Interventionspsychologie Stand: 25.01.03 (Zeitplan) Vorlesung (06 154): Personzentrierte Beratung und Erfahrungstherapie Modelle, Prozesse und Effekte mit Seminarteil zum Zeugniserwerb Beginn: 14.10.02 (Vorbesprechung) Gr. SR 122 RöRi 10 Prof. Dr. Dieter Tscheulin Termin: Montag 16-19h Voraussetzungen und Teilnehmerkreis: Hauptfachstudierende der Psychologie mit abgeschlossenem Vor-Diplom. Ein Teil der Zeit wird für Diskussionen verwendet. Ein Besuch dieser Veranstaltung erfordert deshalb eine aktive Teilnahme (speziell Lektüre von Texten zu Hause). Es kann ein Leistungsnachweis gemäß DPO § 26 (1) 4.e erbracht werden (bei Referatsübernahme zum Seminarteil). Weitere Informationen in der Veranstaltung bzw. auf der Homepage. Inhalt: Es wird in das Gebiet der psychologischen Beratung und Therapie eingeführt, indem die schulenübergreifenden Modelle sowie die personzentrierten und für die verschiedenen Interventionsgebiete grundlegenden Wirkfaktoren besprochen werden. Der Schwerpunkt liegt auf den Prozessen und Effekten der personzentrierten Beratung und klientenzentrierten Erfahrungstherapie (Gesprächspsychotherapie) in ihren verschiedenen Formen. Die Einzelthemen sind: (a) Grundlegende Konzepte und Modelle von Psychotherapie, (b) Die KlientTherapeut-Interaktion als Veränderungsprozess, (c) Bestimmungsstücke und Definition von Beratung und Therapie, (d) Inhalte und Funktionen von Therapeutischem Basisverhalten und Selbsterleben, (e) Formen und Effektivität personzentrierter Beratung und klientenzentrierter Erfahrungstherapie. Literatur: Wird zu Beginn der Vorlesung zusammen mit dem genauen Semesterplan bekannt gegeben. Aktualisierte Angaben und weitere Informationen unter [Lehre] und [Info-Tafeln] auf der Website: www.tscheulin.info Literatur-Hinweise, ungefährer Zeitplan und Zuordnung von Literatur zur Vertiefung: Basisliteratur ist im Literaturverzeichnis mit * markiert (Bastine, Elliott, Rogers, Tscheulin). Primäre Effektivitätsliteratur ist nicht im Literaturverzeichnis enthalten, sondern wird im Reader zum Seminarteil zusammengestellt. Die dritte Stunde dient der Diskussion, die von den Referenten und anderen aktiven Teilnehmern an Hand von Leitfragen (pdf, 44 KB) geführt wird. Hinweise zu den Einzelthemen im Semesterplan (s.u.): 1. Leitbilder und Grundmodelle: Grundlegende Konzepte und Modelle von Psychotherapie 2. Die Klient-Therapeut-Interaktion als Veränderungsprozess sowie die Therapietheorie von Rogers 3. Definition von Beratung und Therapie 4. Inhalte und Funktionen von Therapeutischem Beziehungsverhalten: Therapeutisches Basisverhalten in Beratung und Therapie 5. Therapeutisches Selbstkonzept: Die Person des psychologischen Helfers 6. Ausblick auf das Sommer-Semester 2003: Differentielle Gesprächspsychotherapie 7. Im Seminarteil: Zur Effektivität der klientenzentrierten Erfahrungstherapie sowie Meta-Studien (Elliott, 1996; Grawe et al. 1990); Effektivitäts- und Fallstudien zu den Bereichen: 1. Affektive Störungen, 2. Angststörungen, 3. Belastungsstörungen, 4. "Psychosomatische Störungen" und 5. Abhängigkeiten und Missbrauch (Details siehe Reader). Semesterplan: Vorbesprechung: 14.10.02 -- Abschluss: 03.02.03; Kapitel in Bastine, Elliott, Rogers, Tscheulin 21.+28.10 Termin ca. VorlesungsLeitbilder und Grundmodelle Thema Lektüre Ts Kap1; Ba1 Kap2.2; Ba2 Kap 10.3.1 4.+11.11. 18.11. Interaktion als Veränderungsprozess Definition von Beratung und Psychotherapie Ts Kap2; Ba2 Kap7(S57-64) Ro113-141 Ts Kap3; Ba2 Kap10.1+2 Termin ca. 25.11. 2.12. 9.12. Vorlesung / Seminar Therapeutisches Beziehungsverhalten Vorstellung des Readers, Meta-Studien zur Effektivität Effektivität bei Affektiven Störungen und Angststörungen Lektüre Ts Kap.4; Ba2 Kap.10.3.2 - 4.2 Referate zu Meta-Studien Referate mit Orig.Lit. ad 6,1+6,2 Termin ca. 16.12. 13.1.03. 20.1.03 Seminar / Vorlesung Effektivität bei Belastungsund "Psychosomatischen" Störungen Wiederholung, Integration, evtl. Rogers-Film "Gloria" Therapie von posttraumatischer Stresserkrankung nach sexuellem Missbrauch Lektüre Referate mit Orig.-Lit. ad 6,3+6,7 Gloria-Interview Termin ca. 27. 01.03 3.2.03. VorlesungsThema Thp. Beziehungsverhalten und Selbstkonzept Ausblick: Differenzielle Gesprächspsychotherapie Lektüre Ts Kap 5 Gastvortrag von Dr. Stadtmüller Ts Kap 6-8 Literaturhinweise: ° * Bastine, R. (1998). Klinische Psychologie. Band 1 (3. vollständig überarbeitete u. erweiterte Aufl.). Stuttgart: Kohlhammer. (Kap.1, 2, 3) * Bastine, R. (Hrsg.). (1992). Klinische Psychologie, Band 2: Klinische Psychodiagnostik, Prävention, Gesundheitspsychologie, Psychotherapie, Psychosoziale Intervention (spez. Kap.7 und 10). Stuttgart: Kohlhammer. Behr, M., Esser, U., Petermann, F., Sachse, R. & Tausch, R. (Hrsg.) (1994). Jahrbuch Personenzentrierte Psychologie und Psychotherapie (Band 5). Köln: GwG-Verlag. (Teil V: Kasuistik) Biermann-Ratjen, E.-M., Eckert, J. & Schwartz, H.-J. (1995) Gesprächspsychotherapie: Verändern durch Verstehen (7. Aufl.) Stuttgart: Kohlhammer. (Kap. 1 - 7) Boeck-Singelmann, C., Ehlers, B., Hensel, T., Kemper, F. & Monden-Engelhardt, C. (Hrsg.) (1996). Personzentrierte Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Band 1: Grundlagen und Konzepte. Göttingen: Hogrefe. Boeck-Singelmann, C., Ehlers, B., Hensel, T., Kemper, F. & Monden-Engelhardt, C. (Hrsg.) (1997). Personzentrierte Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Band 2: Anwendung und Praxis. Göttingen: Hogrefe. Eckert, J., Höger, D. & Linster, H. (Hrsg.). (1997). Praxis der Gesprächspsychotherapie - Störungsbezogene Falldarstellungen. Bd.1. Stuttgart: Kohlhammer. Egan, G. (1984). Helfen durch Gespräch. Psychologische Beratung in Therapie, Beruf und Alltag. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch. (Original erschienen 1975: The skilled helper. Belmont: Wadsworth. 3.Aufl. 1986: The skilled helper: Systematic approach to effective helping. Pacific Grove, CA: Brooks/ Cole) * Elliott, R. (1996). Sind klientenzentrierte Erfahrungstherapien effektiv? Eine Meta-Analyse zur Effektforschung. GwGZeitschrift, 101, 29-36. Finke, J. (1994). Empathie und Interaktion - Methodik und Praxis der Gesprächspsychotherapie. Stuttgart: Thieme. (Kap.5-8) Grawe, K., Caspar, F. & Ambühl, H. (1990). Themenheft Differenielle Psychotherapieforschung: Vier Therapieformen im Vergleich. Zeitschrift für Klinische Psychologie - Forschung und Praxis, 19 (Heft 4), 292-376. Grawe, K., Donati, R. & Bernauer, F. (1994). Psychotherapie im Wandel - Von der Konfession zur Profession (spez. 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Berlin: Springer. (Kommentar: Tiefenpsychol. Perspektive) Miller, W.R. & Rollnick, St. (1999). Motivierende Gesprächsführung. Ein Konzept zur Beratung von Menschen mit Suchtproblemen. Feiburg i.Br.: Lambertus. (Kommentar: Anleitung für einen personzentrierten Umgang mit Suchtkranken in Therapie und Beratung unter Einbeziehung von suchtspezifischem Wissen; viele Fall- und Übungsbeispiele.) Orlinsky, D.E., Grawe, K. & Parks, B.K. (1994). Process and Outcome in Psychotherapy - Noch einmal. In A.E. Bergin & S.L. Garfield (Eds.), Handbook of Psychotherapy and Behavior Change (4th ed., Chap.8, p.270-376). New York: Wiley. Prouty, G., Pörtner, M. & Van Werde, D. (1998). Prä-Therapy. Stuttgart: Klett-Cotta. (Kommentar: Einblick in das personzentrierte Vorgehen bei den schwierigsten oder als "nicht therapiefähig" eingestuften Patienten) Rogers, C.R. (1987/1959). Eine Theorie der Persönlichkeit und der zwischenmenschlichen Beziehungen. Köln: GwG. [Original 1959: A theory of therapy, personality and interpersonal relationship, as developed in the client-centered framework. In S. Koch (Ed.), Psychology, a study of science (Vol.3; pp.184-256). New York: McGraw-Hill.] * Rogers (1977/1994). Therapeut und Klient - Grundlagen der Gesprächspsychotherapie. Frankfurt: Fischer TB-Verlag. (Kap.1, 3, 6 Repet. zu Rogers, 1987; Kap.2, 4 ad Kasuistik) Sachse, R. (1999). Lehrbuch der Gesprächspsychotherapie. Göttingen: Hogrefe. Sachse, R. & Maus, C. (1991). Zielorientiertes Handeln in der Gesprächspsychotherapie. Stuttgart: Kohlhammer. Sander, Klaus (1999). Personzentrierte Beratung. Ein Arbeitsbuch für Ausbildung und Praxis. Köln und Weinheim: GwGBeltz-Verlag. Sauer, J. (1993). Zur Wirksamkeit klientenzentrierter Psychotherapie. Psychotherapie Forum, 1, 67-80. Schmidtchen, S. (2000 im Druck). Allgemeine Psychotherapie für Kinder, Jugendliche und Familien. Ein Lehrbuch. (Kommentar: Lehrbuch mit integrativem Ansatz und Kernaussagen aus Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Klientenzentrierter und Familiensystemtherapie; erklärt Grundzüge der Störungsentstehung und der Diagnostik, der entwicklungszentrierten Zielsetzung und der multimodalen Behandlung; Psychotherapie-Beispiele) Schwab, R. & S. Tönnies (1984). Klientenzentrierte Einzeltherapie und personenzentrierte Gesprächsgruppen - Neuere Forschungsergebnisse und Entwicklungen. In U. Baumann, H. Berbalk & G. Seidenstücker (Hrsg.), Klinische Psychologie: Trends in Forschung und Praxis (S.132-166). Bern: Huber. (Kommentar: Ein Überblick über - vor allem deutschsprachige Untersuchungen bis zum Beginn der 80iger Jahre) Schwab, R. (1984). Gesprächspsychotherapie. In L.R. Schmidt (Hrsg.), Lehrbuch der Klinischen Psychologie (S.587-596). Stuttgart: Enke. Stumm, g. & Pritz, A. (Hrsg.). (2000). Wörterbuch der Psychotherapie. Wien: Springer. (Kommentar: Sehr gut zur schnellen Orientierung; DM 158,-) Tausch, R. & Tausch, A.-M. (1979). Gesprächspsychotherapie; Einfühlsame hilfreiche Gruppen- und Einzelgespräche in Psychotherapie und alltäglichem Leben (7., völlig neugestaltete Aufl.). Göttingen: Hogrefe. (1.Aufl. erschien 1960). Tausch, R. (1998). Achtung und Einfühlung - Kompass für didaktische und erzieherische Handlungen von Lehrern und Erziehern. Gesprächspsychotherapie und Personenzentrierte Beratung, 29 (4), 241-248. Truax, Ch. B. & Mitchell, K.M. (1977). Forschungsergebnisse über den Zusammenhang zwischen Therapeuteneigenschaften ("interpersonal skills") und Therapieverlauf beziehungsweise Therapieerfolg. In F. Petermann & C. Schmook (Hrsg.), Grundlagentexte der Klinischen Psychologie; Bd.2 Ergebnisse der Klinischen Psychologie (S.271-338, 374-380). (Kommentar: Eine immer noch interessante Zusammenstellung und Interpretation der frühen empirischen Untersuchungen.) * Tscheulin, D. (1992). Wirkfaktoren psychotherapeutischer Intervention. Göttingen: Hogrefe. (Kommentar: Das Buch ist wieder gedruckt worden. Grundlage zur Vorlesung und zum Verständnis anderer Veranstaltungen des Autors.) Tscheulin, D. (1995a). Grundlagen und Modellvorstellungen für eine personenzentrierte Störungslehre. In S. Schmidtchen, G. Speierer & H. Linster (Hrsg.). Die Entwicklung der Person und ihre Störung; Band 2: Theorien und Ergebnisse zur Grundlegung einer klientenzentrierten Krankheitslehre (S.139-179). Köln: GwG-Verlag. Tscheulin, D. (1995b). Reziproke Interaktionsprozesse: Grundlage von Entwicklung und therapeutischer Veränderung. In J. Eckert (Hrsg.), Forschung zur Klientenzentrierten Psychotherapie: Aktuelle Ansätze und Ergebnisse (S.71-88). Köln: GwGVerlag. Tscheulin, D. (1995c). Heilung durch Liebe? Die Struktur der psychotherapeutischen Situation. In J. Eckert (Hrsg.),Forschung zur Klientenzentrierten Psychotherapie: Aktuelle Ansätze und Ergebnisse (S.51-69). Köln: GwG-Verlag. Tschuschke, V. & Czogalik (Hrsg.). (1990). Psychotherapie - Welche Effekte verändern? Zur Frage der Wirkmechanismen therapeutischer Prozesse. Berlin: Springer.