüber der Organisation zu sein und kein regelwidriges Verhalten zu zeigen (Riemann & Allgöwer, 1993). Die Vorhersage des Berufs- und Trainingserfolgs ist jedoch abhängig vom Berufsfeld. Die Dimension Extraversion ist in Berufen und Trainingsmaßnahmen bedeutsam, in denen es auf interpersonelle Fähigkeiten ankommt. Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit stehen in allen Berufen und Trainingsmaßnahmen in Zusammenhang mit Leistung und Berufserfolg. Sämtliche korrelativen Zusammenhänge zwischen den Big Five und sozialer Kompetenz bzw. Berufs- und Trainingserfolg sind jedoch geringer als die Zusammenhänge zwischen den Subfaktoren der Big Five und den o.g. Variablen. Im Training sozialer Kompetenzen wird jedoch genau bei diesen Subfaktoren (Selbstsicherheit, Höflichkeit usw.) angesetzt (Schuler & Barthelme, 1995). Zu erwarten sind somit auch Wechselwirkungen zwischen Persönlichkeitseigenschaften und den verschiedenen Lernmethoden, so dass z.B. Personen mit einem hohem Extraversions-Score z.B. eher von Rollenspielen profitieren, während Personen mit niedriger Ausprägung auf dieser Persönlichkeitseigenschaft eher durch Wissensvermittlung lernen. Krapp und Weidenmann (1999) weisen jedoch drauf hin, dass in bisherigen Untersuchungen maximal 50 Prozent der Varianz in Schul- und Studienleistungen durch Persönlichkeitsvariablen vorhersagen ließen. Überträgt man diese Ergebnisse auf das Kriterium der sozialen Kompetenz, dass sich wie schon beschrieben schwer eingrenzen und messen lässt, wird man von einer geringeren Vorhersagekraft der Persönlichkeitsvariablen ausgehen können. Ebenso wichtig wie Persönlichkeitsvariablen erscheinen das Vorwissen im Bereich der sozialen Kompetenzen sowie die emotional-motivationale Einstellung zu einem Training sozialer Kompetenzen. 2.5 Gruppentraining sozialer Kompetenzen Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK) von Hinsch & Pfingsten (1998) ist ein Trainingsprogramm zum Erlernen sozial kompetenten Verhaltens in verschiedenen Situationen. Es wurde ursprünglich für sozial ängstliche Klienten entwickelt. Es besteht aus einer Einführungsveranstaltung und sieben Sitzungen, in denen zumeist über Rollenspiele sozial kompetentes Verhalten trainiert wird. Das GSK versteht unter sozialen Kompetenzen die „Verfügbarkeit und Anwendung von Kognitiven, emotionalen und motorischen Verhaltensweisen, die in bestimmten sozialen Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für den Handelnden führen“ (Hinsch & Pfingsten, 1998). Basierend auf dem Konzept von Argyle und Kendon, der sozialen Lerntheorie von Bandura, dem Stresskonzept von Richard S. Lazarus und kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansätzen nimmt das GSK ein Prozessmodell (Abb.1) des Verhaltens in sozialen Situationen an. Laut diesem Prozessmodell nimmt ein Individuum eine soziale Situation abhängig von sozialen Bedingungen (Alter, Personenzahl), raumzeitlichen Bedingungen (Ort, Tageszeit) und persönlichen Bedingungen (Stimmung) wahr und verarbeitet sie kognitiv und emotional. Dabei erfolgt eine Analyse der Situation und der sich aus der Situation ergebenden Anforderungen. Daraus entstehen wiederum Emotionen und Affekte, wobei sich Kognitionen und Emotionen wechselseitig beeinflussen. Die kognitive und emotionale Verarbeitung einer Situation führt schließlich zu einem beobachtbarem motorischen Verhalten. Hinsch und Pfingsten nehmen an, dass eine ungünstige kognitive Verarbeitung eine mögliche Ursache sozial inkompetenten Verhaltens ist. Da in jeder Situation bestimmte Verhaltensregeln existieren, stellt sich an das Individuum die Aufgabe, in spezifischen Situationen zu unterscheiden, welche Regeln gerade angemessen sind. Es ist also möglich, dass eine Person ein großes Repertoire an sozialen Kompetenzen besitzt, aber nicht weiß, wann sie welche einsetzt, d.h. dass die Diskriminationsfähigkeit für soziale Situationen nicht ausreichend ausgeprägt ist. Weitere Gründe für sozial inkompetentes Verhalten können in einer verzerrten Selbstwahrnehmung liegen, die das Verhalten in eine sozial inkompetente Richtung beeinflusst. Eine unangemessene Rezeption der Situation und ihrer Entstehung kann ebenfalls zu sozial inkompetentem Verhalten führen, vor allem bei aggressiven Personen, die die Verantwortung für eine Situation häufig beim Interaktionspartner suchen und somit stark external attribuieren. Ein weiterer Grund für sozial inkompetentes Verhalten kann in einer ungünstigen Aufmerksamkeitslenkung in sozialen Situationen liegen. Sozial inkompetente oder unsichere Personen lenken ihre Aufmerksamkeit oft auf bedrohliche Situationsaspekte und zeigen eine erhöhte Selbstaufmerksamkeit, was Aufmerksamkeitsressourcen bindet, die eigentlich für situative Aspekte benötigt würden. Erwartet ein Individuum negative Konsequenzen für ein Verhalten, wird sie dieses wahrscheinlich nicht zeigen. Bei sozial inkompetenten Individuen findet sich oft eine übertriebene Antizipation negativer Konsequenzen und einer ungünstigen Bewertung durch das soziale Umfeld. Oft besteht auch eine erhöhte Erfolgserwartung bei sozial inkompetentem Verhalten. So erwarten sozial inkompetente aggressive Individuen einen Erfolg durch ihr aggressives Verhalten, da sie für dieses Verhalten in der Vergangenheit oft kurzfristig verstärkt worden sind. Andererseits haben sehr unsichere Personen in der Vergangenheit möglicherweise oft Zuwendung auf Grund ihres Verhaltens erfahren. Das im GSK verwendete Prozessmodell des Verhaltens in sozialen Situationen soll den Ablauf von der Wahrnehmung einer sozialen Situation bis zur daraus resultierenden Handlung beschreiben und erklären. Die in Abb.1 aufgeführten kognitiven Hintergrundvariablen sind Kompetenzvertrauen bzw. Selbstwirksamkeitserwartung (Bandura, 1986), irrationale Überzeugungen und kognitive Hilflosigkeit. Bei geringer Selbstwirksamkeitserwartung nimmt das Individuum eine Situation erst gar nicht in Angriff oder zeigt in einer Situation nur geringe Anstrengung. Eine geringe Selbstwirksamkeitserwartung wurde oft durch frühere Erfahrungen erworben, wobei sozial unsichere Personen dazu neigen, einen Misserfolg für sich zu verbuchen, obwohl dieser objektiv nicht da war. Irrationale Überzeugungen können zu negativen Selbstverbalisationen führen („Ich darf keine Schwäche zeigen“, „Es gelingt mir sowieso nicht“), die ein sozial kompetentes Verhalten verhindern. Im Falle kognitiver Hilflosigkeit werden Individuen in sozialen Situationen durch grüblerisches Verhalten und negative Selbstverbalisationen beinahe handlungsunfähig und können kein sozial kompetentes Verhalten mehr zeigen. Liegt eine ungünstige emotionale Verarbeitung vor, interpretieren sozial unsichere Personen die gleiche Emotion oft negativer als sozial kompetente Personen. Ein Gefühl der Anspannung in sozialen Situationen wird von unsicheren Personen dann als Angst interpretiert, während sozial kompetente Personen es als aufregende Neugier deuten (Schachter & Singer, 1962). Dadurch erleben unsichere Personen, dass sie der Situation nicht gewachsen sind und neigen zu Vermeidungsverhalten. Diese Vorgänge sind oft stark automatisiert. Wichtige soziale Interaktionen werden von sozial unsicheren Individuen häufig in negativer Stimmung durchgeführt, um entweder einen Grund für ein Versagen zu haben oder um von Anfang an zu vermeiden. Aus der interagierenden kognitiven und emotionalen Verarbeitung folgt schließlich das offen sichtbare motorische Verhalten. Hier kann es zu einer Vermeidung oder Bewältigung der Situation kommen. Die Güte des Verhaltens ist abhängig von den Fertigkeiten der Person, den sog. Skills. Das GSK nimmt drei grundlegende Skills an, Recht durchsetzen, selbstsicheres Verhalten in Beziehungen und um Sympathie werben. Diese Skills setzen sich dabei aus einzelnen verbalen und nonverbalen Verhaltenskomponenten wie Gestik, Reaktionszeit, Intonation, nicht nein sagen können, Blickkontakt usw. zusammen. Defizite in diesem Bereich bedeuten dabei oft nicht, dass ein Person diese Skills nicht besitzt, sondern dass sie sie falsch oder gar nicht einsetzt. Die in Abb. 1 dargestellten Verhaltenskonsequenzen nehmen ihrerseits wieder Einfluss auf das kognitive und damit auch auf das emotionale Verhalten. Diese können minimal sein wie ein Kopfnicken des Gegenüber oder aber sehr bedeutend wie eine Gehaltserhöhung. Hierbei ist es wichtig zwischen kurz- und langfristigen Konsequenzen zu unterscheiden. Während ein Konflikt mit einem Vorgesetzten über die Arbeitsbelastung im ersten Moment sehr unangenehm sein kann, mag er langfristig zu einer Entlastung führen. Zu berücksichtigen ist auch, dass objektiv sozial kompetentes Verhalten nicht immer zu positiven Konsequenzen führt, ohne dass dies in der Verantwortung des Handelnden liegt. Dabei schreiben sich unsichere Personen selten die Verantwortung für Erfolg zu, dafür um so häufiger für Misserfolg, den sie in ihrer eigenen Unfähigkeit begründet sehen. Gleichzeitig sind sie sehr selbstkritisch gegenüber ihrem eigenen Verhalten und bestrafen sich übermäßig für Misserfolge. Hinzu kommt eine Aufmerksamkeitslenkung auf negative Aspekte der Situation und deren bessere Abspeicherung und spätere Erinnerung. Dies führt wiederum zu einer geringeren Selbstwirksamkeitserwartung. Das GSK sieht die Entstehung sozialer Kompetenzprobleme im Sinne der sozialen Lerntheorie von Bandura (1986) und kognitiv-verhaltenstherapeutischer Ansätze. Entstehungsmöglichkeiten sind dabei Überforderungssituationen, in denen eine bestimmte Entscheidung wie die Berufswahl eine dauerhafte Überforderung der sozialen Kompetenzen der Person darstellen und zu ständigen Misserfolgen führen oder eine nicht aufrecht zu erhaltende Selbstdarstellung. Klassische Lerndefizite sozialer Kompetenzen entstehen aus fehlenden Lernmodellen, mangelnder Übung oder Verstärkung sozial kompetenten Verhaltens. Zu beachten sind ebenfalls gesellschaftliche Rollenerwartungen, genetische Einflüsse oder ein Verlernen sozialer Kompetenzen z.B. durch lange soziale Isolation (z.B. lange Klinikaufenthalte, Arbeitslosigkeit). Soziale Ängste können auf unterschiedliche Weise entstehen. Durch klassische Konditionierung können bestimmte Emotionen an spezifische Situationen gekoppelt werden, Erziehung und Ablehnung Gleichaltriger speziell im Jugendalter können ebenfalls zu sozialen Ängsten führen. Nachträgliche Information darüber, „was noch alles hätte schief gehen können“ kann eine Konditionierung verstärken. Das Erleben einer Panikattacke kann eine generelle Tendenz verursachen, die Wahrnehmung eher auf körperinterne Reize und eigene Emotionen zu richten anstatt auf situative Variablen. Soziale Angstreaktionen können auch durch Modelllernen erworben werden. Kognitive Dysfunktionen werden ebenfalls oft im Kindes- und Jugendalter erworben. Dabei kann es sein, dass die Eltern keine angemessene Reaktion auf das Verhalten anderer vorgelebt haben oder unangemessene Lebensphilosophien und Einstellungen vermittelt haben (Geschlechterrollen, irrationale Überzeugungen). Gleiche Auswirkungen haben verzerrte Verhaltens-KonsequenzRegeln. Ein verringertes Kompetenzvertrauen entsteht oft bei Kindern, die aus sehr deprivierten Verhältnissen kommen, oder denen immer alles ohne eigene Anstrengung zugefallen ist. Gleiches resultiert aus wiederholten sozialen Misserfolgen und Hilflosigkeitserfahrungen. Letztere können zudem zu einem stabil internalen Attributionsstil bei Misserfolgen führen. Haben Individuen nicht gelernt, sich selbst zu verstärken und sind nur von externer Verstärkung abhängig, werden sie es schwer haben, eigene Ziele und Interessen gegenüber anderen durchzusetzen und ihr Selbstvertrauen wird maßgeblich durch andere Personen bestimmt. Abbildung 2.1 Prozessmodell sozial kompetenten/ inkompetenten Verhaltens Das GSK versucht nun durch verschiedene Techniken fehlende oder falsch eingesetzte soziale Kompetenzen zu trainieren. Dabei nehmen Hinsch und Pfingsten drei Situationsklassen an, denen und deren Mischformen man fast alle sozialen Situationen zuordnen kann. 1. Recht durchsetzen (Typ R): Ziel des Verhaltens ist die Erfüllung eigener Forderungen, die durch Normen, Regeln oder Gesetze legitimiert sind. Soziale Kompetenz misst sich in diesen Situationen in der Effektivität des Verhaltens zur Durchsetzung des eigenen Rechts. 2. Beziehungen (Typ B): Die Rechtsfrage ist irrelevant, Ziel ist die Verbesserung oder Aufrechterhaltung der Beziehung. Es geht eher um Einigen als um Durchsetzen. Eigene Gefühle und Bedürfnisse und die des Partners sind wichtig. 3. Um Sympathie werben (Typ S): Ziel ist hier die Erfüllung eigener Forderungen, obwohl keine rechtliche Legitimation besteht. Dies umfasst Situationen, in denen für die Erfüllung eigener Forderungen andere auf ihr Recht verzichten oder Situationen, in denen kurzfristig ein guter Kontakt zu anderen hergestellt werden muss. Zur Erfüllung eigener Ziele muss man durch den Interaktionspartner als sympathisch empfunden werden. Das GSK setzt bei seinem Training das Prozessmodell (Abb.1) um. Dafür wird zuerst das Erklärungsmodell, eine starke Vereinfachung des Prozessmodells, vorgestellt, was den Trainingsteilnehmern erläutert, wie eine negative kognitive und emotionale Verarbeitung zu sozial inkompetentem Verhalten führt. Den Teilnehmern wird vermittelt, dass sie auf eine Situation mit negativen oder positiven Selbstverbalisationen reagieren können. Dies führt zu negativen oder positiven Emotionen. Die Emotionen können wiederum die Selbstverbalisationen beeinflussen. Gleichzeitig beeinflussen die Emotionen auch das Verhalten der Personen, das auch wieder Einfluss auf die Selbstverbalisationen nehmen kann. Ein Beispiel kann sein, dass eine Person ein Elektrogerät gekauft hat und zuhause feststellt, dass es nicht funktioniert. Sie sagt dann zu sich selbst Dinge wie „Das passiert mir immer wieder“ oder „Das glaubt mir keiner, dass das schon kaputt war als ich es gekauft habe“. Daraus können Gefühle wie Wut oder Mutlosigkeit entstehen, die zu weiteren Selbstverbalisationen führen wie „Ich habe einfach nie Glück“ oder „Die ganze Welt ist gegen mich“. Gleichzeitig kann es sein, dass die Person Verhaltensweisen zeigt wie z.B. das Gerät nicht umzutauschen, was auch wieder zu negativen Selbstverbalisationen führen kann (z.B. „Das war mal wieder klar, dass ich wieder kneife“ oder „Ich bin so ein Feigling“). Ein derartiger Prozess kann natürlich auch im positiven Sinne ablaufen. Abbildung 2.2: Erklärungsmodell des GSK für die Trainingsteilnehmer Um eine korrekte Einschätzung von bestimmten Verhaltensweisen als aggressiv, unsicher oder selbstsicher zu üben schlägt das GSK ein Diskriminationstraining vor, bei dem die Reaktion eines Individuums auf eine vorgegebene Situation klassifiziert werden soll. Zum Erkennen der eigenen negativen kognitiven Verarbeitung sieht das GSK einen projektiven Videofilm vor, der an fünf Stellen gestoppt wird. An diesen Stellen sollen die Trainingsteilnehmer die Selbstverbalisationen des Protagonisten im Film aufschreiben. Anschließend werden die emotionalen sowie die Handlungskonsequenzen der Selbstverbalisationen erarbeitet, um sie als günstig oder ungünstig zu bewerten. Im Anschluss daran wird die Verstärkung der eigenen Person und ihrer positiver Eigenschaften geübt. Der größte Teil des Trainings ist den Rollenspielen gewidmet, in denen selbstsicheres Verhalten in den drei dem GSK zu Grunde liegenden Situationstypen separat geübt wird. Dabei bekommen die Trainingsteilnehmer immer ein Modellrollenspiel durch die Trainer vorgespielt, um ein Lernen am Modell (Bandura, 1976) zu ermöglichen. Damit das gezeigte Verhalten von den Trainingsteilnehmern übernommen wird muss es nach Festingers Theorie des sozialen Vergleichs (1940) erstrebenswert sein, einen angemessenen Schwierigkeitsgrad haben und mit den Werten und Normen des Trainingsteilnehmers übereinstimmen. Gleichzeitig sollte das Rollenmodell dem Trainingsteilnehmer sympathisch und in gewisser Weise ähnlich sein. Durch ein ausführliches Videofeedback wird den Trainingsteilnehmern ihr Verhalten in den Rollenspielsituationen objektiv rückgemeldet. Dadurch können auch eventuell bestehende Wahrnehmungsverzerrungen abgeschwächt werden. Zur Stärkung des Kompetenzvertrauens sollten die Rollenspiele immer zu einem Erfolg führen und den Teilnehmern sollten speziell die positiven Aspekte ihres Verhaltens vor Augen geführt werden, um die Selbstverstärkung zu fördern. Für einen zusätzlichen Lerneffekt müssen die Trainingsteilnehmer als Hausaufgabe Situationen jedes Typs alleine im natürlichen Kontext, also in-vivo, bewältigen. Für die Situationstypen selbstsicheres Verhalten in Beziehungen und Sympathie werben ist das Erkennen und äußern eigener Emotionen von großer Bedeutung sowie deren Abgrenzung von Gedanken und Interpretationen. Deshalb übt das GSK einmal die Einschätzung eines Gefühls, das hinter einer Aussage steht sowie eine klare Formulierung von Gefühlen. Diese Fertigkeiten sollen auch in den Rollenspielen angewandt werden. Zur Bewältigung stresserzeugender sozialer Situationen wendet das GSK ein Entspannungstraining an, dass auf der progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen (1929) basiert. 2.6 Evaluation von Trainingsmaßnahmen Um eine Trainingsmaßnahme wie das GSK zu evaluieren bedarf es mehrerer Messzeitpunkte und geeigneter Messverfahren. Generell sollte der Leistungsstand vor einer Maßnahme erhoben werden, um die Größe des Trainingseffektes zu messen. Eine Kontrollgruppe kann dazu dienen, Drittvariablen als Effektor für den Trainingserfolg auszuschließen. Nach Scriven (1980) ist eine Evaluation auch während einer Trainingsmaßnahme wichtig, um Informationen und Bewertungen zum Trainingsverlauf zu erhalten und die Gestaltung der Maßnahme zu optimieren. Er nennt dies formative Evaluation. Als summative Evaluation bezeichnet er die Erfolgsmessung nach der Trainingsmaßnahme, um die Gesamtwirkung der Maßnahme zu erfassen, Nebenwirkungen des Trainings festzustellen und den Einfluss von Drittvariablen abzuschätzen. Gleichzeitig kann der reale Nutzen außerhalb statistischer Daten angeschätzt werden. An jedem Punkt der Trainingsevaluation stellt sich jedoch das Kriterienproblem. Gerade bei Maßnahmen zur Verbesserung der Sozialkompetenz ist deren Auswahl schwierig, da sie sich nicht direkt über eine gesteigerte Produktion oder einen geringeren Krankenstand ermitteln lässt. Derartige Daten lassen nur indirekt auf einen Trainingserfolg schließen, so dass man auf Verfahren wie Selbstbeurteilungen oder Beobachtungen zurückgreifen muss. Metaanalysen zur Bewertung von Trainingsmaßnahmen in Organisationen belegen den Effekt auch von soziotechnischen Maßnahmen, zu denen man auch Sozialkompetenztrainings zählen würde. Die Effekte von Interaktionstrainings konnten auf den Messebenen von Kirkpatrick (s.u.) bestätigt werden (Burke & Day, 1986). Guzzo, Jette und Katzell (1985) konnten Produktionssteigerungen durch soziotechnische Maßnahmen nachweisen, während nach einer Metaanalyse von Edwards und Rajn (1989) der förderliche Effekt von soziotechnischen Maßnahmen auf Zufriedenheit und Einstellung gefunden wurde. 2.7 Evaluation von Trainingsmaßnahmen nach Donald L. Kirkpatrick Donald L. Kirkpatrick schlägt eine spezielle Sequenz von Fragebögen und Erhebungsverfahren zur Evaluation von Trainingsmaßnahmen vor (Kirkpatrick, 1999). Er unterscheidet dabei vier Stufen der Evaluation, die alle wichtig zur Gesamtbeurteilung eines Trainingsprogramms sind und untereinander verschiedene Abhängigkeiten besitzen. Die erste Stufe nennt Kirkpatrick „Reaction“, was die Zufriedenheit der Trainingsteilnehmer und deren Reaktion auf ein Trainingsprogramm impliziert. Diese erste Stufe entscheidet einerseits darüber, ob die Trainingsteilnehmer an weiteren Trainingsmaßnahmen teilnehmen wollen oder sie ein Training weiterempfehlen würden. Gleichzeitig ist die Zufriedenheit der Teilnehmer aber auch wichtig für die Motivation, die Inhalte des Trainings auf- und anzunehmen und bestimmt somit nach Kirkpatrick den Lernerfolg maßgeblich. Die zweite Stufe der Trainingsevaluation bezeichnet Kirkpatrick als „Learning“ und beschreibt damit den Grad, zu dem die Trainingsteilnehmer Einstellungen, Wissen oder Fertigkeiten ändern bzw. verbessern. Um diese Stufe der Evaluation anzuwenden ist natürlich eine genaue Definition der Lernziele des Trainings notwendig. Gleichzeitig bietet diese zweite Stufe die Grundlage für die nächste Stufe in Kirkpatricks Evaluationssequenz, dem „Behavior“. Diese dritte Stufe beschreibt, inwieweit eine Verhaltensänderung durch die Teilnahme an einem Trainingsprogramm stattgefunden hat. Somit kann die Beziehung zwischen der zweiten und der dritten Stufe als Transfer bezeichnet werden. Dabei kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass ein Ausbleiben einer Verhaltensänderung gegen die Effektivität eines Trainingsprogramms spricht. Für eine Änderung des Verhalten müssen noch weitere Voraussetzungen erfüllt sein, nämlich dass eine Person überhaupt eine Verhaltensänderung wünscht, dass die Person weiß wie sie ihr Verhalten ändern kann, dass wichtige Umgebungsbedingungen eine Verhaltensänderung erlauben und dass diese auch Vorteile für die Person bringt. Dabei kann ein Trainingsprogramm nur die ersten beiden Voraussetzungen erfüllen, nämlich eine positive Einstellung zur Verhaltensänderung herbeiführen und das nötige Wissen und die nötigen Fertigkeiten zur Verhaltensänderung vermitteln. Auf mögliche hemmende Umgebungsbedingungen kann ein Training nur bedingt vorbereiten, genauso kann ein Training nur teilweise eine intrinsische Motivation zur Verhaltensänderung hervorrufen, die dem Teilnehmer Vorteile im Sinne von hoher Zufriedenheit mit dem eigenen Handeln bringt. Die vierte und letzte Stufe in Kirkpatricks Evaluationssequenz nennt sich „Results“ und meint die endgültigen Ergebnisse einer Trainingsmaßnahme, wie z.B. einen geringeren Krankenstand in einer Organisation oder bessere Leistungen von Mitarbeitern. Zur Messung der ersten Evaluationsstufe „Reaction“ schlägt Kirkpatrick vor, die Zufriedenheit mit Räumlichkeiten, Zeitplan, Übungen, Medien, Handouts usw. direkt nach dem Training anonym abzufragen, um direkte und ehrlich Beurteilungen zu erhalten. Um die Stufe „Learning“ zu erfassen, sollte möglichst ein Leistungstest oder eine Wissensüberprüfung vor und direkt nach dem Training stattfinden, dessen Ergebnisse mit einer Kontrollgruppe verglichen werden. Zur Messung der dritten Stufe „Behavior“ sollte etwas Zeit nach einer Trainingsmaßnahme vergangen sein, um den Teilnehmern Zeit zur Umsetzung des Gelernten zu geben. Auch hier ist eine Messung vor und nach dem Training in Form eines Fragebogens sowie ein Vergleich mit einer Kontrollgruppe sinnvoll. Gleichzeitig kann es sinnvoll sein, im Umfeld eines Trainingsteilnehmers nach Verhaltensänderungen zu fragen und die Messung in gewissen Abständen zu wiederholen. Die letzte Stufe der Evaluationssequenz „Results“ sollte ebenfalls einige Zeit nach dem Training stattfinden und möglichst einen Vergleich mit einer Kontrollgruppe beinhalten. Auch eine vorhernachher Messung ist hier wiederum angebracht. Als Kriterium können hier unterschiedliche Messungen dienen, z.B. gestiegene Verkaufszahlen oder der o.g. geringere Krankenstand. Auch Wiederholungen dieser Messungen sind wichtig, um den langfristigen Effekt der Trainingsmaßnahme zu erfassen. In der Praxis wird meist nur die erste Stufe „Reaction“ erhoben. Gleichzeitig konnten die postulierten kausalen Zusammenhänge bzw. ihre Abhängigkeiten in mehreren Untersuchungen nicht gefunden werden, die ermittelten Korrelationen waren insgesamt gering (Thierau-Brunner, H., Stangel-Meseke, M. & Wottawa, H. ,1999). Schwierig ist außerdem die genaue Operationalisierung der einzelnen Evaluationsstufen, da ihre zentralen Begriffe recht unscharf definiert sind. 2.8 Bedeutung für diese Untersuchung Zur Evaluation des Trainings muss man auf Grund der Mehrdimensionalität des Konstrukts der sozialen Kompetenzen auf ein möglichst breites und facettenreiches Spektrum an Fragebögen zurückgreifen. Dies geschieht durch die Verwendung von den einerseits verhaltensnahen ICQ und IE-SV-F und dem eher kognitiven U-Fragebogen.