Die Blende (engl. Aperture)! Die Blende regelt via Lamellen wie weit das Objektiv geöffnet ist, je weiter sie offen ist (kleinere Blendenzahl), je mehr Licht trifft auf den Sensor. Blende und Belichtungszeit Diese zwei Faktoren hängen direkt von einander ab bzw. zusammen. Nehmen wir an bei Blende 4 braucht ein korrekt belichtetes Bild 1s. Nun stellen wir die Blende um eine Stufe kleiner, auf Bldende 5.6! Folglich müssen wir die Zeit um eine Stufe höher stellen – sprich verdoppeln! Die Zeitstufen sind immer doppelt oder halbiert. Leicht zu vergleichen mit einer Wasserleitung die einen Kübel füllen muss. Mit einer Leitung die einen Durchfluss von 1l / min zulässt bräuchte man 10min den Kübel zu füllen, Verkleinert man die Leitung auf eine mit max. 0.5l Durchfluss, so bräuchte man doppelt so lange – 20min. Die Durchflussmenge von Licht wird bei diesem Beispiel dem Wasser gleich gesetzt. Bleiben wir bei diesem Beispiel. Bei gleicher Blende belichten wir um einiges länger, was wird passieren? Der Kübel geht über – auf die Kamera, den Sensor übertragen würde das heißen, wir haben überbelichtet, der Sensor kann keine Daten mehr aufnehmen, er ist „überfüllt“! Das Gegenteil, wir belichten sehr viel kürzer, es wird kaum Wasser im Kübel sein bzw. Licht auf den Sensor fallen, das Bild ist Schwarz, kaum was zu erkennen. (Nur die „Wassertropfen“ am Kübelboden) Blende und Tiefenschärfe (Tiefenschärfe engl. =Depth of field) Die Blende wird für zwei Dinge verwendet, die Tiefenschärfe und bedingt auch wie schon besprochen wegen der Belichtungszeit. Nochmals kurz zurück zu Belichtungszeit in Abhängigkeit zur Blende. Wir haben einen dunklen Raum oder schlechte Lichtverhältnisse und wollen ein bewegtes Objekt ablichten. D.h. wir brauchen eine kurze Belichtungszeit, müssen somit eine große Blende (kleine Blendenzahl) wählen. Dabei leidet aber auch die Tiefenschärfe, der Fokus muss exakter sitzen. Werden wir theoretisch: Dies ist die grafische Darstellung eine Linse mit dahinter liegender Blende. Die Grafik verdeutlicht, warum die Schärfentiefe mit kleinerer Blende zunimmt, aber auch, dass der genaue Wert von der Grösse des Unschärfekreises abhängt. Wie gross der Unschärfekreis sein darf, um noch als scharf wahrgenommen zu werden, hängt im Wesentlichen vom Auflösungsvermögen des Auges ab. Da mit zunehmender Bildgrösse auch der Betrachtungsabstand steigt, geht man generell von 1/1500 der Bilddiagonale aus; beim Kleinbildformat entspricht dies 0.03 mm. Einen guten Eindruck von der tatsächlichen Schärfentiefe erhält man, wenn man ein Spiegelreflexkamera mit Abblendtaste verwendet: Durch Schliessen der Blende auf die Arbeitsblende wird das Sucherbild zwar dunkler, erlaubt aber ein Beurteilen der Schärfentiefe auf der Mattscheibe. Je kleiner die Blende desto mehr Tiefenschärfe also? Nein, nicht ganz, wir kommen spätestens bei Blende 32 in den kritischen Bereich der Beugungsunschärfe! Beugungsunschärfe? Was ist jetzt das? Wie in dieser Grafik oben ersichtlich, verlaufen Lichtstrahlen normaler Weise sehr geradlinig. Je kleiner die Blende allerdings, desto mehr wird das Licht an den Kanten der Blende abgelenkt – hierbei spricht man von Beugung des Lichts! Nachdem bei diesem Vorgang der „Weg“ des Lichts auf den Sensor verschieden lang ist, addieren sich manche Lichtwellen und manche löschen sich aus. Das Bild wird unscharf! Der schärfste Bereich des Objektiv´s Ist bei jedem Objektiv unterschiedlich, generell kann aber gesagt werden dass „billige“ Objektive eher im Bereich von Blende 11-16 und bessere im Bereich von Blende 5,6-8 am schärfsten abbilden. Einfach auf einem Stativ austesten! (Auf Wunsch auch gemeinsam!) Anwendung: Meist will man in der Landschaftsfotografie eine durchgängige Schärfe, benutz deswegen eine kleine Blende (große Bendenzahl) Bei Portraits gerne einen kleinen Schärfebereich, also genau das Gegenteil. Blende – Belichtungszeit und ISO (Filmempfindlichkeit) Die dritte Größe in unserer „Rechnung“ Die ISO-Empfindlichkeit ist bei einer Digitalkamera ein numerischer Wert, mit dem die Lichtempfindlichkeit des Sensors angegeben wird. Der Sensor ist der Teil der Kamera, der dem Film in der Analogkamera entspricht. Der ISO-Wert wird mit 100 oder 400 etc. angegeben, und je höher der numerische Wert ist, desto besser kann man aufgrund der höheren Lichtempfindlichkeit natürlich dunkle Motive aber auch sich schnell bewegende Objekte fotografieren, wobei die Gefahr des Verwackelns reduziert wird. Im Gegenzug wird mit steigendem ISO-Wert die Bildqualität durch zunehmendes Rauschen gröber. Im Gegensatz dazu sind kleine ISO-Werte nicht gut geeignet, um grundlegend dunkle Motive aufzunehmen, sie führen aber zu Aufnahmen mit feinem Korn. Im Prinzip ergänzen sich die Werte von Blende, Belichtungszeit und Iso 1:1 Sprich, verändert man den ISO Wert um eine Stufe nach oben, muss man entweder die Zeit nach unten oder die Blende nach oben korrigieren. Beispiel: Korrekt belichtetes Bild wäre: ISO 100 – F8 - 1/100 Wir erhöhen auf ISO 200 So könnten wir entweder auf F9 oder auf 1/200 gehen um zu kompensieren. (Auf unser Eingangsbeispiel mit der Wasserleitung und dem Kübel, könnte man sagen unser ISO Wert stellt die Anzahl der Wasserleitungen dar) Blendenreihe Es gilt die folgende Blendenreihe: 1 | 1.4 | 2 | 2.8 | 4 | 5.6 | 8 | 11 | 16 | 22 | 32 Von einer Blendenstufe zur nächsten halbiert sich jeweils die Lichtmenge, die auf den Sensor trifft. Wenn Sie die Blende an Ihrer Kamera einstellen, werden Sie feststellen, dass es noch Blenden dazwischen gibt. Das liegt daran, dass Sie die Blende in der Regel in 1/3 Stufen einstellen können, manchmal auch in 1/2 Stufen. Zwischen Blende 8 und 11 liegen dann beispielsweise noch Blende 9 und Blende 10.