kammerorchester der basler chemie k o b c KONZERT Donnerstag, 3. Dezember 2009, 20.15 Uhr Peterskirche Basel Leitung: Solist: Christina Schwob Thomas Lähns, Kontrabass A. Caplet (1878-1925) Suite Persane für Bläserdezett G. Bottesini (1821-1889) Concerto No. 2 h-moll für Kontrabass und Orchester C. M. von Weber (1786-1826) Ouverture „Preciosa“ A.-E. Chabrier (1841-1894) Suite Pastorale Eintritt: Fr. 25.- (Schüler und Studenten Fr. 15.-) Abendkasse ab 19.30 Uhr Information: www.kobc.ch Programm Donnerstag, 3. Dezember 2009, 20.15 Uhr Peterskirche Basel Leitung: Solist: André Caplet (1878-1925) Christina Schwob Thomas Lähns, Kontrabass Aus der „Suite Persane” für Bläserdezett Scharki – Nihawend (Einstudierung und Leitung: Martin Frey) Giovanni Bottesini (1821-1889) Concerto No. 2 h-moll für Kontrabass und Orchester Allegro Moderato - Andante - Finale (Allegro) Carl Maria von Weber Ouverture aus der Musik zum Schauspiel „Preciosa” von P. A. Wolff (Op. 78) (1786-1826) Allegro Moderato / Zigeunermarsch / Allegro con Fuoco Alexis-Emmanuel Chabrier (1841-1894) Aus der „Suite Pastorale” Danse Villageoise - Idylle - Scherzo-Valse Nächstes Konzert: Sonntag, den 25. April 2010, 17.00 Uhr in der reformierten Kirche Birsfelden J. S. Bach, Concerto für Oboe d'Amore A-Dur (Solist Christophe Vichard) weitere Werke von D. Cimarosa und W. A. Mozart André Caplet: (1878-1925) „Suite Persane“ (1900) für 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte und 2 Hörner Mitten in der Zeit, in der Frankreich unter Wagnerianischem Einfluss stand, erhielt André Caplet seinen ersten Violinunterricht, spielte bereits mit zwölf Jahren im Orchester des Grand Théâtre in Le Havre und begann wenig später mit dem Kompositionsstudium bei Claude Debussy. Bald war er Dirigent der berühmten Concerts Colonne und des Théâtre de la Porte St-Martin in Paris, wo auch seine ersten Kompositionen zur Aufführung gelangten. Caplet’s „Suite Persane“ (Persische Suite) – ein Frühwerk – steht noch in der Tradition der Bläserwerke von Gounod, Gouvy und Dubois. Es trägt aber stark impressionistische Züge und zeigt den Einfluss der Pariser Weltausstellung um die Jahrhundertwende, deren Zauber - vor allem der orientalischen, fernöstlichen Kultur - die meisten französischen Komponisten jener Zeit in ihren Bann zog. Der grosse Reiz des sich mit besonderem Farbglanz auszeichnenden Werkes liegt in der Meisterschaft des Komponisten, das zum Teil vierteltönige Tonsystem und die komplizierten, häufig wechselnden Rhythmen der orientalischen Musik dem europäischen Ohr anzupassen, ohne die Stimmung zu verlieren. Giovanni Bottesini (1821 - 1889) Konzert für Kontrabass und Orchester Nr. 2 in h-moll Bottesini war italienischer Kontrabassist, Dirigent und Komponist. In die Musikgeschichte ging sein Name vor allem dadurch ein, dass er die Uraufführung von Giuseppe Verdis Oper Aida am 24. Dezember 1871 in Kairo dirigierte. Ferner galt Bottesini als der führende Kontrabass-Virtuose seiner Zeit. Einen Großteil seiner Kompositionen hat er für dieses Instrument geschrieben, die meisten dieser Stücke sind bis zur Gegenwart im Repertoire von Kontrabass-Solisten präsent. Giovanni Bottesini entstammte einer musikalischen Familie. 1831 gaben die Eltern ihren Sohn in die Obhut des Geistlichen Carlo Cogliati, der Giovanni im Spiel auf Violine und Bratsche unterrichtete und ihm binnen kurzer Zeit zu ersten Auftrittserfahrungen verhalf. Neben seinem Studium der beiden Streichinstrumente musste Bottesini „im Kirchenchor als Sopransänger mitwirken und bei gelegentlichen Musikaufführungen im Teatro Sociale di Crema die Pauke bedienen. Mit 14 Jahren wurde er am Konservatorium in Mailand aufgenommen, wo er Kontrabass studierte. Neben seinem Hauptfachstudium ließ sich der junge Giovanni „mit Eifer auch in den Fächern Klavier, Musiktheorie und Komposition ausbilden“. Nach einer ersten und für ihn sehr erfolgreichen Konzertreise kehrte Bottesini zunächst in seine italienische Heimat zurück, um auch Erfahrungen im Ensemblespiel, das heißt als Orchester-Kontrabassist, zu sammeln. Dort lernte er auch den Komponisten Giuseppe Verdi kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Im Jahre 1840 begann Bottesinis Aufstieg zum international gefeierten Virtuosen. Als Komponist repräsentiert Bottesini, wie viele, insbesondere italienische, Musiker seiner Zeit einen Typus, dessen künstlerische Auffassung vor allem von den Belangen des Musiktheaters geprägt war. Er war in in allen Sparten zu Hause: Opern, geistliche Musik, Vokalwerke, Kammermusik, Orchesterwerke, Werke für Kontrabass, Lehrwerke. Wenn auch Bottesinis übriges Werk weitgehend in Vergessenheit geraten ist, so erfreuen sich seine Kompositionen für Kontrabass nach wie vor grösster Beliebtheit unter den Spielern des Instruments, so auch sein Konzert Nr. 2 in h-moll. Carl Maria von Weber (1786-1826): Ouvertüre der Bühnenmusik zum romantischen Schauspiel „Preciosa“ von P.A. Wolff Webers Bedeutung liegt in der Begründung der romantischen, volkstümlichen deutschen Oper. Sein bekanntestes Werk - die Oper „Der Freischütz“ - ist wichtigstes Bindeglied zwischen dem deutschen Singspiel und der deutschen Oper der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Schauspielmusik zu Pius Alexander Wolffs „Preciosa“ (ein Schauspiel in 4 Akten mit Gesang und Tanz) entstand 1820, wurde später erweitert und 1821 in Berlin erstmals gespielt. Es waren dies die Ouvertüre und 11 Musiknummern (Orchesterstücke, Solo- und Chorlieder) von Weber, darunter ein Melodram, ein mit Orchester begleiteter Sprechtext. Das Bühnenstück geht auf „La Gitanilla“ (das Zigeunermädchen) aus den Novelas ejemplares von Miguel de Cervantes (1547-1616) zurück, entstanden 1613. Es ist die erste und längste Kurzgeschichte daraus. In ihr wurde das literarische Mittel der ‚Wiedererkennung‘ (griech. Anagnorisis) gebraucht, in dem das Zigeunermädchen am Ende als von blaublütiger Herkunft anerkannt wird. Das Mädchen wurde von Zigeunern erzogen. Es singt und tanzt um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, als ein Edelmann sich in es verliebt. Um ihr zu folgen und als Liebesbeweis akzeptiert der Edelmann ihr nomadisches und randständiges Leben. Zum Schluss erfährt der Edelmann ihre echte Herkunft und die Geschichte endet in einer glücklichen Ehe unter Gleichen. Das Sujet gab Weber die Möglichkeit zu einiger spanischer Exotik, und seine Musik war ein Publikumserfolg. Alexis Emmanuel Chabrier (1841-1894) „Suite Pastorale“ Chabrier, französischer Komponist und Pianist, erhielt bereits mit sechs Jahren den ersten Klavierunterricht und komponierte achtjährig seine ersten Tänze. 1856 zog seine Familie nach Clermont-Ferrand, kurz darauf nach Paris, wo er Klavierschüler von Edward Wolff wurde und auch Komposition studierte. Trotzdem begann er im Jahre 1858 auch ein Jurastudium und erhielt 1861 eine Stellung im Innenministerium, die er aber 1880 aufgab, um sich ganz der Musik zu widmen. Interessiert auch an Dichtung und Malerei, befreundete sich Chabrier mit verschiedenen Künstlern. Im Hause Chabrier trafen sich nahezu alle namhaften französischen Komponisten der Zeit. Er schrieb Orchesterwerke (sein populärstes Stück war die Orchesterrhapsodie „España“), Opern, Lieder, andere Vokalwerke, Klavierwerke, darunter eines seiner bedeutendsten Werke „Pièces pittoresques“, von dem César Franck schrieb: „wir haben soeben etwas gehört, das völlig aus dem üblichen Rahmen fällt. Diese Musik ist wie eine Brücke zwischen unserer heutigen Zeit und der von Couperin und Rameau“. Chabrier - beeinflusst von Wagner – schrieb einen farbigen Stil, der ihn zu einem Vorläufer des französischen Impressionismus machte. Zuweilen derbwitzig, dann wieder weich-empfindsam. Die „Suite Pastorale“ ist eine Folge von tänzerisch empfundenen Stücken, die ursprünglich für Klavier geschrieben und von ihm selbst 1888 orchestriert wurden. Chabriers letzte Jahre waren von Krankheit und seiner Enttäuschung über den bescheidenen Erfolg seiner Bühnenwerke gekennzeichnet. 1894 starb er nach langem Leiden. Erst die nachfolgende Musikergeneration erkannte seine Bedeutung, vor allem als Klavierkomponist. Christina Schwob, Violoncellistin und Dirigentin ist in einem musikinteressierten Elternhaus aufgewachsen. Sie studierte Violoncello auf dem 2. Bildungsweg bei Jean Paul Guéneux. 1981 erlangte sie das Lehrdiplom beim Schweizerischen Musikpädagogischen Verband. Sie unterrichtete dieses Instrument an der Musikschule beider Frenkentäler in Baselland und hat reiche Kammermusik- und Orchestererfahrung. Bei Bruno Goetze studierte sie Orchesterleitung. Sie ist Dirigentin des Kammerorchesters Allschwil und des Kammerorchesters der Basler Chemie. Thomas Lähns, Kontrabassist, wurde 1981 in Basel geboren. Er kam im Alter von 13 Jahren als Kontrabass-Schüler zu Tibor Elekes. 2001 begann er das Kontrabass-Studium an der Musikhochschule Basel bei Wolfgang Güttler und Botond Kostyak. 2005 schloss er mit dem Lehrdiplom ab, 2008 mit dem Konzertdiplom. Im klassischen Bereich spielte er unter den Dirigenten Heinz Holliger, Peter Eötvös und anderen. Er ist Mitglied der „basel sinfonietta“. Im Jahr 2009 bestritt er mehrere Konzerte als Solist in Südamerika. Im Jazz-Bereich arbeitete er mit renommierten Leuten wie Greg Osby, Glenn Ferris und Wolfgang Puschnig. Er ist Gründungsmitglied des Jazz-Trios „Vein“, zusammen mit Michael und Florian Arbenz. Weitere Information über Thomas Lähns findet sich im Internet unter: www.vein.ch und www.laehns.com Das Kammerorchester der Basler Chemie (KOBC) wurde 1965 als “Orchester des Kunstkreises CIBA” gegründet. Es bestehen heute noch starke Bindungen zur chemischen Industrie, das Orchester ist aber seit 2001 ein unabhängiger Verein. Es bietet Liebhabermusikern Gelegenheit, Werke von Barock bis Hochromantik, gelegentlich auch bis zur Moderne, zu spielen. Auch Werke der Unterhaltungsmusik stehen bei passenden Anlässen zur Verfügung. Wir musizieren zur eigenen Freude, aber auch, um unserem Publikum Bekanntes und Unbekanntes zu Gehör zu bringen. Das KOBC präsentiert sich sowohl bei öffentlichen Konzerten als auch gelegentlich bei BenefizVeranstaltungen und musikalischen Umrahmungen feierlicher Anlässe. Seit über einem Jahrzehnt steht das Orchester unter der musikalischen Leitung der Dirigentin und Cellistin Christina Schwob. Ein grosses Anliegen ist es uns, jungen Musikern/innen Gelegenheit zu geben, öffentlich Solowerke mit Orchesterbegleitung zu spielen. Seit 1999 wird das Orchester von einem professionellen Konzertmeister angeführt. Das Kammerorchester der Basler Chemie freut sich immer über Neuzugänge. Im Moment können wir brauchen: Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Horn. Nähere Informationen zu Mitgliedern, Proben und Aktivitäten finden sich im Internet unter der Webseite www.kobc.ch. Im Jahr 2001 beschloss das KOBC, einen Berufsmusiker als Konzertmeister einzusetzen. Wir wählten Christoph Heeb-van Herpe, welcher bis vor dem letzten Frühlingskonzert bei uns wirkte. Im KOBC war unbestritten, nach seinem Weggang diesen Posten wieder professionell zu besetzen. Das KOBC hat eine neue Konzertmeisterin Wir entschieden uns für Desirée Pousaz, eine Walliserin aus Brig. Sie besuchte dort die Schulen und schloss diese mit der Maturität ab. Ihr Musikstudium absolvierte sie in Basel, das Hauptfach Violine bei Claudia Dora, und schloss beim SMPV (Schweizerischer Musikpädagogischer Verband) sowohl mit dem Lehr- als auch mit dem Konzertdiplom ab. Sie besuchte Meisterkurse bei Gàbor Tàkacs-Nagy, Sylvie Gazeau, Christine Ragaz und Detlef Hahn. Sie bildet mit dem Geiger Andreas Kunz das Duo „Dialodia“ und ist Mitglied der „basel sinfonietta“. Zudem spielte sie als Zuzügerin in der „Camerata Schweiz“, im „Basler Festival Orchester“, im „Kammerorchester Basel“, im „Collegium Musicum Basel“, im „21st Century Symphony Orchestra“ in Luzern, im „Huttwiler Kammerorchester“ sowie in diversen ad hoc –Formationen. Sie erteilt privaten Violinunterricht und wirkte bisher als Stellvertreterin an diversen Musikschulen in den Kantonen AG, BL, VS und ZH.