Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Mathematik I ITB Funktionen Prof. Dr. Karin Melzer 26.10.08 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Aufbau des Zahlensystems (I) N = {1, 2, 3, . . . } =⇒ Summe m + n und Produkt m · n natürlicher Zahlen sind wieder natürliche Zahlen. Aber: Das Ergebnis von 3 − 5 = −2 liegt nicht in den natürlichen Zahlen. I Natürliche Zahlen I N0 = {0, 1, 2, 3, . . . } Z = {. . . , −2, −1, 0, 1, 2, 3, . . . } Erweiterung von N um 0 und negative Zahlen =⇒ Subtraktion uneingeschränkt durchführbar. Aber: Das Ergebnis von −53 liegt nicht in den ganzen Zahlen. I Ganze Zahlen Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Aufbau des Zahlensystems (II) (Brüche) Q = { pq : p ∈ Z, q ∈ N} =⇒ Division uneingeschränkt durchführbar (auÿer durch 0). Bsp.: x = 0, 43 = 0, 434343 . . . = 43 99 ist eine rationale Zahl. Aber: Umkehr des√Quadrierens nicht immer möglich. x 2 = 2 ⇐⇒ x = 2 ist keine rationale Zahl (kann nicht als Bruch dargestellt werden). I Rationale Zahlen I Reelle Zahlen R = {a, b1 b2 b3 . . . : a ∈ Z und b1 , b2 , b3 , · · · ∈ {0, 1, . . . , 9}} Alle Zahlen, die sich auf dem Zahlenstrahl darstellen lassen. Reelle Zahlen, die nicht abbrechend und nicht periodisch sind, √ heiÿen irrationale zahlen. 2 = 1, 414213 . . . bzw. 1 m e = lim 1 + = 2, 7182818 . . . sind irrationale Zahlen. m→∞ I m Es gilt N ⊂ N Z⊂Q⊂R 0 ⊂ Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Ungleichungen (I) Anders als bei Gleichungen sind Terme der linken und der rechten Seite einer Ungleichung durch ein Ungleichheitszeichen (<, ≤, oder >, ≥) verbunden. Oft ist es ratsam sich eine Ungleichung an einem Zahlenstrahl zu veranschaulichen. I I Beim Vergleich reeller Zahlen gilt stets genau einer der drei Fälle: a < b , a > b , a = b. a < b bedeutet a liegt auf dem Zahlenstrahl links von b. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Ungleichungen (II) I Was passiert, wenn ich auf beiden Seiten der Ungleichung dasselbe addiere? Die Punkte auf dem Zahlenstrahl rutschen nach rechts, der Abstand bleibt derselbe, linke Seite bleibt kleiner als rechte Seite. I Was passiert, wenn ich auf beiden Seiten der Ungleichung dasselbe subtrahiere? Die Punkte auf dem Zahlenstrahl rutschen nach links, der Abstand bleibt (wie bei der Addition) derselbe, linke Seite bleibt kleiner rechte Seite. =⇒ Addition und Subtraktion sind Äquivalenzumformungen, bei denen sich nichts am Abstand ändert (das Ungleichheitszeichen bleibt unverändert). Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Ungleichungen (III) I I Was passiert, wenn ich beide Seiten der Ungleichung mit derselben positiven Zahl multipliziere bzw. durch dieselbe positive Zahl dividiere? Die Bildpunkte ändern ihre Entfernung, der Bildpunkt von a liegt aber weiterhin links vom Bildpunkt von b. Was passiert, wenn ich beide Seiten der Ungleichung mit (1) multipliziere? Dies bedeutet eine Spiegelung der Punkte am Nullpunkt, der Bildpunkt von a liegt nun rechts vom Bildpunkt von b. Das bedeutet, dass sich das Ungleichheitszeichen ändert: a < b =⇒ −b < −a Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Rechnen mit Ungleichungen Als Fazit ergeben sich beim Multiplizieren und Dividieren Unterschiede zum Umgang mit Gleichungen: Gleichungen Ungleichungen ⇐⇒ a a±c = = b b±c ⇐⇒ ⇐⇒ ac = bc (für c 6= 0) ⇐⇒ FU a < b a± c < b ± c ac < bc für c > 0 ac > bc für c < 0 Wird eine Ungleichung mit einer Variablen multipliziert, so ist eine Fallunterscheidung (FU) notwendig. Merke: Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Rechnen mit Ungleichungen: Beispiel I Berechne die Lösungsmenge von Fallunterscheidung: I x − 1 > 0 bzw. ⇐⇒ 2 x 3 ⇐⇒ I ⇐⇒ >1 7 3 7 ≤ − 2 =⇒ (x 6= 1). x + 2 ≤ 13 (x − 1) = 13 x − 1 3 ≤ − x x − 1 < 0 bzw. ⇐⇒ x x +2 1 ≤ x −1 3 2 x 3 x x <1 Widerspruch zu x > 1 =⇒ La = ∅ =⇒ 7 3 7 ≥ − 2 x + 2 ≥ 13 (x − 1) = 13 x − ≥ − Prof. Dr. Karin Melzer 7 Lösungsmenge Lb = − , 1 2 Mathematik I ITB 1 3 Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Rechnen mit Ungleichungen: Beispiel I (Forts.) Bezeichnungen für Intervalle: [a, b] = {x ∈ R : a ≤ x ≤ b} (a, b] = {x ∈ R : a < x ≤ b} (a, b) = {x ∈ R : a < x < b} (a, ∞) = {x ∈ R : a < x } Runde Klammer: Randpunkt gehört nicht zum Intervall Eckige Klammer: Randpunkt gehört zum Intervall Für unser Beispiel gilt damit die Lösungsmenge: 7 L = La ∪ Lb = − , 1 2 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Rechnen mit Ungleichungen: Beispiel II Welche Lösung besitzt die Ungleichung x12 < 4? Tipp: Bringe Ausdruck in die Form einer Quadratischen Gleichung. 1 x2 <4 1 < 4x 2 Die Gleichung 4x 2 = 1 ist erfüllt für x1 = 12 ; x2 = − 12 . Die Ungleichung ist erfüllt für alle x, die kleiner als − 21 und gröÿer als sind. x = −1 ⇒ x 2 = 1 > 14 ⇒ x 2 = 0 < 14 Test: x = 0 x =1 ⇒ x 2 = 1 > 14 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB 1 2 Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Rechnen mit Beträgen Oft interessiert nur die absolute Abweichung von einem Wert, nicht das Vorzeichen (Bsp.: Messgenauigkeit von Instrumenten). Denition: Betrag von |a| = oder a −a |a| = Merke: √ a falls a ≥ 0 falls a < 0 a2 Fallunterscheidungen sind notwendig! Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Beispiel: Betragsfunktion f (x ) = |x 2 − 1| Kritische Stellen sind Stellen, an denen der Betrag das Vorzeichen wechselt, hier: x 2 = 1 bzw. x = 1 oder x = −1. Anhand dieser Stellen kann die Fallunterscheidung vorgenommen werden. Fallunterscheidung: 2 2 x −1 für x ≤ −1 und x ≥ 1 x − 1 = −(x 2 − 1) für − 1 < x < 1 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Rechnen mit Beträgen: Beispiel (I) Gesucht: alle Zahlen, die sich von 5 um weniger als 0,5 unterscheiden. |5 − x | < 0, 5. Kritische Stelle: x = 5 Fallunterscheidung: 1) x ≤ 5 : 5 − x < 0, 5 ⇐⇒ x > 4, 5 =⇒ L1 = (4, 5; 5] 2) x > 5 : −(5 − x ) < 0, 5 ⇐⇒ x < 5, 5 =⇒ L2 = (5; 5, 5) Für die Lösungsmenge L gilt damit: L = L1 ∪ L2 = (4, 5; 5, 5) Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Reelle Zahlen Rechnen mit Ungleichungen Rechnen mit Beträgen Rechnen mit Beträgen: Beispiel (II) Gesucht: alle Lösungen der Ungleichung |3x | ≤ |x + 1| − x Kritische Stellen: x1 = −1 und x2 = 0. Fallunterscheidung: a) x ≥0: 3x ≤ x + 1 − x ⇔ x ≤ 13 b) −1 ≤ x < 0 : −3x ≤ x + 1 − x ⇔ x ≥ − 13 c) x < −1 : −3x ≤ −(x + 1) − x ⇔ 1 ≤ x =⇒ La = [0; 13 ] =⇒ Lb = − 13 ; 0 =⇒ Lc = ∅ Bei der Lösungsmenge muss die Annahme über den Wertebereich von x berücksichtigt werden. 1 1 L = La ∪ Lb ∪ Lc = − ; 3 3 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Was ist eine Funktion? I Funktionen (auch Abbildungen genannt) gehören zu den wichtigsten mathematischen Objekten überhaupt. In in nahezu allen Anwendungen spielen sie eine unverzichtbare Rolle. I Unter einer Funktion kann man sich eine Input-Output-Maschine (Eingabe-Ausgabe-Maschine) vorstellen. Sie nimmt ein Ding als Eingabe entgegen und gibt daraufhin ein Ding aus. Und das macht sie nach einer genauen (eindeutigen) Vorschrift gleiche Eingaben führen immer zu gleichen Ausgaben. Das ist alles! I Ding bedeutet vorläug für uns Zahl. Eine Funktion ist also für uns zunächst eine Maschine, die aus einer Eingabe-Zahl eine Ausgabe-Zahl macht. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Was ist eine Funktion? I I I Beispiel: Quadrier-Funktion Jeder Zahl x wird ihr Quadrat x 2 zugeordnet. Die Zuordnungsvorschrift heiÿt einfach quadrieren. Durch die Zuordnungsvorschrift ist eine Funktion deniert. Die Zuordnung ist eindeutig: Gleiche Eingaben führen immer zu gleichen Ausgaben. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Was ist eine Funktion? I I I Umgekehrt: kann aus der Ausgabe auf die Eingabe rückgeschlossen werden? Wenn Ausgabe die Zahl 4 ist was war die Eingabe? Die Zahl 2 oder Zahl -2! Rückschluss auf Eingabe ist also nicht zwangsläug möglich! Eingabe und Ausgabe in unserer Quadrier-Maschine sind nicht gleichberechtigt. Wenn wir wissen, was im linken (Eingabe-)Feld steht, wissen wir, was im rechten (Ausgabe-)Feld steht (nämlich das Quadrat der Eingabe), aber aus der Kenntnis der Ausgabe folgt nicht notwendigerweise die Kenntnis der Eingabe. Funktionen arbeiten daher in einer Richtung (durch Pfeil dargestellt): Eingabe 7→ Ausgabe Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Was ist eine Funktion? I I I Beispiel 2: Die Zuordnungsvorschrift heiÿt jetzt verdoppeln und 1 subtrahieren. Die Beschreibung als Verdoppeln-und-1-subtrahieren-Funktion ist zu kompliziert, daher verwenden wir eine abgekürzte Schreibweise. Sie stellt einfach die Idee dar, dass jeder Zahl x die Zahl 2x − 1 zugeordnet wird. Die Zuordnungsvorschrift kann ein beliebiger Term ( Ausdruck, der aus Variablen besteht, für die beliebige Zahlen eingesetzt werden können) sein. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Was ist eine Funktion? I Wir haben bisher zwei Funktionen betrachtet: x die Zahl x 2 zu, die zweite ordnet jeder Zahl x die Zahl 2x − 1 zu. I Die erste ordnet jeder Zahl I I Das ist schon einigermaÿen kurze Beschreibung. Noch kürzer wird es, wenn wir ihnen einfach irgendwelche Namen geben! Nennen wir die erste Funktion f und die zweite Funktion g . Wir können also sagen: I Die Funktion I die Funktion f g x die Zahl x 2 zu, ordnet jeder Zahl x die Zahl 2x − 1 zu. ordnet jeder Zahl In der Mathematik sind zwei noch kürzere Schreibweisen üblich: Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Schreibweisen für Funktionen I Schreibweise mit Zuordnungspfeil f : x 7→ x 2 I Sprich wird zugeordnet, also x wird zugeordnet x 2 . Schreibweise mit von-Klammer Macht deutlich, dass das Ergebnis von der Eingabe abhängt. f (x ) = x 2 bzw. Funktionsname(Eingabe) = Ausgabe Gesprochen: f von x ist gleich x 2 . Klammer nicht verwechseln mit jenen, die Symbole zusammenfassen. Die Klammern in (x + 1)2 haben eine ganz andere Bedeutung als die in f (3) = 9. Achtung: Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Schreibweisen für Funktionen I I Eine Funktion besteht lediglich aus einer eindeutigen Zuordnungsvorschrift. Ganz allgemein benötigt man für eine Funktion zwei Mengen (die wir hier A und B nennen). Denition: Eine Funktion (auch Abbildung genannt) f von der Menge A in die Menge B ist eine Vorschrift, die jedem Element von A in eindeutiger Weise ein Element der Menge B zuordnet. Wir schreiben: f : A 7→ B Zusätzlich zu dieser Angabe muss die Zuordnungsvorschrift (gleichgültig, in welcher Schreibweise) beschrieben werden, damit klar ist, wie die Funktion auf beliebige Elemente der Menge A wirkt. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Schreibweisen für Funktionen I I Manchmal wird ein eigenes Symbol für die möglichen Funktionswerte verwendet, z. B. der Buchstabe y . Das bedeutet, dass zu jedem x ∈ A (kurz: x-Wert, also Eingabe-Wert) ein y ∈ B (kurz: y-Wert, also Ausgabe-Wert) deniert ist, und war gemäÿ der Vorschrift y = f (x ). Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn zwei Gröÿen x und y betrachtet werden, und wenn der Wert von y immer (und in eindeutiger Weise) vom Wert von x abhängt. Beispiel: Ein Auto fährt von ES nach HH, x steht für die seit Reisebeginn verstrichene Zeit, y ist die zurückgelegte Strecke. y ist eine Funktion von x . Zuordnungsvorschrift: y = f (x ). Man sagt auch: Der Gröÿe x wird die Gröÿe y zugeordnet, oder: x wird auf y abgebildet. y wird daher auch abhängige Variable (oder abhängige Gröÿe) genannt. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Schreibweisen für Funktionen I I Beispiel: f (x ) = x 2 kann auch in der Form y = x 2 geschrieben werden. So ist dann etwa der zu x = −6 gehörende Funktionswert y = 36 (gleichbedeutend mit f (−6) = 36). Bisher: A = B = IR (Menge der reellen Zahlen). A (die Menge, aus der die Eingabe-Werte beliebig gewählt werden können) kann auch eine Teilmenge von IR sein. Sind die Ausgabe-Werte auch reelle Zahlen, d. h. B = IR, so spricht man von reellen Funktionen. I Bei reellen Funktionen hängt eine Gröÿe (z. B. Nachfrage) von einer anderen Gröÿe ab (z. B. Preis). Jede einigermaÿen realistische Gröÿe hängt aber in Wahrheit von zahlreichen Gröÿen ab (z. B. auch von Einkommen, Ination, ...). Betrachte Funktionen in mehreren Variablen, für die die Menge A aus Kombinationen von reellen Zahlen (z. B. Zahlenpaaren oder Zahlentripeln) besteht =⇒ später. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Funktionen: Sprechweisen Über Funktionen wurde im Laufe der letzten Jahrhunderte viel gesprochen (und geschrieben). Als Folge haben sich mehrere Sprechweisen über ein und dieselbe Sache herausgebildet. Folgende Begrie können im weiteren auftauchen: I Funktion, Abbildung (von ... in ...), Funktion von ... I zuordnen, Zuordnung, abbilden, anwenden I Denitionsbereich, Zielmenge, Wertebereich I Variable, unabhängige Variable, Veränderliche, Argument, Stelle, x-Wert I Funktionswert (an der Stelle ...), Wert einer Funktion, abhängige Variable, abhängige Gröÿe, y-Wert I funktionaler Zusammenhang, Zuordnungsvorschrift, Abbildungsvorschrift, von ... abhängen, auf ... abbilden I Funktion in einer (mehreren) Variablen Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Funktionen: Denition Denition: f heiÿt (reelle) Funktion oder Abbildung einer Teilmenge Df von IR in IR, wenn jedem x ∈ Df durch die Abbildungsvorschrift f genau ein y aus der Menge Wf ⊆ IR zugeordnet wird. Schreibweise: f : Df −→ Wf , y = f (x ) oder x 7→ y I Df : Denitionsbereich von f . ( f ist auf Df deniert.) I I I I x : Variable, unabhängige Variable oder Argument (beliebiges Element der Menge Df ) Ein konkreter Wert x0 : Stelle oder x-Wert y : abhängige Variable, Veränderliche y0 : Funktionswert (an der Stelle x ), y -Wert y = f (x ): Funktionsgleichung, Zuordnungsvorschrift W (f ) = {f (x ) : x ∈ X }: Wertebereich (Bild von X ). Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Darstellung von Funktionen Es gibt drei Möglichkeiten, Funktionen darzustellen, nämlich durch x 7→ f (x ) (auch Termdarstellung) Gegenüberstellung von mehreren x -Werten I Zuordnungsvorschrift: I Wertetabellen: und den zugehörigen Funktionswerten in Form einer Tabelle. Wertetabellen ermöglichen einen groben Überblick über die Eigenschaften einer Funktion. Bevor es Computer gab, wurden sie verwendet, wenn numerisch sehr genaue Werte einer Funktion erforderlich waren. Dicke Tabellenwerke (z. B. die so genannten Logarithmentafeln) waren bis ins 20. Jahrhundert hinein ständige Begleiter der MathematikerInnen. Darstellung der Punkte (x |y ) mit y = f (x ) in einem Koordinatensystem heiÿt Schaubild (Kurve, Graph) der Funktion. I Graphiken: Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Beispiele: Zuordnungsvorschrift, Wertetabelle, Graphik Stromrechnung: Einheiten (kWh) Preis (e) Grundgebühr + verbrauchte Einheiten 10 12, 80 + 10 · 0, 225 30 12, 80 + 30 · 0, 225 x 12, 80+ x · 0, 225 Zuordnungsvorschrift: x 7→ 12, 80 + x · 0, 225 bzw. y = f (x ) = 12, 80 + x · 0, 225 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Beispiele: Zuordnungsvorschrift, Wertetabelle, Graphik Portokosten: Gewicht (g) Porto (e) 0 < x ≤ 20 0,55 Zuordnungsvorschrift: 0, 55 für 1, 00 für f (x ) = 1, 44 für 2, 20 für 20 < x ≤ 50 1,00 50 < x ≤ 500 1,44 0 < x ≤ 20 20 < x ≤ 50 50 < x ≤ 500 500 < x ≤ 1000 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB 500 < x ≤ 1000 2,20 Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Beispiele: Zuordnungsvorschrift, Wertetabelle, Graphik Fläche eines Quadrats: Grundseite (cm) Fläche (cm2 ) 0 0 Zuordnungsvorschrift: bzw. 1 1 2 4 3 9 ... ... x 7→ x 2 y = f (x ) = x 2 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Graph oder nicht Graph? (1) Ist die Kurve der Graph oder nicht der Graph einer Funktion? Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Graph oder nicht Graph? (2) Ist die Kurve jeweils der Graph oder nicht der Graph einer Funktion? Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Denitionsbereich I I Die Variable (z. B. der Buchstabe x ) ist ein Platzhalter, für den jeder konkrete Wert d.h. jedes Element der Menge X eingesetzt werden kann. Wird z. B. in die Funktion f (x ) = x 2 der Wert x = 7 eingesetzt, so entsteht f (7) = 49. Ist ein Term für manche Werte der Variablen nicht deniert, so muss der Denitionsbereich der zugehörigen Funktion entsprechend eingeschränkt werden. Beispiele: I I x 7→ 1√/x (das Invertieren) ist def. auf IR ohne {0} x 7→ x (die Wurzelfunktion) ist def. auf IR+0 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Maximaler Denitionsbereich I Beispiele I I I I f2 (x ) = x −1 2 √ f1 (x ) = 4x − 3 f3 (x ) = ln(x + 2) x − 2 6= 0 ⇔ x 6= 2 3 Bed.: 4x − 3 ≥ 0 ⇔ x ≥ 4 Bed.: x + 2 > 0 ⇔ x > −2 Bed.: Bei der Bestimmung des Denitionsbereichs sind folgende Bedingungen zu erfüllen: 1. Nenner 6= 2. Radikand 0 ≥ 0 3. Argument des Logarithmus Prof. Dr. Karin Melzer >0 Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Begrie Darstellung Denitionsbereich Maximaler vs. ökonomisch sinnvoller Denitionsbereich I Mathematisch gibt es einen maximalen Denitionsbereich für jede Funktion. I Funktionen beschreiben jedoch auch ökonomische Zusammenhänge, z. B. Preis, Umsatz, etc. I I I Es gibt einen ökonomisch sinnvollen Denitionsbereich Dökon , der u.U. nur eine Teilmenge von Dmax ist. Beispiel: Zusammenhang zwischen Preis p und abgesetzter Menge x . Für die Preis-Absatz-Funktion p (x ) wählt man Dökon so, dass nur nichtnegative Preise und Mengen möglich sind (also p ≥ 0, x ≥ 0). Beispiel: bei der Fläche eines Quadrats sind nur positive Seitenlängen sinnvoll. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Übersicht Wir betrachten folgende Eigenschaften I Beschränktheit I Symmetrie I Achsenschnittpunkte (Nullstellen) I Periodische Funktionen I Monotonie I Umkehrbare Funktionen/Umkehrfunktion und zwar jeweils die Denition der Eigenschaft selber und ein Beispiel dazu. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Beschränktheit I Nach unten beschränkt: Graph verläuft oberhalb einer Parallelen zur x -Achse (y = C ) bzw. es gibt eine Konstante C , so dass f (x ) ≥ C für alle x ∈ D I Nach oben beschränkt: Graph Kurve verläuft unterhalb einer Parallelen zur x -Achse bzw. es gibt eine Konstante C , so dass f (x ) ≤ C I für alle x ∈ D beschränkt: Graph verläuft zwischen zwei Waagrechten y = C und y = −C bzw. es gibt eine Konstante C , so dass |f (x )| ≤ C Prof. Dr. Karin Melzer für alle x ∈ D Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Beschränktheit Beispiele I f (x ) = x 2 + 1 ist nach unten beschränkt: f (x ) ≥ 1 I f (x ) = −x 2 ist nach oben beschränkt: f (x ) ≤ 0 I f (x ) = 2 ist beschränkt z. B. durch C = 3 I f (x ) = cos(x ) ist beschränkt: | cos x | ≤ 1 C heiÿt je nachdem obere bzw. untere Scharanke oder einfach Schranke. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Symmetrie Gilt Gilt f (−x ) = f (x ) für alle x ∈ Df f (−x ) = −f (x ) für alle x ∈ Df dann ist das Schaubild symmetrisch zur y-Achse. f (x ) heiÿt gerade Funktion. Prof. Dr. Karin Melzer dann ist das Schaubild symmetrisch zum Ursprung. f (x ) heiÿt ungerade Funktion. Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Symmetrie Beispiele I Beispiele für gerade Funktionen: x n für gerades n (d. h. 1, x 2 , x 4 , . . . ), x 2 − 1, 1/x 2 , 1/x 4 , 1/(x 2 − 1), (1 − x 2 )1/2 , cos x , sin2 x , x sin x I Beispiele für ungerade Funktionen: x n für ungerades n (d. h. x , x 3 , x 5 , . . . ), x 3 − x , 1/x , 1/x 3 , x /(x 2 − 1), x (1 − x 2 )1/2 , sin x , x cos x , tan x Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Symmetrie Anwendung Die Symmetrie vieler elementarer Funktionen ist der schlichten Identität (−x )2 = x 2 zu verdanken (folgt aus (−1)2 = 1). Funktionen, in den die Variable x nur quadratisch (d. h. als x 2 ) eingeht, sind immer gerade. I Das Produkt zweier gerader oder zweier ungerader Funktionen ist gerade, I das Produkt einer geraden mit einer ungeraden Funktion ist ungerade. Symmetrieeigenschaften von Funktionen können ausgenutzt werden, um Berechnungen abzukürzen: Ist eine Eigenschaft einer (un)geraden Funktion (z. B. der Verlauf ihres Graphen oder die Lage einer Nullstelle) im Bereich x ≥ 0 bekannt, so ergibt sich das Ergebnis für den Bereich x < 0 ganz automatisch. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Achsenschnittpunkte (Nullstellen) I Schnittpunkt mit der x -Achse: Nullstelle der Funktion N (x0 /0) mit f (x0 ) = 0 I Schnittpunkt mit der y -Achse: A(0/y0 ) mit y0 = f (0) Es gibt max. einen Schnittpunkt mit der y -Achse. Beispiel: f (x ) = x 2 − 1 hat die Nullstellen x1 = −1 und x2 = 1 und schneidet die y -Achse bei 1. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Periodische Funktionen I Eine Funktion f (x ) mit der Eigenschaft f (x + p ) = f (x ) I heiÿt periodische Funktion. Die kleinste positive Zahl, p für die diese Gleichung erfüllt ist, heiÿt Periode der Funktion. Beispiele: I Sägezahnfunktion I f (x ) = sin x und f (x ) = cos x Prof. Dr. Karin Melzer sind periodisch mit Mathematik I ITB p = 2π Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Monotonie (in einem Intervall) monoton wachsend: x1 < x2 =⇒ f (x1 ) ≤ f (x2 ) streng monoton wachsend: x1 < x2 =⇒ f (x1 ) < f (x2 ) monoton fallend: x1 < x2 =⇒ f (x1 ) ≥ f (x2 ) streng monoton fallend: x1 < x2 =⇒ f (x1 ) > f (x2 ) Im Graph erkennt man dies als ansteigen-oder-gleichbleiben, ansteigen, abfallen-oder-gleichbleiben bzw. abfallen. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Umkehrbare Funktionen/Umkehrfunktionen I I I I Funktionen haben Richtung: Eingabe aus Menge D 7→ Ausgabe aus Menge W . Wann kann man von der Ausgabe auf die Eingabe schlieÿen, die Funktion also umkehren? Wenn die Funktion eine exakte Entsprechung (Eins-zu-eins-Zuordnung) zwischen Elementen der Menge D und Elementen der Menge W deniert. Genauer: Zu jedem Funktionswert y ∈ W gehört genau ein Argument x ∈ D . In Formeln: für jedes y ∈ W existiert genau ein x ∈ D , für das y = f (x ) gilt. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Umkehrbare Funktionen/Umkehrfunktionen Denition: Eine Funktion f mit Denitionsbereich Df und Wertebereich Wf heiÿt umkehrbar, wenn zu jedem Funktionswert y ∈ Wf genau ein x ∈ Df gehört. Die Funktion f −1 , die den Elementen von Wf eindeutig die Elemente von Df zuordnet, heiÿt Umkehrfunktion der Funktion f . Funktion y = f (x ) und Umkehrfunktion x = f −1 (y ) besitzen dasselbe Schaubild, allerdings mit geänderter Zuordnungsrichtung. Der Graph von f −1 geht aus dem Graphen von f durch Spiegelung an der 1. Winkelhalbierenden (Gerade mit der Gleichung y = x ) hervor. (Vertauschen der von den Koordinaten x und y gespielten Rollen). Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Umkehrbare Funktionen/Umkehrfunktionen Zu jeder streng monotonen Funktion gibt es eine Umkehrfunktion. Bzw.: Eine im Intervall [a, b] streng monotone Funktion besitzt dort eine Umkehrfunktion. Satz: Die Umkehrfunktion y = f −1 (x ) einer umkehrbaren Funktion f (x ) erhält man in zwei Schritten: 1. Auösen von y = f (x ) nach x 2. Vertauschen von x und y x = f −1 (y ) y = f −1 (x ) =⇒ =⇒ Dabei werden Denitions- und Wertebereich vertauscht: Df −1 = Wf , Wf −1 = Df . Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Beschränktheit Symmetrie Achsenschnittpunkte (Nullstellen) Periodische Funktionen Monotonie und Umkehrfunktion Umkehrfunktion: Beispiel f (x ) = x2 + 1 mit x ∈ Df = [0; 2], y ∈ Wf = [1; 5]. f ist in Df streng monoton wachsend, also existiert dort eine Umkehrfunktion. 1. Auösen nach x : √ y = x 2 + 1 ⇒ x 2 = y − 1 ⇒ x = y − 1 also √ y ∈ Df −1 = Wf = [1; 5], f −1 (y ) : x = y − 1 mit x ∈ Wf −1 = Df = [0; 2] 2. Vertauschen von x und y : √ x ∈ Df −1 = [1; 5] f −1 (x ) : y = x − 1 mit y ∈ Wf −1 = [0; 2] Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Wichtige Funktionsklassen Übersicht Wir betrachten folgende wichtige Funktionsklassen und ihre Graphen, Eigenschaften und Rechenregeln dazu: I Potenz-, Wurzelfunktionen; I rationale Funktionen; I Exponential- und Logarithmusfunktionen, Logarithmengesetze; I Trigonometrische Funktionen und deren Umkehrfunktionen Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Potenz- und Wurzelfunktionen Denition Potenzfunktion Die Funktionen y = x k mit k ∈ Z heiÿen Potenzfunktionen mit ganzzahligen Hochzahlen. Beispiele für Graphen: 2 Schaubilder 1. x , 2. x −1 x 2, x3 = x1 , x −2 = x12 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Eigenschaften der Potenzfunktionen D W f n gerade y =x y = x− n n n ungerade n gerade R R\{0} R = 1 xn n ungerade R\{0} [0; ∞) R (0; ∞) R\{0} Symmetrie zur y -Achse zum Ursprung zur y -Achse zum Ursprung Monotonie & in (−∞; 0] % in R % in (−∞; 0) & in (−∞; 0) & in (0; +∞) & in (0; +∞) f % in [0; +∞) gem. Punkte Asymtoten (1|1); (0|0) (1|1); (0|0) (1|1) (1|1) (−1|1) (−1| − 1) (−1|1) (−1| − 1) x -Achse y -Achse x -Achse y -Achse Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Wurzelfunktionen Wurzelfunktionen sind die Umkehrfunktionen der Potenzfunktionen y = x n , n ∈ {2, 3, 4, . . . } für x ≥ 0. √ 1 Die Funktionen y = x = x , n ∈ {2, 3, 4, . . . } mit D = {x |x ≥ 0}, W = {y |y ≥ 0} heiÿen Wurzelfunktionen. n Denition: n Merke: für uns sind Wurzelfunktionen nur für nichtnegative x deniert. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Ganzrationale Funktionen/Polynome Beispiele: f (x ) = 2x 2 − 3x − 4 g (x ) = 5x 3 + x h(x ) = x 5 Polynom vom Grad 2 Polynom vom Grad 3 Polynom vom Grad 5 (Potenzfunktion) Die Funktion pn (x ) = a0 + a1 x + a2 x 2 + · · · + an x n mit x ∈ R, n ∈ {0, 1, 2, . . . } mit reellen Koezienten a0 , a1 , . . . , an und an 6= 0 heiÿt Polynom vom Grad n oder ganzrationale Funktion vom Grad n. I I I Polynome sind deniert für alle x ∈ R Schaubilder: ununterbrochene glatte Kurve (ohne Ecken, Sprünge) NST eines Polynoms sind die Lösungen der Gleichung pn (x ) = 0. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Verhalten von Polynomen für |x | → ∞ Für Werte in der Nähe von x = 0 kann man Wertetabelle für einen gewissen Bereich aufstellen. Aber: Wie verhält sich ein Polynom für groÿe x ? Das Verhalten eines Polynoms pn (x ) für groÿe Werte von |x | hängt nur ab vom Glied mit dem höchsten Exponenten von x : pn (x ) ≈ an · x n für |x | → ∞. I I n gerade: pn ist entweder nach oben oder unten beschränkt. n ungerade: pn ist weder nach oben noch n. u. beschränkt. an > 0: Graph verläuft von li. unten nach re. oben an < 0: Graph verläuft von li. oben nach re. unten Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Nullstellen (NST) und Faktorzerlegung I I I Wenn man alle NST eines Polynoms kennt, kann man das Polynom in Faktoren zerlegen, die diese NST berücksichtigen. Beispiel: Einfachste lineare Funktion mit x1 = 1 als NST: f (x ) = x − 1 Allgemeinste lineare Funktion mit x1 = 1 als NST: fa (x ) = a(x − 1), a 6= 0 Beispiel: Einfachste quadratische Fkt. mit NST x1 = 1, x2 = −3 : g (x ) = (x − 1)(x + 3) Jede quadratische Fkt. mit NST x1,2 = {1, −3}: ga (x ) = a(x − 1)(x + 3) = a(x 2 + 2x − 3), a 6= 0 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Satz vom Nullprodukt Satz vom Nullprodukt: Ein Produkt ist genau dann Null, wenn einer der Faktoren Null ist. Durch Polynomdivision kann man ein Polynom sukzessive in Faktoren der Form (x − xi ) mal Rest zerlegen, wobei die xi Nullstellen des Polynoms sind. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Faktorzerlegung Bemerkungen: I Jedes Polynom der Form f (x ) = a(x − x1 )(x − x2 ) · · · (x − xn ), hat die n Nullstellen x1 , x2 , . . . , xn . Die Darstellung heiÿt Zerlegung in Linearfaktoren. ist nie gröÿer als sein Grad. Jede NST hat eine bestimmte Ordnung: x0 ist NST n-ter Ordnung, wenn der linear-Faktor n-fach vorkommt, d.h. wenn f (x ) = (x − x0 )n · Rest. Doppelte NST x1 entspricht Faktor (x − x1 )2 . Geometrisch: Graph berührt die x -Achse. I Anzahl der NST eines Polynoms I I a 6= 0 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Gebrochenrationale Funktionen Grundbegrie Denition: Eine gebrochenrationale Funktion ist der Quotient aus zwei Polynomen R (x ) = Zn (x ) an x n + an − 1 x n − 1 + · · · + a1 x + a0 = Nm (x ) bm x m + bm−1 x m−1 + · · · + b1 x + b0 Zähler Zn (x ): Polynom vom Grad n Nenner Nm (x ): Polynom vom Grad m Beispiele: I I 3 f (x ) = x −x −3x2+5 2 g (x ) = 3x x+2 +4x5+9 n = 3, m = 1 n = 2, m = 2 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Echt/unecht gebrochenrationale Funktionen Bezeichnungen: I n ≥ m d. h. Grad(Zähler) ≥ Grad(Nenner): unecht I gebrochenrationale Funktion n < m d. h. Grad(Zähler) < Grad(Nenner): echt gebrochenrationale Funktion Satz: Jede unecht gebr.rat. Funktion lässt sich darstellen als Summe eines Polynoms und einer echt gebr.rat. Funktion (Polynomdivision). 2 4x +9 −6 Beispiel: f (x ) = 3x x+2 + = 3 + 4xx2 + 5 5 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Gebrochenrationale Funktionen: Denitionslücken I I Nenner darf nicht Null sein, d.h. R (x ) ist überall deniert, auÿer an den NST des Nenners, den sog. "Denitionslücken". Es gibt höchstens m Denitionslücken (Grad Nenner: m). Beispiele: I I 3 f (x ) = x −x −3x2+5 2 g (x ) = 3x x+2 +4x5+9 Df = R\{2} Dg = R (x 2 + 5 ist immer > 0). Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Gebrochenrationaler Funktionen: Nullstellen R (x ) = Zn (x ) Nm (x ) hat dort Nullstellen, wo der Zähler Null und der Nenner ungleich Null ist: R (x0 ) = Zn (x0 ) = 0 ⇐⇒ Z (x0 ) = 0 und N (x0 ) 6= 0 Nm (x0 ) Beispiel: x (x − 1) x2 − x = x +2 x +2 Nullstellen: x1 = 0, x2 = 1 R (x ) = Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Verhalten in der Nähe von Denitionslücken Zwei Fälle: Nenner an der Stelle x0 gleich Null N (x0 ) = 0 I I I und Zähler Z (x0 ) 6= 0 : Pol (Unendlichkeitsstelle) Zähler Z (x0 ) = 0 : oder Pol (Unendlichkeitsstelle) behebbare Denitionslücke Ein oder auch senkrechte Asymptote liegt dann bei einer Denitionslücke vor, wenn die Funktion an dieser Stelle von links bzw. rechts gegen +∞ oder −∞ strebt (Grenzwert ±∞) Pol bzw. eine Unendlichkeitsstelle durch eine nachträgliche Denition des fehlenden Funktionswerts kann die Funktion zu einer stetigen Funktion gemacht werden. I (be)hebbare Denitionslückse: I Pol, behebbare Denitionslücke graphisch? Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Fazit: Verhalten bei Denitionslücken I Ist x0 eine p -fache Nullstelle des Nanners und keine Nullstelle des Zählers, so besitzt R (X ) bei x0 eine Unendlichkeitsstelle oder einen Pol. I I I p gerade ⇔ Pol ohne Zeichenwechsel p ungerade ⇔ Pol mit Zeichenwechsel Ist x0 Nullstelle des Nenners und des Zählers einer gebrochenrationales Funktion R (x ), so sind zwei Fälle möglich: I R (x ) kann (durch Kürzen) bei x0 stetig ergänzt werden (hebbare Denitionslücke). I R (x ) besitzt bei x0 einen Pol. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Verhalten für |x | → ∞ I I Asymptoten: Hat der Graph einer Funktion die Tendenz, einer Geraden (oder Kurve) immer näher zu kommen, so wird diese Asymptote genannt. Asymptoten treten auf: I an Polen/Unendlichkeitsstellen I wenn das Verhalten einer Funktion für groÿe Werte von (oder −x ) x dem einer Geraden (oder anderen Funktion) immer ähnlicher wird (asymptotische Annäherung einer Funktion an eine Gerade (oder Kurve)) I Asymptoten sind nützlich, um I das globale Verhalten von Funktionen zu beschreiben I einfache und bekannte Funktionen als Maÿstab für das Verhalten komplizierter Funktionen zu benutzen. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Verhalten für groÿe x I I Verhalten eines Polynoms für groÿe x hängt ab von den Gliedern mit der höchsten Potenz (an x n ). Verhalten einer gebrochenrationalen Funktion hängt ab von den Gliedern mit der höchsten Potenz von Zähler Z (x ) und Nenner N (x ) (an x n , bm x m ). Für x → ±∞ gilt: I n < m (echt gebr.rat. Funktion) ⇔ R (x ) → 0 waagrechte Asymptote y = 0. Bsp.: f (x ) = x23x++23x ∼ x22 → 0 I n = m ⇔ R (x ) → a waagrechte Asymptote y = ba b Beispiel: f (x ) = 2xx−+35 → 2 für x → ±∞ I n > m (unecht gebr.rat. Funktion) ⇔ R (x ) → ±∞ Näherungskurve ist ein Polynom vom Grad (n − m). n n n n Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Verhalten für groÿe x I I Bei unecht gebrochenrationalen Funktionen (Grad(Zähler) > Grad(Nenner)) erhält man die Asymptote durch Polynomdivision. Beispiel: f (x ) = xx −+12 für x 6= 1 3 Polynomdivision: (x 2 + 2) : (x − 1) = x + 1 + x − 1 Für x → ∞ nähert sich y = f (x ) an die Gerade y = x + 1. 3 Da x − 1 > 0 für x > 1: Annäherung für x → ∞ von oben. 3 Da x − 1 < 0 für x < 1: Annäherung für x → −∞ von unten. 2 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Als Exponentialfunktion man die Funktion mit der Basis a bezeichnet y = ax , x ∈ R, a 6= 1 I I x Beispiele: 2x , 12 , 10x Eigenschaften von f (x ) = ax für a > 0, a 6= 1: I Df = R, Wf = (0; ∞); keine Nullstelle! a > 1 wachsend; 0 < a < 1 I streng monoton: x -Achse ist Asymptote fallend I Linkskurve I Kurvenpunkt I ax und y -Achse 1 x a (0|1) = a−x sind zueinander symmetrisch bezüglich der Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Logarithmusfunktion Die Umkehrfunktion der Exponentialfunktion mit Basis a heiÿt Logarithmusfunktion zur Basis a. y = loga x ⇔ x = ay , x > 0, a 6= 1 Wichtig sind nur Basen a > 1. Eigenschaften für a > 1: y = ax y = loga x D=R D = (0; ∞) W = (0; ∞) W =R streng monoton wachsend streng monoton wachsend Asymptote: x -Achse Asymptote: y -Achse (Pol) Linkskurve Rechtskurve Kurvenpunkt (0|1) Kurvenpunkt (1|0) (Nullstelle) Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Exponential- und Logarithmusfunktion zur Basis e Für Anwendungen n am wichtigsten sind die Funktionen mit Basis e : e = lim 1 + n1 = 2, 7182818 Eulersche Zahl e y = e x = exp (x ) Exponentialfunktion, e -Funktion y = loge x = ln x natürlicher Logarithmus I I e x geht durch (0|1) mit Steigung 1, Linkskurve ex → 0 für x → −∞ e x → +∞ für x → +∞ ln x geht durch (1|0) mit Steigung 1, Rechtskurve ln x → −∞ für x → 0 ln x → +∞ für x → +∞ Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Rechenregeln Potenzgesetze a m · a n = a m +n Logarithmengesetze (auch für ln) log(uv ) = log u + log v a = a m −n a an · bn = (ab)n a = a n b b (am )n = (an )m = amn log vu = log u − log v m n n n Speziell: log(u k ) = k log u log v1 = − log v Achtung! log(a + b) 6= log a + log b a0 = e 0 = 1 log 1 = ln 1 = 0 ln x e =x ln(e x ) = x y und y = ln x ⇔ x = e (nach Denition) Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Beispiel Gegeben ist die Funktion y = f (x ) = e x − 1. Bestimmen Sie die Umkehrfunktion y = f −1 (x ). Zeichnen Sie die Schaubilder. I y = e x − 1 ist streng monoton, also existiert die Umkehrfunktion. 1. Auösen nach x : y + 1 = e x x = f −1 (y ) = ln(y + 1) I 2. Vertauschen von x und y : y = f −1 (x ) = ln(x + 1) Schaubilder: Verschiebe e x um 1 nach unten bzw. ln(x ) um 1 nach I ⇔ links. Die beiden Kurven berühren sich im Ursprung. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Trigonometrische Funktionen . . . und ihre Umkehrfunktionen. Die Funktionen in der Übersicht: I sin I cos I tan I arcsin (arcus-sinus) I arccos (arcus-cosinus) I arctan (arcus-tangens) Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Sinus und Cosinus I I I Frage: Wie lange ist der Schatten eines um den Winkel α relativ zur Horizontalen geneigten Stabes der Länge 1, wenn die Sonne senkrecht auf ihn herabscheint? Wert ist eindeutig (nachmessen), kann aber nicht berechnet werden. Aber wir können dem Ergebnis einen Namen geben: wir nennen es Cosinus. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Sinus und Cosinus I Grüne Strecke: cos α oder cos(α), gesprochen: Cosinus α oder Cosinus von α" I Senkrechte Projektion einer Strecke der Länge 1, die um den Winkel α geneigt ist Prof. Dr. Karin Melzer I Blaue Strecke: sin α oder sin(α), gesprochen: Sinus α oder Sinus von α" I Horizontale Projektion einer Strecke der Länge 1, die um den Winkel α geneigt ist Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Sinus und Cosinus I Sinus und Cosinus (und einige weitere Funktionen, die daraus gewonnen werden können) heiÿen Winkelfunktionen oder trigonometrische Funktionen. I Funktion: jedem Winkel α werden die Gröÿen sin α und cos α zugeordnet. I Der Unterschied zu anderen Funktionen (z. B. Quadrieren) besteht darin, dass die numerische Berechnung von sin α und cos α für einen gegebenen Winkel α aufwändiger ist als das Quadrieren einer gegebenen Zahl. I Werte liefern Computer oder Taschenrechner. I Beispiel: cos(51◦ ) = 0.6293203910498375 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Sinus/Cosinus im rechtwinkligen Dreieck (1) Gegeben: Rechtwinkliges Dreieck mit Hypothenuse 1 und α einer der nicht-rechtwinkligen Winkel. Dann ist I sin α die Länge der Kathete, die dem Winkel α gegenüberliegt, und I cos α die Länge der Kathete, die dem Winkel α anliegt. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Sinus/Cosinus im rechtwinkligen Dreieck (2) Gegeben: Allgemeines Rechtwinkliges Dreieck mit Winkel α wie vorhin, aber einer Hypothenuse nicht unbedingt gleich 1. In beiden Dreiecken ist aber I die (dem Winkel α) gegenüberliegende Kathete (blau) um Faktor sin α kürzer als die Hypothenuse, I I I die Ankathete (grün) um Faktor cos α kürzer als die Hypothenuse. Gegenkathete sin α = Hypothenuse cos α = Ankathete Hypothenuse Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Sinus/Cosinus für alle Winkel: Zeigerdiagramme Darstellung im Koordinatensystem: Winkel geht vom Ursprung aus gegen Uhrzeigersinn. Winkel kann über 90◦ hinaus erweitert werden. sin/cos können negativ werden. Winkel werden durch Zeiger repräsentiert. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Sinus/Cosinus für alle Winkel: Zeigerdiagramme Aus Zeigerdiagrammen Eigenschaften von sin/cos direkt ablesbar. I Zunächst: sin/cos sind für alle Winkel zw. 0 und 360◦ deniert. I sin/cos können jedoch für alle Winkel deniert werden (Zeiger weiter drehen/zurück drehen). Beispiel: sin 370◦ = sin 10◦ I Vorzeichen von sin , cos ablesbar je nachdem, in welchem Quadranten der Zeiger liegt, der α repräsentiert. 90◦ < α < 180◦ 0◦ < α < 90◦ sin α > 0 sin α > 0 cos α < 0 cos α > 0 ◦ ◦ 180 < α < 270 270◦ < α < 360◦ sin α < 0 sin α < 0 cos α < 0 cos α > 0 I Wertebereich sin / cos : [−1; +1] Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Eigenschaften von sin, cos (Zur Erinnerung a2 + b2 = c 2 im rechtwinkligen Dreieck) Satz des Pythagoras I I I sin2 α + cos2 α = 1 Kurzschreibweise: sin2 α = (sin α)2 Sprich: Sinus-Quadrat alpha Daraus folgt: (Einfacher) Zusammenhang zw. sin und cos p cos α = ± 1 − sin2 α wobei das Vorzeichen davon abhängt, in welchem Quadranten der Zeiger von α ist. (1.+4. Q +, 2.+3. Q −) Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Weitere Eigenschaften von sin, cos Periodizität und Symmetrie: I Aus Zeigerdiagramm: sin/cos periodisch mit Winkel 360◦ bzw. Periode 2π I Es gilt: sin(α + 360◦ ) = sin α cos(α + 360◦ ) = cos α I Auÿerdem: sin(−α) = − sin α cos(−α) = cos α Prof. Dr. Karin Melzer ungerade Funktion gerade Funktion Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Weitere Eigenschaften von sin, cos Additionstheoreme: Für zwei beliebige Winkel a, b gilt sin(a ± b) = sin a · cos b ± cos a · sin b cos(a + b) = cos a · cos b − sin a · sin b cos(a − b) = cos a · cos b + sin a · sin b Sonderfall: a = b sin(2a) = 2 · sin a · cos a cos(2a) = cos2 a − sin2 a = 1 − 2 sin2 a = 2 cos2 a − 1 (Letzte Umformungen mit Pythagoras) Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Weitere Eigenschaften von sin, cos Verschiebungsformeln: π sin x + = cos x 2 π = − sin x cos x + 2 sin(x + π) = − sin x cos(x + π) = − cos x Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Bogenmaÿ I Es gibt verschiedene Winkelmaÿe: I Gradmaÿ: Kreis wird in 360◦ (Winkelgrade) eingeteilt I Bogenmaÿ: Winkel entspricht der Länge des entsprechenden Bogens des Einheitskreises (Kreis mit Radius 1) I Volle Umdrehung = Umfang Einheitskreis = 2π I Umrechnung zw. Grad- und Bogenmaÿ: (wg. 360◦ = 2π ) α α = 2π · Bogenmaÿ ◦ 360 360◦ x x = 2π · = 360◦ · Gradmaÿ 2π 2π Gradmaÿ α = 360◦ · Bogenmaÿ x Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Bogenmaÿ ϕ Winkel im Gradmaÿ Winkel x im Bogenmaÿ ◦ 0 0 ◦ 30 ◦ 45 ◦ 60 ◦ 90 ◦ 135 ◦ 180 ◦ 270 ◦ 360 π/6 π/4 π/3 π/2 3π/4 π 3π/2 2π Bogenmaÿ: Gröÿe eines Winkels wird durch die Länge des entsprechenden Bogens am Einheitskreis gemessen. ϕ nimmt dann Werte zwischen 0 und 2π an. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Tangens Aus sin und cos kann man weitere Funktionen ableiten, die wichtigste ist wohl der Tangens. I I I I sin α tan α = cos α Im rechtwinkligen Dreieck gilt: Gegenkathete tan α = Ankathete Tangens ist für einige Winkel nicht deniert, z. B. tan(90◦ ) Grund: Division durch Null (wenn cos α = 0) Denition: Werte für Tangens können beliebig groÿ werden. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Eigenschaften des Tangens I Periodisch mit Periode 180◦ oder Periode π tan(α + 180◦ ) = tan α I Symmetrisch zum Ursprung (ungerade Funktion): tan(−α) = − tan α I Denitionslücken: überall dort, wo der cos Null ist, also π 2 + k · π, k ∈ IN Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Eigenschaften der trigonometrischen Funktionen Funktion Def.bereich Wertebereich Periode Symmetrie Nullstellen Pole y = sin x y = cos x IR IR IR\ [−1; 1] 2π sin(−x ) = − sin(x ) k ·π keine [−1; 1] 2π cos(−x ) = cos(x ) π 2 +k ·π keine π tan(−x ) = − tan(x ) k ·π π 2 +k ·π Prof. Dr. Karin Melzer y =tan x IR Mathematik I ITB π 2 +k ·π Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Tabelle mit einigen Werten trigonometrischer Funktionen x 0 π/6 ϕ 0◦ 30◦ sin x 0 π/4 π/3 π/2 2π/3 3π/4 5π/6 π 3π/2 45◦ 60◦ 90◦ 120◦ 135◦ 150◦ 180◦ 270◦ 2 √2 3 2 1 cos x 1 √ 3 √2 √2 1 0 −√12 − √22 − 23 −1 0 √ 3 √2 2 2 1 2 0 −1 2 2 1 2 tan x 0 √1 3 1 √ 3 ±∞ √ − 3 −1 − √13 0 ±∞ Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Die Graphen der trigonometrischen Funktionen Tangens Sinus Cosinus streng mon. wachsend in [− π2 ; π2 ] d.h. dort umkehrbar streng mon. wachsend in [0; π] d.h. dort umkehrbar Prof. Dr. Karin Melzer streng mon. wachsend in [− π2 ; π2 ] d.h. dort umkehrbar Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Umkehrfunktionen Bezeichnung: arcus-sinus, arcus-cosinus, arcus-tangens (arcus = Bogen) sin : [− π2 ; π2 ] → [−1; 1] arcsin : [−1; 1] → [− π2 ; π2 ] cos : [0; π] → [−1; 1] arccos : [−1; 1] → [0; π] tan : [− π2 ; π2 ] → (−∞; ∞) arctan : IR → [− π2 ; π2 ] Es gibt zwischen 0 und 2π bzw. zwischen − π2 und 32 π zwei Winkel, die den gleichen sin bzw. cos haben (vgl. Zeigerdiagramm). Den anderen Winkel muss man berechnen. Sämtliche Winkel, die einen vorgegebenen sin- oder cos-Wert haben, erhält man aus diesen beiden Lösungen, indem man Vielfache der Periode 2π addiert. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Umkehrfunktion arcsin Welche Winkel x haben alle den gleichen Sinus y0 ? Bzw. welche Winkel x lösen die Gleichung y0 = sin x ? I I I I 1. Lösung: x1 = arcsin y0 (− π2 ≤ x1 ≤ π2 ) Winkel, deren Summe 180◦ oder π ist, haben den gleichen Sinus (Supplementärwinkel) 2. Lösung: x2 = π − x1 (wegen x1 + x2 = π = 180◦ ) sämtliche Lösungen: (Addiere Vielfache der Periode 2π ) x1 + k · 2 π x = (k = 0, ±1, ±2, . . . ) x2 + k · 2 π arcsin y0 + k · 2π = (k = 0, ±1, ±2, . . . ) (π − arcsin y0 ) + k · 2π Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Umkehrfunktion arccos Welche Winkel x haben alle den gleichen Cosinus y0 ? Bzw. welche Winkel x lösen die Gleichung y0 = cos x ? I I I I 1. Lösung: x1 = arccos y0 (0 ≤ x1 ≤ π ) Winkel, deren Summe 360◦ oder 2π ist, haben den gleichen Cosinus 2. Lösung: x2 = 2π − x1 (wegen x1 + x2 = 2π = 360◦ ) sämtliche Lösungen: (Addiere Vielfache der Periode 2π ) x1 + k · 2π x = (k = 0, ±1, ±2, . . . ) x2 + k · 2π arccos y0 + k · 2π = (k = 0, ±1, ±2, . . . ) (2π − arccos y0 ) + k · 2π Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Umkehrfunktion arctan Welche Winkel x haben alle den gleichen Tangens y0 ? Bzw. welche Winkel x lösen die Gleichung y0 = tan x ? I I I Tangens hat Periode π → addiere zur Lösung der arctan-Funktion Vielfache der Periode π 1. Lösung: x1 = arctan y0 (− π2 ≤ x1 ≤ π2 ) sämtliche Lösungen: (Addiere Vielfache der Periode π ) x = x1 + k · π = arctan y0 + k · π (k = 0, ±1, ±2, . . . ) Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Allgemeine Sinusfunktion Wir betrachten Funktionen der Art y = f (x ) = a sin(bx + c ) Veränderungen der Funktion ausgehend von y = sin x : Funktion Amplitude Periode Nullstellen (1) y = sin x 1 2π 0+k ·π |a| 2π 0+k ·π (2) y = a sin x , a 6= 0 2π (3) y = a sin bx , b > 0 |a| 0 + k · πb b (4) y = a sin (bx + cc) 2π = a sin b x + b |a| − bc + k · πb b k = 0, ±1, ±2, . . . a: Streckung in y -Richtung um Faktor a. b: Streckung in x -Richtung um Faktor b1 → wirkt auf Periode. c : Verschiebung in x -Richtung um x0 = − bc . Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Allgemeine Sinusfunktion: Beispiel Gegeben: f (x ) = 5 2 sin 5 2 2 3x + I Amplitude: A = I Periode: p = 3π = 2π · I Verschiebung: x0 = − π4 π 3 2 6 = 5 2 sin 2 3 x+ (nach links) Skizze? Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB π 4 Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Allgemeine Sinusfunktion: Aufgabe Skizzieren Sie ohne Benutzung eines Rechners die Funktion y = −3 sin 2x − π4 . Geben Sie dazu I Amplitude I Periode sowie I alle Nullstellen der Funktion an. Welche Nullstellen liegen im Intervall [0; 2π]? Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Allgemeine Sinusfunktion: Lösung y = −3 sin 2x − π 4 = −3 sin 2 x − π8 . I Amplitude: | − 3| = 3 I Periode: I 2π 2 =π alle Nullstellen: π8 + k · π2 , k ∈ ZZ Die Funktion ist um π8 nach rechts verschoben, um den Faktor 3 in y -Richtung gestreckt, an der x -Achse gespiegelt und immer nach einer halben Periode kommt eine weitere NST. Nullstellen im Intervall [0; 2π]: π 5 9 13 8 , 8 π, 8 π, 8 π Prof. Dr. Karin Melzer (Abstand: Mathematik I ITB π 2 = 48 π ) Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Harmonische Schwingungen (Überblick) I I Die allgemeine Sinus-Funktion x (t ) = A · sin(ω t + ϕ) mit A > 0, ω > 0 kann auch als Schwingung aufgefasst werden. Dabei bedeutet A: Maximale Auslenkung oder Amplitude ω : Kreisfrequenz oder Winkelgeschwindigkeit der Schwingung ϕ: Phase (auch Phasenwinkel oder Nullphasenwinkel genannt) 2π I Die Periode P = I f = T1 ist die Frequenz der Schwingung. wird in diesem Zusammenhang als Schwingungsdauer T bezeichnet. ω Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Harmonische Schwingung ausführlicher Neben der Sinus-Funktion mit ihren Eigenschaften brauchen wir aus der Physik noch die I Winkelgeschwindigkeit ω (Rotationsgeschwindigkeit): I gibt an, wie schnell sich etwas dreht I Veränderung des Winkels pro Zeitspanne I ∆ϕ = ω · ∆t I unabhängig vom Radius (im Gegensatz zur Bahngeschwindigkeit) I Beispiel: 360◦ 60s I ω des Sekundenzeigers einer Uhr: 6◦ s (im Gradmaÿ) 1 Einheit: s = Prof. Dr. Karin Melzer = 0, 1047 1s (im Bogenmaÿ) Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Harmonische Schwingung Die harmonische Schwingung ist deniert als die durch den Schatten eines gleichförmig rotierenden Zeigers zustande kommende Bewegungsform. Beispiel: Pendel (s. Applet) I Bezeichnungen: A: Länge des Zeigers, Amplitude ω : Winkelgeschwindigkeit der Rotation des Zeigers ϕ: Momentaner Winkel des Zeigers (Bogenmaÿ) x : (Momentane) Position des schwingenden Punktes. (Positiv oder negativ, je nachdem, ob der Zeiger nach oben oder nach unten weist.) Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Harmonische Schwingung I I I I Berechne x aus einer beliebigen momentanen Zeigerstellung ϕ: x = A · sin ϕ Gleichförmige Rotation: Wie ändert sich der Winkel des Zeigers im Laufe der Zeit? Oder: Berechne die Funktion ϕ(t )! Annahme (vereinfachend): zur Zeit t = 0 soll der Winkel ebenfalls 0 sein, d.h. ϕ(0) = 0 ⇒ ϕ(t ) = ω t Annahme: Winkel zur Zeit t = 0 hat den Wert ϕ0 ⇒ ϕ(t ) = ω t + ϕ0 Berechnung des Bewegungsverlaufs x (t ) der harmonischen Schwingung: x (t ) = A · sin(ω t + ϕ0 ) (statt ϕ0 schreibt man i.d.R. nur ϕ) Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Harmonische Schwingung: Darstellung mit cos I I Es gilt: sin x + 2 = cos x (Verschiebungsformel) Eine Kosinus-Schwingung der allgemeinen Form y = A · cos(ω t + ϕ) (A > 0, ω > 0) kann auch als Sinus-Schwingung in der Form π = A · sin(ω t + ϕ∗ ) dargestellt y = A · sin ω t + ϕ + 2 | {z } werden. I π ϕ∗ Interpretation: gleiche Winkelgeschwindigkeit, gleiche Amplitude, anderer Phasenwinkel ϕ∗ = ϕ + π2 (d.h. andere Ausgangsposition für den Zeiger). Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Harmonische Schwingung: Beispiel Stelle die harmonischen Schwingung I y1 = 3 · cos ω t − π 4 als Sinusfunktionen vom Typ y = A · sin(ω t + ϕ) (A > 0) dar. I Addiere π2 zur Phaseder Cosinus-Schwingung: y1 = 3 · cos ω t − π4 = 3 · sin ω t + π4 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Trigonometrische Gleichungen I Trigonometrische Gleichungen sind Gleichungen zwischen verschiedenen Winkelfunktionen mit unterschiedlichen Argumenten, z. B. sin 2x + cos x · tan x − 6 = 0 I Zur Lösung solcher Gleichungen gibt es kein Standardverfahren, man kann aber häug so vorgehen: 1. Vereinheitlichung der Argumente (ax ) 2. Zurückführen auf eine Gleichung, in der nur eine einzige trig. Funktion vorkommt (sin ax , cos ax , tan ax ) 3. Auösen nach dieser Funktion 4. Bestimmen des zugehörigen Winkels x 5. Kontrolle durch Einsetzen in die Ausgangsgleichung Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Trig. Gleichungen: Beispiel Welche Lösungen hat cos x + cos 2x = 0? 1. Statt 2x nur x : cos 2x = cos2 x − sin2 x (Additionstheorem) ⇒ cos x + cos2 x − sin2 x = 0 2. Nur cos: Ersetze sin2 x = 1 − cos2 x (Pythagoras) ⇒ 2 cos2 x + cos x − 1 = 0 3. Substitution/Ersetzung:cos x = z z1 = 21 ⇒ 2z 2 + z − 1 = 0 ⇔ z2 = −1 Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB Zahlen, Beträge, Ungleichungen Funktionen Grundlagen Eigenschaften reeller Funktionen und ihrer Schaubilder Wichtige Funktionsklassen Potenz- und Wurzelfunktionen Polynome Gebrochenrationale Funktionen Exponential- u. Logarithmusfunktion Trigonometrische Funktionen Trig. Gleichungen: Beispiel (Forts.) Welche Lösungen hat cos x + cos 2x = 0? 4. Rücksubstitution: 1 x1 = π3 + k · 2π z1 = (cos x )1 = ⇒ (k ∈ ZZ) x2 = 53 π + k · 2π 2 z1 = (cos x )2 = −1 ⇒ x3 = π + k · 2π 5. Kontrolle: Einsetzen zeigt, dass alle Werte Lösung der Gleichung sind. Prof. Dr. Karin Melzer Mathematik I ITB