Antidepressiva im Qualitäts-Check - Donau

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Donau-Universität Krems
Antidepressiva im Qualitäts-Check
Neue Studie zeigt kaum Unterschiede in der Wirkung
06.12.2011
Krems/North Carolina (kpr). Antidepressiva zählen zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten weltweit.
Dementsprechend viel investieren Pharmafirmen in die Vermarktung ihrer Produkte. Dass manche Medikamente zur
Therapie von Depression eine bessere Wirkung zeigen als andere, lässt sich jedoch nicht nachweisen. Dies zeigt eine
aktuelle Untersuchung unter der Leitung von Prof. Dr. Gerald Gartlehner, MPH, Leiter des Departments für
Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie an der Donau-Universität Krems.
Zum Einsatz bei der medikamentösen Therapie von Depression kommen heute eine Reihe von Antidepressiva der so genannten
zweiten Generation. Eine wissenschaftliche Untersuchung aller publizierten Studien der unterschiedlichen Produkte wurde nun im
Rahmen einer großen systematischen Übersichtsarbeit der US Agency for Healthcare Research and Quality unter der Leitung von
Prof. Dr. Gerald Gartlehner, MPH - Leiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie an der DonauUniversität Krems - durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wirksamkeit der Antidepressiva trotz großer Preisunterschiede
sehr ähnlich und damit der Nutzen vergleichbar ist. Wenngleich es manche Unterschiede bei den Nebenwirkungen gibt.
Die aktuellen Ergebnisse basieren auf einer Analyse von 234 Studien, die wissenschaftliche Erkenntnisse zu den 13 am meisten
verwendeten Antidepressiva der zweiten Generation beinhalten. „Die Pharmaindustrie wendet allein in den USA rund 400 Million US
Dollar pro Jahr zur Vermarktung von Antidepressiva auf. Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass es keine wissenschaftlich
belegte Berechtigung gibt, ein bestimmtes Medikament aufgrund der besseren Wirksamkeit zu bevorzugen“, erklärt Gartlehner.
Dennoch seien Antidepressiva nicht identisch, fügt der Mediziner hinzu. Unterschiede in der Zeit bis zum Ansprechen und in
Nebenwirkungen könnten die Auswahl eines bestimmten Medikaments für den einzelnen Patienten/die einzelne Patientin
beeinflussen.
Der Report wurde in dem renommierten Fachmagazin Annals of Internal Medicine veröffentlicht und entstand in Zusammenarbeit mit
dem RTI-University of North Carolina (UNC) Evidence-based Practice Center.
Abstract des Reports
Agency for Healthcare Research and Quality - vollständiger Bericht
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