Pfarrer Hubert Lenz, Hard Predigt am 32. Sonntag im Jkr. – C – 10.11.2013 Lk 20,27-38; Liebe Pfarrgemeinde! 1. Vor einer Woche haben wir unseren Blick in Richtung Himmel gerichtet, dorthin, wo die Heiligen sind, und dorthin, wo wir hoffen, dass auch unsere Verstorbenen sind. Das heutige Evangelium ist so etwas wie eine Nachlese, vielleicht sogar ein Nachfragen: Glauben wir das wirklich, was wir da in den ersten Novembertagen gefeiert haben? 3. Eine Bankangestellte meinte: „Ich habe schon von vielen Seiten über Seelenwanderung gehört und will mich einmal gründlich damit beschäftigen.“ Ein Schauspielschüler antwortete: „Durch eine Hypnose habe ich erfahren, dass ich bereits dreimal vor meinem jetzigen Leben existiert habe. Traurig ist: Von keinem einzigen der neun Befragten war die Antwort des christlichen Glaubens zu hören, die wir in jedem Credo bekennen: „Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das Ewige Leben.“ 2. Vor einiger Zeit wurde in der „Illustrierten Wochenzeitung“ eine "Mini-Umfrage" gemacht, bei der gefragt wurde: „Was kommt nach dem Tod?“ Nun, was würdet ihr dazu antworten? Was würdet auf die Frage antworten: „Was kommt nach dem Tod?“ Neun Personen wurden dazu befragt. Einige der Antworten möchte ich gerne wiedergeben: Ein Kaufmann sagte: „Wenn der Sargdeckel zugeht, ist es aus, mausetot und fertig. Alles andere ist Quatsch.“ Eine Schülerin erwiderte: „Ich habe mich noch nie damit beschäftigt, was da nach meinem Tod noch alles auf mich zukommen sollte.“ Ein Student sagte: „Wenn ich sterbe, bin ich als Person völlig weg von der Platte. Vielleicht werden meine innersten Werte und Ideen irgendwie und irgendwann in einer anderen Person auftauchen. Doch das hat mit meiner Person nichts zu tun.“ 4. Ich habe mich das gestern selber gefragt: Da musste bzw. durfte ich einen 91jährigen Verwandten beerdigen. Ich stand vor seiner Urne. Wenig ist von ihm übriggeblieben – ein kleines Gefäß mit Asche. Vermutlich habt ihr das selber auch schon erlebt, dass ihr am Sarg oder vor der Urne eines lieben Mitmenschen gestanden seid, der gestorben ist. Was geschieht mit diesem Menschen? Ist mit dem Tod alles aus? Kommen wir nochmals auf die Welt > à la fernöstliche Wiedergeburt? Gibt es die Auferstehung? Kommen wir wirklich in den Himmel? 5. Im Evangelium haben wir gehört, dass die Sadduzäer, eine Gruppierung damals zur Zeit Jesu, die Auferstehung leugnen. Sie fordern Jesu heraus: Wenn jemand auf Erden siebenmal verheiratet war, mit welcher Frau ist er dann im Himmel verheiratet? Jesus stellt klar, dass der Himmel, dass das Leben in der kommenden Welt nicht einfach die Fortsetzung des irdischen Lebens ist. Jesus sagt, dass diejenigen, die Gott für würdig hält, an der Auferstehung der Toten teilhaben. Gott ist ein Gott von Lebenden, nicht ein Gott von Toten. 6. Wie das Leben im Himmel bei Gott ausschaut, wissen wir nicht. Wir können uns aber eine Vorstellung, ein Bild vom Himmel machen. Wie stellt ihr euch den Himmel vor? Seit ich unterrichte, frage ich jedes Jahr meine 4.-Klässler (in der Volksschule), wie sie sich den Himmel vorstellen und lasse sie ein Bild vom Himmel malen. Interessant ist, dass viele einfach nur das blaue Firmament malen. Sie haben keine Vorstellung vom Himmel – niemand hat es ihnen gesagt, niemand hat ihnen vom Himmel erzählt. Ich möchte drum alle Großeltern, Eltern, aber auch Tanten und Onkel ermutigen: Erzählt euren Kinder und Enkel, erzählt euren Nichten und Neffen vom Himmel, vom Bild des Himmel, das ihr habt, oder biblisch gesprochen: Erzählt von der Hoffnung, die euch erfüllt. 7. Liebe Pfarrgemeinde! Natürlich erzähle ich meinen Schülern dann auch, wie ich mir den Himmel vorstelle. Ich schreibe es meinen Schülerinnen und Schülern auch auf und gebe ihnen eine Kopie, damit sie es später immer wieder nachlesen können. Diese Gedanken möchte ich euch nun zum Schluss vorlesen: … wie sich unser Pfarrer den Himmel vorstellt ... Der Himmel ist für mich etwas ganz schönes... Auf Erden können wir von Gott nur in Bilder reden, – das ist ganz wichtig: wir können hier auf Erden von Gott und vom Himmel nur in Bildern reden – erst im Himmel dürfen wir Gott schauen, wie er ist, und das ist sicher etwas ganz tolles und das macht ganz glücklich. Im Himmel werden wir alle Verstorbenen wiedersehen. Im Himmel können wir dann alles machen, was uns Freude macht, was wir gerne tun. Im Himmel tun wir nur Gutes. Im Himmel gibt es ein ganz gutes und feines Mahl. Im Himmel sind alle Menschen zufrieden, friedlich und ganz liebevoll zueinander. Im Himmel werden wir alle miteinander Gott loben und preisen. Ich muss euch ganz ehrlich sagen: Auch wenn ich noch ganz gerne auf der Welt lebe, ich freue mich schon auf den Himmel.