Propaganda durch Musik

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Propaganda durch Musik
Zu rechtsextremer Musik gehören schon lange nicht mehr nur Lieder aus der Nazi-Zeit wie
die Parteihymne der NSDAP, das verbotene Horst-Wessel-Lied. Sie hat heute die
unterschiedlichsten Stilrichtungen erfasst und zeigt sich modern und jugendlich: Über
Rock, Rap, Punk, Dark Wave, Heavy Metal, Hardcore, Hatecore, Industrial bis hin zu
Balladen, Volksmusik und Neofolk transportieren Rechte ihre Inhalte.Zum Teil verraten
bereits Bandnamen, dass dahinter Rechtsextremisten stecken: Beispielsweise steht
"Zyklon B" für ein Schädlingsbekämpfungsmittel, das die Nazis 1941 bis 1945 zum
Massenmord in deutschen Vernichtungslagern benutzten.Auf dem sogenannten Index der
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) stehen z. B. Alben von folgenden
Bands und Interpreten (keine vollständige Liste!):
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Absurd
Death In June
Skrewdriver
Schutzstaffel
Endlöser
Division Wiking
Nahkampf
Landser
Freikorps
Frank Rennicke
Zyklon-B
Die politische Richtung von Musikgruppen wird meist schon durch die Gestaltung ihrer
CDs oder Videos sowie durch ihr Auftreten bei Konzerten und ihre Aussagen in Interviews
deutlich. Den Kern der Musik bilden jedoch die eindeutigen Texte, die sich oft mit simpler,
geradliniger Reimform gegen die Demokratie, Linke und Ausländer richten, zum
Widerstand gegen diese aufrufen sowie Deutschland und seine NS-Vergangenheit
verherrlichen.Die Musik dient den Bands und Liedermachern als emotionale Waffe: Sie
versuchen mit ihr, das Bewusstsein der Zuhörer zu beeinflussen und sie so auch für ihre
menschenverachtenden Inhalte zu begeistern. Gerne dichten rechtsextreme Bands bereits
bekannte Lieder um, womit sie dann puren Hass und deutsche "Treue, Ruhm und Ehre"
predigen: Was die Sänger darunter verstehen, wird bei Aufrufen zum Mord an Farbigen
und Juden oder anhand von Songs wie "Hurra, hurra, ein Nigger brennt" deutlich.Es gibt
bei rechter Musik nicht schlimme und weniger schlimme Texte. Es gibt nur solche, die auf
Verbote Rücksicht nehmen, und solche, die das nicht tun. Es ist eine Technik der rechten
Propaganda, wenn Bands ihre Texte undeutlich machen oder verhüllen. Um das zu
erkennen, hilft nur eines: genau hinhören!Wenn Du an solch musikalische Propaganda
gerätst, kannst Du die Polizei informieren. Hier gibt es schließlich auch Verbote: Denn
wenn Alben bestimmter Bands auf dem Index der Bundesprüfstelle stehen, dürfen sie an
unter 18-Jährige weder verkauft noch verliehen oder verschenkt werden. Ihnen gegenüber
darf auch keine Werbung dafür gemacht werden. Die Polizei kann indizierte CDs und
Videos beschlagnahmen. Informationen erhältst Du dort oder bei der Bundesprüfstelle für
jugendgefährdende Medien
Quelle: www.recht-gegen-rechts.de Kreisjugendring Nürnberg-Stadt, Jugend Information Nürnberg
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