Fr, 30. Juli • Winzer Krems, Sandgrube 13

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Inhalt der Pressemappe (Stand: Juni 2004)
Vorwort
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Programm
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Kooperationspartner
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Neues Festivalsujet
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Veranstaltungsort  Winzer Krems
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Glatt&Verkehrt auf Österreich 1, CD 2003
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Musikprogramm bei den Winzer Krems 2004
Mi, 28. Juli: „Wachauer Begegnungen“
Takon Orchester, Wachau-Chor Spitz, Nouvelle Cuisine,
Trachtenkapelle Rossatz
9
Do, 29. Juli: “Flamenco gitano”
Diego Amador, La Macanita, Tomatito
17
Fr, 30. Juli
Werkstatt Combo, Ensemble David Yengibarjan & Tom Welsh,
Suhseela Raman, Juan Carlos Caceres Quintett
20
Sa, 31. Juli
Bock- und Leiermusik, Frigg, Souad Massi,
Hùrlak & guests („Tanz am Bosporus“)
23
So, 1. August
Da Blechhauf’n, Warsaw Village Band,
Sergei Nikitin & Tatiana Nikitina,
Mostar Sevdah Reunion & Ljiljana Buttler
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Werkstatt für Musikanten auf Stift Göttweig
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„Im Zwischenreich − Musik und Trance“
Symposion an der Donau-Universität Krems, 29.-31. Juli
32
Eintrittspreise
33
Presse-Kontakt:
Marie-Therese Rudolph
T: 0043 676 556 29 66
E: [email protected]
Glatt&Verkehrt
23. Juli bis 1. August 2004
www.glattundverkehrt.at
Wachauer Begegnungen
Größer geht´s nicht mehr: Im Vorjahr waren erstmals über 80 MusikerInnen gleichzeitig auf der
Bühne, als Nouvelle Cuisine und die Trachtenkapelle Rossatz auftraten. Zusammentrafen.
Aufeinander prallten. Jedenfalls einander begegneten. Natürlich von Spannung und offenen
Fragen begleitet: Wie würde das klingen, funktionieren, ausschauen etc. Wer dort war, weiß: Es
war einfach herrlich! Wer nicht dort war, hat heuer die Möglichkeit, das Versäumnis
nachzuholen! Und wir trauen uns damit erstmals, exakt dieselbe Besetzung wieder auf die
Bühne zu bringen. Mit neuer Musik, versteht sich. Und einem zweiten Konzert zur Seite, dass
ähnlich aufregend werden dürfte.
Tags darauf der obligate Schwerpunkt. Der ist so schön, das man sich fragen darf, wieso das
nicht schon längst einmal stattgefunden hat: Flamenco! Und zwar puro gitano! Wer sich auf die
drei Konzerte besonders gut einstimmen möchte, ist bereits am Wochenende davor bei uns in
der Wachau, weil das angeschlossene Film-Festival nicht nur Werke von Luis Buñuel mit neu
komponierter Musik bringt, sondern auch Carlos Sauras Betrachtungen zum Thema Flamenco.
In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Filmgalerie wird der Klangraum Krems
(Minoritenkirche) wieder zum einzigartigen Kino mit Riesenleinwand und ebensolcher Akustik …
Apropos Zusammenarbeit: Die Donau-Universität erweitert das Symposium heuer gleich um
mehrere Tage, und konzentriert sich gleichzeitig auf echte wissenschaftliche Arbeit. Das Motto
„Musik und Trance“ legt sich damit wie eine Folie über unser Konzertprogramm. Schließlich sind
gerade bei der „Glatt&Verkehrt“-Musik immer wieder tranceartige Zustände zu beobachten, sei
es von den Musikern oder sei es von Ihnen, unserem begeisterungsfähigen, ausdauernden
Publikum …
Dass Ö1 als Partner wieder sämtliche Konzerte tontechnisch betreut und einen Teil auch direkt
im Programm überträgt, gehört gehört. Der Festspielsender versorgt so den Äther mit der
stilistischen Bandbreite, die unsere HörerInnen erwarten.
Algerien. Argentinien. Armenien. Indien und London. Polen. Frankreich und der Iran. Bosnien
und Serbien. Vom Jubiläumskonzert der Wiener Tschuschenkapelle, die ihre 15-Jahre-Feier mit
der großartigen Sängerin Tamara Obrovac begeht, bis zum algerischen Shooting Star Souad
Massi. Es wird genügend Gelegenheit sein, sich einer Musik hinzugeben, die wir schon lange
nicht mehr mit einem Etikett (Weltmusik??? Volksmusik?????) versehen wissen wollen. Der
konsequente, überzeugende Bezug auf ethnische Traditionen steht im Mittelpunkt, das ist
gewiss allen KünstlerInnen gemeinsam. Der Umgang mit Tradition steht zur Debatte; um es mit
den Worten des ungarischen Komponisten und Forschers Zoltan Kodaly zu beschreiben: „Für
mich ist es immer die Hauptsache gewesen, den Ton meines Volkes hörbar zu machen. Darum
musste ich mich immer bemühen, die alten Lieder und Melodien zu erforschen und zu
versuchen, in ihrem Sinne weiterzuarbeiten, das heißt, die alte Tradition fortzusetzen. Ohne
Wurzeln ist Kunst überhaupt nicht möglich …“
Glatt & Verkehrt steht damit mehr denn je für Begegnungen mit und in der Wachau. (Auf die
Weine aus der Gegend brauchen wir ja schon langsam nicht mehr extra hinzuweisen, oder?)
Jo Aichinger, künstlerischer Leiter
Albert Hosp & Wolfgang Schlag, Kuratoren
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GLATT&VERKEHRT 2004
Sa, 24. Juli  20:00h Schloss zu Spitz  Marillenkirtag
ZUR WACHAUERIN (Fabian Pollak, Michael Bruckner, Wolfgang Kühn)
DIE WIENER TSCHUSCHENKAPELLE & TAMARA OBROVAC
Fr, 23. bis Mo, 27. Juli  Klangraum Krems / Minoritenkirche
Close_up Nr. 9: CINE Y MÚSICA – ethnische Musik und Film
In Kooperation mit der Österreichischen Filmgalerie
Fr, 23. Juli, 20:00h  Klangraum Krems / Minoritenkirche
„Un chien andalou“ & „L’age d’or“ (Regie: Luis Buñuel & Salvador Dalí)
Live-Musik zu beiden Filmen: ENSEMBLE ACHT MILLIMETER (Leitung: Martin Ptak)
Sa, 24. Juli, 20:00h  Klangraum Krems / Minoritenkirche
„Flamenco“ (Spanien 1995, R: Carlos Saura)
So, 25. Juli, 20:00h  Klangraum Krems / Minoritenkirche
“The Son of the Sheik” & ENSEMBLE SARBAND
Mo, 26. Juli, 20:00h  Klangraum Krems / Minoritenkirche
„Karmen Gei“ (Senegal 2001, R: Joseph Gaï Ramaka, Musik: David Murray)
So, 25. bis Sa, 31. Juli  Jugendhaus im Stift Göttweig
„Werkstatt für Musikanten“
Musik-Workshop mit internationalen Referenten
Di, 27. Juli  Europa Kultur Haus  Tafelmusik
„Csárdás und Paprika“ mit PARNO GRASZT
Traditionelle Musik und Speisen aus Ungarn im neu adaptierten Europa Kultur Haus
In Kooperation mit Volkskultur Niederösterreich
Do, 29. bis Sa, 31. Juli  Donau-Universität Krems, Dr. Karl-Dorrekstraße
„Im Zwischenreich – Musik und Trance“ / Interdisziplinäres Symposium
In Kooperation mit dem Zentrum für zeitgenössische Musik an der Donau-Universität Krems
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Mi, 28. Juli  18:00h  Winzer Krems, Sandgrube 13
„Wachauer Begegnungen“
18:00h  Hofbühne TAKON ORCHESTER & WACHAU-CHOR SPITZ (Österreich):
„Wetterleuchten im Donautal“
NOUVELLE CUISINE & TRACHTENKAPELLE ROSSATZ (Österreich)
Do, 29. Juli  Winzer Krems, Sandgrube 13
„Flamenco gitano“
18:30h  Hofbühne
DIEGO AMADOR (Spanien)
19:30h  Hofbühne
LA MACANITA (Spanien)
21:30h  Hofbühne
TOMATITO (Spanien)
Fr, 30. Juli  Winzer Krems, Sandgrube 13
16:00h  Zeltbühne
WERKSTATT-COMBO (international)
17:00h  Hofbühne ENSEMBLE DAVID YENGIBARJAN & TOM WELSH (Armenien, Ungarn,
Kanada)
19:00h  Hofbühne
SUSHEELA RAMAN (Indien / UK)
20:30h  Zeltbühne
WERKSTATT-COMBO (international)
21:30h  Hofbühne
JUAN CARLOS CACERES QUINTETT (Argentinien)
Sa, 31. Juli  Winzer Krems, Sandgrube 13
16:00h  Zeltbühne
BOCK- & LEIERMUSIK (Österreich / Kremsmünster)
17:00h  Hofbühne
FRIGG (Finnland, Norwegen)
19:00h  Hofbühne
SOUAD MASSI (Algerien)
20:30h  Zeltbühne
BOCK- & LEIERMUSIK (Österreich / Kremsmünster)
22:00H  Hofbühne
HÙRLAK & GUESTS (Belgien, Frankreich, Rumänien, Indien):
„Tanz am Bosporus“
So, 1. August  Winzer Krems, Sandgrube 13
15:00h  Zeltbühne
DA BLECHHAUF’N (Kemeten / Burgenland)
17:00h  Hofbühne
WARSAW VILLAGE BAND (Polen)
19:00h  Hofbühne
SERGEI NIKITIN & TATIANA NIKITINA (Russland)
21:00h  Hofbühne
MOSTAR SEVDAH REUNION & LJILJANA BUTTLER
(Kroatien, Serbien, Bosnien)
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Kooperationspartner von Glatt&Verkehrt 2004
Kooperationspartner
ORF, Radio Österreich 1
Donau-Universität Krems
Österreichische Filmgalerie Krems
Verein Freunde der Kunstmeile Krems
Weinstadtmuseum Krems
Tourismusverein Spitz an der Donau
Volkskultur Niederösterreich
Winzer Krems
Sponsoren
Thomastik Infeld
Förderer
Land NÖ, Kulturabteilung
Stadt Krems
BKA
bm:bwk
Kulturkontakt Austria
SKE Fonds
Medienpartner
Concerto
Jazzzeit
NÖN
Skug
Der Standard
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Neues Glatt&Verkehrt-Sujet von Gerhard Gepp
Für die letzten Ausgaben des Festivals verwendeten wir jeweils ein Fotos einer Musikerin, oft
jenes Instrument spielend, das auch an unserem thematischen Abend, dem Donnerstagabend,
Thema war. Für 2004 haben wir den niederösterreichischen Zeichner Gerhard Gepp gebeten,
ein neues Sujet unter Verwendung des Flamenco-Instruments Gitarre zu entwerfen.
Gerhard Gepp (*1940 in Pressbaum / NÖ): Autodidakt, Ausbildung zum Offsetdrucker, 1954 bis
ca. 1974 Tätigkeit als Gebrauchsgrafiker, Illustrator, satirischer Maler und Zeichner. Malerei,
Grafik, Illustration (Kinderbuch), Satire.
Zahlreiche Auszeichnungen: u.a. 1990 Preis des 1. Internationalen Cartoonfestivals, Budapest,
mehrfach den „Satyrykon“-Preis, Legnica, Polen, 1992 & 1995 Preis der „15. Internationalen
Kartoonale“ Limburg, Belgien, 1992 „Humourfest“-Preis Foligno, Italien, 1993 Österreichischer
Staatspreis „Das schönste Buch“ des BMWA (gemeinsam mit Irene Ulitzka), 1993
Österreichischer Staatspreis für Kinderbuchillustration, 1994 Preis des deutschen „Art Directors
Club“, 1998 12. Dutch Cartoonfestival, Eindhoven, Niederlande, 1999 20. Biennale
Internationale dell' Umorismo nell' arte, Tolentino
Regelmäßig Einzelausstellungen, u.a. in der Galerie Seywald, Salzburg, Galerie Zentrum,
Wien, Galerie Ad Art, Wien, Management Club, Wien, Internationales Kulturzentrum Krakau,
Polen, Galerie der Stadt Legnica, Polen, Inter Art Galerie Reich, Köln, Ursulinenhof, Linz,
Galerie der Stadt Salzburg, Zürich-Kosmos Galerie, Wien, Galerie Thomas Flora, Innsbruck,
Galerie Peithner-Lichtenfels, Wien, National Art Gallery, Islamabad, National Collage of Arts,
Lahore, Indus Valley School of Arts, Karachi, All India Fine Arts Society, New Delhi, Galerie
Etcetera, München, 17. Internationale Biennale, Brünn, Tage der Europäischen Kultur,
Bratislava, Österreichische Botschaft, Washington D.C., Artesegno di Roberto Rizzi, Udine
Publikationen: Veröffentlichungen im „Wiener Journal“, „Die Presse“, „Der Standard“, „Wiener
Zeitung“, „Trend“, „profil“, „Diners Club Magazine“, „Autorevue“, „motorradmagazin“, „Beauty“,
„Simplicissimus“ (alle Wien), „Morgen“ (Niederösterreich), „Nebelspalter“ (Schweiz), „Die Zeit“
(Hamburg), „Die Welt“ (Hamburg), „Frankfurter Rundschau“ (Frankfurt), „Süddeutsche Zeitung“
(München), „TransAtlantic“ (München), „Diners Club Magazin“ (München), „Cosmopolitan“
(München), „Top Business“ (München), „Manager Magazin“ (Hamburg), „Focus“ (München),
„Brigitte“ (Hamburg), „Freundin“ (München), „Finanztest“ (Berlin), „Capital“ (Köln), „Stern“
(Hamburg), „Psychologie Heute“ (Weinheim), „Spiegel Spezial“ (Hamburg), „Tagesanzeiger“
(Zürich), „Berlingske Tidende“ (Kopenhagen), „Polityka“ (Warschau), "Renac" (Belgrad), "Ludas
Matyi" (Budapest), "Dikobraz" (Prag).
Bücher in den Verlagen: Picus, Christian Brandstätter, Jugend und Volk (alle Wien), Deutscher
Taschenbuch Verlag (München), Leykam (Graz).
„Zentraler Aspekt meiner Arbeit als satirischer Zeichner und Maler ist die Reduktion auf die
wesentliche Aussage des Themas unter Weglassung überflüssiger und ablenkender Details.
Die Arbeit soll als eigenständiges Bild, möglichst ohne Text, bestehen können. Die Idee und
deren Ausformung betrachte ich als etwa gleichwertig. Mit Vorliebe beziehe ich in meinen
Themen eine ironisch-kritische Position.“ (Gerhard Gepp)
Weitere Informationen: http://www.kunstmagazin.at/bio_gepp.htm,
http://www.artfacts.net/index.php/pageType/exhibitionInfo/exhibition/3208,
http://www.the-artists.org/ArtistView.cfm?id=88683A84-55AB-4ED2-BEFFA2C6B8A71866,
http://www.kunstverkehr.at/modul/bereich=kuenstler/letter=g/ID=100350
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Veranstaltungsort Winzer Krems
Der überdachte Innenhof des Dreikanthofes der Winzer Krems hat einen Fassungsraum für
1000 Besucher. Der herrliche Ausblick über die ganze Stadt, auf die Donau bis zum Stift
Göttweig und die Lage inmitten der niederösterreichischen Weinberge ist Garant für eine
entspannte Atmosphäre.
Auch die gastronomische Verpflegung trägt zu einem erholsamen Wochenende bei: Erlesene
Weine und Speisen, die vom musikalischen Programm inspiriert sind, lassen Glatt&Verkehrt zu
einem rundherum harmonischen Erlebnis werden!
• Die Winzer Krems, Sandgrube 13
Die Wurzeln der Winzer Krems gehen auf die im Jahre 1447 gegründete „Hauerinnung Krems
und Stein“ zurück. Diese älteste Weinhauerzunft im deutschen Sprachraum garantiert bis heute
höchsten Qualitätsstandard und pflegt Wein als wertvolles Kulturgut. Heute sind die Winzer
Krems einer der bedeutendsten österreichischen Qualitätsweinproduzenten. In ihren
Vinothekkellern findet man Jahrgangsraritäten ab dem Jahrgang 1947 – ein Beweis für die
Qualitätstradition des Kremser Weinbaues.
Die Kremser Sandgrube wurde erstmals im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt und ist die
bedeutendste Einzellage der Winzer Krems. Die Kellerei mit der Adresse Sandgrube 13 liegt
inmitten dieser wohl bekanntesten Weinriede Österreichs.
www.winzerkrems.at
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Glatt&Verkehrt 2004 auf Österreich 1
Mittwoch, 28. Juli
23:05h
Zeit-Ton
Erstmals ein Glatt&Verkehrt-Konzert auf der Schiene für zeitgenössische Musik
• „Wachauer Begegnungen“: Takon Orchester & Trachtenchor Spitz, Nouvelle Cuisine &
Trachtenkapelle Rossatz
Donnerstag, 29. Juli
• La Macanita (E)
19:30-20:30h Live-Einstieg
20:30h
zeitversetzte Übertragung
• Diego Amador (E)
Freitag, 30. Juli
17:30-18:00h Live-Einstieg
• Ensemble David Yengibarjan & Tom Welsh (Armenien, Ungarn, Kanada)
Samstag, 31. Juli
22:00h
Live-Einstieg
• Hùrlak & Guests (Belgien,Frankreich, Rumänien, Indien): „Tanz am Bosporus“
Sonntag, 1. August
17:00-18:00h Live-Einstieg, „Spielräume“
• Warsaw Village Band (Polen)
Zu einem späteren Zeitpunkt: „On Stage“
• Juan Carlos Caceres Quintett (Argentinien)
Glatt&Verkehrt-CD 2003
Wie schon in den vergangenen Jahren ist auch heuer eine Doppel-CD mit Live-Mitschnitten vom
Vorjahr erschienen. Auch die CDs der Vorjahre sind noch erhältlich, um € 14,50 pro Stück.
Die aktuelle Doppel-CD gibt’s beim Festival, im Internet unter www.glattundverkehrt.at sowie im
ORF-Shop um € 22,−.
Doppel-CD Glatt&Verkehrt 2003 mit Live-Mitschnitten der Auftritte von Nouvelle Cuisine &
Trachtenkapelle Rossatz, The Bollywood Brass Band, Marcel Khalife & Peter Herbert, Ooleya
Mint Amartichitt, Kálmán Balogh’s Gypsy Cimbalom Band & Friends, Zamballarana, Justin Vali
Group, Brina & String.Si, Lunasa, ¡Cubanismo!, Traband, Tania Libertad und Mercedes Péon
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Mi, 28. Juli  18:00h  Winzer Krems, Sandgrube 13
„Wachauer Begegnungen“
18:00h  Hauptbühne TAKON ORCHESTER & WACHAU-CHOR SPITZ (Österreich):
„Wetterleuchten im Donautal“
NOUVELLE CUISINE & TRACHTENKAPELLE ROSSATZ (Österreich)
„Früher hat es gereicht, laut zu schreien, heute überlegen wir uns auch Worte dazu“
Heinz W. Fallmann, Markus Mayerhofer und Martin Ptak vom TAKON-Orchester im Gespräch
mit Andreas Felber
 Die erste und bisher einzige CD ist mittlerweile vier Jahre alt. In welche Richtung hat sich das
TO seither entwickelt?
HF: Ich glaube, wir haben uns von anarchistischen Formen des Musizierens wieder hin zur
Struktur bewegt. Natürlich mit der Option, dass man das System zerstört und wieder die
Anarchie walten lässt. Ich glaube, im Bereich dieser Balance liegt unser Interesse zu
komponieren.
MM: Das Problem des TO war, dass es ungewollt in eine komische Ecke gedrängt wurde. Die
Entwicklung ist für mich eindeutig in eine Art „E-Musik-Richtung“ gegangen, die Kompositionen
sind straffer und organisierter geworden, es gibt mehr Konzept dahinter. Aus diesem
ursprünglich relativ bunten, unstrukturierten Haufen ist ein klarer Gedanke geworden; Heinz hat
− wie ich das sehe − viele E-Musik-Elemente eingebracht, auch unsere gemeinsame
Beschäftigung mit Cage und Feldman und generell Kompositionsansätzen von experimenteller
und minimalistischer Musik spiegelt das wieder. Es war eine Entwicklung weg von den
pseudojazzigen, Collage-artigen Stücken, die auf der CD enthalten sind.
HF: Was das TO im Klang ausmacht, ist der Dialekt, den wir sprechen. Man kann es nicht mit
einer perfekten Bigband vergleichen. Wir sind nicht so, dass wir etwas wie ein klassisches
Orchester einstudieren. Wir geben uns auch mit Dingen zufrieden, um dann zu sagen: So sind
wir. Was weniger mit einem Kompromiss zu tun hat, als mit einer bestimmten „richtigen“
Unschärfe. Aber das passiert nicht kognitiv, dass man versucht, etwas gezielt zu verschleiern.
Ab einem gewissen Grad wiegt es, was es hat, und so bringen wir das an die Öffentlichkeit.
MP: Das Unschärfeprinzip haben wir mitgenommen aus der Anfangszeit und haben es weiter
strukturiert. Für uns war es damals wichtig, etwas aufzublasen und dann explodieren zu lassen,
bildlich gesprochen. Etwas bis zum Erbrechen zu zelebrieren, seien es Musikstile, Formen oder
Melodien. Das ist auf der CD dokumentiert, und dieses anarchische Element wollen wir bis
heute nicht missen, wobei aber die Kompositionstechniken von uns allen natürlich mittlerweile
ausgefeilter sind.
HF: Wir definieren unseren Protest mehr. Früher hat es gereicht, laut zu schreien, heute
überlegen wir uns auch Worte dazu.
 Sie drei zeichnen auch für die Stücke des TO als Komponisten verantwortlich?
MP: Ludwig Bekic, Heinz Ditsch, und Daniel Riegler komponieren heute ebenfalls, auch
Christian Gonsior liefert regelmäßig Stücke ab. Durch die Vielzahl der Komponisten − bis zu
sechs pro Konzert − muss man einen gemeinsamen Nenner suchen, einen roten Faden, der das
verbindet.
MM: Ein musikalisches Leitmotiv …
MP: … das man aufgreift und wie ein Aufsatzthema an die Komponisten ausgibt. Beim letzten
Mal haben wir „Tribute to „Kobra, übernehmen sie!“ im Wiener Porgy&Bess gemacht, da hat das
sehr gut funktioniert. Es ging um den Mythos dieser 60er-Jahre-Serie „Mission: Impossible“. Wir
haben uns überlegt, wie wir die Stücke miteinander verbinden können, um der Gefahr eines
völlig beliebigen Programm-Flickwerks entgegen zu wirken. Entweder der Zusammenhang
ergibt sich automatisch – wie auf der Platte – oder wie in diesem Fall durch die Ausgabe eines
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Leitmotivs, des weniger bekannten Seitenthemas aus dem Soundtrack. Das Ergebnis war sehr
witzig.
MM: Das Orchester ist eine Art Sammelbecken der Kompositionsweisen. Christian Gonsior ist
stark vom freien Jazz der 60er-Jahre sowie der Musik des „Sun Ra Arkestra“ beeinflusst. Ich
bevorzuge teilweise einen von Minimal Music beeinflussten Zugang. Heinz steht eher für die
Richtung der sog. E-Musik, während für Martin Filmmusik sehr wichtig ist. Das schafft Vielfalt,
ein Spannungsfeld, in dem es aber immer einen gemeinsamen Nenner gibt.
 Zur Begegnung mit dem Wachau-Chor Spitz …
MP: Jo Aichinger, der künstlerische Leiter des Glatt&Verkehrt-Festivals, ist an mich
herangetreten. Ich habe ihm etwas von unserem Ethno-Programm „Tribal Brass“ vorgespielt, da
sind afrikanisch, russisch und indisch beeinflusste Stücke drauf, auch ein vietnamesischer
Trauermarsch. Er kannte unsere CD, wusste nicht, dass das Orchester auch so klingen kann.
Das hat seine Entscheidung, uns für ein Projekt zu engagieren, beeinflusst.
 Hat es eine Rolle gespielt, dass Sie als „Nouvelle Cuisine“-Musiker und auch -Komponist
letztes Jahr durch die Kooperation mit der Trachtenkapelle Rossatz gesehen haben, wie so
etwas funktionieren kann?
MP: Nein. Das mit den Rossatzern war eher ein „brachiales“ Projekt - logisch, wenn 90 Leute
auf der Bühne stehen. Wir wollen uns davon weg bewegen und es dezenter anlegen – obwohl
das TO dieses Brachiale früher oft genau so zelebriert hat. Ich habe in meinem Stück für das
letztjährige Programm versucht, die zwei Klangkörper nicht nebeneinander zu stellen, sondern
miteinander zu verbinden, zu vereinen. Bei der Komposition für dieses Projekt, einer Art „SpaceMarch“, wurde ich von der Musik einschlägiger Science-Fiction-Filme beeinflusst. Deshalb heißt
das Stück auch „March 27th Century“. Es war ein Stück für ein Orchester, nicht für zwei. Das ist
meine wichtigste Intention, auch im Hinblick auf die Kooperation mit dem Wachau-Chor Spitz.
 Volksmusik kam bislang beim TO nur parodistisch vor, wie nähern Sie sich von diesem
Standpunkt aus nun Volksmusik an, die ohne doppelten Boden musiziert wird? Erkennen Sie
darin doch auch einen Teil der eigenen musikalischen Sozialisation wieder?
HF: Wir stammen aus musikalischen Familien, in denen das Volksliedgut immer schon gepflegt
worden ist. Meine Eltern singen in Gesangstrios, meine Mutter leitet auch einen Bäuerinnenchor.
Volksmusik ist bei uns seit je her rauf und runter gelaufen. Ich habe in einem HausmusikEnsemble gespielt, auch Stücke von Mozart und Haydn, die ja teilweise auch stark
volksmelodisch geprägt sind. Ich wollte diese Musik von diesem Ansatz her verstehen, habe
Kompositionen genau in diesem Stil angefertigt: Zwei Geigen, Kontrabass, Gitarre und Flöte. Ich
habe diese Musik gespielt, bis die schwarz-blaue Regierung an die Macht gekommen ist - da
habe ich mir plötzlich Gedanken gemacht, vor welchem Publikum ich eigentlich auftrete. Es hat
einige Zeit gedauert, bis ich Volksmusik als wesentlichen Bestandteil unserer Kultur auffassen
konnte. Manchmal hadere immer noch damit.
Mir schwebt vor, den Chor sein Repertoire singen zu lassen, um dann diese Lieder zu
übernehmen, zu verfremden, überzuführen in unseren Sprachgebrauch - und dann wieder die
Brücke zurück zu schlagen. Das ist ein Geben und Nehmen, wie ein Staffellauf.
MM: Ich bin mit dieser Musik aufgewachsen, bin groß geworden mit dem Wunschkonzert von
Radio Oberösterreich am Sonntag-Nachmittag. Als Hornist habe ich über die örtliche
Blasmusikkapelle den Zugang zur Musik gefunden. Später begann mich parallel dazu
Rockmusik zu interessieren, seit dieser Zeit spiele ich auch Gitarre. So kam es, dass in meinem
musikalischen Kosmos Märsche und Choräle neben der Musik von „AC/DC“, „Iron Maiden“ u.a.
existierten. Bald kam dann die totale Ablehnung „heimatlicher“ Musik und der Schwenk hinüber
zu immer extremeren Musikformen. Neben der Musik von „Napalm Death“ fand meine Tätigkeit
in der Blasmusik nun wirklich keinen Platz mehr …
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 Die Gemeinsamkeiten von Volksmusikern und den „Takons“ liegen im unakademischen
Zugang zum Musizieren?
HF: Genau, das geht aus unserer Geschichte hervor! Aus der Auflehnung gegen die strengen
Formen und gegen diesen Perfektionswahn. Die Perfektion strebt gegen unendlich, aber der
Mensch ist so beschränkt. Es bleibt eben beim Musizieren. Der Chor wird das so gut wie
möglich machen, wie auch wir selbst – trotzdem gibt es ein gewisses Abfinden mit einem
bestimmten Resultat. Von dem Standpunkt aus sehe ich die Zusammenarbeit nicht als großen
Brückenschlag, ich sehe da eher Einigkeit. Wir befinden uns vielleicht am selben Ufer.
Das ungekürzte Interview finden Sie unter www.glattundverkehrt.at.
Heinz Wolfgang Fallmann: geb. 1974 in Amstetten, aufgewachsen in Ybbsitz/NÖ, Studium am
Konservatorium der Stadt Wien (klassische Gitarre, IGP, Tonsatz, Komposition), langjährige
Beschäftigung mit der Jazzgitarre, unterrichtet an der Musikschule Waidhofen/Ybbs. Eigene
Projekte neben dem TO u.a. mit Hannes Löschel, Renald Deppe, Doron Goldfarb.
Markus Mayerhofer: geb. 1974 in Wien, aufgewachsen in Traunstein im Waldviertel/NÖ;
Studien: Jazzgitarre, IGP, Tonsatz und Komposition am Konservatorium der Stadt Wien;
Wichtigste Projekte außer TO: Elektronik/Improvisations-Trio „Spitzbergen“, „New Quintet“ (um
Saxophonist Christian Gonsior), Popprojekt „Nomansland“ (um Oboistin und Sängerin Cornelia
Pesendorfer). Zusammenarbeit u.a. mit Alex Wallner, Renald Deppe.
Martin Ptak: geb. 1972 in St. Pölten, aufgewachsen in Paudorf im Dunkelsteiner Wald/NÖ,
Studium am Konservatorium der Stadt Wien (Klavier, Posaune) und an der Musikuniversität
Wien sowie am Brucknerkonservatorium Linz bei Christoph Cech (Komposition); wichtigste
Engagements neben dem TO: „Nouvelle Cuisine“, Max Nagls „Quartier du Fasan“, Renald
Deppe.
www.takon.at
• „Das kann ganz lustig werden!“
Michael Koch, Leiter des Wachau-Chors Spitz, im Gespräch mit Andreas Felber
 Was ist aus ihrer Sicht spezifisch für den Wachau-Chor Spitz?
Zum einen sicher die Vielseitigkeit, weil er eine sehr breite stilistische Palette abdecken kann. Es
ist für beinahe jeden Geschmack etwas dabei, was wichtig ist, auch weil die Altersstruktur sehr
differenziert ist: Es geht von sehr Jungen, die mit Kirchenmusik weniger, mehr mit Musical und
Pop etwas anfangen können, bis zu den Älteren, die sich mit dem Englischen plagen, weil es in
ihrer Schulzeit vielleicht Russisch gegeben hat, aber nicht Englisch. Da muss man irgendwie
den Ausgleich schaffen, dass die einen mit Englisch, die anderen mit Latein leben können. Das
hat in einem kleinen Ort auch eine soziale Komponente. Weil er im gleichen Stimmfach singt,
sitzt da mitunter ein 16-Jähriger neben einem 80-Jährigen. Diese besondere Sozialisation ist
eine wichtige Komponente. Die Proben finden unter der Woche statt, folglich sind die Sänger
keine Pendler, die nur an den Wochenenden in Spitz sein können, sondern Leute, die ständig im
Ort ansässig sind. Nachdem wir eine Weingegend sind, gehen wir nachher meistens zum
Heurigen. Das alles macht uns aus, nicht nur das Musikalische, auch das Gesellschaftliche.
 Wieviele Leute umfasst der Chor?
Etwa 30. Die dazugehörige Volkstanzgruppe, die aus den Jüngeren besteht, zählt ca. 20
Mitglieder. Bei den Volkstänzern ist der Altersdurchschnitt sehr jung, die sind zwischen 15 und
23. Das verjüngt sich ständig. Nur die mitspielenden Musiker werden immer älter. Der
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Akkordeonspieler ist 83, der hat schon viele Generationen miterlebt, der wächst mit und spielt
seit 40 oder 50 Jahren für ständig wechselnde Gruppen.
Wir haben mit dem Chor auch schon relativ viele Auslandsreisen gemacht. In Europa nahezu
überall hin, bis Moskau und Jaroslawl, außerdem nach Israel. Neuerdings haben wir neben der
Volkstanzgruppe als dritte Schiene ein Instrumentalensemble auch noch dabei - eine gute
Struktur, die man einem Veranstalter anbieten kann, weil wir mit einer Truppe drei verschiedene
Sparten abdecken. Es gibt auch immer wieder Kleinensembles. Eine solche kleine Gruppe wird
es auch sein, die bei „Glatt & Verkehrt“ mit dem „Takon-Orchester“ dieses Projekt durchführt.
Wir haben im Herbst bei einer Modenschau in Krems gesungen, das Thema war „Tracht in 50
Jahren“. Nachdem wir in Wachauer Tracht singen, haben wir zu den Models gleichsam als
Gegenpol live Volksmusik gemacht. Da hat uns Jo Aichinger, der künstlerische Leiter von „Glatt
& Verkehrt“, gehört, und nachdem er schon einmal bezüglich eines Projekts mit uns gesprochen
hat, war das für ihn vielleicht ein Auslöser.
 Was würden Sie als Kernrepertoire des Chores bezeichnen?
Zum einen sicher die echte Volksmusik, nicht nur aus der Wachau, sondern aus ganz
Österreich. Als Chor kommt man an einem Kärntnerlied nicht vorbei, das ist nahezu
verpflichtend. Aus Niederösterreich gibt es sehr viele Volkslieder, auch aus Oberösterreich, das
ist ja nicht zu trennen. Das zweite ist sicher die Kirchenmusik, weil wir immer wieder Feste
mitgestalten, das Erntedankfest oder Messen. Rund um die klassische Chorliteratur Anton
Bruckners, von der ein Teil Kirchenmusik ist, sind auch immer wieder Kirchenkonzerte
entstanden, Projekte mit anderen Musikern oder Chören. Wir waren 1996 gemeinsam mit einem
zweiten Chor und einem Organisten in Rom und haben im Petersdom eine Messe gestaltet. Vor
drei, vier Jahren haben wir Mendelssohn-Motetten gemacht, im Stephansdom eine Messe
mitgestaltet. Das ist auch ein sehr wesentlicher Bestandteil. Dazwischen gibt es immer wieder
verschiedene Schwerpunkte, etwa alle zwei Jahre ein Adventkonzert, mit Adventmusik von
Volksmusik bis zum internationalen Weihnachtslied. Heuer gibt es mit einem zweiten Chor
gemeinsam wieder Musical-Highlights aus allen Richtungen. Das sind die Schwerpunkte.
 Zum „Takon-Orchester“: Haben sie schon einmal ein ähnliches Projekt gemacht, gab es da
bisher Berührungspunkte?
Von Seiten des Chores nicht. Für mich selbst gab’s Berührungspunkte durch verschiedene
Projekte. Neben Klassik und Volksmusik ist Jazz an sich für mich eine sehr wichtige Musikform.
Ich habe mit Schülern einiges gemacht in der Musikhauptschule Ottenschlag, wo ich unterrichte,
auch im Rahmen des Projekts „Klangnetze“, wo zeitgenössische MusikerInnen (bei uns u. a. die
Jazzsängerin und Komponistin Monika Trotz) auf Kinder treffen. Vom Chor selbst gab es so
etwas noch nicht, ich habe mir deshalb SängerInnen ausgesucht, die in Richtung dieser Musik
offen sind. Das kann man nicht mit dem ganzen Chor machen. Zum einen ist es technisch, zum
anderen zeitmäßig (Juli ist Urlaubszeit) schwierig, und auch von der Einstellung her gibt es
Leute, die mit dieser Musik nichts anfangen können. Ich will das aber natürlich mit Leuten
machen, die daran Spaß haben.
 Wieviele SängerInnen werden mitwirken?
Es werden acht SängerInnen sein, von jedem Stimmfach zwei. Weil es vom Technischen her ohne Mikrophon ist ja das nicht machbar – sehr schwierig ist, einen Chor so abzunehmen, dass
er gut klingt. Zudem: Wenn man sich als Chor auf der Bühne nicht gut hört, dann ergibt das
auch keinen homogenen Klang. Mit einem großen Chor kann ich es mir nicht vorstellen, gegen
ein relativ lautes Ensemble anzutreten. Das geht nur mit einer kleinen Gruppe, wo man sich
nahe zusammenstellen kann. Sonst kann ich nicht intonieren.
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 In der Musik des „Takon-Orchesters“ kam Volksmusik bislang nur parodistisch, gebrochen
vor. Was könnte das Projekt an der Perspektive dieser Musiker verändern?
Musik fängt für mich beim Singen, beim Volkslied an. Einen Dreiklang sauber singen –
auswendig, ohne das Hindernis der Noten −, das ist meiner Meinung nach die Basis für jedes
gemeinsame Musizieren. Ich kann schwer in das Orchester hineinschauen, ob man sich etwas
abschauen will, aber ich denke, das könnte etwas sein. Zudem: In den Liedern gibt es relativ
einfache melodische und harmonische Strukturen – für Improvisation eigentlich eine ideale
Grundlage. Ich mache das in der Schule auch immer wieder, dass ich das Thema Improvisation
aufgreife, weil wir ja alle sehr notenzentriert sind. Musik lernen geht immer nur über das
Hilfsmittel Noten – was schade ist.
Michael Koch wurde 1980 im Alter von 16 Jahren Mitglied des Wachau-Chors Spitz (wie auch
der dazugehörigen Volkstanzgruppe), der in seiner Gründung auf das Jahr 1845 zurückgeht.
Seit 1987 leitet er den Chor, daneben arbeitet er mit anderen Chören und kooperierte u. a. mit
den Wiener Barocksolisten; Aufführungen von Bach-Kantaten und Henry-Purcell-Opern u. a.
stehen zu Buche. Weiters spielte Koch, im Brotberuf Mathematik- und Musiklehrer an der
Musikhauptschule Ottenschlag, mehrere Jahre als Pianist in einer lokalen Bigband, seit 1980 ist
er zudem Kirchenorganist in Spitz. Koch singt darüber hinaus im Vokalensemble „Ottett“, das in
erster Linie poppig-jazzigem Repertoire und Spirituals frönt, und betätigt im Rahmen der
„Saitenmusik Ottenschlag“ die Violine.
Das ungekürzte Interview finden Sie unter www.glattundverkehrt.at.
http://www.spitz-wachau.at/vereine/wachauchor.htm
„Die Arbeit mit den Rossatzern ist eine Freude“
Christian Mühlbacher, Co-Leader der Bigband „Nouvelle Cuisine“, im Gespräch mit Andreas
Felber
 Können Sie mir sagen, welchen Zugang Sie zur Volksmusik haben?
Ich hatte die längste Zeit mit den wenigsten Stilistiken ein Problem, aber mit Volksmusik und
noch mehr volkstümlicher Musik ein besonderes. Ich habe auf verschiedenen Wegen Zugänge
gefunden. Der eine war über „Pro Brass“. Nicht dass das Volksmusik wäre, aber durch das
„Blechgebläse“ stößt man in weitere Folge natürlich darauf. Dieses Interesse ist mit der Zeit
gewachsen, was insofern interessant ist, als ich als Österreicher diese Wurzeln bisher
verleugnet habe.
 Ist es der Sound des Blechs, die Tradition der Musik, der Gemeinschaftsgeist des
Musizierens, was Sie primär fasziniert?
Es ist die Freude, der Gemeinschaftsgeist beim Musizieren. Wir hatten in letzter Zeit mit
verschiedenen Blasmusiken zu tun, und bei den Rossatzern war unser Eindruck, dass sie beim
Musizieren wirklich an einem Strang ziehen. Dank ihres Leiters Günter Weiß waren sie bei den
Proben bestens vorbereitet, was ein Vergnügen war. Die Arbeit mit denen ist eine Freude.
Deshalb freue ich mich auf dieses Event auch wieder. Besonders interessant an diesen
Blaskapellen ist, dass es große Ensembles, große Klangkörper sind – was ja ohnehin ein
Steckenpferd von mir ist. Auf der anderen Seite, dass sie – dies gilt speziell für die
Trachtenkappelle Rossatz - auch Klangkultur im Hinblick auf die Intonation haben und belastbar
sind. Zudem sind sie offen für völlig andere Dinge: Ich denke an das Bertl-Mütter-Stück vom
letzten Jahr [„Maria Taferl“, wo per Tafel Spielanweisungen wie „Punkte“, „hoch“, so laut wie
möglich“ etc. ausgegeben wurden; Anm.], da muss man sich auf einen völlig anderen Zugang
zur Musik einlassen, wenn man bislang ausschließlich Märsche und Blasmusik gespielt hat.
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 Im Oeuvre von „Nouvelle Cuisine“ hat es meines Wissens bislang – obwohl ein
multistilistisches Ensemble – keinerlei Volksmusikanklänge, weder parodistisch noch
anderweitig, gegeben …
Nein. Gar nicht. Und das ist auch nach wie vor beschränkt auf spezielle Projekte wie dieses.
Man kann nicht über den Repertoirebestand der Blaskapelle drüberfahren, sondern muss ihn
natürlich mit hinein nehmen; andererseits ist es umgekehrt interessant, da unsere Ansätze
einzubringen. Was ich davon mitnehmen möchte, ist die Freude am Musizieren, das
Musikantische, woran ich in letzter Zeit zunehmend Spaß habe. Das ist momentan auch generell
sehr interessant für mich, ich möchte prinzipiell weg von diesen sperrigen Grundideen. Viele
meiner Stücke haben aufführungstechnische Schwierigkeiten aufgeworfen, vom Equipment oder
vom gigantischen Aufwand her – das möchte ich nicht mehr. Weniger aus einer Überlegung als
aus dem Bauch heraus, weil es mir oft nicht gut geht, wenn ich sperrige Musik von anderen
Komponisten hören muss. Ja, ich oute mich!
 Was erwarten Sie im Hinblick auf die zweite Zusammenarbeit mit den Rossatzern? Im
Gegensatz zum letzten Jahr kennen sie sich jetzt schon. Inwiefern hat sich die
Ausgangssituation verändert?
Man kann von etwas ausgehen − nämlich davon, dass die Rossatzer gut sind. Man weiß, dass
sie gut vorbereitet sein werden, was es ermöglicht, ein bisschen weiter zu gehen. Man kann sie
– im Rahmen - fordern. Man hat nun zudem Vorstellungen von Einzelpersonen oder vom
Gruppenverhalten, was bei der Bigband ja selbstverständlich ist, und das einem ermöglicht, auf
Spezialitäten einzelner Musiker oder „Sections“ einzugehen. Ich denke an die SchlagwerkFamilie bei den Rossatzern, das sind Sohn, Vater, Mutter, wobei man weiß, dass der Sohn
Drum-Set-Spieler ist; dadurch sind rhythmische Ansätze möglich, die nicht bei jeder Kapelle da
sind.
 Inwiefern kann die Zusammenarbeit auf beiden Seiten in den Köpfen etwas verändern? Was
nehmen Sie sich aus der Arbeit mit, was könnten sich die Rossatzer mitnehmen?
Ich glaube, das hat schon etwas verändert. Weil man durch die Arbeit selbst leichter, offener
wird. Die Musiker waren erstaunt und erfreut, was da möglich ist – ich glaube, da für alle
sprechen zu können. Es hätte ja sein können, dass es verstockte Reaktionen à la „Das ist ja
kein Marsch, jetzt spielen wir doch lieber etwas Schönes!“ gibt. Das kann man von
Jazzmusikern auch haben. Puristen gibt es überall. Ich denke an meine Vergangenheit mit
Rockabilly-Musikern zurück, denen ich versucht habe, Miles Davis reinzudrücken [lacht].
Das ungekürzte Interview finden Sie unter www.glattundverkehrt.at.
Christian Mühlbacher: geb. 1960 in Wien, studierte Schlagzeug, Komposition und
Arrangement (bei Fritz Ozmec, Kurt Schwertsik bzw. Heinz Czadek) an der Universität für Musik
und darstellende Kunst in Wien. Arbeitet als Perkussionist in verschiedenen Ensembles für
zeitgenössische (improvisierte) Musik. Mitte der 80er Jahre gründete er gemeinsam mit
Christoph Cech die Bigband „Nouvelle Cuisine“, die er mit seinem Kollegen bis heute leitet.
Auftragskompositionen u. a. für das Klangforum Wien, die reihe, Mozarteum-Orchester
Salzburg, Wiener Posaunenquartett, das Bösze Salonorchester, Janus Ensemble, Pro Brass.
Seit 1998 Gastprofessur für Jazztheorie und Arrangement für die Klasse „Medienkomposition
und angewandte Musik“ an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Letzte
Tonträger-Veröffentlichungen: „Chamber Jungle“ (2002) und „05.04.03“ (2004, beide
Extraplatte).
www.christianmuehlbacher.com
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„Es hat einfach funktioniert!“
Günter Weiß, Kapellmeister der Trachtenkapelle Rossatz, im Gespräch mit Andreas Felber
 Wie sieht Ihr Resümee der letztjährigen Zusammenarbeit Ihrer Kapelle mit der Bigband
„Nouvelle Cuisine“ aus?
Für uns war das Neuland und wirklich eine interessante Erfahrung, einmal völlig andere Musik
zu machen. Die Zusammenarbeit mit der Bigband war wunderbar, und ich glaube, das hat auf
Gegenseitigkeit beruht. Die Musiker der Bigband waren auch bei uns im Ort einquartiert. Die
haben teilweise sogar um zwei, drei Tage verlängert und haben einfach die Wachau genossen.
Die haben sich da wirklich wohl gefühlt.
Als wir begonnen haben, am Projekt zu arbeiten, habe ich von Christoph Cech eine CD mit
Bigband-Musik bekommen. Nachdem ich sie mir angehört hatte, dachte ich, wenn ich das meine
Musikern bei der Probe vorspiele, werde ich allein spielen können. Wir haben dann die Werke,
die ja speziell für diese Aufführung geschrieben worden sind, bekommen, ich habe sie
einstudiert. Zwei der Komponisten, Christoph Cech und Martin Ptak, der ja aus Paudorf, nur 10
km von Rossatz entfernt, stammt, sind vorbei gekommen und haben kundgetan, wie sie sich das
vorstellen, und wir haben dann weiter geprobt. Ab dem Zeitpunkt waren die Musiker, die am
Anfang sie nicht recht gewusst haben, was sie damit anfangen sollen, auch recht begeistert.
Das Projekt hat auch im Ort und in Musikerkreisen hohe Wellen geschlagen, überall war große
Begeisterung.
Am Tag der Aufführung haben wir im Vorfeld eine dreiviertel Stunde zuerst typische
österreichische Musik – Wiener Musik, Strauß - gespielt, im Zelt neben der Hauptbühne, vor der
Hauptaufführung. Dann sind wir mit klingendem Spiel [mit Ernst Schandls „Wachauer
Hauermarsch“; Anm.] rübergezogen, im Reinkommen hat sich die Bigband eingeklinkt, wir sind
auf die Bühne rauf, und es war dort ein herrliches Bild. Wir haben natürlich im Ort Werbung
dafür gemacht, und die, die dort waren, waren restlos begeistert von der Sache, die keine
alltägliche war. Die Karten sind ja nicht billig, normalerweise hört man uns bei freiem Eintritt.
Aber es war wirklich ein tolles Echo. Für alle Beteiligten war das ein ganz positives Erlebnis.
 Hatten sie den Eindruck, dass da zwei weit voneinander entfernte Welten aufeinander prallen
oder haben sie gesehen, dass es zwischen Bigband-Jazz und Blasmusik mehr Verbindungen
gibt als es auf den ersten Blick scheint?
Diese Art von Jazz, wie sie hier gespielt wurde, kann man meiner Meinung nach noch am
ehesten mit Blasmusik verbinden. Wenn man bekannte Sachen aus dem Swing-Repertoire
nimmt, wird es wahrscheinlich noch viel schwieriger. Aber in diesem Fall war es meiner Meinung
nach so, dass beide Orchester ihre Daseinberechtigung gehabt haben. Da sind immerhin 55
meiner Musiker gesessen und 18 Bigband-Leute, die ja per Mikrophon verstärkt waren, und ich
habe schon das Gefühl gehabt, dass das vom Klang her zusammen passt. Natürlich kann ich
mit einem Amateurorchester nicht improvisieren wie mit Jazzmusikern. Aber in den
Arrangements, die speziell für unseren Klangkörper geschrieben worden sind, gibt es genug
Überlebensmöglichkeiten, Daseinberechtigung auch für die Blasmusik.
 Wurde in den Stücken hinreichend auf die Möglichkeiten Ihrer Musiker eingegangen?
Ich habe das Gefühl gehabt, das hat 100%ig gepasst. Die Komponisten haben gewusst, was sie
da machen. Meiner Meinung nach ist das voll aufgegangen, wir sind klar gekommen mit dem,
was sie geschrieben haben. Als Beispiel nenne ich das Finale, wo beide Ensembles gemeinsam
in den Zuschauerraum marschiert sind und dort gespielt haben – da hat man sich nach New
Orleans versetzt gefühlt. Das hat wirklich Stimmung erzeugt, Begeisterung ausgelöst. Außer
dem E-Bassisten sind alle kreuz und quer durch das Publikum marschiert. Das war ein
Spektakel!
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 Was haben sich Ihre Musiker aus dieser Begegnung mitgenommen, was die BigbandMusiker? Was hat die Zusammenarbeit vielleicht in den Köpfen verändert?
Meine Leute haben sicher ihren musikalischen Horizont etwas erweitert, sie haben gesehen,
dass man nicht nur stur die Musik spielen muss, die wir normal machen – die natürlich auch
sehr in Ordnung ist. Und dass man mit einem gewissen Einsatz viel erreichen kann. Meine
Musiker sind es schon gewöhnt, dass ich immer an ihren Ernst und ihre Aufmerksamkeit
appelliere, diese Stunde, die man in der Öffentlichkeit steht, so „professionell“ als möglich zu
absolvieren. Teilweise haben die Komponisten mit den Bigband-Leuten schon einmal härter ins
Gericht gehen müssen, wegen der Aufmerksamkeit, und haben dann meine Musiker als
Vorbilder hingestellt. Vielleicht haben die sich da auch ein bisschen etwas abschauen können.
Es gibt ja solche und solche Profis, es gibt auch Leute, die die Amateure von oben herab
anschauen. Ich muss sagen, da war kein einziger dabei. Man hatte das Gefühl, dass man
dazugehört. Es gibt einem Laienmusiker viel Auftrieb und Selbstbewusstsein, wenn er akzeptiert
wird. Die „Nouvelle Cuisine“-Leute haben Kollegialität und Freundschaft ausgestrahlt, das war
super. Das ist auch so zu den Musikern rübergekommen.
 Haben Sie bezüglich der Neuauflage der Zusammenarbeit im Rahmen von „Glatt & Verkehrt“
2004 eine bestimmte Erwartungshaltung oder Wünsche?
Wir sind momentan wieder im gleichen Stadium wie voriges Jahr, wir wissen nicht, was uns
erwartet. Ich denke, dass wieder neue Stücke komponiert werden. Ich habe noch nicht erfahren,
wie das abgehen soll. Direkt nach dem Konzert hat Jo Aichinger [künstlerischer Leiter von „Glatt
& Verkehrt“; Anm.] per Handschlag eine Neuauflage vereinbart. Er war so begeistert, dass das
so gut geklappt hat, und hat damals schon gesagt, dass das heuer unbedingt eine Fortsetzung
haben sollte. Was uns sehr gefreut hat.
 Können Sie mir abschließend etwas über Ihren persönlichen musikalischen Hintergrund
erzählen?
Ich bin Jahrgang 1956; mein Schwiegervater war mein Vorgänger als Kapellmeister, er hat die
Trachtenkapelle Rossatz gegründet. Von ihm habe ich mein musikalisches Rüstzeug
mitbekommen, bei ihm habe ich Trompete gelernt. In weiterer Folge bin ich auf Seminare in
Pöggstall aufmerksam geworden, wo das Quintett der Wiener Symphoniker jedes Jahr
Wochenend-Workshops veranstaltet hat. Das erste Mal war ich dort bei Carole Dawn Reinhart,
das war natürlich eine Zugnummer; dann war ich etliche Jahre bei Karl Steininger und Heinz
Bruckner gewesen, Hans Gansch [von den Wiener Philharmonikern; Anm.] war auch einige
Male dort. Da habe ich nicht nur auf der Trompete meinen Horizont erweitert. Mit 21 habe ich
den Kapellmeisterkurs beim Niederösterreichischen Blasmusikverband gemacht, ich war dann
jahrelang Kapellmeister-Stellvertreter bei uns in der Musikkapelle, bis ich sie 1992 übernommen
habe. Weitergebildet habe ich mich auch auf Dirigenten-Seminaren, u. a. bei Felix Hauswirth.
Seit sechs Jahren bin ich zudem Bezirkskapellmeister des Bezirks Krems.
http://www.tkrossatz.at
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Do, 29. Juli  Winzer Krems, Sandgrube 13
„Flamenco gitano“
18:30h  Hauptbühne
DIEGO AMADOR (Spanien)
19:30h  Hauptbühne
LA MACANITA (Spanien)
21:30h  Hauptbühne
TOMATITO (Spanien)
Tu madre no dice ná
Tu madre es de las que muerden
Con la boquita cerra
Deine Mutter sagt nichts
Deine Mutter ist eine von denen, die beißen,
mit ihrem kleinen geschlossenen Mund
Que es un minero quien canta
Que del polvo de la mina
Tiene ronca la garganta
Es ist ein Minenarbeiter, der da singt
Und der Staub der Mine
Hat ihm eine raue Kehle gegeben.
…
Die Geschichte des Flamenco
Flamenco verfügt auch für den absoluten Laien über sofort erkennbare Merkmale. Die Gitarre,
das Klatschen der Hände (palmas), Stampfen der Füße (zapateado), die reich verzierten
Gesänge – kaum eine Musik ist so eigenständig, so im Moment erfassbar. Dass sich freilich
hinter dem äußeren, scheinbar der Virtuosität verpflichteten Gestus eine Unzahl an Codes
verbirgt, ist angesichts der wechselvollen Geschichte des Flamenco kaum verwunderlich.
Allein für die Herkunft des Namens gibt es eine Fülle an Vermutungen: Flämische Einwanderer
im 16. Jahrhundert, Roma, die über Flandern nach Andalusien kamen, oder gar die aufrechte,
mit durchgedrücktem Kreuz gehaltene Pose des Sängers, die an einen Flamingo erinnert, oder
vielleicht doch das arabische Wort felagmengu?
Ganz sicher ist, dass die Verschmelzung verschiedener Elemente erst den Flamenco formte,
und zwar in Händen der Roma in Andalusien; auch wenn es bald schon payos (Roma-Wort für
Nicht-Zigeuner) gab, die die neue Musik spielten, ist der Flamenco im Kern puro gitano, wodurch
sich seine Einflüsse bis nach Pakistan und Indien verfolgen lassen, etwa was den
melismatischen Gesang oder bestimmte Tanzbewegungen betrifft.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hallten die Städte Sevilla, Cádiz und Jerez de la Frontera
wider von den coplas, und wurden auch schon in Theaterstücken (tonadillas) verwendet, eine
Verbindung, die bis heute eine zentrale Rolle in der Flamenco-Szene einnimmt. 1850 hatte die
Musik bereits ihr Goldenes Zeitalter erreicht. Das 20. Jahrhundert erlebte der Flamenco dann
zunächst einmal als Zeit des Verfalls, mit Flamenco-Opern, -Operetten, und cafés cantantes, in
denen Profis routinierte Shows abzogen. Daran konnten auch seriöse Versuche wie der
Wettbewerb in Granada 1922, den der Komponist Manuel de Falla ins Leben rief, kaum etwas
ändern. Schallaufnahmen jener Zeit zeigen freilich, dass es trotzdem eine ungebrochene
Tradition vor allem des cante flamenco gibt, ohne die die Qualität der Musik vielleicht endgültig
verschwunden wäre. Ihre Renaissance begann erst in den 1950er Jahren; 1957 wurde in Jerez
der erste Flamenco-Lehrstuhl eingerichtet.
Ein Jahr später spielte ein elf-jähriger Bub sein erstes öffentliches Konzert: Francisco Sánchez
Gómez alias Paco de Lucía. Dieser Name ruft nach wie vor heftigste Reaktionen unter den
aficionados hervor, wütende oder begeisterte, je nach „Lager“. Jedenfalls hat Paco de Lucía an
der Erneuerungsbewegung des Flamenco pionierhaften Anteil, hierin (wie auch in der
Ablehnung durch Puristen) Astor Piazzolla ähnlich. Aber, gleich wie viele man aufzählt, es
werden immer zu wenig sein: Die cantaores La Nina de los Peines, La Susi, Camarón de la Isla
oder Enrique Morente, die tocaores (wie man die Gitarristen bezeichnet) Ramon Montoya,
Sabicas oder Manolo Sanlucar; das sind nur ein paar berühmte Namen einer unzählbaren Schar
an Musikern und vor allem Musikerfamilien – Cortes, Pena, Salazar, Habichuela.
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Musik ist für die andalusischen Roma ein beinahe religiöses Zeichen der Identität. Und ein Wort
muss in diesem Zusammenhang unbedingt fallen: Trance. Unser heuriges Symposiums-Thema
wird an diesem Schwerpunkt-Abend vielleicht am konsequentesten und selbstverständlichsten
verfolgt. Denn der Flamenco verfügt zwar über mehr als 50 verschiedene palos (Stile), diese
haben jedoch in sich eine große, beständige, gleichermaßen hypnotische Wirkung. Die relativ
einfache Harmonik tut das Ihrige dazu, der Musik ihre gleich bleibende Grundlage zu verleihen,
auf der die Exaltation, das Abheben erst möglich wird. Das betrifft erfahrungsgemäß Interpreten
wie Publikum …
18:30h  Do, 29. Juli Winzer Krems, Sandgrube 13
DIEGO AMADOR (Spanien)  Klavier
Das Klavier ist ein unvollkommenes Instrument. Man drückt eine Taste, ein Ton erklingt und wird
sofort leiser. Umgekehrt geht es nicht: Das Klavier kann kein Crescendo. Am Klavier kann man
nicht singen, scheint es, mögen uns auch viele große Pianisten das Gegenteil suggerieren. Am
Klavier kann man nur Halbtöne spielen, alles, was dazwischen liegt, Viertel-, Achtel-Töne etc.,
liegt außerhalb seiner Möglichkeiten. Nun gehören zu den Elementen des Flamenco ja auch die
arabischen Melismen, die reich verzierten Melodien, die kaum jemals nur Dur oder Moll sind …
Und das Crescendo, das Lauterwerden, intensiver, heißer, ekstatischer, all das ist Teil der
Wirkung, die der Flamenco ausüben kann. Diego Amador spielt trotzdem Klavier. FlamencoKlavier. Und vollbringt damit die Quadratur des Kreises. Geboren wurde er 1973 in Tres Mil
Viviendas (Poligono Sur), dem legendären Stadtteil von Sevilla, wo das Leben gleichermaßen
von kreativer Romakultur wie Gewalt und Rassismus geprägt ist, bzw. all die Klischees der
„Gitanos Andaluces“ einen Fokus finden. Als vielseitiges Talent spielte er alsbald Schlagzeug,
Gitarre und Klavier. Über die Flamenco-Rock Band Pata Negra (etwa „schwarze Tatze“), in der
auch zwei seiner Brüder spielten, gelangte Amador bald zu renommierten Flamencogrößen wie
die Sängerin La Susi oder Tomatito. Stilüberschreitend musizierte er mit den Gitarristen Bireli
Lagrene und Larry Corryell. Amadors Klavierspiel, in dem er sein Instrument gewissermaßen zu
„gitarrisieren“ versteht, wird immer wieder mit dem ehrenden Prädikat „duende“ versehen, dem
Zauberwort des Flamenco: „Duende“ bedeutet wörtlich „Kobold“, aber, und das ist viel wichtiger,
in Andalusien sagt man „tener duende“, wenn jemand das gewisse Etwas hat; also jene im
Endeffekt unbeschreibbare Fähigkeit, überzeugende, ja bezwingende Kunst zu machen.
Diego Amador spielt sein Piano „jondo“, also „tief“, „heftig“. Das Wort gehört eigentlich dem
Flamencogesang. Cante Jondo (oder Hondo) gehört zum Cante Grande, der einen Seite der
Münze namens Cante Flamenco, die andere heißt Cante Chico. Und beim Cante Jondo, einer
Form, die bereits im 19. Jahrhundert voll erblüht war, kommt Tomasa Guerrero Carrasco, alias
La Macanita, ins Spiel …
CD: „Piano Jondo“ (2003, nuevos medios)
http://www.macande.com/en/artistas/diegoamador.html
19:30h  Do, 29. Juli Winzer Krems, Sandgrube 13
LA MACANITA (Spanien) • Gesang & Tanz
Sie wurde 1968 in Jerez geboren. Ihr erstes Solokonzert sang sie im Alter von fünfzehn Jahren
im Hotel de Jerez. Über verschiedene Tablaos (Flamenco-Bühnen) in Madrid und internationale
Tourneen mit diversen Flamenco-Truppen machte sie ihren Weg zu einer der gefragtesten
Interpretinnen des „Flamenco puro gitano“. Zwei Filme trugen ihr zudem großen Ruhm ein: „100
Anos de Cante“, in dem sie die Rolle von La Nina de los Peines (der vielleicht berühmtesten
Sängerin) spielte, und Carlos Sauras „Flamenco“ (siehe unser Film-Wochenende!). Dazu hat sie
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mit VokalistInnen aus aller Welt in gemeinsamen Projekten gearbeitet, vom deutschen
STIMMEN-Festival bis zur Flamenco y Son Cubano-Fusion. Solche Kollaborationen
funktionieren natürlich nur, wenn die Beteiligten ihren Beitrag unverfälscht und von anderen
Elementen unbeeinflusst einbringen können. La Macanitas Stimme weist eigentlich in ein
anderes Zeitalter und erinnert frappierend an La Nina, die Billie Holiday des Flamenco. Rau und
rein im selben Moment, stilistisch schnörkellos und virtuos in allen kleinsten Verzierungen,
begleitet nur von Gitarre und „palmas“, erklingt sie, als wäre der Flamenco eben erst im
Entstehen und bräuchte Schlüsselfiguren, die ihn erst zur wichtigsten Musik Andalusiens
machen müssen. Aber ist der Flamenco im Laufe Geschichte nicht ohnehin beständig verletzlich
geblieben, eine Kunst, die sich im Billigtourismus wie eine alternde Prostituierte aufplustert, und
im selben Moment, unter andren Vorzeichen, die anspruchsvollsten Publikumsschichten
ansprechen kann? Es braucht konsequente Künstlerinnen wie La Macanita, um den Flamenco
am Brennen zu erhalten!
CD: „La Luna de Tomasa“ (2001, Ediciones Senador)
www.macande.com
21:30h  Do, 29. Juli Winzer Krems, Sandgrube 13
TOMATITO (Spanien) • Gitarre
Der Großvater (Miguel Fernández Cortés „El Tomate“, daher des Enkels Spitzname „Tomatito“),
der Vater (Gitarrist und Klarinettist), ein Onkel (Nino Miguel, ein legendärer „tocaor“), und viele
andere seiner Familie waren bzw. sind anerkannte Musiker – kein Wunder, dass José
Fernandez „Tomatito“ Torres nicht lange brauchte, um selbst in die Szene einzusteigen.
Geboren 1958 in Almería (wo er heute wieder lebt, in einem Haus mit 17 Gitarren), übersiedelte
er mit 12 Jahren nach Málaga. Nach einigen Auftritten in den lokalen tablaos begegnete der 16jährige in der Taberna Gitana einem Sänger namens Camarón de La Isla. Dieser war
unbestritten einer der größten Flamencosänger des 20. Jahrhunderts, und Tomatito bis zu
Camaróns Tod 1992 sein Begleiter. Zunächst schien sich kaum jemand zu trauen, als SängerIn
mit Tomatito zu musizieren; Camaróns Schatten war zu mächtig. Also begab sich der Gitarrist
auf Solopfade (die er im übrigen bereits in den Jahren zuvor begonnen hatte), schrieb Film- und
Theatermusiken (1997 Antonio Onettis „Madre Caballo“, 1998 Doris Dörries „Bin ich schön“!),
und erarbeitete sich eine beeindruckende internationale Karriere, die ihm u.a. zwei Grammies
einbrachte. In Projekten mit Pianisten (z.B. Michel Camilo), Gitarristen (Joao Gilberto, Pat
Metheny) oder Sufi-Sängern (in Tony Gatcliffs „Vengo“, 2000) zeigt er sein Interesse an
Begegnungen, die – wie bei La Macanita – nur aufgrund seiner tiefen Verwurzelung im
Flamenco puro gitano zu seriösen Ergebnissen führen können. Der heutige Abend ist im
wesentlichen rund um Tomatitos Freunde und Ideen entstanden – Diego Amador spielt seit
Jahren in seinem Ensemble, La Macanita hat mit ihm und neben ihm bei unzähligen
Gelegenheiten musiziert, u.a. in Carlos Sauras Film „Flamenco“, der am 24. Juli in der
Minoritenkirche gezeigt wird.
CDs: „Paseo de los castaños“ (2001, Universal Spanien)
www.tomatito.com
19
Fr, 30. Juli  Winzer Krems, Sandgrube 13
16:00h  Zeltbühne
WERKSTATT-COMBO (international)
17:00h  Hofbühne Ensemble David YENGIBARJAN & Tom WELSH (Armenien, Ungarn,
Kanada)
19:00h  Hofbühne
SUSHEELA RAMAN (Indien / UK)
20:30h  Zeltbühne
WERKSTATT-COMBO (international)
21:30h  Hofbühne
JUAN CARLOS CACERES QUINTETT (Argentinien)
16:00 & 20:30h • Fr, 30. Juli • Winzer Krems, Sandgrube 13
WERKSTATT-COMBO (international)
Informationen ab Seite 29.
17:00h  Fr, 30. Juli  Winzer Krems, Sandgrube 13
Ensemble David YENGIBARJAN & Tom WELSH (Armenien, Ungarn, Kanada)
David YENGIBARJAN • Akkordeon
József Horváth BARCZA • Bass
András DES • Perkussion
Gábor GADO • Gitarre
Tom WELSH • Posaune
Tom Walsh began his 'musical voyage' as principal trombone in an orchestra at sixteen.
Tom has since performed and/or composed popular or improvisational music for such Canadian
artists as Steven Barry, Jane Bunnett, Pierre Cartier, Michel F. Coté, Paul Cram, Jean Derome,
Lisle Ellis, Jim Hillman, D. D. Jackson, Oliver Jones, Robert M. Lepage, René Lussier, David
Mott, Mary Margaret O'Hara, poet Michael Ondaatje, Bobby Wiseman, the Cowboy Junkies, the
Barenaked Ladies, and Bran Van 3000.
Besides a tour of Eastern Europe in 2000 performing his own solo trombone repertoire, he has
recorded and/or performed with foreign artists such as Iva Bittova, Fred Frith, Vinny Golia, Gerry
Hemingway, Julius Hemphill, Guy Kluscevek, Evan Lurie, Al MacDowell, Joe McPhee, Phil
Minton, Bern Nix, Zappa's Don Preston, and trombonists Steve Swell, Wolter Wierbos or
Michael Vlatkovich in Canada, the United States or throughout Europe.
He co-leads the Walsh/Underhill Duo with Richard Underhill (of the Shuffle Demons). His unique
sound has contributed to the famous growl of the Polka Dogs as well as the modernities of
Toronto's Hemispheres Orchestra (of which he was a founding member).
He created and leads the “cabaret pit orchestra of the mind", Pots & Pans, and is co-leader of
the "Plunderphonic" Actuelle duo, Midi Tapant, with Pierre Tanguay, mixing "cultural microquotes" in a cinematic ambiance.
For two years, he was Music Director at Montréal's exclusive nightclub, DiSalvio, where he
produced popular shows highlighting live performers and DJ's of the Acid Jazz, House and
Jungle milieus, occasionally featuring his own distinctive group, Royal Jelly.
He has conducted scores and/or improvisations in works by composers such as Jean Derome,
Martin Altena, Vinny Golia, Rainer Wiens, Richard Underhill and Thelonious Monk in groups as
diverse as Hemispheres in Toronto, N.O.M.A. in Montréal or Upstream in Halifax.
As composer, his commissions include Hemispheres Orchestra (twice); Upstream Ensemble;
mezzo-soprano Kimberly Barber; percussionist Geordie McDonald; modern dance
choreographers Estelle Clareton (thrice), José Navas (twice) and Andrew Harwood (twice);
performance artist Carl Trahan; multimedia performer/marionettist Marcelle Hudon; "Interactive
Media" pioneer Don Ritter; a solo trombone piece for 'New Technology' presenters The User;
CBC Radio's Morningside (for the 20th anniversary of Stairway to Heaven); and a brass fanfare
for the new Buddies in Bad Times Theatre grand opening, Toronto.
20
In the world of film and theatre, he has been commissioned to compose soundtracks for
filmmaker Don McKellar (Blue, featuring David Cronenberg and Tracy Wright); video artist
Dennis Day (Autobiography); Theatre Passe Muraille (Jazz Opera the man with seven toes, M.
Ondaatje: libretto; P. Cram, N. Gotham & V. Bateman: co-composers ) and playwright/director
Daniel MacIvor (the 70-minute wordless play, Jump).
With poet/M.C./publisher Todd Swift he created Swifty Lazarus, a "Performance Poetry" duo
which presents live poetry through experiments with sound and media manipulations.
As leader of N.O.M.A., he is currently working on new conducting techniques to not only
broaden the compositional content of the group's improvisations but to establish a creative
process where new technologies' effects upon old can be examined and harnessed.
www.tomwalsh.ca
David Yengibarjan (*1976, Yerevan)
Though he has been living in Hungary only since 1995, he is one of the most well-known and
sought-after accordionists. He has participated in a great number of theatrical and film
productions both as a performer (Bertold Brecht: Jungle of the Cities, Andor Lukáts: Portugal,
Joye Sergent: Crime and Punishment) and as a composer (Ferenc Molnár: Liliom, András
Szőke: Three, György Farkas: Blood Line, András Fésős: Street Heart Beat, Zoltán Egressy:
Blue, Blue, Blue, Tamás Sas: Struck by Love, Kinga Rófusz: Harlequin, Andor Szilágyi: Letters
Unsent).
His recognition in Hungary has been accompanied by requests and invitations to perform
abroad; he has played in Paris, London, Amsterdam, Vienna, and Edinburgh. He founded his
own group, the Trio Yengibarjan, in 1999, after recording the film music of Holstein Lovers
(which has a tango theme) with Ferenc Snétberger and József Horváth Barcza. His aspiration is
to create a fusion of the Argentinian tango, the “New Tango” of Astor Piazzolla, and various
types of folk music. On his album of 2001, titled Tango Passion, he plays with József Horváth
Barcza (bass) and Gábor Juhász (guitar); later the line-up was altered: currently János Egri can
be heard on bass and József Botos on guitar.
CD: “Pandoukht” (2003, BMC)
www.bmc.hu
19:00h  Fr, 30. Juli  Winzer Krems, Sandgrube 13
SUSHEELA RAMAN (Indien / UK) • Gesang
Aus der „Indian community“ Londons gastierte 2001 die ganz besondere, weil komplett
unplugged spielende Bhangra Band des Tabla-Meisters Kuljit Bhamra bei Glatt&Verkehrt. Wer
indischer Abstammung ist und in Großbritannien Musik macht, ist aber nicht notwendigerweise
Bhangra-Musiker! Susheela Raman ist da ein gutes Beispiel. Sie hat zwar eine profundes
Wissen traditioneller und zeitgenössischer Formen indischer Kultur (und arbeitete etwa mit der
Asian Dub Foundation zusammen), aber, und hierin ist sie Souad Massi sehr ähnlich, Susheela
Raman ist von der einfachen Liedform, vom Song oder Chanson zu überzeugt, um diese von
vorneherein mit erwartbaren „typisch indischen“ Elementen zu versehen. Geboren 1973 in eine
Familie tamilischer Emigranten, übersiedelte sie mit ihren Eltern bald nach Australien. Gerade
dort war es ihrer Mutter wichtig, dass Susheela täglich singen übte, bis sie sich in den dichten
Skalen südindischer Musik zurecht fand. Verständlich, dass der Teenager rebellierte und
zunächst einmal eine Soul Band gründete! Dann allerdings wandte sie sich freiwillig ihren
indischen Wurzeln zu, und studierte bei Shruti Sadolikar, einem Meister des hindustanischen
Gesanges. 1997, wieder in London, begegnete sie Sam Mills, der auch heute Abend mit ihr
auftritt. Der Gitarrist bringt seine Erfahrungen in britischen Funk Bands ebenso wie der indischen
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Techno- und Dub-Szene mit, und fungiert sowohl als Begleiter wie Co-Arrangeur ihrer Musik.
Texte indischer Autoren aus dem 18. Jahrhundert ebenso wie eigene Gedichte werden da mit
Elementen aus Westafrika, Soul, Funk, und dem klassischen indischen Repertoire versehen.
Auf die eindeutig erotische Komponente mancher Lieder angesprochen, etwa auf „Love Trap“,
ihrer aktuellen CD, reagiert Susheela Raman mit der Bemerkung, vor der Kolonisation Indiens
hätten „sogar“ Priesterinnen ein weites Repertoire solcher Stücke gesungen. Apropos Indien &
Klischees & Umgang damit: Auf ihrer ersten CD, „Salt Rain“ (2001) singt Suheela Raman auch
eines der berühmtesten Beispiele zum Thema, „Trust in me“, das Lied der Schlange Kaa aus
Walt Disney´s „Dschungelbuch“.
CDs: „Love Trap“ (2003, Narada / Virgin), „Salt Rain” (2001)
www.narada.com/SusheelaBio.htm
21:30h  Fr, 30. Juli  Winzer Krems, Sandgrube 13
JUAN CARLOS CACERES QUINTETT (Argentinien)
Juan Carlos CACERES • Gesang
Didier ITHURSARRY • Akkordeon
Sedef ERCETIN • Violoncello
Marcello RUSSILLO • Perkussion
Lionel SUAREZ • Bass
Der Flamenco gehört zu den am leichtesten erkennbaren Musikstilen (siehe Text auf Seite 17f).
In dieser Eigenschaft wird er nur noch von wenigen anderen Formen übertroffen (wobei wir die
unangefochtenen Klassensieger Jodeln und Johann Strauß einmal ausnehmen wollen): Zu
diesen gehört ganz sicherlich der Tango. Nun, hier ist jemand, dessen Musik aufs erste wie
Tango & Flamenco gleichzeitig klingt! Caceres selbst würde dem vielleicht heftig widersprechen,
doch beim Zuhören hat man tatsächlich den Eindruck, hier würden sich Buenos Aires und
Andalusien auf Kuba vermählen. Die Verbindung dieser (und noch weiterer!) Elemente stellen
Caceres und sein Quartett einerseits durch Improvisation her – der Jazz hat ja als
Improvisationskunst immer schon diverse Einflüsse absorbiert. Andererseits ist Caceres aber
nicht nur Pianist und Komponist, sondern schreibt auch seine Texte selbst. Und wie die Worte
vertont werden, so klingt dann eben das betreffende Lied; einmal mehr aus Afrika, einmal mehr
aus der Karibik, aus Spanien, oder Argentinien geprägt. Besonders wichtig sind Caceres die
Vor- und Nebenformen des Tango, wie Candombe oder Milonga, bzw. deren Verwurzelung in
Afrika. Deswegen spielt die Perkussion in seinem Ensemble eine sehr wichtige Rolle.
Caceres kam 1936 in Buenos Aires zur Welt, lebt seit 1968 in Paris, und ist neben den
erwähnten Tätigkeiten auch noch Maler und Professor für Kunstgeschichte. Seine Stimme
erinnert frappierend an die von Paolo Conte, aber von Nachahmung kann nicht die Rede sein,
schließlich ist Conte ein Jahr jünger als Caceres. Was die beiden vielleicht gemeinsam haben,
ist ein untrüglicher Spürsinn für Ironie und den ihnen eigenen Spielwitz. Caceres´ Musik verfügt
dazu noch über eine faszinierende urtümliche Kraft, die jedem ausgefeilten Arrangement die
Bodenhaftung garantiert.
Er selbst findet für seine Musik immer wieder ausdrucksvolle Titel: Etwa das aktuelle Programm,
„Tango Negro“, oder, in den 1970ern, „Gotan“ (ja, bereits Jahrzehnte vor dem etwas sehr
entspannten „Gotan Project“ hat er schon die zwei Silben umgedreht).
CDs: „Toca Tango“ (2002, Celluloid / SunnyMoon), “From Buenos Aires to Paris” (2003, mde)
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Sa, 31. Juli  Winzer Krems, Sandgrube 13
16:00h  Zeltbühne
BOCK- & LEIERMUSIK (Österreich / Kremsmünster)
17:00h  Hofbühne
FRIGG (Finnland, Norwegen)
19:00h  Hofbühne
SOUAD MASSI (Algerien)
20:30h  Zeltbühne
BOCK- & LEIERMUSIK (Österreich / Kremsmünster)
22:00h  Hofbühne HÙRLAK & GUESTS (Belgien, Frankreich, Rumänien, Indien):
„Tanz am Bosporus“
16.00 & 19.00h  Sa, 31. Juli  Zeltbühne
 BOCK- & LEIERMUSIK (Österreich / Kremsmünster)
Rudolf LUGHOFER  Dudelsack, Teufelsgeige, Trommel, Gesang
Franz LACHERSTORFER  Dreihleier, Dudelsack, Ritsch-Ratsch, Gesang
Hans THEIß • Klarinette, Gesang
Dietmar GONDOSCH • Klarinette, Gesang
Rotraud DERSCHMIDT • Geige, Gitarre, Gesang
Volker DERSCHMIDT • Heohgeige, Geige, Hollerflöte, Gesang
Rainer DERSCHMIDT • Bassgeige, Gesang
Ein Gespräch mit Rudolf Lughofer über beinahe fünfzehn Jahre Bock- und Leiermusik:
„Eigentlich beginnt die Geschichte auf einer Hochzeit in Böhmen 1968" erzählt Lughofer, „da
hab ich erstmals einen Dudelsack (Bock) gehört. Das ist bei mir hineingegangen, dass ich mir
gesagt habe: Diese Instrument möchte ich auch einmal spielen."
Der Weg zur Bock- und Leiermusik war aber noch weit. Kaum jemand glaubte damals an eine
„Wiedergeburt" dieser einst auch in Österreich verbreiteten Instrumente. Nach einigen
erfolglosen Versuchen beginnt sich Rudolf Lughofer 1984 mit dem Dudelsack intensiver zu
beschäftigen. Er nimmt Unterricht bei dem alten tschechischen Dudelsackpfeifer Frantisek
Havlicek (Drachov) und erlernt so das Spiel auf der Bockspfeife. Als sich im Jahre 1987 Franz
Lacherstorfer mit der Radleier zu ihm gesellt, entsteht die Kremsmünsterer Bock- & Leiermusik.
Wie Rudolf Lughofer unterrichtet auch er an der Berufsschule in Kremsmünster.
Erste Auftritte in der Linzer Fußgängerzone finden einen vielbeachteten Niederschlag. Die
Volksstimme schreibt in ihrer Wochenendausgabe einen ganzseitigen Bericht über die zwei
Musikanten. Weitere Reportagen erscheinen in den Oö. Nachrichten sowie im Kurier und in der
Presse.
Doch aller Anfang ist mühsam. Beim Landesschulrat in OÖ wird angefragt, ob es sich schickt,
dass zwei regelmäßig besoldete Lehrer wie Bettelleute auf der Straße spielen.
Im Frühjahr 1988 treten die beiden bei der Welser Frühjahrsmesse im Messestudio von Radio
Oberösterreich auf. Dort lernen sie den Märchenerzähler Helmut Wittmann kennen. Ihm gefällt
die originelle Musik. Bald darauf gibt es die ersten gemeinsamen Auftritte. Nach und nach
kommen weitere Musiker zur Bock & Leiermusik. Der musikalische Bogen wird immer breiter. Es
spricht sich herum, wie leidenschaftlich die Kremsmünsterer Bock- & Leiermusik aufspielt.
Rudi Lughofer: „Wir spielen leidenschaftlich. Und das gern. Es geht uns gar nicht darum,
überperfekt zu sein, oder brav von der Bühne herab zu musizieren. Wir sind lieber unter den
Leuten und spielen freche, ungeschönte, aber grundsätzlich gewachsene Volksmusik." (Wenzel
Cziczacek)
www.geocities.com/bockundleiermusik/
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17:00h  Sa, 31. Juli  Hofbühne
FRIGG (Finnland, Norwegen)
Antti JÄRVELÄ  Kontrabass, Fiedel, Viola, Harmonium
Esko JÄRVELÄ  Viola, Fiedel, Harfe, Harmonium
Alina JÄRVELÄ  Fiedel
Gjermund LARSEN  Fiedel, Hardanger Fiedel
Einar-Olav LARSEN  Fiedel, Hardanger Fiedel
Tuomas LOGREN  Gitarre, Dobro
Petri PRAUDA  Zither, Mandoline
Frigg vereint norwegische und finnische Musiker zu einer dynamischen jungen Band rund um
den Multi-Instrumentalisten und Komponisten Antti Järvelä. Die beiden norwegischen Hardanger
Fiedler bringen gemeinsam mit den hochqualifizierten Finnen skandinavische und
nordamerikanische Stile zusammen. Darin steckt der besondere Reiz von Frigg.
CD: Frigg (2002)
19:00h  Sa, 31. Juli  Hofbühne
SOUAD MASSI (Algerien) • Gesang, Gitarre
Souad Massi hat in ihrer bislang recht kurzen Karriere bereits erstaunliches Aufsehen erregt.
Das erstaunliche daran: Ihre Musik vermag sich völlig den Erwartungen des Weltmusikmarktes
zu entziehen. Dieser verlangt von algerischen Künstlern zunächst einmal, dass sie doch
bitteschön Rai spielen. Die Popmusik aus Oran hat zugegebenermaßen einige der
hervorragendsten Namen aus dem afroarabischen Raum hervorgebracht, wie Cheikha Remitti,
Khaled oder Cheb Mami. Doch Souad Massi lässt den Rai Rai sein, und musiziert frisch drauf
los, in einem geradezu altmodischen Stil, der mit Chanson oder Folksong genauso wie mit
nordafrikanischen Formen verwandt ist. Dementsprechend wird sie oft mit Tracy Chapman oder
gar Joan Baez verglichen.
Geboren wurde Souad Massi am 23.8.1972 in Algier. Nach Studien in klassischer Musik und
Musiktheorie sowie einer Ingenieurs-Ausbildung spielte sie in verschiedenen Bands (zwischen
Flamenco und Hard Rock!) und arbeitete in einem Büro für Landschaftsplanung. Jedoch lief
zunächst einmal alles schief; die Bands kamen nicht gut an, das Büro wurde geschlossen.
Massis eigentliche musikalische Karriere begann Anfang 1999 beim Festival „Femmes
d´Algérie“ in Paris. Der Erfolg dort mündete in eine erste CD und Auftritte im Vorprogramm
diverser Künstler wie Thierri Robin oder Geoffrey Oryema. Mittlerweile spielt sie längst ihre
eigenen Konzerte, vom Pariser Olympia bis zum WOMAD-Festival, wird von Fachmagazinen
ebenso wie großen Tageszeitungen porträtiert und gewinnt mit ihren CDs internationale
Wettbewerbe. Sie singt mit einer Stimme, die an Suggestion ihresgleichen sucht und schreibt
Liedtexte zwischen Liebessehnsucht und Freiheitswillen, für sich und ihre algerischen
Landsleute; das alles wird in eine sparsame Besetzung eingebunden, die keine Wünsche offen
lässt, außer: Noch ein Lied, und noch eines, und noch eines …
CDs: “Deb” (2003, Wrasse Records / harmonia mundi), “Raoui” (Live-Album),
http://souadmassi.artistes.universalmusic.fr/new/index_lang.htm
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22:00h  Sa, 31. Juli  Hofbühne
HÙRLAK & GUESTS (Belgien, Frankreich, Rumänien, Indien): „Tanz am Bosporus“
Thierry VAILLOT • Gitarre
Céline ROUMET • rhythmische Gitarre
Jean-Christophe ROUET • Violine
Eric ONILLON • Kontrabass
Ein gutes Plattenlabel funktioniert ähnlich wie gutes Theater. Die einzelnen Ensemblemitglieder
haben nach Talent und Erfahrung die Möglichkeit, in unterschiedlichsten Projekten ihr Können
einzubringen. So weit, so naiv. Mit der Wirklichkeit hat das kaum zu tun. Ausnahmen bestätigen
die Regel. Etwa das kleine feine Label „iris music“, das in den vergangenen Jahren eine Reihe
von Künstlern aus den unterschiedlichsten Stilbereichen sowohl zu Solo-Produktion als auch
begeisternden Begegnungen untereinander gebracht hat. Wie auch bei Glatt&Verkehrt zu
erleben sein wird.
Die Heimat von Hùrlak ist die Region Tours. Aber wie etwa auch im Falle von Thierry Robin (der
aus der Bretagne kommt), geht Hùrlaks Musik weit über Frankreich hinaus. Hùrlak ist im Kern
ein Quartett, das der Musik etwa Django Reinhardts nachempfunden scheint: zwei Gitarren,
Violine, Kontrabass. Eine echte Sintijazz-Besetzung, wie geschaffen für schnelle, hart
swingende Musik. Nun spielen die vier natürlich auch Walzer und freiere, rhapsodische, auch
vom Flamenco beeinflusste Stücke, alles im besten Sinne „hot“ interpretiert, wobei das
Akkordeon von Christian Toucas eine urbane, pariserische Klangfarbe und Vincent Mascart
noch einen Tupfen mehr Jazz ins Spiel bringt. Der Clou schließlich gelingt in Zusammenarbeit
mit zwei famosen Mitgliedern der Familie Chemirani, wahren Meister der Perkussion. Diese
Meisterschaft fußt einerseits auf der beeindruckenden Tradition der iranischen Musiker,
andererseits auf der Bereitschaft, die Instrumente stilübergreifend zu verwenden. Stücktitel wie
„Bucarest Blues“, „Caprice Hongrois“, „Balkanostalgie“, „La Danse du Bosphore“ oder einfach
„Nomade“ erzählen von der Freude aller Beteiligten, akustische, brillante Kammermusik zu
spielen.
CDs: „Bucarest Blues“ (2003, iris music / Harmonia Mundi)
www.hurlak.com/
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So, 1. August  Winzer Krems, Sandgrube 13
15:00h  Zeltbühne
DA BLECHHAUF’N
17:00h  Hofbühne
WARSAW VILLAGE BAND (Polen)
19:00h  Hofbühne
SERGEI NIKITIN & TATIANA NIKITINA (Russland)
21:00h  Hofbühne MOSTAR SEVDAH REUNION & LJILJANA BUTTLER (Kroatien, Serbien,
Bosnien)
15:00h  1. August  Zeltbühne
DA BLECHHAUF’N (Österreich)
Christian WIEDER, Christoph HAIDER-KROISS, Alexander KRENN  Trompete, Flügelhorn,
Piccolo
Roland HAHN, Roman WENINGER, Reinhold BIEBER  Posaune, Basstrompete
Albert WIEDER  Tuba, Cimbasso
Es ist klar, warum Blechbläser sind, wie sie sind, und es bleibt ein Rätsel, warum Menschen sich
für ein anderes Instrument entscheiden, wenn so edle und perfekte Instrumente wie
beispielsweise die Posaune existieren. Was könnte ein Psychoanalytiker sagen über die
Beweggründe eines Klarinettisten oder Gitarrenzupfers? Der Schlüssel liegt natürlich in der
Existenz verschiedener Menschentypen.
Blechbläser sind ein Archetypus und entsprechen völlig den Normmodellen.
Sie halten zusammen, hätscheln ihre Neurosen und haben wenig mit anderen Musikern
gemeinsam. Man pflegt sie als Grobiane mit biergeschwängertem Atem und markant
heterosexuellen Unarten zu betrachten. Die Holzbläser beispielsweise betrachten sie mit an
Furcht grenzendem Misstrauen. Blechbläser sind keine sensiblen Künstler mit verinnerlichten
Empfindsamkeiten wie etwa Flötisten  sie sind lärmig und zynisch, leicht unseriös und potentiell
gefährlich. (www.blechhaufn.at)
CD: “Vorübermorgen”
www.blechhaufn.at/
17:00h  1. August  Hofbühne
WARSAW VILLAGE BAND (Polen)
Maja KLESZCZ  Stimme, Cello
Magdalena SOBCZAK  Dulcimer, Stimme
Sylwia SWIATKOWSKA  Violine, Fiddle, Stimme
Piotr GLINSKI  Baraban Trommel
Maciej SZAJKOWSKI  Rahmentrommel
Wojtek KRZAK  Violine, Drehleier, Judenharfe
Die Gruppe wurde 1997 von sechs jungen Leuten gegründet, die die traditionelle polnische
Musik zwar erhalten, aber keine banale Folkmusik für einen Massengeschmack bieten wollen.
Die Erinnerung an ihre ethnischen Wurzeln ist ihnen sehr wichtig, Sie wollen sie vor dem
Vergessen bewahren, und sie wollen die Verbindung zu einer neuen, modernen Ästhetik
herstellen.
Die traditionelle Musik, die sie bei ihren Reisen durch die Dörfer kenne gelernt haben, inspiriert
sie zu neuen Kreationen: Hardcore Folk oder Bio-Techno nennen sie ihren Stil. Ihr Repertoire
besteht aus Folk-Tanzmelodien, Balladen und traditionellen Liedern der Landbevölkerung, und
sie betonen, dass ihre Musik nicht einfach die alten Stilrichtungen adaptiert, sondern dass sie
aus allen Elementen ihre ganz eigene Musik erschaffen.
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Mit ihrer Musik will die Warsaw Village Band zeigen, dass musikalische Trance-Elemente die
Meditationsformen der alten Kulturen und Religionen in aller Welt verbinden, wie Sufi, Derwisch
und Chassidim.
CDs: “People's Spring” (2001, Orange World / Jaro Medien), “Hop Sa Sa”
wvb.terra.pl/english/
19:00h  1. August  Hofbühne
SERGEI NIKITIN & TATIANA NIKITINA (Russland)
Sie haben unzählige Tonträger aufgenommen, bei Kino- und TV-Filmen mitgespielt, viele Lieder
geschrieben, waren einst die Underground- Stimme der Stalinzeit und sind heute in Russland
die großen Stars: Tatiana Nikitin, ehemalige Kulturministerin und ihr Mann Sergej Nikitin, beide
sind sie Biochemiker und Galionsfiguren der russischen Liedermacher, der berühmten „Avtorkie
Pesni“. Das typisch russische Genre der Avtorskie Pesni entwickelte sich in den 60er Jahren
nach den Repressionen der Stalinzeit. Die Interpreten sind meist Vertreter der russischen
Intelligentsija, häufig aus dem universitären Bereich, Techniker und Wissenschafter, die als
Amateure ihre Musik auf höchstem Niveau leben.
Die Nikitins gehören zum Urgestein der russischen Barden, sie stehen in der Tradition Bulat
Okudschavas und Vladimir Vysotskiis. Nikitin selbst sieht sich jedoch nicht als Liedermacher,
sondern als Komponist. Zweimal habe er in den 50er Jahren selbstverfasste Lieder gesungen,
aber dabei sei es geblieben. Die musikalischen Wurzeln des Autodidakten Nikitin finden sich im
Bereich des klassischen Jazz, dessen Repertoire er sich ohne Kenntnis des Notensystems
angeeignet hat.
Nikitin arrangiert seine Lieder mit Feingefühl: Er fügt ihnen durch seine Interpretation sanft
Neues hinzu, ohne die Atmosphäre ihrer Glaubwürdigkeit zu zerstören. Seine Musik besticht
durch Echtheit, sie geht von Gitarre und Gesang aus. Viele Barden und vokal-instrumentale
Ensembles verwenden drei, vier gleiche Akkorde – Nikitin unterscheidet sich von ihnen nicht nur
durch die Vielfalt der Akkorde, sondern auch durch die unterschiedlichen harmonischen
Sprachen seiner Musik.
Bis 1987 verfolgte Sergej Nikitin seine musikalische Karriere parallel zu seiner
wissenschaftlichen Arbeit als Biophysiker und Mathematiker. Tatjana Nikitina – ebenfalls
Biophysikerin – arbeitet im Kulturmanagement, von 1992-94 war sie stellvertretende
Kulturministerin. Für ihre Verdienste um die russische Bardenmusik erhielten die Nikitins
zahlreiche Auszeichnungen und Preise, u.a. 1997 die Zarskosel’skaja Chudoschestvennaja
Premija. „Nikitin“ wurde in Russland zur Marke. Ihre Lieder untermalen Kinofilme,
Zeichentrickfilme, man kennt sie aus TV und Radio.
CD: „Brich Mulla“
21:00h  1. August  Hofbühne
MOSTAR SEVDAH REUNION & LILJANA BUTTLER (Kroatien, Serbien, Bosnien)
Menschen, die einschlägige Erfahrungen mit der Halbwelt haben, wissen, dass man sich vor
Männern, deren Hemd dunkler ist als ihr Sakko, in Acht nehmen sollte. Nun ist Ilijaz Delic
diesbezüglich völlig unbescholten, man muss aber trotzdem aufpassen. Schwarzes Hemd,
cremefarbenes Sakko: Gefährlich. Eine Stimme, deren Vibrato so langsam ist, dass man nicht
weiß, auf welchem Ton sich der Mann gerade befindet. Doch immer hat man den Eindruck, es
stimmt, wie er singt. Delic ist nicht nur der Sakkoträger von Sevdah Mostar Reunion, er ist ihre
Gallionsfigur. Die Geschichte der SMR, gegründet von Dragi Sestic ist eine Erfolgsstory gegen
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besseres Wissen. Sestic kam aus Bosnien, besser gesagt, er kam, wie viele Menschen am
kriegsgebeutelten Balkan, aus dem Nichts, arbeitete als Tontechniker in Mostar, veranstaltete
Konzerte bei Kerzenlicht (nicht wegen der Romantik, versteht sich …) und scharte schließlich
1999 eine Gruppe von Männern um sich, die aus verschiedenen Ethnien stammten  Kroaten,
Serben, Bosnier. Ein mutiges, ja tollkühnes Unternehmen, dem man anfangs weniger mit
Interesse als Misstrauen begegnete. Von Sestic produziert, ließ die Band aber keine Zweifel
daran, dass ihre Musik dauerhafte Gültigkeit besitzt, weit über das Faktum hinaus, dass hier
ohne Rücksicht auf Herkunft gemeinsam gesungen und gespielt wird. Mostar Sevdah Reunion
verfügt über eine derart bezwingende Kraft, dass wieder einmal das buchstäbliche „NichtStillsitzen-Können“ passiert, und zwar sowohl bei den schnellen Tanzliedern als auch den
rhapsodischen Balladen. Sevdah bezieht sich natürlich auf die sevdalinke, den, salopp
ausgedrückt, bosnischen Blues. Wer eine sevdalinka singen kann, muss jedenfalls um die vielen
Bedeutungen des Wortes sevdah Bescheid wissen, am besten aus eigener Erfahrung: Liebe.
Leidenschaft. Sehnsucht. Trübsinn. Dazu gehört dann noch die passende Umgebung, etwa
eines der kafanas, Cafés in Belgrad zum Beispiel, in denen der in Mostar geborene Delic
regelmäßig auftrat und beinahe ebenso regelmäßig mit Ljiljana Buttler zusammentraf. Die
charismatische Sängerin floh dann nach Deutschland, Delic und sie verloren sich aus den
Augen, und trafen einander erst nach zwanzig Jahren wieder, für ein gemeinsames Projekt mit
MSR. Hier sind sie nun, die tollkühnen Burschen und die „mother of gypsy soul“!
CDs: “A Secret Gate” (2003, MSR), “The Mother of Gypsy Soul” (2002, Ljiljana Buttler & MSR),
“A Gypsy legend” (2002, Saban Bajramovic & MSR)
www.mostarsevdahreunion.com/
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Werkstatt für Musikanten
Stift Göttweig 25. – 31. 7. 2004
Neu im Team sind heuer der wohl allseits bekannte Mollner Maultrommelspezialist Manfred
Rußmann, der ungarische Jazzer und Multi-Instrumentalist Béla Ágoston und der Akkordeon,
Dudelsack, Cymbal und Flöten spielende Bernard Garaj aus der Slowakei, der bereits vor zwei
Jahren mit seinem Ensemble bei Glatt&Verkehrt ein unvergessliches Konzert gab.
Als Sensations-Referent gilt wohl auch Pater Maximilian – Hausherr und Leiter des
Jugendhauses. Er wird den Teilnehmern den Mönchsgesang vermitteln. Wie jedes Jahr werden
auch heuer die Referenten mit ihrem musikalischen Wissen und ihrer Professionalität ein breites
Instrumentarium verschiedenster Stile abdecken. Von Volksmusik, Jazz bis zu sakralen
Gesängen wird alles bearbeitet, und weder Referenten noch Teilnehmer werden sich scheuen,
an neuen und spannenden Kombinationen zu experimentieren. Mitmachen können alle, die Lust
am Improvisieren und Zusammenspielen haben. Voraussetzung ist der Wille und Eifer zur
musikalischen Horizonterweiterung, Freude am Improvisieren und nicht zuletzt Neugier und
Interesse am Unbekannten.
Die Werkstatt-Combo
Natürlich werden die Teilnehmer wie im Vorjahr die Gelegenheit haben, die Kursergebnisse
vorzutragen und ihre Kenntnisse und Freude am Musizieren unter Beweis zu stellen, war doch
im Vorjahr erst nach der dritten Zugabe endgültig Schluss. Das Festival-Publikum in der
Sandgrube konnte kaum genug bekommen von der mitreißenden Musik, die da auf der
Zeltbühne geboten wurde. Einflüsse aus aller Welt trafen sich und verschmolzen zu einer
unglaublichen Atmosphäre. Gewiss wird es auch heuer wieder so sein, wenn Rudi Pietsch und
die Referenten sich gemeinsam mit den Kursteilnehmern zur Werkstatt-Combo vereinen und
das Zelt zum Brodeln bringen. Dieser krönende Abschluss der einwöchigen „Werkstatt für
Musikanten“ findet am Fr, 30. Juli 2004 im Zelt auf dem Gelände der Winzer Krems in der
Sandgrube 13 statt.
Dozenten
• Rudi Pietsch (Österreich / Wien): Geige (Vorkenntnisse erwünscht), Seitelpfeife
Der „Dinosaurier“ der österreichischen Volksmusik ist Musikwissenschafter an der
Musikuniversität in Wien und wird auch heuer wieder die Leitung der Glatt&Verkehrt
Musikanten-Werkstatt übernehmen. Nicht die perfekte Vorbereitung zu einem Vortrag, sondern
vor allem seine Begeisterung überzeugt seine Studenten jedes Mal von neuem. Wer mit ihm
gespielt hat, weiß, was Lust am Musizieren ist. Seine Luftsprünge oder Kniefälle vor dem
Publikum, bei denen kein Ton auf der Geige verrutscht, sind Legende. Seit über zwanzig Jahren
Frontman der „Tanzgeiger“, erforscht er aus innerstem und beruflichem Interesse die Menschen
und ihre Musik, am liebsten in den Wirtshäusern und Gassen; jedenfalls immer dort, wo es
lebendig zugeht.
• Martin Bramböck (Österreich/Tirol): Blechblasinstrumente (Vorkenntnisse erwünscht)
Seit früher Kindheit spielte Martin Bramböck zahlreiche Instrumente, bis er sich entschied, am
Konservatorium Innsbruck und an der Musikhochschule in Wien Horn zu studieren. Im Alter von
sechzehn Jahren kaufte ihm sein Vater eine steirische Harmonika und engagierte Franz Posch,
seinen Musiklehrer am Gymnasium, um ihn „begleiten“ zu lehren. Franz Posch gründete auch
die Angerzellgassler Geigenmusik, in der Bramböck den Kontrabass spielte. Letztendlich
machen Militärmusik und Schulmusikstudium Martin Bramböck, der sein Wissen an den
Konservatorien Eisenstadt und Wiener Neustadt weitergibt, zum begehrten Universalisten bei
der Glatt&Verkehrt Werkstatt für Musikanten.
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• Norbert Hauer (Österreich/Waldviertel): Singen
Der gebürtige Waldviertler ist ein Brachial-Musikant. Er spielt mit
allem und auf allem, was ihm unter die Hände, unter die Füße und zwischen die Lippen kommt,
von der Maultrommel bis zur Waschrumpel, auf einem Traktor oder in der Kirche. Mit Singen
schafft er Lach- und Ernsthaftes. Seine Unterrichtstätigkeit bei Musikantenwochen ist bereits
Legende, er holt „Unentdecktes“ aus allen TeilnehmerInnen heraus und verbindet Jung und Alt
beim Singen der spannendsten Volkslieder. Musik ist sein Überlebensmittel.
• Manfred Rußmann (Österreich/Molln): Maultrommel (keine Vorkenntnisse), Klarinette
Sein Heimatort ist seit über 400 Jahren die einzig bedeutende Produktionsstätte für
Maultrommeln in Österreich. Erst mit 20 Jahren holt er sich von einem alten
Maultrommelmacher dessen letzte mit viel Liebe gefertigten Instrumente und beginnt als damals
schon
aktiver Volksmusikant mit den ersten Spielversuchen. 1995 bereist er Sacha-Jakutien, die
asiatische Hochburg der Maultrommel im Nord-Westen Sibiriens. Mit dem persönlichen Kontakt
zu führenden MaultrommelspielerInnen aus unterschiedlichsten Kulturkreisen erweitert sich sein
Horizont von Spieltechniken und Ausdrucksmö-glichkeiten enorm. Wichtig ist ihm die
Vermittlung der Vielseitigkeit dieses in seinen Grundlagen einfach zu bedienenden Instruments
– von der Meditation bis hin zum fetzigen Groove.
• Bernard Garaj (Slowakei): Dudelsack, Akkordeon (Vorkenntnisse erwünscht), Klarinette,
Klavier, Cymbal, Hirtenflöten
Bernard Garaj wuchs in einer der ältesten Dudelsackspielerfamilien der Slowakei auf, die durch
seinen Urgroßvater in der Mitte des 19. Jahrhunderts begründet wurde. Seine umfassende,
wissenschaftliche Forschungstätigkeit als Musikwissenschaftler verbindet er mit Begeisterung
mit aktiver Musikpflege, so zum Beispiel als Cymbalist und Dudelsackspieler in der international
erfolgreichen Volksmusikkapelle Ponitran. Als profunder Kenner und Könner der slowakischen
Musik ist er beseelt vom Drang, seinen Studenten alle ihre Facetten näher zu bringen.
• Jhibaro Rodriguez (Venezuela): Gitarre (Vorkenntnisse), Perkussion (Cuatro, Congas,
Djemben u.a.)
Die Ebene Venezuelas und die Alpen haben eines gemeinsam: Hier wie dort findet der Instinkt
sofort eine zweite Stimme. Das „Zuwisingen“ und die unspektakuläre, aber umso
wirkungsvollere Gitarrenbegleitung hat Rodriguez in seiner Heimat – und dann im Duett mit Rudi
Pietsch – gelernt. Der vielfach international ausgezeichnete Gitarrist steht für die reiche
Musiktradition Lateinamerikas: Instrumente, die er angreift, pulsieren und tanzen wie von selbst.
 Béla Ágoston (Ungarn): Klarinette (Vorkenntnisse), Dudelsack, Saxophon, Flöten,
Maultrommel, Koboz, Bratsche, Gitarre, Obertonsingen
Der Mitbegründer des Saxophonquartetts „Dél-alföldi Szaxofonegyüttes“ gilt als kreativster
Repräsentant der dritten ungarischen Ethno-Jazz-Generation. Béla erhielt sein Diplom 1992 als
Musik- und Gesangslehrer sowie Chorleiter an der Universität Pécs. Sein erstes Trio hieß
„Mecseki Free“. Mit seiner Band „Délalföldi Szaxofonegyüttes“ bahnte er sich seinen Weg zur
freien Improvisation im Ethno-Jazz. Seine zwei Solo-Platten zeugen von seiner ironischen,
dennoch ehrlichen Musikauffassung sowie von seinen Erfahrungen aus Theaterproduktionen für
Kinder und Erwachsene. Das Hauptinstrument Béla Ágostons ist das Saxophon, er spielt aber
auch klassische Volks- und Blasinstrumente wie Dudelsack oder Klarinette.
• Tommaso Huber (Österreich/Mühlviertel): Kontrabass, Akkordeon (Vorkenntnisse erwünscht)
In einem kleinen Mühlviertler Ort aufgewachsen, erlebte Tommaso Huber die Natürlichkeit und
Allgegenwärtigkeit der Volksmusik, aber auch die Enge der geistigen, gesellschaftlichen und
moralischen Grenzen. Sie wurden ihm zur Antriebsfeder für den Sprung in die Großstadt (zuerst
30
Linz, dann Wien) und das Studium der Musik, bilden aber auch – quasi als geistige Erbmasse –
die stete Auseinandersetzung mit der ländlichen Kultur. Tommaso Huber ist Kontrabassist im
Orchester der Wiener Volksoper und gehört als Akkordeonist „Amarcord Wien“ an.
• Pater Maximilian Krenn: Singen mit einem Mönch (Österreich)
Das Kloster Stift Göttweig als Unterrichtsort bietet den natürlichen wie spannenden Rahmen, in
das Geheimnis der monastischen Gesänge vorzudringen. Pater Maximilian Krenn, der seit 1996
Kantor in Göttweig ist, wird den TeilnehmerInnen eine „missa de angelis“ ebenso näher bringen,
wie eine Marienvesper, lateinische Messen, Hymnen, Antiphonen und Psalmen. Die Teilnahme
an einer lateinischen Vesper der Mönche wird ebenso Bestandteil des Workshops sein wie das
gemeinsame Erlernen von Gregorianischen Chorälen und das singende Erleben des
Kirchenraumes.
Termine/Kursgebühren
•
Kurstermin: 25. bis 31. Juli 2004
•
Eintreffen am Kursort im Stift Göttweig (Anmeldung, Zimmerbezug, Gruppeneinteilung)
am 25. Juli 2004 um 11:00 Uhr
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Kursbeginn am 25. Juli 2004 um 14:00 Uhr
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Dozentenkonzert im Stift Göttweig am 25. Juli 2004 um 19:30h
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Werkstatt-Combo am 30. Juli 2004 um 16:00 Uhr bei den Winzern Krems auf der
Zeltbühne von Glatt&Verkehrt. Es spielen die Kursteilnehmer und Dozenten.
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Abreise am 31. Juli 2004, vormittags
•
Für ein abwechslungsreiches Abendprogramm wird gesorgt!
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Kein Einzelunterricht! Begrenzte Teilnehmerzahl!
• Kursgebühr
Erwachsene: € 200,
Schüler und Studenten bis 27 Jahre: € 120,
10% Ermäßigung für Club Ö1 und micaClub Mitglieder und Mitglieder des Vereins Freunde der
Kunstmeile Krems.
Für Teilnehmer des Kurses gelten ermäßigte Eintrittspreise beziehungsweise Jugendkarten bei
allen Veranstaltungen des Festivals Glatt&Verkehrt 2004!
• Anmeldungen bis spätestens 25. Juni 2004 unter
NÖ Festival GmbH, Körnermarkt 13, A-3500 Krems, Tel: +43 (0)2732 908030
Fax: +43 (0)2732 908031, E-Mail: [email protected] oder im Internet unter
www.glattundverkehrt.at
Kursort/Unterbringung:
Das Jugendhaus im Stift Göttweig
bietet für die Anforderungen dieser vielseitigen Woche die idealen Voraussetzungen: Bei
Schönwetter wird in den Gärten unterrichtet, bei Schlechtwetter in den wunderschönen
Musizierräumen des Stiftes, das vor allem durch seine stimmungsvolle Atmosphäre einlädt. Die
freundlichen Zimmer im Wohntrakt garantieren eine niveauvolle Unterbringung. Spielplätze und
Sportanlagen laden zur ausgleichenden Bewegung in der Freizeit.
www.jugendimstift.at oder www.stiftgoettweig.at
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Musik und Trance
Internationales Symposium an der Donau-Universität Krems
Mit dem Thema „Im Zwischenreich - Musik und Trance“ beschäftigen sich Musikwissenschaftler,
Ethnologen, Therapeuten, MusikerInnen und TänzerInnen bei einem Symposium des Zentrums für
zeitgenössische Musik der Donau-Universität Krems. Es findet vom 29. bis 31. Juli 2004 im Rahmen
des Musikfestivals „Glatt&Verkehrt“ statt und wendet sich nicht nur an WissenschaftlerInnen,
sondern an alle Musikinteressierten, die mehr über Musik und Trance im transkulturellen Kontext
erfahren wollen. Neben Referaten stehen auch musikalische und tänzerische Beiträge sowie Filme
auf dem Programm.
Zu den Referenten zählen Dr. Tran Quang Hai vom Département d`Ethnomusicologie des Musee
de l´Homme (Paris), die Tanztherapeutin Yolanda Bertolaso (Universität Münster), Dr. Jörg
Fachner vom Institut für Musiktherapie der Universität Witten-Herdecke sowie der Komponist Prof.
Rupert Huber (Kathmandu/Nepal). Die Veranstaltung beginnt mit einem öffentlichen Forum am 30.
Juli, bei dem Ass. Prof. Dr. August Schmidhofer von der Universität Wien, Dr. Gerhard Tucek von
Institut für Ethnomusiktherapie Schloss Rosenau und Dr. Irmtraud Tarr vom Zentrum für
Psychosoziale Medizin der Donau-Universität Krems referieren. Das Symposium schließt mit einer
computer music live performance des Komponisten Karlheinz Essl, der sein Stück „Sonnez la
cloche!“ aufführen wird.
Die Teilnahme am öffentlichen Forum am Freitag, 30. Juli, 9-12.00 Uhr, ist frei.
Anmeldeschluss: 15. Juli 2004.
Information:
Mag. Brigitta Pesendorfer
Zentrum für zeitgenössische Musik
Donau-Universität Krems
T: +43 (0) 2732 893 2574
E: [email protected]
www.donau-uni.ac.at/zzm
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INFORMATION UND KARTENBESTELLUNG
NÖ Festival GmbH.
Körnermarkt 13, A - 3500 Krems
per Telefon: 0043 (0) 2732/ 90 80 33
Die Bezahlung per Kreditkarte ist spesenfrei (Karten werden zugesandt).
Bestellung auch per Nachnahme möglich (zzgl. Spesen à € 4,50 / Bestellung).
per Fax: 0043 2732 90 80 31 (bitte Bestellformular − im Internet zum Download − verwenden)
E-mail: [email protected]
Oder unter www.culturall.at
VORVERKAUFSSTELLEN Krems
NÖ Festivalbüro − Körnermarkt 13 (Mo. bis Fr. von 9.00 bis 17.00 Uhr)
Kunstmeile Krems − Karikaturmuseum und Kunsthalle, Franz Zellerplatz (tägl. 10.00 bis 18.00
Uhr), 02732 / 908010-19 oder 02732 / 908020
Eintrittspreise
Spitz: Wiener Tschuschenkapelle
Cine y Musica − Musik&Film:
Un chien andalou & L’age
d’or!+Musik
Flamenco
The Son of the Sheik + Musik
Karmen Gei
Tafelmusik, Menü inkl.
(nur gegen Voranmeldung)
Vollpreis
ermäßigt
NÖN-Jugendkarte
Kinder
18,−
15,−
15,−
10,−
18,−
15,−
15,−
10,−
8,−
18,−
8,−
5,−
15,−
5,−
5,−
15,−
5,−
3,−
10,−
3,−
37,−
32,−
26,−
15,−
Tageskarte, Winzer Krems, Sandgrube 13 (28.7., 29.7., 30.7., 31.7. oder 1.8.)
37,−
32,−
26,−
15,−
Festivalpässe, Winzer Krems Sandgrube 13
2 Tage
3 Tage
4 Tage
5 Tage
65,−
95,−
125,−
150,−
58,−
85,−
112,−
135,−
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ERMÄSSIGUNGEN
für Mitglieder des Club Ö1, Verein Freunde der Kunstmeile Krems, Behinderte, Zivil- und
Präsenzdiener
Jugendkarte: für Schüler und Studenten bis zum 26. Lebensjahr
Kinderkarte: von 6 - 12 Jahren
Für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt frei.
Wir bitten Sie, Ihre Ermäßigungsberechtigung an der Kassa bzw. Einlasskontrolle vorzuweisen.
Die erworbene Karte wird bei der Einlasskontrolle gegen ein Identifikations-Armband
eingetauscht.
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